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    Plenarprotokoll 12/145 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 145. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 12443 A Nachträgliche Überweisung von Gesetzentwürfen an den Haushaltsausschuß . . 12443 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen zur Bewältigung der finanziellen Erblasten im Zusammenhang mit der Herstellung der Einheit Deutschlands, zur langfristigen Sicherung des Aufbaus in den neuen Ländern, zur Neuordnung des bundesstaatlichen Finanzausgleichs und zur Entlastung der öffentlichen Haushalte (Gesetz zur Umsetzung des Föderalen Konsolidierungsprogramms — FKPG) (Drucksache 12/4401) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1993 (Nachtragshaushaltsgesetz 1993) (Drucksache 12/4400) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Barbara Höll und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Heranziehung der westdeutschen Unternehmen zur Finanzierung des Solidarpakts (Drucksache 12/4493) Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 12444A Hans-Ulrich Klose SPD 12448A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. . . . . . 12451 C Dr. Gregor Gysi PDS/Linke Liste . . . . 12454A Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU . . . 12456 C Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12459 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 12462 B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . 12463 A Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. 12463 B Hans Büttner (Ingolstadt) SPD 12463C, 124e A Ingrid Matthäus-Maier SPD 12464 C Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . 12466B Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. . . . 12466 D Dietrich Austermann CDU/CSU . . . 12468B Lieselott Blunck (Uetersen) SPD . . . 12469B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 12470A Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . . 12471 D Dr. Irmgard Schwaetzer, F.D.P 12472B Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/ CSU 12472 C Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 12474C, 12484 A Detlev von Larcher SPD 12475 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 12475D Hans-Eberhard Urbaniak SPD 12476 C Rudolf Dreßler SPD . . . . . . . . . . . 12477 C Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU 12470D Hans H. Gattermann F.D.P. 12480A II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 Dr. Theodor Waigel CDU/CSU . . . 12480C Arnulf Kriedner CDU/CSU 12483A Ingrid Matthäus-Maier SPD 12485A Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 12486B Ortwin Lowack fraktionslos 12487 C Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 12/4482 vom 5. März 1993 — Gefahr der Verjährung von Straftatbeständen im Zusammenhang mit SED-Unrecht wegen Personal- und Zeitmangels MdlAnfr 1, 2 Martin Göttsching CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 12489A, B ZusFr Martin Göttsching CDU/CSU . . . 12489A Sitzung des Agrar-Ministerrates über die Bananenmarkt-Ordnung MdlAnfr 3 Horst Kubatschka SPD Antw PStSekr Wolfgang Gröbl BML . . 12489D ZusFr Horst Kubatschka SPD 12490 A Doping durch mit Mitteln des BMI bezahlte Leichtathletiktrainer MdlAnfr 68, 69 Uta Würfel F.D.P. Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 12490C, 12491B ZusFr Uta Würfel F.D.P. . . . 12490D, 12491B Verzögerung der einmaligen Ausgleichszahlung nach dem Kriegsfolgenbereinigungsgesetz an die in den neuen Bundesländern lebenden älteren Vertriebenen; Gründe für die Abweichung von der bisherigen Argumentation und für das geplante Vertriebenenzuwendungsgesetz MdlAnfr 5, 6 Hans-Joachim Hacker SPD Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12491D, 12492B ZusFr Hans-Joachim Hacker SPD 12491D, 12492 B Selbstfinanzierung des zusätzlichen Personals bei der Finanzverwaltung durch Eingang erheblicher Steuermehrbeträge MdlAnfr 18 Heinz-Adolf Hörsken CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12492D ZusFr Heinz-Adolf Hörsken CDU/CSU 12493A ZusFr Detlev von Larcher SPD 12493 C ZusFr Gunter Weißgerber SPD 12493 D ZusFr Joachim Poß SPD 12493 D ZusFr Manfred Hampel SPD 12494 A ZusFr Lydia Westrich SPD 12494 B Steuerausfälle durch Fehleinschätzung von Liebhabereibetätigungen MdlAnfr 19 Heinz-Adolf Hörsken CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12494 D ZusFr Heinz-Adolf Hörsken CDU/CSU 12495 A ZusFr Detlev von Larcher SPD 12495 C ZusFr Joachim Poß SPD 12495 D ZusFr Lydia Westrich SPD 12495 D Untersuchung der US-Truppenübungsplätze auf Umweltschäden MdlAnfr 14 Dr. Klaus Kübler SPD Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12496A ZusFr Dr. Klaus Kübler SPD 12496C Verbesserung der Personalausstattung der Steuerverwaltung MdlAnfr 20 Karl-Josef Laumann CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12496D ZusFr Karl-Josef Laumann CDU/CSU . 12497A ZusFr Manfred Hampel SPD 12497 B ZusFr Lydia Westrich SPD 12497 C Unterstützung der Länder bei der Bekämpfung des steuerlichen Mißbrauchs von Freizeitbeschäftigungen MdlAnfr 22 Klaus Riegert CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12497 D ZusFr Klaus Riegert CDU/CSU 12498A Verhinderung des steuerlichen Mißbrauchs von Freizeitaktivitäten MdlAnfr 23 Werner Ringkamp CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12498A ZusFr Lydia Westrich SPD 12498B Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 III Umweltbelastungen durch Altlasten auf dem US-Schießplatz Siegenburg MdlAnfr 25 Horst Kubatschka SPD Antw PStSekr'in Michaela Geiger BMVg 12498C ZusFr Horst Kubatschka SPD 12498 D Entwicklung der Zahl der Selbstmorde und Selbstmordversuche bei der Bundeswehr seit ihrer Gründung MdlAnfr 26, 27 Dr. Sigrid Semper F.D.P. Antw PStSekr'in Michaela Geiger BMVg 12499A Externe Ausschreibung wissenschaftlicher Stellen in den drei neuen ostdeutschen Großforschungseinrichtungen MdlAnfr 53 Gunter Weißgerber SPD Antw PStSekr Bernd Neumann BMFT . 12499C ZusFr Gunter Weißgerber SPD 12499D ZusFr Wolf-Michael Catenhusen SPD . 12500A Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verkürzung der Ausbildungszeiten in Schulen und Hochschulen Dirk Hansen F.D.P. 12500C Eckart Kuhlwein SPD 12501C Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 12502C Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . . 12503B Dr. Gerhard Päselt CDU/CSU 12504 A Stephan Hilsberg SPD 12505 B Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink F.D.P. 12506C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . 12507B Günter Rixe SPD 12508 B Dr. Rainer Ortleb, Bundesminister BMBW 12509C Dr.-Ing. Rainer Jork CDU/CSU 12510C Doris Odendahl SPD 12511B Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . . . 12512 B Nächste Sitzung 12513 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12515* A Anlage 2 Verschreibung pharmazeutischer Drogen, insbesondere von Codeinpräparaten, durch Ärzte an drogenabhängige Patienten; Umgehung des Betäubungsmittelgesetzes MdlAnfr 4 — Drs 12/4482 — Maria Eichhorn CDU/CSU SchrAntw PStSekr'in Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 12515' C Anlage 3 Nutzung der seit einem halben Jahr leerstehenden 99 ehemaligen US-Wohnungen durch die Gemeinde Bolanden/Pfalz MdlAnfr 9, 10 — Drs 12/4482 — Horst Sielaff SPD SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Günther BMBau 12516* A Anlage 4 Schleppende Pachtverhandlungen der Treuhandanstalt mit Einzelbauern und Genossenschaften MdlAnfr 11 — Drs 12/4482 —Dr. Hans-Hinrich Knaape SPD SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12516* C Anlage 5 Weitere Nutzung des Geländes des ehemaligen DDR-Fernsehens in Berlin-Adlershof und des früher von den britischen Streitkräften genutzten ,,Naafi-Hauses" am Theodor-Heuss-Platz MdlAnfr 12, 13 — Drs 12/4482 — Siegrun Klemmer SPD SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12516* D Anlage 6 Ausschöpfung der Steuereinnahmequellen vor einer Erhöhung von Abgaben und Steuern; steuerlicher Mißbrauch von Nebentätigkeiten MdlAnfr 15, 16 — Drs 12/4482 — Wolfgang Vogt (Düren) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12517* B Anlage 7 Aufstockung des Personals bei den Finanzämtern zur vollständigen Ausschöpfung von Steuereinnahmequellen MdlAnfr 17 — Drs 12/4482 — Heribert Scharrenbroich CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12517* D IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 Anlage 8 Sicherstellung des gesetzlichen Auftrags der Steuerverwaltung MdlAnfr 24 — Drs 12/4482 — Wolfgang Dehnel CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12518* A Anlage 9 Anwendung der „Grundsätze für die Personalauswahl" bei den drei neuen Großforschungseinrichtungen in Berlin, Leipzig/ Halle und Potsdam MdlAnfr 51, 52 — Drs 12/4482 — Dr. Emil Schnell SPD SchrAntw PStSekr Bernd Neumann BMFT 12518* B Anlage 10 Schleppende Beihilfebearbeitung beim Bundesgrenzschutz MdlAnfr 64, 65 — Drs 12/4482 — Simon Wittmann (Tännesberg) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . 12518* D Anlage 11 Durchsetzung der PDS mit ehemaligen Stasi-Mitarbeitern; Auswirkungen auf die Zielsetzung der Partei; Verhinderung einer Verletzung der Bannmeile um den Deutschen Bundestag im Zuge der zweiten und dritten Lesung des Asylrechtsänderungsgesetzes MdlAnfr 66, 67 — Drs 12/4482 — Jürgen Augustinowitz CDU/CSU SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . 12519* B Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 12443 145. Sitzung Bonn, den 10. März 1993 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barbe, Angelika SPD 10. 3. 93 Dr. Bergmann-Pohl, CDU/CSU 10. 3. 93 Sabine Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 10. 3. 93 Büchler (Hof), Hans SPD 10. 3. 93 Ehrbar, Udo CDU/CSU 10. 3. 93 Dr. Fell, Karl H. CDU/CSU 10. 3. 93 Fischer SPD 10.3.93 (Gräfenhainichen), Evelin Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 10. 3. 93* Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 10. 3. 93 Gerster (Mainz), CDU/CSU 10. 3. 93 Johannes Großmann, Achim SPD 10. 3. 93 Hasenfratz, Klaus SPD 10. 3. 93 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10. 3. 93 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 10. 3. 93* Kittelmann, Peter CDU/CSU 10. 3. 93* Klemmer, Siegrun SPD 10. 3. 93 Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 10. 3. 93 Kretkowski, Volkmar SPD 10. 3. 93 Dr. Lieberoth, Immo CDU/CSU 10. 3. 93 Marten, Günter CDU/CSU 10. 3. 93 Mattischeck, Heide SPD 10. 3. 93 Dr. Menzel, Bruno F.D.P. 10. 3. 93 Mischnick, Wolfgang F.D.P. 10. 3. 93 Müller (Pleisweiler), SPD 10. 3. 93 Albrecht Nelle, Engelbert CDU/CSU 10. 3. 93 Oesinghaus, Günther SPD 10. 3. 93 Pfuhl, Albert SPD 10. 3. 93 Dr. Pohl, Eva F.D.P. 10. 3. 93 Dr. Pohler, Hermann CDU/CSU 10. 3. 93 Reimann, Manfred SPD 10. 3. 93* Dr. Reinartz, Bertold CDU/CSU 10. 3. 93 Rempe, Walter SPD 10. 3. 93 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 10. 3. 93 Ingrid Rühe, Volker CDU/CSU 10. 3. 93 Sauer (Salzgitter), CDU/CSU 10. 3. 93 Helmut Schaich-Walch, Gudrun SPD 10. 3. 93 Schemken, Heinz CDU/CSU 10. 3. 93 Schmidt (Dresden), Arno F.D.P. 10. 3. 93 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 10. 3. 93 Hans Peter Dr. Schnell, Emil SPD 10. 3. 93 Dr. Sperling, Dietrich SPD 10. 3. 93 Dr. von Teichman, F.D.P. 10. 3. 93 Cornelia Tietjen, Günther SPD 10. 3. 93 Wetzel, Kersten CDU/CSU 10. 3. 93 Dr. Wieczorek CDU/CSU 10. 3. 93 (Auerbach), Bertram Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Wieczorek-Zeul, SPD 10. 3. 93 Heidemarie Zapf, Uta SPD 10. 3. 93 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Sabine Bergmann-Pohl auf die Frage der Abgeordneten Maria Eichhorn (CDU/CSU) (Drucksache 12/4482 Frage 4): Trifft es zu, daß zunehmend mehr Ärzte durch Verschreibung pharmazeutischer Drogen, insbesondere Codeinpräparate, das Betäubungsmittelgesetz umgehen und damit über die Krankenkassen drogenabhängige Patienten mit Ersatzdrogen versorgen, wenn ja, welche Maßnahmen werden erwogen, um den Mißbrauch zu beseitigen? Aus regelmäßigen Befragungen der Klientel ausgewählter Suchtberatungsstellen im Rahmen des EBIS- Systems (Einrichtungsbezogenes Informationssystem) ergibt sich, daß die Stoffe Codein und Dihydrocodein von Menschen mit Suchtproblemen in großem Umfang im Zusammenhang mit ihrer Sucht konsumiert werden. Von insgesamt 471 Befragten gaben 60 Personen in diesem Zusammenhang ein bestimmtes dihydrocodeinhaltiges Medikament an, das damit zugleich am häufigsten von insgesamt 145 verschiedenen Medikamenten genannt wurde; außerdem wurden 18 Mal andere Medikamente mit Codein oder Dihydrocodein angegeben. Nach diesen Zahlen nahmen somit im Jahre 1991 rund 17 Prozent der befragten Menschen mit Suchtproblemen (Alkohol, Medikamente oder illegale Drogen) ärztlich verschriebenes Codein oder Dihydrocodein ein. Die Zahlen für 1992 liegen mir noch nicht vor. Die Bundesregierung hatte erwogen, zwecks Eindämmung der „grauen Substitution" mit Codein und Dihydrocodein eine Absenkung der Wirkstoffgehalte der häufig mißbrauchten Präparate vorzunehmen. Der zuständige Sachverständigenausschuß beim Bundesgesundheitsamt lehnte jedoch diese Möglichkeit im Januar 1993 ab. Nach Auffassung der Sachverständigen sind die zugelassenen Konzentrationen unverzichtbar, um große Patientengruppen mit den benötigten Arzneimitteln gegen Reizhusten einerseits sowie starke Schmerzen andererseits zu versorgen. Für beide vorerwähnten Indikationen stehen nach Auskunft der Sachverständigen keine adäquaten Ausweichpräparate zur Verfügung, die ohne Betäubungsmittelrezept verschrieben werden können. Die Bundesregierung wird nun zusammen mit den obersten Landesgesundheitsbehörden prüfen, ob durch eine Nachweisführung der Apotheker über die rezepturmäßige Abgabe von Codein und Dihydrocodein an Ärzte der Mißbrauch von Codein eingeschränkt werden kann. Eine solche Nachweisführung würde es den Überwachungsbehörden der Länder u. U. ermöglichen, diejenigen Ärzte zu ermitteln, die 12516* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 regelmäßig auffallend große Mengen von Codeire rezeptieren. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Günther auf die Fragen des Abgeordneten Horst Sielaff (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 9 und 10): Ist die Bundesregierung bereit mir mitzuteilen, welcher wirtschaftliche Schaden durch Mietausfall sowie Kosten für Heizung und Bewachung dadurch entstanden ist, daß seit über einem halben Jahr im Weierhof, Gemeinde Bolanden (Pfalz) 99 hervorragend ausgestattete ehemalige US-Wohnungen leerstehen, und was tut die Bundesregierung, damit dieser leerstehende Wohnraum endlich so bald als möglich genutzt werden kann? Aus welchem Grunde ist die Bundesregierung nicht bereit, bei Bauten und Wohnungen ähnlich wie bei Grundstücken Verbilligungstatbestände in strukturschwachen und konversionsbelasteten Regionen gelten zu lassen, während die Bundesregierung zusieht, daß Gemeinden nicht in der Lage sind, dringend notwendigen Wohnraum zu erwerben oder anzumieten? Zu Frage 9: Bis 10. Dezember 1992 war die bundeseigene Siedlung „Weierhof" in Kirchheim-Bolanden den US-Streitkräften zur ausschließlichen Nutzung überlassen. Bis dahin sind Verluste für den Bundeshaushalt aufgrund eines im Rahmen der Abzugsplanungen der US-Streitkräfte gelegentlich unvermeidbaren Leerstandes nicht entstanden. Seit Rückgabe entstehen dem Bund für Betreuung, Bewachung und Beheizung der Siedlung monatliche Aufwendungen von rd. 31 000 DM. Zur Vermeidung von Leerständen hat die Oberfinanzdirektion Koblenz seit April 1992 mit der Gemeinde über die Veräußerung der Wohnsiedlung verhandelt. Die Gespräche sollen in beiderseitigem Interesse am 15. März dieses Jahres mit der als Erwerberin vorgesehenen Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Wohnungspolitik, fortgesetzt werden. Ebenfalls seit April 1992 hat die Oberfinanzdirektion Koblenz zur Vermeidung von Leerständen mit der Ortsgemeinde über den Abschluß eines Generalmietvertrages nebst Ankaufsverpflichtung verhandelt. Zum Abschluß dieses Vertrages ist es noch nicht gekommen. Der Bund ist weiter bereit, vor Veräußerung der Siedlung einen Generalmietvertrag abzuschließen. Zur Zeit entsteht dem Bund ohne Berücksichtigung der Aufwendungen für den Bauunterhalt ein Mietausfall von monatlich rd. 32 000 DM. Zu Frage 10: Die Haushaltsvermerke zur Förderung des Wohnungsbaus durch Grundstücksverbilligungen sehen eine Verbilligung bei der Veräußerung auch bebauter Grundstücke vor, wenn sie für den Wohnungsbau hergerichtet und verwendet werden. Diese Voraussetzung ist erfüllt, wenn bisher nicht für Wohnzwecke bestimmte Gebäude zu Wohnungen umgebaut oder vorhandene Wohnräume, die infolge der Änderung von Wohngewohnheiten nicht mehr für Wohnzwecke geeignet sind, unter wesentlichem Bauaufwand umgebaut werden. Für vorhandenen alsbald beziehbaren Wohnraum (wie in Kirchheim-Bolanden) sowie für Wohnungen, die (wie häufig in den alten Bundesländern) mit vertretbarem Aufwand hergerichtet werden können, kann nach den einschlägigen Vermerken keine Verbilligung gewährt werden. Dies würde nicht zu einer Vermehrung des Wohnraumbestandes beitragen und die Mittel für die Programme zur Schaffung neuen Wohnraums beschränken. Für die Förderung des Erwerbs bestehender Wohnungen durch Preisnachlässe hat der Bund im übrigen keine Finanzierungskompetenz. Im Rahmen des Vermittlungsverfahrens zum Steueränderungsgesetz 1992, zur Neufassung des Gesetzes zur Aufhebung des Strukturhilfegesetzes und zur Aufstockung des Fonds „Deutsche Einheit" ist überdies der Umsatzsteueranteil der Länder in den Jahren 1993 und 1994 von 35 auf 37 % erhöht worden, damit sie die strukturpolitischen Folgen des Truppenabbaus in eigener Verantwortung bewältigen können. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hans-Hinrich Knaape (SPD) (Drucksache 12/4482 Frage 11): Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Treuhandanstalt den Abschluß von langfristigen Pachtverträgen über die von ihr verwalteten Böden in den neuen Bundesländern an Einzelbauern und Genossenschaften zögernd und langwierig verhandelnd betreibt und dadurch die Existenz der bäuerlichen Betriebe gefährdet ist? Die Bodenverwertung und -verwaltungs GmbH sah sich am Abschluß langfristiger Pachtverträge solange gehindert, wie sie sich vorher bezüglich jedes einzelnen Flurstücks über die Nichtanmeldung von Restitutionsansprüchen nach dem Vermögensgesetz vergewissern mußte. Nachdem die Belange etwaiger Restitutionsberechtigter, wie auch der Pächter bei Restitutionsfällen jetzt durch neugestaltete Pachtverträge gewahrt werden, ist dieses Hemmnis weggefallen. Damit kann für die Zukunft von einem schnelleren Abschluß der Pachtverträge ausgegangen werden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Fragen der Abgeordneten Siegrun Klemmer (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 12 und 13): Welche detaillierte Rechtsauffassung vertritt die Bundesregierung bezüglich der Eigentümerschaft für das Gelände des ehemaligen DDR-Fernsehens in Berlin-Adlershof und wäre sie bereit, falls sie sich selbst als Eigentümer sieht und diese Auffassung sich durchsetzt, bei einer Veräußerung des Geländes dem Wunsch des Berliner Senats zu entsprechen und im Interesse der weiteren Nutzung des Standorts durch mittelständische (Medien-)Betriebe die Kaufpreisforderungen in einer Höhe zu halten, die eine solche Nutzung möglich macht? Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 12517* Welchen Grund gibt es dafür, daß das „Naafi-Haus" am Theodor-Heuss-Platz in Berlin, das bis dahin von den britischen Alliierten genutzt wurde und nun der Bundesregierung gehört, seit über zwei Jahren leersteht, und welcher Nutzung gedenkt sie dieses Gebäude zuzuführen, wobei zu berücksichtigen ist, daß das Gebäude während des andauernden Leerstands zu verwahrlosen droht (Tauben haben sich eingenistet) und von seiten des Bezirks Charlottenburg großes Interesse besteht, zumindest einen Teil der Räume, insbesondere ein ehemaliges Kino, für kommunale Zwecke zu nutzen? Zu Frage 12: Zu dem Gelände des ehemaligen DDR-Fernsehens in Berlin-Adlershof gehören auch mehrere Grundstücke, die vor Überführung in „Volkseigentum" dem Deutschen Reich gehörten. Hier ist streitig, wer jetzt Eigentümer dieser Flächen ist. Der Bund vertritt die Meinung, es handele sich gemäß Art. 21 Abs. 3 des Einigungsvertrages um Bundesvermögen. Der Streit um das Eigentum hindert aber nicht den Ausbau des Medienstandortes. Zwischen dem Bund und dem Land Berlin besteht Einvernehmen, die Grundstücke dem Land zuzuordnen und die Frage, ob dafür ein Ausgleich zu zahlen ist, anschließend zu klären. Sollte sich der Bund mit seiner Auffassung zum Eigentum durchsetzen, so müßte der Verkehrswert der Grundstücke erstattet werden. Eine Verbilligung ist nicht möglich. Ob das Land seinerseits das Gelände zu günstigeren Konditionen an Firmen weiterveräußert, vermag der Bund nicht zu beurteilen. Zu Frage 13: Das Naafi-Haus ist im Dezember 1991 von den britischen Streitkräften in die Verwaltung des Bundes übergegangen. Auf Wunsch des Landes Berlin sollte es sodann durch den Sender Freies Berlin zwischengenutzt werden, der eigene Gebäude zum Zwecke der Asbestsanierung vorübergehend freimachen mußte. Ende 1992 hat der Sender Freies Berlin mitgeteilt, daß er das Naafi-Haus nicht benötige. Dies ist der Grund für den langen Leerstand. An der Liegenschaft besteht Bundesbedarf. Offen ist noch, ob dort Bundesdienststellen oder andere Einrichtungen untergebracht werden. Eine Entscheidung soll in Kürze getroffen werden. Dabei wird auch geklärt, ob ein Teil des Gebäudes, z. B. das frühere Kino, für kommunale Zwecke zur Verfügung gestellt werden kann. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Fragen des Abgeordneten Wolfgang Vogt (Düren) (CDU/CSU) (Drucksache 12/4482 Fragen 15 und 16): Teilt der Bundesminister der Finanzen die Auffassung, daß der Staat dafür zu sorgen hat, daß zunächst die Steuereinnahmequellen voll ausgeschöpft werden müssen, bevor Abgaben und Steuern erhöht werden? Wie hoch schätzt das Bundesministerium der Finanzen den Aufkommensverlust bei der Einkommensteuer (entsprechend den Aufkommensanteilen der Gebietskörperschaften) in den Jahren 1990 bis 1993 vor dem Hintergrund, daß Steuerpflichtige vermehrt mit der Erklärung von Verlusten aus Nebentätigkeiten in mißbräuchlicher Weise die Steuern mindern, die sich aus ihren positiven Haupteinkünften ergeben würden? Zu Frage 15: Der Bundesfinanzminister teilt diese Auffassung mit der Einschränkung, daß das Ziel eine effiziente Ausschöpfung der Steuerquellen sein muß. Das Bundesministerium der Finanzen versucht dieses Ziel in ständiger Abstimmung mit den obersten Finanzbehörden der Länder auch zu erreichen. Zu Frage 16: Über eine mißbräuchliche Erklärung von Verlusten aus Nebentätigkeiten liegen hier keine statistischen Daten vor. Die Rechtsvorschriften zum Verlustausgleich und die dazu ergangene Rechtsprechung, insbesondere zur Abgrenzung der „Liebhaberei", bieten ausreichende Möglichkeiten, dem Mißbrauch auf diesem Gebiet zu wehren. Die dazu geeigneten und notwendigen Ermittlungen und Prüfungen im Rahmen der Verwaltung des Einkommensteuergesetzes obliegen nach der Finanzverfassung den Ländern. Die Finanzämter haben in derartigen Fällen gute Kontrollmöglichkeiten. Bei Anlaufverlusten aus Nebentätigkeiten erfolgt die Steuerfestsetzung in der Regel unter dem Vorbehalt der Nachprüfung. Sofern nachhaltig keine Gewinne eintreten und die Nebentätigkeit steuerlich als Liebhaberei einzustufen ist, erfolgt eine rückwirkende Neufestsetzung ohne Anerkennung der Verluste mit Nacherhebung der zuwenig einbehaltenen Einkommensteuer. Endgültige Steuerausfälle durch mißbräuchliche Inanspruchnahme von Verlusten aus Nebentätigkeiten dürften daher nur in verhältnismäßig geringem Umfang eintreten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage des Abgeordneten Heribert Scharrenbroich (CDU/CSU) (Drucksache 12/4482 Frage 17): Teilt der Bundesminister der Finanzen die Auffassung, daß für eine vollständige Ausschöpfung der Steuereinnahmequellen zeitnah das Personal bei den Finanzämtern aufgestockt werden muß? Die Vorstellung, daß die Steuereinnahmequellen vollständig ausgeschöpft werden könnten, halte ich für utopisch. Sie hat Züge einer Orwell'schen Schrekkensvision. Es wäre weder verhältnismäßig noch wirtschaftlich, sich diesem Ziel zu nähern. Vielmehr geht es darum, die Steuergesetze unter Aufkommensgesichtspunkten effizient zu vollziehen. Dies ist eine Aufgabe der Länder, die aber durch die unbefriedigende Personalsituation in der Steuerverwaltung erheblich erschwert wird. Ich habe dazu in letzter Zeit wiederholt Stellung nehmen dürfen. Den Finanzministern der Länder liegt nunmehr der „Bericht über die Entwicklung der Arbeits- und Personallage in der Steuerverwaltung der alten Länder seit 1987" mit 12518* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 einer Bestandsaufnahme und mit Vorschlägen der für die Organisation der Steuerverwaltung zuständigen Abteilungsleiter des Bundes und der Länder vor. Die Vorschläge sollen in einer der nächsten Sitzungen der Finanzministerkonferenz erörtert werden. Ich bitte um Verständnis, daß die Bundesregierung diesen Beratungen nicht vorgreifen und sich deshalb zum Inhalt der Vorschläge nicht äußern möchte. Unabhängig davon wird eine zeitnahe Aufstockung des Personals in den Finanzämtern, das heißt die Einstellung zusätzlicher qualifizierter Steuerfachleute, im Hinblick auf die Personalstruktur, den mehrjährigen Ausbildungsvorlauf und die Ausbildungskapazität in der Steuerverwaltung unter keinen Umständen zu erwarten sein. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Dehnel (CDU/ CSU) (Drucksache 12/4482 Frage 24): Welche Vorstellungen hat der Bundesminister der Finanzen in Zusammenarbeit mit den Ländern entwickelt, um den gesetzesvollziehenden Auftrag der Steuerverwaltung insoweit sicherzustellen? Der Bundesminister der Finanzen hat im Januar 1970 eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit den Ländern getroffen. Danach tragen die Länder Fragen von grundsätzlicher Bedeutung an den Bundesminister der Finanzen heran und richten sich nach dessen Lösungsvorschlag, wenn die Mehrheit von ihnen nicht widerspricht. Auf der anderen Seite haben sich die Länder verpflichtet, gegen den Willen des Bundesministers der Finanzen keine eigenen Weisungen herauszugeben. Diese Vereinbarung gilt jedoch nicht auf dem Gebiet der Organisation und des Personalwesens. In diesen Bereichen entscheiden die Länder in eigener Zuständigkeit; eine Weisungsbefugnis des Bundesministers der Finanzen besteht nicht. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Neumann auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Emil Schnell (SPD) (Drucksache 12/4482 Fragen 51 und 52): Wird in den drei neugegründeten Großforschungseinrichtungen (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin, Umweltforschungszentrum in Leipzig/Halle, Geoforschungszentrum in Potsdam) bislang der in den „Grundsätzen für die Personalauswahl" vom 19. September 1991 empfohlene Grad der Durchmischung (max. ca. 10 % westdeutsche und ausländische Wissenschaftler) eingehalten? Welche Maßnahmen will die Bundesregierung ggf. ergreifen, um die Einhaltung dieses Wertes sicherzustellen? Die zentrale Bedeutung der „Grundsätze für die Personalauswahl" vom 19. September 1991 lag in der vernünftigen Abwägung von 1. inhaltlichem und personellem Erneuerungsbedarf der Einrichtungen, 2. dem Interesse bisheriger Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften an der Erneuerung ihrer Beschäftigungsverhältnisse, 3. der Notwendigkeit, die Forschung in Ost- und Westdeutschland im Wege der „Durchmischung" auch personell zusammenzuführen und 4. der Wahrung zentraler sozialer Belange. Das Prinzip der „Durchmischung" baut dabei auf dem Grundsatz der personellen Kontinuität auf. Dort, wo in neugeschaffenen Einrichtungen frühere Arbeitsinhalte weitergeführt werden, gilt dieser Grundsatz der personellen Kontinuität, der u. a. dadurch gewährleistet werden soll, daß der Anteil der Wissenschaftler aus den alten Bundesländern oder dem Ausland nicht 10 % überschreitet. Geoforschungszentrum (GFZ), Max-Delbrück-Centrum (MDC) und Umweltforschungszentrum (UFZ) sind nach anderen Kriterien zu bewerten. Bei ihnen handelt es sich um inhaltlich ganz neu konzipierte Einrichtungen, bei denen der Grundsatz personeller Kontinuität nicht angewendet werden kann. Für die neuen Aufgabenstellungen gab es aus den neuen Bundesländern nicht ausreichend qualifizierte Bewerber, um die 10 %-Grenze einhalten zu können. Deshalb liegt der bisherige Anteil westdeutscher Wissenschaftler bei diesen Einrichtungen höher: 14 % beim UFZ, 30,5 % beim GFZ und 14,8 % beim MDC. Auch und unter Einschluß dieser drei Einrichtungen liegt der durchschnittliche Anteil westdeutscher Wissenschaftler in den neuen Forschungseinrichtungen der neuen Bundesländer aber unter 10 %. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen des Abgeordneten Simon Wittmann (Tännesberg) (CDU/CSU) (Drucksache 12/4482 Fragen 64 und 65): Warum dauert die Bearbeitung von Beihilfeanträgen für Beamte des Bundesgrenzschutzes beim Grenzschutzpräsidium Süd — München circa 3 Monate, und was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um diesen für die betroffenen Beamten unzumutbaren Mißstand zu beheben? Teilt die Bundesregierung die Meinung, daß mit einer Verlagerung der Beihilfebearbeitung des Bundesgrenzschutzes in eine strukturschwache Region wie die Oberpfalz mehr motivierte und einsatzbereite Arbeitskräfte rekrutiert werden können, und wie begründet die Bundesregierung ihre Haltung? Zu Frage 64: Wenn in wenigen Einzelfällen die Bearbeitung der Beihilfeanträge eine Zeit von bis zu drei Monaten in Anspruch nimmt, ist dies im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß sich die Zahl der Beihilfeanträge seit Übernahme der Bahnpolizei in den BGS am 1. April 1992 mehr als verdoppelt hat. Hinzu kommt, daß sich die ehemaligen Angehörigen der Deutschen Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. März 1993 12519* Bundesbahn kurzfristig auf das für sie neue System der Beihilfegewährung umstellen mußten. Dies erfordert eine intensive und zeitaufwendige Betreuung durch die Beihilfestelle. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit liegt nach Auskunft des Grenzschutzpräsidiums allerdings unter drei Monaten. Zur Beschleunigung der Verfahren und Verkürzung der Bearbeitungszeiten wird der Bundesminister des Innern die Beihilfestelle des Grenzschutzpräsidiums Süd personell verstärken und die Bürotechnik effektiver ausstatten. Zu Frage 65: Die Meinung wird von der Bundesregierung nicht geteilt. Das in den Beihilfestellen der Grenzschutzpräsidien eingesetzte Personal ist überdurchschnittlich motiviert und einsatzbereit. Soweit es sich — wie hier beim Grenzschutzpräsidium Süd — in Einzelfällen als notwendig erweisen sollte, zusätzliches Personal einzustellen, kann nur auf qualifizierte Kräfte zurückgegriffen werden, die ggf. auch in strukturschwachen Gebieten gewonnen werden können. Eine organisatorische Auslagerung der Beihilfebearbeitung ist nicht angebracht, da mit ihr kein Rationalisierungsgewinn verbunden wäre. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen des Abgeordneten Jürgen Augustinowitz (CDU/ CSU) (Drucksache 12/4482 Fragen 66 und 67): Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Lander vor, daß die PDS von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern durchsetzt ist und wie sich das auf die politische Zielsetzung der SED-Nachfolgepartei auswirkt, und welche sind das ggf.? Was beabsichtigt die Bundesregierung gegen die angekündigte Verletzung der Bannmeile um den Deutschen Bundestag — im Zuge der zweiten und dritten Lesung des Gesetzes zur Änderung des Asylrechtes — zu unternehmen? Zu Frage 66: Die PDS ist außer einigen linken Splittergruppen die einzige Partei, die sich für die Interessen der ehemaligen MfS-Mitarbeiter einsetzt. Der PDS gehören auf allen Ebenen ehemalige hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiter des MfS an. Detaillierte Einzelerkenntnisse im Sinne der Fragestellung liegen jedoch nicht vor. Es ist bereits im Verfassungsschutzbericht für das Jahr 1991 Seite 53 darauf hingewiesen worden, daß die PDS stark mit ehemaligen MfS-Mitarbeitern — früher „Schwert und Schild der SED" — durchsetzt ist. Die PDS bemüht sich um ehemalige MfS-Mitarbeiter. So heißt es in einem Beschluß vom 3. Parteitag der PDS (29.-31. Januar 1993 in Berlin) u. a.: „Die Gewinnung von ehemaligen Angehörigen bewaffneter Organe einschließlich ehemaliger MfS-Mitarbeiter für das Engagement in einer demokratischen sozialistischen Partei liege im Interesse der Stärkung der demokratischen Substanz einer Gesellschaft." Hinsichtlich der politischen Zielsetzung meine ich, daß diese Erkenntnisse und Bekenntnisse das Bild dieser Partei genügend kennzeichnen. Sie setzt offensichtlich Traditionen der früheren SED fort. Zu Frage 67: Die Bundesregierung wird die für den Tag der zweiten und dritten Lesung des Gesetzes zur Änderung des Asylrechts in Bonn angekündigten demonstrativen Aktivitäten im Vorfeld weiter sorgfältig beobachten und mit der Verwaltung des Deutschen Bundestages und den zuständigen Polizeidienststellen des Landes Nordrhein-Westfalen engen Kontakt halten, um einen möglichst störungsfreien Verlauf der Plenardebatte zu gewährleisten. Dabei geht die Bundesregierung davon aus, daß Versammlungen, die ohne Genehmigung am Tag der Plenardebatte innerhalb der Bannmeile stattfinden, von der für die Durchsetzung des Bannmeilenverbots zuständigen Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen durch geeignete Maßnahmen bereits im Vorfeld verhindert oder — sofern dies nicht möglich ist — durch unmittelbares, lageangepaßtes Einschreiten vor Ort unterbunden werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Meckelburg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die F.D.P. als antragstellende Fraktion wird in ihrer Koalitionsfreude wohl nicht so weit gegangen sein, daß sie den bildungspolitischen Kongreß der CDU von der vergangenen Woche zum Anlaß der heutigen Debatte genommen hat.

    (Zuruf von der F.D.P.: Das ist richtig!)

    Ich vermute mal: Aktuell ist die Frage nach der
    Verkürzung von Ausbildungszeiten in der Bundesrepublik sicherlich dadurch geworden, daß sich die Länderfinanzminister am vorletzten Wochenende für die Streichung des 13. Schuljahres ausgesprochen haben.

    (Eckart Kuhlwein [SPD]: Aber nicht nur die!)

    Deswegen sei für unsere Fraktion klar und in aller Deutlichkeit gesagt: Die aus vielen Gründen notwendige Verkürzung der Ausbildungszeiten darf nicht zur Sparoperation der Finanzminister verkommen.

    (Beifall des Abg. Eckart Kuhlwein [SPD])

    Sie darf auch nicht mit dem Ziel angegangen werden, sich in der Bildungspolitik auf dem qualitativ kleinsten Nenner zu treffen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Kurz gesagt: Verkürzung ja, Niveauverlust nein.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)

    Meine Damen und Herren, es muß uns als Bildungspolitiker unruhig machen, wenn wir feststellen, daß unsere Hochschulabsolventen im internationalen Vergleich zu den ältesten gehören. Wir müssen den Blick auf alle die Stellen richten, die zu diesem hohen Ausbildungsabschlußalter beitragen. Die gymnasiale Schulzeit ist ein Teil davon; weiter sind zu nennen die Übergangszeiten und auch die Hochschulstudienzeiten selber.
    Lassen Sie mich den eigentlichen Kernpunkt auch der Aktuellen Stunde, nämlich die Schulzeitverkürzung — auch wenn das vielleicht ungewöhnlich ist; aber da müssen wir als Bildungspolitiker zwischen Bund und Ländern, glaube ich, gemeinsam handeln —, kurz ansprechen. — Sie ist aus meiner Sicht notwendig und machbar. Nicht umsonst sprechen Fachleute von organisatorischen Mängeln, die eine beträchtliche Verschwendung an Schulzeit sowie Lehrer- und Lernkapazität verursachen. Ein Erziehungswissenschaftler aus Hamburg spricht von unglaublich viel sinnlosem Stoff, der am Gymnasium vermittelt werde. — Die Zitate mögen überzogen sein, aber sie treffen die Kernpunkte: Wir brauchen organisatorisch-strukturelle Reformen und Straffung auch der Lehrpläne.
    Ich nenne einmal ein paar Beispiele, wirklich mit der Bitte um Verzeihung, weil Bildungspolitiker zwischen Bund und Land da zusammenarbeiten müssen; da geht einfach meine Erfahrung als Lehrer mit mir durch.
    Jahrgangsstufe 13 — das ist schon genannt Worten —: eigentlich nur im ersten Halbjahr voller Unterricht; das zweite Halbjahr ist im wesentlichen durch das Abitur belegt.

    (Zuruf von der F.D.P.: Ein Gammelsemester!)

    Klasse 11 — im ersten Halbjahr Einführung in die Oberstufe — dient in Nordrhein-Westfalen der Integration von Seiteneinsteigern; erst im zweiten Halbjahr werden die Kurse, die zum Abitur führen, gebildet. Hier entstehen aus meiner Sicht auch ein wenig Leerlauf und Wiederholung. Statt des Orientierungs-



    Wolfgang Meckelburg
    laufs sollte die Klasse 11 stärker auf den Bildungsgang ausgerichtet werden.
    Unterrichtsausfall spielt hier auch eine Rolle. Es gibt ja das berühmte Beispiel der zwei Lehrer, die einmal gezählt haben und statt auf neun Jahre Schulzeit am Gymnasium auf 7,75 Jahre gekommen sind. Ich habe vielfach den Eindruck: Wir haben faktisch häufig schon eine zwölfjährige Schulzeit, nur verteilen wir sie auf 13 Jahre. Es gibt Ansätze dazu, daß die Länder und wir gemeinsam einen Beitrag leisten, dies abzustellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Etappenunterricht, Lehrplanabstimmung sind andere Themen; ich will sie hier nur als Stichworte nennen.
    Insgesamt gilt es, in den Vordergrund der gymnasialen Bildung die Vermittlung einer soliden Allgemeinbildung zu stellen. Inhaltliche Konzentration und zeitliche Straffung heißen die Forderungen. Ich bin sicher: Beides wird auch zur Verdeutlichung des Bildungsprofils des Gymnasiums beitragen.
    Meine Damen und Herren, die Verkürzungsdebatte darf von den Kultusministern — auch da hat man ja einiges gehört — nicht vordergründig abgeblockt werden. Ich hoffe, daß unsere Debatte heute und die Bereitschaft, vom Bund aus im Bereich der Hochschulen einen Beitrag zu leisten, auch ein Beitrag dazu ist, den Kultusministern der Länder Mut zu machen, ihren Beitrag auf ihrer Ebene zu erbringen. Gemeinsam werden wir es dann schaffen, glaube ich, unserer Jugend zu kürzeren Ausbildungszeiten und damit zu einem längeren erfolgreichen Berufsleben zu verhelfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Zuruf von der F.D.P.: Jawohl, die KMK braucht schnellere Beine!)



Rede von Helmuth Becker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Als nächster Redner ist jetzt unser Kollege Günter Rixe aufgerufen.

(Zuruf von der F.D.P.: Feuer-Rixe! — Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Zuruf von der CDU/CSU: Der kriegt Vorapplaus!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günter Rixe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Was soll denn das?

    (Dr. Norbert Lammert [CDU/CSU]: Die wußten nicht, ob gleich noch Gelegenheit zum Klatschen besteht!)

    — Ach so. Ja, das mag natürlich sein. Aber ich fange mal freundlich an.
    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Bundeskanzler hat vor wenigen Tagen auf dem bildungspolitischen Kongreß der CDU in Wiesbaden gesagt, daß das Bildungswesen für den Wirtschaftsstandort Bundesrepublik eine herausragende Rolle spielt;

    (Eckart Kuhlwein [SPD]: Hört! Hört!)

    es gehöre zu den Aktivposten des Standorts Deutschland.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)

    Dem können wir natürlich zustimmen; da hat er recht.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Der Vorapplaus war berechtigt!)

    Die Bedeutung der Ausbildung für unsere jungen Menschen, für den Standortvorteil muß man auch im Blick haben, wenn man hier und heute über die Verkürzung der Ausbildungszeiten in Schule, Hochschule und Beruf redet. Ich möchte mich ein bißchen auf den letzten Teil, Beruf, konzentrieren; der hat auch etwas mit Ausbildung an den allgemeinbildenden Schulen und in der Sekundarstufe II zu tun.
    Wer nämlich lediglich darauf abstellt, daß in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern die jungen Leute viel früher ins Erwerbsleben einsteigen und daß man deshalb die Ausbildungsgänge hier verkürzen will, der irrt, auch der Bundeskanzler
    — jetzt kommt das Negative —, wenn er dabei das außer acht läßt, was unter dem Stichwort Ausbildungsqualität Bedeutung hat;

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das hat er aber betont!)

    denn die Qualität der Ausbildung und die Qualifikation, die die jungen Menschen dadurch erfahren
    — nicht die Zeiten, die dafür aufgewendet werden! —, machen den Standortvorteil aus.
    Nun ist es beispielsweise in der beruflichen Ausbildung nach wie vor nicht richtig, für lernschwächere Auszubildende die sogenannte Einfachausbildung mit kürzeren Ausbildungszeiten einzuführen; da wird nämlich auch von Ausbildungszeiten geredet.

    (Beifall des Abg. Eckart Kuhlwein [SPD])

    Dies ist uns bei der Expertenanhörung zur beruflichen Bildung im Ausschuß am 20. Januar ganz deutlich gesagt worden. Viele Sachverständige haben sich ihre Meinung dazu gebildet und sind der Meinung, daß der Facharbeiternachwuchs dadurch nicht gesichert wird.
    Auch Minderqualifikation, Dummheit von jungen Leuten liegt ja nicht vor — sie sind gut ausgebildet —; die Defizite in ihren sozialen Voraussetzungen sind es, gegen die anzugehen ist.
    Wenn über die Verkürzung von Schulzeiten geredet wird, muß man sich doch ernsthaft fragen, inwieweit die Gleichwertigkeit der beruflichen und der allgemeinen Bildung besteht. Wir sind uns im Bildungsausschuß doch darüber einig, daß die Möglichkeit, qualifizierten Berufspraktikern, die kein Abitur haben, den Weg an die Unversitäten zu öffnen, eine Attraktivitätssteigerung für das duale Ausbildungssystem ist; und letztere ist, wenn ich auch an die letzten Sitzungen denke, das erklärte Ziel aller Fraktionen. Zu denken ist daran, daß wir die Akademiker haben, während die Fachleute in Industrie und Handwerk fehlen. Das ist ja das Problem.
    Die vielbeschworene Steigerung der Attraktivität wird aber zur Worthülse, wenn dieser Hochschulzugang abgelehnt wird, zwar nicht bei uns im Bildungsausschuß, aber, wie nachzulesen ist, von der Regierungskoalition im Rechtsausschuß.



    Günter Rixe
    Reden und Handeln, meine Damen und Herren von der Koalition, müssen wir zusammenbringen, sonst haben wir Probleme, die Politik und die Bildungspolitik richtig überzubringen.
    Deshalb kann von einer Gleichwertigkeit von beruflicher und schulischer Bildung nur dann gesprochen werden, wenn die berufsbildenden Abschlüsse und die berufliche Qualifikation zu demselben Ergebnis führen wie das Abitur und die Allgemeinbildung, nämlich zu der Berechtigung zum Hochschulstudium.

    (Beifall bei der SPD)

    Es ist völlig kontraproduktiv, meine Damen und Herren von der F.D.P., wenn Sie nur über einen fachgebundenen Zugang reden und eine Eingangsprüfung für unverzichtbar halten. Es kann doch nicht im Sinne unserer Reformbemühungen sein — Reformen wollen wir ja alle —, erst die besondere Qualifikation der Berufspraktiker hervorzuheben, ihnen aber eine Prüfung in Form eines abgewandelten Abiturs abzuverlangen.

    (Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink [F.D.P.]: Das wollen wir nicht!)

    — Frau Kollegin, genau Sie haben das in der Anhörung noch einmal deutlich gesagt.
    So eröffnen Sie jungen Leuten und deren Eltern keine neuen Perspektiven, die dieses dann veranlassen könnten, statt den Weg der allgemeinen Bildung den der beruflichen Bildung einzuschlagen.
    Wenn dann auch noch über Schulzeitverkürzungen geredet wird, darf das nicht dazu führen, daß die Allgemeinbildung, die schulische Qualifikation, für diejenigen, die in eine berufliche Ausbildung wollen, verschlechtert wird. Statt dessen müssen wir erst dafür sorgen, daß in allen Bundesländern das zehnte Schuljahr Pflicht wird, damit wir in der beruflichen Bildung ein Stück vorankommen.

    (Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink [F.D.P.]: Das muß nicht sein!)

    Auf der anderen Seite bedeutet eine Schulzeitverkürzung, daß dann, wenn allgemeinbildende Voraussetzungen nicht mehr gewährleistet sind, das Ziel der Gleichwertigkeit, also der Hochschulzugang, für die Leute mit weniger Schulbildung und Berufsausbildung faktisch kaum noch zu erreichen sein wird. Es ist also falsch, hier pauschal einer Verkürzung bei den Ausbildungszeiten das Wort zu reden, nur weil man glaubt, das tun zu müssen, oder weil die Finanzminister der Meinung sind, wir hätten nicht mehr genug Geld dafür, oder weil es auch in anderen Ländern so ist. Das hilft uns nicht, die jungen Menschen für den Weg der beruflichen Ausbildung zu gewinnen. Bitte nicht diese Diskussion! Darüber müssen wir, denke ich, gemeinsam noch einmal ernstlich reden.
    Danke schön.

    (Beifall bei der SPD)