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    Plenarprotokoll 12/142 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 142. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 3. März 1993 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksachen 12/4433 vom 26. Februar 1993 und 12/4446 vom 2. März 1993 — Presseerklärung der Kurdistan-Nachrichtenagentur mit der Ankündigung bewaffneter Aktionen gegen den Tourismus in der Türkei; Maßnahmen der Bundesregierung DringlAnfr 1, 2 Dr. Hans Stercken (CDU/CSU) Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 12239 B ZusFr Dr. Hans Stercken CDU/CSU 12239 D Verhinderung von Steuerhinterziehungen und -umgehungen MdlAnfr 3 Adolf Ostertag SPD Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 12240 B ZusFr Adolf Ostertag SPD 12240 C „Unumkehrbarkeit" von Enteignungsmaßnahmen zwischen 1945 und 1949 gemäß den von der früheren Sowjetunion vorgelegten Entwürfen zum Zwei-plus-VierVertrag MdlAnfr 42 Ortwin Lowack fraktionslos Antw StM Helmut Schäfer AA 12241 A ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos 12241 A ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 12241 D Aufnahme der friesischen Regionalsprache in die Europäische Charta für Minderheiten- und Regionalsprachen MdlAnfr 43 Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/ CSU Antw StM Helmut Schäfer AA 12242A ZusFr Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 12242 B ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. 12243 A ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . 12243 A ZusFr Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD . 12243 B Meinungsumfrage zur Einstellung der Bevölkerung gegenüber Blauhelm- und Kampfeinsätzen der Bundeswehr MdlAnfr 4 Hans Wallow SPD Antw PStSekr Bernd Wilz BMVg 12243 C ZusFr Hans Wallow SPD 12243 D ZusFr Rudolf Bindig SPD 12244 A Konsequenzen aus der zunehmenden Zahl der Kriegsdienstverweigerer im Hinblick auf die Wehrgerechtigkeit MdlAnfr 5 Hans Wallow SPD Antw PStSekr Bernd Wilz BMVg 12244 B ZusFr Hans Wallow SPD 12244 B ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos 12244 D ZusFr Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD 12245B ZusFr Detlev von Larcher SPD 12245 C ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. 12245 D Gefahren für den Schiffsverkehr durch das Wrack der norwegischen Ölplattform „West-Gamma"; Folgekosten für die Beseitigung des Wracks II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 142. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. März 1993 MdlAnfr 32, 33 Jürgen Koppelin F.D.P. Antw StSekr Dr. Wilhelm Knittel BMV 12246 A ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. 12246 B ZusFr Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD 12246 C ZusFr Ina Albowitz F.D.P. 12246 D Absicherung der Exporte in die GUS- Staaten; Alternative zur Hermes-Exportversicherung MdlAnfr 10, 11 Christian Müller (Zittau) SPD Antw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 12247 B, 12248 B ZusFr Christian Müller (Zittau) SPD 12247 C, 12248 B ZusFr Renate Jäger SPD 12248A Einspeisungstarif der Elektrizitäts-AG Mitteldeutschland gegenüber dem Betreiber eines Blockheizkraftwerks; Förderung des Einsatzes von Blockheizkraftwerken MdlAnfr 12, 13 Detlev von Larcher SPD Antw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 12248 C, 12249 B ZusFr Detlev von Larcher SPD 12248 D, 12249 C Erhaltung der industriellen Kerne in den östlichen Bundesländern MdlAnfr 17, 18 Manfred Kolbe CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 12250 A, 12251 A ZusFr Manfred Kolbe CDU/CSU 12250 C ZusFr Renate Jäger SPD 12251 B ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 12251 C ZusFr Peter W. Reuschenbach SPD 12251 D Zusatztagesordnungspunkt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Genehmigungsstopp bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) Ottmar Schreiner SPD 12252A Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU 12253 A Dr. Gisela Babel F.D.P. 12254 C Petra Bläss PDS/Linke Liste 12255 C Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 12256 C Dr. Heide Pfarr, Staatsministerin des Lan- des Hessen 12258 C Heinz-Jürgen Kronberg CDU/CSU 12260 B Regina Kolbe SPD 12261B Josef Grünbeck F.D.P 12262 B Dr. Gero Pfennig CDU/CSU 12263 C Barbara Weiler SPD 12264 B Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 12265 C Horst Peter (Kassel) SPD 12267 D Heinz Schemken CDU/CSU 12268 A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 12269 C Vizepräsident Hans Klein 12253 D Nächste Sitzung 12270 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12271* A Anlage 2 Zahlung von Sozialhilfe an Deutsche in ausländischen Staaten; Ausübung einer beruflichen Tätigkeit durch diesen Personenkreis MdlAnfr 6, 7 — Drs 12/4433 — Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU SchrAntw PStS'in Roswitha Verhülsdonk BMFuS 12271* C Anlage 3 Absicherung der Exporte in GUS-Staaten; Alternativen zur Hermes-Exportversicherung MdlAnfr 8, 9 — Drs 12/4433 — Ernst Schwanhold SPD SchrAntw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 12272* A Anlage 4 Neuabgrenzung der Fördergebiete der regionalen Wirtschaftsstruktur MdlAnfr 14 — Drs 12/4433 — Ludwig Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 12272* B Anlage 5 Wünsche Indonesiens nach weiteren Rüstungslieferungen MdlAnfr 15 — Drs 12/4433 — Dr. Elke Leonhard-Schmid SPD SchrAntw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 12272* C Anlage 6 Relativierung der abschlägigen Entscheidung des Bundessicherheitsrates zur Voranfrage eines westdeutschen Werftenkonsortiums zum Export von U-Booten und Fregatten nach Taiwan MdlAnfr 16 — Drs 12/4433 — Norbert Gansel SPD SchrAntw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 12272* D Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 142. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. März 1993 III Anlage 7 Einsatz zusätzlicher Garnituren für die Regionalschnellbahn „Pendolino" auf der Strecke Nümberg-Weiden MdlAnfr 31 — Drs 12/4433 — Ludwig Stiegler SPD SchrAntw StSekr Dr. Wilhelm Knittel BMV 12273* A Anlage 8 Aufnahme der niederdeutschen Regionalsprache in die Europäische Charta für Minderheiten- und Regionalsprachen MdlAnfr 44 — Drs 12/4433 — Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU SchrAntw StM Helmut Schäfer AA 12273* A Anlage 9 Neuere Informationen über die Lage der Menschenrechte in Indonesien MdlAnfr 45 — Drs 12/4433 — Dr. Elke Leonhard-Schmid SPD SchrAntw StM Helmut Schäfer AA 12273* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 142. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. März 1993 12239 142. Sitzung Bonn, den 3. März 1993 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Berger, Hans SPD 3. 3. 93 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 3. 3. 93 ** Büchler (Hof), Hans SPD 3. 3. 93 * Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 3. 3. 93 Dempwolf, Gertrud CDU/CSU 3. 3. 93 Eich, Ludwig SPD 3. 3. 93 Fuchs (Verl), Katrin SPD 3. 3. 93 Gerster (Mainz), CDU/CSU 3. 3. 93 Johannes Gleicke, Iris SPD 3. 3. 93 Hämmerle, Gerlinde SPD 3. 3. 93 Harries, Klaus CDU/CSU 3. 3. 93 Hasenfratz, Klaus SPD 3. 3. 93 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 3. 3. 93 Dr. Holtz, Uwe SPD 3. 3. 93 * Horn, Erwin SPD 3. 3. 93 * Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 3. 3. 93 Dr. Lieberoth, Immo CDU/CSU 3. 3. 93 Dr. Meyer zu Bentrup, CDU/CSU 3. 3. 93 * Reinhard Michels, Meinolf CDU/CSU 3. 3. 93 * Mischnick, Wolfgang F.D.P. 3. 3. 93 Nelle, Engelbert CDU/CSU 3. 3. 93 Oesinghaus, Günther SPD 3. 3. 93 Otto (Frankfurt), F.D.P. 3. 3. 93 Hans-Joachim Dr. Pfaff, Martin SPD 3. 3. 93 Pfeifer, Anton CDU/CSU 3. 3. 93 Pfuhl, Albert SPD 3. 3. 93 Rempe, Walter SPD 3. 3. 93 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 3. 3. 93 Ingrid Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 3. 3. 93 Sauer (Salzgitter), CDU/CSU 3. 3. 93 Helmut Schmidt (Dresden), Arno F.D.P. 3. 3. 93 Schulte (Hameln), SPD 3. 3. 93 ** Brigitte Dr. Schulte (Schwäbisch CDU/CSU 3. 3. 93 Gmünd), Dieter Seiler-Albring, Ursula F.D.P. 3. 3. 93 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 3. 3. 93 Stachowa, Angela PDS/LL 3. 3. 93 Dr. Starnick, Jürgen F.D.P. 3. 3. 93 Thierse, Wolfgang SPD 3. 3. 93 Wiechatzek, Gabriele CDU/CSU 3. 3. 93 Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 3. 3. 93 Zierer, Benno CDU/CSU 3. 3. 93 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Roswitha Verhülsdonk auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Erich Riedl (München) (CDU/CSU) (Drucksache 12/4433 Fragen 6 und 7): In welche ausländische Staaten wird an Deutsche Sozialhilfe gemäß § 119 BSHG gezahlt, und welche Beträge wurden dafür in den letzten zehn Jahren aufgewendet? Gibt es Erkenntnisse über die empfangsberechtigten Personen, insbesondere über den Grund ihres Auslandsaufenthaltes und darüber, ob sie dort einer Arbeit bzw. welcher Tätigkeit nachgehen? Zu Frage 6: Für die Gewährung von Sozialhilfe an Deutsche im Ausland gemäß § 119 BSHG sind verfassungsrechtlich die Behörden in den Ländern zuständig. Sie arbeiten hierbei mit den deutschen Auslandsvertretungen zusammen. Die Sozialhilfestatistik weist weder die Zahl der deutschen Hilfeempfänger im Ausland noch die entsprechenden Sozialhilfeausgaben aus. Aufgrund einer Umfrage bei den überörtlichen Trägern der Sozialhilfe, die für die Sozialhilfegewährung an Deutsche im Ausland zuständig sind, ist davon auszugehen, daß 1990 ca. 5 000 Deutsche Hilfen nach § 119 BSHG über die deutschen Auslandsvertretungen erhalten haben. Weitere ca. 9 000 Deutsche in Polen und in der früheren CSFR haben 1990 Hilfen nach § 119 BSHG in einem besonderen Verfahren über das Deutsche Rote Kreuz erhalten. Die Sozialhilfeausgaben für diese Empfängergruppen lagen 1990 unter 20 Millionen DM. Die Hilfeempfänger verteilten sich auf 79 Staaten. Auf Wunsch kann eine tabellarische Auflistung der Aufenthaltsstaaten und der Zahl der dort 1990 unterstützten Deutschen zur Verfügung gestellt werden. Zu Frage 7: Grundsätzlich obliegt die Fürsorgepflicht - dem Territorialitätsprinzip entsprechend - den Behörden des jeweiligen Aufenthaltsstaates. Die nachrangige Sozialhilfe erhält nicht, wer sich selbst helfen kann (z. B. durch Einsatz seiner Arbeitskraft) oder wer die erforderliche Hilfe von anderen, besonders von Angehörigen oder von Trägern anderer Sozialleistungen, erhält. Hilfe wird ferner nicht gewährt, wenn die Heimführung des Hilfesuchenden geboten ist. Die Gründe, aus denen sich sozialhilfeberechtigte Personen im Ausland aufhalten und nicht nach Deutschland heimgeführt werden können, sind sehr unterschiedlicher Natur. Insbesondere handelt es sich zum Teil um alte Menschen, die den größten Teil ihres Lebens in dem betreffenden Land verbracht haben - auch solche, die dort in Heimen oder Anstalten leben; auch gibt es Fälle von deutschen Frauen, deren ausländische Ehemänner im Aufenthaltsstaat den Lebensunterhalt der Familie nicht gewährleisten können, sowie von Deutschen, die sich im Ausland in Straf- oder Untersuchungshaft befinden. Ursprünglich war Motiv für die Regelung des § 119 BSHG vor allem, hilfebedürftigen Auslandsdeutschen, die durch Verfolgung, Krieg oder Vertreibung Zuflucht im Ausland gefunden hatten, dort den wei- 12272* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 142. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. März 1993 teren Aufenthalt zu ermöglichen und sie dabei ggf. vor aufenthaltsbeendenden Maßnahmen des Aufenthaltsstaates wegen Inanspruchnahme dortiger Sozialleistungen zu schützen. Inzwischen dürfte sich die Struktur des nach § 119 BSHG berechtigten Personenkreises erheblich verändert haben. Es gibt jedoch keine Statistik über die Gründe des Auslandsaufenthaltes der z. Z. unterstützten Deutschen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Heinrich L. Kolb auf die Fragen des Abgeordneten Ernst Schwanhold (SPD) (Drucksache 12/4433 Fragen 8 und 9): Treffen Berichte in den Medien zu, daß die Bundesregierung das Instrument der Hermes-Exportversicherung auf die GUS- Staaten als nicht mehr wirksam und auch als bürokratische „Gängelei" ansieht? Denkt die Bundesregierung über ein anderes Instrument nach, das die Hermes-Exportversicherung in bezug auf die GUS- Staaten ablösen soll, wenn ja, wie soll das Instrument aussehen? Zu Frage 8: Nein. Die Bundesregierung hält Hermes-Bürgschaften für Exporte in die GUS-Staaten nach wie vor für wirksam zur Unterstützung der Ausfuhr ostdeutscher Lieferungen. Auf deutscher Seite wird das Instrument weiterhin zügig und zielgerichtet eingesetzt. Richtig ist allerdings, daß administrative Schwierigkeiten auf der GUS-Seite die Nutzung des Hermes-Instruments in der Vergangenheit erschwert haben. Die Bundesregierung geht nach zahlreichen Gesprächen — insbesondere mit der russischen Seite — davon aus, daß diese Probleme jetzt überwunden werden können. Zu Frage 9: Die Bundesregierung stellt keine Überlegungen zur Einführung eines neuen, die Hermes-Bürgschaften gegenüber den GUS-Staaten ablösenden Instruments an. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Heinrich L. Kolb auf die Frage des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) (Drucksache 12/4433 Frage 14): Wie ist der Stand der Beratungen über die Neuabgrenzung der Fördergebiete der Gemeinschaftsaufgabe? Der Bund-Länder-Planungsausschuß der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" hat auf seiner Sitzung am 24. Februar 1993 in Bonn über die zum 1. Januar 1994 anstehende Neuabgrenzung des Fördergebiets beraten und einen Beschluß über das weitere Vorgehen gefaßt. Danach wird der Bundesminister für Wirtschaft, gemeinsam mit Vertretern der Länder, über den Gesamtumfang des Fördergebiets der Gemeinschaftsaufgabe in den alten Ländern ab 1994 unverzüglich mit den zuständigen EG-Kommissaren Gespräche aufnehmen. Der Planungsausschuß hat seinen Unterausschuß darüber hinaus beauftragt, dafür Sorge zu tragen, daß die für die Neuabgrenzung erforderlichen Regionaldaten schnellstens zur Verfügung stehen. Nur bei rechtzeitiger Vorlage dieser Daten können die auch zum 1. Januar 1994 neu festzulegenden EG-Fördergebiete besser mit den zukünftigen GA-Fördergebieten abgestimmt werden. Der Planungsausschuß geht davon aus, daß ihm noch vor der Sommerpause 1993 ein Entscheidungsvorschlag über das GA-Fördergebiet ab 1994 vorgelegt wird. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Heinrich L. Kolb auf die Frage der Abgeordneten Dr. Elke Leonhard-Schmid (SPD) (Drucksache 12/4433 Frage 15): Welche Wünsche nach weiteren Rüstungslieferungen wurden von seiten der indonesischen Regierung an die Bundesregierung gestellt, und hat die Bundesregierung konkrete Zusagen gegeben? Der Bundesregierung liegen keine Wünsche der indonesischen Regierung zu weiteren Rüstungslieferungen aus Deutschland vor. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Heinrich L. Kolb auf die Frage des Abgeordneten Norbert Gansel (SPD) (Drucksache 12/4433 Frage 16): Trifft es zu, daß das westdeutsche Werftenkonsortium, das an die Bundesregierung eine Voranfrage wegen des Exports von U-Booten und Fregatten nach Taiwan gerichtet hatte, unmittelbar nach der abschlägigen Entscheidung durch den Bundessicherheitsrat die Regierung in Taiwan schriftlich gebeten hat, das Votum des Bundessicherheitsrates nicht als endgültige Ablehnung zu sehen (WELT AM SONNTAG, 7. Februar 1993), und hat die Bundesregierung den Rüstungsexporteuren vertrauliche Informationen gegeben, die die Entscheidung des Bundessicherheitsrates relativieren? Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, daß sich das westdeutsche Werftenkonsortium in der von Ihnen genannten Art an die Regierung in Taiwan gewandt hat. Die Bundesregierung hat den Unternehmen des Werftenkonsortiums keine vertraulichen Informationen gegeben. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 142. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. März 1993 12273* Anlage 7 Antwort des Staatssekretärs Dr. Wilhelm Knittel auf die Frage des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) (Drucksache 12/4433 Frage 31): Warum weigert sich die Deutsche Bundesbahn, zusätzliche Gamituren für die Regionalschnellbahnlinie „Pendolino" auf der Strecke Nürnberg-Weiden einzusetzen? Nach Aussage der Deutschen Bundesbahn werden die Regional-Expreßlinien von Nürnberg nach Weiden/Schwandorf mit Verlängerung bis Furth im Wald den bisherigen Planungen entsprechend zum Fahrplanwechsel am 23. Mai 1993 mit zehn PendolinoTriebzügen der Baureihe VT 610 in Betrieb genommen. Anlage 8 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/ CSU) (Drucksache 12/4433 Frage 44): Was hat die Bundesregierung dazu geführt, in einer ersten verwaltungsinternen Stellungnahme die als eigenständig anerkannte Niederdeutsche Regionalsprache nicht für die Europäische Charta für Minderheiten- und Regionalsprachen vorschlagen zu wollen, obwohl die norddeutschen Bundesländer — nach einer Meldung des Flensburger Tageblatts — sich in dieser Frage bisher eher offen als ablehnend gezeigt haben? Hier wird auf die Beantwortung der mündlichen Anfrage des Abgeordneten Carstensen verwiesen. *) *) Frage 43, Seite 12242 A Für Niederdeutsch gilt in diesem Fall dasselbe wie für Friesisch. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Dr. Elke Leonhard-Schmid (SPD) (Drucksache 12/4433 Frage 45): Gibt es nach der Kanzlerreise qualitativ neue Informationen in der Frage der Behandlung der Menschenrechte in Indonesien? In allen politischen Gesprächen, die aus Anlaß der Reise des Bundeskanzlers nach Indonesien geführt wurden, nahm die Erörterung der Menschenrechte in Indonesien einen wichtigen Platz ein. Dies gilt für das Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Soeharto, die Gespräche des Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Herrn Becker, und die Konsultationen des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Herrn Dr. Kastrup, mit seinem Amtskollegen. Die deutsche Seite unterstrich in diesen Gesprächen jeweils die Bedeutung der Einhaltung der Menschenrechte durch Indonesien. Sie sprach auch konkrete Fälle und die Lage in Ost-Timor an. Die indonesische Seite bekannte sich zur Charta der Vereinten Nationen und zur Universalität der Menschenrechte. Sie erklärte, daß noch viele Verbesserungen notwendig seien. Die Bundesregierung wird den intensiven Menschenrechtsdialog mit Indonesien fortsetzen.
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    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich teile noch einmal mit: 10 000 Stellen waren vorgesehen für Januar, 34 000 sind vergeben worden.
    Im Januar und Februar sind 2 Milliarden DM an Mittel für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen abgeflossen. Wenn das so weiterginge, hätten wir am Ende des Jahres nicht 9,9 Milliarden DM, also rund 10 Milliarden DM, sondern 12 Milliarden DM erreicht. Deshalb gebietet es das Haushaltsrecht, Ihr souveränes Recht als Parlament, daß dieser Haushaltsansatz gehalten wird.
    Das ist um so wichtiger, da ich zu Beginn des letzten Jahres von Ihnen, meine Damen und Herren, wegen Kürzungen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen schon einmal attackiert wurde. Am Ende des Jahres waren nicht 560 Millionen DM eingespart, sondern 900 Millionen DM überzogen. Das widerspricht einem ordentlichen Haushaltsrecht. Ich stehe dafür, daß ordentlich gearbeitet wird.
    Wer mehr Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen will, muß mehr Geld beschaffen, entweder indem er an anderer Stelle spart oder neue Einnahmequellen beschafft,

    (Hans Büttner [Ingolstadt] [SPD]: Das ist doch alles Makulatur und nicht seriös! Ein Zeichen der Zeit! — Ina Albowitz [F.D.P.]: „Zeichen der Zeit", wenn ich so etwas höre! Das ist Betrug!)




    Bundesminister Dr. Norbert Blüm
    Das ist der seriöse Weg der Politik. Ich bin für ABM, ich verteidige ABM, aber über den ordentlichen Weg.
    Ich will auch hinzufügen, daß Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nicht bis ins Unendliche gesteigert werden können. Wir können ja nicht an Stelle der alten DDR-Planwirtschaft jetzt eine ABM-Wirtschaft einführen,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Zuruf von der SPD: Sie sind ein Demagoge!)

    denn ABM sind immer die Brücke. Aber jede Brücke braucht Ufer. Ziel müssen Dauerarbeitsplätze sein, nicht ABM; ABM sind nur eine Übergangslösung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich verteidige diese Übergangslösung. Sie ist notwendig, sie ist unverzichtbar. Aber das Ziel müssen Dauerarbeitsplätze sein.
    Ich füge hinzu: Auch manche Kommune, gerade im Westen, finanziert mit ABM Pflichtaufgaben. Das kann nicht der Sinn von ABM sein. Die Beitragszahler sind nicht für allgemeine Aufgaben zuständig, sondern die Steuerzahler. Die Kommunen können ihre Finanzlöcher nicht auf dem Rücken von Beitragszahlern stopfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Barbara Weiler [SPD]: Dagegen sind wir doch nicht!)

    Mit den verfügbaren Haushaltsmitteln hätten nach unseren Berechnungen im Jahre 1993 jahresdurchschnittlich 350 000 ABM-Plätze in den neuen Ländern gefördert werden können. Die Bundesanstalt schätzt jetzt, daß jahresdurchschnittlich bis zu 300 000 ABM-Plätze in den neuen Ländern zur Verfügung stehen. Die Erklärung für diese Differenz ergibt sich daraus, daß im Dezember offenbar noch zu den alten Förderbedingungen abgeräumt und nicht die Alternative genutzt wurde, mit weniger Zuschuß mehr Menschen zu helfen.
    Als besonders bemerkenswert empfinde ich es in diesem Zusammenhang, daß eine Reihe von Arbeitsämtern in den neuen Ländern ganz horrende Steigerungen im letzten Dezember und im Januar zu verzeichnen hatten. Ich nenne ein Arbeitsamt, das im Süden Brandenburgs liegt, als Beispiel. In diesem Arbeitsamtsbezirk wurden im Jahre 1992 exakt 500 Millionen DM für ABM ausgegeben. Bis Ende Februar sind in eben diesem Arbeitsamt, das im ganzen Jahr 1992 500 Millionen DM ausgegeben hat, im Januar und Februar 512 Millionen DM festgelegt worden. Das widerspricht allen Grundsätzen einer verantwortlichen ABM-Politik.

    (Ottmar Schreiner [SPD]: Wie hoch ist die Arbeitslosigkeit dort?)

    Wir brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. 50 Milliarden DM für Arbeitsmarktpolitik verantwortet diese Koalition. Und da stellt sich Herr Schreiner hin und sagt, wir würden die Arbeitslosen bekämpfen.

    (Ottmar Schreiner [SPD]: Das ist nicht wahr! Mehr als zwei Drittel gehen in den passiven Bereich!)

    In Ihrer Zeit waren 18 % des Haushaltes der Bundesanstalt für aktive Arbeitsmarktpolitik vorgesehen, heute sind es 50 %. Wir werden die Arbeitslosen nicht im Stich lassen und uns auch von dieser Kampagne nicht irritieren lassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Zurufe von der SPD)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Ich erteile der hessischen Staatsministerin für Frauen, Arbeit und Sozialordnung, Professor Dr. Heide Pfarr, das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Menschenfeindlichkeit und Unvernunft der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der Bundesregierung wachsen anscheinend im Quadrat mit der Zahl der Arbeitslosen in Ost und West.

    (Beifall bei der SPD und der PDS/Linke Liste — Zuruf von der CDU/CSU: Mein Gott!)

    Je deprimierender der Alltag, je hoffnungsloser die Zukunftsaussichten der Betroffenen, desto unsozialer und zynischer handelt Bonn.

    (Hans Peter Schmitz [Baesweiler] [CDU/ CSU]: Oje!)

    Erst wenige Monate ist es her, daß sich der Bundesrat und insbesondere der für Arbeit und Sozialpolitik zuständige Ausschuß mit der 10. AFG-Novelle auseinandergesetzt hat. Leider waren alle Versuche, den Bundesarbeitsminister zur arbeitsmarktpolitischen Vernunft zu bringen, fruchtlos.

    (Ottmar Schreiner [SPD]: Leider!)

    Der Bundesarbeitsminister und sicher noch mehr der Bundesfinanzminister konnten und wollten nicht einsehen, daß die geplante Streichungs- und Verschärfungsorgie für die Betroffenen verheerend und für die letztlich angezielte Haushaltskonsolidierung untauglich sein würde.

    (Ina Albowitz [F.D.P.]: Was ist das denn für eine Orgie? Wissen Sie überhaupt, was eine Orgie ist? — Julius Louven [CDU/CSU]: Wer schreibt Ihnen so etwas auf?)

    — Das kann ich selbst.
    Die Regierungskoalition hat sich Ohren und Augen zugehalten und das Gesetz verabschiedet. Seit dem 1. Januar 1993 ist es in Kraft. Damit fiel Schnee auf die wahrlich nicht übermäßig dichten und kräftigen Pflänzchen der aktiven Arbeitsmarktpolitik, aus denen doch Zukunftshoffnungen und Beschäftigungschancen für Hunderttausende von Arbeitslosen wachsen sollten und müßten.
    Nun ist gar Eiszeit, Eiszeit durch den ABM-Bewilligungsstopp, den der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit ausgesprochen hat.

    (Julius Louven [CDU/CSU]: Aussprechen mußte!)

    Im Stich gelassen von der Bundesregierung, mußte der neue Präsident, kaum zwei Monate im Amt, einen arbeitsmarktpolitischen Offenbarungseid leisten, und die Arbeitslosen zahlen die Schulden mit ihrem persönlichen Schicksal.



    Staatsministerin Dr. Heide Pfarr (Hessen)

    Ich möchte Herrn Jagoda meiner persönlichen
    Anteilnahme versichern und bin da sicherlich nicht die einzige im Kreis der Arbeits- und Sozialministerinnen und -minister.

    (Beifall bei der SPD — Julius Louven [CDU/ CSU]: Respekt zollen wir ihm! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Wir wissen, daß er nur stellvertretend für Herrn Blüm den Offenbarungseid geleistet hat, den dieser nämlich hätte vermeiden können und müssen.

    (Beifall bei der SPD und der PDS/Linke Liste)

    Der Bundesarbeitsminister hat zwar mich und meine Länderkollegen und -kolleginnen in dieser Woche eilig angeschrieben und sich bemüht, uns zu belehren, ebenso wie eben hier.

    (Ottmar Schreiner [SPD]: Das macht er gern!)

    Er behauptet, die Bundesanstalt habe 1993 genauso viel Mittel zur Verfügung, wie im Haushaltsplan vorgegeben — wir haben das eben gehört —, und sie habe im Vorgriff davon zuviel gebunden. Von einem totalen Absturz der aktiven Arbeitsmarktpolitik könne keine Rede sein. Da bezieht er sich auch noch auf die Jahresdurchschnittszahlen, die allenfalls in den neuen Bundesländern etwas zurückgehen würden. Ich meine, daß diese Belehrung die Wahrheit nur vernebelt. Wir haben doch nicht vergessen, daß Bonn schon 1992 die Haushaltsmittel für ABM in den alten Bundesländern um mehr als die Hälfte zurückgeschnitten hat.

    (Ottmar Schreiner [SPD]: So ist es!)

    Die Arbeitsverwaltung mit den Hunderttausend Betroffener vor der Tür hat Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen eingerichtet, wo immer es notwendig war. Was wäre denn, hätte sie größere Zurückhaltung gezeigt? Wir hätten derzeit zwar eine gewisse Zahl laufender ABM weniger, aber wir hätten auch exakt so viele Langzeitarbeitslose mehr.

    (Beifall bei der SPD und der PDS/Linke Liste)

    Das nennt man Nullsummenspiel, nicht Problemlösung.

    (Konrad Gilges [SPD]: Asozial!)

    Niemand sollte einem solchen Täuschungsmanöver erliegen. Nicht die Bundesanstalt ist durch leichtfertiges Geldausgeben schuld am derzeitigen ABM-Bewilligungsstopp, sondern die Bundesregierung, die nicht das ABM-Finanzvolumen bewilligt hat, das angesichts der Arbeitslosenzahlen und der Entwicklung unbedingt erforderlich ist.

    (Beifall bei der SPD und der PDS/Linke Liste — Zuruf von der CDU/CSU: Was ist mit hessischer Wirtschaftspolitik?)

    Verantwortlich ist die Bundesregierung, die einen Zwangshaushalt verordnete, der in krassem Mißverhältnis zur Zahl der Arbeitslosen steht.

    (Julius Louven [CDU/CSU]: Wie kommen Sie auf „ Zwangshaushalt"?)

    Der Bundesarbeitsminister benutzt einen Taschenspielertrick, indem er ausnutzt, daß ein Bewilligungsstopp jetzt das träge reagierende Schiff ABM natürlich erst nach längerem Bremsweg zum Halten bringt; denn die ein- bis zweijährigen Maßnahmen laufen erst nach und nach aus. Es wird vernebelt, wenn vorgerechnet wird, daß eine 1991 oder 1992 begonnene ABM natürlich auch in die Durchschnittszahl des Jahres 1993 eingeht. Aber — darum geht es uns — die ABM von 1991 und 1992 helfen doch denjenigen arbeitslosen Menschen nicht, die heute vor den Toren des Arbeitsamtes stehen.

    (Beifall bei der SPD und der PDS/Linke Liste)

    Wir haben 1993 wachsende Zahlen Betroffener, und von denen hat nach jetzigem Stand keiner eine Chance der Eingliederung durch ABM.

    (Dieter-Julius Cronenberg [Arnsberg] [F.D.P.]: Das ist nicht wahr! Das ist einfach unwahr! — Gegenruf des Abg. Peter W. Reuschenbach [SPD]: Das ist die Antwort der Arbeitsämter, Herr Cronenberg!)

    Lassen Sie mich an einigen Beispielen aus Hessen verdeutlichen, was durch ungenügendes ABM-Mittel-Volumen und den derzeitigen Bewilligungsstopp angerichtet wird. Wir haben in Hessen im Rahmen eines Landesprogramms jeweils die ABM-Mittel der Bundesanstalt für Arbeit aufgestockt und damit ABM ermöglicht, z. B. für den Aufbau und den Bestand kommunaler Beschäftigungsgesellschaften, für die Arbeit kultureller, sozialer und ökologischer Initiativen. In vielen Fällen wurde Langzeitarbeitslosen eine dauerhafte Beschäftigungsperspektive, d. h. die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt ermöglicht. Wenn nicht schnellstens und im notwendigen Umfang mehr Mittel für neue ABM auch 1993 und in den Folgejahren bereitgestellt werden, dann wird der Bewilligungsstopp schneller, als wir überhaupt hinsehen können, die Trägerstruktur ruinieren.

    (Julius Louven [CDU/CSU]: Wie viel schlagen Sie denn vor, Frau Ministerin? Was ist Ihre Vorstellung?)

    Kommunale Beschäftigungsgesellschaften, Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte werden Fachkräfte, die Betroffene betreuen, entlassen müssen. Kulturelle und soziale Projekte werden ihre vom ABM getragene Arbeit aufgeben müssen. Im ländlichen Raum sind erst in jüngster Zeit in mühsamer Kleinarbeit Projekte für langzeitarbeitslose Menschen begonnen worden. Sie würden noch in diesen ersten, Hoffnung machenden Anfangsphasen gleich wieder sterben.
    Für die Arbeitslosen in den Städten und Gemeinden bedeutet der Bewilligungsstopp bei ABM und demnächst, wie schon jetzt vorauszusehen, auch bei Fortbildung und Umschulung, daß sie in absehbarer Zeit nicht nur zum Arbeitsamt, sondern auch zum Sozialamt gehen müssen. Als Landesministerin muß ich dem Bundesarbeitsminister vorwerfen, daß er sich und den Haushalt der Bundesanstalt für Arbeit kühl kalkulierend durch Abdrängen der Betroffenen in die Sozialhilfe entlastet.

    (Dr. Ilja Seifert [PDS/Linke Liste]: Pfui!)




    Staatsministerin Dr. Heide Pfarr (Hessen)

    Wer als Arbeitsloser die Chance zu einer ABM, zu einer Fortbildung oder Umschulung erhält, hat eine reelle Aussicht, auf Dauer wieder in ein Beschäftigungsverhältnis auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu kommen. Wer als Arbeitsloser mit fallenden Beträgen von Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe abgespeist wird, landet irgendwann in der Sozialhilfeabhängigkeit mit dem riesengroßen Risiko, dort auch zu bleiben.

    (Dr. Ilja Seifert [PDS/Linke Liste]: Und ist psychisch ruiniert! — Julius Louven [CDU/ CSU]: Was haben Sie 1980 bis 1982 gemacht?)

    Die Beispiele, die ich vorgetragen habe, gelten selbstverständlich auch für die anderen Bundesländer.
    Wenn wir alles dies bedenken, entlarven sich die Worte des Bundesarbeitsministers, wir sollten nicht durch Akrobatik mit negativen Zahlen die Arbeitslosen in Ost und West in Angst versetzen, als blanker Zynismus und gezielter Versuch der Irreführung derer, die vor den Scherben ihrer Existenz stehen.

    (Beifall bei der SPD und der PDS/Linke Liste)

    Hinter jedem und jeder Arbeitslosen steht ein Schicksal; das stimmt, Herr Minister. Bitte handeln Sie danach! Machen Sie die Arbeitsverwaltung wieder handlungsfähig durch eine massive Aufstockung der Haushaltsmittel für neue ABM in Ost und West, und das sofort!

    (Beifall bei der SPD und der PDS/Linke Liste — Hans Peter Schmitz [Baesweiler] [CDU/ CSU]: Was will Hessen sparen?)