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    Plenarprotokoll 12/131 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 131. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Theo Magin, Karl Stockhausen und Helmut Schäfer 11299A Verzicht des Abgeordneten Dr. HansJoachim Sopart auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 11299B Eintritt des Abgeordneten Jürgen Wohlrabe in den Deutschen Bundestag . 11299B Wiederbeitritt des als fraktionslos geführten Bernd Henn in die Gruppe der PDS/Linke Liste . . . . . 11299B Wahl des Abgeordneten Gerhard Neumann (Gotha) als stellvertretendes Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats für den ausgeschiedenen Abgeordneten Christoph Matschie . . 11299B Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung sowie Absetzung des Tagesordnungspunktes 12a und b . . 11299C Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfes an weitere Ausschüsse . . 11299D Dr. Peter Struck SPD (zur GO) . . . . . 11300A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU (zur GO) . 11300C Dr. Werner Hoyer F.D.P. (zur GO) . . . 11301A Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste (zur GO) 11301 D Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (zur GO) 11302 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Elften Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften auf dem Gebiet des Gesellschaftsrechts über die Offenlegung von Zweigniederlassungen, die in einem Mitgliedstaat von Gesellschaften bestimmter Rechtsformen errichtet wurden, die dem Recht eines anderen Staates unterliegen, und zur Änderung des Handelsvertreterrechts (Drucksache 12/3908) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dieter Heistermann, Angelika Barbe, Anni Brandt-Elsweier, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Herabsetzung des Einberufungshöchstalters (Drucksache 12/3856) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1991 zur Erhaltung der Fledermäuse in Europa (Drucksache 12/3916) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Ingrid Köppe, Gerd Poppe, Dr. Wolfgang Ullmann und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ergänzung des Beamtenrechtsrahmengesetzes: Einheitliche Grundsätze für die Beschäftigung ehemaliger Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit im öffentlichen Dienst (Drucksache 12/4002) 11303B II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 Tagesordnungspunkt 4: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. Juni 1991 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Bahrain über den Luftverkehr (Drucksachen 12/2661, 12/4008) b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. Oktober 1991 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Rumänien über die Schiffahrt auf den Binnenwasserstraßen (Drucksachen 12/2804, 12/3996) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 8. November 1991 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Polen über die Binnenschiffahrt (Drucksachen 12/2805, 12/3997) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe PDS/Linke Liste: Sofortige Auflösung des „Koordinierungsausschuß Wehrmaterial fremder Staaten" des Bundesnachrichtendienstes und der Bundeswehr (Drucksachen 12/1505, 12/3806) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 12/3955) . . . . . . 11303 C Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Brigitte Adler, Dr. Ingomar Hauchler, Ingrid Becker-Inglau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Dauerhafte Ernährungssicherung in Afrika (Drucksache 12/3645) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über die Armutsbekämpfung in der Dritten Welt durch Hilfe zur Selbsthilfe (Drucksachen 12/924, 12/3574) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr. Winfried Pinger, Klaus-Jürgen Hedrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Günther Bredehorn, Jörg van Essen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Die Schöpfung bewahren, privates Engagement fördern, die Umsetzung von Umweltmaßnahmen in Entwicklungsländern beschleunigen (Drucksachen 12/2715, 12/3583) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 23 02 Titel 686 08 (Förderung von Ernährungssicherungsprogrammen in Entwicklungsländern) (Drucksachen 12/3188, 12/3585) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Alois Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Winfried Pinger, Klaus-Jürgen Hedrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Günther Bredehorn, Jörg van Essen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Entwicklungspolitische Chancen in Umbruchsituationen nutzen — entwicklungspolitische Herausforderungen an den Beispielen Äthiopien einschließlich Eritrea, Somalia, Sudan und Angola zu dem Antrag der Abgeordneten Hans-Günther Toetemeyer, Brigitte Adler, Rudolf Bindig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Unterstützung des Friedensprozesses in Angola (Drucksachen 12/1814, 12/2211, 12/3681) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. R. Werner Schuster, Brigitte Adler, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung von Nichtregierungsorganisationen (Drucksachen 12/1977, 12/3714) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe Holtz, Christoph Matschie, Verena Wohlleben, weiterer Abgeordneter und Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 III der Fraktion der SPD: Bekämpfung von Fluchtursachen zu dem Antrag der Abgeordneten Alois Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Winfried Pinger, Klaus Jürgen Hedrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Günther Bredehorn, Jörg van Essen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Entwicklungspolitische Maßnahmen zur Minderung der Asyl- und Flüchtlingsprobleme (Drucksachen 12/1824, 12/2726. 12/3761) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe Holtz, Günter Verheugen, Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kuba zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ursula Fischer und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Kuba (Drucksachen 12/1855, 12/2683, 12/3778) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Hans-Günther Toetemeyer, Brigitte Adler, Rudolf Bindig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umfassende Hilfe beim Aufbau eines unabhängigen Namibia (Drucksachen 12/2303, 12/3866) j) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag des Abgeordneten Konrad Weiß (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Erzbergbau am Ok Tedi in Papua-Neuguinea (Drucksachen 12/2462, 12/3883) k) Beratung des Antrags des Abgeordneten Konrad Weiß (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Schuldenerlaß für Mosambik (Drucksache 12/4003) 1) Beratung des Antrags der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Unterzeichnung und Ratifizierung des Übereinkommens 169 über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern der Internationalen Arbeiter Organisation (ILO) (Drucksache 12/3824) Dr. Winfried Pinger CDU/CSU . . . . . 11305 D Dr. Ingomar Hauchler SPD 11307 C Dr. Uwe Holtz SPD 11307 D Ingrid Walz F.D.P. . . . . . . 11310A Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste . . . 11312A, 11321D Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11313B, 11324 C Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 11315A Dieter Schanz SPD 11317D Ulrich Irmer F.D.P. 11318D Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 11319C Arno Schmidt (Dresden) F.D.P. . . , . . 11322C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA 11325D Verena Wohlleben SPD 11327 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU 11329 B Brigitte Adler SPD 11331A Dr. Paul Laufs, Parl. Staatssekretär BMU 11332B Dr. R. Werner Schuster SPD 11333D Dr. Peter Paziorek CDU/CSU 11335 C Ingrid Becker-Inglau SPD 11337 B Michael Jung (Limburg) CDU/CSU 11338D Joachim Tappe SPD 11339 D Michael Wonneberger CDU/CSU , . . 11341A Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . . 11342C Karin Jeltsch CDU/CSU 11343 C Dr. Klaus Kübler SPD . . . , . . . . . 11344 B Dr. Winfried Pinger CDU/CSU . . . 11344D Burkhard Zurheide F.D.P 11346B Dr. Uwe I Ioltz SPD . 11346 C Hans-Günther Toetemeyer SPD . . . . . 11348 B Joachim Graf von Schönburg-Glauchau CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11349D Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11350D Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 11351 B Dr. Ingomar Hauchler SPD , . . . , . . 11352D Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde — Drucksache 12/4079 vom 8. Januar 1993 — Versagen des Bundesnachrichtendienstes bei der Beschaffung von Informationen über die DDR; Zeitpunkt der Kenntnis von willkürlichen Verhaftungen zur Devisenbeschaffung über den Häftlingsfreikauf MdlAnfr 5, 6 Ortwin Lowack fraktionslos Antw StM Bernd Schmidbauer BK . . . 11354C, 11355C ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . , . 11354D, 11355 D ZusFr Dr. Kail-Heinz Klejdzinski SPD , . 11355B Zurverfügungstellung des Gästehauses des Auswärtigen Amtes in Bonn für die F.D.P.-Präsidiumssitzung am 3. Januar 1993 IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 MdlAnfr 23 Norbert Gansel SPD Antw StM'in Ursula Seiler-Albring AA 11356A ZusFr Norbert Gansel SPD 11356B ZusFr Claus Jäger CDU/CSU 11356 D Lieferung von Rüstungsgütern aus Beständen der früheren NVA durch die türkische Regierung an die muslimische Seite in Aserbaidschan MdlAnfr 24 Horst Kubatschka SPD Antw StM'in Ursula Seiler-Albring AA 11357A ZusFr Horst Kubatschka SPD 11357A ZusFr Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD . 11357B ZusFr Dr. Klaus Kübler SPD 11357 C Straf- und Umerziehungslager für politische Häftlinge in der Volksrepublik China MdlAnfr 25 Claus Jäger CDU/CSU Antw StM'in Ursula Seiler-Albring AA 11357D ZusFr Claus Jäger CDU/CSU 11357 D ZusFr Dr. Klaus Kübler SPD 11358A ZusFr Bärbel Sothmann CDU/CSU . . . 11358B ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . . 11358C Aufbau von Kernforschungseinrichtungen im Iran; iranisch- chinesische Zusammenarbeit bei den Forschungsschwerpunkten Reaktortechnologie, Kernbrennstoffkreislauf, Urananreicherung und -wiederaufbereitung MdlAnfr 28, 29 Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD Antw StM'in Ursula Seiler-Albring AA . 11358D, 11359D ZusFr Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD . . 11359A, 11360 A ZusFr Dr. Klaus Kübler SPD . . . . . . . 11359 C Zusammenarbeit mit polnischen und russischen Behörden bei der Bekämpfung rechtsextremistischer Aktivitäten von Bürgern der Bundesrepublik Deutschland in den ehemaligen Ostgebieten MdlAnfr 30 Dr. Klaus Kübler SPD Antw StM'in Ursula Seiler-Albring AA . 11360B ZusFr Dr. Klaus Kübler SPD 11360 C ZusFr Gernot Erler SPD . . . . . . . . 11361 A Intervention für einen rechtsstaatlichen Verlauf des Prozesses gegen den deutschen Journalisten Stephan Waldberg in der Türkei MdlAnfr 31, 32 Gernot Erler SPD Antw StM'in Ursula Seiler-Albring AA 11361B, D ZusFr Gernot Erler SPD ... 11361B, 11362A Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu dem Tankerunglück vor den Shetland-Inseln Manfred Richter (Bremerhaven) F.D.P. 11362B Dietmar Schütz SPD 11363 B Dr. Dieter Schulte, Parl. Staatssekretär BMV 11364C Dr. Wolfgang von Geldern CDU/CSU . 11365B Bernd Henn PDS/Linke Liste 11366B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . 11367 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . 11368B Dr. Margrit Wetzel SPD 11369B Gerhart Rudolf Baum F D P 11370B Bärbel Sothmann CDU/CSU 11371 A Ernst Waltemathe SPD 11371 D Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 11372D Gabriele Iwersen SPD 11373 C Dr. Maria Böhmer CDU/CSU . . . . . 11374 C Tagesordnungspunkt 6: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Gernot Erler, Dr. Dietmar Matterne, Gerhard Neumann (Gotha), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verminderung der Truppenübungsplätze in der Bundesrepublik Deutschland und künftiges Truppenübungsplatz-Konzept für Streitkräfte (Drucksachen 12/1487, 12/3689) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Reinhard Weis (Stendal), Walter Kolbow, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes Colbitz-Letzlinger Heide nach dem Abzug der Westgruppe der ehemaligen sowjetischen Streitkräfte (Drucksachen 12/1997, 12/3690) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zu den Möglichkeiten der Verringerung der Belastungen für die Bevölkerung im Raum Soltau-Lüneburg durch militärische Ausbildungs-und Übungsaktivitäten (Drucksachen 12/463, 12/3692) Deutscher Bundestag -- 12. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 V Ulrich Adam CDU/CSU . . . . . . . . . 11375 D Heinz-Alfred Steiner SPD . . . . . . . . 11377 B Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . 11379D Dr. Dietmar Matterne SPD . . . . . . 11380A, 11388 C Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11381C, 11383C, 11389D Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD . . . . 11382A Vera Wollenberger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . 11382 D Dr. Ruth Fuchs PDS/Linke Liste 11383 D Dr. Werner Münch, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt 11384 C Reinhard Weis (Stendal) SPD 11386A Volker Rühe, Bundesminister BMVg . 11387C Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . 11389 B Rosemarie Priebus CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . 11390B Namentliche Abstimmung . . . . . . . 11391 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . 11397B Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (zur GO) . . . . . . . . . . . 11391 A Dr. Peter Struck SPD (zur GO) . . . . 11391 B Namentliche Abstimmung . . . . . . 11391 D Ergebnis 11399B Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. März 1992 zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee (Drucksache 12/3917) Dr. Paul Laufs, Parl. Staatssekretär BMU 11392A Ulrike Mehl SPD . . . . . . . . . . . . 11392 D Gerhart Rudolf Baum F.D.P. . . , . . . . 11394 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . 11395 B Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 11396A Dr. Norbert Rieder CDU/CSU . . . . . . 11396B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Horst Kubatschka, Josef Vosen, Horst Sielaff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Chancen und Risiken nachwachsender Rohstoffe (Drucksachen 12/2275, 12/3493) Klaus Lennartz SPD 11401B Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 11402A, 11414A, 11418B, 11420B Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/ CSU 11404A Horst Sielaff (SPD) . . . . . . . . . 11404 C Jan Oostergetelo SPD . . . 11404C, 11414D Klaus Lennartz SPD 11405A Günther Bredehorn F.D.P. . . . . . . . 11406 C Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 11408A Albert Deß CDU/CSU 11409C Karl-Heinz Schröter SPD 11411B Birgit Homburger F D P 11413B Helmut Lamp CDU/CSU 11416A Horst Kubatschka SPD 11417 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 11419A Birgit Homburger F D P 11419C Ulrich Heinrich F.D.P. . . . . . . . 11420 C Dr. Manfred Lischewski CDU/CSU . . 11421C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Weiermann, Brigitte Adler, Hermann Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Betriebsbeauftragte für Umweltschutz (Drucksachen 12/1085, 12/3305) Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11423 A Wolfgang Weiermann SPD . . . . . . . 11424 C Klaus Beckmann F.D.P. 11426 C Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . . 11427B Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 11427 D Dr. Marliese Dobberthien SPD . . . . . 11428 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . 11429 B Erich G. Fritz CDU/CSU . . . . . . . . 11430 C Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Klaus Lennartz, Susanne Kastner, Marion Caspers-Merk, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sanierung der Trinkwasserversorgung in den neuen Bundesländern zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Adam, Anneliese Augustin, Richard Bayha, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Dieter Thomae, Gerhart Rudolf Baum, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserqualität in den neuen Bundesländern (Drucksachen 12/1477, 12/2735, 12/3929) VI Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 Susanne Kastner SPD 11431D Dr. Sabine Bergmann Pohl, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . 11433 C Susanne Kastner SPD . . . 11434D, 11437B Dr. Bruno Menzel F D P 11436B Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 11438B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . 11439D, 11442 C Wolfgang Ehlers CDU/CSU . . . . . . . 11440D Dr. Helga Otto SPD 11442 C Editha Limbach CDU/CSU . . . . . 11444 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . 11445 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . 1144 8 C Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P.: Öffnung des Flughafens Tuzla in Nordost-Bosnien (Drucksache 12/4091) Freimut Duve SPD . . . . . . . . . . . 11445 D Heribert Scharrenbroich CDU/CSU . 11446B Ulrich Irmer F.D.P. . . . . . . . . . . . 11446 D Helmut Schäfer, Staatsminister AA . . 11446D Freimut Duve SPD 11447B Stefan Schwarz CDU/CSU 11447 B Dr. Hans Modrow PDS/Linke Liste . . 11448A Tagesordnungspunkt 11: Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Ingrid Köppe, Dr. Klaus-Dieter Feige, Gerd Poppe, weiteren Abgeordneten und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Befreiung von Militärsteuern (Drucksachen 12/74, 12/4088) Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11450C Dr. Rupert Scholz CDU/CSU 11451B Peter Conradi SPD 11451C Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11451D Dr. Konrad Elmer SPD . . . 11452B, 11453A Dr. Jürgen Schmude SPD . , . . . . . . 11452 C Burkhard Zurheide F.D.P. . . . . . . . . 11453 C Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 11454 B Peter Conradi SPD 11455A Dr. Jürgen Schmude SPD . . . . . . 11455 C Stefan Schwarz CDU/CSU . . . . . 11456 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . 11457 C Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten . 11459' A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jürgen Türk (F.D.P.) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung zu dem Antrag: Verminderung der Truppenübungsplätze in der Bundesrepublik Deutschland und künftiges Truppenübungsplatz-Konzept für Streitkräfte (Tagesordnungspunkt 6a) 11459* C Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Zusatztagesordnungspunkt 2 (Antrag: Öffnung des Flughafens Tuzla in Nordost-Bosnien) Heribert Scharrenbroich CDU/CSU . . . 11460* A Anlage 4 Aufklärung der Regierungs- und Vereinigungskriminalität angesichts des hohen Vermögensschadens MdlAnfr 13 — Drs 12/4079 — Horst Kubatschka SPD SchrAntw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 11461* A Anlage 5 Erkenntnisse über die Einhaltung des UNWaffenembargos gegen Rest-Jugoslawien; Erkenntnisse über die Einhaltung des Wirtschaftsembargos gegen Serbien und Montenegro MdlAnfr 26, 27 — Drs 12/4079 — Klaus Kirschner SPD SchrAntw StMin Ursula Seiler-Albring AA . , . . 11461* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 11299 131. Sitzung Bonn, den 14. Januar 1993 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck (Uetersen), SPD 14. 1. 93* Lieselott Dr. Blunk (Lübeck), F.D.P. 14. 1. 93 Michaela Caspers-Merk, Marion SPD 14. 1. 93 Dr. Diederich (Berlin), SPD 14. 1. 93 Nils Doss, Hansjürgen CDU/CSU 14. 1. 93 Ebert, Eike SPD 14. 1. 93 Gattermann, Hans H. F.D.P. 14. 1. 93 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 14. 1. 93 Gerster (Mainz), CDU/CSU 14. 1. 93 Johannes Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 14. 1. 93 Grünbeck, Josef F.D.P. 14. 1. 93 Dr. Guttmacher, F.D.P. 14. 1. 93 Karlheinz Hackel, Heinz-Dieter F.D.P. 14. 1. 93 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 14. 1. 93 Hasenfratz, Klaus SPD 14. 1. 93 Heyenn, Günther SPD 14. 1. 93 Huonker, Gunter SPD 14. 1. 93 Dr. Janzen, Ulrich SPD 14. 1. 93 Kiechle, Ignaz CDU/CSU 14. 1. 93 Kolbe, Manfred CDU/CSU 14. 1. 93 Koschnick, Hans SPD 14. 1. 93 Kretkowski, Volkmar SPD 14. 1. 93 Leidinger, Robert SPD 14. 1. 93 Dr. Mahlo, Dietrich CDU/CSU 14. 1. 93 Marx, Dorle SPD 14. 1. 93 Matschie, Christoph SPD 14. 1. 93 Meckelburg, Wolfgang CDU/CSU 14. 1. 93 Dr. Mildner, Klaus CDU/CSU 14. 1. 93 Gerhard Molnar, Thomas CDU/CSU 14. 1. 93 Müller (Wesseling), CDU/CSU 14. 1. 93 Alfons Neumann (Gotha), SPD 14. 1. 93 Gerhard Niggemeier, Horst SPD 14. 1. 93 Oesinghaus, Günther SPD 14. 1. 93 Pfuhl, Albert SPD 14. 1. 93 Poß, Joachim SPD 14. 1. 93 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 14. 1. 93* Reimann, Manfred SPD 14. 1. 93 Rempe, Walter SPD 14. 1. 93 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 14. 1. 93 Ingrid Schily, Otto SPD 14. 1. 93 Schröter, Gisela SPD 14. 1. 93 Dr. Soell, Hartmut SPD 14. 1. 93** Dr. von Teichman, F.D.P. 14. 1. 93 * Cornelia Dr. Thalheim, Gerald SPD 14. 1. 93 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 14. 1. 93 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 14. 1. 93 Welt, Jochen SPD 14. 1. 93 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 14. 1. 93 Zierer, Benno CDU/CSU 14. 1. 93* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jürgen Türk (F.D.P.) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung zu dem Antrag: Verminderung der Truppenübungsplätze in der Bundesrepublik Deutschland und künftiges Truppenübungsplatz-Konzept für Streitkräfte (Tagesordnungspunkt 6a) Ich bin Abgeordneter des Deutschen Bundestages für das Land Brandenburg und befasse mich insbesondere mit regionaler Wirtschaftspolitik und somit mit der Umstrukturierung in diesem Land. Im Mai 1992 konnte ich vor Ort feststellen, daß die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft N-WBrandenburg (Prignitz, Neuruppin, Wittstock) umfangreiche Aktivitäten zur gewerblichen und Fremdenverkehrsnutzung (Konzept und teilweise Realisierung) eingeleitet hat. Das war und ist insbesondere deshalb wichtig, weil die Region nach Wegbruch der Landwirtschaft eine besonders strukturschwache Zone darstellt. Diese Planung war auch deswegen sinnvoll, weil davon ausgegangen werden mußte, daß der Bombenabwurfplatz Wittstock der GUS-Streitkräfte geschlossen wird. Im September 1992 wurde ich von der Region informiert, daß dieser Truppenübungsplatz (TÜP) durch die Bundeswehr weitergenutzt werden soll. Somit war die zivile Nutzung der Region in Frage gestellt (Fremdenverkehrsnutzung und Fluglärm). In etlichen sachlichen Abstimmungen sowohl mit dem Bundesverteidigungsministerium als auch mit den Vertretern der Region konnte ich mit einer Arbeitsgruppe der F.D.P.-Bundestagsfraktion erreichen, daß eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Bundeswehr und betroffener Region, sich der anstehenden Fragen annehmen soll. Meiner Auffassung, daß der Verteidigungsminister erst auf der Grundlage der Ergebnisse der Arbeitsgruppe seine Entscheidung fällen sollte, wurde zumindest von der F.D.P.-Fraktion gefolgt. Da ich aUch heute noch dieser Auffassung bin, kann ich der Beschlußempfehlung und dein Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag „Verminderung der TÜP in der Bundesrepublik Deutschland und ein künftiges TÜP-Konzept für Streitkräfte" in der heutigen namentlichen Abstimmung nicht zustimmen. 11460* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 Ich gehe auch weiterhin davon aus, daß nach sachlicher Argumentation eine einvernehmliche Lösung möglich sein kann, und stehe wie bisher für eine entsprechende Vermittlung zur Verfügung. Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Zusatztagesordnungspunkt 2 (Antrag: Öffnung des Flughafens Tuzla in Nordost-Bosnien) Heribert Scharrenbroich (CDU/CSU): Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt selbstverständlich den Text zur Verabschiedung des vorliegenden Antrags, nämlich den bisher gesperrten Flughafen Tuzla in Nordost-Bosnien für humanitäre Versorgungsflüge zu öffnen. Die UNO muß nach unserer Auffassung diesen Flugplatz in ihre Hilfsaktionen einbeziehen. Alle kriegsführenden Seiten sollten das ermöglichen. Eine Verhinderungstaktik der bosnischen Serben ist nicht zu akzeptieren. Sie wäre ein erneuter Beweis für ihre mangelnde Friedensbereitschaft und nicht zu vereinbaren mit dem in Genf zur Schau getragenen Friedenswillen von Herrn Milosevic. Die Hilfsgüter sollten natürlich allen Menschen der Region zugute kommen. Auch den in einigen Enklaven lebenden Serben. Vor allem aus humanitären Gründen. Aber auch um den ungehinderten Anflug zu dem Flughafen zu erleichtern. Ich möchte die Debatte nutzen, die Thematik in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Denn wir hegen erheblichen Zweifel, ob die überraschende Zustimmung von Serbenführer Karadzic zum VanceOwen-Plan hält. Alle Erfahrungen sprechen dagegen. Es ist fraglich, ob dieser Plan letztendlich angenommen wird. Es ist fraglich, ob er dann umgesetzt wird, wenn er angenommen sein sollte. Für einen sehr bedenklichen Vorgang halte ich die Quasi-Anerkennung des sogenannten „Parlaments" der selbsternannten serbischen Republik in Bosnien, von dessen Zustimmung ja die Unterschrift unter den Verfassungsplan abhängt und damit letztendlich der Verhandlungserfolg des Genfer Forums. Heute bereits erreichen uns die Nachrichten, daß Serbenführer Karadzic das Abkommen relativiert. Womöglich will er neue Verhandlungen. Er will neu Zeit gewinnen. Das darf nicht sein. Der UNO-Generalsekretär hat im Auswärtigen Ausschuß sinngemäß erklärt: Sollte Genf scheitern, dann werde er dem Sicherheitsrat schreiben, er müsse neue Vorschläge machen. Wenn diese Frist von sieben Tagen ergebnislos verstreicht, ist eine Wiederaufnahme der Genfer Verhandlungen unserer Auffassung nach weder möglich noch akzeptabel. Dann muß der Sicherheitsrat sich konstruktiver, mutiger und ultimativer, als dies in der Vergangenheit der Fall war, mit der Lage in Bosnien-Herzegowina befassen. Deswegen begrüßen wir den Beschluß der heutigen EG-Außenminister-Konferenz, wonach die UNO weitere Zwangsmaßnahmen verhängen müsse, wenn die bosnischen Serben dem Friedensplan nicht innerhalb von sechs Tagen zustimmen. Die Bundesregierung sollte sich jetzt schon darauf einrichten, ihr Gewicht in New York dafür einzusetzen, daß der Sicherheitsrat bei einem Scheitern der jüngsten Genfer Verhandlungen in aller Klarheit Forderungen ultimativ, d. h. mit einer für ihre Erfüllung klar gesetzten, kurzen Frist, an die Serben richtet. Richtig wäre es, wenn für diesen Fall, nämlich daß dieses Ultimatum verstreicht, der Sicherheitsrat bereits vorher ankündigen würde, daß dann automatisch das vom Sicherheitsrat verhängte Waffenembargo für Bosnien-Herzegowina aufgehoben wird. Dieses ist eine berechtigte Forderung der Regierung von Bosnien-Herzegowina. Die Vereinten Nationen verstoßen nämlich im Augenblick mit dem Waffenembargo gegen die eigene Charta. Denn das ist kein ethnischer Krieg, das ist eine Aggression von Restjugoslawien gegen den Staat Bosnien-Herzegowina. Die UNO verhindert, daß Bosnien-Herzegowina sich selbst verteidigen kann. Dies ergibt sich unzweideutig aus Art. 51 der UN-Charta. Sein erster Satz lautet: „Diese Charta beeinträchtigt im Fall eines bewaffneten Angriffs gegen ein Mitglied der Vereinten Nationen keineswegs das naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, bis der Sicherheitsrat die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat. " Die Alternative zu der Aufhebung des Embargos nach einem Scheitern der Genfer Konferenz wäre, die schweren Waffen der Konfliktparteien müssen, nicht wie vorgesehen, in vorher vereinbarte Gebiete zurückgenommen werden, sondern der UN übergeben werden und von der UN kontrolliert unter Verschluß gehalten werden. Das kann militärisch durchgesetzt werden, wenn man will. Weil die freie Weltgemeinschaft dies nicht will, macht sie sich schuldig für das Massensterben durch Krieg, Hunger und Kälte, für die Folterungen und bekannten Grausamkeiten. Ein hoher Nato-General, der Zugang zu direkten Informationen hat, schrieb dieser Tage einigen Abgeordneten. Ich zitiere aus diesem Brief, der auch an mich gerichtet wurde: „Die Behauptung, teilweise sogar von Fachleuten unterstützt, militärisches Eingreifen habe keine Erfolgsaussicht oder erfordere einen zu hohen Preis, geschieht zum Teil aus Unkenntnis oder mit politischer Absicht. Sie hält einer nüchternen Lagebeurteilung nicht stand. Es geht nicht darum, Serbien zu erobern, was in der Tat einen längeren Partisanenkrieg zur Folge haben könnte. Es geht darum, Kroatien, Bosnien, Mazedonien und Kosovo in den völkerrechtlich verbindlichen Grenzen zu sichern, dort befriedete Schutzzonen zu schaffen, das Waffenembargo konsequent gegen den Aggressor, die Serben, und nicht wie bisher gegen den Verteidiger, die Muslime, durchzusetzen, demokratische Einrichtungen und ethnische Minderheiten gegen totalitäre Ansprüche zu schützen und humanitäre Hilfe überall dort zu leisten, wo sie nötig ist. Dies ist möglich, wenn der politische Wille vorhanden wäre. Die Bevölkerung im größten Teil der von Serbien angegriffenen oder eroberten Gebiete würde westliche Soldaten als Befreier begrüßen. Damit Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 14. Januar 1993 11461* entfällt die entscheidende Voraussetzung für einen Partisanenkrieg. Alle Stellungen und Lager schwerer Waffen der Tschetniks oder Serben sind bekannt oder können aufgeklärt werden. Sie können alle aus der Luft zerschlagen werden." Das Hohe Haus läßt sich nicht mehr mit humanitären Hilfeleistungen beruhigen. Deswegen müssen wir immer wieder zur Behebung der Ursachen des bosnischen Dramas auffordern. Und gleichzeitig dürfen wir nicht nachlassen, die Hilfen für die Verwundeten, Verhungernden und Erfrierenden zu verbessern. Deswegen fordern wir die UNO auf, die Aufnahme von Hilfsflügen nach Tuzla zu ermöglichen. Deswegen bitten wir um Zustimmung zu dem vorliegenden Entschließungstext. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rainer Funke auf die Frage des Abgeordneten Horst Kubatschka (SPD) (Drucksache 12/4079 Frage 13): Treffen Pressemeldungen zu, wonach der durch die Regierungs- und Vereinigungskriminalität entstandene Vermögensschaden mittlerweile auf 18 Milliarden DM geschätzt wird, und was wird die Bundesregierung unternehmen, um eine rasche Aufklärung dieser Delikte sicherzustellen? Nach den der Bundesregierung vorliegenden Informationen ist es richtig, daß der durch die Regierungs-und die Vereinigungskriminalität entstandene Schaden von der Zentralen polizeilichen Ermittlungsstelle für die Verfolgung der Regierungs- und Vereinigungskriminalität (ZERV) in Berlin auf ca. 18 Milliarden DM geschätzt wird. Die Aufklärung der Delikte gehört in die Zuständigkeit der Strafverfolgungsbehörden der Länder, insbesondere des Landes Berlin. Unmittelbare Einwirkungsmöglichkeiten stehen der Bundesregierung insoweit nicht zu. Da die Berliner Strafverfolgungsbehörden (Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei) nicht in der Lage sind, diese Aufgabe allein mit eigenen Mitteln zu bewältigen, leisten der Bund und die übrigen Bundesländer — unbeschadet der fortbestehenden Zuständigkeit des Landes Berlin — personelle, sächliche und finanzielle Hilfe. Der Bund hat insbesondere folgende Leistungen erbracht oder zugesagt: — 10 Staatsanwälte — 40 Mitarbeiter für die ZERV — Dienstgebäude für die Arbeitsgruppe „Regierungskriminalität" beim Generalstaatsanwalt beim Kammergericht — Dienstgebäude für die ZERV — finanzielle Unterstützung der ZERV. Anlage 5 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Seiler-Albring auf die Fragen des Abgeordneten Klaus Kirschner (SPD) (Drucksache 12/4079 Fragen 26 und 27): Welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung über die Einhaltung des vom VN-Sicherheitsrat verhängten Waffenembargos (Resolutionen 713 und 724) gegen die Staaten des ehemaligen Jugoslawien vor? Welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung über die Einhaltung des Wirtschaftsembargos gegen Serbien und Montenegro vor und sind seit Beginn dieses Wirtschaftsembargos sämtliche Wirtschaftsbeziehungen bzw. Außenhandelsumsätze der Bundesrepublik Deutschland oder der EG mit diesen Ländern beendet? Zu Frage 26: Was Lieferungen vom Gebiet der Bundesrepublik Deutschland aus angeht, hat die Bundesregierung alles unternommen, damit es nicht zu Verstößen gegen das Waffenembargo kommt. Allen Hinweisen auf mögliche Verstöße gegen das Embargo geht die Bundesregierung energisch nach. Über die Einhaltung des Waffenembargos durch andere Staaten liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. Der gemäß SR-Resolution 724 eingesetzte VN-Sanktionsausschuß geht den ihm bekannt gewordenen möglichen Verletzungen des Waffenembargos bilateral nach. Eine Information oder Beteiligung der anderen VN-Mitglieder erfolgt nicht. In seinen allgemeinen Berichten ist bisher ein nachgewiesener Verstoß enthalten. Zu Frage 27: Die Bundesrepublik Deutschland hat gemeinsam mit ihren Partnerländern im Rahmen der EG die erforderlichen legislativen und administrativen Maßnahmen zur konsequenten Durchführung der VN-Res. 757 (1992), mit der der Sicherheitsrat ein umfassendes Wirtschaftsembargo gegen Serbien und Montenegro verhängt hat, getroffen. Entsprechend wurde sämtlicher Wirtschaftsverkehr unterbunden. Ausnahmen sind lediglich im Bereich humanitäre Hilfe und medizinische Versorgung sowie Lebensmittel nach Einzelgenehmigung durch den Sanktionsausschuß gestattet. Embargoverstöße werden gemäß § 34 Abs. 4 AWG mit Freiheitsstrafe nicht unter 2 Jahren geahndet. Die Verdachtsmomente und Schwierigkeiten, die bei der Durchsetzung des Handelsembargos gemäß SR-Res. 757 aufgetaucht sind, insbesondere die offensichtliche Verletzung der Sanktionen auf dem Transitweg, haben im VN-Rahmen zu weiteren Maßnahmen geführt. Mit SR-Res. 787 vom 16. November 1992 ist u. a. der Transit wichtiger Wirtschaftsgüter (Energieträger, Stahl, Chemikalien u. a.) durch Serbien/Montenegro nur nach besonderer Genehmigung durch den VN-Sanktionsausschuß unter strengen Auflagen möglich, außerdem werden die Donauanrainer zu Stop and Search auf der Donau aufgefordert. Verletzungen der Wirtschaftssanktionen werden von den zuständigen Behörden mit Nachdruck verfolgt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Adam


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Neuaufbau der Bundeswehr als Armee der Einheit ist eine Aufgabe von historischer Tragweite. Wenn man bedenkt, daß die Wiedererlangung der deutschen Einheit noch nicht einmal 1 000 Tage her ist, so ist das um so mehr hervorzuheben.
    Deshalb ist es zu begrüßen, daß das vorliegende Truppenübungsplatz-Konzept Deutschland als eine Einheit betrachtet, in die alle Länder ihren Teil als Grundlage gegenseitiger Ergänzung für den gemeinsamen Neuaufbau der Bundeswehr einbringen.
    Als einem Vertreter des Deutschen Bundestages aus den neuen Ländern sei mir gestattet, das Truppenübungsplatz-Konzept in bezug auf die fünf neuen Bundesländer zu betrachten:
    Am 3. Oktober 1990 gab es auf dem Gebiet der fünf neuen Bundesländer 65 Truppenübungsplätze, insgesamt mehr als 400 Übungsflächen mit einer Gesamtfläche von 370 000 ha — eine gewaltige Fläche, die



    Ulrich Adam
    der Bevölkerung absolut nicht zugänglich und hermetisch abgeriegelt war!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr wahr!)

    Bis zum heutigen Tag ist noch nicht abzusehen, welche Umweltbelastungen wir auf diesen Flächen haben. Es wird immer deutlicher, daß es Milliarden von D-Mark kosten wird, diese Schäden zu beseitigen. Bei der Hinterlassenschaft der Übungsflächen handelt es sich nicht nur um Flächen der ehemaligen NVA, sondern auch um solche der WGT der ehemaligen Sowj etarmee.
    Wie schon vor einem Jahr bei der Debatte über die Verwertung von Material der ehemaligen NVA möchte ich heute an Hand des TruppenübungsplatzKonzeptes deutlich machen, welcher bedeutende, ja, ich glaube, in seiner Dimension noch nicht dagewesene Abrüstungsschritt durch die deutsche Einheit vollzogen wurde.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das Truppenübungsplatz-Konzept sieht für die fünf neuen Bundesländer nur noch elf Truppenübungsplätze und einen Luft-Boden-Schießplatz vor. Das ist eine gewaltige Reduzierung. Damit können erhebliche Flächen Kommunen und privaten Besitzern zurückgegeben oder auch neu zur Verfügung gestellt werden. Als noch wichtiger erachte ich das für die fünf neuen Bundesländer völlig neue Nutzungskonzept der Truppenübungsplätze.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist das Entscheidende!)

    Damit beweist die Bundeswehr den völlig neuen Geist gegenüber den Vornutzem dieser Truppenübungsplätze.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das wesentliche Ziel der neuen Nutzungskonzeption ist die Reduzierung von Belastungen für Mensch und Umwelt. Es wird möglich, fast ganz auf Übungen im freien Gelände zu verzichten. Das ökologische Gleichgewicht wird durch verstärkte landschaftspflegerische, forstwirtschaftliche und geländebauliche Maßnahmen, durch die Einplanung von Renaturierungsflächen und durch die Verkürzung von Nutzungsphasen stärker gefördert.
    Durch die Schaffung von Lärmschutzzonen auf Truppenübungsplätzen, die vom Übungsbetrieb ausgenommen sind, wird besonders den Belangen der an den Truppenübungsplätzen wohnenden Menschen Rechnung getragen. Für besonders wichtig halte ich die erhebliche Reduzierung der Zahl der Schießbahnen von 100 auf 20.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Hört! Hört!)

    Damit wird eine deutliche Verminderung der Lärmbelastung durch Truppenübungsplätze erreicht.
    Durch die Bundeswehr fand vor Verabschiedung des Truppenübungsplatz-Konzeptes eine sehr intensive Diskussion mit den betroffenen Landesregierungen, Kommunen und anwohnenden Bürgern über fast zwei Jahre statt. Ich habe z. B. unter anderem in meinem Heimatland Mecklenburg -Vorpommern
    Mitte vergangenen Jahres an einer solchen Diskussionsrunde in Eggesin bei der Heimatschutzbrigade Vorpommern teilgenommen. An dieser Gesprächsrunde nahmen neben Abgeordneten des Deutschen Bundestages Vertreter der Bundeswehr, der umliegenden Kommunen und natürlich auch Bürgervertreter teil. In dieser Runde wurde sehr schnell deutlich, welch gravierender Unterschied in der Nutzung der Truppenübungsplätze durch die ehemalige NVA und durch die Bundeswehr besteht.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr richtig!)

    Die Schießzeiten in Eggesin wurden von 64 Stunden auf 34 Stunden pro Woche reduziert. Die Bundeswehr schießt im Gegensatz zur ehemaligen NVA grundsätzlich nicht an Wochenenden und nur zweimal pro Woche nachts. Im Sommer gibt es mindestens eine vierwöchige Feuerpause. Dieser gravierende Unterschied wird natürlich auch in der Schießintensität sehr deutlich. Beim Panzerschießen über 70 mm Kaliber z. B.: ehemalige NVA ca. 5 500 Schuß, Bundeswehr ca. 1 500 Schuß pro Jahr.
    In der Gesprächsrunde wurden diese Unterschiede gerade auch von den Bürgervertretern anerkannt und gewürdigt. Es wurde sehr deutlich, daß beide Seiten, sowohl die Vertreter der Bundeswehr wie auch die Vertreter der Kommunen und die Bürger, bereit waren, aufeinander zuzugehen und in beiderseitigem Interesse bei Problemen einen Kompromiß zu erreichen. Die anwesenden Bürgermeister hoben besonders auch die wirtschaftliche Bedeutung der Bundeswehr für ihre strukturschwache Region hervor.
    Auf zwei Standorte möchte ich noch besonders eingehen, nämlich auf den Truppenübungsplatz Colbitz-Letzlinger Heide und den Luft-Boden-Schießplatz Wittstock:
    Der Truppenübungsplatz Colbitz-Letzlinger Heide liegt in einem wichtigen Trinkwasserschutzgebiet. Deshalb steht es für mich und meine Fraktionskollegen fest: Über eine endgültige Nutzung kann erst entschieden werden, wenn eine von einer eventuellen Kontaminierung des Platzes ausgehende Gefährdung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung untersucht worden ist.
    Am Beispiel des Luft-Boden-Schießplatzes Wittstock wird deutlich, daß Übungsplätze natürlich auch in der Zukunft Belastungen beinhalten. In Wittstock reduzieren sich die Flugeinsätze von 18 000 auf 3 000 pro Jahr. Wie bei allen Plätzen wird die Nutzung erheblich eingeschränkt. Es werden nur noch Übungsbomben geworfen. Durch die Stationierung von rund 1 000 Bundeswehrsoldaten wird ein bedeutender Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in der Region geleistet.

    (Zuruf von dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die will aber gar keiner!)

    Ich habe großes Verständnis für die Vorbehalte der anwohnenden Bürger auf Grund ihrer in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen mit ehemaliger NVA und WGT. Ich denke aber auch deutlich gemacht zu haben, daß die Nutzung durch die Bundeswehr eine völlig andere ist, und ich hoffe, daß durch das Angebot



    Ulrich Adam
    des Bundesministers der Verteidigung an die Kreise und Kommunen die Ausgestaltung der konkreten Nutzung, gerade auch des Übungsplatzes Wittstock, in Arbeitsgemeinschaften vor Ort möglichst einvernehmlich zu regeln ist.
    Meine Damen und Herren, eine Bundeswehr, die nicht ausbildet und übt, ist das Geld nicht wert, das der Steuerzahler für sie ausgibt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr richtig!)

    Die Bundeswehr muß ausbilden und üben, um ihren verfassungsgemäßen Auftrag erfüllen zu können.

    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Damit wir auch verantworten können, sie überhaupt einzusetzen!)

    Es macht keinen Sinn, in diesem Hohen Hause über friedenserhaltende und friedenschaffende Maßnahmen zu diskutieren und das, wie ich angesichts der täglichen Greueltaten und des unsäglichen Leids im ehemaligen Jugoslawien hoffe, auch bald zu entscheiden, wenn unsere Bundeswehr nicht entsprechend ausgebildet ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das vorliegende Truppenübungsplatz-Konzept ist eine wichtige Voraussetzung dafür. Deshalb bitte ich Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, den Beschlußempfehlungen des Verteidigungsausschusses zuzustimmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich erteile nunmehr dem Abgeordneten Heinz-Alfred Steiner das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinz-Alfred Steiner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das Truppenübungsplatz-Konzept für Streitkräfte, über das wir heute hier zu beraten haben, hat bereits einen sehr zeitaufwendigen und anstrengenden parlamentarischen Beratungsgang im Fachausschuß und auch im Unterausschuß Streitkräftefragen in den neuen Bundesländern hinter sich. Ich meine sagen zu können, daß es sehr lebhafte, teilweise auch leidenschaftliche Debatten ausgelöst hat.
    Die vorliegende Beschlußempfehlung, die das vom Bundesminister der Verteidigung entschiedene Truppenübungsplatz-Konzept begrüßt, dieses Konzept als gerechte Lösung bezeichnet und eine umfangreiche Entlastung für die Bevölkerung sowohl in den alten als auch in den neuen Ländern vorhersagt, ist meiner Meinung nach nicht gelungen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Diese Beschlußempfehlung ist ein Musterbeispiel für administrative Kopflastigkeit und mangelndes politisches Gespür.

    (Zuruf von der SPD: Das ist wohl wahr!)

    Ich meine für mich in Anspruch nehmen zu können — und das gilt auch für meine Kolleginnen und Kollegen in der Arbeitsgruppe Sicherheitsfragen der SPD-Bundestagsfraktion im Verteidigungsausschuß —, daß ich, daß wir an der Ausgestaltung eines bedarfsgerechten und ausgewogenen Truppenübungsplatz-Konzeptes verantwortungsvoll mitwirken wollten. Als Beweis dafür nenne ich unseren Antrag vom 6. November 1991, mit dem wir die Bundesregierung aufgefordert haben, ein solches Konzept vorzulegen mit dem Kriterium für den künftigen Umfang noch benötigter Truppenübungsplätze — ein Konzept, das den erheblich verminderten Umfang der Bundeswehr, den erheblichen Teilabzug der alliierten Streitkräfte sowie den Totalabzug der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte berücksichtigen sollte.
    Wir haben in unserem Antrag dargelegt, was wir in Anbetracht der revolutionär geänderten Rahmenbedingungen konzeptionell erwarten konnten. Wir haben keineswegs einen Übungsplatzbedarf in Frage gestellt. Wir waren uns dessen bewußt, daß auch unser Bekenntnis zur Notwendigkeit von Streitkräften die Bereitstellung von ausreichenden Ausbildungsmöglichkeiten bedeutet. Trotzdem hat die Bundesregierung die einmalige Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen, durch eine Verringerung der Truppenübungs- und Schießplätze im Westen und durch eine maßvolle und an den vorgesehenen Stationierungen von Truppenteilen in den neuen Ländern ausgerichtete Weiternutzung von Plätzen in den neuen Bundesländern ein deutliches Zeichen zu setzen.
    Auch bei unseren Reisen mit dem Unterausschuß Streitkräftefragen in den neuen Bundesländern habe ich insbesondere in Gesprächen mit Landräten, Bürgermeistern, Sprechern von Bürgerinitiativen und in Bürgerversammlungen stets darauf hingewiesen, daß es nicht allein darum gehen könne, örtliche oder persönliche Interessen aufzugreifen und zur vollen Zufriedenheit zu verwirklichen, sondern daß wir auch die Pflicht hätten, die Übungsmöglichkeiten zu schaffen, die unsere Streitkräfte benötigen. Ich glaube, das hat mir als Oppositionspolitiker nicht nur Beifall eingetragen.

    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Dann stehen Sie doch jetzt auch dazu!)

    Die Kolleginnen und Kollegen, die mit mir in den neuen Bundesländern unterwegs waren und miterlebt haben, wie wir gemeinsam mit den Bürgerinitiativen an den verschiedenen Standorten diskutiert haben, werden mir da mit Sicherheit nicht widersprechen wollen.
    Wir alle waren uns seit 1991 dessen bewußt, daß die psychologische Ausgangslage für große Teile der Bevölkerung in den neuen Bundesländern geprägt war von dem Erleben einer Übungstätigkeit der WGD und der Nationalen Volksarmee, die schlimm gewesen sein muß. Was diese Menschen, die in der Nähe der ehemals über 60 Truppenübungsplätze wohnten, über Jahrzehnte haben erdulden müssen, hat tiefe Spuren bei ihnen überlassen. Und wenn wir dann noch feststellen müssen, daß eine nicht geringe Zahl von Übungsplätzen erst nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt wurde, dann läßt sich der Unmut dieser Menschen verstehen. Viele von ihnen sind persönlich betroffen von dem Unrechtsverfahren, durch das ihre Eltern, Großeltern oder sie selbst enteignet wurden und ihr Grund und Boden in Übungsplätze umgewandelt wurde. Sie haben miterlebt, wie eine ursprünglich intakte Naturlandschaft der militärischen Nutzung geopfert wurde. Sie sind geprägt von den negativen



    Heinz-Alfred Steiner
    Erfahrungen der letzten 40 .Jahre, und daher sitzt ihre Wut heute auch tiefer, als viele von uns das wahrhaben wollen.
    Die Kolleginnen und Kollegen aus den neuen Bundesländern, in deren Wahlkreisen sich Truppenübungsplätze befinden und die sich daher eingehender als manch anderer mit dieser Problematik beschäftigt haben, werden mir uneingeschränkt zustimmen, wenn ich hier sage: Wir müssen bei unseren Entscheidungen besonders rücksichtsvoll mit den neuen Bundesländern umgehen,

    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Aber das wird doch getan!)

    weil der Unrechtsstaat DDR durch Nationale Volksarmee und WGD die Umwelt und die dort lebenden Menschen jahrzehntelang in brutaler, gewissenloser Weise belastet hat.

    (Beifall bei der SPD)

    Verteidigungsminister Volker Rühe hat während einer Beratung des Truppenübungsplatz-Konzepts im Verteidigungsausschuß richtigerweise gesagt:
    Wir müssen die Befindlichkeiten der Bevölkerung berücksichtigen. Brachiale Entscheidungen erschüttern das Vertrauen in die Demokratie, weil es Entscheidungen gegen den ausdrücklichen Mehrheitswillen der Bevölkerung sind.
    Er hat mit seiner Aussage das wiedergegeben, was viele von uns auch so sehen. Er hat sich dann aber bedauerlicherweise bei seiner Entscheidung ausschließlich von den Maximalwünschen der Streitkräfte leiten lassen.

    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Aber, Herr Kollege, Sie wissen es doch besser!)

    Dazu gehört auch, daß der Verteidigungsminister zwar nach scharfen und anhaltenden Protesten der betroffenen Bevölkerung und auch der SPD-Bundestagsfraktion seine Vorstellungen über die Zahl der ursprünglich 20 vorgesehenen Truppenübungsplätze auf elf korrigiert hat, die aber in ihrem Gesamtumfang noch immer weit über dem Bedarf der dort stationierten Truppenteile der Bundeswehr liegen.
    Ich war während der Fachausschuß- und Unterausschußberatung auch nicht immer ganz sicher, ob meine Maßstäbe für die Beurteilung der möglichen Truppenübungsplatzstandorte richtig gewählt waren. Das galt insbesondere auch für Wittstock. In diesem Fall war ich sogar unter dem Eindruck der großen Belastung der Anlieger der Luftwaffenübungsplätze Siegenburg und Nordhorn-Range zeitweise zu einer weiteren, wenn auch stark reduzierten Nutzung für Wittstock bereit. Diese Bereitschaft war geprägt von dem Bemühen, vorhandene Belastungen gerechter zu verteilen. Heute weiß ich, daß auf Grund der radikal veränderten sicherheitspolitischen Landschaft die in Nordhorn-Range und Siegenburg auftretenden Probleme auch anders gelöst werden könnten.
    Es wäre eine unsensible Entscheidung, den ehemaligen sowjetischen Truppenübungsplatz Wittstock als Schieß- und Bombenabwurfplatz für die Luftwaffe und als Übungsplatz für das Heer weiter zu nutzen; denn die Bevölkerung dieser Region hat miterleben müssen, wie bis Mitte der 40er Jahre rein zivil genutzte Wald- und Heidelandschaft gewaltsam durch die sowjetische Besatzungsmacht in Anspruch genommen wurde.
    Hier muß der Verteidigungsminister beim Wort genommen werden. Wir müssen Rücksicht nehmen auf eine Bevölkerung, die jahrzehntelang unter starker militärischer Präsenz gelitten hat. Außerdem müssen wir Wünsche der Regierung des Landes Brandenburg, der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und der Kommunalvertretungen gebührend berücksichtigen.
    Herr Rühe, ich kann Ihnen nur empfehlen: Nehmen Sie die Proteste auch der Bürgerinitiative „Freie Heide" ernst! Ich glaube, daß nicht Eigennutz hinter den großen Demonstrationen dieser Bürgerbewegung steht, sondern ein tief verletztes Rechtsempfinden der Menschen dieser Region.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Zum Großteil Desinformation, Herr Kollege, das wissen Sie doch!)

    Wir dürfen nicht zulassen, daß unsere Bundeswehr auf unrechtmäßig enteignetem Gelände übt und damit in den Augen der dort lebenden Menschen möglicherweise zum Unrechtsnachfolger der Nationalen Volksarmee wird.
    Was ich über Wittstock gesagt habe, läßt sich uneingeschränkt auch auf den Übungsplatz ColbitzLetzlinger Heide übertragen. Auch hier setzt sich der Minister mit seinem Konzept, das von den Koalitionsfraktionen leider vorbehaltlos mitgetragen wird, rigoros über die eindeutigen Willensbekundungen der Regierung des Landes Sachsen-Anhalt, der betroffenen Kreistage und Gemeinden sowie der Bevölkerung hinweg,

    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Warten wir mal die nächste Woche ab!)

    die keine weitere militärische Nutzung dieses Geländes wollen. Warum eigentlich hält die Hardthöhe an diesem Stückchen Erde so hartnäckig fest, wo es doch Ausweichmöglichkeiten, die von der Landesregierung angeboten wurden, an anderer Stelle gibt?

    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Wo denn?)

    Warum setzt die Hardthöhe auf ein hydrogeologisches Gutachten, das noch gar nicht vorliegt?

    (Gudrun Weyel [SPD]: Das möchten wir auch wissen!)

    Möglicherweise muß sowieso neu geplant werden. Warum werden nicht sofort die angebotenen Ausweichmöglichkeiten genutzt, und warum wird damit nicht weiteren Konfrontationen aus dem Weg gegangen?

    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Nennen Sie die doch!)

    Das sind alles Fragen, auf die es keine plausiblen Antworten gibt.
    Aus meiner Sicht kann man die Kritik am Truppenübungsplatz-Konzept allerdings nicht nur mit Zahlen begründen. Es ist auch nicht schlüssig, den zukünfti-



    Heinz-Alfred Steiner
    gen Flächenbedarf der Bundeswehr allein auf Grund der bekannten Umfangszahlen der Bundeswehr und der alliierten Streitkräfte zu berechnen. Das heißt, daß diese Bezugsgrößen zwar nicht unbedeutend sind, aber für die gebotene differenzierte Begründung und Bewertung des Konzepts allein nicht ausreichen.
    Wer die bisherigen Übungen mit mechanisierten Kräften vom freien Gelände auf Truppenübungsplätze verlagern will, wer den Erfordernissen des Umwelt- und Naturschutzes besondere Bedeutung beimessen will, wer größere Pufferzonen zu den besiedelten Bereichen fordert, wer die Übungsintensität auf den Übungsplätzen der alten Bundesländer senken, tageszeitlich und jahreszeitlich begrenzen möchte, der wird mit abnehmender Truppenstärke nicht eine prozentual entsprechende Abnahme der Übungsfläche erwarten können.
    Was die Bundeswehr jedoch an Bedarf angemeldet hat, sind nach unserer Beurteilung Maximalforderungen, die so nicht realisiert werden müssen. Wir müssen doch nicht mehr so üben, als müßten wir übermorgen um drei Uhr einen Großangriff abwehren können. Wir strukturieren die Bundeswehr zu Recht auch um, weil sich deren Aufgabenstellung verändert hat. Wir reduzieren die Panzerwaffe und verstärken die leichten Infanteriekräfte, die einen wesentlich anderen Übungsbedarf haben als beispielsweise die schwere Panzerwaffe. Das wird jedoch in dem zur Entscheidung anstehenden Nutzungskonzept für die vorgesehenen Truppenübungsplätze nicht hinreichend berücksichtigt.
    Für mich ist auch nicht einsehbar, warum plötzlich alle Übungen zu jeder Jahreszeit und für jede Einheit oder jeden Verband auf einem Truppenübungsplatz stattfinden müssen. Ist das nicht eine Hilfskrücke, um einen möglichst großen Flächenbedarf nachweisen zu können?

    (Zuruf von der F.D.P.: Das ist doch eine Forderung auch von Ihnen gewesen!)

    Ich wiederhole deshalb hier für die SPD-Fraktion, was wir dazu auch schon im Verteidigungsausschuß gesagt haben. Wir können dem vorliegenden Truppenübungsplatzkonzept nicht zustimmen,

    (Beifall bei der SPD)

    weil es die Besonderheiten in den neuen Bundesländern nicht berücksichtigt

    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Jede Woche stimmen Sie weniger zu, jede Woche weniger! — Zuruf von der F.D.P.: Bei Wittstock hat er noch mitgemacht!)

    und der diesem Konzept zugrundeliegende Bedarf nicht nachgewiesen ist. Hinzu kommt, daß der Verteidigungsminister bis heute nicht erklärt hat, in welchem Umfang er künftig Standortübungsplätze in den neuen Bundesländern einzurichten und zu nutzen gedenkt. Außerdem wird aus dem vorgelegten Nutzungskonzept nicht deutlich, welche Manöver und Übungen in welchem Umfang zukünftig auf Truppenübungsplätze verlegt und dort durchgeführt werden können.
    Wir bleiben bei unserem Antrag auf zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes Colbitz-Letzlinger Heide,

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    mit dem wir bereits vor einem Jahr auf diesen sensiblen Bereich hingewiesen haben.
    Wir wollen deshalb gegen die vorliegende Beschlußempfehlung stimmen, mit der unser Antrag abgelehnt werden soll. Wir beantragen, über diesen Antrag wie auch über das künftige Truppenübungsplatzkonzept namentlich abzustimmen.

    (Zuruf von der F.D.P.: Das machen wir!)

    Dem Antrag der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden wir aus formalen Gründen nicht zustimmen.

    (Zuruf von dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Immer dasselbe!)

    Die darin enthaltenen Forderungen sind durch unsere Anträge hinreichend deutlich abgedeckt. Über die zivile Nutzung von Wittstock haben wir darüber hinaus einen für uns verbindlichen Parteitagsbeschluß. Wir werden uns deshalb zu diesem Punkt der Stimme enthalten.

    (Zuruf von der F.D.P.: Brauchen Sie dazu einen Parteitagsbeschluß?)

    Der Beschlußempfehlung zu dem Bericht der Bundesregierung über die Verringerung der Belastung der Bevölkerung im Raum Soltau-Lüneburg durch militärische Ausbildungs- und Übungsaktivitäten werden wir in der Hoffnung zustimmen, daß die britischen Truppenteile nicht erst 1994, sondern so schnell wie möglich ihre Ausbildungs- und Übungstätigkeit dort einstellen.
    Vielen Dank.

    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Aber die Ausweichmöglichkeiten haben Sie nicht genannt! — Beifall bei der SPD)