Rede:
ID1212420200

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    Plenarprotokoll 12/124 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 124. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Inhalt: Begrüßung einer Delegation des Sejm der Republik Polen unter Leitung des Vizemarschalls des Sejm, Herrn Dr. Jòzef Zych . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Rudolf Müller (Schweinfurt) . . 10607 B Begrüßung einer Delegation des Kulturausschusses der Ungarischen Nationalversammlung . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Tagesordnungspunkt III: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1993 (Haushaltsgesetz 1993) (Drucksachen 12/3000, 12/3541) Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 12/3509, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 25: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1993 (ERPWirtschaftsplangesetz 1993) (Drucksachen 12/3331, 12/3538, 12/3750) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 26: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Verwaltung des ERP-Sondervermögens (Drucksachen 12/3332, 12/3751) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 27: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zum Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen gemäß § 12 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1989 bis 1992 (13. Subventionsbericht) (Drucksachen 12/1525, 12/2503) Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . . 10608 A Rudi Walther (Zierenberg) SPD . . . . 10610A Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 10611A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 10611D, 10631C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10613 B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . 10613D Josef Grünbeck F.D.P. . . . . 10614D, 10638A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 10616C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10618 B II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Johannes Nitsch CDU/CSU 10620C Wolfgang Roth SPD 10623 A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU . . . 10623C Michael Glos CDU/CSU 10623D Herbert Lattmann CDU/CSU . . . . 10624 C Josef Grünbeck F D P 10626B Anke Fuchs (Köln) SPD 10626B Matthias Wissmann CDU/CSU . . . 10626C Johannes Nitsch CDU/CSU 10627 D Jürgen W. Möllemann, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629A Ingrid Matthäus-Maier SPD . 10630A, 10635D Karl Stockhausen CDU/CSU . . . . . 10630 C Otto Schily SPD . . . • . . . . . . • . 10630D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . . . . . . 10634 B Hans Martin Bury SPD . . . . . . . . . 10636D Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10638C Rainer Haungs CDU/CSU . . . . . . . . 10639A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos . . . . . . 10640D Namentliche Abstimmung . . 10641 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . 10645 C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksachen 12/3512, 12/3530) Ernst Waltemathe SPD . . . . 10642A Wilfried Bohlsen CDU/CSU . . . . . . . 10647 D Werner Zywietz F.D.P. . . . . . . . . . 10650A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10652B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . 10654 A Dr. Günther Krause, Bundesminister BMV 10656 B Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . 10657 B Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . 10659 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksachen 12/3507, 12/3530) in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 12/3519, 12/3530) Dr. Hans de With SPD 10660A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10662D Franz Müntefering SPD . . . . . . . 10664 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 10666A Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 10667 A, 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . . . 10668B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 10668 C Gerhard Reddemann CDU/CSU . . 10669A Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 12/3510, 12/3530) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III 32: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (10. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Horst Sielaff, Brigitte Adler, Ernst Kastning, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Zur bilanziellen Entlastung von landwirtschaftlichen Unternehmen in den neuen Ländern (Drucksachen 12/2317, 12/3234) Ernst Kastning SPD . . . . . . . . . . . 10670 D Bartholomäus Kalb CDU/CSU . . . . . . 10674 B Ernst Kastning SPD . . 10676C, 10681C Dr. Sigrid Hoth F.D.P. . . . . . . . . . 10677 B Jan Oostergetelo SPD . . . . . . . . . 10677 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste . . . . . . . . . . . . . . . 10679 A Ignaz Kiechle, Bundesminister BML . . . 10680C Ingrid Matthäus-Maier SPD 10683 C Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksachen 12/3522, 12/3530) Thea Bock SPD . . . . . . . . . . . . . 10684 B Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 10685D Dieter Pützhofen CDU/CSU 10688 A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD . . . . 10688C Thea Bock SPD . 10688D, 10692B, 10698A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10691B, 10694C Dr. Walter Hitschler F.D.P. . . . . . . . 10693 A Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 10694D, 10697A Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10696 C Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin BMBau . . . . . . . . . . . . . . . . 10697A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 III Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 12/3516, 12/3530) Hans Georg Wagner SPD . . . . . . . . 10699 D Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 10703A Michael von Schmude CDU/CSU . . . 10703 D Dr. Emil Schnell SPD 10706 A Dr. Sigrid Hoth F D P 10706 B Otto Schily SPD 10707C Karl Diller SPD 10708A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 10708 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10709D Joseph Fischer, Staatsminister des Landes Hessen 10711B Dr. Sigrid Hoth F.D P 10713 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU 10714D, 10718B Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 10717D Ulrich Klinkert CDU/CSU (Erklärung nach § 31 der GO) 10718C Einzelplan 30 Geschäftsbereich des Bundesministers für Forschung und Technologie (Drucksachen 12/3523, 12/3530) Dr. Emil Schnell SPD 10719B Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . 10722 C Werner Zywietz F D P 10725 D Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . 10727 B Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10728A Dr. Emil Schnell SPD . . . . . . . . 10728B Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für Post und Telekommunikation (Drucksachen 12/3513, 12/3530) Arne Börnsen (Ritterhude) SPD 10731 C Manfred Kolbe CDU/CSU 10733 B Bartholomäus Kalb CDU/CSU 10735A Jürgen Timm F D P 10735 C Peter Paterna SPD 10736 D Dr. Christian Schwarz-Schilling, Bundesminister BMPT 10738 C Dr. Peter Struck SPD 10741A Haushaltsgesetz 1993 (Drucksachen 12/3590, 12/3591) Christoph Matschie SPD 10741 D Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 10742 D Dr. Peter Struck SPD 10743A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 10744A Tagesordnungspunkt III 38: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses: Der Finanzplan des Bundes 1992 bis 1996 (Drucksachen 12/3100, 12/3541, 12/3759) 10745 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . 10745D Berichtigung 10746 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10747* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 10607 124. Sitzung Bonn, den 26. November 1992 Beginn: 9.00 Uhr
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    10746 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 124. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. November 1992 Berichtigung 122. Sitzung, Seite 10383 C: In der Rede des Abgeordneten Lowack muß ab der dritten Zeile der Satz richtig lauten: „Am 8. September dieses Jahres hat der Bundesfinanzminister eine von ihm vielbeachtete Rede gehalten." Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 26. 11. 92 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 26. 11. 92 * Wilfried Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 26. 11. 92 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 26. 11. 92 Peter Harry Clemens, Joachim CDU/CSU 26. 11. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 26. 11. 92 ** Ganseforth, Monika SPD 26. 11. 92 ** Gattermann, Hans H. F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 26. 11. 92 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 26. 11. 92 Gries, Ekkehard F.D.P. 26. 11. 92 Hollerith, Josef CDU/CSU 26. 11. 92 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Holtz, Uwe SPD 26. 11. 92 Homburger, Birgit F.D.P. 26. 11. 92 Ibrügger, Lothar SPD 26. 11. 92 Kolbe, Regina SPD 26. 11. 92 Kretkowski, Volkmar SPD 26. 11. 92 Kubatschka, Horst SPD 26. 11. 92 ** Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 26. 11. 92 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 26. 11. 92 Klaus W. Marx, Dorle SPD 26. 11. 92 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 26. 11. 92 ** Müller (Pleisweiler), SPD 26. 11. 92 Albrecht Oesinghaus, Günther SPD 26. 11. 92 Rempe, Walter SPD 26. 11. 92 Reuter, Bernd SPD 26. 11. 92 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 26. 11. 92 Ingrid Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 26. 11. 92 Dr. Seifert, Ilja PDS/LL 26. 11. 92 Dr. Sperling, Dietrich SPD 26. 11. 92 Vosen, Josef SPD 26. 11. 92 Welt, Jochen SPD 26. 11. 92 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 26. 11. 92
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ignaz Kiechle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Das war ja auch eine Ihrer Fragen. Meine Antwort lautet, bezogen auf die Agrarsozialpolitik auch für die kommenden Jahre, ja. Da bin ich völlig sicher.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Horst Sielaff [SPD]: Vorsicht, das war sehr eingeschränkt! )

    — Ich kann das nicht für den gesamten Haushalt sagen. Das kann niemand, der seriös argumentieren will.
    Wir sehen in der Gemeinschaftsaufgabe übrigens einen weiteren Schwerpunkt unserer Agrarpolitik. Der Ansatz wird im Jahre 1993 auf 2,63 Milliarden DM erhöht. Damit werden wir vor allem auch den Problemen bei der Umstrukturierung der Landwirtschaft in den neuen Ländern Rechnung tragen.
    Insgesamt werden 1993 1,745 Milliarden DM für Ausgleichsmaßnahmen für die Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Der Löwenanteil dieser Mittel wird für die Anschlußregelung des 3 %-Umsatzsteuerausgleichs benötigt. Obwohl diese Maßnahme 1992 letztmalig zur Anwendung kommen sollte, haben wir im Rahmen des Agrarreformpakets von der EGKommission eine Protokollerklärung erwirkt, nach der eine zeitlich befristete degressive Fortführung geprüft wird.
    Wir werden 1993 bis zu 180 Millionen DM aus diesen Bereichen — Entschädigungsleistungen für verlorene Inventarbeiträge — bereitstellen. Freiwerdende, wegen EG-Regelungen nicht mehr auszahlbare Finanzmittel aus dieser Regelung wollen wir, soweit möglich, weiter für die Landwirtschaft einsetzen,

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    besonders in den Bereichen der Sozialpolitik und Gemeinschaftsaufgabe.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Während wir also für das kommende Haushaltsjahr Vorsorge für eine Fortsetzung der Einkommenshilfen



    Bundesminister Ignaz Kiechle
    getroffen haben, warten wir noch darauf, daß die SPD ihren vielen vollmundigen Erklärungen zugunsten direkter Einkommensübertragungen auch Taten folgen läßt, und darauf, daß sich die SPD-Länder nun endlich dazu durchringen, ihren Beitrag für die Anschlußregelung des 3 % -Umsatzsteuerausgleich 1992 zu leisten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Horst Sielaff [SPD]: Das machen sie doch! — Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Aber da ist die SPD schwach auf der Brust!)

    Wir werden vor allem auch unsere Anstrengungen im Bereich nachwachsender Rohstoffe verstärken; denn mittel- bis langfristig braucht unsere Landwirtschaft auf Grund der begrenzten Nahrungsmittelmärkte Produktions- und Verwendungsalternativen für ihre Produkte. Ich füge hinzu: Auch die Umwelt braucht möglichst viele für sie freundlich und günstig zu handhabende Rohstoffe.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Für Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben stehen 1993 Projektmittel in Höhe von rund 55 Millionen DM zur Verfügung. Sie werden ab 1993 ausschließlich im Agrarhaushalt veranschlagt. Ihre Koordinierung erfolgt durch eine Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe. Diese Fachagentur ist schon mehrere Male angesprochen worden.
    Meine Damen und Herren, wenn Sie einem alten Fahrensmann — ich bin immerhin über 20 Jahre in diesem Parlament — überhaupt etwas glauben — was ich nicht weiß —, dann kann ich Sie nur darauf hinweisen: Diese Fachagentur soll von seiten des Bundes mit rund 2 Millionen DM im Jahr subventioniert werden. Das Bundesland, in dem diese Fachagentur letztlich ihren Sitz hat, sollte denselben oder einen etwas höheren Betrag aufbringen.

    (Ernst Kastning [SPD]: Ein Wettbewerb der Reichen oder was?)

    Diese Fachagentur hat nur dann einen Sinn und bringt den Bauern in ganz Deutschland nur dann etwas, wenn sie bereits nach drei Monaten funktionsfähig ist. Wir haben keine Zeit für eine zweijährige Aufbauphase und solche Scherze. Wenn man einen solchen Standort findet, das Land seinen Beitrag leistet und Fachleute aus Wirtschaft, Politik und sonstigen Bereichen schnell berufen sind und dort arbeiten können, funktioniert das Ganze in drei Monaten. Für mich ist derjenige Standort der richtige, wo dies am ehesten gewährleistet ist.
    Für Projekte, die diese Agentur vergeben kann, stehen über 50 Millionen DM zur Verfügung. Sie können in ganz Deutschland realisiert werden. Sie werden wahrscheinlich in den neuen Bundesländern in weitaus größerem Umfang realisiert als in den alten Bundesländern, weil in den neuen Bundesländern die dafür notwendige großflächige Landwirtschaft zur Verfügung steht. So sollten wir handeln, statt dabei irgendeine Ideologie zu verfolgen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir haben mit der EG-Agrarreform für die nachwachsenden Rohstoffe einen wichtigen Schritt getan. Jetzt können auf der gesamten stillgelegten Fläche über Getreide hinaus fast alle gängigen Ackerkulturen für den Nichtnahrungsbereich angebaut werden, und dennoch erhalten unsere Bauern die volle Stillegungsprämie.
    Das Jahr 1993, meine Damen und Herren, wird für unsere Bauern und die Landwirtschaft eine Vielzahl tiefgreifender Veränderungen bringen. Wir können es nicht ändern, wir können nur versuchen, die Entwicklung zu steuern. Mit der ersten Stufe der Agrarreform beginnen wir den Einstieg in eine neue Agrarpolitik, nämlich mehr direkte und weniger indirekte Einkommenspolitik. Europa und wir erhoffen uns davon erstens eine spürbare Entlastung der Agrarmärkte und zweitens eine wirksame Stabilisierung der Einkommen unserer Landwirtschaft sowie einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Umwelt.
    Wir werden die Folgen der Reformbeschlüsse genau im Auge behalten und dabei auf eine ausgewogene Entwicklung vor allem bezüglich des Einkommensausgleichs und der Marktentlastung achten. Es ist unser fester Wille, dafür zu sorgen, daß unsere Landwirtschaft — damit meine ich auch die deutsche, aber nicht nur sie — auch zukünftig ihre wichtigen Aufgaben erfüllen kann. Deshalb dürfen auch die GATTVerhandlungen die Beschlüsse zur EG-Agrarreform nicht in Frage stellen.
    Am 18. und 19. November 1992 hat die EG hierzu in wichtigen Fragen mit den USA einen globalen Kompromiß gefunden. Dabei wurden gegenüber den ersten Angeboten der USA durchaus entscheidende Verbesserungen erzielt.
    In der Ölsaatenfrage verpflichtet sich die EG, nach Anwendung des üblichen Stillegungssatzes eine Anbaufläche von maximal 4 360 000 ha einzuhalten. Das entspricht bei dem derzeitigen Ertragsniveau rein rechnerisch einer Produktion von über 10 Millionen t Ölsaaten. Ölsaaten als nachwachsende Rohstoffe können nach dieser Vereinbarung zusätzlich bis zu einer Menge von 1 800 000 t angebaut werden. Die bei dem derzeitigen Ertragsniveau zulässige Produktionsmenge liegt damit insgesamt mit rund 12 Millionen t sehr nahe bei der jetzigen Produktionsmenge.
    Die Ausgleichszahlungen im Rahmen der EGAgrarreform unterliegen eindeutig nicht einer Abbaupflicht im GATT.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Das ist der wichtigste Punkt dabei!)

    Damit wurde eine unserer wichtigsten Forderungen von den USA akzeptiert.
    Bei Substituten wurde eine Konsultationspflicht
    — das ist ein bißchen wenig, aber immerhin viel mehr, als wir bisher hatten, nämlich nichts — bei Überschreiten einer Basisimportmenge von rund 16,5 Millionen t vereinbart. Leider konnten wir die Produktbündelung bei Rücknahme unserer Agrarexporte um 21 % nicht erreichen.
    Zusammenfassend kann nach einer ersten Bewertung der bisher bekanntgewordenen Ergebnisse
    — das muß man auch hinzufügen — davon ausgegangen werden, daß sich die Ergebnisse des bilateralen Kompromisses im Rahmen der Reformbeschlüsse bewegen. Sie sind ohne Zweifel nicht ausschließlich



    Bundesminister Ignaz Kiechle
    erfreulich, sondern beinhalten sozusagen Licht und Schatten zugleich. Alles in allem können wir allerdings auch im Interesse Europas und eines funktionierenden Welthandels dem Kompromiß unsere Zustimmung nicht einfach versagen. Das ist keine Frage der Begeisterung, sondern letztlich eine Frage der politischen Vernunft. Wer immer diese Vereinbarungen zu Fall bringt oder bringen will, muß auch die Verantwortung dafür tragen.

    (Dr.-Ing. Dietmar Kansy [CDU/CSU]: Leider wahr!)

    Herzlichen Dank sagen möchte ich den Abgeordneten des Haushaltsausschusses und des Ernährungsausschusses sowie den Abgeordneten der Koalition und der Opposition, die sich besonders den schwierigen Fragen nationaler, europäischer und weltweiter Agrarpolitik widmen.
    Ich darf Ihnen versichern, daß die Bundesregierung unsere Landwirtschaft auch weiterhin mit größtem Einsatz auf ihrem schwierigen Weg unterstützen wird. Ich bitte daher das Hohe Haus urn die Zustimmung zum Einzelplan 10.
    Eine letzte Dreiviertelminute möchte ich nutzen, um zum Thema GATT ein Wort zusätzlich zu sagen. Ich fürchte, daß Frankreich, das eine sehr harte Haltung einnimmt — gemäß dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag wäre die Tatsache, daß man ein Veto überstimmt, mit anderen Konsequenzen verbunden, die man sehr wohl abwägen muß, bevor man solche Gedanken auch nur hegt, geschweige denn sie äußert; das kann ein Verband leicht, aber ein Staat nicht —, den Versuch unternimmt, durch Hinauszögern der Verhandlungen und durch eine gewisse Härte in der verbalen Auseinandersetzung zu erreichen, daß die Preise für Getreide schlicht und einfach ohne jeden Schutz dem Weltmarktpreis angepaßt werden, dafür die direkte Einkommenssubvention noch einmal ein bißchen erhöht wird und im übrigen jede Verpflichtung für „set aside", also zu einer Beschränkung der Produktion dann entfällt, weil man ohne Exportsubventionen ja so viel exportieren darf, wie man will.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Das wäre aber falsch!)

    Das wäre eine Politik, die den deutschen Bauern nicht entgegenkäme; denn heute haben wir wenigstens bei 23 DM eine Mindestsicherung. Das müssen alle bedenken, die jetzt auf dem einen Bein laut hurra schreien und andererseits von der Bundesregierung verlangen, sie solle sich dem Veto anschließen. So einfach liegen die Dinge nicht.

    (Joachim Hörster [CDU/CSU]: Sehr gut! — Ernst Kastning [SPD]: Wie kann Herr Heereman so etwas übersehen?)

    — Ich habe es hier öffentlich gesagt. Ich habe sehr wohl gewußt, warum ich das hier sage.
    Ich bedanke mich noch einmal bei Ihnen allen. Ich hoffe, daß wir unsere Agrarpolitik in den Grundsätzen gemeinsam zugunsten der deutschen und der europäischen Bauern fortsetzen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)



Rede von Renate Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Frau Kollegin Ingrid Matthäus-Maier hat um das Wort zu einer Kurzintervention gebeten.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ingrid Matthäus-Maier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Damen und Herren von der Koalition, ich höre von meinen Kollegen und auch von anderswo, daß Sie sich dort, wo ich nicht anwesend bin, kritisch über mich und das, was ich zu den EG-Agrarexportsubventionen sage, äußern. Ich gebe Ihnen also hier, wo ich anwesend bin, die Gelegenheit, sich auch kritisch zu äußern bzw. zu sagen, was Ihnen nicht gefällt.
    Ich meine folgendes — das habe ich auch gestern beim Kanzleretat gesagt —:

    (Dr.-Ing. Dietmar Kansy [CDU/CSU]: Das ist nicht Inhalt einer Kurzintervention!)

    Ich meine, unter dem Gesichtspunkt des dringend notwendigen Sparens müssen u. a. auch die EGAgrarexportsubventionen gekürzt werden.
    Wenn ich Zeit habe, benutze ich zur Verdeutlichung folgendes Beispiel.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Genau das habe ich vorhin kritisiert!)

    Die EG-Kommission hat im letzten Frühjahr den Export von 100 000 t Rindfleisch nach Brasilien genehmigt. Die Kosten für die EG beliefen sich pro Kilo auf etwa 6 DM. Der Preis für die Brasilianer betrug etwa 1 DM. Die Subvention pro Kilo machte also 5 DM aus. Das halte ich fiskalisch nicht für möglich.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Das ist nicht zulässig!)

    — Sie rufen der Präsidentin zu, das sei nicht zulässig. Aber Sie haben gerade wieder meinen Namen in die Debatte geworfen, und mein Kollege Kastning war so nett, darauf zu antworten.

    (Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein [CDU/CSU]: Frau Präsidentin, das ist keine Kurzintervention!)

    Das ist fiskalpolitisch unsinnig. Es ist entwicklungspolitisch unsinnig, weil es die Ausfuhrmöglichkeiten der anderen Länder kaputtmacht.

    (Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Nein! Sie haben die deutsche Landwirtschaft angesprochen!)

    Es ist umweltpolitisch unsinnig, weil es die Überschußproduktion fördert. Es ist schließlich agrarpolitisch unsinnig, weil nur der kleinere Teil des Geldes bei den Bauern landet.

    (Beifall bei der SPD — Siegfried Hornung [CDU/CSU]: Sie haben die deutsche Landwirtschaft angesprochen!)

    Außerdem sage ich immer dazu — das sage ich auch hier —: Das kostet in der EG etwa 25 Milliarden DM. Wenn wir das herunterfahren, haben wir natürlich nicht alle diese Milliarden zur Verfügung. Denn ein



    Ingrid Matthäus-Maier
    Teil der eingesparten Mittel muß selbstverständlich als Transferleistung an die Bauern gezahlt werden.
    Jetzt sagen Sie mir, was Sie gegen diese Position haben, und sagen Sie das hier und nicht immer hinterrücks, wenn ich nicht dabei bin.

    (Beifall bei der SPD)