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    Plenarprotokoll 12/115 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 115. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung . 9753 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Gerhart Rudolf Baum 9765 C Bestimmung der Abgeordneten Peter Kittelmann und Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke) als stellvertretende Mitglieder im Gemeinsamen Ausschuß 9765 C Bestimmung der Abgeordneten Erika Steinbach-Hermann als ordentliches Mitglied und des Abgeordneten Heribert Blens als stellvertretendes Mitglied in der Gemeinsamen Verfassungskommission 9765 D Erweiterung der Tagesordnung 9765 D Änderungen und Ergänzungen bereits erfolgter Überweisungen .. . . 9766 A Begrüßung des ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages, Richard Stücklen 9809 B Vor Eintritt in die Tagesordnung: „Sonder-Fragestunde" — „Sonder-Drucksache 12/3333" vom 28. Oktober 1992 — Dr. Bertram Wieczorek, Parl. Staatssekretär BMU. 9753 B Ulrike Mehl SPD . 9754 A Torsten Wolfgramm, Parl. Staatssekretär BMBW 9754 B Eckart Kuhlwein SPD . 9755 D Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 12/3550 vom 23. Oktober 1992 — Tragen von Sozialversicherungsausweisen durch Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe zur Verringerung illegaler Beschäftigung MdlAnfr 2 Horst Kubatschka SPD Antw PStSekr Rudolf Kraus BMA . . 9756 A ZusFr Horst Kubatschka SPD . 9756 B Behindertenzahlen in den einzelnen Bundesländern MdlAnfr 3 Uta Würfel F.D.P. Antw PStSekr Rudolf Kraus BMA . . 9756 D ZusFr Uta Würfel F.D.P. 9757 A Finanzielle Auswirkungen des GesundheitsStrukturgesetzes 1993 auf die kommunalen Krankenhäuser MdlAnfr 4 Ludwig Stiegler SPD Antw PStS'in Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 9757 C ZusFr Ludwig Stiegler SPD 9757 D ZusFr Freimut Duve SPD . 9758 A ZusFr Horst Kubatschka SPD 9758 B II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 Verlagerung des Referats „Vermeidung und Verwertung schadstoffhaltiger Abfälle, Altölentsorgung" des BMU nach Berlin MdlAnfr 5 Ingrid Matthäus-Maier SPD Antw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 9758C ZusFr Ingrid Matthäus-Maier SPD 9758C Auswirkungen der Änderung von Fördervoraussetzungen im AFG auf die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in Forschung und Wissenschaft in den neuen Bundesländern; Risiken für den Erhalt des wissenschaftlichen Potentials MdlAnfr 6, 7 Wolf-Michael Catenhusen SPD Antw PStSekr Bernd Neumann BMFT . . 9759B, 9760A ZusFr Wolf-Michael Catenhusen SPD . . 9759B, 9760 B ZusFr Dr. Helga Otto SPD . . 9759D, 9760D Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt in den neuen Bundesländern 1993/1994, insbesondere angesichts der auslaufenden Sonderregelung des § 40c AFG (Förderung außerbetrieblicher Ausbildungsplätze) MdlAnfr 8 Stephan Hilsberg SPD Antw PStSekr Torsten Wolfgramm BMBW 9761B ZusFr Stephan Hilsberg SPD . . . . 9761D Unterstützung des Europarates bei der Veranstaltung eines Seminars mit dem Titel „Bildungswesen, Strukturen, Grundsätze und Strategien" MdlAnfr 9 Stephan Hilsberg SPD Antw PStSekr Torsten Wolfgramm BMBW 9762B ZusFr Stephan Hilsberg SPD . . . . . . 9762 C Einführung des automatischen Fingerabdruck-Identifizierungssystems MdlAnfr 12, 13 Klaus Riegert CDU/CSU Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 9762D, 9763 A ZusFr Klaus Riegert CDU/CSU . . . . . 9763 B ZusFr Ludwig Stiegler SPD . . . . . . . 9763 B ZusFr Claus Jäger CDU/CSU 9763B ZusFr Uwe Lambinus SPD . . . . . . 9763 C ZusFr Horst Kubatschka SPD . . . . .. 9763 C Verzögerungen des Einsatzes von 45 niedersächsischen Bewerbern als Einzelentscheider beim Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge MdlAnfr 14, 15 Dietmar Schütz SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . . . 9763 D ZusFr Dietmar Schütz SPD 9764 A ZusFr Freimut Duve SPD 9764 C ZusFr Friedhelm Julius Beucher SPD 9765 A Besetzung der Entscheiderstellen beim Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge MdlAnfr 16 Ludwig Stiegler SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 9765B ZusFr Ludwig Stiegler SPD 9765 B Tagesordnungspunkt 2: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Nichtanpassung von Amtsgehalt und Ortszuschlag der Mitglieder der Bundesregierung und der Parlamentarischen Staatssekretäre in den Jahren 1992 und 1993 (Drucksache 12/3344) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz) (Drucksache 12/3532) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Drucksache 12/3540) d) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Diplomatische Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland mit den neuen Staaten in Ost- und Südosteuropa (Drucksache 12/2233) e) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P.: Beratungskapazität „Technikfolgenabschätzung" beim Deutschen Bundestag (Drucksache 12/3499) 9766 B Tagesordnungspunkt 3: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 3. April 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Verlauf der gemeinsamen Staatsgrenze in der Sektion III des Grenzabschnittes „Scheibelberg-Bodensee" sowie in einem Teil des Grenzabschnittes „DreieckmarkDandlbachmündung" und des Grenzabschnittes „Saalach-Scheibelberg" (Drucksachen 12/1242, 12/3396) Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 III b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Memorandum zur Hochschulbildung in der Europäischen Gemeinschaft (Drucksachen 12/2867 Nr. 2.22, 12/3546) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Wieland Sorge, Albert Pfuhl, Dr. Uwe Jens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gleichstellung von Meistern in der Industrie und Meistern im Handwerk in den neuen Bundesländern (Drucksachen 12/738, 12/2313) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaft Bismarck-Kaserne in Schwäbisch Gmünd (Drucksachen 12/3093, 12/3399) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung einer Teilfläche des ehemaligen Exerzierplatzes Toppheide in Münster-Gievenbeck (Drucksachen 12/3193, 12/3400) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Teilveräußerung der bundeseigenen Wohnsiedlungen in Neu-Ulm-, Steuben-, Ried- und Bradleystraße (Drucksachen 12/3205, 12/3401) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben im Haushaltsjahr 1992 bei Kapitel 60 02 Titel 532 03 — Ausgleichsabgabe nach § 11 Abs. 1 Schwerbehindertengesetz — (Drucksachen 12/3060, 12/3402) Franz Müntefering SPD (zur Abstimmung) 9767 C Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste (gem. § 31 GO) 9768 A Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (gem. § 20 GO) 9768 D Klaus Daubertshäuser SPD (gem. § 20 GO) 9769 D Clemens Schwalbe CDU/CSU (gem. § 20 GO) 9769D Ekkehard Gries F.D.P. (gem. § 20 GO) . . 9770 A Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Ausbau des Schienenwegenetzes des Bundes (Bundesschienenwegeausbaugesetz) (Drucksache 12/2560) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Dr. Dionys Jobst, Horst Gibtner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie den Abgeordneten Ekkehard Gries, Roland Kohn, Horst Friedrich, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Ausbau der Schienenwege des Bundes (Bundesschienenwegeausbaugesetz — SchWAbG) (Drucksache 12/3500) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes (Drucksachen 12/3480, 12/3481) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Bau der „Südumfahrung Stendal" der Eisenbahnstrecke BerlinOebisfelde (Drucksache 12/3477) e) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Erfahrungsbericht der Bundesregierung über das Zentrale Verkehrsinformationssystem (ZEVIS) (Drucksache 12/3251) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Norbert Otto (Erfurt), Dr. Jürgen Schmieder, Martin Göttsching und weiterer Abgeordneter: Bundesverkehrswegeplan 1992 (Drucksache 12/2777) g) Beratung des Antrags der Abgeordneten Reiner Krziskewitz, Wilfried Seibel, Dr. Reinhard Meyer zu Bentrup und weiterer Abgeordneter: Bundesverkehrswegeplan (Drucksache 12/2994) h) Beratung des Antrags der Abgeordneten Günter Graf, Hermann Rappe (Hildesheim), Dietmar Schütz und weiterer Abgeordneter: Aufnahme des Baus der Ortsumgehung B 213 Lastrup/Niedersachsen in den Bundesverkehrswegeplan 1992 als Vordringlicher Bedarf (Drucksache 12/3192) i) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Ersatzlose Streichung der Projekte A 100 AD Tempelhof-Treptow und A 113 Treptow-Schönefeld aus dem Bundesverkehrswegeplan '92 (Drucksache 12/3351) IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 j) Beratung des Antrags der Abgeordneten Michael von Schmude, Dietrich Austermann, Hans-Werner Müller (Wadern) und weiterer Abgeordneter: Aufnahme des Baus der Ortsumgehung B 208 Ratzeburg/Schleswig-Holstein in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 1992 (Drucksache 12/3486) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Rücknahme des von der Bundesregierung vorgelegten Bundesverkehrswegeplans sowie des Vierten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes (Drucksache 12/3561) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Rücknahme des ersten gesamtdeutschen Verkehrswegeplans 1992 — Wende in der Verkehrspolitik (Drucksache 12/3562) Dr. Günther Krause, Bundesminister BMV 9771 C Klaus Daubertshäuser SPD 9774 B Dr. Günther Krause (Börgerende) CDU/ CSU .9776B, 9788A Ekkehard Gries F.D.P. 9776D, 9778A, 9789A Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU 9777 B Dr. Dionys Jobst CDU/CSU 9779 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 9781B Horst Friedrich F.D.P. 9782 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN .. 9784 A Renate Blank CDU/CSU 9786 A Dr. Margrit Wetzel SPD 9787 B Dr. Dionys Jobst CDU/CSU . . . . . 9787 C Roland Kohn F.D.P. 9790 C Reinhard Weis (Stendal) SPD . 9791 B Horst Gibtner CDU/CSU 9792 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Reiner Krziskewitz, Udo Haschke (Jena), Josef Hollerith, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Gerhart Rudolf Baum, Dr. Burkhard Hirsch, Detlev Kleinert (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Bekämpfung der ,,Regierungs- und Vereinigungskriminalität" zu dem Antrag der Abgeordneten Gerd Wartenberg (Berlin), Angelika Barbe, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bekämpfung der „Regierungs- und Vereinigungskriminalität" (Drucksachen 12/1811, 12/1306, 12/3549) Erwin Marschewski CDU/CSU . . . . . 9793 D Günter Graf SPD . . . . . . . . . . . . 9795A Wolfgang Lüder F.D.P. 9796B Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste . 9797 B Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . 9798 A Dr. Horst Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . 97 98 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerd Andres, Peter Büchner (Speyer), Edelgard Bulmahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mitbestimmungsrechte der Zivilbeschäftigten bei den Alliierten Stationierungsstreitkräften (Drucksache 12/2138) Gerd Andres SPD . . . . . . . . . . 9799D Peter Keller CDU/CSU 9801 C Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink F.D.P. 9802B Heribert Scharrenbroich CDU/CSU . 9803 B Tagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/ Linke Liste: Entlassung des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Erich Riedl (Drucksache 12/2629) Andrea Lederer PDS/Linke Liste 9803 D Dr. Wolfgang Bötsch CDU/CSU 9804 C Ulrike Mascher SPD . 9805 B Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Josef Vosen, Volker Jung (Düsseldorf), Holger Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Revidiertes Energieforschungsprogramm der Bundesregierung (Drucksache 12/2216) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Ursula Burchardt, Josef Vosen, Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Forschung und technologische Entwicklung für eine zukunftsverträgliche Abfallwirtschaft (Drucksache 12/2817) Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 V Holger Bartsch SPD 9806 C Heinrich Seesing CDU/CSU . . . . . . 9808A Jürgen Timm F.D.P. 9809 B Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . . 9810D Ursula Burchardt SPD 9811B Bärbel Sothmann CDU/CSU . . . . . 9813 B Steffen Kampeter CDU/CSU . . . . . 9814 C Horst Kubatschka SPD . 9815 A Bernd Neumann, Parl. Staatssekretär BMFT 9816 B Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Verlängerung des Abschiebestopps für Kurdinnen und Kurden zu dem Antrag der Abgeordneten Uta Zapf, Hermann Bachmeier, Angelika Barbe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verlängerung des befristeten Abschiebestopps für Kurden und Kurdinnen (Drucksachen 12/3215, 12/3435, 12/3568) Ulla Jelpke PDS/Linke Liste . . . . . . 9817 C Erika Steinbach-Hermann CDU/CSU . 9818C Uta Zapf SPD 9818D Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . . . 9820 B Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 9822A Dr. Horst Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . 8921 C Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . . . 9822 A Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Zollrechtsänderungsgesetzes (Drucksache 12/3436) b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Verbrauchsteuer- und anderen Gesetzen an das Gemeinschaftsrecht sowie zur Änderung anderer Gesetze (Verbrauchsteuer-Binnenmarktgesetz) (Drucksache 12/3432) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Joachim Poß, Hans Gottfried Bernrath, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wirksame Investitionszulage für die neuen Bundesländer (Drucksache 12/3531) Wolfgang Schulhoff CDU/CSU . . . . . 9822 D Horst Kubatschka SPD . . . . 9823D, 9829A Detlev von Larcher SPD 9824 A Gerhard Schüßler F D P 9825 D Detlev von Larcher SPD 9826 C Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 9826 D Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . 9827 D Dr. Joachim Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 9828 B Dr. Karl-Heinz Hornhues CDU/CSU . 9828C, 9829 D Jochen Feilcke CDU/CSU . . . . . . . 9828 D Außerhalb der Tagesordnung: Zum Umzug in den neuen Plenarsaal Präsidentin Dr. Rita Süssmuth . . . . . . 9830 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . 9831 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 9833* A Anlage 2 Unterlaufen der gesetzlichen Kündigungsfristen durch Wohnungseigentümer bei Umwandlung von Mietwohnungen in Wohneigentum durch Berufung auf Jahre zurückliegende Eintragungen in das Grundbuch und auf die damalige Information der Mieter MdlAnfr 1 — Drs 12/3550 — Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste SchrAntw PStSekr Dr. Reinhard Göhner BMJ 9833* B Anlage 3 Rechtfertigung der unterschiedlichen Gehälter von Parlamentarischen Staatssekretären und Bundesministern im Vergleich zu Diäten; Aussage von Oberstaatsanwalt Dr. Klein vor dem 1. Untersuchungsausschuß über die Praktiken der DDR im Zusammenhang mit dem Häftlingsfreikauf MdlAnfr 10 — Drs 12/3550 — Ortwin Lowack fraktionslos SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . . 9833* C Anlage 4 Finanzielle Leistungen Westdeutschlands für den Aufbau in den neuen Bundesländern MdlAnfr 17 — Drs 12/3550 — Claus Jäger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Joachim Grünewald BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . 9834 * B VI Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 Anlage 5 Aussage von Ministerpräsident Dr. Kurt Biedenkopf über eine Anordnung des Bundeskanzlers hinsichtlich der Rückgabe von Grundstücken auf Grund historischer Ansprüche in den neuen Bundesländern MdlAnfr 18, 19 Drs 12/3550 — Renate Jager SPD SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF . 9834* B Anlage 6 Privatisierung der Märkischen Faser AG Premnitz durch die Treuhandanstalt 1991; Aufführung als Musterbeispiel in einer Broschüre des BMF MdlAnfr 20, 21 — Drs 12/3550 — Dr. Hans-Hinrich Knaape SPD SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 9834* D Anlage 7 Auffassung des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Erich Riedl über die abgesagte Gedenkstunde in Peenemünde und über den Zusammenhang seiner Aufgaben als Staatssekretär und Koordinator für die deutsche Luft- und Raumfahrt MdlAnfr 22, 23 — Drs 12/3550 - Jürgen Koppelin F.D.P. SchrAntw PStSekr Dr. Erich Riedl BMWi . 9835* A Anlage 8 Vorlage eines industriepolitischen Gesamtkonzepts für die deutsche Schiffbauindustrie MdlAnfr 24, 25 — Drs 12/3550 — Gabriele Iwersen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Erich Riedl BMWi . 9835* B Anlage 9 Unterrichtung der Bevölkerung in den neuen Bundesländern über Umfang und Charakter militärischer Flugübungen MdlAnfr 26 — Drs 12/3550 — Gernot Erler SPD SchrAntw PStSekr Bernd Wilz BMVg . 9835* D Anlage 10 Kritik an einer Tucholsky-Ausstellung im Schloß Rheinsberg durch General Werner von Scheven im Territorialkommando Ost; Mißbrauch von Briefpapier mit Briefkopf der Bundeswehr MdlAnfr 27, 28 — Drs 12/3550 — Freimut Duve SPD SchrAntw PStSekr Bernd Wilz BMVg . 9836* A Anlage 11 Weitere Reduzierung von US-Stationierungsstreitkräften im Falle eines Wahlsieges des amerikanischen Präsidentschaftsbewerbers Bill Clinton MdlAnfr 29, 30 — Drs 12/3550 — Dr. Elke Leonhard-Schmid SPD SchrAntw PStSekr Bernd Wilz BMVg . . 9836* C Anlage 12 Stationierung von Flugzeugen und Hubschraubern ausländischer Truppen in Deutschland; geplante Abzüge MdlAnfr 31, 32 — Drs 12/3550 — Uta Zapf SPD SchrAntw PStSekr Bernd Wilz BMVg . . 9836* D Anlage 13 Stationierung einer Fernmeldeeinheit der Bundeswehr ohne UN-Auftrag auf dem Gebiet des früheren Jugoslawien MdlAnfr 33, 34 — Drs 12/3550 — Ralf Walter (Cochem) SPD SchrAntw PStSekr Bernd Wilz BMVg . . 9837* A Anlage 14 Modernisierung der Eilzüge auf der Strecke Hamburg-Lübeck; Kosten MdlAnfr 35, 36 — Drs 12/3550 — Reinhold Hiller (Lübeck) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 9837* B Anlage 15 Entscheidungskompetenzen für den Vorstandsvorsitzenden von Bundesbahn und Reichsbahn, Heinz Dürr MdlAnfr 37 — Drs 12/3550 — Horst Kubatschka SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 9837* D Anlage 16 Behinderung der Finanzkalkulation von Regionalverkehrsgesellschaften durch fehlende Entscheidungen der Bundesbahn über die Kosten für die Benutzung von Bundesbahnstrecken MdlAnfr 38 — Drs 12/3550 — Rudolf Bindig SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 9838* A Anlage 17 Kriterien für die Schließung des Bundesbahn-Ausbesserungswerks Saarbrücken Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 VII und den Erhalt des Werks Kaiserslautern MdlAnfr 39, 40 — Drs 12/3550 — Elke Ferner SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 9838* C Anlage 18 Ausdehnung des „gebührenfreien Telefons" zu Auskünften des Luftwaffenamtes über militärische Flugübungen auf die neuen Bundesländer MdlAnfr 41 — Drs 12/3550 — Gernot Erler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 9838* D Anlage 19 Unterbindung des Angebots von Kinderpornographie im Btx-Programm der Telekom MdlAnfr 42, 43 — Drs 12/3550 — Erika Simm SPD SchrAntw PStSekr Wilhelm Rawe BMPT 9839* A Anlage 20 Begrenzung des Waffenembargos auf RestJugoslawien angesichts der Benachteiligung Bosniens MdlAnfr 44 — Drs 12/3550 — Claus Jäger CDU/CSU SchrAntw StM Helmut Schäfer AA 9839* C Anlage 21 Rückgabe von deutschen Kunstwerken aus der GUS MdlAnfr 45 — Drs 12/3550 — Klaus Harries CDU/CSU SchrAntw StM Helmut Schäfer AA 9839* D Anlage 22 Berichte von Amnesty International über die Verletzung und Tötung von Zivilisten durch türkische Sicherheitskräfte mit Hilfe deutscher Waffen; Konsequenzen im Hinblick auf weitere Waffenlieferungen MdlAnfr 46, 47 — Drs 12/3550 — Hans Wallow SPD SchrAntw StM Helmut Schäfer AA . . 9840* A Anlage 23 Zusammenhang zwischen deutschen Waffenlieferungen in die Türkei und der Bekämpfung der PKK durch türkische Truppenteile; Export von Kriegsschiffen nach Taiwan MdlAnfr 48 — Drs 12/3550 — Norbert Gansel SPD SchrAntw StM Helmut Schäfer AA . . 9840* C Anlage 24 Amtliche Mitteilungen 9840* D Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 9753 115. Sitzung Bonn, den 29. Oktober 1992 Beginn: 12.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 29. 10. 92 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 29. 10. 92 Peter Harry Gattermann, Hans H. F.D.P. 29. 10. 92 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 29. 10. 92 Dr. Glotz, Peter SPD 29. 10. 92 Großmann, Achim SPD 29. 10. 92 Hackel, Heinz-Dieter F.D.P. 29. 10. 92 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 29. 10. 92 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 29. 10. 92 Jaunich, Horst SPD 29. 10. 92 Dr. Kolb, Heinrich F.D.P. 29. 10. 92 Leonhard Kretkowski, Volkmar SPD 29. 10. 92 Kriedner, Arnulf CDU/CSU 29. 10. 92 Marten, Günter CDU/CSU 29. 10. 92 Marx, Dorle SPD 29. 10. 92 Matschie, Christoph SPD 29. 10. 92 Meißner, Herbert SPD 29. 10. 92 Mosdorf, Siegmar SPD 29. 10. 92 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 29. 10. 92* Oesinghaus, Günther SPD 29. 10. 92 Pfeifer, Anton CDU/CSU 29. 10. 92 Pfeiffer, Angelika CDU/CSU 29. 10. 92 Rempe, Walter SPD 29. 10. 92 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 29. 10. 92 Ingrid Dr. Ruck, Christian CDU/CSU ' 29. 10. 92 Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 29. 10. 92 Dr. Seifert, Ilja PDS/LL 29. 10. 92 Thierse, Wolfgang SPD 29. 10. 92 Toetemeyer, SPD 29. 10.92 Hans-Günther Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 29. 10. 92 Walz, Ingrid F.D.P. 29. 10. 92 Weiß (Berlin), Konrad BÜNDNIS 29. 10. 92 90/DIE GRÜNEN Wollenberger, Vera BÜNDNIS 29. 10. 92 90/DIE GRÜNEN * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Reinhard Göhner auf die Frage des Abgeordneten Ilja Seifert (PDS/Linke Liste) (Drucksache 12/3550 Frage 1): Was tut die Bundesregierung dagegen, daß sich Wohnungseigentümer bei der Umwandlung von Mietwohnungen in Wohneigentum auf zum Teil schon Jahre zurückliegende EintragunAnlagen zum Stenographischen Bericht gen in das Grundbuch und die damalige Information der betreffenden Mieterinnen und Mieter berufen, um so die gesetzlichen Kündigungsfristen zu unterlaufen? Ihre Annahme, die gesetzlichen Kündigungsfristen könnten auf die von Ihnen beschriebene Weise unterlaufen werden, trifft nicht zu. Die Kündigungsfrist beginnt erst mit der Wohnungskündigung zu laufen, also mit der Erklärung des Vermieters, daß er das Mietverhältnis beendigen will. Möglichkeiten, die Kündigungsfrist unter Berufung auf Grundbucheintragungen und sonstige Informationen der Mieterschaft zu unterlaufen, gibt es nicht. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen des Abgeordneten Ortwin Lowack (fraktionslos) (Drucksache 12/3550 Fragen 10 und 11): Was verdienen Parlamentarische Staatssekretäre und Minister der Bundesregierung, und womit ist die unterschiedliche Bezahlung gegenüber Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die in der Regel auch eine 100-Stunden-Woche ohne umfangreiches Zuträgerpersonal zu absolvieren haben, gerechtfertigt? Wie bewertet die Bundesregierung die Aussage von Oberstaatsanwalt Dr. Wolfram Klein vor dem 1. Untersuchungsausschuß, im Herbst 1983 seien die politischen Strafverfahren in der ehemaligen DDR im Zusammenhang mit dem Häftlingsfreikauf sprunghaft angestiegen, die Verurteilten seien durchweg willkürlich festgenommen und zu Freiheitsstrafen von über einem Jahr verurteilt worden, weil man sonst, wie es in einer Dienstbesprechung hieß, „den Freikauf nicht hinkriegt"? Zu Frage 10: Ein Bundesminister erhält nach dem Bundesministergesetz 11/3 des Grundgehalts und des Ortszuschlags der Besoldungsgruppe B 11, das ergibt zur Zeit ein Amtsgehalt von 20 129,92 DM und bei einem verheirateten Amtsinhaber ohne Kinder einen Ortszuschlag von 1 518,12 DM. Hinzu kommt eine Dienstaufwandsentschädigung von 600 DM. Ein Parlamentarischer Staatssekretär des Bundes erhält 75 v. H. des Amtsgehalts und der Dienstaufwandsentschädigung eines Bundesministers. Das Parlament entscheidet in eigener Zuständigkeit darüber, was nach seiner Überzeugung eine angemessene, die Unabhängigkeit sichernde Entschädigung des Abgeordneten darstellt. Die Angemessenheit der derzeitigen Abgeordnetenentschädigung gehört zum Prüfungsauftrag der Mitte dieses Jahres vom Ältestenrat des Deutschen Bundestages eingesetzten unabhängigen Kommission zur „Überprüfung des gesamten Abgeordnetenrechts". Es ist nicht Sache der Bundesregierung, das Verfahren oder die Vorschläge zu kommentieren. Zu Frage 11: Eine abschließende Beurteilung der Äußerungen und Schlußfolgerungen des Oberstaatsanwaltes Dr. Wolfram Klein ist ohne genaue Kenntnis seiner 9834 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 Aussagen und der ihm offenbar vorliegenden Unterlagen nicht möglich. Die Bundesregierung möchte im übrigen der Bewertung dieser Bekundungen durch den 1. Untersuchungsausschuß des 12. Deutschen Bundestages nicht vorgreifen. Da das politische Strafrecht der ehemaligen DDR durchweg rechtsstaatlichen Grundsätzen widersprach, war dieses Anlaß für alle Bundesregierungen, im Rahmen der besonderen Bemühungen bedrängten und insbesondere inhaftierten Menschen zu helfen. Ob der Anstieg an Verfahren im Herbst 1983 im Zusammenhang mit dem Häftlingsfreikauf steht, kann die Bundesregierung aus eigenen Erkenntnissen nicht bestätigen. Tatsächlich hatten sich die Festnahmen im Zusammenhang mit Ausreisen 1983 gegenüber dem Vorjahr generell erhöht; eine Tendenz, die sich in 1984 verstärkt fortsetzte. Die genauen Zahlen sind: 1982 — 293 Festnahmen 1983 — 648 Festnahmen 1984 — 1 672 Festnahmen Das durchschnittliche Strafmaß dieser Gruppe politischer Häftlinge, denen auf Grund der besonderen Bemühungen der Bundesregierung zur vorzeitigen Entlassung aus der Strafhaft verholfen werden konnte, lag 1982 noch bei 2 1/2 Jahren; es verringerte sich in den Folgejahren bis auf 1 1/2 Jahren in 1989. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage des Abgeordneten Claus Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 12/3550 Frage 17): Welche finanziellen Leistungen zum Aufbau in den neuen Bundesländern haben die alten Bundesländer in direkten Finanzzuweisungen, Sachleistungen und personellen Unterstützungen im Jahr 1991 erbracht, und wie verteilen sich diese Leistungen auf die einzelnen alten Bundesländer — ausgenommen Berlin? Über die von Ihnen erfragten Leistungen der alten an die neuen Länder im Jahr 1991 liegen der Bundesregierung keine Informationen vor, da weder in den Haushaltsplänen noch in den Haushaltsrechnungen oder Finanzstatistiken ein Ausweis dieser Leistungen vorgesehen ist. Nach einer groben Schätzung liegen 1991 diese Leistungen der alten Länder zugunsten der neuen Länder in einer Größenordnung von 1 Mrd. DM. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Fragen der Abgeordneten Renate Jäger (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 18 und 19): Bestätigt die Bundesregierung die in der Sächsischen Zeitung vom 17. September 1992 veröffentlichte Aussage des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Dr. Kurt Biedenkopf, nach der der Bundeskanzler per Anordnung die Grundstückspolitik des Bundes ändern wolle, um den östlichen Bundesländern schneller wieder jene Grundstücke zu geben, auf die historische Ansprüche bestünden, und wenn ja, um welche Grundstücke handelt es sich dabei? Auf welcher Rechtsgrundlage soll die erwähnte Anordnung ergehen? Zu Frage 18: In der Arbeitsbesprechung des Chefs des Bundeskanzleramtes mit den Chefs der Staatskanzleien der neuen Länder und des Landes Berlin am 10. September 1992 wurde den Ländern zugesagt, den Streit über die unterschiedlichen Rechtsstandpunkte, wem die sogenannten verreichlichten Liegenschaften nach dem Einigungsvertrag zustehen, pragmatisch zugunsten der Länder beizulegen. Es handelt sich hierbei um Gerichtsgebäude, Gefängnisse, Finanzämter und Polizeidienststellen. Diese wurden im Zuge des Übergangs der entsprechenden Aufgaben von den Ländern auf das Deutsche Reich Eigentum des Deutschen Reichs ( „ Verreichlichung " ). Zu Frage 19: Nach Artikel 21 Absatz 3 Einigungsvertrag wird früheres Reichsvermögen Bundesvermögen. Danach sind auch die verreichlichten Liegenschaften Bundesvermögen. Da Bundesvermögen grundsätzlich nur zum vollen Wert abgegeben werden kann, ist eine unentgeltliche Übereignung an die Länder nur auf Grund eines Haushaltsvermerks möglich. Dieser Haushaltsvermerk wird in Kürze dem Parlament zur Entscheidung vorgelegt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hans-Hinrich Knaape (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 20 und 21): Kann die Bundesregierung ausschließen, daß die Privatisierung der Märkischen Faser AG Premnitz durch die Treuhandanstalt 1991 wesentlich dadurch mitbestimmt wurde, daß sich die Treuhandanstalt ihrer Verpflichtungen bei der Gesamtvollstrekkung des Werkes in der strukturschwachen Region PremnitzRathenow entziehen wollte? Was veranlaßte das Bundesministerium der Finanzen in der Broschüre mit dem Titel „Mehr Markt — Weniger Staat" von 1991, die Sanierung der Märkischen Faser AG Premnitz durch die Treuhandanstalt als Musterbeispiel anzugeben? Zu Frage 20: Ja. Denn die Kosten einer Gesamtvollstreckung der Märkischen Faser AG Premnitz lagen nach Berechnungen der Treuhandanstalt deutlich niedriger als die finanziellen Lasten der Treuhandanstalt aus der Privatisierung. Mit der Privatisierung wurde der Märkischen Faser AG Premnitz gerade auch mit Blick auf den strukturschwachen Standort eine Chance zur Weiterführung eröffnet. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 9835* Zu Frage 21: Die Broschüre „Mehr Markt — Weniger Staat" ist im November 1991, dem Monat der Privatisierung der Märkischen Faser AG Premnitz, erschienen. Die Auswahl des Unternehmens erfolgte alleine wegen der besonderen Aktualität. Die Unternehmensstrategie des Erwerbers aus dem Jahre 1991 hat sich später durch den Zusammenbruch der osteuropäischen Märkte nicht verwirklicht. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Erich Riedl auf die Fragen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (F.D.P.) (Drucksache 12/3550 Fragen 22 und 23): Teilt die Bundesregierung die Auffassung des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Erich Riedl, daß die „deutsche Öffentlichkeit" sich die Diskussion über die geplante und schließlich abgesagte Gedenkstunde in Peenemünde hat „von außen aufdrängen lassen", wie er in einem Leserbrief in der „FAZ" schreibt? Trifft die Darstellung des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Erich Riedl in der Fragestunde vom 7. Oktober 1992 zu, daß seine Aufgabe als Parlamentarischer Staatssekretär nicht in Zusammenhang mit seinen Aufgaben als Koordinator für die deutsche Luft- und Raumfahrt steht, da er diese Aufgabe als selbständigen Auftrag durch das Bundeskabinett erhalten habe? Zu Frage 22: Die Bundesregierung teilt nicht die Auffassung, daß die „Deutsche Öffentlichkeit" sich die Diskussion über die Gedenkstunde in Peenemünde hat „von außen aufdrängen lassen". Die Diskussion um diese Veranstaltung hat gezeigt, daß nach wie vor die Notwendigkeit besteht, die deutsche Vergangenheit aktiv aufzuarbeiten. Zu Frage 23: Die Funktion des Koordinators für die deutsche Luft- und Raumfahrt geht zurück auf den Beschluß der Bundesregierung vom 10. Juli 1974. Der Koordinator erfüllt nach diesem Erlaß seine Aufgaben „in ständiger und enger Zusammenarbeit mit den Staatssekretären der beteiligten Ressorts". Die Zuständigkeit der Ressorts wird durch die Einsetzung des Koordinators nicht berührt (auch nicht in den Ressorts!). Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Erich Riedl auf die Fragen der Abgeordneten Gabriele Iwersen (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 24 und 25): Zu welchem Zeitpunkt ist mit der Vorlage eines industriepolitischen Gesamtkonzeptes für die deutsche Schiffbauindustrie durch die Bundesregierung zu rechnen, und wie weit wird dabei der bereits erkennbare Verlust an Werftarbeitsplätzen in den alten Bundesländern festgeschrieben? Ist der Bundesregierung bewußt, daß die unklare Situation in bezug auf die Wettbewerbshilfe für die deutsche Schiffbauindustrie dazu führt, daß z. Z. keine verbindlichen Angebote für den Neubau von Schiffen abgegeben werden können und damit den Werften die Grundlage, neue Aufträge zu bekommen, entzogen ist? Zu Frage 24: Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, ein industriepolitisches Gesamtkonzept für die deutsche Schiffbauindustrie zu erstellen. Es ist nicht Aufgabe des Staates, Unternehmens- oder Branchenkonzepte zu erarbeiten. Sie würden letztlich auf eine staatliche Garantie für die Erhaltung bestimmter Kapazitäten hinauslaufen, was zu nicht kalkulierbaren finanziellen Risiken führen würde. Zu Frage 25: Dem laufenden Haushalt, dem Entwurf des Haushaltsplans 1993 und der Finanzplanung ist zu entnehmen, welche Schiffbausubventionen der Bund zur Verfügung stellen will. Offen ist lediglich, ob die von den westdeutschen Werften erhobenen Forderungen auf Erhöhung rsp. Verlängerung des Wettbewerbshilfenprogramms erfüllen werden. Die Bundesregierung hat erklärt, daß eine Berücksichtigung dieser Forderung angesichts der Priorität des hohen Mittelbedarfs für den wirtschaftlichen Aufbau in den neuen Ländern wegen fehlender Deckung nicht möglich sei. Falls der Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages jedoch einen entsprechenden Vorschlag mit Deckungsnachweis machen sollte, ist die Bundesregierung grundsätzlich bereit, ihn zu akzeptieren. Die westdeutschen Werften können in jedem Fall bei der Akquisition die noch ausreichend vorhandenen Fördermöglichkeiten des VIII. Werfthilfsprogramms einsetzen. Der ungenügende Ordereingang der westdeutschen Werftindustrie spiegelt eine weltweite Flaute der Schiffsneubaunachfrage wider, von der die europäischen Mitbewerber z. T. noch stärker betroffen sind als unsere Werften. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Wilz auf die Frage des Abgeordneten Gernot Erler (SPD) (Drucksache 12/3550 Frage 26): In welcher Weise ist bisher die Bevölkerung in den neuen Bundesländern über den Umfang und Charakter militärischer Flugübungen über diesen Teil Deutschlands sowie über die Möglichkeiten, Nachfragen oder Beschwerden vorzutragen, unterrichtet worden? Die Planungen zur Aufnahme des Flugbetriebes in den neuen Bundesländern wurden in Form von „Mitteilungen an die Presse" und in Erklärungen des Ministeriums seit Juni 1991 der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Presse, Radio und Fernsehen haben darüber ausführlich berichtet. Dabei wurde auch auf die Möglichkeiten zur schriftlichen und fernmündlichen Nachfrage oder Beschwerde über den Flugbetrieb hingewiesen. Da die Schaltung eines gebührenfreien Beschwerdetelefons noch nicht möglich ist, wurde für die neuen Bundesländer beim Luftwaffen- 9836* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 amt ein Postanschluß unter der Rufnummer 0 22 03/ 6 10 83 eingerichtet. Dieser Anschluß ist arbeitstäglich während der üblichen Bürozeiten besetzt. Darüber hinaus wurden bereits drei Einsätze mit dem Flugüberwachungssystem SKYGUARD in den neuen Bundesländern durchgeführt. Bei den damit verbundenen Informationsveranstaltungen wurde der militärische Flugbetrieb ausführlich dargestellt sowie auf Nachfrage- und Beschwerdemöglichkeit hingewiesen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Wilz auf die Fragen des Abgeordneten Freimut Duve (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 27 und 28): Wann und in welcher Form hat sich die Bundesregierung über Berichte informieren lassen, denen zufolge der Kommandierende General und Befehlshaber im Territorialkommando Ost, Werner von Scheven, in einem Brief an den Bürgermeister von Rheinsberg gegen eine Tucholsky-Ausstellung in Schloß Rheinsberg und deren Autoren polemisiert hat? Falls dieser Brief auf einem Bogen mit Briefkopf der Bundeswehr abgesandt worden ist, frage ich die Bundesregierung, gibt es Anweisungen, die den Mißbrauch der Amtsrolle von Bundeswehrgeneralen für das Äußern privater Meinungen regeln und gegebenenfalls ahnden? Zu Frage 27: Die Bundesregierung hat durch Herrn Generalleutnant von Scheven selbst erstmals am 21. September 1992 Kenntnis von dessen Brief an den Bürgermeister der Stadt Rheinsberg erhalten. Neben weiteren Meldungen des Generals und Überprüfungen des Inspekteurs des Heeres hat die Bundesregierung darüber hinaus auch durch Eingaben des Gestalters der Tucholsky-Ausstellung und des Bürgermeisters der Stadt Ascheberg Ende September und ab Anfang Oktober 1992 durch die Presse sowie unter anderem durch den Rechtsanwalt des Autors in Form einer Dienstaufsichtsbeschwerde weitere Informationen zu dem Vorgang erhalten. Zu Frage 28: Der von Ihnen angesprochene Brief vom 8. September 1992 trägt den Briefkopf „Korps- und Territorialkommando Ost, Kommandierender General und Befehlshaber". Herr Generalleutnant von Scheven hat in diesem Brief nicht seine private Meinung geäußert, sondern in seiner Funktion als oberster Soldat in den neuen Ländern. Von einem Mißbrauch amtlicher Briefköpfe oder einer Amtsrolle kann daher nicht gesprochen werden. Herr Generalleutnant von Scheven hat inzwischen in persönlichen Schreiben den Bürgermeistern von Rheinsberg und Ascheberg die Motive und Hintergründe seines Handelns erläutert. Der Inhalt des Schreibens vom 8. September 1992 ist inzwischen Gegenstand eines staatsanwaltschaftlichen Verfahrens, da der Autor gegen Herrn Generalleutnant von Scheven Anzeige erstattet hat. Der Ausgang des schwebenden Verfahrens bleibt abzuwarten. Anlage 11 Antwort des Pari. Staatssekretärs Bernd Wilz auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Elke Leonhard-Schmid (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 29 und 30): Welche Kenntnis besitzt die Bundesregierung über die Standorte der US-Stationierungsstreitkräfte, die von den angekündigten, über die bisher bekannten Pläne hinausgehenden Truppenreduzierungsmaßnahmen im Falle eines Wahlsieges des amerikanischen Präsidentschaftsbewerbers Bill Clinton betroffen sein werden, sowie über die Folgen für die dort tätigen deutschen Zivilbeschäftigten? Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um Kenntnis über die Standorte der US-Stationierungsstreitkräfte, die von den angekündigten, über die bisher bekannten Pläne hinausgehenden Truppenreduzierungsmaßnahmen im Falle eines Wahlsieges des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Bill Clinton betroffen sein werden, sowie über die Folgen für die dort tätigen deutschen Zivilbeschäftigten zu erhalten? Zu Frage 29: Der Bundesregierung liegen hierzu bisher keine Erkenntnisse vor. Zu Frage 30: Die Bundesregierung wird von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika über die jeweils konkret beabsichtigte Reduzierung ihrer Streitkräfte und die Freigabe von Liegenschaften in Deutschland unterrichtet und konsultiert. Die Bundesregierung geht davon aus, daß dieses Verfahren auch weiterhin Anwendung findet. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Wilz auf die Fragen der Abgeordneten Uta Zapf (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 31 und 32): An welchen Standorten haben ausländische Truppen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland wie viele Flugzeuge und Hubschrauber — Angaben aufgeschlüsselt nach Typen —stationiert? Welche Kontingente dieser Flugzeuge und Hubschrauber werden abgezogen? Zu Frage 31: Es befinden sich auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland an 44 militärischen Standorten insgesamt 43 unterschiedliche Luftfahrzeugmuster (Starr- und Drehflügler) der verbündeten Streitkräfte sowie der Westgruppe der Truppen, d. h. der Truppen der ehemaligen Sowjetunion. Eine detaillierte Auflistung ist als Verschlußsache VS — NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH eingestuft und wird Ihnen auf dem dafür vorgesehenen Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 9837* Wege überreicht. In dieser Aufzeichnung sind auch die geplanten Abzugsdaten enthalten. Sie umfassen sowohl die Anzahl der jeweiligen Luftfahrzeugmuster als auch die Zeitspanne ihres Abzugs zwischen November 1992 und Ende 1995. Zu Frage 32: Die Beantwortung ergibt sich aus den Unterlagen, die ich Ihnen — wie bei der vorhergehenden Frage zugesagt — auf gesondertem Weg übersenden werde. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Wilz auf die Fragen des Abgeordneten Ralf Walter (Cochem) (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 33 und 34) Kann die Bundesregierung Informationen bestätigen, nach denen eine Fernmeldeeinheit der Bundeswehr aus dem Zuständigkeitsbereich der Wehrbereichsverwaltung IV ohne UNO- Auftrag auf dem Gebiet des früheren Jugoslawien stationiert ist? Wenn ja, welchen Status und welchen personellen Umfang hat diese Einheit? Zu Frage 33: Die Informationen können nicht bestätigt werden. Eine Fernmeldeeinheit der Bundeswehr ist auf dem Gebiet des früheren Jugoslawien nicht stationiert. Vielmehr ist seit dem 4. Juli 1992 eine SatellitenFernmeldeverbindung (SATCOM) zur Unterstützung des deutschen Lufttransportstützpunktes in Zagreb eingerichtet, die von zwei Soldaten betrieben wird. Dadurch wird die unmittelbare Fernmeldeverbindung des Lufttransportstützpunktes Zagreb mit den Dienststellen in der Bundesrepublik Deutschland sowie zu unserem Verbindungsoffizier beim Hohen Flüchtlingskommissar in Genf sichergestellt. Dies ist zur Durchführung der deutschen Transportflüge im Rahmen der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen für Sarajevo unerläßlich. Zu Frage 34: Die zum Betreiben der Satellitenanlage erforderlichen beiden Soldaten werden vom Fernmeldekommando 900 mit Sitz in Rheinbach eingesetzt und vom Fernmeldebataillon 920, Kastellaun, entsandt. Sie sind dem Kommandoführer des Lufttransportstützpunktes in Zagreb unterstellt. Der Status als Soldaten der Bundeswehr bleibt unverändert bestehen. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Reinhold Hiller (Lübeck) (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 35 und 36): Welche Maßnahmen und Investitionen wären notwendig, um die bisherigen Fahrzeiten für die Eilzüge auf der Strecke Hamburg-Lübeck zu halten? Wann ist die Deutsche Bundesbahn bereit, den von ihr auf dieser Strecke eingesetzten völlig veralteten Wagenpark („Silberlinge") auszutauschen und moderne Waggons einzusetzen? Zu Frage 35: Nach dem derzeitigen Stand der Fahrplanvorbereitungen für den Jahresfahrplan 1993/94 ist nach Mitteilung der Deutschen Bundesbahn im Regional- und Nahverkehr auf der Strecke Hamburg-Lübeck, bedingt durch Fahrplanänderungen im Fernverkehr mit Auswirkung auf die Anschlußverbindungen in Hamburg mit geringfügigen Fahrzeitverlegungen zu rechnen. Der Bundesminister für Verkehr hat die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn gebeten, dafür Sorge zu tragen, daß sich daraus keine Auswirkungen auf die weiteren Anschlußverkehre ergeben. Investitionen sind dafür nicht erforderlich. Zu Frage 36: Im Rahmen eines achtjährigen Umbauprogramms werden rund 80 % der 5 000 „Silberlinge" modernisiert, der Rest anschließend durch Neuwagen ersetzt. Mit einem Abschluß des Programms ist etwa 1997 zu rechnen. Innerhalb dieser Zeit wird auch die Strecke Hamburg-Lübeck schrittweise mit modernen Wagen ausgerüstet. Der Zeitraum dieses Umbauprogramms ergibt sich aus den Anforderungen des Regional- und Nahverkehrs, der möglichst unbeeinträchtigt weiterbedient werden soll und bei dem eine Erhöhung der Zahl der gleichzeitig umzubauenden Wagen eine Wagenverknappung im laufenden Betrieb zur Folge hätte. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Horst Kubatschka (SPD) (Drucksache 12/3550 Frage 37): Ist es richtig, daß die Bundesregierung dem Vorsitzenden der Vorstände Deutsche Bundesbahn/Deutsche Reichsbahn, Heinz Dürr, keinerlei Entscheidungskompetenzen einräumt, und er deshalb wegen jeder Kleinigkeit rückfragen muß? Dies trifft nicht zu. Nach dem Bundesbahngesetz leiten die Vorstände, das heißt der Vorsitzer und die weiteren Mitglieder, die Geschäfte der Deutschen Bundesbahnen jeweils in gemeinsamer Verantwortung; sie sind an die Beschlüsse der Verwaltungsräte gebunden. Der Vorsitzer des Vorstandes ist insbesondere Sprecher des Vorstands nach außen. Im Bundesbahngesetz sind die besonders wichtigen Angelegenheiten genannt, in denen die Vorstände für ihre Entscheidungen des Einvernehmens oder der Genehmigung des Bundesministers für Verkehr bedürfen, die in bestimmten Fällen gemeinsam mit dem Bundesminister der Finanzen oder anderen Ressorts zu erteilen sind. Die Bundesregierung und der 9838* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 Bundesminister für Verkehr halten sich an diesen gesetzlichen Rahmen. Mit der Strukturreform der Eisenbahnen, die das Bundeskabinett am 15. Juli 1992 beschlossen hat, wird unter anderem die Umwandlung des Unternehmens Bahn in rechtlich selbständige Aktiengesellschaften angestrebt. Die Führung dieser Aktiengesellschaften, die innere Ordnung sowie die Rechte und Pflichten der Beteiligten regelt dann das Aktienrecht. Damit wird eine größere unternehmerische Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Unternehmensteilung erreicht. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Rudolf Bindig (SPD) (Drucksache 3550 Frage 38): Ist der Bundesregierung bekannt, daß mit viel Engagement von kommunalen Trägern gestartete, erste Modelle zur Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV), wie zum Beispiel die Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB), deshalb in ihren Finanzkalkulationen deutlich behindert werden, daß es bei der Deutschen Bundesbahn (DB) offensichtlich niemand gibt, der die Zuständigkeit, Kompetenz oder den Mut hat, eine Entscheidung darüber zu fällen, was der Streckenkilometer für einmaliges Überfahren einer bestehenden DB-Ferngleisstrecke mit einem Nahverkehrstriebwagen kostet, und steht die DB zur Aussage ihres Vorstandsvorsitzenden, Heinz Dürr, der — auf einer Veranstaltung in Friedrichshafen auf diese langandauernde Entscheidungsunfähigkeit der DB angesprochen — ausgesagt hat, daß die Betreiber von Regionalbahnen davon ausgehen könnten, daß sie die DB-Schienenstrecken solange kostenlos benutzen können, bis die DB sich später einmal entscheidet? Die Bundesregierung begrüßt es, daß auf kommunaler Ebene zunehmend Initiativen ergriffen werden, den Schienenpersonennahverkehr durch neue Betriebsformen zu stützen bzw. aufrechtzuerhalten. Zur Zeit werden von der Deutschen Bundesbahn im Hinblick auf die Strukturreform der bundeseigenen Eisenbahnen die Grundlagen für allgemein gültige Trassenpreise erarbeitet, die Voraussetzungen für die Öffnung des Schienennetzes der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn für Dritte sind. Vor Abschluß dieser Arbeiten können für die bereits laufenden Verhandlungen mit der Bodensee-Oberschwaben-Bahn keine dauerhaft verbindlichen Strekkenkilometerpreise genannt werden. Die Deutsche Bundesbahn ist jedoch bestrebt, eine Übergangslösung zu finden. Der Bundesbahndirektion Stuttgart werden dafür von der Zentralen Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn kurzfristig vorläufige Trassenpreise mitgeteilt werden. Der Vorsitzer der Vorstände der Deutschen Bundesbahn und Deutschen Reichsbahn hat nach seinen Angaben die von Ihnen zitierte Aussage in dieser Form nicht gemacht. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen der Abgeordneten Elke Ferner (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 39 und 40): Welche Kriterien haben für die Entscheidung der Deutschen Bundesbahn im Restrukturierungsplan das Güterwagenausbesserungswerk Saarbrücken-Burbach zu schließen und statt dessen das Ausbesserungswerk Kaiserslautern zu erhalten eine Rolle gespielt? Welchen Einfluß hat die Bundesregierung, insbesondere das Bundesministerium für Verkehr, bei dieser Entscheidung geltend gemacht? Zu Frage 39: Nach Mitteilung der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn haben bei der Planung der zukünftigen Standorte der Ausbesserungswerke folgende Kriterien eine wesentliche Rolle gespielt: 1. Technische und betriebliche Eignung der Werkanlagen, 2. Zustand der Anlagen und künftiger Investitionsbedarf, 3. Lage im Schienennetz, 4. möglichst schnelle Realisierung des wirtschaftlichen Erfolges, 5. sozialverträgliche Weiterbeschäftigungsmöglichkeit der Mitarbeiter, 6. möglichst gleichmäßige Verteilung der Fahrzeugwerke und der DB-Arbeitsplätze in den Regionen. Im Raum Saarbrücken sollen langfristig 3 Fahrzeugwerke mit voraussichtlich 480 Mitarbeitern, im Raum Kaiserslautern 2 Fahrzeugwerke mit voraussichtlich 790 Mitarbeitern verbleiben, Zu Frage 40: Entscheidungen in derartigen innerbetrieblichen Organisationsfragen, die das Ziel haben, den Aufwand deutlich zu senken und die finanzielle Situation der beiden Deutschen Bahnen nachhaltig zu verbessern, treffen die Deutschen Bahnen eigenständig in der Verantwortung ihrer Organe. Der Bundesminister für Verkehr übt hierauf keinen Einfluß aus. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wilhelm Rawe auf die Frage des Abgeordneten Gernot Erler (SPD) (Drucksache 12/3550 Frage 41): In welchem Umfang ist inzwischen eine Ausdehnung des „gebührenfreien Telefons" (01 30-Service) auf die neuen Bundesländer erfolgt und dadurch auch eine kostenfreie Befragung des Luftwaffenamtes zu militärischen Flugbewegungen ermöglicht, wie es mir die Bundesregierung in einer schriftlichen Beantwortung von mündlichen Fragen im Verteidigungsausschuß am 24. April 1992 in Aussicht gestellt hat? Diensteanbieter, die eine „abfragende Stelle" in den neuen Bundesländern betreiben wollen, können auch dort Service-130-Rufnummern erhalten. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 9839* Somit ist der Service 130 für Telefonkunden in den neuen Bundesländern — also auch durch das Luftwaffenamt der Bundeswehr — grundsätzlich nutzbar. Anrufer aus den neuen Bundesländern können vorübergehend den Service-130-Dienst teilweise nur über andere Zugangsziffern erreichen, weil im gegenwärtigen Zeitpunkt die Rufnummer 013 usw. noch durch östliche Telegrammaufnahmestellen belegt ist. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wilhelm Rawe auf die Fragen der Abgeordneten Erika Simm (SPD) (Drucksache 3550 Fragen 42 und 43): Ist der Bundesregierung bekannt, daß im BTX-Programm der Deutschen Bundespost TELEKOM nach wie vor Kinderpornographie sowie Kinder zur Prostitution angeboten werden? Ist die Bundesregierung bereit, derartige Angebote, weil sie über eine von der Deutschen Bundespost TELEKOM zur Verfügung gestellte Technik erfolgen, zu unterbinden, wenn ja, durch welche Maßnahmen? Zu Frage 42: Die Bundesregierung kann nicht bestätigen, daß über Bildschirmtext Kinderpornographie sowie Kinder zur Prostitution angeboten werden. Weder die Bundesregierung noch die Deutsche Bundespost TELEKOM sind für die Inhalte der einzelnen Bildschirmtextangebote verantwortlich. Wie in diesem Hause bereits mehrfach erläutert wurde, ist es nach der Zuständigkeitsabgrenzung zwischen Bund und Ländern, wie sie im Grundgesetz festgelegt ist, weder der Deutschen Bundespost TELEKOM noch dem Bundesminister für Post und Telekommunikation gestattet, auf den Inhalt von Bildschirmtextinformationen Einfluß zu nehmen und diese zu überwachen. Diese Aufgabe obliegt vielmehr den Ländern, die hierzu einen entsprechenden Staatsvertrag geschlossen haben. Zu Frage 43: Wie schon gesagt, ist die Handhabe des Einschreitens gegen derartige Angebote durch den Staatsvertrag eindeutig den Bundesländern zugestanden. Die Bundesregierung kann nicht in verfassungswidriger Weise in die Kompetenzen der Länder eingreifen. Allerdings hat Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling mit Schreiben vom 4. Juni 1992 an alle Ministerpräsidenten der Länder diese auf die Problematik aufmerksam gemacht und auf ihre Zuständigkeit in dieser Angelegenheit hingewiesen. In seinem Schreiben führt Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling aus, daß er es sehr begrüßt, wenn es gelänge, die Verbreitung kinderpornographischen Materials über Btx in Kürze vollständig zu unterbinden. Anlage 20 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Claus Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 12/3550 Frage 44): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß das derzeit bestehende Waffen-Embargo gegen Jugoslawien einseitig die Bosnier als die Opfer der serbischen Aggression benachteiligt und die Serben nicht daran hindert, sich mit immer neuen Waffen und Treibstoff zu versorgen, und wird die Bundesregierung angesichts dieser Situation für eine Begrenzung des Embargos auf Rest-Jugoslawien eintreten? Zusammen mit ihren Partnern und den Ko-Vorsitzenden der EG/VN-Jugoslawien-Konferenz befürwortet die Bundesregierung die Aufrechterhaltung des bestehenden Waffenembargos gem. der Sicherheitsratsresolution 713 der Vereinten Nationen. Diese Haltung wurde zuletzt in der Erklärung über das ehemalige Jugoslawien des Europäischen Rates in Birmingham am 16. Oktober 1992 bekräftigt. Eine Lösung des Konflikts kann nicht durch eine Intensivierung der Feindseligkeiten, sondern nur auf politischer Ebene im Rahmen der Jugoslawienkonferenz und der Beschlüsse des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen erfolgen. Anlage 21 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Klaus Harries (CDU/CSU) (Drucksache 12/3550 Frage 45): Wie beurteilt die Bundesregierung inzwischen die Möglichkeit, mit Rußland und anderen in Frage kommenden GUS- Staaten zu einer einvernehmlichen Regelung über die Rückgabe von deutschen Kunstwerken zu kommen? Seit etwa einem Jahr hat die Bundesregierung der sowjetischen bzw. russischen Regierung Gespräche über die Durchführung des Artikels 16 Abs. 2 des deutschsowjetischen, für Rußland weitergeltenden Vertrages vom 9. November 1990 über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit mit drei Verbalnoten an die sowjetische bzw. russische Botschaft in Bonn (2. September 1991, 25. Oktober 1991, 18. Februar 1992) förmlich vorgeschlagen. Sie hat ferner in informellen Gesprächen (StS Dr. Lautenschlager, AA, mit damaligem Kulturmin. der SU, Gubenko; Botschafter Dr. Blech, Moskau, mit jetzigem russ. Kulturmin. Sidorow, MDg Dr. Schirmer, AA, mit früherem ersten stellvertr. Kulturmin. Shkurko) auf die Aufnahme der Gespräche gedrängt. Sie hat für die Verhandlungen mit der russischen Regierung eine Kommission eingesetzt, der Vertreter des AA, des BMI, der KMK sowie Experten angehören. Der BMI hat bei seiner Außenstelle Berlin eine Dokumentationsstelle eingerichtet, deren Aufgabe die Registrierung der Ansprüche von Eigentümern kriegsbedingt verlagerter Kulturgüter sowie von Hinweisen auf den Verbleib derartiger Kulturgüter ist. 9840* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 Mit Verordnung vom 23. Juni 1992 hat Präsident Jelzin eine „Staatliche Kommission zur Restitution kultureller Werte" unter der Leitung von Kulturminister Sidorow berufen. Diese Kommission hat am 30. September 1992 zum ersten Mal getagt. Eine offizielle Mitteilung über das Ergebnis dieser Sitzung hat es nicht gegeben. Wir hoffen, daß in absehbarer Zeit erste Gespräche der beiden Kommissionen möglich sein werden. Dabei gehen wir davon aus, daß die Verhandlungen mit Rußland bis zu einer einvernehmlichen Regelung über die Rückgabe deutscher Kulturgüter langwierig und schwierig sein werden. Die Bundesregierung bemüht sich um die Herstellung und Pflege von Gesprächskontakten zu den in Rußland für die Rückführungsfrage Zuständigen. Sie wird sich auch darum bemühen, den von Kulturminister Sidorow geplanten, auf eine Einladung der KMK zurückgehenden Deutschlandbesuch in diesem Sinne zu nutzen. In den Beziehungen zu den anderen GUS-Staaten ist das Thema Rückführung bisher nicht vertieft worden. Soweit bisher bekannt, befindet sich der bei weitem größere Teil kriegsbedingt in die frühere Sowjetunion verlagerter deutscher Kulturgüter im heutigen Rußland. Anlage 22 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 46 und 47): Hat sich die Einschätzung der Lage in der Türkei seitens der Bundesregierung gegenüber dem 7. Oktober 1992 geändert, als sie in ihrer Antwort auf meine Frage mitteilte, daß sie keinen Anlaß sehe, an der Einhaltung des von der türkischen Regierung wiederholt gemachten Versprechens zu zweifeln, zumal nun auch „amnesty international" feststellt, „daß türkische Sicherheitskräfte weiterhin mit deutschen Waffen Zivilisten töten und verletzen", und wenn ja, welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus dem ai-Bericht, insbesondere im Hinblick auf weitere Waffenlieferungen (wie z. B. die geplante Lieferung von 46 Phantom-Kampfflugzeugen) an die Türkei? Wenn nein, ist dann die Schlußfolgerung richtig, daß die Bundesregierung die Richtigkeit der Berichterstattung von „amnesty international" anzweifelt? Zu Frage 46: Die Einschätzung der Lage in der Türkei durch die Bundesregierung hat sich gegenüber der von dieser mit Datum vom 7. Oktober 1992 gegebenen Antwort nicht geändert. Ein Bericht von amnesty international, der konkrete und nachprüfbare Hinweise auf die in Ihrer Frage wiedergegebenen Vorwürfe, insbesondere die Zuordnung des militärischen Geräts zu deutschen Lieferungen, enthält, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Zu Frage 47: Die Bundesregierung nimmt ihre umfassende außenpolitische Verantwortung in der Weise wahr, daß sie außenpolitische Konsequenzen gegenüber einem Bündnispartner ausschließlich von zweifelsfrei zu beweisenden Tatsachen abhängig macht. Dies bedeutet keine Kritik an regierungsunabhängigen Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international, deren Arbeit von der Bundesregierung unterstützt wird. Anlage 23 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Norbert Gansel (SPD) (Drucksache 12/3550 Fragen 48 und 49): Wann ist die Bundesregierung über die Offensive türkischer Truppenteile zur Bekämpfung der PKK in das irakische Territorium hinein informiert worden, und wie beurteilt die Bundesregierung diese Aktion im Zusammenhang mit ihren Waffenlieferungen an die Türkei? Gibt es Voranfragen der Rüstungsindustrie und gibt es Überlegungen in der Bundesregierung, den Export von Kriegsschiffen nach Taiwan zu genehmigen? Zu Frage 48: Die Bundesregierung hat über das Vorrücken türkischer Truppen in den Nordirak zur Bekämpfung der PKK zunächst durch die Presse erfahren. Zu einem späteren Zeitpunkt haben die türkischen Streitkräfte die Militärattachés der verbündeten Staaten unterrichtet und die Maßnahmen erläutert. Die türkische Militäraktion steht nicht in Zusammenhang mit deutschen Waffenlieferungen. Die türkische Regierung hat wiederholt versichert, daß die türkischen Streitkräfte in der Region angewiesen sind, keine deutschen Waffen einzusetzen. Zu Frage 49: Der Bundesregierung lag eine Voranfrage eines deutschen Marineschiffbaukonsortiums nach den Genehmigungsaussichten des Baus und der Lieferung von zunächst 2 Korvetten und 2 U-Booten an Taiwan vor. Die Bundesregierung hat diese Voranfrage am 14. Februar 1992 negativ beschieden. Seither ist das zuständige Gremium nicht erneut befaßt worden. Anlage 24 Amtliche Mitteilung Der Bundesrat hat in seiner 647. Sitzung am 16. Oktober 1992 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zuzustimmen: Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMVG) Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 16. Oktober 1992 ihren Antrag Regierungserklärung zur Lage der Nation — Drucksache 12/2793 — zurückgezogen. Die Gruppe der PDS/Linke Liste hat mit Schreiben vom 26. Oktober 1992 ihren Antrag Arbeit der Treuhandanstalt — Drucksache 12/2731 — zurückgezogen. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 115. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. Oktober 1992 9841* Die Vorsitzendenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 12/1834 Drucksache 12/2005 Drucksache 12/2085 Drucksache 12/2202 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 12/3127 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/2582 Nr. 2.3 Drucksache 12/2774 Nrn. 2.6, 2.7, 2.9-2.14 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 12/2520 Nr. 3.14 Drucksache 12/2867 Nrn. 2.14, 2.15, 2.18 Ausschuß für Gesundheit Drucksache 12/2144 Nr. 2.12 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 12/2315 Nr. 2.14 Drucksache 12/2582 Nr. 2.32 Drucksache 12/2636 Nr. 2.15 Drucksache 12/2867 Nr. 2.20
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    Rede von Dr. Dagmar Enkelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nach dieser heroischen Rede komme ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)

    „Neue Straßen braucht das Land" — unter diesem Motto dürfte der von der Bundesregierung eingebrachte Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes erarbeitet sein. Neu- und Ausbau von Straßen, Gestaltung der Verkehrssysteme, Ausschöpfung technischer Potentiale der Automobilhersteller, Einrichtung moderner Verkehrsleitsysteme usw. — nicht ein einziges Mal taucht der Begriff Verkehrsvermeidung auf.
    In diesen Kategorien wird eben nicht gedacht. Kein Wunder, sieht doch das Gesetz über den Ausbau der Bundesfernstraßen vor, daß das Bundesverkehrsministerium alle fünf Jahre prüft, ob der Bedarfsplan an die Verkehrsentwicklung angepaßt werden muß. Kapazitäten werden also dort geschaffen, wo gerade einmal Bedarf ist. Ein Gesamtkonzept fehlt. Ich frage Sie, meine Damen und Herren: Wohin soll das noch führen?
    Sehen wir uns die Prognosen der Verkehrsentwicklung bis zum Jahr 2010 an, dann müssen einfach alle
    wohlklingenden Erklärungen über eine CO2-Reduzierung wie eine Seifenblase platzen. Im übrigen wird von zahlreichen wissenschaftlichen Instituten dieses Ziel inzwischen als nicht mehr realisierbar erklärt. Folgende Prognosen werden gemacht: Der Pkw-Bestand steigt von 36,9 Millionen auf 45,5 Millionen Fahrzeuge. Der Güterfernverkehr auf der Straße steigt um über 95 %. Der Personenfernverkehr steigt um 30 bis 40 %. Der Luftverkehr wird um 150 % zunehmen.
    Die Vorstellung, daß sich das Straßenverkehrsaufkommen in Berlin verdoppeln wird, erweckt in mir, die in einer Randlage Berlins wohnt, ein kaltes Grauen. Von der ach so gesunden Berliner Luft darf dann jedenfalls nicht einmal mehr gesungen werden. Das ist der Verkehrsnotstand, Herr Minister Krause.
    Die Antwort der Bundesregierung auf diese Prognosen ist: immer mehr Straßen, Hochstraßen, Brücken, Tunnel usw. All das in Abwägung mit den Belangen der Umwelt?
    Auf eine Kleine Anfrage der PDS/Linke Liste zum Bau der A 26 bei Hamburg z. B. teilt die Bundesregierung ihre Einschätzung mit, daß es sich hierbei um einen „nicht ausgleichbaren Eingriff in die Natur" handelt, der aber dennoch dann zulässig sei, wenn die Maßnahme aus „überwiegenden Gründen des Gemeinwohls" notwendig sei. Worin besteht hier das Gemeinwohl? Wer entscheidet darüber, was das Gemeinwohl ist? Gehört eine gesunde Umwelt etwa nicht dazu?
    Es ist allerhöchste Eisenbahn, mit einem ökologisch und sozial vertretbaren integrierten Gesamtverkehrskonzept eine solche Wende in der Verkehrspolitik einzuleiten, für deren Wirkung unsere Kinder und Enkelkinder noch dankbar sein werden. Primat muß dabei die Verkehrsvermeidung haben. Erreichbar wäre sie durch eine konsequente Politik der kurzen Wege, die selbstverständlich eine adäquate Wirtschafts- , Raumordnungs- und Finanzpolitik voraussetzt. Städte dürfen nicht weiter entvölkert werden; sie müssen bewohnbar sein.
    Wir teilen die Sorge des DIHT, der zur Zeit in den neuen Bundesländern ein Zusammenbrechen innerstädtischer Handelsstrukturen durch den Aufbau riesiger Einkaufszentren an den Peripherien beobachtet. Die Folge ist auch mehr Verkehr.
    Zur Chefsache müßte die Entwicklung des ÖPNV erklärt werden. Die Frage ist allerdings: Bei dem Chef? Hier darf der Bund nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden. Wir sind zwar für eine Regionalisierung, aber nur bei ausreichender finanzieller Ausstattung der Kommunen.
    Eine besondere Förderung müßte dem nicht motorisierten Verkehr zukommen. Das Gegenteil aber ist der Fall. Bei Fußwegen wird ein leichtes Plus von 2 % prognostiziert; hingegen rechnet man beim Fahrradverkehr mit einem Rückgang um 16 %.
    Die in den Prognosen ausgewiesene dramatische Zunahme des Güterfernverkehrs auf der Straße sollte schon heute ein Achtungszeichen setzen und endlich verkehrspolitische Hebel in Bewegung setzen. Ein



    Dr. Dagmar Enkelmann
    Schienenausbaugesetz z. B. ist dringend erforderlich.

    (Beifall der Abg. Dr. Barbara Höll [PDS/Linke Liste])

    Der von den Koalitionsfraktionen vorgelegte Gesetzentwurf ist jedoch eher als schlechter Witz abzuhaken.
    Es geht doch nicht um technische oder organisatorische Probleme bei der Planung von Schienenwegen, sondern um Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung, und die deutliche Förderung des Schienenverkehrs und die Schaffung von Voraussetzungen dafür, daß sich die Bahn tatsächlich zu einer Alternative zur Straße entwickeln kann. Im Güterfernverkehr bedeutet das den Ausbau des kombinierten Verkehrs. Hier haben wir es derzeit bekanntlich mit einer Stagnation zu tun. Erforderlich ist die Entwicklung einer entsprechenden Logistik sowie die Schaffung der notwendigen technischen und personellen Voraussetzungen. Von solchen Anstrengungen ist bislang aber nur wenig zu spüren.
    Im Gegenteil: Staatssekretär Gröbl beeilte sich, bei der Eröffnung der „Automechanika" in Frankfurt am Main den anwesenden Automobilherstellern zu versichern, daß er sich von „Verkehrsutopisten" nicht abhalten lasse, sein Konzept des Straßenausbaus durchzusetzen; es gebe „keine Trendwende gegen das Auto".
    Ein Eckpfeiler des integrierten Gesamtverkehrskonzepts ist die weitere Demokratisierung des Planungsrechts, d. h. die rechtzeitige Einbeziehung von Kommunalvertretungen, Umweltverbänden, Bürgerinitiativen in die Vorbereitung von Planungsentscheidungen. Genau das Gegenteil passiert — Herr Minister Krause hat schon angekündigt, was uns nächste Woche erwartet —: Gerade auf diesem Gebiet vollzieht sich ein drastischer Demokratieabbau, und — auch darauf möchte ich verweisen — die Bürger werden hier nach Strich und Faden belogen. Es wird gesagt: Mehr Straßen fördern die Konjunktur; mehr Straßen bringen Arbeitsplätze; Ortsumgehungen bewirken Entlastungen für andere Straßen. All das wird durch die Entwicklung in den alten Bundesländern und durch das, was wir in den neuen Bundesländern immer wieder erleben, gerade widerlegt.
    Ich möchte noch auf eines hinweisen: Mehr und mehr Bürgerinnen und Bürger sammeln gerade im Verkehrsbereich die Erfahrung: Sie können sich engagieren, Unterschriften zusammentragen, Briefe schreiben, Demos organisieren, aber entschieden wird letztlich ohne sie.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, jetzt komme ich auf diesen Packen, auf die Drucksache 12/3477 auch noch einmal zurück: Fühlen Sie sich tatsächlich in der Lage, z. B. eine verantwortungsbewußte Entscheidung über die Südumfahrung in Stendal zu treffen, wie sie von uns verlangt wird? Sie wird nicht von irgendeiner Demokratie verlangt, sondern wir müssen darüber entscheiden.
    Kollege Gries, der Verweis auf den nationalen Notstand, in dem wir uns befinden, erschreckt mich eher, weil sich für mich dann einfach die Frage ergibt:
    Was ist angesichts dieses Hinweises noch alles von der Bundesregierung zu erwarten, wahrscheinlich nicht nur im Verkehrssektor?

    (Ekkehard Gries [F.D.P.]: Fragen Sie doch einmal Ihre Bürger!)

    — Ja, ich bin öfter bei den Bürgerinnen und Bürgern und spreche mit ihnen auch über Verkehrsthemen. Ich glaube, das, was bei dieser Gelegenheit diskutiert wird, ist etwas anderes als das, was im Bundestag diskutiert wird.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)

    Fazit: Der Bundesverkehrswegeplan ist, wie zahlreiche Umweltverbände einschätzen, ein „Rückschritt in die verkehrspolitische Steinzeit". Er muß daher mit dem Auftrag an die Bundesregierung zurückgewiesen werden, ein neues, an den Erfordernissen von Wirtschaft, Ökonomie und Ökologie gleichermaßen orientiertes integriertes Gesamtverkehrskonzept vorzulegen.
    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Ich erteile dem Kollegen Horst Friedrich das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Horst Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit der ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes, des Investitionsmaßnahmengesetzes und dem Entwurf des Bundesschienenwegeausbaugesetzes beginnt ein neues Kapitel der bundesdeutschen Verkehrspolitik; denn hinter diesen schönen Titeln verbirgt sich nichts anderes als der Auf- und Ausbau einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur für ganz Deutschland. Der heute vorgelegte Gesetzentwurf ist die Voraussetzung einer gedeihlichen wirtschaftlichen Entwicklung in den neuen Bundesländern. Wer diesen Weg nicht beschreiten will, der nimmt billigend in Kauf, daß der Bereich der ostdeutschen Bundesländer in seiner wirtschaftlichen Entwicklung gebremst und behindert wird.
    Aber nicht nur die deutsche Einheit, sondern auch der beginnende gemeinsame europäische Markt und die Öffnung der Grenzen nach Mittel-, Ost- und Südosteuropa erfordern neue Antworten.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Die Menschen erwarten von uns Hilfe und Unterstützung. Was als Lückenschlußprogramm im ehemaligen Zonenrandgebiet begann, was Sonderprogramme mit dem Ziel des Baus von Ortsumgehungen erforderlich machte, muß sich im Bereich der Straße jetzt in der Ausweisung neuer qualifizierter OstWest-Verbindungen fortsetzen.
    Ich füge hinzu: Straßenbau ist auch weiterhin unverzichtbar. Sicherlich rechtfertigt nicht alles den Bau jeder Straße auf jeder Trasse.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Die Auswirkungen der Planungen auf Mensch und
    Natur verdienen unsere volle Aufmerksamkeit. Eine



    Horst Friedrich
    Verkehrspolitik, die zukunftsweisend sein will, kann sich nicht allein auf den Bau neuer Straßen beschränken. Das war immer die Auffassung der F.D.P.-Fraktion. Wir freuen uns, daß wir sagen können, der Bundesverkehrswegeplan spiegelt diese Haltung wider.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Wer sich die Zahlen der Investitionsplanung ansieht, muß erkennen, daß der Ausbau des Schienennetzes mit knapp 40 % oder rund 200 Milliarden DM den größten Anteil stellt. Aus der Sicht meiner Fraktion ergibt sich daraus die Konsequenz, daß der Schienenwegeausbau in Deutschland die gleiche Qualität der parlamentarischen Beratung wie die Straße erfahren muß.
    Der heute ebenfalls zur ersten Beratung anstehende Entwurf des Bundesschienenwegeausbaugesetzes der Koalitionsfraktionen ist aus unserer Sicht die konsequente Umsetzung unserer Vorstellung von einer angemessenen parlamentarischen Behandlung dieses Themas.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Dann kann man auch die entsprechenden Investitionsmittel in den Haushalt einstellen, weil dann nämlich eine andere Basis geschaffen worden ist.

    (Rudolf Bindig [SPD]: Beifallheischend guckt er immer zu Herrn Krause!)

    Wer allerdings ja sagt zur Schiene, Herr Kollege Bindig, der muß ehrlicherweise auch etwas zu den entstehenden Konsequenzen sagen; denn mit der Forderung nach einer Verlagerung des Personen- und Frachtverkehrs von der Straße auf die Schiene kann man zwar trefflich hausieren gehen, aber die Verkehrsprobleme löst man dadurch leider nicht.
    Der Ausbau des Schienentransports bedeutet auch die Schaffung neuer Bahntrassen oder die verstärkte Nutzung bestehender Trassen.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Bei diesem Thema — das erfährt jeder, der sich damit befaßt — sind leider auch die Befürworter der Bahn auf einem Ohr taub. Es ist fast unverständlich, daß die Forderung erhoben wird, in den neuen Bundesländern möge für Schienenstrecken, auf denen wegen Nichtnutzung ein paar Birkenbäumchen stehen, ein neues Raumordnungs- oder Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Das ist eine in der heutigen Zeit für mich unvorstellbare Forderung.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Wir sagen ja zur Schiene. Wir verschweigen nicht, daß dies insbesondere für die Streckenanwohner erhebliche Belastungen bedeuten kann. Aber ohne den Bau neuer Trassen ist die Bahn keine Alternative zur Straße. Dies gilt insbesondere für den Güterverkehr.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Ich will auf die Zahlen, die mehrfach genannt worden sind, nicht im Detail eingehen. Dazu wird der Kollege Kohn, der zum Thema Bahn sprechen wird, Stellung nehmen. Ich will allerdings eines nicht verschweigen — das habe ich auch schon gesagt —: Wir
    müssen bei einer Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, wenn die Strecken elektrifiziert sein sollen, unter Umständen auch einmal die Frage nach dem Energiebedarf stellen.

    (Ekkehard Gries [F.D.P.]: Das ist doch zweitrangig! — Heiterkeit bei der F.D.P.)

    Damit wir uns recht verstehen: Mir geht es nicht darum, die Bahn zu diskreditieren, sondern mir geht es um eine ehrliche Bestandsaufnahme und um eine Abkehr von ideologisch gefärbten Träumereien. Man muß auch sehen, was der einzelne Verkehrsträger leisten kann. Unser Ja zur Bahn der Zukunft steht dabei vollkommen außer Frage.

    (Beifall bei der F.D.P., der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Wolfgang Ullmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Einen häufig vergessenen Verkehrsträger, nämlich die Binnenschiffahrt, gilt es bei dieser Gelegenheit wieder stärker in den Blickpunkt der Verkehrspolitik zu rücken. Hier liegen kurzfristig aktivierbare Reserven für den Güterverkehr. Aber auch die Binnenschiffahrt — das sei mir gestattet zu sagen — findet nicht im luftleeren Raum statt. Für eine leistungsfähige Binnenschiffahrt brauche ich entsprechend leistungsfähige Wasserstraßen. Diese bedeuten wiederum ökologische Beeinträchtigungen. Dennoch spreche ich mich an dieser Stelle ganz konsequent für die Verbesserung der Schiffahrt aus, d. h. für einen sinnvollen Einsatz von Binnenschiffahrt, von Küstenmotorschifffahrt und von Seeschiffahrt.
    Im Zusammenhang mit der Bundesverkehrswegeplanung erinnere ich als Berichterstatter an die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs. Ohne einen funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr werden wir auch in Zukunft nicht in der Lage sein, bestimmte Herausforderungen zu bewältigen. Dazu bedarf es individueller Organisationsstrukturen, mit der Konsequenz, daß Planungskompetenz und Finanzen in den kommunalen Bereich gehören. Pauschale Lösungsversuche haben bislang in diesem Bereich wenig gebracht. Sie werden auch in Zukunft nicht viel bringen.
    Wer eine ausgewogene, eine leistungsfähige Verkehrspolitik möchte, muß leistungsfähige Planungsinstrumente schaffen.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Planungszeiträume von zehn, fünfzehn oder mehr Jahre für eine Bundesstraße waren schon in der Vergangenheit äußerst problematisch. In der Zukunft sind sie unerträglich. Deswegen muß man über neue Instrumente im Planungsrecht vorurteilsfrei diskutieren. Warum soll das Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz befristet nur in den neuen Bundesländern gelten? Hat der Bürger in den alten Bundesländern keinen Anspruch auf eine zeitgerechte Lösung seiner Verkehrsprobleme? Ich meine: ja. Ich gehe davon aus, daß viele Bürger meiner Meinung sind.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Daher sollten wir an die Nutzung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetzes in den alten Län-



    Horst Friedrich
    dem herangehen. Das Investitionsmaßnahmengesetz bietet aus meiner Sicht ein geeignetes Mittel, um den Ausbau einer leistungsfähigen Infrastruktur im Einzelfall zu unterstützen.
    Abschließend möchte ich die Einordnung der Verkehrspolitik zum besten geben, die mir in den letzten Tagen auf den Schreibtisch geflattert ist. Da stand zu lesen:
    Rollt der Verkehr, wächst auch die Wirtschaft. Verkehrsbetriebe, die funktionieren, verschlingen keine Subventionen. Die Aufgabenteilung zwischen Staat und privater Wirtschaft muß sich am Maßstab der Effizienz orientieren.
    Das sind wahrlich wegweisende Aussagen. Sie entstammen der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit. Sie sind in deren Info 5/92 nachzulesen.
    Wer diese Grundsätze auf die Dritte Welt übertragen möchte, sollte sie zunächst im eigenen Lande umsetzen. Ich kann für die F.D.P.-Bundestagsfraktion erklären, daß wir diese Inhalte beherzigen und in den vorliegenden Gesetzentwürfen einen guten Ansatz zur Verwirklichung dieses Zieles sehen.
    Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)