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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/102 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 102. Sitzung Bonn, Dienstag, den 8. September 1992 Inhalt: Nachruf auf den Abgeordneten Dr. FranzHermann Kappes 8661 A Erklärung der Präsidentin Dr. Rita Süssmuth zu den Ausschreitungen gegen Asylsuchende und Ausländer 8661 C Eintritt der Abgeordneten Dr. Michaela Blunk in den Deutschen Bundestag für den durch Verzicht ausgeschiedenen Abgeordneten Wolfgang Kubicki 8662 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Detlef Kleinert (Hannover) . . 8662 B Mitteilung zum Stenographischen Bericht (Plenarprotokoll) 8662 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1993 (Haushaltsgesetz 1993) (Drucksache 12/3000) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1992 bis 1996 (Drucksache 12/3100) Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 8662 C Ingrid Matthäus-Maier SPD 8672 D Jochen Borchert CDU/CSU 8680 D Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 8684 C Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste 8689B, 8709C Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8690 C Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 8692 D Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . 8695 A Dr. Annette Fugmann-Heesing, Staatsministerin des Landes Hessen 8695 C Ina Albowitz F D P 8699 B Hinrich Kuessner SPD 8701 D Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 8705A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 8707 D Nächste Sitzung 8709 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8711* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 8711* B Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 8. September 1992 8661 102. Sitzung Bonn, den 8. September 1992 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adler, Brigitte SPD 08. 09. 92 * * Bartsch, Holger SPD 08. 09. 92 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 08. 09. 92 Blunck (Uetersen), SPD 08. 09. 92 * Lieselott Bock, Thea SPD 08. 09. 92 Brandt, Willy SPD 08. 09. 92 Dreßler, Rudolf SPD 08. 09. 92 van Essen, Jörg F.D.P. 08. 09. 92 * * Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 08. 09. 92 * * Friedrich, Horst F.D.P. 08. 09. 92 Dr. Fuchs, Ruth PDS/LL 08. 09. 92 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 08. 09. 92 * Gattermann, Hans H. F.D.P. 08. 09. 92 Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 08. 09. 92 Dr. Holtz, Uwe SPD 08. 09. 92 * * Jaunich, Horst SPD 08. 09. 92 Dr. Kahl, Harald CDU/CSU 08. 09. 92 Lenzer, Christian CDU/CSU 08. 09. 92* Dr. Müller, Günther CDU/CSU 08. 09. 92 * * Oesinghaus, Günther SPD 08. 09. 92 Pfuhl, Albert SPD 08. 09. 92 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 08. 09. 92 * Rempe, Walter SPD 08. 09. 92 Schäfer (Mainz), Helmut F.D.P. 08. 09. 92 Scharrenbroich, Heribert CDU/CSU 08. 09. 92 * * Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 08. 09. 92 Schuster, Hans Paul F.D.P. 08. 09. 92 Hermann Dr. Solms, Hermann Otto F.D.P. 08. 09. 92 Dr. Stercken, Hans CDU/CSU 08. 09. 92 * * Dr. Waffenschmidt, Horst CDU/CSU 08. 09. 92 Weyel, Gudrun SPD 08. 09. 92 * * Dr. Wieczorek, Norbert SPD 08. 09. 92 Zierer, Benno CDU/CSU 08. 09. 92 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 26. Juni 1992 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz zu dem Vertrag vom 27. Februar 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit Anlagen zum Stenographischen Bericht Gesetz zu dem Vertrag vom 6. Februar 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ungarn über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa Gesetz zur Bekämpfung des illegalen Rauschgifthandels und anderer Erscheinungsformen der Organisierten Kriminalität (OrgKG) Gesetz zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Beratung in Fragen der Betäubungsmittelabhängigkeit Gesetz zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes Erstes Gesetz zur Änderung des Saatgutverkehrsgesetzes Gesetz zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes und anderer Gesetze Gesetz über die nachträgliche Umstellung von Kontoguthaben, über die Tilgung von Anteilrechten an der AltguthabenAblösungs-Anleihe, zur Änderung lastenausgleichsrechtlicher Bestimmungen und zur Ergänzung des Gesetzes über die Errichtung der „Staatlichen Versicherung der DDR in Abwicklung" Strafrechtsänderungsgesetz - Menschenhandel - (... StrÄndG) Gesetz zur Anpassung der Rechtspflege im Beitrittsgebiet (Rechtspflege-Anpassungsgesetz-RpflAnpG) Gesetz zur Verlängerung der Verwaltungshilfe Gesetz zur Festlegung des Anwendungsbereiches und zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 1191/69 in der Fassung der Verordnung (EWG) Nr. 1893/91 Gesetz zu dem Protokoll vom 20. Dezember 1990 betreffend die Änderung des Übereinkommens vom 9. Mai 1980 über den internationalen Eisenbahnverkehr (COTIF) Drittes Gesetz zur Änderung des Marktstrukturgesetzes Gesetz zur Neuregelung des Asylverfahrens Gesetz zur Regelung der Aufnahme von Krediten durch die Treuhandanstalt (Treuhandkreditaufnahmegesetz - THA KredG) Zu den beiden letztgenannten Gesetzen hat der Bundesrat folgende Entschließungen gefaßt: Zum Gesetz zur Neuregelung des Asylverfahrens: Der Bundesrat hat nach wie vor gewichtige Bedenken gegen das Gesetz. Er hält das Gesetz zur Neuregelung des Asylverfahrens vor allem in folgenden zentralen Punkten für verbesserungsbedürftig: 1. Konzentration der Zuständigkeit für das gesamte beschleunigte Verfahren beim Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (Neubestimmung der Schnittstelle zur Ausländerbehörde) 2. Schaffung einer asylverfahrensunabhängigen Aufenthalts- und Verteilungsregelung für Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge, bei der der Bund die Kosten trägt. 3. Schaffung einer gesetzlichen Verpflichtung des Bundes, den Ländern für die Unterbringung von Asylbewerbern freie und frei werdende Liegenschaften kostenfrei zu überlassen. 4. Darüber hinaus wird der Bund aufgefordert, endlich geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Rückstände der mehr als 300 000 unerledigten Asylanträge schnellstens zu bewältigen. Dies ist zwingend geboten, um das neue beschleunigte Verfahren überhaupt zu gewährleisten. Der Bundesrat behält sich Gesetzesinitiativen ausdrücklich vor, wenn sich in der Praxis herausstellen sollte, daß das Gesetz zur Neuregelung des Asylverfahrens die erhoffte Verfahrensbeschleunigung nicht erbringt; er fordert die Bundesregierung auf, die praktischen Erfahrungen beim Gesetzvollzug aufmerksam zu registrieren und Verfahrensmängel unverzüglich durch geeignete Maßnahmen abzustellen. Zum Treuhandkreditaufnahmegesetz: Der Bundesrat hält die von der Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrates im Zusammenhang mit der Begründung zu § 4 des Gesetzes zur Regelung der Aufnahme von Krediten durch die Treuhandanstalt vertretene Auffassung für rechtlich und sachlich unbegründet, wonach sich aus dem Staatsvertrag vom 18. Mai 1990 und dem Einigungsvertrag vom 31. August 1990 eine Verpflichtung der Länder des Beitrittsgebietes ergibt, sich an einer verbleibenden Verschuldung der Treuhandanstalt zu beteiligen. 8712* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 102. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 8. September 1992 Der Bundesrat bekräftigt seine Auffassung, daß der Bund bei Auflösung der Treuhandanstalt allein die verbleibenden Schulden zu übernehmen hat. Er verweist dabei auf die bereits in seiner Stellungnahme zum Regierungsentwurf gegebene Begründung (BT-Drucksache 12/2217 vom 11.3. 1992, Anlage 2; BR-Drucksache 2/92 [Beschluß] vom 14. 02. 1992). Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 10. Juli 1992 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1992 (Nachtragshaushaltsgesetz 1992) Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung des Strukturhilfegesetzes und zur Aufstockung des Fonds „Deutsche Einheft" Gesetz zur Anpassung des Umsatzsteuergesetzes und anderer Rechtsvorschriften an den EG-Binnenmarkt (Umsatzsteuer-Binnenmarktgesetz) Erstes Gesetz zur Änderung des Agrarstatistikgesetzes Gesetz zur Einführung des passiven Wahlrechts für Ausländer bei den Sozialversicherungswahlen und zur Änderung weiterer Vorschriften (2. Wahlrechtsverbesserungsgesetz) Zweites Gesetz zur Änderung des Gerätesicherheitsgesetzes Gesetz zur Verlängerung der Kündigungsmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung nach dem Einigungsvertrag Gesetz zur Änderung des Vermögensgesetzes und anderer Vorschriften — Zweites Vermögensrechtsänderungsgesetz (2. VermRÄndG) — Gesetz zur Prüfung von Rechtsanwaltszulassungen, Notarbestellungen und Berufungen ehrenamtlicher Richter Gesetz über das Inverkehrbringen von und den freien Warenverkehr mit Bauprodukten zur Umsetzung der Richtlinie 89/106/EWG des Rates vom 21. Dezember 1988 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über Bauprodukte (Bauproduktengesetz — BauPG) Gesetz zu dem Vertrag vom 9. Oktober 1991 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Bulgarien über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa Gesetz zum Übereinkommen vom 10. Oktober 1980 über das Verbot oder die Beschränkung des Einsatzes bestimmter konventioneller Waffen, die übermäßige Verletzungen verursachen oder unterschiedslos wirken können (VN-Waffenübereinkommen) Gesetz zur Änderung des Übereinkommens vom 22. März 1974 über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets (Helsinki-Übereinkommen) Gesetz zur Änderung des Wohngeldsondergesetzes und des Wohngeldgesetzes Gesetz zum Schutz des vorgeburtlichen/werdenden Lebens, zur Förderung einer kinderfreundlicheren Gesellschaft, für Hilfen im Schwangerschaftskonflikt und zur Regelung des Schwangerschaftsabbruchs (Schwangeren- und Familienhilfegesetz) Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: 1. Der Bundesrat stimmt dem vom Deutschen Bundestag beschlossenen „Schwangeren- und Familienhilfegesetz " zu. Es beruht auf der Erkenntnis, daß der Schutz des werdenden Lebens nur mit der Mutter und nicht gegen sie möglich ist, und dient dem Ziel, Schwangerschaftsabbrüche zu verhindern, ohne aber zu bezweifeln, daß die Entscheidung der Schwangeren im Bewußtsein ihrer Verantwortung getroffen wird. Das Gesetz bezweckt auf diese Weise, insbesondere in Verbindung mit den sozialen Maßnahmen, die einen ernstzunehmenden Schritt zu einer familien-, (rauen- und kinderfreundlichen Gesellschaft darstellen, den Schutz des werdenden Lebens besser zu gewährleisten, als dies die bisherigen Regelungen vermocht haben. 2. Mit Blick auf die finanziellen Folgen des vom Deutschen Bundestag am 25. Juni 1992 beschlossenen Schwangeren- und Familienhilfegesetzes stellt der Bundesrat fest, daß Ländern und Gemeinden durch die sozialen Begleitmaßnahmen erhebliche Kosten auferlegt werden. Nach Berechnungen der Bundesregierung belaufen sich die zur Kinderbetreuung vorgesehenen investiven Kosten auf über 42 Mrd. DM, die jährlichen Betriebskosten auf über 11 Mrd. DM. 3. Der Bundesrat fordert mit Nachdruck eine Beteiligung des Bundes an diesen Kosten. Er bedauert, daß der Deutsche Bundestag nicht gleichzeitig mit der inhaltlichen Ausgestaltung des Reformanliegens eine Regelung über dessen gemeinsame Finanzierung entwickelt hat. Eine Lastentragung allein durch Länder und Kommunen ist nicht hinnehmbar. Der Bundesrat wird daher umgehend einen Gesetzentwurf einbringen, mit dem die finanziellen Folgen des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Gesetzes auf alle Ebenen angemessen verteilt werden; dazu soll zumindest der Anteil der Länder an der Umsatzsteuer zu Lasten des Bundes erhöht werden. Eine solche Ausgleichsregelung ist in der Kostenübersicht des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Gesetzes bereits ausdrücklich vorgesehen; auch der Sonderausschuß „Schutz des ungeborenen Lebens" empfiehlt in seinem Bericht an den Deutschen Bundestag, die Umsetzung dieses Gesetzes in eine Neuregelung des Finanzausgleichs einfließen zu lassen. 4. Der Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages hat im übrigen in seiner Sitzung am 17. Juni 1992 das vom Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz als „mit der Haushaltslage des Bundes vereinbar" erklärt; dies schließt auch die mittelbaren finanziellen Auswirkungen ein. Der Deutsche Bundestag hat seine Entscheidung damit in Kenntnis der Auswirkungen auf den Haushalt des Bundes getroffen. Der Bundesrat erwartet deshalb, daß der Deutsche Bundestag seine Zustimmung zu einer gesetzlichen Neuregelung des Anteilsverhältnisses bei der Umsatzsteuer geben wird. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/1789 Drucksache 12/2102 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 10/2125 Drucksache 11/3254 Drucksache 11/3631 Drucksache 11/1621 Drucksache 11/1622 Drucksache 12/2150 Drucksache 12/2151 Ausschuß für Verkehr Drucksache 12/2113 Drucksache 12/2204 Ausschuß für Post und Telekommunikation Drucksache 12/1783 Sonderausschuß Schutz des ungeborenen Lebens Drucksache 11/6895 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 12/1838 Nr. 3.14 Drucksache 12/2144 Nrn. 2.7, 2.8, 2.9, 2.10, 2.11 Drucksache 12/2257 Nrn. 3.60, 3.61 Ausschuß für Verkehr Drucksache 12/152 Nrn.. 56, 65 Drucksache 12/1961 Nrn. 3.1, 3.4 Ausschuß für Post und Telekommunikation Drucksache 12/1220 Nr. 3.13 Drucksache 12/1612 Nr. 2.10 Drucksache 12/1681 Nr. 3.12 Drucksache 12/2101 Nr. 3.46 Drucksache 12/2257 Nr. 3.69 Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Drucksache 12/2101 Nr. 3.48 Drucksache 12/2144 Nrn.. 2.16, 2.17
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans Peter Schmitz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege, diese Rede hat sich wohltuend von dem abgehoben, was Ihre stellvertretende Fraktionsvorsitzende Matthäus-Maier hier geboten hat.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich muß sagen, es ist eine wohltuende Rede gewesen, und ich kann nahtlos anschließen.
    Frau Minister Fugmann-Heesing, man muß ja gut zuhören, wenn Finanzminister aus SPD-regierten Bundesländern sprechen.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Da kann man viel lernen!)

    Aber ein reiches Land wie Hessen sollte eigentlich Obacht geben, ob es sich an dieser Solidarität beteiligt oder nicht. Denn wenn wir darüber reden, ob Sie bereit sind, wenigstens die einigungsbedingten Steuermehreinnahmen zur Verfügung zu stellen, könnten Sie, glaube ich, an Ihrer Staatsgrenze zu den Bürgern der jungen Bundesländer Schwierigkeiten bekommen.
    Deswegen verstehe ich Ihre Einlassungen so, daß Sie vielleicht vorsorglich etwas abwimmeln oder vorsorglich erklären wollten, daß Sie zwar nicht ganz bereit seien, das zu machen, aber immerhin. Und deswegen lasse ich das einmal so stehen. Ich denke, irgendwo sind Sie in die Solidarität eingebunden, und Sie werden sich nicht herausstehlen können. Darauf können Sie sich verlassen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, der Entwurf des Bundeshaushalts 1993 trägt sowohl dem Eckwertebeschluß der Koalition als auch der politischen Priorität des Aufbaus von Wirtschaft, Verwaltung und Infrastruktur in den neuen Bundesländern Rechnung. Die Aufwendungen des Bundes für die jungen Bundesländer
    — das ist so eben noch einmal gesagt worden — steigen 1993 um 7 % auf 92 Milliarden DM.
    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang noch einmal unterstreichen: Seit der Aufstellung des Haushaltsentwurfs hat es nicht den geringsten Anlaß gegeben, die darin enthaltenen Daten in Frage zu stellen. Deswegen ist die Forderung aus den Reihen der SPD
    — und das war ja in der letzten Woche kaum mit
    anzusehen —, diese Haushaltsdebatte zu verschieben, für meine Begriffe nichts anderes als eine politische Luftblase. Man sollte dieses Spielchen deshalb eigentlich unterlassen. Das ist nichts sehr Aufregendes gewesen.
    Für uns jedenfalls ist neben dem weiteren Aufbau von Wirtschaft, Verwaltung und Infrastruktur in den jungen Bundesländern gleichzeitig die Fortsetzung des finanzpolitischen Konsolidierungskurses zwingend erforderlich. Diese beiden Gesichtspunkte sind nach unserer Überzeugung wichtig. Deshalb steigen die Ausgaben des Bundeshaushalts bis 1996 nur um durchschnittlich 2,3 % jährlich. Das entspricht dem Eckwertebeschluß der Koalition vom 30. Juni, der nach wie vor richtungweisend ist. So kann die Nettokreditaufnahme bis 1996 voraussichtlich auf deutlich unter 25 Milliarden DM zurückgefahren werden.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Ach Gott, ach Gott, schon wieder ein Versprechen!)

    — Meine Damen und Herren, seien Sie vorsichtig! Wenn Sie sich das einmal genau vor Augen führen und wenn Sie dann die Kritik so ansetzen, wie das gemacht worden ist, dann kann ich Ihnen nicht ersparen, Sie darauf hinzuweisen, daß die Regierungen Brandt und Schmidt kein einziges Mal eine so niedrige Steigerungsrate erreicht haben. Sie waren immer darüber.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Wir hatten doch keine Schattenhaushalte!)

    — Langsam, langsam; das hat mit Schattenhaushalten überhaupt nichts zu tun!

    (Widerspruch bei der SPD)

    — Herr Kollege Wieczorek, die sind von Ihnen genauso behandelt worden wie von uns!
    Als 1982 der Finanzminister Stoltenberg auf Grund der Finanzlage gezwungen war, einen Haushalt ohne Steigerungsrate vorzulegen, ist ihm, auch von Frau Matthäus-Maier vorgeworfen worden — hören Sie gut zu —, er spare alles tot.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Woher haben Sie das von mir? Was Sie sagen, ist Unsinn! Das habe ich nie gesagt!)

    Mit diesen Argumenten ist damals gearbeitet worden. Deswegen, meine ich, sollten wir uns der Realität stellen. Der hier vorgelege Haushalt ist solide finanziert.

    (Michael Glos [CDU/CSU]: Richtig!)

    Wer aber die Herausforderung der Herstellung annähernd gleicher wirtschaftlicher und sozialer Bedingungen in ganz Deutschland annehmen will, der muß wissen, daß diese Solidarität, die dann eingefordert wird, Geduld bei allen verlangt.

    (Joachim Poß [SPD]: Das kostet nichts, hat der Kanzler gesagt!)

    bei denjenigen, die glauben, daß allzu schnell die gleichen Lebensverhältnisse hergestellt werden können, aber auch bei denjenigen, die die Belastungen fürchten. Hier ist Geduld von uns allen verlangt.



    Hans Peter Schmitz (Baesweiler)

    Lassen Sie mich aber auch hinzufügen: Die Situation ist falsch eingeschätzt worden — von allen. Hat Ministerpräsident Modrow damals das Volksvermögen der ehemaligen DDR noch mit weit über 1 Billion Ostmark beziffert, so wissen wir heute, daß es in der Substanz verbraucht war. Ferner kennen wir das schlimme Ausmaß der Umweltzerstörung durch die SED-Machthaber. Sie haben die ursprünglich vorhandene Vermögenssubstanz ruiniert.

    (Michael Glos [CDU/CSU]: Richtig! — Zuruf des Abg. Rudi Walther [Zierenberg] [SPD])

    — Ich denke, das ist unbestreitbar, Herr Kollege Walther. — Was sie betrieben haben — ich sage dies, da ich weiß, daß ein Kollege der PDS nach mir sprechen wird —, ist nichts anderes als betrügerischer Staatsbankrott.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Zudem haben wir miterleben müssen — auch das wird meistens geleugnet —, wie die Märkte in Osteuropa zusammengebrochen sind. Vor diesem Hintergrund und auf Grund der vorsätzlichen Täuschung durch die SED-Machthaber sind Fehleinschätzungen von namhaften Experten über das Ausmaß der Zerstörung von Volkswirtschaft und Umwelt sowie die Dauer und die Kosten des Wiederaufbaus nicht zu vermeiden gewesen.

    (Josef Vosen [SPD]: Das hätte der Kanzler aber wissen müssen!)

    — Herr Kollege Vosen, wenn Sie als Bürgermeister der Stadt Düren alles wissen,

    (Josef Vosen [SPD]: Fast alles!)

    dann sind Sie ein bewundernswerter Mann, muß ich sagen.

    (Michael Glos [CDU/CSU]: Er kennt alle Hintertüren, nicht nur die Vordertür!)

    Aus allen Kommentaren, die ich lese, weiß ich, daß auch der Bürgermeister von Düren nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit hat, und darf feststellen: Auch Sie können nicht alles wissen.
    Wir wissen, daß der Wohlstand nicht vom Himmel fällt.

    (Irmgard Karwatzki [CDU/CSU]: Richtig!)

    Wir wissen auch, daß sich dieser Wohlstand über vier Jahrzehnte in Westdeutschland entwickelt hat. Darum ist es richtig zu sagen, daß die Rahmenbedingungen, die wir in den jungen Bundesländern vorgefunden haben, zu der Erkenntnis führen müssen, daß wir gegenseitig Geduld und Verständnis brauchen.
    Als die Sozialdemokraten Ende der 60er Jahre die Regierungsverantwortung federführend übernahmen

    (Rudi Walther [Zierenberg] [SPD]: Das war eine gute Zeit!)

    und nach 13 Jahren abtraten, hatten wir die schwerste Wirtschaftskrise und die größte Staatsverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

    (Jochen Borchert [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Um jeder Legendenbildung bezüglich der Staatsverschuldung vorzubeugen: Frau Matthäus-Maier, Sie
    machen immer dasselbe Spiel. Sie rechnen quer über alle Körperschaften die Staatsschulden zusammen und sagen dann, Theo Waigel sei schuld. So machen Sie das.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Das habe ich nicht gesagt!)

    — Ja, doch. Diesen Eindruck erwecken Sie.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Aber das ist doch der Staat oder nicht?)

    Deswegen kann ich nur sagen — es ist interessant, wenn man das Spiel einmal betreibt —: Am 1. Oktober 1982 übernahmen wir 308 Milliarden DM Bundesschuld.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Jetzt kommt wieder die Zinskiste!)

    — Ich kann es Ihnen nicht ersparen; Sie wissen es ja schon. — Wir würden heute mit Sicherheit ohne Belastung dastehen, wenn wir alleine die Zinsen in Rechnung stellen, wie auch Sie das soeben gemacht haben. Wir kennen das. Wir sollten also bei der Aufrechnung etwas ehrlicher miteinander umgehen.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: 100 Milliarden Bundesbankgewinn haben Sie kassiert!)

    — Verehrteste Frau Kollegin, wir sind diejenigen gewesen, die gesagt haben: Wir stellen den Gewinn bis zu einer Höhe von 7 Milliarden DM in den entsprechenden Haushalt ein. Der Rest muß zur Schuldentilgung verwandt werden. Wir waren die ersten, die das gesagt haben.


Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Abgeordneter, Entschuldigung, wenn ich Sie unterbreche.
Bei aller Freude und Spaß, den ich an gewissen Zwischenrufen habe, bitte ich Sie doch, sich so zu verhalten, wie sich das der Bürgermeister von Düren in seiner Stadtversammlung wünscht.

(Josef Vosen [SPD]: Und der Präsident!)

Deswegen bitte ich Sie, sich ein bißchen mehr zurückzuhalten.

(Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Aber doch nicht immer bei uns, Herr Präsident! Sagen Sie das bei den anderen doch auch!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Peter Schmitz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Sehen Sie, Herr Präsident, so hat das doch etwas Gutes an sich.
    Ohne die Rückkehr zu einer sparsamen Haushaltsund Finanzpolitik seit 1982 durch die Union wären die großen Aufgaben, vor denen wir heute stehen, nicht zu bewältigen gewesen und nicht zu bewältigen. Das ist unbestritten.

    (Josef Vosen [SPD]: Das ist selbstgerecht, aber nicht unbestritten!)

    — Das ist keine Selbstgerechtigkeit; das wissen Sie auch.

    (Rudi Walther [Zierenberg] [SPD]: Du leidest an Gedächtnisschwund!)




    Hans Peter Schmitz (Baesweiler)

    Deswegen, meine Damen und Herren, darf ich Ihnen mit Verlaub sagen: Wenn es darum geht, gemeinsam die Probleme zu bewältigen, vor denen wir stehen, dann hilft es nichts, daß wir uns gegenseitig die Schuld zuschieben.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Wir haben Ihnen Gemeinsamkeit angeboten! Sie nehmen die Gemeinsamkeit doch nicht an!)

    Wir müssen vielmehr dazu kommen, daß die Zahlen, die vorgelegt worden sind, daraufhin abgeklopft werden, inwieweit Bund, Länder und Gemeinden in der Lage sind, die 3 %, die der Bund vorgegeben hat, einzuhalten, damit wir Freiräume bekommen, um die Finanzierung der deutschen Einheit auf sichere Füße zu stellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Deswegen kann es nicht angehen, daß wir die Abtragung der Schulden, die jetzt angewachsen sind — die Zahlen sind genannt worden; ich brauche sie nicht mehr zu nennen —, ausschließlich dem Bund zu überlassen.

    (Irmgard Karwatzki [CDU/CSU]: Das geht nicht!)

    Da sind die Länder und auch die Gemeinden mit gefordert.
    Wir haben ein ehrgeiziges Ziel. Der Finanzplanungsrat — Frau Kollegin Fugmann-Heesing, Sie waren als Finanzministerin dabei — hat dieses Ziel vorgegeben. Deswegen habe ich die freundliche Bitte, einmal nachzuschauen, ob das, was in den Städten und Gemeinden gemacht wird, alles notwendig ist.

    (Josef Vosen [SPD]: Wir haben 6 000 Aussiedler aufgenommen! 6 000 Aussiedler!)

    Auf der einen Seite Straßenneubau und auf der anderen Seite Rückbau von Straßen durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen — ich finde, das ist keine gute Politik. Das Geld könnten wir gut in den neuen Bundesländern brauchen.
    Die Union hat deshalb einen Solidarpakt vorgeschlagen, der begrenzte Lohnsteigerungen in Ost und West und flexible Arbeitszeiten zum Inhalt hat. Gleichzeitig sind wir bereit, auch bei der Finanzierung der deutschen Einheit einen Weg des Kompromisses zu gehen. Nur, eines geht nicht: daß die Transferleistungen ausschließlich aus dem Bundeshaushalt kommen und sich die Länder abseits stellen und nicht bereit sind mitzumachen.

    (Rudi Walther [Zierenberg] [SPD]: Das machen Sie doch gar nicht!)

    Lassen Sie mich einen weiteren Punkt nennen. Wir haben im Bundeshaushalt Sorge dafür zu tragen — deswegen, meine ich, haben wir diesen Pakt vorgeschlagen —, daß wir wieder dazu kommen, daß die Bundesbank handlungsfähig wird. Denn eines ist sicher — ich denke, auch darüber sind wir uns im klaren —: Eine Zinssenkung von 1 oder 2 % sind das beste Konjunkturprogramm, das wir haben können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Zustimmung bei der SPD)

    Deshalb kann ich Sie nur einladen, daran mitzuarbeiten, daß der Standort Deutschland im gemeinsamen europäischen Markt wieder entsprechend konkurrenzfähig wird. Ich finde es richtig, daß der Bundesminister der Finanzen heute vorgeschlagen hat, eine entsprechende Initiative zur zweiten Stufe der Unternehmensteuerreform zu ergreifen. Dies setzt uns in die Lage, auch in der Konkurrenz zum Ausland bestehen zu können;

    (Beifall des Abg. Michael Glos [CDU/CSU]: Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Anhaltender Beifall bei der Union!)

    denn die Herausforderungen des Binnenmarktes sind nicht zu unterschätzen.
    Daß dieser Weg, den wir alle in den nächsten Jahren gemeinsam gehen müssen, nicht einfach ist, ist allgemein bekannt.

    (Josef Vosen [SPD]: Am Stock gehen müssen! — Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: An Krücken!)

    Es mag verführerisch und allzu simpel sein, meine Damen und Herren von der SPD, für sämtliche Schwierigkeiten auf diesem Weg die Bundesregierung verantwortlich zu machen,

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Ihr wolltet regieren! Jetzt müßt ihr es auch!)

    wie es gerade Sie, Frau Matthäus-Maier, gemacht haben.
    Ich bin der Meinung, es ist Zeit, daß Sie sich erklären, inwieweit Sie bereit sind, parteipolitisches Taktieren aufzugeben. Sie müssen sich im Bundesrat, wo Sie die Mehrheit haben, der Verantwortung stellen und dieser Verantwortung gerecht werden. Von Ihnen als Oppositionspartei im Bundestag erwarte ich nicht nur ausschließlich Kritik. Ich lade Sie vielmehr herzlich ein, mit konstruktiven Vorschlägen an der Gestaltung der inneren Einheit, aber auch an der sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Einheit, beizutragen.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)