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    Plenarprotokoll 12/95 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 95. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1992 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 7793 A Wahl der Abgeordneten Regina SchmidtZadel zur Schriftführerin als Nachfolgerin der Abgeordneten Ursula Burchardt 7793 D Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1992 (Nachtragshaushaltsgesetz 1992) (Drucksache 12/2600) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung des Strukturhilfegesetzes und zur Aufstockung des Fonds „Deutsche Einheit" (Drucksache 12/2692) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe Bündnis 90/ GRÜNE: Kosten für die Sanierung der durch die ehemalige SDAG Wismut verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden (Drucksache 12/2638 [neu]) Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 7794 A Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD 7797B, 7806 D Dr. Theodor Waigel CDU/CSU 7798 A Jochen Borchert CDU/CSU 7803 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 7806D Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD 7808B Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste 7809B Manfred Kolbe CDU/CSU 7809 D Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 7811 A Dr. Erich Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi 7812 C Ortwin Lowack fraktionslos 7813 B Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 7814 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Vierten Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Deutsche Bundesbank (4. BBankGÄndG): (Drucksachen 12/988, 12/1869, 12/2288, 12/2389, 12/2745) 7815 A Tagesordnungspunkt 10: a) — Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung des illegalen Rauschgifthandels und anderer Erscheinungsformen der Organisierten Kriminalität (Drucksache 12/989) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Herta DäublerGmelin, Hermann Bachmaier, HansJoachim Hacker, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes — Abschöpfung von Gewinnen, Geldwäsche — (. . . StrÄndG) Drucksachen 12/731, 12/2720) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 95. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1992 — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Joachim Poß, Hans Gottfried Bernrath, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Unterbindung der Geldwäsche zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (Drucksachen 12/1367, 12/2720) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten (Gewinnaufspürungsgesetz (Drucksache 12/2704) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses a) zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche b) zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überprüfter Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche (Drucksachen 12/210 Nr. 61, 12/1003 Nr. 2, 12/2000) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: — Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Beratung in Fragen der Betäubungsmittelabhängigkeit (Drucksache 12/870) — Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Herta Däubler-Gmelin, Hermann Bachmaier, Hans-Joachim Hacker, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anerkannter Beratungsstellen in Suchtfragen (Drucksachen 12/655, 12/2738) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes (Drucksachen 12/934 , 12/2737) Dr. Hans de With SPD 7816 A Norbert Geis CDU/CSU 7818A Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 7820 C Jörg van Essen F.D.P. 7821 D Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 7823 A Erwin Marschewski CDU/CSU 7825 B Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD . 7825D, 7827 C Ingrid Matthäus-Maier SPD 7826B Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 7827 A Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 7827 D Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 7829 A Norbert Geis CDU/CSU 7830B Johannes Singer SPD 7830 C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 7832 D Johannes Singer SPD 7833B, 7834 B Gudrun Schaich-Walch SPD 7834 D Wolfgang Lüder F.D.P. 7836B Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 7837 A Horst Eylmann CDU/CSU 7838 C Roland Sauer (Stuttgart) CDU/CSU 7840 A Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. (Erklärung nach § 31 GO) 7841B Zusatztagesordnungspunkt 8: Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß § 41 Abs. 5 des Außenwirtschaftsgesetzes zur Kontrolle der Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Drucksachen 12/2709, 12/2733) Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen vom 10. Oktober 1980 über das Verbot oder die Beschränkung des Einsatzes bestimmter konventioneller Waffen, die übermäßige Verletzungen verursachen oder unterschiedslos wirken können (VN-Waffenübereinkommen) (Drucksache 12/2460) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung adoptionsrechtlicher Vorschriften (Adoptionsrechtsänderungsgesetz) (Drucksache 12/2506) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dieter Heistermann, Dr. Andreas von Bülow, Gernot Erler, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksache 12/2548) Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 95. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1992 III d) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Wohngeldsondergesetzes (Drucksache 12/2601) e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Übereinkommens vom 22. März 1974 über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets (Helsinki-Übereinkommen) (Drucksache 12/2659) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Walter Kolbow, Hans Gottfried Bernrath, Gernot Erler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wehrtechnische Zusammenarbeit mit Israel (Drucksache 12/2494) g) Beratung des Antrags der Abgeordneten Heinz-Alfred Steiner, Dr. Andreas von Bülow, Gernot Erler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbesserung der Wohnungsfürsorge für Angehörige der Bundeswehr (Drucksache 12/2547) 7843 B Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gerätesicherheitsgesetzes (Drucksache 12/2693) 7844 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Vermögensgesetzes und anderer Vorschriften — Zweites Vermögensrechtsänderungsgesetz) (Drucksache 12/2695) 7844 A Zusatztagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 12/1866) . 7844A Zusatztagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung des passiven Wahlrechts für Ausländer bei den Sozialversicherungswahlen (Drucksache 12/2734) 7844 B Zusatztagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/ Linke Liste: Aufnahme des Fernsehfilms „Wahrheit macht frei" und des Buches „Drahtzieher im braunen Netz — Der Wiederaufbau der NSDAP" in das Programm der Bundeszentrale für politische Bildung (Drucksache 12/2426) 7844 B Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulrich Adam, Anneliese Augustin, Richard Bayha, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Dieter Thomae, Gerhart Rudolf Baum, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserqualität in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/2735) . 7844 B Tagesordnungspunkt 4: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 20. Dezember 1990 betreffend die Änderung des Übereinkommens vom 9. Mai 1980 über den internationalen Eisenbahnverkehr (COTIF) (Drucksachen 12/2149, 12/2578) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die nachträgliche Umstellung von Kontoguthaben, über die Tilgung von Anteilrechten an der AltguthabenAblösungs-Anleihe, zur Änderung lastenausgleichsrechtlicher Bestimmungen und zur Ergänzung des Gesetzes über die Errichtung der „Staatlichen Versicherung der DDR in Abwicklung" (Drucksachen 12/2170, 12/2721, 12/2722) c) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt), Dr. Ilja Seifert, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur teilweisen Erstattung des bei der Währungsumstellung am 2. Juli 1990 zwei zu eins reduzierten Betrages für ältere Bürgerinnen und Bürger (Drucksachen 12/1400, 12/2504) d) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Theo Magin, Dirk Fischer (Hamburg), Heinz-Günter Bargfrede, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie den Abgeordneten Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Festlegung des Anwendungsbereiches und zur Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 1191/69 in der Fassung der Verordnung (EWG) Nr. 1893/91 (Drucksachen 12/2573, 12/2740) IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 95. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1992 e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1990 — (Drucksachen 12/1905, 12/2563) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einhundertsechzehnte Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen 12/2164, 12/2584) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einhundertsiebzehnte Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen 12/2316, 12/2651) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einhundertachtzehnte Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste (Drucksachen 12/2484, 12/2652) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Neunzehnte Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 12/2285, 12/2653) j) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einundachtzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung — (Drucksachen 12/2371, 12/2654) k) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Zwanzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 12/2449, 12/2655) 1) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einundzwanzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung — (Drucksachen 12/2483, 12/2656) m) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 60 zu Petitionen (Drucksache 12/2634) n) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 61 zu Petitionen (Drucksache 12/2635) 7844 C Tagesordnungspunkt 13: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes, des Bundesversorgungsgesetzes und des Lastenausgleichsgesetzes (Drucksachen 12/2219, 12/2705, 12/2706) 7846A Zusatztagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung der Rechtspflege im Beitrittsgebiet (Rechtspflege-Anpassungsgesetz — RpflAnpG) (Drucksachen 12/2168, 12/2732) 7846A Tagesordnungspunkt 11: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Aufnahme von Krediten durch die Treuhandanstalt (Treuhandkreditaufnahmegesetz) (Drucksachen 12/2217, 12/2744) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Roth, Hinrich Kuessner, Angelika Barbe, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Treuhandgesetzes (Drucksache 12/2291) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) und der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Treuhandgesetzes (Drucksache 12/2604) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Kurswechsel bei der Treuhandanstalt (Drucksache 12/2637) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Arbeit der Treuhandanstalt (Drucksache 12/2731) Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMF 7848A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 95. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1992 V Wolfgang Roth SPD 7849A Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 7851 A Werner Zywietz F.D.P. 7852 D Dr. Emil Schnell SPD 7854 B Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 7854 D Ingeborg Philipp PDS/Linke Liste . . 7855 C Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 7856 D Dr. Norbert Meisner, Senator des Landes Berlin 7858 B Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 7860B Ernst Schwanhold SPD 7860 C Hinrich Kuessner SPD 7862 A Susanne Jaffke CDU/CSU 7864 C Arnulf Kriedner CDU/CSU 7866A Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 7867 A Dr. Erich Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi 7868 C Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Willfried Penner, Gerd Wartenberg (Berlin), Günter Graf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Lage der Polizei in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 12/908, 12/2374) Rolf Schwanitz SPD 7869 B Joachim Clemens CDU/CSU 7870 C Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 7873 A Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 7874 C Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 7875 C Monika Brudlewsky CDU/CSU 7876 C Günter Graf SPD 7878B Dr. Jürgen Schmieder F.D.P. 7882A Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 7883 A Nächste Sitzung 7884 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 7885 *A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 11 (Treuhandkreditaufnahmegesetz, Gesetzentwürfe zur Änderung des Treuhandgesetzes) Dr. Erich Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi 7885 *C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 95. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1992 7793 95. Sitzung Bonn, den 4. Juni 1992 Beginn: 14.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 04. 06. 92 ** Bindig, Rudolf SPD 04. 06. 92 * Böhm (Melsungen), CDU/CSU 04. 06. 92 ** Wilfried Brandt, Willy SPD 04. 06. 92 Dehnel, Wolfgang CDU/CSU 04. 06. 92 Doss, Hansjürgen CDU/CSU 04. 06. 92 Dr. Enkelmann, Dagmar PDS/LL 04. 06. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 04. 06. 92 ** Fuchs (Verl), Katrin SPD 04. 06. 92 Dr. Funke-Schmitt-Rink, F.D.P. 04. 06. 92 Margret Gallus, Georg F.D.P. 04. 06. 92 Dr. Glotz, Peter SPD 04. 06. 92 Göttsching, Martin CDU/CSU 04. 06. 92 Gries, Ekkehard F.D.P. 04. 06. 92 Großmann, Achim SPD 04. 06. 92 Grünbeck, Josef F.D.P. 04. 06. 92 Dr. Hauchler, Ingomar SPD 04. 06. 92 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 04. 06. 92 Hörsken, Heinz-Adolf CDU/CSU 04. 06. 92 Kittelmann, Peter CDU/CSU 04. 06. 92 ** Kors, Eva-Maria CDU/CSU 04. 06. 92 Kretkowski, Volkmar SPD 04. 06. 92 Kubicki, Wolfgang F.D.P. 04. 06. 92 Dr. Lippold (Offenbach), CDU/CSU 04. 06. 92 Klaus W. Magin, Theo CDU/CSU 04. 06. 92 Marten, Günter CDU/CSU 04. 06. 92 ** Mehl, Ulrike SPD 04. 06. 92 Dr. Meyer zu Bentrup, CDU/CSU 04. 06. 92 ** Reinhard Dr. Müller, Günther CDU/CSU 04. 06. 92 ** Müller (Pleisweiler), SPD 04. 06. 92 Albrecht Dr. Paziorek, Peter Paul CDU/CSU 04. 06. 92 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 04. 06. 92 ** Reddemann, Gerhard CDU/CSU 04. 06. 92 ** Rempe, Walter SPD 04. 06. 92 Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 04. 06. 92 Reschke, Otto SPD 04. 06. 92 Schäfer (Mainz), Helmut F.D.P. 04. 06. 92 Dr. Scheer, Hermann SPD 04. 06. 92 ** Schluckebier, Günther SPD 04. 06. 92 ** von Schmude, Michael CDU/CSU 04. 06. 92 ** Dr. Soell, Hartmut SPD 04. 06. 92 ** Steiner, Heinz-Alfred SPD 04. 06. 92 ** Terborg, Margitta SPD 04. 06. 92 ** Dr. Töpfer, Klaus CDU/CSU 04. 06. 92 Vogel (Ennepetal), CDU/CSU 04. 06. 92 ** Friedrich Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 04. 06. 92 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Waffenschmidt, Horst CDU/CSU 04. 06. 92 Weis (Stendal), Reinhard SPD 04. 06. 92 Zapf, Uta SPD 04. 06. 92 Zierer, Benno CDU/CSU 04. 06. 92 ** * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 11 (Treuhandkreditaufnahmegesetz, Gesetzentwürfe zur Änderung des Treuhandgesetzes) Dr. Erich Riedl, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft: Der vorliegende Gesetzentwurf der SPD-Fraktion sieht vor, das Treuhandgesetz zu ändern. Damit soll im Kern der Treuhandauftrag stärker in Richtung Sanierung ausgerichtet werden. Auch die Bundesregierung ist der Auffassung, daß das Jahr 1992 das Jahr der „Sanierung vor Ort" ist. Es ist also völlig klar, daß jetzt auf der Basis von geprüften und gebilligten Unternehmenskonzepten die aktive Sanierungsbegleitung durch die Treuhandanstalt konkretisiert wird. Das Treuhandgesetz enthält schon in seiner gegenwärtigen Fassung den klaren Auftrag, daß saniert werden soll. Ich verweise nur auf § 2 Abs. 6 THA-Gesetz. Danach hat die Treuhandanstalt auch die Aufgabe, „. . . insbesondere auf die Entwicklung sanierungsfähiger Betriebe zu wettbewerbsfähigen Unternehmen ... Einfluß zu nehmen." Das ist eindeutig. Hier besteht überhaupt kein Klarstellungsbedarf durch gesetzgeberisches Handeln. Wir sollten also die notwendige schnelle Umsetzung der Sanierungstätigkeit der Treuhandanstalt nicht durch unnötige politische Diskussionen belasten, sondern wir sollten die Treuhandanstalt in ihrer Arbeit unterstützen. Jeder Mensch weiß, daß die Sanierung von Unternehmen zu den schwierigsten Aufgaben der Unternehmensführung überhaupt gehört. Dabei ist jeder Einzelfall anders zu beurteilen und anders zu handhaben. Insofern kann und sollte es keine generellen Vorgaben geben. Dies würde nur den flexiblen Einsatz und die innovative Weiterentwicklung des bestehenden Sanierungsinstrumentariums hindern. Die Treuhandanstalt hat immer auch eine Sanierungspolitik betrieben: Natürlich haben sich die Gewichte von der Begleitung durch Liquiditätskreditbürgschaften über die Erstellung von Unternehmenskonzepten deutlich im Zeitablauf verlagert. Dies konnte aber nicht anders sein, denn zunächst mußten die Unternehmen analysiert werden, ihre innerbetrieblichen und Marketingprobleme erkannt werden, 7886* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 95. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1992 um so zu tragfähigen Unternehmenskonzepten zu kommen. Gut 70 % ihrer rund 6 000 Unternehmen sind als sanierungsfähig eingestuft worden. Als Sanierungsbeitrag für ihre Unternehmen hat die Treuhandanstalt bis jetzt Finanzleistungen in Höhe von 70 Milliarden DM für die Übernahme von Altschulden, 30 Milliarden DM für Bürgschaften sowie 8 bis 10 Milliarden DM für Sozialpläne verausgabt. Natürlich kann die Treuhandanstalt die Sanierung nicht selbst durchführen. Der Sanierungserfolg ist abhängig von der Qualität des Managements. Deshalb ist es notwendig, qualifizierte Manager für das Engagement in diesen Betrieben, in den neuen Ländern zu gewinnen. Hier ziehen Treuhandanstalt und Bundesregierung mit entsprechenden Anwerbungen am selben Strick. Innerhalb der Treuhandanstalt ist ein Vertragscontrolling und ein umfassendes System der Beteiligungsführung im Aufbau. Für Unternehmen bis 500 Beschäftigte gibt es den spezifischen Beteiligungsbetreuer als Ansprechpartner. Für Großunternehmen sind Einzelfallösungen vorgesehen. Wie Sie wissen, sind vor kurzem die ersten beiden Management KG's gegründet worden. Sanierungsfähige Unternehmen sollen so besser durch einen erfahrenen Manager geführt, saniert und der Privatisierung zugeführt werden. Wichtiger als die organisatorischen Elemente ist aber selbstverständlich der Inhalt der Sanierungsbegleitung: Die von der SPD genannten Punkte gehören im wesentlichen zum Repertoire des Sanierungsprogramms der Treuhandanstalt. Dies gilt namentlich für die Ausstattung mit branchenüblichem Eigenkapital, die Entschuldung in Einzelfällen und die Begleitung mit Bürgschaften. Meine Damen und Herren, wie Sie sehen, geht die Politik der Bundesregierung in die richtige Richtung. Ich denke, diese Feststellung gilt umso mehr, als auch die größte Oppositionspartei das fordert, was wir praktizieren. In einem Punkt kann ich mit den Vorstellungen der SPD allerdings nicht übereinstimmen. Die Forderung, Treuhandunternehmen — und sei es auch nur in Einzelfällen — in staatliches Beteiligungsvermögen zu überführen, kann nicht unsere Zustimmung finden. Eine neue Verstaatlichung der Wirtschaft wäre sicherlich die falsche Antwort auf die wirtschaftlichen Probleme in den neuen Ländern. Was wir wollen, ist nicht die trügerische Illusion der Stabilität, sondern den sich auf Dauer selbsttragenden Aufschwung Ost.
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    Rede von Ulla Jelpke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In der Antwort zum Punkt Drogenkriminalität der Großen Anfrage der SPD erklärt die Bundesregierung zusammenfassend — ich zitiere —:
    Die Polizei hat eine Vielzahl an Initiativen entwickelt, um die Rauschgiftkriminalität effizient bekämpfen zu können ... Die darin enthaltenen taktischen und strategischen Maßnahmen werden ständig der aktuellen Entwicklung angepaßt und weiterentwickelt.
    Erst vor knapp zwei Monaten hat in diesem Hause eine Debatte darüber stattgefunden, warum eine grundsätzliche Wende in der staatlichen Drogenpolitik notwendig sei. An einige Eckpunkte möchte ich erinnern:
    Die Polizeikapazitäten auf dem Gebiet der Drogenbekämpfung wurden in den letzten 20 Jahren fast verdreißigfacht. Die Kapazitäten des Bundeskriminalamtes haben sich sogar versiebzigfacht. In demselben Zeitraum sind die Therapieangebote für Drogenabhängige nicht einmal verdoppelt worden.
    Die Behauptung, effiziente Mittel zur Verfügung zu haben, wird aber nicht einmal mehr von der Polizei getragen. Hier nur ein Beispiel für Äußerungen von Polizeibeamten; der Dortmunder Polizeipräsident Schulz erklärt:
    Wir müssen schlicht feststellen, daß die bisherige Drogenbekämpfung mit polizeilichen Mitteln nicht zum Erfolg führen kann.
    Er lehnt den auch von der Bundesregierung und dem BKA getragenen Weg der Bekämpfung auf der Basis des klaren Verbots rundherum ab. 60 bis 80 % der sogenannten Rauschgiftdelikte sind Konsum- und Beschaffungsdelikte. Experten gehen davon aus, daß sich etwa 75 % der in der Kriminalstatistik geführten Straftaten auf geringe Mengen beziehen.
    In diesem Zusammenhang beziehen sich Fahnder und Justiz allerdings gerne auf das Legalitätsprinzip, das eine Verfolgung auch dieser Vergehen erzwinge.
    Aus diesem unsinnigen, ineffektiven und rein polizeilich geführten sogenannten Kampf gegen die Drogenkriminalität ergeben sich bekannte Folgen: Oberlastung der Polizei und Justiz, Verschleuderung von Geldern, die allemal sinnvoller für Therapie- und soziale Maßnahmen eingesetzt werden könnten. Das heute verabschiedete OrgKG wird diesen Kampf auf neuer Ebene fortführen.
    Konsequent verzichtet wurde und wird auf die Entkriminalisierung der Konsumenten. Aufrechterhalten wird dadurch der illegale Markt mit all seinen Folgen für die Kriminalitätsentwicklung in diesem Bereich.
    Meine Damen und Herren, die Konzeption, mit Verpolizeilichung auf gesellschaftliche und politische Konflikte zu reagieren und damit wachsende Kriminalitätsraten in vielen Bereichen erst zu produzieren, gehört zum Kernbestand dieser Politik.



    Ulla Jelpke
    Der Kürzung von Ausgaben z. B. für kulturelle, soziale und bildungsmäßige Zwecke im Jugendbereich steht ein verbissenes Beharren auf der Verfolgung von Bagatelldelikten gerade im Jugendbereich gegenüber. Schwarzfahren, Ladendiebstähle und ähnliche Dinge belasten Polizei und Justiz und führen zu frühzeitiger Kriminalisierung von Jugendlichen.
    Jedes einigermaßen aktive Jugendzentrum hat nicht nur mit Finanz- und Raumproblemen zu kämpfen, sondern steht zudem unter schärfster polizeilicher Überwachung durch örtliche Sonderkommandos der Polizei. Der Grund dafür ist die in der Antwort hochgehaltene umfassende Präventionsarbeit der Polizei. Praktisch bedeutet sie, daß jede Bürgerin und jeder Bürger, gleich welchen Alters, grundsätzlich ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte und deshalb auch unter vorsorgliche Beobachtung gestellt werden sollte.
    Die Folge ist dann z. B., daß 30 bis 75 % der Durchsuchungsbefehle für Wohnungen „nicht einmal verfassungsrechtlichen Mindestanforderungen" genügen, wie der Deutsche Anwalt-Verein feststellt, daß Telefonüberwachungen von der Ausnahme zum Regelfall entwickelt werden, daß, wie aus Hamburg bekanntgeworden ist, Kinder unter 14 Jahren datenmäßig erfaßt, zum Teil erkennungsdienstlich behandelt werden und auf diese Weise ihre Daten auch in den länderübergreifenden Datenverbundsystemen landen.
    Meine Damen und Herren, im Bereich des Staatsschutzes der Polizei erfährt diese Konzeption ihre absurde Vollendung. In Hamburg beispielsweise ist das Personal der Staatsschutzabteilung 1992 um eben mal lockere 25 % verstärkt worden. Etatmäßig bedeutet das eine Aufstockung von 7,5 auf ca. 10 Millionen DM.
    Staatsschutzabteilungen, die seit Jahren bundesweit eine enorme Aufblähung erfahren, müssen natürlich auch Arbeit haben. Die Hamburger Abteilung verdoppelte in gut zwei Jahren die Anzahl ihrer Ermittlungsverfahren auf über tausend. Mehr als 50 % davon richten sich auf Delikte mit politischem Bezug. Dieser politische Bezug wird dann vom Staatsschutz so interpretiert, daß er sich auf so revolutionäre Aktionen bezieht wie beispielsweise auf die Straßenblockaden in der Stresemannstraße, also auf sogenannte Verkehrsberuhigungen.

    (Jürgen Augustinowitz [CDU/CSU]: Hafenstraße!)

    Wer die Geschichte kennt, der weiß auch, daß dort mehrere Kinder umgekommen sind.
    60 % bis 70 % derartiger Ermittlungsverfahren kommen bundesweit erst gar nicht zur Anklage. Die Verurteilungsquote liegt zeitweilig bei unter 5 %. Das ist nicht einer liberalen Justiz zu verdanken, sondern der Tatsache, daß diese Ermittlungsverfahren der Strafverfolgung kaum dienen, um so mehr allerdings der Ausspähung der polizeilichen Gegenüber, und das sind eben die Bürgerinnen und Bürger. — Dies ein Beispiel aus den Ländern.
    Die sogenannte terroristische Bedrohung ist heute ja kaum noch zu beschwören, und dennoch werden der Auf- und Ausbau des Staatsschutzes weiter vorangetrieben und perfektioniert. Andererseits ist z. B. von dem nach Hoyerswerda angekündigten entschiedenen Vorgehen gegen die Neofaschisten kaum mehr die Rede, von einer entsprechenden Praxis ganz zu schweigen. Hier sind nun die Klagen über fehlendes Personal und fehlende Ausrüstung bei der Polizei völlig fehl am Platze. Nach wie vor werden antifaschistische Aktionen ins Zwielicht gerückt, polizeilich und juristisch verfolgt — wie z. B. auch hier in Bonn am letzten Samstag.
    Andererseits sieht sich beispielsweise der Parlamentarische Staatssekretär Lintner nicht einmal mehr veranlaßt, monatlich detailliert Auskunft über rassistische Aktionen und Angriffe auf Gesundheit und Leben von ausländischen Bürgerinnen und Bürgern zu geben, so jedenfalls die Antwort von Herrn Lintner auf eine meiner Fragen zu diesem Thema.
    Ich danke für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)



Rede von Helmuth Becker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, ich glaube, in einem besteht Übereinstimmung hier im Hause — ich hoffe, ich habe Sie nicht falsch verstanden —: daß die Telefonüberwachung in der Bundesrepublik nicht der Regelfall ist, denn andernfalls müßte ich dem aus meinen eigenen Erfahrungen sehr widersprechen.
Als nächste hat unsere Frau Kollegin Monika Brudlewsky das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Monika Brudlewsky


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir sprechen heute über die Lage der Polizei in Deutschland. Man möchte an dieser Stelle eigentlich immer weniger die Unterschiede, sondern mehr die Gemeinsamkeiten all unserer 16 Bundesländer herausheben. Aber wir würden die Augen verschließen, wenn wir nicht doch immer wieder noch Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern erkennen. Wichtig ist nur, daß wir nicht nur darüber klagen und darüber nicht hinauskommen. Wir müssen Ursachen für die Unterschiede erkennen und Lösungen suchen, die alle zufriedenstellen.
    In vielen Dingen muß ich Herrn Schwanitz recht geben. Es ist schwierig bei uns. Aber es hat in Bund und Ländern auch sehr viele Hilfsleistungen gegeben. Ich möchte das jetzt nicht im einzelnen aufzählen; es ist in der Beantwortung dabeigewesen.
    Die Lage der Polizei in den alten und neuen Bundesländern ist — abgesehen vom Neuaufbau — vor allem von einem tiefgreifenden psychologischen Problem geprägt. Genau das ist die Hauptursache der Schwierigkeiten.
    Als Vertreterin aus den neuen Bundesländern habe ich, die ich 1946 geboren wurde, mein Leben lang Polizei wie Armee in der ehemaligen DDR als etwas sehr bedrohliches empfunden. Begegnungen mit der Volkspolizei haben dieses Bild vertieft. Ich kann mich noch genau an Verhaftungen vor unserem Wohnhaus erinnern, obwohl ich damals, 1953, nicht begriff, was dort wirklich geschah. Später stand ich mit meiner Mutter stundenlang vor dem Polizeigebäude an, um eine Aufenthaltsgenehmigung bzw. einen Reise-

    Monika Brudlewsky
    paß zu beantragen. Man mußte sich von den Polizeibeamten erniedrigende Reden anhören. Ich kann mich auch noch gut an die Kontrollen im Zug an den Grenzübergängen erinnern, wenn ich in den Ferien meine Schwester in Düsseldorf besuchen durfte. Bis 1961 war das ja möglich. Wir haben vor den Uniformierten gezittert, wenn wir ein Pfund Kaffee zuviel und z. B. Westillustrierte versteckt hatten. Dann der Bau der Mauer, die Opfer an der Grenze, Verhaftungen hin und wieder in meinem Wohnort. Es wurde leise erzählt, daß der Nachbarssohn Walter Ulbricht auf einem Bild in der Zeitung die Augen ausgestochen hatte. Er wurde denunziert. Polizisten holten ihn ab; er bekam zwei Jahre. Die Nachbarsleute vergingen vor Gram. — Das sind Gefühle, die bei uns allen tief drinnen saßen. Dagegen kann man erst einmal wenig tun.
    Diese persönliche Befindlichkeit, die ich jetzt schilderte, damit es vorstellbar wird, müssen wir in den fünf neuen Bundesländern abbauen.

    (Zuruf von der PDS/Linke Liste: CourtsMahler!)

    — Das ist nicht Courts-Mahler, das ist Tatsache gewesen.
    Bei unseren Menschen ist auch der Wille da, auf die Polizei zuzugehen und ihre Arbeit anzuerkennen.
    Während der Wende nahm ich mir einmal die Zeit, im Polizeigebäude die Werbung für den Polizeiberuf durchzulesen. Das stand noch aus Zeiten der DDR dort. Der Eintritt in die SED war eine der Voraussetzungen. Wer in der Schule nicht die gewünschten Leistungen erbrachte, aber die richtige Einstellung zum Staat aufwies, konnte zwar kaum Koch oder Elektriker werden, aber Polizist. Man hielt im Volk nicht viel von diesem Beruf, und es gab die bösesten Witze über die Polizisten. Diesen Ruf galt und gilt es abzuwenden. Polizist zu werden muß für unsere Jugendlichen wieder attraktiv werden.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU, der F.D.P. und bei Abgeordneten der SPD)

    Während der Montagsdemonstration in meinem Heimatort stellte ich mit freudigem Erstaunen fest, daß es bei den bisher sehr verschlossenen Beamten durchaus schon vorsichtige Annäherungen gab. Ich kann mich noch erinnern: Es war dichter Nebel, wir kamen mit Kerzen aus der Kirche, um zur Demonstration zu gehen. Die Polizei sperrte die Wege für uns ab, und ein Polizist verteilte unsere Flugblätter. Das fand ich ein sehr positives Zeichen.
    Die Vereinigung Deutschlands in Freiheit hat uns allen die Perspektive eröffnet, in Frieden und Rechtsstaatlichkeit zu leben. Zum Schutz unserer Freiheit und zur Erhaltung des inneren Friedens brauchen wir eine gute, anerkannte Polizei. Nun aber kommt der Unterschied: Während die Polizei in den alten Bundesländern diese Rolle seit 40 Jahren ausgeübt und sich eine gewisse Stellung erobert hat, ist man in den neuen Bundesländern noch mitten in Problemen, die die Polizei in ihrer Arbeit und Anerkennung behindern.
    In organisatorischer Hinsicht gilt es, den Übergang von einem zentralistisch geführten Polizeiapparat zu einer demokratisch handelnden Länderpolizei zu vollziehen. Die Menschen haben oft noch Scheu vor den Beamten, auch wenn diese schon in neuen Uniformen auftreten. Sicher sind gleich nach der Wende viele schwer belastete Polizisten entlassen worden oder auch freiwillig gegangen, besonders in der Altersgruppe über 50.
    Die Kriminalität in den neuen Bundesländern stieg leider schlagartig an. Es gibt viele Ursachen für den derzeitigen Anstieg der Gewalt und des Extremismus. Suche nach Orientierung und Ausleben der Freiheit sind wichtige Gründe. Nach 40 Jahren Unfreiheit meinen die Menschen im Überschwang oft, sich nun alles erlauben zu können. Es würde zu weit führen, dies jetzt im Detail zu erklären. Aber mit Sicherheit ist nicht die Ursache für den Anstieg der Kriminalität, daß der Sozialismus fort ist.
    Früher wurde in den Medien selten über Straftaten berichtet, weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte. Das Bild des Sozialismus durfte nicht befleckt werden. So verschwieg man viele kriminelle Delikte und erfaßte in den Statistiken längst nicht alles, besonders nicht kriminelle Handlungen von Ausländern, die wir uns damals schon ins Land geholt hatten.
    Weitere Ursachen des schwierigen Übergangs — ich brauche nicht alles zu nennen —: Unterbesetzung der Polizeidienststellen, wenig Nachwuchs, weil der Beruf bei uns noch zu wenig attraktiv ist und sich zur Zeit sicher viel gefährlicher darstellt als zu ruhigen Zeiten, die Unsicherheit der Beamten, die da sind und ihre Schwäche empfinden, u. a. weil sie zögerlicher sind, um die Befindlichkeit unserer Bürger nicht zu treffen — sie haben Angst, als die alten Beamten angesehen zu werden; das möchten sie vermeiden —, verstärktes Rowdytum, extreme Gruppen von rechts und links, besonders Extremisten aus den alten Bundesländern, die unsere Extremisten unterstützen — ich wohne im ehemaligen Grenzgebiet; da ist das ganz besonders stark —, größere Anzahl von Asylbewerbern und eine relativ hohe Kriminalitätsrate bei diesen.
    Besonders hervorzuheben wäre noch die Situation in den Großstädten. In Berlin geht man von einer Sondersituation aus. Der Fall der Berliner Mauer hat aus dem geschlossenen Kriminalitätsraum Berlin (West) nach der Vereinigung eine offene Stadt mit neuen Kriminalitätsformen und einer Steigerung der Kriminalitätsrate gemacht. Ursache ist die größere Fluktuation reisender Täter mit dem Wegfall früher gegebener Kontrollmöglichkeiten.
    Die Situation der Polizei in Berlin ist eine andere als die der Polizei in den fünf neuen Bundesländern. In Berlin wurden die Polizeikräfte vermischt. Ehemalige Volkspolizisten verrichten ihren Dienst in ganz Berlin zusammen mit West-Kollegen. Das führt dazu, daß krasse Unterschiede auf Grund der Zusammenarbeit an einem Schreibtisch deutlich werden, z. B. die unterschiedliche Bezahlung. Dadurch gibt es zusätzliche zwischenmenschliche Probleme.
    Der Ruf nach einer starken Hand wird immer lauter. Der Rechtsruck beweist, daß man auch mit zuviel Liberalität beim Bürger auf Unwillen stößt. Der Bürger möchte Ruhe und Frieden sowie Gesetze, die dies



    Monika Brudlewsky
    gewährleisten. Viele Menschen in unserem Land verlangen für die Gewalttäter härtere Bestrafung. Es darf nicht sein, daß ein Gewalttäter nach einigen Stunden wieder auf freiem Fuß ist und neues Unheil anrichten kann. Für Polizisten ist dies nicht motivierend, um einzuschreiten, sondern eher ein Anlaß zu resignieren. Es ist nötig, die Gesetze neu zu überdenken, wenn der Bürger durch sie nicht genügend geschützt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte auch darum bitten, einmal darüber nachzudenken, ob man immer mehr auf Forderungen von RAF-Tätern eingehen sollte, ob man Blumentöpfe mit Drogen zulassen sollte oder ob man Lauschangriffe abwenden sollte, anstatt dem einfachen, normal lebenden Bürger zu helfen ohne Angst zu leben.
    Es ist bedauerlich, daß sogar schon Diskussionen um die Todesstrafe, zumindest bei Terroranschlägen, stattfinden. Töten kann nie eine Lösung sein. Auch Selbsthilfegruppen, z. B. in der Taxi-Branche, sind etwas, das hin und wieder passiert. Das stimmt.
    Mit all diesen Problemen wird indirekt auch die Polizei konfrontiert. Es gibt auch Leute bei uns, vor allem die ewig Gestrigen, die sagen, in der ehemaligen DDR seien wir besser geschützt gewesen und hätten weniger Verbrechen gehabt. Weniger Verbrechen wäre zu untersuchen, vor allem bei den Schreibtischtätern, in den Zuchthäusern und in den Zollstuben. Es käme sehr viel heraus, nur in einer anderen Qualität und ganz versteckten Art.
    Wie wir jetzt erfahren, waren viele Straftaten zur Zeit der DDR — wie sich jetzt durch die leidigen Gerichtsverhandlungen mit SED-Tätern herausschält — legitimiert. Gezielte Schüsse auf harmlose Flüchtlinge waren rechtens. Die Polizei durfte hier nicht einschreiten, um den Bürger zu schützen, sondern sie wurde zum Handlanger dieser Verbrecher degradiert.
    Gut geschützt waren wir allerdings, das stimmt. Wir hatten rings um unser Land eine Mauer mit einigen Türen, die gut bewacht waren. Aber ich glaube — da sind wir sicherlich alle einer Meinung —, wir wollen nicht mehr tauschen, auch wenn es jetzt sehr schwer ist. Wir wollen eine gut ausgebildete, sichere und anerkannte Polizei, aber niemals wieder einen Polizeistaat.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)