Rede:
ID1208202500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 12
    1. Herr: 1
    2. Kollege: 1
    3. Schäuble,: 1
    4. würden: 1
    5. Sie: 1
    6. noch: 1
    7. eine: 1
    8. Zwischenfrage: 1
    9. des: 1
    10. Kollegen: 1
    11. Ullmann: 1
    12. gestatten?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/82 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 82. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 Inhalt: Nachruf auf den Abgeordneten Hubert Doppmeier . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Gedenkworte für den verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten Israels Menachem Begin . . . . 6707 B Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Dr. Bruno Menzel und Anni Brandt-Elsweier . . . . 6707 D Bestimmung des Abgeordneten Dr. Lutz Stavenhagen als ordentliches Mitglied der Gemeinsamen Verfassungskommission für den ausgeschiedenen Abgeordneten Dr. Jürgen Rüttgers . . . . . . . . 6707 D Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . 6707 D Absetzung des Punktes 6 Bundesbankänderungsgesetz von der Tagesordnung 6708D Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Hans Wallow, Dr. Liesel Hartenstein, Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entscheidungsrichtlinien für Entwicklungsprojekte und Sektorkredite der Weltbank und anderer Entwicklungsbanken in Tropenwaldgebieten (Drucksache 12/1646) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. R. Werner Schuster, Brigitte Adler, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung von Nichtregierungsorganisationen (Drucksache 12/1977) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Reinhard Weis (Stendal), Walter Kolbow, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes Colbitz-Letzlinger-Heide nach dem Abzug der Westgruppe der ehemaligen sowjetischen Streitkräfte (Drucksache 12/1997) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur institutionellen Rolle des Wirtschafts- und Sozialausschusses (Drucksache 12/1786) e) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Schlußerklärung und Entschließungen der Zweiten Konferenz Europäisches Parlament/Regionen der Gemeinschaft — zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Gemeinschaft — zur Aktion der Strukturfonds und der Darlehensinstrumente der Gemeinschaft — zu einer Raumordnungs- und Raumnutzungspolitik der Gemeinschaft im Interesse einer ausgewogenen und umweltschonenden Entwicklung — zur Vertretung der Regionen und zu ihrer Beteiligung an der Ausarbeitung, Durchführung und Bewertung der Strukturpolitiken und gemeinsamen Politiken — zu einer Charta der Regionen der Gemeinschaft II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 — zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: ihr Beitrag zur Entwicklung und zur Annäherung zwischen der Bevölkerung, einschließlich derjenigen der osteuropäischen Länder — zur interregionalen Zusammenarbeit (Drucksache 12/1815) . . . . 6708D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung der Rechtspflege im Beitrittsgebiet (Rechtspflege-Anpassungsgesetz) (Drucksache 12/2168) 6709C Tagesordnungspunkt 4: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Zweiten Fakultativprotokoll vom 15. Dezember 1989 zu dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte zur Abschaffung der Todesstrafe (Drucksachen 12/937, 12/2172) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Erstreckung von gewerblichen Schutzrechten (Erstreckungsgesetz) (Drucksachen 12/1399, 12/2171) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Empfehlung einer Entscheidung des Rates über die Aufnahme von Verhandlungen zwischen der Gemeinschaft und Drittländern über Regeln für die Fracht- und Passagierbeförderung im Binnenschiffsverkehr zwischen den Vertragsparteien (Drucksachen 12/1339 Nr. 2.16, 12/1854) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses I. zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 89/299/EWG über die Eigenmittel von Kreditinstituten II. zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Durchführung der Richtlinie 89/299/EWG über die Eigenmittel von Kreditinstituten (Drucksachen 12/1122 Nr. 3.2, 12/1838 Nr. 3.1, 12/2008) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Schwefelgehalt von Gasöl (Drucksachen 12/1174 Nr. 2.24, 12/2107) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 51 zu Petitionen (Drucksache 12/2124) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1991 bei Kapitel 10 04 Titel 682 04 (von den EG nicht übernommene Marktordnungsausgaben) (Drucksachen 12/1613, 12/2128) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1991 bei Kapitel 10 04 Titel 683 21 (Erstattungen bei der Ausfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet) (Drucksachen 12/1620, 12/2129) i) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 646 09 — Aufwendungen für Leistungen aufgrund zusätzlicher Altersversorgung in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet (Drucksachen 12/1889, 12/2131) j) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 682 01 — Erstattung von Fahrgeldausfällen (Drucksachen 12/1844, 12/2130) . . . . . . . . . . . . . . 6709 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung von Anträgen auf Einsetzung einer Enquete-Kommission in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P.: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Aufarbeitung der Geschichte und der Folgen der SED-Diktatur" (Drucksache 12/2230) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Rolf Schwanitz, Markus Meckel, Angelika Barbe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Politische Aufarbeitung von Unterdrückung in der SBZ/DDR” (Drucksache 12/2152) in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Gruppe Bündnis 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Aufarbeitung der Geschichte und der Folgen der SED-Diktatur" und Förderung außerparlamentarischer Initiativen zum gleichen Thema (Drucksache 12/2220) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Andrea Lederer, Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt), Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Politische Aufarbeitung der DDR-Geschichte" (Drucksache 12/2226) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulrich Adam, Anneliese Augustin, Jürgen Augustinowitz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Jörg van Essen, Heinz-Dieter Hackel, Dirk Hansen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Aufgaben der Enquete-Kommission „Aufarbeitung der Geschichte und der Folgen der SED-Diktatur" (Drucksache 12/2229) Rainer Eppelmann CDU/CSU 6711D Willy Brandt SPD 6714A, 6719A Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . . 6718A Dr. Jürgen Schmieder F.D.P. . 6719A, 6755 B Gerd Poppe Bündnis 90/GRÜNE 6722A Freimut Duve SPD . . . . . . . . . . . 6725 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . . 6725D Dr. Jürgen Schmude SPD 6726A, 6740B, 6756 D Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/ GRÜNE 6731A Markus Meckel SPD 6731 C Heinz Eggert, Minister des Landes Sachsen 6734 D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 6737 C Freimut Duve SPD 6739A Gerd Poppe Bündnis 90/GRÜNE . . 6740 C Wolfgang Mischnick F.D.P. . 6742B Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 6744 A Rolf Schwanitz SPD 6745A Dr. Gerhard Friedrich CDU/CSU . 6746D Dr. Jürgen Schmude SPD . . . 6748D, 6758 B Dr. Angela Merkel CDU/CSU 6751 B Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . . 6753 C Dr. Günther Müller CDU/CSU 6755C, 6760 C Angelika Barbe SPD . . . . . . . . . . 6758B Dirk Hansen F.D.P. . . . . . . . . . 6760 D Johannes Nitsch CDU/CSU 6762 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 6763 D Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) CDU/CSU 6764 C Wolfgang Lüder F.D.P. . . . . . . . . 6765 C Udo Haschke (Jena) CDU/CSU 6766 C Dr. Harald Schreiber CDU/CSU 6767 B Jutta Braband PDS/Linke Liste (zur GO) 6768 C Zur Geschäftsordnung: Klaus Kirschner SPD . . . . . . . . . . 6769 C Dr. Paul Hoffacker CDU/CSU . . . . . . 6770 C Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Lisle . 6770D Dr. Bruno Menzel F.D.P. . . . . . . . . 6771 A Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksache 12/2197 vom 6. März 1992 — Abbau der deutschen Zivilbediensteten bei den US-Streitkräften in Bitburg und Spangdahlem MdlAnfr 34, 35 Dr. Elke Leonhard-Schmid SPD Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 6771D, 6772B ZusFr Dr. Elke Leonhard-Schmid SPD . . 6772A, 6772 C Bemühungen der Bundesregierung um Unterzeichnung des Zusatzprotokolls und der Zusatzerklärungen zur Europäischen Menschenrechtskonvention durch Polen MdlAnfr 4 Herbert Werner (Ulm) CDU/CSU Antw StMin Helmut Schäfer AA 6773 A ZusFr Herbert Werner (Ulm) CDU/CSU 6773 B Antwort der Volksrepublik China auf die von Bundeswirtschaftsminister Möllemann überreichte Liste über 900 Gefangene MdlAnfr 5 Dr. Margrit Wetzel SPD Antw StMin Helmut Schäfer AA 6774 A ZusFr Dr. Margrit Wetzel SPD 6774 B ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . 6774 B IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 Ansiedlung von Rußlanddeutschen im nördlichen Ostpreußen MdlAnfr 8 Ortwin Lowack fraktionslos Antw StMin Helmut Schäfer AA 6774 D ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . 6775A Vertretbarkeit der Gewährung eines Kraftfahrzeughaftpflicht-Sonderrabatts von 20 für Frauen MdlAnfr 38 Dr. Günther Müller CDU/CSU Antw PStSekr Klaus Beckmann BMWi . . 6775 D ZusFr Dr. Günther Müller CDU/CSU . . 6775 D ZusFr Lieselott Blunck SPD . . . . . . . 6776A Fahrverhalten von Männern und Frauen; Unfallverhütung MdlAnfr 39 Dr. Günther Müller CDU/CSU Antw PStSekr Klaus Beckmann BMWi . 6776B ZusFr Dr. Günther Müller CDU/CSU . 6776C ZusFr Lieselott Blunck SPD 6776 C ZusFr Elke Ferner SPD . . . . . . . . 6776 D Genehmigung des Exports von Teilen für das Atom- und Raketenprogramm Iraks an die deutsche Firma Rhein-Bayern Fahrzeugbau GmbH & Co. KG und deren Tochterunternehmen MdlAnfr 49, 50 Uta Zapf SPD Antw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6777 A, 6777 C ZusFr Uta Zapf SPD . . . . . . 6777A, 6777 D Gespräche des PStSekr Dr. Ottfried Hennig (BMVg) mit Vertretern der baltischen Flotte über die Bergung von Senfgiftgasmunition aus der Ostsee MdlAnfr 57 • Ulrike Mehl SPD Antw PStSekr Willy Wimmer BMVg . . . 6778B ZusFr Ulrike Mehl SPD 6778 C ZusFr Horst Jungmann (Wittmoldt) SPD . 6779 A ZusFr Manfred Opel SPD 6779 D Durchführung und Finanzierung der angekündigten konzertierten Aktion „Verbesserung der Trinkwasserqualität in den neuen Ländern" MdlAnfr 66 Susanne Kastner SPD Antw PStSekrin Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . 6780A ZusFr Susanne Kastner SPD 6780 B Ausgabensteigerung bei Zahnersatz durch Überschreitung der Grundlohnentwicklung; Überprüfung der Honorarvereinbarungen für Zahnärzte MdlAnfr 67, 68 Klaus Kirschner SPD Antw PStSekrin Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 6780C, 6781B ZusFr Klaus Kirschner SPD . . 6780D, 6781C ZusFr Dr. Bruno Menzel F.D.P. . . . . 6781 A Erfüllung der Lärmschutzauflagen vor Inbetriebnahme des Flughafens München II MdlAnfr 72 Horst Kubatschka SPD Antw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV . 6782 A ZusFr Horst Kubatschka SPD 6782 A Energieverbrauch und Schadstoffausstoß beim Einsatz von Kurzzügen mit Diesellokomotiven MdlAnfr 73 Horst Kubatschka SPD Antw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV . 6782 C ZusFr Horst Kubatschka SPD 6782 C Zeitrahmen für den Weiterbau der A 8 von Merzig/Wellingen bis zur luxemburgischen Grenze angesichts der vorgesehenen Privatfinanzierung MdlAnfr 74 Ottmar Schreiner SPD Antw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV . 6782 D ZusFr Ottmar Schreiner SPD 6783 A ZusFr Elke Ferner SPD 6783 C ZusFr Hans Georg Wagner SPD . . . . . 6783 D ZusFr Horst Jungmann (Wittmoldt) SPD . 6784A Zusatztagesordnungspunkt 7: Aktuelle Stunde betr. Lage der öffentlichen Finanzen und Pläne der Bundesregierung für ein Haushaltssicherungsgesetz nach den Äußerungen von Mitgliedern der Bundesregierung vom Wochenende 7./8. März 1992 Ingrid Matthäus-Maier SPD 6784 C Jochen Borchert CDU/CSU 6785 C Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . 6786 C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . 6787 D Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMF 6789A Ottmar Schreiner SPD 6790 D Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . 6792B Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 6793 C Ina Albowitz F D P 6794 B Helmut Esters SPD 6795 C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 V Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6796B Dr. Renate Hellwig CDU/CSU 6797 B Dietrich Austermann CDU/CSU 6798 C Joachim Poß SPD 6799D Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU . . 6801 B Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes und zur Änderung des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Drucksachen 12/1643, 12/1774, 12/2203) Rudolf Kraus CDU/CSU 6802 C Dr. Wilfried Penner SPD 6803 C Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 6804C Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 6805 B Vera Wollenberger Bündnis 90/GRÜNE 6805 D Bernd Schmidbauer, Staatsminister BK . 6806 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Alois Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Winfried Pinger, Klaus-Jürgen hedrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Günther Bredehorn, Jörg van Essen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Ein Beitrag zu Frieden und Entwicklung durch Regionalpolitik im südlichen Afrika (Drucksachen 12/851, 12/1995) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Alois Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Winfried Pinger, Klaus-Jürgen Hedrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Günther Bredehorn, Jörg van Essen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Entwicklungspolitische Chancen in Umbruchsituationen nutzen — entwicklungspolitische Herausforderungen an den Beispielen Äthiopien einschließlich Eritrea, Somalia, Sudan und Angola (Drucksache 12/1814) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerd Poppe, Konrad Weiß (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Unterstützung des Demokratieprozesses in Äthiopien und Eritrea (Drucksache 12/1656) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags des Abgeordneten Konrad Weiß (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Humanitäre Hilfe und Unterstützung von Friedensinitiativen für Somalia (Drucksache 12/2159) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Abgeordneten Hans-Günther Toetemeyer, Brigitte Adler, Rudolf Bindig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Unterstützung des Friedensprozesses in Angola (Drucksache 12/2211) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der CDU/CSU, SPD und F.D.P.: Unterstützung des Reformprozesses in Südafrika (Drucksache 12/2232) Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 6808 B Günter Verheugen SPD 6809 C Ingrid Walz F.D.P. . . . . . . . . . . 6811 C Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste . . 6812B Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 6813D Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 6815A Dr. Volkmar Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU 6816C Hans-Günther Toetemeyer SPD 6818A I lelmut Schäfer, Staatsminister AA . . 6819D Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . 6822A Dr. R. Werner Schuster SPD . . . . . . 6822D Ulrich Irmer F.D.P. . . . . . . . . . . 6824 B Heinrich Lummer CDU/CSU 6825 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Grollen Anfrage des Abgeordneten Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Stillegung des keramischen Standorts Großdubrau/Sachsen (Drucksachen 12/1315, 12/1996) Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 6826 C Maria Michalk CDU/CSU . . . . . . 6828 A Christian Millier (Zittau) SPD 6829 C Paul K. Friedhoff F.D.P. . . . . . . .. 6831 B Dr. Joachim Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . 6833 A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- VI Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 setzes zur Prüfung von Rechtsanwaltszulassungen und Notarbestellungen (Drucksache 12/2169) Rainer Funke, Parl. Staatssekretär BMJ 6834 C Dr. Hans de With SPD 6835 B Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . . . 6836 B Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 6837 B Detlef Kleinert (Hannover) F.D.P. . . . . 6838A Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste . . 6838 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . 6840 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6841 *A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zu Tagesordnungspunkt 5 und Zusatztagesordnungspunkten 2 bis 6 (Beratung von Anträgen auf Einsetzung einer Enquete-Kommission) Michael Stübgen CDU/CSU . . . . . . . 6841 *C Dr. Roswitha Wisniewski CDU/CSU . . 6842 *D Anlage 3 Verhaftung von Katholiken in Kuba MdlAnfr 6, 7 — Drs 12/2197 — Heribert Scharrenbroich CDU/CSU SchrAntw StMin Helmut Schäfer AA . . . 6843 *D Anlage 4 Vorbereitungen der UNO zur Übertragung mehrerer bisher irakischer Ölquellen an Kuwait MdlAnfr 9, 10 — Drs 12/2197 — Hans Wallow SPD SchrAntw StMin Helmut Schäfer AA . . . 6844 *A Anlage 5 Pläne der EG-Kommission zur Aufhebung der unbegrenzten Einlagensicherung der Banken im Konkursfall MdlAnfr 33 — Drs 12/2197 — Benno Zierer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 6844 *B Anlage 6 Hotelkosten für Treuhandvertreter seit Oktober 1990 MdlAnfr 36, 37 — Drs 12/2197 — Manfred Kolbe CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . 6844 *C Anlage 7 Zeitpunkt des Auslaufens der Zonenrandförderung MdlAnfr 40 — Drs 12/2197 — Michael von Schmude CDU/CSU SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6844 *D Anlage 8 Strukturkrise der Region Rostock durch die beabsichtigte Herausnahme aus dem Sonderprogramm der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur"; Ausbau des Güterverteilzentrums und des Seehafens Rostock MdlAnfr 41, 42 — Drs 12/2197 — Dr. Christine Lucyga SPD SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6845 *A Anlage 9 Genehmigungsverfahren für die Errichtung, Erweiterung oder Modernisierung von Industrie- oder gewerblichen Anlagen MdlAnfr 43, 44 — Drs 12/2197 — Klaus Harries CDU/CSU SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6845 *C Anlage 10 Abkommen mit Polen und der CSFR über Finanzierungshilfen zur Gründung kleiner und mittlerer Privatunternehmen, zumindest bei deutscher Beteiligung MdlAnfr 47 — Drs 12/2197 — Ortwin Lowack fraktionslos SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6846 *B Anlage 11 Konversionsprogramm anläßlich des Truppenabbaus MdlAnfr 48 — Drs 12/2197 — Simon Wittmann (Tännesberg) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6846 *D Anlage 12 Wettbewerbsverzerrungen auf dem Baumarkt durch Ausnutzung des Währungsgefälles bei Werkverträgen mit Arbeitnehmern aus osteuropäischen Staaten MdlAnfr 51 — Drs 12/2197 — Ludwig Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 6847 *B Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 VII Anlage 13 Bereitstellung von Wohnplätzen für Flüchtlinge durch die Bundeswehr in Bayern MdlAnfr 56 — Drs 12/2197 — Ludwig Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg . 6847 *D Anlage 14 Beseitigung der in der Ostsee versenkten Giftgasmunition aus dem zweiten Weltkrieg mit Hilfe der baltischen Flotte MdlAnfr 58 — Drs 12/2197 — Norbert Gansel SPD SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg . 6848 *A Anlage 15 Beschleunigung der Planung von Bauvorhaben beim Landesstraßenbauamt in Schleswig-Holstein MdlAnfr 69 — Drs 12/2197 — Michael von Schmude CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6848 *B Anlage 16 Verwertung von Grundstücken der Deutschen Reichsbahn MdlAnfr 70, 71 — Drs 12/2197 — Gunnar Uldall CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6848 * C Anlage 17 Stand der Verhandlungen mit der CSFR über den kleinen Grenzverkehr MdlAnfr 75 — Drs 12/2197 — Norbert Gansel SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6848 *D Anlage 18 Bergung von Senfgasmunition aus der Ostsee MdlAnfr 76 — Drs 12/2197 — Ulrike Mehl SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6849 *B Anlage 19 Beseitigung der in der Ostsee versenkten Giftgasmunition aus dem zweiten Weltkrieg MdlAnfr 77 — Drs 12/2197 — Horst Jungmann (Wittmoldt) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6849 *B Anlage 20 Zusammensetzung der Gasblase in der Ostsee MdlAnfr 78 — Drs 12/2197 — Dr. Klaus Kübler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Dieter Schulte BMV 6849 *C Anlage 21 Finanzierung der Trinkwasseraufbereitung durch Industrie und Landwirtschaft als Verursacher der Gewässerverunreinigung MdlAnfr 79 — Drs 12/2197 — Susanne Kastner SPD SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . 6849 D Anlage 22 Übernahme der Kosten für die Sanierung der im Altlastenkataster erfaßten Flächen durch den Bund; Erhöhung des Richtwertes für die jährliche Belastung durch das im Uranbergbaugebiet entstehende Radon durch die Strahlenschutzkommission MdlAnfr 80, 81 — Drs 12/2197 — Siegrun Klemmer SPD SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . 6850 *B Anlage 23 Bergung der in die Ostsee versenkten Giftgasmunition aus dem zweiten Weltkrieg MdlAnfr 82 — Drs 12/2197 — Dr. Klaus Kübler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . 6850 *D Anlage 24 Verbesserung der Wettbewerbschancen privater Betreiber von Satellitenkommunikation, z. B. durch Mitgliedschaft bei EUTELSAT MdlAnfr 83, 84 — Drs 12/2197 — Dr. Jürgen Schmieder F.D.P. SchrAntw PStSekr Wilhelm Rawe BMPT . 6851 *B Anlage 25 Steuerliche Einstufung der Unternehmen Postdienst, Postbank und Telekom als Gewerbebetriebe MdlAnfr 85, 86 — Drs 12/2197 — Joachim Hörster CDU/CSU SchrAntw PStSekr Wilhelm Rawe BMPT . 6851 *D Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 6707 82. Sitzung Bonn, den 12. März 1992 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 6841 * Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ackermann, Else CDU/CSU 12. 03. 92 Antretter, Robert SPD 12. 03. 92* Austermann, Dietrich CDU/CSU 12. 03. 92 Berger, Johann Anton SPD 12. 03. 92 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 12. 03. 92* Wilfried Breuer, Paul CDU/CSU 12. 03. 92 Dr. Diederich (Berlin), SPD 12. 03. 92 Nils Dr. Dregger, Alfred CDU/CSU 12. 03. 92 Ehrbar, Udo CDU/CSU 12. 03. 92 Erler, Gernot SPD 12. 03. 92 Dr. Feldmann, Olaf FDP 12. 03. 92 Dr. Fell, Karl H. CDU/CSU 12. 03. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 12. 03. 92 Gallus, Georg FDP 12. 03. 92 Genscher, Hans-Dietrich FDP 12. 03. 92 Grünbeck, Josef FDP 12. 03. 92 Günther (Duisburg), CDU/CSU 12. 03. 92 Horst Dr. Gysi, Gregor PDS/LL 12. 03. 92 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 12. 03. 92 Hasenfratz, Klaus SPD 12. 03. 92 Dr. Hoth, Sigrid FDP 12. 03. 92 Jäger, Claus CDU/CSU 12. 03. 92 Kolbe, Regina SPD 12. 03. 92 Koppelin, Jürgen FDP 12. 03. 92 Kretkowski, Volkmar SPD 12. 03. 92 Kubicki, Wolfgang FDP 12. 03. 92 Dr. Kübler, Klaus SPD 12. 03. 92 Kuhlwein, Eckart SPD 12. 03. 92 Lattmann, Herbert CDU/CSU 12. 03. 92 Niggemeier, Horst SPD 12. 03. 92 Oostergetelo, Jan SPD 12. 03. 92 Dr. Ortleb, Rainer FDP 12. 03. 92 Ost, Friedhelm CDU/CSU 12. 03. 92 Paterna, Peter SPD 12. 03. 92 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 12. 03. 92* Rempe, Walter SPD 12. 03. 92 Roth, Wolfgang SPD 12. 03. 92 Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 12. 03. 92 Sauer (Salzgitter), CDU/CSU 12. 03. 92 Helmut Scharrenbroich, Heribert CDU/CSU 12. 03. 92 Schemken, Heinz CDU/CSU 12. 03. 92 Schmidt (Dresden), Arno FDP 12. 03. 92 Schwanhold, Ernst SPD 12. 03. 92 Titze, Uta SPD 12. 03. 92 Dr. Vogel, Hans-Jochen SPD 12. 03. 92 Dr. Waigel, Theo CDU/CSU 12. 03. 92 Wetzel, Kersten CDU/CSU 12. 03. 92 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Wieczorek (Duisburg), SPD 12. 03. 92 Helmut * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zu Tagesordnungspunkt 5 und Zusatzpunkten 2 bis 6 (Beratung von Anträgen auf Einsetzung einer Enquete-Kommission) Michael Stübgen (CDU/CSU): Die Einsetzung der hier geforderten Enquete-Kommission ist ein unverzichtbarer Schritt, um das Zusammenwachsen der alten und neuen Bundesländer zu fördern. Sie bietet die Chance einer gründlichen und verantwortlichen Aufarbeitung der jüngsten deutschen Geschichte, die sich weder auf die Rolle der Blockparteien noch auf die der Stasi reduzieren läßt. Wie wichtig eine solche Aufarbeitung ist, zeigt sich in dem mehr oder weniger fehlgeschlagenen Versuch, die nationalsozialistische Vergangenheit aufzuarbeiten. Ich erwarte, daß die Kommission einen gewichtigen Beitrag zu einer möglichst lückenlosen Aufarbeitung leistet. Die Darstellung von Staat, Kirche und Privatleben in der ehemaligen DDR ist eine Grundvoraussetzung, um die immer noch bestehenden Grenzen zwischen Ost- und Westbürgern abzubauen und Verständnis für die Probleme und daraus resultierenden Verhaltensweisen der neuen Bundesbürger zu erzielen. Der real existierende Sozialismus hat nicht nur eine zerstörte Umwelt und ein völlig marodes Wirtschafts- und Infrastruktursystem hinterlassen, nein, er hat auch Spuren in den Köpfen der ihm ehedem ausgelieferten Menschen hinterlassen. In einem Land, in dem diejenigen, die die Wahrheit sagten, verfolgt und die Lügner belohnt wurden, wo Recht in Unrecht verkehrt wurde und die kleinen und großen Unaufrichtigkeiten überlebensnotwendig waren, müssen die Menschen erst wieder neu lernen, mit der Wahrheit und dem Recht umzugehen und sich gegen Unwahrheit und Unrecht zur Wehr zu setzen. Aber ich bemerke insbesondere seit Januar in meiner Wahlkreisarbeit: das Verhältnis der Bürger zum Staat ändert sich, sie werden selbstbewußter. Ein wichtiger Anschub für dieses steigende Selbstbewußtsein waren die Verabschiedung und das Inkrafttreten des Stasi-Unterlagen-Gesetzes. Die Bürger erkennen — und für viele ist es nach eineinhalb Jahren deutscher Einheit eine neue Erfahrung —, welche Rechte und Möglichkeiten ihnen offenstehen, daß sie dem Staat nicht länger ausgeliefert sind, sondern ihm gegenüber genau fixierte Rechte — und natürlich auch Pflichten — haben. Dies wurde in meinen Bürgersprechstunden mehr als deutlich: Fiel im letzten Jahr häufig der Satz „Sie müssen mir 6842* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 helfen", so sind seit Januar die Bürger immer eher bereit, sich gegen rechtswidrige Akte des Staates und anderer Einrichtungen oder Bürger zur Wehr zu setzen. So fragen sie heute: „Was muß ich tun, um mein Recht durchzusetzen?" Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich einiges zu der gegenwärtigen Diskussion um den Umgang mit den Ergebnissen der Erkenntnisse aus den bisher gesichteten Papieren der SED- und Stasi-Archive sagen. Die von einigen Seiten — darunter leider namhafte Politiker — geforderte Schließung der Archive oder beschränkte Nutzung der Akten für die Opfer zeugt von einem hohen Maß an Unwissenheit über die tatsächliche Situation in den neuen Bundesländern und um das Wesen des DDR-Unrechtsstaates. Die bisherigen Veröffentlichungen — dabei muß man sehen, daß sich die sogenannte „Gauck-Behörde " noch im Aufbau befindet — haben gezeigt, wie minutiös und allumfassend die Spitzel des DDR-Staates Informationen über Bürger und Institutionen gesammelt haben, wie das MfS den Zugriff auf alle gesellschaftlichen Gruppen hatte, wie es oppositionelle Gruppen nicht nur bespitzelt hat, sondern sogar in der Lage war, seine Spitzel in einflußreichen Positionen dieser Gruppen und später Parteien zu installieren, und wie es scheinbar mühelos informelle Mitarbeiter in Kirchenleitungsgremien schleusen oder von dort rekrutieren konnte und sogar — das ist für mich eine neue bestürzende Erkenntnis — in diesen Gremien Personen hatte, die willfährig die Aufträge des MfS und der Staatsführung ausführten. Diese Erkenntnisse bieten der hier zur Debatte stehenden Kommission die Möglichkeit, die Machenschaften der DDR-Mächtigen zu untersuchen und in einer objektiven Darstellung der Bevölkerung zugänglich zu machen. Ohne den Zugang zu den hier dargestellten Informationen ist eine solche Darstellung unmöglich. Auch hier bietet sich ein Vergleich mit den Unterlagen des NS-Staates an: Wichtige Unterlagen verschwanden in den Archiven der Alliierten und konnten erst nach Ablauf von 30 Jahren zur Klärung von Sachverhalten herangezogen werden. Eine solche Verzögerung können und wollen wir uns nicht noch einmal leisten. Meine sehr verehrten Damen und Herren, es wird in letzter Zeit viel von dem sogenannten „Wahrheitsgehalt" der Stasi-Akten gesprochen. Er wird vor allem von Personen in Frage gestellt, die selbst unter Rechtfertigungsdruck geraten sind oder Personen von parteipolitisch hohem Interesse schützen wollen. Eines ist sicher: Die Wahrheit werden wir in diesen Akten nicht finden. Ich kenn auch niemanden, der dies ernsthaft erwartet. Die Frage ist aber: Inwieweit handelt es sich bei diesem Material um richtige Informationen? Ich denke, der Gehalt an richtigen Informationen ist so hoch wie der Zweck, zu dem diese Daten gesammelt wurden. Der Zweck des StasiArchivs war nicht, im geeinten Deutschland den Opfern die Möglichkeit zu geben, ihre Peiniger zu entlarven und die Täter und das System durch komplizierte Aktenführung zu schützen. Nein, der Zweck war es, Macht und Einfluß auf die Bürger in der ehemaligen DDR und auch auf viele Bürger in der Bundesrepublik zu haben. Das gigantische Aktenmaterial war das Werkzeug der Stasi. Da wir jetzt wissen, wie effizient das MfS gearbeitet hat, müssen wir auch davon ausgehen, daß die gesammelten Informationen einen hohen Wert an Richtigkeit haben. Das zeigen im übrigen auch die Ergebnisse vieler Untersuchungen. Meine Damen und Herren, ein vornehmliches Ziel der Kommission muß sein, exemplarisch für viele, die Einzelschicksale der namenlosen Opfer aufzuzeigen, die nicht wie namhafte Systemkritiker oder Politiker der ehemaligen DDR im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen. Diese namenlosen Opfer dürfen nicht zu vergessenen Opfern werden, während einige prominente Opfer, und immer dieselben, in Interviews und Talk-Shows brillieren. Geradezu unerträglich ist es, daß prominente Täter es offensichtlich leicht haben, ihre Lügen erneut medienwirksam zu verkaufen und dabei noch ein Vielfaches von dem verdienen, was ihre ehemaligen Opfer jemals durch Rehabilitation erhalten können. Dieser Umstand zeigt, wie überaus wichtig es ist, daß im Bereich der Regierungs- und Vereinigungskriminalität umgehend die notwendigen Schritte getan werden, um hier konkrete Ergebnisse zu erzielen. Meine Damen und Herren, die Enquete-Kommission muß, wenn sie ihre Aufgabe erfüllen will, zur Lobby der namenlosen Opfer werden. Sie steht in der Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Vergangenheitsaufarbeitung nicht nur auf der Ebene finanziell lukrativer Zeitungsartikel stattfindet, sondern auch diejenigen erfaßt, die die Medien nicht nutzen können. Darüber hinaus ist es dringend notwendig, auch die Verstrickungen zwischen staatlichen, politischen und kirchlichen Institutionen der ehemaligen DDR darzulegen. Dr. Roswitha Wisniewski (CDU/CSU): Ergänzend zu dem, was schon zur Notwendigkeit der Systemanalyse gesagt wurde, möchte ich nur auf einen, allerdings — wie mir scheint — zentralen Aspekt hinweisen und um seine Beachtung in der Arbeit der Enquete-Kommission bitten. Um ein geschichtliches Phänomen zu verstehen, muß man die Wurzel und das Ziel zu erkennen versuchen, aus dem heraus es entstand, und um für die Zukunft ähnlich negative Entwicklungen zu vermeiden, ist in diesem Fall die kritische Auseinandersetzung mit der Ideologie der DDR unvermeidbar. Wir Deutschen haben, so glaube ich, die besondere Pflicht, aus unserer Geschichte heraus einen Beitrag zur geistigen Bewältigung der beiden in einem einzigen Jahrhundert in Deutschland bzw. in einem Teil Deutschlands zur Herrschaft gelangten Ideologien zu leisten und die Menschen zu warnen vor Verirrungen des Denkens, die — wenn sie großen politischen Einfluß gewinnen — zu Mißbrauch von Regierungsmacht in schrecklichster Weise führen können. Die Menschen in der ehemaligen DDR lebten in einem politischen System, in dem Gewalt gegenüber sogenannten Staatsfeinden als Mittel der Politik betrachtet wurde. Dasselbe, nur in noch schreckliche- Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 6843* rem Ausmaß bis hin zum Völkermord, taten die Nationalsozialisten. Wie konnte es dazu kommen? Der 1. Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland lautet „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Der einzelne Mensch also ist Wert an sich und damit Fundament und Bezugspunkt für das politische Handeln. Es ist gleichgültig, ob er klein oder groß, gesund oder krank, alt oder jung ist, ob er Besitz hat oder nicht oder — mit Blick auf die Rassengesetze der Nationalsozialisten — welchen Ehepartner, welche Ehepartnerin er wählt, welche Überzeugung, welche Religion er vertritt. Grundrechte garantieren dem einzelnen diesen persönlichen Freiheitsraum, in dem er sich als sittliches Wesen frei entfalten kann. Grenzen sind lediglich gesetzt durch die Rechte der anderen und durch die Regeln und Gesetze, die das gemeinschaftliche Leben erfordert. Diese Grundgedanken sind in einer freiheitlichen Demokratie selbstverständlich. Sie sind es nicht, wenn von bestimmten philosophischen Grundannahmen her versucht wird, Menschen auf diese Grundannahmen hin als Teile eines Kollektivs — sei es der Nation, sei es der totalitären sozialistischen Gesellschaft — zu formen. So sind die Nationalsozialisten, um das — wie sie meinten — Ideal eines rassisch reinen, nordischen und deshalb angeblich hochwertigen Menschen zu verwirklichen, nicht vor der grauenvollen Konsequenz zurückgeschreckt, alles Leben zu vernichten, das ihrer Meinung nach rassisch minderwertig oder lebensunwert war. Diese Verirrung des Denkens ist für uns alle immer noch unfaßbar und von unvergleichlicher Scheußlichkeit. Aber auch der real existierende, totalitäre Sozialismus hat mit teilweise erschreckender Menschenverachtung — man denke nur an die Leidensgeschichte des russischen Volkes — versucht, die Menschheit auf ein höheres Niveau zu führen. Denn um ihr Ideal des „sozialistischen Menschen" zu verwirklichen, schreckten die Machthaber in den sozialistischen Staaten des ehemaligen Ostblocks nicht davor zurück, die bestehende Lebensordnung vollständig zu verändern. Ihr Ziel sollte vor allem dadurch erreicht werden, daß die Menschen enteignet und in einen gesellschaftlichen Produktionsprozeß gezwungen wurden. Dadurch — so war die geltende Meinung — sollte eine Höherentwicklung der Menschheit erfolgen. Wer sich widersetzte, wurde unter Druck gesetzt und verfolgt. Vielfach wurde versucht, das gewünschte Denken durch Zwang zu erreichen. Der Nationalsozialismus wurde letztlich durch den Rassenwahn in den Krieg und in den Untergang getrieben. Der totalitäre Sozialismus endete im wirtschaftlichen Zusammenbruch, in der bleibenden Schädigung vieler Menschen und im Entsetzen angesichts eines Spitzelwesens ungeahnten Ausmaßes. Beide Katastrophen lassen sich — trotz aller Unterschiede, die nicht übersehen werden dürfen — zurückführen auf einen schwerwiegenden Verstoß gegen den Menschen und sein ihm eigenes Wesen. Die Enteignung war im real existierenden Sozialismus das wichtigste, auch anthropologisch-philosophisch begründete Instrument zur Herstellung des sozialistischen Menschen und seine Einfügung in das sozialistische Kollektiv (vgl. Artikel 4 der DDR-Verfassung). Und dieses Verbot der Verfügungsmacht über privates Produktivvermögen war nicht nur eine wirtschaftliche Fehlentscheidung, sondern darüber hinaus ein zerstörender Eingriff in die menschliche Natur und ihre Motivationskräfte. Eigentum ist mehr als Besitz. Von diesen Grundlagen her sollte die Marxismus-Kritik vorgenommen werden, und es wäre gut, wenn auch der Nationalsozialismus mit seinen gravierenden historischen und philosophischen Fehlurteilen vergleichend in den Blick genommen werden würde. Die Geschichte des real existierenden, totalitären Sozialismus verlangt nach ideologiekritischer Aufarbeitung. Der zwangsweise Eingriff in anthropologische Grundkonstanten, also in wesentliche Gegebenheiten und Bedürfnisse der menschlichen Natur, wie z. B. das Eigentumsverbot, führt nicht zur damit angeblich angestrebten positiven Weiterentwicklung der Menschen, sondern zu Unfreiheit und Katastrophe. Nicht umsonst schützen daher in freiheitlich organisierten Staaten die Grundrechte diese wichtigsten Lebensbedürfnisse des einzelnen Menschen und machen dadurch den Weg frei für eine nicht mechanisch herbeizuführende, sondern eine langfristige, auf der Mitwirkung der einzelnen Menschen beruhende positive Weiterentwicklung des Menschengeschlechtes. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Heribert Scharrenbroich (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Fragen 6 und 7): Was weiß die Bundesregierung über die Verhaftung von katholischen Aktivisten, wie Dr. Eduardo Vidal und Rigoberto Carcellez Ibarras sowie weiterer Katholiken aus der Ortschaft Pueblo del Cobre nach dem 3. Februar 1992, Menschen, die an keiner illegalen und viel weniger an einer gewalttätigen Aktion beteiligt waren? Was gedenkt die Bundesregierung gegen die Menschenrechtsverletzungen in Kuba zu unternehmen? Zu Frage 6: Nach glaubwürdigen Informationen sind die genannten Personen verhaftet worden, weil sie einer Dissidentengruppe angehören. Danach soll ihre Festnahme in keinem Zusammenhang mit ihrer Zugehörigkeit zur katholischen Kirche stehen. Generell soll sich zur Zeit in Kuba niemand wegen seiner Verbindungen zur katholischen Kirche in Haft befinden. Zu Frage 7: Die Bundesregierung verurteilt die wachsende Repression in Kuba, die gegen friedliche und Gewalt ablehnende Dissidenten gerichtet ist. Sie hat in den letzten Monaten mehrfach sowohl gegenüber dem kubanischen Botschafter in Bonn wie auch gegenüber Vertretern der kubanischen Regierung in Havanna ihre tiefe Sorge über die wachsende Intoleranz gegenüber poltischen Dissidenten und über Verurteilungen 6844* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 wegen des bloßen Eintretens für Menschenrechte zum Ausdruck gebracht. Dabei wurde auch deutlich gemacht, daß das kubanische Verhalten die bilateralen Beziehungen belastet. Im gleichen Sinne hat sich die Bundesregierung auch gemeinsam mit ihren europäischen Partnern an die kubanische Regierung gewandt. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 12/ 2197 Fragen 9 und 10): Sind von der „Financial Times" gemeldete Vorbereitungen der UNO zur Übertragung mehrerer bisher irakischer Ölquellen an Kuwait durch die Neuziehung der irakisch-kuwaitischen Grenze nach Ansicht der Bundesregierung rechtmäßig, und stimmt sie diesen Vorhaben zu? Teilt die Bundesregierung die Ansicht, daß eine solche Übertragung einen Anlaß zu zukünftigen Konflikten zwischen Irak und Kuwait darstellen könnte? Zu Frage 9: Die Grenzkommission hat bisher zum Grenzverlauf keine Empfehlungen ausgesprochen oder Entscheidungen gefällt. Sie hat hierauf in einer Presseveröffentlichung vom 5. März 1992 hingewiesen und anderslautende Pressemeldungen ausdrücklich zurückgewiesen. Die Bundesregierung sieht sich daher nicht in der Lage, Stellung zu nehmen. Zu Frage 10: Die Bundesregierung kann sich aus den unter Frage 9 angeführten Gründen hierzu nicht äußern. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Frage des Abgeordneten Benno Zierer (CDU/ CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 33): Welche Auffassung vertritt die Bundesregierung zu den Plänen der EG-Kommission, die in Deutschland bisher unbegrenzte Einlagensicherung der Banken im Konkursfall dadurch aufzuheben, daß ab 1993 nur noch bis zu 30 000 DM ganz, bis zu 70 000 DM nur zu drei Viertel, über 70 000 DM Ersparnisse nur noch zur Hälfte abgesichert sein sollen, und was gedenkt sie im Vorfeld dieser Entscheidung zu tun? Die in der Frage zitierten Pläne der EG-Kommission sind der Bundesregierung nicht bekannt. Sie ist vielmehr darüber unterrichtet, daß die Kommission plant, einen Richtlinienentwurf vorzulegen, in dem Mindestgrenzen für die Einlagensicherung enthalten sind, nicht jedoch Höchstgrenzen. Damit können die in Deutschland bewährten Einlagensicherungssysteme bestehen bleiben. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Joachim Grünewald auf die Fragen des Abgeordneten Manfred Kolbe (CDU/ CSU) (Drucksache 12/2197 Fragen 36 und 37): Ist es richtig, daß der Dresdner Treuhand-Chef Wotte seit Oktober 1990 auf Kosten der Treuhandanstalt eine ZweiZimmer-Suite im Hotel Bellevue für 200 DM pro Nacht bewohnt? Wieviel Geld hat die Treuhandanstalt seit dem 3. Oktober 1990 für Hotelkosten ausgegeben — möglichst nach Hotels aufgeschlüsselt? Zu Frage 36: Herr Wotte hat seit Aufnahme seiner Tätigkeit als Leiter der THA-Niederlassung in Dresden im Oktober 1990 verschiedene Zimmer unterschiedlicher Kategorie im Hotel Bellevue bewohnt. Er hat niemals eine Suite in Anspruch genommen. Neben der schwierigen Wohnungssituation in der sächsischen Landeshauptstadt haben für die Unterbringung im Hotel vor allem Sicherheitsgesichtspunkte eine Rolle gespielt. Diese machten auch einen mehrfachen Zimmerwechsel erforderlich. Auf Grund des mit Herrn Wotte geschlossenen Anstellungsvertrages hat die Treuhandanstalt für das erste Jahr die anfallenden Übernachtungskosten übernommen. Seither erhält er eine monatliche Trennungsgeldpauschale. Zu Frage 37: Vom 1. Juli bis 31. Dezember 1990 wurden die Reisekosten pauschal abgerechnet. Die Aufwendungen beliefen sich in diesem Zeitraum auf 3,8 Millionen DM. Davon sind rund 50 %, mithin ca. 1,9 Millionen DM, für Hotelkosten angefallen. Eine Aufstellung nach Hotels wäre nur mit großem personellen und zeitlichen Aufwand möglich. Im Jahre 1991 beliefen sich die Aufwendungen der Zentrale und der Niederlassungen der Treuhandanstalt für Hotelkosten auf ca. 42,4 Millionen DM. Eine Gesamtaufstellung nach Hotels kann nur mit großem personellen und zeitlichen Aufwand angefertigt werden. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Frage des Abgeordneten Michael von Schmude (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 40): Beabsichtigt die Bundesregierung, sich Überlegungen des Forschungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz zu eigen zu machen, wonach das auf Ende 1994 festgelegte Auslaufen der Zonenrandförderung vorgezogen werden soll auf Mitte 1992, oder teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die Wirtschaft verläßliche Daten und ausreichende zeitliche Vorgaben benötigt, um Investitionen auch im ehemaligen Zonenrandgebiet unter Beibehaltung der zugesagten Zonenrand-Sonderabschreibungen durchzuführen? Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, die in Artikel 5 (Änderung des Zonenrandförderungsgesetzes) des Steueränderungsgesetzes vom 24. Juni 1991 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 6845* neu geregelten Auslauffristen der Zonenrandförderung zu ändern. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Christine Lucyga (SPD) (Drucksache 12/2197 Fragen 41 und 42): Ist der Bundesregierung bekannt, daß durch die beabsichtigte Herausnahme des Stadt- und Landkreises Rostock aus dem Sonderprogramm der Gemeinschaftsaufgabe „Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur" die sich abzeichnende durchgehende Strukturkrise der Region, die nach neuesten Arbeitsmarktberichten und Prognosen weit über den Raum Rostock hinauswirkt und auch in konjunkturbestimmenden Bereichen hohe Arbeitsplatzverluste signalisiert, nicht mehr eindämmbar ist? Mit welchen Mitteln will die Bundesregierung nach Wegfall der Sonderförderung sicherstellen, daß die großen regionalen Schwerpunktaufgaben von überregionaler wirtschaftlicher Bedeutung für ganz Mecklenburg-Vorpommern, wie z. B. das Güterverteilzentrum oder der Ausbau des Seehafens Rostock noch sinnvoll und wirtschaftsfördernd für ganz MecklenburgVorpommern weitergeführt werden können? Zu Frage 41: Das gesamte Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist Fördergebiet der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur". Darüberhinaus werden für 40 % dieses Fördergebiets mit einem Sonderprogramm des Gemeinschaftswerkes „Aufschwung-Ost" in den Jahren 1991 und 1992 insgesamt zusätzliche Mittel in Höhe von 300 Millionen DM (Bund und Land je zu 50 %) zur Verfügung gestellt. Für Rostock werden aus diesen Mitteln bereits 117 Millionen DM (39 % der Sonderprogrammittel) verwendet. Von den Sonderprogrammitteln insgesamt waren bis Ende 1991 bereits 208 Millionen DM (69 %) für konkrete Projekte gebunden. Auf Antrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat der Planungsausschuß der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe am 6. März 1992 beschlossen, eine Veränderung des Sonderprogrammgebietes entsprechend der veränderten wirtschaftlichen Situation und der besonderen Nachteile der strukturschwachen Gebiete in den östlichen Teilen des Landes vorzunehmen. Statt der kreisfreien Städte Rostock und Wismar und der dazugehörigen Landkreise können jetzt die wesentlich strukturschwächeren Kreise Ribnitz-Damgarten, Rügen, Grimmen, Demmin, Anklam, Altentreptow, Ueckermünde, Strasburg und Pasewalk mit den aus dem Sonderprogramm noch zur Verfügung stehenden ca. 90 Millionen DM zusätzlich gefördert werden. Zu Frage 42: Die Region Rostock bleibt in der Normalförderung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur". Die Durchführung der Förderung, d. h. die Auswahl der Förderprojekte, die Festlegung der Fördersätze usw. ist Sache des Landes. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat damit die Möglichkeit, im Rahmen der dem Land zur Verfügung stehenden verplanbaren GA-Mittel in Höhe von 785,4 Millionen DM (Bund und Land) wichtige Projekte, insbesondere solche mit überregionaler Wirksamkeit, zu fördern. Bisher wurden für Rostock aus der Normalförderung Mittel in Höhe von 62 Millionen DM eingesetzt. Insgesamt werden für Rostock bisher Mittel in Höhe von 180 Millionen DM zur Verfügung gestellt, die einem Investitionsvolumen von 720 Millionen DM entsprechen. Anlage 9 Antwort des Pari. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Fragen des Abgeordneten Klaus Harries (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Fragen 43 und 44): Sind Informationen zutreffend, daß in der Bundesrepublik Deutschland Genehmigungsverfahren für die Errichtung, Erweiterung oder Modernisierung von Industrie- oder gewerblichen Anlagen unverhältnismäßig lange dauern, wesentlich länger als in konkurrierenden Industrie- und Handelsländern, und ist die Bundesregierung bereit, gesetzliche Regelungen zu schaffen, die es erwarten lassen, daß in Zukunft kürzere Genehmigungsverfahren durchgeführt werden können? Könnten ggf. branchenspezifisch nähere Angaben über zu lange dauernde Genehmigungsverfahren gemacht werden? Zu Frage 43: Umfassende Angaben über die Dauer von Genehmigungsverfahren im internationalen Vergleich liegen der Bundesregierung nicht vor. Nach einer Untersuchung von Infratest Industria aus dem Jahr 1990 in den alten Bundesländern betrug die durchschnittliche Dauer von Genehmigungsverfahren für Unternehmen der mittelständischen Industrie knapp 7 Monate; bei rund 75 % aller Fälle lag die Dauer unter diesem Durchschnittswert. 72 % der befragten Unternehmen beklagten die Länge der Genehmigungsverfahren, ohne daß jedoch für die große Breite der Unternehmen die Genehmigungsverfahren zu den entscheidenden Standortfaktoren gehörten. Die Bundesregierung nimmt die vor allem auch von großen Industrieunternehmen geäußerten Klagen über zu lange Genehmigungsverfahren sehr ernst. Sie hat in Bereichen, für die sie direkt zuständig ist, die Initiative ergriffen: — so hat sie das inzwischen in Kraft getretene Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz vorgelegt; — so prüft sie, welche Regelungen des bis Ende Mai 1995 befristeten Maßnahmengesetzes zum Baugesetzbuch zur dauerhaften Anwendung in allen Bundesländern geeignet sind. Die Frage der Verkürzung der Genehmigungsverfahren berührt jedoch vor allem Zuständigkeiten der Länder. Der Bundesminister für Wirtschaft hat bereits im Juni 1991 den Wirtschaftsministern der Lander einen Bericht mit entsprechenden Anregungen vorgelegt. Auf der Länderwirtschaftsministerkonferenz am 25./26. März 1992 in Saarbrücken werden erneut 6846* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 Möglichkeiten der Verfahrensbeschleunigung beraten werden. Zu Frage 44: Wie bereits erwähnt, liegt der Bundesregierung keine umfassende Analyse zur Dauer von Genehmigungsverfahren vor. Gleichwohl hat sie Kenntnis von Einzelangaben aus der Wirtschaft, deren Repräsentativität jedoch nicht überprüfbar ist. Beispiel chemische Industrie: Die durchschnittliche Dauer der Genehmigungsverfahren soll sich während der vergangenen zehn Jahre von 8-10 Monaten auf inzwischen rd. 20 Monate erhöht haben. Beispiel Automobilindustrie: Laut Aussagen eines Automobilherstellers dauert die Genehmigung für eine neue Fabrikhalle 4 bis 5 Jahre. Beispiel Bio- und Gentechnik: In Deutschland gibt es — anders als in den USA und Japan mit über 100 — erst einige wenige gentechnische Produktionen. Von weltweit über 600 Freisetzungen gentechnisch veränderter Mikroorganismen haben in Deutschland — unter großen Schwierigkeiten — erst zwei (lachsfarbene Petunien) stattgefunden, in Frankreich sind es inzwischen über 50. Mehrere Chemieunternehmen haben ihre F+E-Aktivitäten im Bereich Bio- und Gentechnik ins Ausland verlagert, vorzugsweise USA und Japan, aber auch nach Frankreich. Viele Jahre wurde bei einem chemischem Unternehmen die Inbetriebnahme einer Versuchsanlage für die Herstellung menschlichen Insulins verhindert. Hierdurch hat sich auch der Antrag auf die Einrichtung der eigentlichen Produktionsanlage verschoben. Lange Genehmigungsdauern erweisen sich vor allem in denjenigen Bereichen als Wettbewerbsnachteil, in denen der rasche technische Fortschritt ständig kürzere Innovationszyklen zur Folge hat. Die Konsequenz sind Startverzögerungen auf neuen Teilmärkten oder auch Produktionsverlagerungen ins Ausland. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Frage des Abgeordneten Ortwin Lowack (fraktionslos) (Drucksache 12/2197 Frage 47): Was spricht nach Auffassung der Bundesregierung gegen Existenzgründungsförderung in der CSFR und in Polen auf der Basis eines Abkommens über Finanzierungshilfen zur Gründung kleiner und mittlerer Privatunternehmen, zumindest bei deutscher Beteiligung? Der Gründung kleiner und mittlerer selbständiger Unternehmen in Polen und in der CSFR kommt eine erhebliche Bedeutung bei der marktwirtschaftlichen Umstrukturierung zu. Gerade mittelständische Unternehmen sind in der Lage, auf Marktanforderungen flexibel zu reagieren. Im jetzigen Stadium des Reformprozesses in der CSFR und in Polen sind finanzielle Anreize zur Gründung neuer Unternehmen wirtschaftspolitisch sinnvoll. Solche Anreize müssen zunächst im Rahmen der allgemeinen Wirtschaftspoltitik von den jeweiligen Ländern selbst geschaffen werden. Neben eigenen nationalen Programmen zur Existenzgründungsförderung bedarf es möglicherweise auch im Einzelfall der Hilfe von dritter Seite. Die Bundesrepublik Deutschland, die Hauptleistungsträger für Hilfen an die Länder in Mittel- und Osteuropa ist, wäre damit aber allein überfordert. Es ist deshalb sinnvoll, daß finanzielle Hilfen für Existenzgründer im Rahmen multilateraler Aktionen erfolgen. Dafür eignet sich vor allem das PHARE-Programm der EG. Im Rahmen dieses Programms gibt es bereits spezielle Programme für kleine und mittlere Unternehmen in Polen und der CSFR. Maßnahmen der Bundesregierung in der mittelstandspolitischen Zusammenarbeit mit Polen und der CSFR sind subsidiär zu den Maßnahmen der EG sinnvoll. Zur Finanzierung mittelstandspolitischer Maßnahmen in den Ländern Mittel- und Osteuropas ist im Bundeshaushalt ein Globaltitel in Höhe von 6 Millionen DM für 1992 eingestellt worden. Vordringliche Maßnahmen in diesem Zusammenhang sind Pilotprojekte, die auf der Angebotsseite der Wirtschaft ansetzen (Information, Qualifikation, Beratung, Technologietransfer, Unterstützung beim Aufbau von Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft sowie von Kammer- und Verbandsstrukturen). Die Bundesregierung fördert über das Mittelstandsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau Investitionen kleiner und mittlerer deutscher Unternehmen in den MOE-Ländern durch die Vergabe zinsvergünstigter Kredite. Diese langfristigen Darlehen bis zur Höhe von 10 Millionen DM mit einer Laufzeit von bis zu 10 Jahren bei höchstens 2 tilgungsfreien Anlaufjahren werden sowohl bei 100 %iger Übernahme oder Neugründung von Unternehmen als auch für Beteiligungen gewährt. Hinzu kommen die verschiedenen weiteren bilateralen Förderprogramme, wie z. B. Kapitalanlagegarantien für Investitionen in den MOE-Ländern sowie die sogenannten Hermes-Deckungen für Exporte. Über die bisherige Hilfe hinausgehende haushaltsbelastende Fördermaßnahmen für Polen und die CSFR sind auf Grund der angespannten Haushaltslage und im Hinblick auf die Situation in den neuen Bundesländern und den GUS-Staaten nicht zu vertreten. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Frage des Abgeordneten Simon Wittmann (Tännesberg) (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 48): Welche Vorstellungen hatte die Bundesregierung im Rahmen eines Konventionsprogrammes anläßlich des Truppenabbaus entwickelt, und warum werden diese Vorstellungen nicht verwirklicht? Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 6847 * In den Bund-Länder-Verhandlungen über ein Konversionsprogramm hat die Bundesregierung stets die Auffassung vertreten, daß die Maßnahmen zur Flankierung des Truppenabbaus in das bewährte strukturpolitische Instrumentarium zu integrieren seien. Demensprechend sah der Vorschlag der Bundesregierung — ein Sonderprogramm im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" gem. Artikel 91 a GG und — ein Sonderprogramm „Städtebau" gem. Artikel 104 a GG vor. Dieser Vorschlag hatte zum Ziel, die Konversionsmittel in relativ strukturschwachen und vom Truppenabbau besonders stark betroffenen Regionen konzentriert einzusetzen. Die Länder forderten stattdessen vehement — einen Konversionsfonds analog zum Strukturhilfegesetz. Es kam ihnen dabei vor allem darauf an, die Konversionsmittel möglichst frei einsetzen zu können. Der Bund ist dieser Forderung der Länder im Vermittlungsverfahren nachgekommen, um den Kompromiß im Zusammenhang mit dem Steueränderungsgesetz 1992 möglich zu machen: — Die alten Länder erhalten 2 %-Punkte mehr am Länderanteil des Mehrwertsteueraufkommens. — Die Mehreinnahmen belaufen sich 1993 auf ca. 4,2 Milliarden DM und 1994 auf 4,4 Milliarden DM. — Die Bundesregierung hat im Vermittlungsausschuß deutlich gemacht, daß — diese Senkung des Bundesanteils am Mehrwertsteueraufkommen und — die bereits vor dem Vermittlungsverfahren beschlossene verbilligte Abgabe bisher militärisch genutzter bundeseigener Liegenschaften — mit Einnahmeausfällen von ca. 1,6 Milliarden DM — ihr finanzieller Beitrag zur regionalen Flankierung der Folgen des Truppenabbaus ist. Es ist nun allein Sache der Länder, ob und in welcher Form sie diese Mittel für die regionale Flankierung des Truppenabbaus einsetzen. Die Länder tragen jetzt die Verantwortung für eine wirksame regionale Flankierung der Folgen des Truppenabbaus. Die dazu notwendigen Finanzmittel stehen nun zur Verfügung. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Frage des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 51): Ist der Bundesregierung bekannt, daß die gegenwärtige Fassung der Verträge mit osteuropäischen Staaten zur Beschäftigung von Werkvertragsarbeitnehmern wegen des Währungsgefälles zu erheblichen Unzuträglichkeiten auf dem Baumarkt führt, und was wird sie unternehmen, um sicherzustellen, daß bei künftigen Werkverträgen die Ausnutzung des Währungsgefälles nicht länger zu Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten deutscher Subunternehmen führt? Der Bundesregierung ist nicht bekannt, daß die gegenwärtige Fassung der Verträge mit osteuropäischen Staaten zur Beschäftigung von Werkvertragsarbeitnehmern wegen des Währungsgefälles zu erheblichen Unzuträglichkeiten auf dem Baumarkt führt. Sie schließt aber nicht aus, daß in Einzelfällen für deutsche Bauunternehmen, die mit osteuropäischen Arbeitnehmern auf Werkvertragsbasis kooperieren, gewisse Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten (deutsche Subunternehmen) gegeben sein können. Für die Bauwirtschaft insgesamt ist der Einsatz von osteuropäischen Arbeitnehmern auf der Grundlage der in Rede stehenden Regierungsabkommen — hierin ist der Baubereich im übrigen durch Unterkontingente limitiert — von untergeordneter Bedeutung. Bei einer Gesamtbeschäftigtenzahl von etwa 2,4 Millionen machen die Ende Januar hier auf Werkvertragsbasis Beschäftigten rund 44 000 Bauarbeiter aus Jugoslawien, Polen, Ungarn, der CSFR, Rumänien und Bulgarien knapp 2 % aus. Der für die Durchführung der Vereinbarungen über den Einsatz von Werkvertragsarbeitnehmern sachlich federführende Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung (BMA) achtet darauf, daß es nicht zu gravierenden Beeinträchtigungen der Wettbewerbschancen in starker regionaler Konzentration kommt. Dem soll durch diesbezügliche Konzentrationsklauseln Rechnung getragen werden. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatsskretärs Willy Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 56): Wie viele Wohnplätze für Flüchtlinge kann die Bundeswehr in Bayern kurz- und mittelfristig zur Entlastung der Kommunen zur Verfügung stellen, und bis wann werden entsprechende Entscheidungen getroffen werden? Das Bundesministerium der Verteidigung unterscheidet — in Übereinstimmung mit dem Bundesminister des Innern — zwei Personengruppen — Aussiedler und — Asylbewerber. Aussiedler Seit nunmehr fast drei Jahen stellt die Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe Unterbringungsplätze für Aussiedler (früher auch Übersiedler) bereit und leistet damit einen anerkannten Beitrag zur Lösung dieses Problems. In Bayern stehen derzeit ca. 2 300 Plätze zur Verfügung. Asylbewerber Die großen Probleme, die bei der Unterbringung von Asylbewerbern in Ländern und Gemeinden 6848* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 bestehen, sind dem BMVg bekannt. Einer Unterbringung von Asylbewerbern in genutzten Kasernen kann das Bundesministerium der Verteidigung jedoch aus Sicherheitsgründen nicht zustimmen. In Absprache mit dem Bundesminister der Finanzen haben wir deshalb Liegenschaften oder Teile davon, an denen die Bundeswehr keinen Bedarf mehr hat, in das Allgemeine Grundvermögen des Bundes überführt, damit über eine weitere Nutzung entschieden werden kann. Sie stehen in vielen Fällen — nach entsprechenden infrastrukturellen Maßnahmen (Auszäunung, Zuwegung) zu Lasten des Nutzers — auch für Asylbewerber zur Verfügung. Das BMVg nimmt auf die Nachnutzung keinerlei Einfluß. In Bayern sind das ca. 2 260 Plätze, die zur Entlastung in den Kommunen beitragen können. Anlage 14 Antwort des Pari. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Norbert Gansel (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 58): Welche konkreten Vorstellungen hat die Bundesregierung zu einer gemeinsamen Bergeaktion der in der Ostsee versenkten Giftgasgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg durch die deutsche und die sowjetische Marine und hat der Oberkommandierende der baltischen Flotte der sowjetischen Gesamtstreitkräfte, Admiral Jegorow, auf die Frage des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Ottfried Hennig bei einem Besuch in Königsberg nach der Möglichkeit gemeinsamer Suchtrupps mit dem Satz „Das machen wir zusammen" geantwortet, wie der Parlamentarische Staatssekretär in Presseerklärungen berichtet hat, oder hat er die Frage unbeantwortet gelassen, wie der den Parlamentarischen Staatssekretär begleitende Bundestagsabgeordnete Koppelin ebenfalls in Presseerklärungen berichtet hat? Im Bundesministerium der Verteidigung wird derzeit vorsorglich geprüft, welche Möglichkeiten für eine Beteiligung der Deutschen Marine an der Suche nach Giftgasmunition in der Ostsee bestehen. Das Ergebnis dieser Prüfung wird im Rahmen der Arbeit einer Arbeitsgruppe, die der Bundesminister für Verkehr einzusetzen beabsichtigt, für die Entwicklung künftiger Maßnahmen genutzt werden können. Auf die Frage des Kollegen Dr. Hennig nach der Möglichkeit einer Beteiligung der deutschen Marine und der Baltischen Flotte an einer zivil-militärischen Aktion zur Auffindung von in der Ostsee versenkter Giftgasmunition erklärte Admiral Jegorov sein Einverständnis. Über die zustimmende Reaktion des Oberbefehlshabers der Baltischen Flotte hat auch der bei dem Gespräch anwesende Vertreter der deutschen Botschaft Moskau berichtet. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Michael von Schmude (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 69): Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, auf die Landesregierung Schleswig-Holstein einzuwirken, um die schleppende Planung von Bundesstraßenbauvorhaben durch das Landesstraßenbauamt zu beschleunigen und sicherzustellen, daß sich eine Bankrotterklärung des Landesstraßenbauamtes nicht wiederholt, wonach aufgrund angeblichen Personalmangels beim Landesstraßenbauamt noch nicht einmal Personalkapazität zur Ausarbeitung eines Ingenieurvertrages für die Planung der großen Umgehung Schwarzenbek vorhanden ist? Die Bundesregierung kann, um im Sinne der Fragestellung Einfluß zu nehmen, lediglich die Landesregierung Schleswig-Holstein auf die Folgen für den Infrastrukturausbau im Lande hinweisen. Eine unmittelbare Einwirkungsmöglichkeit hat sie nicht. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Gunnar Uldall (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Fragen 70 und 71): In wie vielen Fällen hat das zu Beginn der Legislaturperiode geäußerte Vorhaben, Grundstücke der Deutschen Reichsbahn zu verwerten, zum Erfolg geführt? Wie beurteilt die Bundesregierung diese Möglichkeit angesichts der klaren Rechtsverhältnisse bei den meisten Reichsbahngrundstücken und der angespannten Grundstücksmarktlage in den neuen Bundesländern? Zu Frage 70: Die Deutsche Reichsbahn ist bestrebt, ihren für den eigentlichen Bahnbetrieb nicht benötigten Grundbesitz bestmöglich zu verwerten. Als mögliche Verwertungsformen kommen Vermietung, Verpachtung, die Vergabe eines Erbbaurechtes oder die Veräußerung in Betracht, wobei die wirtschaftlichste Lösung im Einzelfall Vorrang hat. Bei den Verwertungsformen Vermietung und Verpachtung, bei denen bestehende Verträge übernommen wurden, gilt es, diese nun den neuen Gegebenheiten anzupassen. Bei rund 3 500 Verträgen wurde dies bereits erledigt. Veräußert wurden seit dem 3. Oktober 1990 22 Objekte. Zu Frage 71: Die Bundesregierung betrachtet das bisherige Ergebnis als unbefriedigend, weil die Immobilienbewirtschaftung ein wichtiger Zweig im Unternehmen Deutsche Reichsbahn sein könnte. Die konsequente Vermarktung der Liegenschaften kann zu steigenden Einnahmen bei der Deutschen Reichsbahn und zur wirtschaftlichen Belebung in den neuen Bundesländern führen. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Norbert Gansel (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 75): Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 6849* Wie ist der Stand der Verhandlungen bzw. des Abkommens über den kleinen Grenzverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der CSFR, und welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, Verhandlungen zu beschleunigen, damit die Belastungen an den Grenzübergängen zur CSFR (Verkehrsüberlastung, lange Wartezeiten, Umweltbelastung, sanitäre Verhältnisse etc.) vermindert werden können? Die Verhandlungen mit der CSFR über den Abschluß eines Abkommens zur Regelung des Kleinen Grenzverkehrs sind im Gange. Bisher haben zwei Verhandlungsrunden in Passau (Juli 1991) und Eger (Januar 1992) stattgefunden. Dabei wurde über die Grundzüge des Abkommens sowie über eine Reihe von Vertragselementen einschließlich ersten Textentwürfen Übereinstimmung erzielt. Die nächste Verhandlungsrunde ist bereits für den 23. bis 27. März 1992 vorgesehen. Die Bundesregierung beabsichtigt dabei, die Verhandlungen über den Vertragstext abzuschließen, damit das Abkommen möglichst bald unterzeichnet werden kann. Ziel ist es. die Vorteile, die sich für die Grenzbevölkerung und die Wanderer aus diesem nicht ratifizierungsbedürftigen Abkommen ergeben, noch für diese Sommersaison wirksam werden zu lassen. Absprachen mit der tschechoslowakischen Seite über die kurzfristige Verbesserung der Ablauforganisation bei der Zollabfertigung sind getroffen. Die Zollverwaltungen und die beteiligten Grenzspediteure setzen diese derzeit um. Erste Erfolge dieser Entflechtung des auf die Grenzzollstellen zurollenden Lkw-Verkehrs sind bereits erkennbar. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage der Abgeordneten Ulrike Mehl (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 76): Ist die Bundesregierung bereit, die Bergung von Giftgasaltlasten deutschen Ursprungs aus der Ostsee zu betreiben, um einer möglichen ökologischen Katastrophe vorzubeugen? Die Bundesregierung ist nicht der Auffassung, daß von der nach dem Zweiten Weltkrieg in der Ostsee versenkten Giftgasmunition eine ökologische Katastrophe droht. In der Regel geht von Giftgasmunition, die in ausreichender Tiefe versenkt ist, keine Gefahr aus. Eine Gefährdung der Meeresfauna durch freigesetzte Kampfstoffe ist auszuschließen. Die Giftgasmunition kann dann eine Gefahr bilden, wenn sie an die Meeresoberfläche geholt wird und dort mit Sauerstoff reagiert. Daher sieht die Bundesregierung eine Bergung der Giftgasmunition als nicht zweckmäßig an. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Horst Jungmann (Wittmoldt) (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 77): Wie beurteilt die Bundesregierung die Gefahren, die von den nach dem Zweiten Weltkrieg in der Ostsee versenkten Giftgasgranaten ausgehen, und welche Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung zu ergreifen, um ggf. diese Gefahren zu beseitigen? In der Regel geht von Giftgasmunition, die in ausreichender Tiefe versenkt ist, keine Gefahr aus. Auch durch die jetzt bekannt gewordenen Versenkungsaktionen der Deutschen Demokratischen Republik in dem Versenkungsgebiet östlich von Bornholm wird die Fischerei nicht gefährdet, wenn sie das in den Seekarten mit dem Zusatz Gasmunition gekennzeichnete Gebiet meidet. Das Bundesverkehrsministerium hat eine erneute umfassende Bestandsaufnahme über Versenkungsorte, Mengen und Arten von Giftgas- und anderer Munition in der Ostsee veranlaßt. Zudem wird der Bundesverkehrsminister über die bereits eingeleiteten Maßnahmen hinaus in Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltminister und den Umweltministerien der Küstenländer eine Arbeitsgruppe einsetzen, die die jetzt bekannt gewordenen Informationen auswerten und Vorschläge für weitere Maßnahmen erarbeiten soll. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Dieter Schulte auf die Frage des Abgeordneten Dr. Klaus Kübler (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 78): Ist der Bundesregierung das genaue Ausmaß und die chemische Zusammensetzung der in den Medien genannten riesigen Gasblase in der Ostsee bekannt, und auf welche Ursachen führt die Bundesregierung das Zustandekommen dieser Gasblase zurück? Der Bundesregierung liegen keine Informationen über eine Gasblase in der Ostsee vor. In dem Seegebiet östlich von Bornholm finden sich jedoch Sedimente, in denen sich aus natürlichen Gründen Gase sammeln. Hauptsächlich bildet sich Methan. Eine Giftblase im Zusammenhang mit der in diesem Gebiet versenkten Giftgasmunition ist nach Expertenmeinung auszuschließen. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Frage der Abgeordneten Susanne Kastner (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 79): Wie beurteilt die Bundesregierung die Ergebnisse einer ohne deutsche Beteiligung erstellten Studie der EG-Kommission, daß die angespannte Wasserversorgung die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinschaft behindere und die Sicherung der Trinkwasserversorgung allein durch verstärkte Maßnahmen der technischen Trinkwasseraufbereitung zu erreichen sei, und wird sich die Bundesregierung auf EG-Ebene dafür einsetzen, daß die Industrie und die Landwirtschaft als Verursacher der Schadstoffeinleitungen die Kosten der Gewässersanierung zu tragen haben und nicht die Wasserversorger und Verbraucher über die steigenden Kosten der Trinkwasseraufbereitung? 6850* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 Die Bundesregierung hat Kenntnis davon, daß die für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung zuständige Generaldirektion der EG-Kommission bei einigen Firmen eine Studie in Auftrag gegeben hat über Forschung und technologische Entwicklung für die Versorgung und den Gebrauch der Süßwasserressourcen. Entwürfe von Teilstudien sind der Bundesregierung vor wenigen Tagen bekannt geworden; deren erste Auswertung ergab keine Hinweise, daß als zusammenfassendes Ergebnis die Auffassung vertreten wird, die Sicherung der Trinkwasserversorgung sei allein durch Trinkwasseraufbereitung zu erreichen. Die Studie dient nach unserer Kenntnis der Ermittlung von Prioritäten für die Forschungspolitik der Gemeinschaft; insofern ist nicht davon auszugehen, daß die Ergebnisse unmittelbar die Gewässerschutz-politik der Kommission bestimmen. Ich möchte auch darauf hinweisen, daß die Ergebnisse bislang mit der zuständigen Generaldirektion XI nicht besprochen worden sind. Selbst wenn sich nach endgültiger Fertigstellung der Studie wider Erwarten herausstellen sollte, daß die Verfasser wider Erwarten tatsächlich zu dem Ergebnis kommen sollten, einzig und allein die Trinkwasseraufbereitung könne die Probleme der Wasserversorgung lösen, so sprechen keine Anzeichen dafür, daß dies zu einem grundlegenden Umdenken der Kommission über die Gewässerschutzpolitik in der Gemeinschaft führen könnte. Wir gehen selbstverständlich davon aus, daß die Kommission — wie auch die Bundesregierung — nach wie vor die Auffassung vertritt, daß die Probleme der Gewässerverschmutzung nur durch Maßnahmen an der Quelle zu lösen und daß für die notwendigen Maßnahmen die Verursacher heranzuziehen sind. Diese Auffassung spiegelt sich im übrigen in allen Gewässerschutz-Richtlinien der Gemeinschaft wider; ich möchte z. B. an die Nitrat-Richtlinie erinnern, die zum Ziel hat, die Nitrateinträge aus der Landwirtschaft zu verringern. Auch im Frankfurter Wasser-Seminar der Umweltminister und im kürzlich in Den Haag durchgeführten Minister-Seminar zum Grundwasserschutz, auf denen die zukünftige Gewässerschutzpolitik der Gemeinschaft beraten wurde, gab es weitgehende Übereinstimmung hinsichtlich der Ziele der Gewässerschutzpolitik in der Gemeinschaft. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Fragen der Abgeordneten Siegrun Klemmer (SPD) (Drucksache 12/2197 Fragen 80 und 81): Trifft es zu, daß die im sogenannten Altlastenkataster erfaßten, vor 1962 verursachten Altlasten vor allem heute im Kommunalbesitz befindliche Flächen betreffen, daß diese Flächen in ihrer Größe ein Vielfaches der im Umweltkataster (für nach 1962) erfaßten Flächen betragen, und stimmt es, daß die Bundesregierung nicht bereit ist, die Kosten für die Sanierung der im Altlastenkataster erfaßten Flächen zu übernehmen, sondern dies den Kommunen überlassen will? Trifft es zu, daß die Strahlenschutzkommission die akzeptierte jährliche Belastung durch das im Uranbergbaugebiet entstehende Radon vom bisher allgemein akzeptierten Richtwert 0,2 Becquerel Strahlung pro Gramm Boden erhöhen will, angeblich um den Sanierungsbedarf des Geländes künstlich zu verringern und damit Geld zu sparen? Zu Frage 80: Es ist zutreffend, daß die im sogenannten Altlastenkataster erfaßten Flächen erheblich umfangreicher als die im Umweltkataster der Wismut aufgenommenen Flächen sind. Dies folgt schon daraus, daß im Altlastenkataster alle zu untersuchenden Gebiete enthalten sind. Nach dem Verursacherprinzip ist die sowjetischdeutsche Aktiengesellschaft Wismut (SDAG Wismut) bzw. ihre Rechtsnachfolgerin—also seit Ende Dezember 1991 die zu 100 % deutsche Wismut GmbH — zur ordnungsgemäßen Stillegung der Betriebe sowie zur Sanierung und Rekultivierung der von ihr genutzten Flächen verpflichtet, soweit diese nicht seinerzeit nach DDR-Recht an Dritte rechtmäßig rückübertragen worden sind. Hiervon geht das vom Bundestag am 12. Dezember 1991 beschlossene Gesetz zum deutschsowjetischen Abkommen über die Beendigung der Tätigkeit der SDAG Wismut aus. Der Bund trägt den für diese Stillegung, Sanierung und Rekultivierung erforderlichen Aufwand. Soweit demnach im einzelnen die Wismut eine Sanierungspflicht unmittelbar nicht trifft, können bei existierendem Sanierungsbedarf — wie bei anderen Altlasten in den neuen Bundesländern — Mittel aus dem Umweltschutz-Sofortprogramm der Bundesregierung in Anspruch genommen werden, wobei die jeweiligen Bundesländer über die Prioritäten entscheiden. Zu Frage 81: Nein! In den Empfehlungen der Strahlenschutzkommission zu den Auswirkungen des Uranbergbaus in den Südbezirken von Sachsen und Thüringen werden Kriterien für die weitere Nutzung von Flächen angegeben. Diese Kriterien beziehen sich auf das Radionuklid Radium 226. Eine uneingeschränkte Nutzung von Flächen ist hiernach bis zu einer Bodenkonzentration von 0,2 Bq/g möglich. Das aus dem Radium 226 entstehende Radon in der Atmosphäre steht in keinem festen Verhältnis zu der Konzentration des Radium 226 im Boden. Vielmehr wird die Radonkonzentration durch bodenphysikalische und meteorologische Parameter entscheidend bestimmt. Die Strahlenschutzkommission hat deshalb in den Empfehlungen zu den Auswirkungen des Uranbergbaus darauf hingewiesen, daß die Empfehlung zum Radon vom 30. Juni 1988 nach wie vor Gültigkeit hat, die die Einhaltung von 250 Bq/m3 Radon im Wohnbereich von Neubauten vorsieht. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Frage des Abgeordneten Dr. Klaus Kübler (SPD) (Drucksache 12/2197 Frage 82): Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 6851* Zu welchem Ergebnis ist die Prüfung, die Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Dr. Klaus Töpfer, in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit am 15. Mai 1991 in Berlin zugesagt hat, in der Frage gekommen, in welcher Form ein Schutz vor den in der Ostsee nach dem Zweiten Weltkrieg versenkten großen Mengen chemischer Kampfstoffe, zum Beispiel durch Bergung dieser chemischen Kampfstoffe oder durch Liegenlassen, erfolgen soll, und in welchem Zeitrahmen das entsprechende Prüfungsergebnis realisiert werden soll? Fragen zur Ostseesanierung wurden am 24. April 1991 auf der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erörtert. Der BMU führte damals aus, daß es derzeit keine Bergungsmethode für chemische Kampfstoffe gäbe, bei der ein Auseinanderbrechen und damit eine Gefährdung der Beteiligten ausgeschlossen werden könne. Deshalb rieten alle Ostseeanrainerstaaten von einer Bergung dieser Munition ab. Diese Einschätzung besteht weiterhin fort. Durch Hinweise auf eine Häufung von Munitionsfunden in der Ostsee hat der Bundesverkehrsminister veranlaßt, daß das Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie in Hamburg eine umfassende Bestandsaufnahme über Versenkungsorte, Mengen und Arten von Giftgas- und anderer Munition in der Ostsee durchführt. Außerdem wird eine Arbeitsgruppe der Bundesregierung unter Federführung des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie die vorhandenen Informationen auswerten und Vorschläge erarbeiten. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wilhelm Rawe auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Jürgen Schmieder (F.D.P.) (Drucksache 12/2197 Fragen 83 und 84): Plant das Bundesministerium für Post und Telekommunikation, privaten Betreibern von Satellitenkommunikation gleiche Zutrittschancen zu ermöglichen, wie sie die Deutsche Bundespost TELEKOM innehat? Ab wann und unter welchen Bedingungen können private Betreiber von Satellitenkommunikation direktes Mitglied von EUTELSAT werden oder direkt bei EUTELSAT Satellitenkapazität anmieten? Zu Frage 83: Der Bundesminister für Post und Telekommunikation beabsichtigt, die Möglichkeiten des Zugangs zur Satellitenkapazität der internationalen Satellitenorganisationen für Lizenznehmer im Satellitenfunk kurzfristig zu verbessern. Die Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten ist notwendig, weil die Lizenznehmer im Satellitenfunk einen diskriminierungsfreien Zugang zu diesen Satellitenkapazitäten benötigen, um ihre Satellitendienste anbieten zu können. Überdies hat auch der Rat der Europäischen Gemeinschaften in seiner Resolution vom 4. November 1991 die Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften aufgefordert, die Zugangsmöglichkeiten zu verbessern. In diesem Zusammenhang wird der Bundesminister für Post und Telekommunikation in Kürze die Regelung in Kraft setzen, daß Lizenznehmer befugt sind, ihren Bedarf an Satellitenkapazität bei jedem Signatar ihrer Wahl zu decken („Wettbewerb unter Signataren"). Es steht derzeit noch nicht fest, welche Maßnahmen darüber hinaus im einzelnen zur angestrebten Verbesserung ergriffen werden. Denkbar ist die Einführung eines sogenannten „Signatory Affairs Office". Zu Frage 84: Die Statuten der Satellitenorganisation EUTELSAT lassen grundsätzlich weder eine Mitgliedschaft von Lizenznehmern zu, noch räumen sie Lizenznehmern das Recht ein, Satellitenkapazität unmittelbar bei EUTELSAT zu mieten. Die Satellitenkapazität kann aufgrund der Statuten nur über die Signatare der Betriebsvereinbarung von EUTELSAT erworben werden, wobei die Signatare in aller Regel die herkömmlichen nationalen Fernmeldeverwaltungen sind. Diese Lage kann nicht einseitig, d. h. auf nationaler Ebene verändert werden, sondern nur aufgrund einer Anpassung der Statuten nach entsprechender Mehrheitsentscheidung innerhalb der Satellitenorganisation. Eine Mehrheit für eine Änderung der Statuten in dieser Hinsicht besteht zur Zeit nicht. Der Bundesminister für Post und Telekommunikation setzt sich jedoch dafür ein, eine entsprechende Veränderung der EUTELSAT-Konvention zu erreichen. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wilhelm Rawe auf die Fragen des Abgeordneten Joachim Hörster (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Fragen 85 und 86): Ist es zutreffend, daß nach der Trennung der unternehmerischen Aufgaben von den hoheitlichen Aufgaben auf dem Gebiet des Post- und Fernmeldewesens die Unternehmen POSTDIENST, POSTBANK und TELEKOM unter Berücksichtigung des Steuerrechts als Betriebe gewerblicher Art anzusehen sind? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die Deutsche Bundespost POSTBANK ausschließlich Leistungen erbringt, die nicht dem hoheitlichen Bereich zuzuordnen sind, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 85: Durch die Postreform im Jahr 1989 hat sich am verfassungsrechtlichen Status der Deutschen Bundespost als hoheitlicher Bereich, der in bundeseigener Verwaltung wahrzunehmen ist, nichts geändert. Hiervon geht auch das Umsatzsteuergesetz aus. Eine ausdrückliche gesetzliche Festlegung, ob die Unternehmen der Deutschen Bundespost in steuerrechtlicher Hinsicht als Hoheitsbetriebe oder als Betriebe gewerblicher Art einzuordnen sind, wurde damals nicht getroffen. Im einzelnen regeln folgende Bestimmungen die Steuerpflicht der Unternehmen der Deutschen Bundespost: 6852* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. März 1992 1. Im Umsatzsteuergesetz wird die Tätigkeit der Deutschen Bundespost TELEKOM ab 1. Juli 1990 schrittweise wie eine gewerbliche Tätigkeit behandelt. Außerhalb dieser Fiktion liegt ein Betrieb gewerblicher Art in den Randbereichen vor, die nicht zu den originären Aufgaben des Post-und Fernmeldewesens zählen, z. B. Kantinenbetriebe. 2. Die Deutsche Bundespost ist subjektiv steuerbefreit gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1 Körperschaftssteuergesetz, § 3 Nr. 1 Gewerbesteuergesetz und § 3 Abs. 1 Nr. 1 Vermögenssteuergesetz. Zu Frage 86: Mit der Postreform des Jahres 1989 wurde eine organisatorische Trennung zwischen dem politisch/ hoheitlichen und dem betrieblich/unternehmerischen Aspekt der Staatsaufgabe „Bundespost" vorgenommen. Die Auffassung, daß die Deutsche Bundespost POSTBANK ausschließlich betrieblich/unternehmerische Aufgaben wahrnimmt, ist in dem Sinne gerechtfertigt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Schäuble


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, Frau Präsidentin, ich möchte im Augenblick zum Thema kommen. Aber ich bitte doch, verehrte Kolleginnen und Kollegen von der SPD, sich nicht darüber zu beklagen, daß ich auf das eingehe, was der Kollege Brandt und was der Kollege Duve hier gesagt haben. Das muß wohl noch möglich sein.
    Gleichwohl finde ich, daß wir uns bewußt sein müssen, daß wir diese Debatte in einer Zeit führen, in der vielfältige Verletzungen spürbarer werden als zuvor, Verletzungen aus eben diesen 40 Jahren totalitärem Sozialismus und Teilung und auch als Folge des schnellen Wechsels zur Einheit, zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Sozialer Marktwirtschaft, wie wir sie in diesen 40 Jahren im Westen entwickelt haben.
    Bei den Diskussionen, die sich aus dem Zugang zu den Stasi-Akten ergeben, zerfließen die Grenzen zwischen Tätern und Opfern. Während auf der einen Seite das System der Stasi-Bespitzelung in seiner konkreten menschlichen Ausformung immer bedrükkender sichtbar wird, wächst auf der anderen Seite auch die Einsicht, daß nicht jeder Kontakt mit dem System schon zu einer Stigmatisierung führen darf und daß die Motive und Zwänge zu solchen Kontakten vielfältig waren und eben die ganze Skala zwischen Edelmut und Niedertracht ausfüllen konnten.
    Mich bewegt übrigens auch die Sorge, daß bei der medienwirksamen Konzentration auf einige wenige Personen, auf einige wenige Fälle von Opfern und Tätern sich eine Mehrheit vor allem der Menschen in den östlichen Bundesländern zunehmend unbeachtet, in ihrem persönlichen Schicksal vergessen sehen könnte, über 40 Jahre ausweglos unter einem totalitären System gelebt zu haben, in dem Bestreben, das Beste daraus zu machen, unter dem Zwang, sich anzupassen, für die eigene Lebensplanung oder für die Zukunftsperspektiven der Kinder Kompromisse einzugehen, aber eben auch in dem Willen, so anständig zu bleiben, wie es uns Menschen allgemein gegeben und möglich ist.
    Gerät nicht über diesem Schicksal einiger weniger, die jetzt im Vordergrund öffentlicher Aufmerksamkeit stehen, das Schicksal der vielen anderen zunehmend in Vergessenheit, die zumal in den ersten Jahren und Jahrzehnten unter der SED-Diktatur im Osten Deutschlands zu leiden hatten? Ich meine das Schicksal z. B. derer, die zwangsweise umgesiedelt, zwangsweise enteignet wurden, das Schicksal der Bauern, die in die LPGs gepreßt wurden, das Schicksal der zwangskollektivierten Gewerbetreibenden und Handwerker in den Städten. Wie viele Hausbesitzer wurden auf kaltem Wege enteignet, indem man ihnen systematisch die Mittel vorenthielt, um ihr Eigentum instand halten zu können! Wie vielen Menschen hat das SED-Regime die Möglichkeit genommen, sich ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen einzurichten, indem es ihnen etwa die gewünschte Ausbildung, den gewünschten Beruf reglementierte oder verweigerte! Wie vielen Menschen hat dieser Zwangsstaat das Recht genommen, sich frei zu ihrer Konfession zu bekennen und danach zu leben!



    Dr. Wolfgang Schäuble
    Deshalb dürfen nach meiner Überzeugung über den noch so spektakulären Einzelschicksalen die nach Hunderttausenden zählenden Fälle der Unterdrükkung, Benachteiligung und Diffamierung nicht vergessen werden, die sich im täglichen Leben abspielten, das Hundertausendfache alltägliche Unrecht unter diesem Regime.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wird denn die Diskussion zwischen denen, die die damalige DDR vor dem Mauerbau 1961 und wieder zunehmend in den 80er Jahren verlassen haben, und denen, die blieben, wirklich geführt — eine Diskussion, von der jeder weiß, wie notwendig sie ist, der sich noch erinnert, wie viele zwischen Gehen und Bleiben schwankten oder sich Vorwürfe machten oder machen lassen mußten, weil sie die Chance vor dem Mauerbau nicht genutzt hatten?
    Manche Diskussion, die derzeit scheinbar zwischen
    Ost und West geführt wird, ist in Wahrheit Auseinandersetzung zwischen Menschen, die gingen, und Menschen, die blieben.
    Schon deshalb darf diese Debatte nicht nur zwischen den Deutschen im Osten geführt werden, obwohl ich Ihnen, Herr Kollege Poppe zustimme, daß Sie sich in dieser Debatte natürlich besonders engagieren müssen. Ich nehme an, daß Sie selber sagen müssen, daß Sie es mit mir zusammen als einen Skandal empfinden, daß während Ihrer Rede, Herr Kollege Poppe, nicht einmal ein einziges Mitglied der Gruppe Bündnis 90 bei dieser Debatte anwesend gewesen ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das hat mit dem Anspruch Ihrer Kolleginnen und Kollegen nichts mehr zu tun. Auch das muß hier ausgesprochen werden, weil es zur Wahrheit gehört.

    (Gerd Poppe [Bündnis 90/GRÜNE]: In der nächsten Legislaturperiode werden wir mehr sein!)

    — Ja gut, aber auf diese Weise werden Sie nicht mehr, sondern überhaupt nicht mehr dasein; denn nur reden und überhaupt keinen mehr zum Zuhören zu stellen geht in parlamentarischen Debatten auch nicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Jedenfalls müssen auch wir im Westen uns an dieser Debatte beteiligen, weil wir ebenfalls betroffen sind. Die Teilung war unser gemeinsames Schicksal. So einfach konnte sich keiner selbst aussuchen, ob er in Freiheit oder Unfreiheit zu leben hatte. Es ist unsere gemeinsame Vergangenheit, um die wir uns gemeinsam mühen, unsere gemeinsame Last, unsere gemeinsame Verantwortung. Nur wenn wir das begreifen und uns danach verhalten, wird aus dieser Diskussion auch Einheit wachsen.
    Wir wollen eine sachbezogene Aufarbeitung dieser Vergangenheit, nicht die Jagd nach Enthüllungen. Nicht die DDR als Skandalgeschichte soll im Vordergrund stehen, sondern die systematische Aufarbeitung, Aufklärung der Zusammenhänge der ehemaligen DDR und ihre Auswirkungen auf Personen, gesellschaftliche Organisationen, das Staatsgefüge
    und auf die innerdeutschen und internationalen Beziehungen.
    Es scheint ja, als würde derzeit das Ausmaß von Elend und Unterdrückung erst richtig sichtbar: die Perfektion des Bespitzelungssystems, der Mißbrauch der Psychiatrie, um Unliebsame zu vernichten, Zwangsumsiedlungen, Zwangsadoptionen, die menschenverachtende Behandlung von Frühgeburten oder die Todestrakte in Bautzen, um nur einige der Perversionen eines der Menschenwürde des Individuums nicht verpflichteten Systems zu nennen.
    Aber sind alle diese schrecklichen Erkenntnisse wirklich so neu? Hatten wir das meiste nicht wenigstens in Umrissen auch schon in früheren Jahren gehört und wissen können, wenn wir es denn wissen und glauben wollten? Ist es vielleicht also so, daß manches an Wahrheiten in den letzten Jahren und Jahrzehnten zunehmend verdrängt wurde, und zwar in beiden Teilen Deutschlands gleichermaßen?

    (Dieter Wiefelspütz [SPD]: Vorsichtig ausgedrückt!)

    Verdrängt, vielleicht weil in den 70er und 80er Jahren die Scheußlichkeiten nach Zahl und Brutalität tatsächlich weniger wurden, wie überhaupt in der öffentlichen Diskussion vielleicht die 80er Jahre zu einseitig im Vordergrund stehen, obwohl die größeren Verletzungen ja schon lange zuvor zugefügt wurden? Aber verdrängt vielleicht auch, weil es unbequem, inopportun war, die Scheußlichkeiten zur Kenntnis zu nehmen, auszusprechen, weil von innen wie von außen der Versuch unternommen wurde, auf Besserung der Verhältnisse hinzuwirken?
    Dazu gab es ja kaum eine verantwortbare Alternative, solange jedenfalls Teilung und totalitärer Sozialismus auf Grund der weltpolitischen Konstellation einstweilen unabänderlich zu sein schien. Aber es könnte schon sein, daß dabei diejenigen, die immer noch auf menschenverachtendes Unrecht hinwiesen, leiser oder weniger gehört wurden.
    Deshalb gilt es um so mehr, sorgfältig und wahrhaftig zu prüfen und vor allzu eilfertiger Überheblichkeit zu warnen. Ich will einige Bemerkungen dazu beitragen: Einmal zu den Wirkungen, die von der Deutschlandpolitik der Bundesrepublik Deutschland ausgingen, weil wir uns ja auch mit den wechselseitigen Einflüssen im geteilten Deutschland beschäftigen, und zum anderen zu der jetzt intensiv diskutierten Rolle der Kirchen.
    Die Politik der Bundesregierung, für die ich von 1984 bis 1989 als für die deutsch-deutschen Beziehungen zuständiger Chef des Kanzleramtes Verantwortung tragen durfte, war, die Folgen der Teilung zu lindern, Verbindungen im geteilten Deutschland aufrecht zu erhalten, möglichst viele Begegnungen zwischen Menschen aus beiden Teilen Deutschlands zu ermöglichen. Das konnte nur in Zusammenarbeit mit denen erreicht werden, die für die Menschen in der damaligen DDR Verantwortung trugen, und das bleibt meines Erachtens auch aus heutiger Sicht im Ziel wie in der Methode richtig.
    Das war übrigens auch außergewöhnlich erfolgreich, wenn ab Mitte der 80er Jahre — ausgehend von



    Dr. Wolfgang Schäuble
    den Gesprächen des Bundeskanzlers Kohl, die er im März 1985 beim Amtsantritt Gorbatschows in Moskau mit Honecker führte, übrigens umgesetzt in meinen Verhandlungen mit Schalck-Golodkowski — statt ein paar tausend jüngerer Menschen jedes Jahr Millionen aus der damaligen DDR zum Besuch der Bundesrepublik Deutschland reisen konnten. Was das am Ende zum Wandel in der damaligen DDR im Herbst 1989 und zur Einheit Deutschlands beigetragen hat, sollte gewiß auch nicht so leicht unterschätzt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Dem entsprach im Prinzip auch vieles an den Bemühungen, insbesondere in der evangelischen Kirche. Sie war von Teilung und totalitärem Sozialismus — und ist es sinngemäß auch in der aktuellen Diskussion — stärker betroffen, als die katholische Kirche, die in ihrer Diasporasituation leichter abgrenzbar war, für sich selbst wie für das totalitäre System. Ich will mir mein Urteil über die unterschiedliche Rolle und Betroffenheit beider Kirchen nicht anmaßen. Aber wer sich damit beschäftigt, darf gewiß nicht übersehen, daß die evangelische Kirche schon wegen der konfesionellen Grundstruktur mehr Kontakte im geteilten Deutschland aufrechterhielt, was Dienst an der Einheit war und bleibt.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P. und der SPD)

    Die evangelische Kirche schuf auch Freiräume für viele, die nicht immer nur aus Glaubensgründen solche Freiräume bei der Kirche suchten. Daß damit die Gefahr wechselseitiger Ansteckung zwischen Kirche und sozialistischem System größer war, ist wohl auch kaum zu bestreiten, aber das galt eben in beiden Richtungen. Jedenfalls haben das auch die Machthaber der damaligen DDR so gesehen. Deshalb war die evangelische Kirche mehr als andere Objekt von Infiltration und Bespitzelung.
    Für jeden, der sich an einer solchen Politik beteiligte — ob er nun aus dem Westen oder aus der DDR kam —, war das immer eine Gratwanderung, vielleicht zwischen Wandel und Annäherung. So wird sich jeder prüfen müssen, ob die notwendige Balance auch immer eingehalten wurde, ob insbesondere die grundsätzlichen Unterschiede im Werteverständnis wie im Ziel hinreichend deutlich bewußt blieben, wenn man sich mit den Mächtigen des sozialistischen Systems einließ, um eine mißliche Lage zu verbessern, solange man sie denn nicht grundsätzlich beseitigen konnte, ob man sich mit Teilung und Sozialismus nicht doch abgefunden hatte, ob der Wunsch, Linderung für die Opfer zu erreichen, bestimmend blieb oder ob diejenigen, die vom Regime verfolgt wurden, nicht eher als störend, lästig empfunden wurden.
    Ich habe z. B. die Prozessionen westdeutscher Politiker zu Honecker, etwa anläßlich der Leipziger Messe, immer eher als peinlich empfunden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch bei dem Empfang für den Volkskammerpräsidenten Sindermann war es mir der Ehre eher zuviel.
    Umgekehrt habe ich dem Bundeskanzler Helmut Kohl
    geraten, Honecker im September 1987 so zu empfangen, wie es geschah.
    Ich kann auch heute die Gefühle der Resignation und der Verbitterung vieler Opfer des SED-Unrechtsregimes gerade in jenen Tagen gut verstehen. Ich bleibe dabei, daß dies in der Abwägung aller Gesichtspunkte pro und kontra richtig war, etwa weil mit Honeckers Besuch die Öffnung im Reiseverkehr unumkehrbar wurde oder weil als Gegengewicht zu Fahne und Hymne eben jene auch im Fernsehen der DDR live übertragene unvergeßliche Rede Helmut Kohls stand.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Schonungsloseres zum Unrecht von Teilung und Unterdrückung mußte sich Honecker bis zu seinem Sturz niemals anhören.
    Die Regierung Kohl jedenfalls hielt am Ziel der Einheit in Freiheit fest, auch wenn sie dafür als reaktionär gescholten wurde. Über die Geraer Forderungen war mit uns nicht zu verhandeln. Wir waren in den Grundsatzpositionen unverrückbar fest. Vielleicht haben wir gerade deshalb in der praktischen Zusammenarbeit mehr erreicht, als es andere und als es insbesondere viele Sozialdemokraten für möglich hielten.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Die SPD jedenfalls muß sich fragen, was aus Deutschland geworden wäre, wenn wir eine eigene DDR-Staatsangehörigkeit akzeptiert hätten.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Oder wie wollen Sie den Opfern des SED-Unrechts heute erklären, daß sich sozialdemokratisch regierte Bundesländer seit Januar 1988 an den Kosten für die Zentrale Erfassungsstelle in Salzgitter nicht mehr beteiligt haben?

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Sie reden immer von anderen Zeiten, aber Sie haben in der Endphase der Geschichte der DDR die größten Fehler in Ihrer Deutschlandpolitik gemacht.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich will hier wirklich keine parteipolitische Auseinandersetzung führen.

    (Lachen bei der SPD)

    Nur, wenn wir uns unter dem Gebot der Wahrheit bezüglich der Geschichte von Teilung und SED-Unrecht beschimpfen, dann kann man die Unterschiede nicht so wegwischen; denn das ist gelogen und nicht die Wahrheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Aufarbeitung der Geschichte von SED-Diktatur und Teilung ist nötig, um Wirkungszusammenhänge zu verstehen, Verhaltensweisen zu bewerten, Maßstäbe zu finden und vor allem auch um Verantwortlichkeiten und Betroffenheiten offenzulegen. Das Unrecht von über 40 Jahren kann nicht oder allenfalls nur sehr unvollkommen wiedergutgemacht werden.



    Dr. Wolfgang Schäuble
    Aber die Feststellung von Unrecht, Opfer und Verantwortung kann immerhin heilsam wirken. Vielleicht wird so auch das Verständnis wachsen oder erhalten werden, wie unter den Bedingungen von totalitärem Sozialismus und Teilung die Menschen in Deutschland lebten: zwischen Anpassung und Widerstand in Zeiten weltpolitischer Konfrontation und in Zeiten der Entspannung. Die Einsicht, wie man sich damit in Ost und in West arrangiert hat, kann auch Gemeinschaft stiften, kann helfen, die Teilung zu überwinden.
    Auch die Justiz, die Strafgerichtsbarkeit, muß ihren Beitrag zur Aufarbeitung leisten. Allerdings wissen wir und müssen immer wieder sagen, daß die Möglichkeiten im Rechtsstaat sehr begrenzt sind, mehr jedenfalls, als die Opfer von Unrecht und Unterdrükkung verstehen können. Aber so wie die Grenzen des Rechtsstaats unbedingt einzuhalten sind, so müssen auch die Möglichkeiten innerhalb dieser Grenzen ausgeschöpft werden.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Da Strafverfolgung nach dem Grundgesetz grundsätzlich Ländersache ist, finde ich nicht in Ordnung, wie sich die Bundesländer insgesamt bei der Verfolgung von Regierungs- und Vereinigungskriminalität verweigern bzw. wie sie das mit dieser Aufgabe allein überforderte Land Berlin im Stich lassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Zu dem Ausschöpfen der rechtsstaatlichen Grenzen gehört für mich auch, daß wir gesetzgeberisch klarstellen, daß die Verjährung der Strafverfolgung von SED-Unrecht gehemmt war, solange eine Verfolgung während des Bestehens der DDR praktisch nicht stattfand.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Der Prozeß der politischen wie der strafrechtlichen Aufarbeitung des SED-Unrechts ist zusätzlich kompliziert wegen des historisch ganz einzigartigen Prozesses, in dem SED-Regime und Teilung überwunden wurden: von der Fluchtbewegung über Ungarn und der CSFR zu den massenhaften Protestkundgebungen, die zunächst teilweise auch als Alternative zur Massenflucht verstanden wurden, zur Einsicht in die Unhaltbarkeit der Situation in der herrschenden SED mit dem Sturz Honeckers und dem Übergang zu Krenz
    und Modrow, wobei ersterer eine Episode blieb und aus letzterem eine Übergangsregierung bis zu den freien Wahlen am 18. März wurde, nach denen dann die erste und einzige demokratisch legitimierte Volksvertretung der ehemaligen DDR nicht etwa die alte Ordnung mit einem Federstrich für null und nichtig erklärte, sondern sich schrittweise an ihre Änderung machte. Einen eigentlich revolutionären Akt hat es auf diesem Weg nicht gegeben. Das ist nicht zu kritisieren, weil der Weg zu Einheit und Freiheit nur so unblutig und wahrscheinlich überhaupt nur so gelingen konnte.

    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P. und der SPD)

    Aber die Beschäftigung mit der Vergangenheit wird schwieriger, wenn sich der Übergang so fließend
    vollzogen hat, daß schon deshalb ein einfacher Schlußstrich nicht gezogen werden kann. Das schafft gewiß auch zusätzliche Konflikte. Nicht jeder in Deutschland kann so einfach ertragen, daß etwa den Hauptrepräsentanten des früheren Unrechtregimes heute im wesentlichen der Prozeß nur wegen Veruntreuung von SED-Vermögen gemacht werden soll

    (Peter Conradi [SPD]: Nicht einmal das!)

    oder auch daß etwa Herr Modrow im frei gewählten Parlament des vereinten Deutschlands sitzt,

    (Peter Conradi [SPD]: Ihr Briefpartner!)

    oder gar ein Vertreter der PDS im Brandenburgischen Landtag Vorsitzender des Untersuchungsausschusses in Sachen Stolpe ist.

    (Freimut Duve [SPD]: Oder Herr Schalck am Tegernsee weilt!)

    — Für das Verfahren gegen Herrn Schalck-Golodkowski ist die Staatsanwaltschaft im Lande Berlin zuständig.

    (Peter Conradi [SPD]: Geben Sie Ihren Brief heraus!)

    Ich verweise Sie auf die Aussagen der Frau Justizsenatorin Limbach, SPD. — Im übrigen zeigen Ihre Zwischenrufe nur, daß Ihnen an einer ernsthaften Erörterung der Probleme nicht sehr gelegen ist, daß Sie sie eher fürchten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich jedenfalls frage mich, wie es auf viele Menschen wirken muß, wenn im Brandenburgischen Landtag im Untersuchungsausschuß in Sache Stolpe ein Mitglied der PDS Vorsitzender ist.
    Ich habe den historischen Ablauf gelegentlich als unvollendete Revolution bezeichnet. Man könnte auch sagen: unvollkommene Revolution. Zu den damit verbundenen Verwerfungen gehört auch, daß der Umschwung seit Herbst 1989 zumindest nach eigenem Verständnis und in der Wahrnehmung der Medien wesentlich von vielen mitgestaltet wurde, die sich zuvor nicht unbedingt im Widerstand oder in fundamentaler Opposition zu Sozialismus und Teilung befunden hatten.
    Ich habe den Konflikt zwischen Bleiben und Gehen, den viele Menschen in der früheren DDR aushalten mußten, schon erwähnt. Manche, die geblieben waren und sich im Herbst 1989 engagierten, hingen an der Eigenstaatlichkeit der DDR, glaubten an die Reformierbarkeit von Sozialismus und DDR. Das gab es übrigens in Ost wie in West gleichermaßen. Der Kollege Brandt hätte dies natürlich auch erwähnen müssen.
    Sie waren dann überrascht, wie schnell aus dem Streben nach Reformen und Freiheit auch der unwiderstehliche Wunsch nach Einheit wurde, wie sich der Satz „Wir sind das Volk" in den Ruf „Wir sind e i n Volk" weiterentwickelte und wie sich in den ersten freien Wahlen am 18. März 1990 eine klare Mehrheit für die Grundzüge der im Westen entwickelten Ordnung entschied. Ich habe für solche Betroffenheit auch Verständnis, finde aber, daß, wer sich für Reformen in der damaligen DDR engagierte, als die Zeit reif



    Dr. Wolfgang Schäuble
    schien, deswegen noch nicht einen Monopolanspruch auf Widerstand und Verfolgtsein hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Auch die Wende selbst im Herbst 1989 ist in der damaligen DDR nicht nur von der Bürgerbewegung erzwungen worden, sondern hat gewiß auch viel mit der Übersiedlungswelle und damit auch mit unserer Politik des Offenhaltens und der Nichtausgrenzung zu tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das alles schafft Verletzungen und macht den Prozeß der Aufarbeitung so schwer, wobei umgekehrt auch hinzugehört, daß mit dem schnellen Wandel und der Herstellung staatlicher Einheit die Sache noch nicht erledigt ist, sondern die Bereitschaft, die Teilung zu überwinden, von uns allen, in Ost wie in West, fortdauernd gefordert wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Noch stehen wir bei der Aufgabe, Unrecht und Teilung zu überwinden, eher am Anfang. Deshalb gilt es zunächst, auch für die Enquete-Kommission, die richtigen Fragen zu stellen.
    Einiges lehren uns die Erfahrungen der letzten Jahre schon heute: Gebrauchte Menschen, wie Lothar de Maizière gesagt hat, im Sinne unserer Vergangenheit sind wir alle, in Ost wie in West.
    Schon deshalb war übrigens die Blockflöten-Diskussion, wie sie von vielen Linken ab 1990 geführt wurde, voreilig, überheblich, ungerecht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das Nachdenkliche, was der Kollege Willy Brandt zu den Mitgliedern der SED gesagt hat, steht ja schon in einem schrecklichen Gegensatz zu den Reden, die die Sozialdemokraten im Jahre 1990 und im Jahre 1991 in diesem Hause gehalten haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU) Das ist schwer erträglich für uns.

    Wenn Sie manches an unseren Äußerungen beschwert, überlegen Sie sich doch einmal die Widersprüche zwischen dem, was der Nachfolger von Willy Brandt als Parteivorsitzender der SPD von diesem Pult aus in den letzten Jahren zu der Blockflöten-Diskussion beigetragen hat, und dem, was Willy Brandt heute zu den Mitgliedern der SED gesagt hat. Schwer zu ertragen für Ihre Partner in parlamentarischen Auseinandersetzungen!

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Eine Zeitlang konnte man aus Ihren Reden fast den Eindruck gewinnen, als wären für das Unrecht in der früheren DDR nur die sogenannten Blockparteien verantwortlich, allenfalls noch die Politik der Regierung Kohl.

    (Wolfgang Thierse [SPD]: Hat ja nie jemand behauptet!)

    — Aber Herr Thierse, Sie waren noch gar nicht hier,
    als schon so geredet worden ist. Es wurde kaum noch
    erwähnt — Herr Vogel hat es nicht erwähnt —, daß es
    die SED war. Und davon, welche Rolle viele SPD-Funktionäre und -Mitglieder aus Ost und West bei der Vereinigung von SPD und KPD 1946 auch aus freien Stücken spielten, ist in jener Blockparteien-Diskussion überhaupt nicht mehr die Rede gewesen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.) Wieviel Entmutigung


    (Peter Conradi [SPD]: Eine Beleidigung der Opfer ist das!)

    — Herr Kollege Conradi, hören Sie einmal zu; denken Sie mal an die Opfer —,

    (Zuruf des Abg. Wolfgang Thierse [SPD] — Freimut Duve [SPD]: Sie sprechen von Stil! — Günter Rixe [SPD]: Er hat doch keinen Stil!)

    wieviel Entmutigung, Herr Thierse, mag es für die Menschen in der damaligen DDR bedeutet haben

    (Weitere Zurufe von der SPD)

    — ich sage es so lange, bis Sie zuhören —, daß der Sozialismus in der DDR im Westen in manchen politischen wie in vielen sogenannten intellektuellen Kreisen so viel verständnisvolle Sympathie fand.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Zu den Erfahrungen der letzten Zeit gehört auch, daß sich keiner leicht der Eigengesetzlichkeit unserer westlichen Medienwelt entzieht, die ja Verführung genauso wie grausame Betroffenheit beinhalten kann. Manche, die heute bitter darüber klagen, haben gestern noch sehr den Glanz von Kameras und Schlagzeilen genossen. Deshalb ist es unwahr, wenn jetzt in der Debatte über die Stasi-Akten behauptet wird, der Westen walze den Osten platt.

    (Freimut Duve [SPD]: Jedenfalls ist Ihre Rede eine schwere Belastung für die Arbeit der Kommission!)

    Es waren Vertreter aus der früheren DDR schon vor dem 3. Oktober 1990 und aus den ostdeutschen Bundesländern danach selbst, die die Öffnung der Akten am entschiedensten forderten, auch gegen manche Mahnung aus dem Westen, daß daraus neue Verletzungen entstehen müssen.
    Wir brauchen mehr Ehrlichkeit und weniger Verdrängung, und wir brauchen faire Maßstäbe.

    (Peter Conradi [SPD]: Weniger Verdrehung!)

    — Herr Duve, Sie machen — —

    (Freimut Duve [SPD]: Das war ich nicht! Wir sind über 200 Kollegen!)

    — Darm war es Herr Conradi. Aber Sie machen jetzt schon wieder einen Zwischenruf. Sie haben sich vorhin beklagt, daß man Ihnen nicht so genau zuhöre. Meine Sorge ist, daß Sie überhaupt nicht zuhören, weil Sie ständig nur reden. Aber sei es drum.
    Ich sage jedenfalls: Wir brauchen faire Maßstäbe.

    (Beifall des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])




    Dr. Wolfgang Schäuble
    Wer über de Maizière mit Häme herzog, tut sich heute bei Stolpe schwer.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. — Freimut Duve [SPD]: Wer hat denn de Maizière fallenlassen?)

    — Sie schreien immer, wenn es weh tut. Deswegen schreien Sie ruhig laut, damit wir auch wissen, daß Sie getroffen sind.
    Wer sich in der ehemaligen DDR zurechtfand, muß mit Fundamentalkritik gegen die unter dem Grundgesetz gewachsene Freiheitsordnung behutsam sein, wenn er nicht die Frage riskieren will, ob er sich mit Teilung und Sozialismus doch besser abgefunden hatte als mit Einheit und Freiheit.

    (Dr. Wolfgang Bötsch [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Wem es um Demokratie und Freiheit geht, der muß den Willen der Mehrheit zur Einheit, auch zur schnellen Einheit, respektieren.


Rede von Renate Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege Schäuble, würden Sie noch eine Zwischenfrage des Kollegen Ullmann gestatten?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Schäuble


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Bitte sehr.