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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/81 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 81. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Änderung der 9. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes [Genehmigungsverfahren]; Bericht der Bundesregierung über die Verschärfung der Kontrolle des Exports von zivil und militärisch verwendbaren Gütern; weitere aktuelle Fragen) Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU . . 6669B Harald B. Schäfer (Offenburg) SPD . . . 6670B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU . . 6670B Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6671 B Hermann Bachmaier SPD 6672 A Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6672 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . 6672D Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6673 A Ernst Schwanhold SPD . . . . . . . . 6673D Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6674 A Dr. Willfried Penner SPD . . . . . . . 6674 D Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 6674D Gudrun Weyel SPD 6675 A Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 6675A Wolfgang Roth SPD 6675 C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 6675C Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde — Drucksache 12/2197 vom 6. März 1992 — Haltung des Bundesministers des Inneren oder nachgeordneter Behörden nach Bekanntwerden des Manipulationsverdachts aufgrund von Dopingproben der Sportlerinnen Katrin Krabbe und Grit Breuer im Sommer 1991 MdlAnfr 11, 12 Johannes Singer SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 6675D, 6676A ZusFr Johannes Singer SPD 6676A, B Anzahl der rechtskräftig abgeschlossenen Klagen des Bundesbeauftragten für Asylangelegenheiten gegen die Anerkennung politischer Flüchtlinge seit 1985 MdlAnfr 13, 14 Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 6676D, 6678B ZusFr Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 6677A, 6678C ZusFr Ludwig Stiegler SPD . . . 6677C, 6679A ZusFr Freimut Duve SPD 6677 D ZusFr Dr. Willfried Penner SPD . . . . 6678 B Aufenthalt führender peruanischer Vertreter des „Sendero Luminoso" in Europa und insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ziel der Organisation terroristischer Aktivitäten in Peru MdlAnfr 15, 16 Freimut Duve SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . . 6679B, C ZusFr Freimut Duve SPD 6679 C ZusFr Dr. Willfried Penner SPD 6679D II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 Pflicht der Ärzte zur Lebenserhaltung neugeborener, insbesondere behinderter Kinder MdlAnfr 19, 20 Hubert Hüppe CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ . 6680 B ZusFr Hubert Hüppe CDU/CSU 6680 D Schutz der ostdeutschen Bürger, die nach dem 18. 10. 1989 Grundstücke erworben und Baumaßnahmen eingeleitet bzw. durchgeführt haben, vor Restitutionsansprüchen von Alteigentümern MdlAnfr 21, 22 Ulrich Junghanns CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ 6681C, 6682A ZusFr Ulrich Junghanns CDU/CSU . 6682A Einleitung staatsanwaltschaftlicher Ermittlungsverfahren gegen ehemalige Stasi-Mitarbeiter MdlAnfr 27 Jürgen Augustinowitz CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 6682 C ZusFr Jürgen Augustinowitz CDU/CSU . 6682 D Auswirkungen des Festhaltens der Bundesrepublik Deutschland am Alleinvertretungsanspruch für alle Deutschen auf die juristische Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit MdlAnfr 28 Jürgen Augustinowitz CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ . . . 6683 A ZusFr Jürgen Augustinowitz CDU/CSU . 6683C Personalentwicklung bei den Finanzämtern der alten und neuen Bundesländer, insbesondere im Bereich der Betriebsprüfung, im Jahre 1991; Abwanderung von Finanzbeamten in steuerberatende Berufe MdlAnfr 29, 30 Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 6684A, C ZusFr Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 6684A, C Steuerliche Absetzbarkeit von Bestechungs- und Schmiergeldern an ausländische Staatsbedienstete MdlAnfr 31, 32 Dr. Ingomar Hauchler SPD Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 6684D, 6685 B ZusFr Dr. Ingomar Hauchler SPD . . 6685A, C Zusatztagesordnungspunkt: Aktuelle Stunde betr. Freigabe des Drogenkonsums als Antwort auf über 2 000 Drogentote im Jahre 1991 Roland Sauer (Stuttgart) CDU/CSU . . . 6686C Gudrun Schaich-Walch SPD 6687 C Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink F.D.P. 6688C Rudolf Seiters, Bundesminister BMI . . 6689C Christina Schenk Bündnis 90/GRÜNE . 6691 A Erwin Marschewski CDU/CSU 6692 A Antje-Marie Steen SPD 6693 B Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . . . 6694 B Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 6695 B Gerda Hasselfeldt, Bundesministerin BMG 6696A Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 6697 C Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 6698 C Georg Brunnhuber CDU/CSU 6699 C Johannes Singer SPD 6700C Cornelia Yzer CDU/CSU 6701 D Nächste Sitzung 6702 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6703' A Anlage 2 Förderung der Sanierung und Modernisierung von Wohnungen in den neuen Bundesländern durch Mieter in Eigenleistung MdlAnfr 2 — Drs 12/2197 Gabriele Wiechatzek CDU/CSU SchrAntw PStSekr Joachim Günther BMBau . . . . . . . . . . . . . . . . 6703* A Anlage 3 Namentliche Registrierung totgeborener Kinder MdlAnfr 17, 18 — Drs 12/2197 — Ingrid Walz F.D.P. SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . . 6703* D Anlage 4 Erarbeitung eines Mustermietvertrages für durch Mieter in Eigenleistung sanierte und modernisierte Wohnungen in den neuen Bundesländern MdlAnfr 23 — Drs 12/2197 — Gabriele Wiechatzek CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 6704* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 III Anlage 5 Novellierung des Gesetzes über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen MdlAnfr 24, 25 — Drs 12/2197 — Joachim Gres CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rainer Funke BMJ , . 6704* C Anlage 6 Einführung eines modernen Patent-Informationssystems MdlAnfr 26 — Drs 12/2197 — Simon Wittmann (Tännesberg) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 6704* D Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 6669 81. Sitzung Bonn, den 11. März 1992 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ackermann, Else CDU/CSU 11. 03. 92 Antretter, Robert SPD 11. 03. 92* Belle, Meinrad CDU/CSU 11. 03. 92 Berger, Johann Anton SPD 11. 03. 92 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 11. 03. 92* Wilfried Catenhusen, SPD 11. 03. 92 Wolf-Michael Dr. Diederich (Berlin), SPD 11. 03. 92 Nils Dr. Dregger, Alfred CDU/CSU 11. 03. 92 Ehrbar, Udo CDU/CSU 11. 03. 92 Erler, Gernot SPD 11. 03. 92 Eymer, Anke CDU/CSU 11. 03. 92 Dr. Fell, Karl H. CDU/CSU 11. 03. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 11. 03. 92 Francke (Hamburg), CDU/CSU 11. 03. 92 Klaus Dr. Gysi, Gregor PDS/LL 11. 03. 92 Hämmerle, Gerlinde SPD 11. 03. 92 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 11. 03. 92 Dr. Hoth, Sigrid FDP 11. 03. 92 Jäger, Claus CDU/CSU 11. 03. 92 Jeltsch, Karin CDU/CSU 11. 03. 92 Junghans, Ulrich CDU/CSU 11. 03. 92** Koppelin, Jürgen FDP 11. 03. 92 Kubicki, Wolfgang FDP 11. 03. 92 Dr. Kübler, Klaus SPD 11. 03. 92 Kuhlwein, Eckart SPD 11. 03. 92 Lattmann, Herbert CDU/CSU 11. 03. 92 Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 11. 03. 92 Dr. Niese, Rolf SPD 11. 03. 92 Niggemeier, Horst SPD 11. 03. 92 Dr. Ortleb, Rainer FDP 11. 03. 92 Ost, Friedhelm CDU/CSU 11. 03. 92 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 11. 03. 92* Rempe, Walter SPD 11. 03. 92 Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 11. 03. 92 Sauer (Salzgitter), CDU/CSU 11, 03. 92 Helmut Schemken, Heinz CDU/CSU 11. 03. 92 Schmidt (Dresden), Arno FDP 11. 03. 92 Schwanhold, Ernst SPD 11. 03. 92 Titze, Uta SPD 11. 03. 92 Türk, Jürgen FDP 11. 03. 92 Dr. Vogel, Hans-Jochen SPD 11. 03. 92 Wetzel, Kersten CDU/CSU 11. 03. 92 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Joachim Günther auf die Frage der Abgeordneten Gabriele Wiechatzek (CDU/ CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 2): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die Sanierung und Modernisierung von Wohnungen durch die Mieter in Eigenleistung eine sinnvolle Alternative zur Wohnungsprivatisierung mittels Erwerb von Wohnungen durch deren Mieter im Beitrittsgebiet darstellt, falls ja, mit welchen Maßnahmen fördert die Bundesregierung die Bereitschaft der Mieter, eigene Mittel und Arbeitskraft zur Verbesserung der eigenen Wohnungssituation einzusetzen? Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen der Mieter können mit dazu beitragen, die Wohnverhältnisse in den neuen Ländern rasch zu verbessern. Neben der Wohnungsprivatisierung, deren vordringliches Ziel die Bildung von Wohneigentum ist, kann die Mietermodernisierung insbesondere in den Fällen hilfreich sein, in denen die Eigentümer der Mietwohnungen vorerst finanziell nicht in der Lage sind, die gebotenen Maßnahmen durchzuführen. Der Bund gewährt den neuen Ländern zur Förderung von Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen im Wohnungsbestand Finanzhilfen nach Art. 104a GG. Die hierfür zwischen Bund und Ländern abgeschlossenen Verwaltungsvereinbarungen lassen Fördermaßnahmen der Länder zur Unterstützung von Mietermodernisierungen aus den vorerwähnten Gründen zu. In den Richtlinien der Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ist die Förderung von Modernisierungsmaßnahmen der Mieter durch Zuschüsse auch ausdrücklich vorgesehen. Im Darlehenswege geförderte Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen (KfW-Programm) sind für Mietermodernisierungen weniger geeignet, da Darlehensempfänger und Grundstückseigentümer nicht identisch sind und somit die grundbuchliche Sicherung der Darlehen nicht gewährleistet werden kann. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen der Abgeordneten Ingrid Walz (F.D.P.) (Drucksache 12/2197 Fragen 17 und 18): Welche Haltung nimmt die Bundesregierung - auch im Hinblick auf eine bevorstehende Lockerung im ehelichen Namensrecht - gegenüber der Forderung ein, durch eine Änderung des § 24 Personenstandsgesetz (PStG) die Möglichkeit zu eröffnen, totgeborene Kinder mit vollem Namen in das Sterbebuch und damit in das Familienstammbuch eintragen zu lassen? Welche weiteren Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, dem verständlichen Anliegen betroffener Eltern zu entsprechen und totgeborene Kinder namentlich registrieren zu lassen, wie es in anderen Staaten durchaus praktiziert wird? Zu Frage 17: Nach § 24 des Personenstandsgesetzes (PStG) wird eine Totgeburt mit den für die Beurkundung einer Geburt vorgeschriebenen Angaben in das Sterbebuch 6704* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 eingetragen; ausgenommen ist lediglich die Angabe des Namens. Diese Regelung ist daran orientiert, daß nach den Grundsätzen des Bürgerlichen Rechts nur ein rechtsfähiger Mensch, d. h. ein lebendgeborenes Kind, einen Namen nach § 1616 oder § 1617 BGB erwerben kann. Wegen des verständlichen Anliegens der Betroffenen ist vorgesehen, in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die Vorschläge zur Novellierung des Personenstandsgesetzes erarbeiten soll, die Frage zu erörtern, ob bei dieser Rechtslage eine Möglichkeit gesehen wird, die personenstandsrechtlichen Vorschriften zu ändern. Zu Frage 18: Die Bundesregierung sieht keine andere Möglichkeit als die zur Frage 1 aufgezeigte, um dem Anliegen zu entsprechen. Anlage 4 Antwort des Pari. Staatssekretärs Rainer Funke auf die Frage der Abgeordneten Gabriele Wiechatzek (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 23): Ist die Bundesregierung bereit, als ein mögliches Förderinstrumentarium einen Mustermietvertrag, der den rechtlichen Besonderheiten im Beitrittsgebiet Rechnung trägt, durch das Bundesministerium der Justiz erarbeiten zu lassen, mit dem von den Mietern erbrachte Leistungen rechtlich abgesichert werden können, und sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, Eigeninitiative auch im Bereich des sozialen Wohnungsbaus zu fördern? Der Bundesminister der Justiz hat die Mustervereinbarung „Modernisierung durch Mieter", die schon vor längerer Zeit zusammen mit Verbänden der Mieter und der Wirtschaft ausgearbeitet worden ist, im Jahre 1990 überarbeitet und um besondere Klauseln und Erläuterungen für die neuen Bundesländer ergänzt. Durch Vereinbarungen, die an dieser Mustervereinbarung ausgerichtet sind, können die von den Mietern erbrachten Leistungen zur Modernisierung und Instandsetzung von Wohnraum in angemessener Weise rechtlich abgesichert werden. Ein Exemplar der überarbeiteten Mustervereinbarung kann ich Ihnen, Frau Kollegin Wiechatzek, gern zukommen lassen. Der zweite Teil Ihrer Frage betrifft die Möglichkeit der Eigeninitiative im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Die genannte Mustervereinbarung „Modernisierung durch Mieter" bezieht sich nicht auf den sozialen Wohnungsbau, weder im westlichen noch im östlichen Bundesgebiet. Die Möglichkeiten der Einbeziehung des sozialen Wohnungsbaus wurden schon vor geraumer Zeit mit dem Bundesbauministerium geprüft, aber wegen der rechtlichen Besonderheiten der preisgebundenen Wohnungen verneint. In den neuen Bundesländern dürfte dieses Problem auf Jahre hinaus keine Rolle spielen, weil der eigentliche soziale Wohnungsbau dort erst am Anlaufen ist. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rainer Funke auf die Fragen des Abgeordneten Joachim Gres (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Fragen 24 und 25): Welche zeitlichen Vorstellungen hat die Bundesregierung für die dringend erforderliche Novellierung des Zeugen- und Sachverständigenentschädigungsgesetzes? Ist der Bundesregierung bewußt, daß der mehrfache Wechsel an der Spitze des für die Novellierung des Zeugen- und Sachverständigenentschädigungsgesetzes zuständigen Referates des Bundesministeriums der Justiz diese Novellierung immer wieder verzögert? Zu Frage 24: Von seiten des Bundesministers der Justiz ist mehrfach deutlich gemacht worden, daß eine grundlegende Reform der Sachverständigenentschädigung angestrebt wird. Es sind hierzu Leitlinien für Lösungsansätze entwickelt und diese in den Fachkreisen zur Diskussion gestellt worden. Angesichts der wachsenden Aufgabenfülle wird es zunehmend schwieriger, alle notwendigen Reformvorhaben in dem an sich gebotenen und vom Bundesminister der Justiz auch dringlich gewünschten Maße zu fördern. Auf dem Gebiet des Kosten- und Gebührenrechts haben in dieser Legislaturperiode die Reform des Gerichtskostengesetzes und der Bundesrechtsanwaltsgebührenordnung die gleiche Priorität. Ob ein Entwurf zur Reform des Zeugen- und Sachverständigenentschädigungsgesetzes, der noch umfangreiche Vorarbeiten erfordert, noch in dieser Legislaturperiode vorgelegt werden kann, läßt sich derzeit noch nicht voraussagen. Zu Frage 25: Die Personalsituation im Bundesministerium der Justiz hat sich in den vergangenen zwei Jahren drastisch und nachhaltig verschlechtert. Schon die Wiedervereinigung hat einen verstärkten Personalbedarf mit sich gebracht, der bisher nicht abgedeckt werden konnte. Darüber hinaus wird es zunehmend schwieriger, den Stamm der Mitarbeiter des höheren Dienstes im Bundesministerium der Justiz, der sich aus abgeordneten Richtern und Staatsanwälten der Länder rekrutiert, zu erhalten; auch in den Ländern bestehen große Personalengpässe. Schließlich sind mehr Abgänge von qualifizierten Kräften als üblich zu verzeichnen. Teilweise sind diese Abgänge durch einen Wechsel der Mitarbeiter in die neuen Bundesländer bedingt. Diese Personalsituation hat in verschiedenen Bereichen zu Vakanzen geführt und Umsetzungen erforderlich gemacht. Im Zuge dieser Maßnahmen war es unvermeidlich, die Leitung des Referats Kosten- und Gebührenrecht mehrfach neu zu besetzen, zuletzt zum 1. März 1992. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rainer Funke auf die Frage des Abgeordneten Simon Wittmann (Tännesberg) (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 26): Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 6705* Trifft die Aussage des Präsidenten des Deutschen Patentamtes zu, daß die Kosten für ein modernes Patentinformationssystem für die Bundesrepublik Deutschland ca. 30 Mio. DM kosten würden und die dadurch erreichbaren Einsparungen Jahr für Jahr die Investitionen um ein Vielfaches übertreffen würden, und welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus dieser Erkenntnis? Das Deutsche Patentamt ist zur Zeit mit dem Aufbau des Patentinformationssystems PATIS befaßt. Hierfür sind 150 Millionen DM veranschlagt. Ein solches System ist angesichts der rapiden Zunahme und der zunehmenden Komplexität des Prüfstoffs zur Unterstützung der Arbeit des Deutschen Patentamts unabdingbar. Auch die internationale Entwicklung im Europäischen Patentamt, im US-Patentamt und im Japanischen Patentamt zwingt das Deutsche Patentamt die modernen Hilfsmittel der Informationstechnik ebenfalls zu nutzen. Die langfristige Wirtschaftlichkeit von PATIS ist in einer umfangreichen Studie dargelegt worden. Neben dem Patentinformationssystem PATIS gibt es ein Projekt „Deutsches Patent- und Fachinformationssystem". Dieses Projekt wird von einem Konsortium betrieben, an dem die Verlagsgruppe Bertelsmann International, das Fachinformationszentrum Karlsruhe und auch das Deutsche Patentamt beteiligt sind. Das Vorhaben zielt darauf ab, die beim Fachinformationszentrum Karlsruhe aufgelegte Patentdatenbank PATDPA mit einer Patentdatenbank der Verlagsgruppe Bertelsmann zusammenzuführen und zu erweitern. Über das Vorhaben wurde bisher noch nicht entschieden. Kostenaussagen und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung sind daher zur Zeit noch nicht möglich. Sollte mit dem Aufbau dieses Systems begonnen werden, müssen die Planungen mit dem bereits im Aufbau befindlichen Patentinformationssystem PATIS abgestimmt werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Barbara Höll


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die wichtigste Meldung der letzten Wochen aus der Fülle alter und ältester wiedergekäuter Argumente beim Für und Wider einer Freigabe von Haschisch und Marihuana stammt aus Frankfurt. Der Frankfurter Arbeitskreis Strafrecht fordert dort die Aufhebung des Betäubungsmittelgesetzes. Das geltende Recht ist — ich zitiere — „nicht hilfreich, sondern kontraproduktiv" .
    Ausgelöst wurde die jüngste Debatte durch die Entscheidung eines Lübecker Richters, beim Bundesverfassungsgericht prüfen zu lassen, ob die strafrechtliche Verfolgung von Haschisch- und Marihuanakonsumentinnen und -konsumenten verfassungswidrig sei. Damit ist nur ein Randproblem der Drogenpolitik angesprochen. Betroffen davon sind immerhin Zehntausende von Strafverfahren. Und: Die Entscheidung des Gerichts hat immerhin als Provokation gewirkt. Daß dabei allerdings eine Wende in der Drogenpolitik herbeigeführt werden wird, darf ange- sichts der Reaktionen aus den Regierungsparteien bezweifelt werden. Aufgewärmt werden Uraltlegenden von Hasch als Einstiegsdroge, Verführung der Jugend zum Drogenkonsum durch diese Debatte und dem Absinken der Probierschwelle. Dagegen ist endlich eine neue Drogenpolitik zu fordern, die nicht von Enthaltsamkeit und einer drogenfreien Gesellschaft
    ausgeht, sondern die Konsumentinnen und Konsumenten und die Sucht entkriminalisiert.
    Was die bisherige Drogenpolitik in den letzten 20 Jahren angerichtet hat, ist nachprüfbar. Da hilft auch nicht, auf immer neue Mafiosi zu verweisen. Die Polizeikapazitäten auf diesem Gebiet wurden in den letzten 20 Jahren verdreißigfacht, im BKA, das sich mit Terrorismus und Rauschgift zu einer Sonderbehörde aufbaute, versiebzigfacht.

    (Erwin Marschewski [CDU/CSU]: Nennen Sie die absoluten Zahlen! Das ganze BKA hat nur 1 700!)

    Zum Vergleich: Das Therapieangebot hat sich seit 1970, d. h. in demselben Zeitraum, nicht einmal verdoppelt.
    Provokativ gewirkt hat die Entscheidung aus Lübeck auch deshalb, weil dadurch erneut darauf hingewiesen wurde, daß die eigentliche Einstiegsdroge Alkohol ist und daß im Gegensatz zum Naschkonsum die gesundheitlichen Folgen des Alkoholmißbrauchs unübersehbar und nachweisbar sind.
    „Überfällig" nennt denn auch die Neue Richtervereinigung die Entscheidung aus Lübeck und erklärt weiter, daß sich die Strafjustiz nicht weiter für eine „gescheiterte Drogenpolitik mißbrauchen lassen wolle".
    Neue Gesetzesentwürfe, wie z. B. der zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, zeigen allerdings, daß der bisherige Weg allen Drogenexperten und dem wachsenden Elend zum Trotz hochgerüstet fortgesetzt werden soll. So wurde bei der Sachverständigenanhörung sehr plastisch gezeigt, daß die Drogenabhängigen geradezu vergessen worden sind. Der absehbare Erfolg wird sein, daß Abhängige und Kleindealer weiter mit dem ganzen Arsenal neuer polizeilicher Mittel kriminalisiert werden. Zu dem ganz großen Hit der neuen Gesetzgebung, den Vermögenstrafen, dem Entwurf eines Gesetzes zur Geld-aufspürung und gegen die Geldwäsche, meinte der Sachverständige Körner aus Frankfurt — Zitat —:
    Die Rücksicht gegen Banken und Industrie ist augenfällig. Die kleinen Dealer und Abhängigen werden drakonisch angegangen.
    Meine Damen und Herren, selbstverständlich sollten Haschisch und Marihuana endlich freigegeben werden und der Konsum harter Drogen entkriminalisiert werden. Das heißt, daß man in bestimmten Bereichen um legale Angebote nicht herumkommen wird.
    Professor Hurrelmann von der Uni Bielefeld wies im Dezember 1991 während der Drogentagung in Wiesbaden zu Recht darauf hin, daß die Verbreitungs- und Eingewöhnungsgeschichte fast aller Drogen nach dem gleichen Muster ablief:
    Für alle Drogen, auch für Kaffee, für Tabak und für Alkohol, gab es den Versuch des Totalverbotes, der sich über kurz oder lang als untauglich erwiesen hat. Wollen wir unbedingt in die nächste Runde dieses aussichtslosen Kampfes einsteigen?



    Dr. Barbara Höll
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Christina Schenk [Bündnis 90/ GRÜNE])



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat die Bundesministerin für Gesundheit, Gerda Hasselfeldt.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Freigabe des Drogenkonsums ist keine Antwort auf den Drogentod. Sie ist eine gesellschaftliche Bankrotterklärung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie ist zynisch gegenüber den Opfern, sie täuscht die Drogensüchtigen, und sie versetzt Eltern in Angst und Schrecken — wie sehr, das werden mindestens diejenigen von uns verspüren und verstehen, die selber Kinder haben.
    Wer den Drogenkonsum freigeben will, der hat den Kampf gegen die Drogen verloren, und der muß sich den Vorwurf gefallen lassen, diesen Kampf nicht einmal ernsthaft begonnen zu haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Johannes Singer [SPD]: Der reine Konsum ist auch jetzt nicht strafbar! — Dr. Jürgen Meyer [Ulm] [SPD]: Sie meinen doch den Besitz von Drogen?!)

    — Der Besitz! — Angesichts des Elends der Drogensüchtigen, der Sorgen und der Qualen ihrer Familien — dies alles muß im Vordergrund unserer Überlegungen stehen —

    (Johannes Singer [SPD]: Allerdings!)

    ist diese Forderung nach Freigabe der Drogen über alle Maßen verantwortungslos. Solange es unbestritten ist — und es ist unbestritten —, daß auch sogenannte weiche Drogen Einstiegsdrogen sind,

    (Johannes Singer [SPD]: Das ist nicht unbestritten; das wird heftig bestritten!)

    kann es, darf es keine Freigabe geben.
    Das Bundesverfassungsgericht hat die Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes bereits 1969 überprüft, und es hat sie für rechtens erklärt. Bis heute gibt es keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die eine Entwarnung oder gar Aufhebung der Strafvorschriften für Cannabis-Produkte rechtfertigen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Horst Peter [Kassel] [SPD]: Dann lesen Sie doch einmal etwas! Versuchen Sie es doch einmal mit Lesen!)

    Im Gegenteil: Es liegen Untersuchungen vor, die für den Cannabis-Konsum gefährliche Langzeitwirkungen festgestellt haben.

    (Beifall der Abg. Uta Würfel [F.D.P.])

    Sie gehen davon aus, daß jeder neue Rausch die bereits im Körper gespeicherten Wirkstoffe verstärkt und noch lange nach dem Konsum auftreten kann. Daß Haschisch tatsächlich alles andere als harmlos ist,
    beweist eine Untersuchung des Bayerischen Landeskriminalamtes.

    (Christina Schenk [Bündnis 90/GRÜNE]: Niemand hat behauptet, daß Cannabis-Konsum harmlos ist!)

    Danach haben 60 % der Rauschgifttoten in Bayern mit Cannabis angefangen.

    (Dr. Jürgen Meyer [Ulm] [SPD]: Mit Alkohol und Nikotin haben sie angefangen!)

    Solange auch weiche Drogen gesundheitliche Schäden verursachen, solange sie das Erwerbsleben und die gesellschaftlichen Umgangsformen einschränken, solange sie im Zeitablauf nicht nur den Drogenausstieg erschweren, sondern schließlich auch zum Umstieg auf harte Drogen und die damit verbundenen Gefahren führen, solange Drogen, welcher Art auch immer, diesen Weg vorzeichnen, so lange müssen sie ausnahmslos verboten und muß auch ihr Besitz bestraft werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das ist kein willkürlicher Kriminalisierungsakt, sondern es ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Drogenbekämpfungsstrategie. Dabei geht es nicht darum, Eigenverbraucher, schon gar nicht Kinder und Jugendliche, grundsätzlich und immer zu bestrafen. Dies wird schon in dem Grundsatz, in dem Prinzip „Therapie vor Strafe" deutlich, das für jeden Einzelfall gilt.
    Aber es muß gerade auch jungen Menschen grundsätzlich klar sein, daß der Drogenkonsum keine Bagatelle ist. Die Strafvorschriften sind notwendig, um unsere Kinder, um die Jugendlichen, um letztlich alle Bürger vor den Gefahren der Drogensucht und vor allem vor dem aggressiven Vorgehen der Drogenmafia zu schützen. Diesen Auftrag darf der Gesetzgeber nicht preisgeben. Ich bin mir sicher, daß die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung unserer Meinung ist, daß der einzelne und die Gesellschaft nur so vor dem Drogenterror geschützt werden können.
    Die Drogenfreigabe ist keine Antwort auf den Drogentod, sondern eine gefährliche Verharmlosung der Drogensucht. Dies wurde in mehreren Debattenbeiträgen aus den Koalitionsfraktionen deutlich. Sie provoziert ohne Not die Zunahme der Erst- und Gelegenheitskonsumenten und damit die Zunahme der schließlich ausweglosen Drogensucht. Ich bin nicht bereit, mich an diesem letztlich staatlich sanktionierten Selbstmord auf Raten durch eine derartige Freigabe zu beteiligen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Christina Schenk [Bündnis 90/GRÜNE]: Den will niemand!)

    Im übrigen ist die Forderung nach einem sogenannten freien, grenzenlosen Recht auf Rausch auch ein gesundheitspolitischer Aberwitz. Sie unterläuft unsere Aufklärungsarbeit über die Gefahren der illegalen und der legalen Drogen.

    (Beifall der Abg. Uta Würfel [F.D.P.])

    Wenn wir alle miteinander im gleichen Tenor von
    Prävention und von der Notwendigkeit der Aufklärung reden, dann darf sich dieses Gerede nicht darin



    Bundesministerin Gerda Hasselfeldt
    erschöpfen, daß wir ständig nur mehr Geld fordern. Vielmehr sollten wir auch in die Inhalte dieser Präventions- und Aufklärungsarbeit gehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir wissen um die schweren gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums und des Alkoholmißbrauchs. Die meisten von Ihnen und die meisten von uns unterstützen auch die Aufklärungsarbeit darüber. Ich frage mich aber: Welche Vision treibt diejenigen, die in dieser Situation das gesundheitsschädigende Rauschpotential auch noch vergrößern wollen? Diese Antwort, meine Damen und Herren von der Opposition, bleiben Sie uns schuldig.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. — Gudrun Weyel [SPD]: Das hat doch nicht die Opposition gefordert!)

    Wer Kinder und Jugendliche vor den Drogengefahren schützen will, wer den Drogensüchtigen helfen will, wer die Beschaffungskriminalität abbauen will, der muß andere Wege als den der Freigabe und damit der Verharmlosung von Drogen gehen. Die geeigneten Wege sind im Nationalen Rauschgiftbekämpfungsplan vorgezeichnet. Es sind dies Aufklärung und Vorbeugung; es sind dies Hilfe und medizinische Behandlung für die Betroffenen, und es ist dies Forschung und Bekämpfung von Anbau, Produktion und Handel mit allen verfügbaren Mitteln. Hier ist nicht nur der Bund mit seinen Aufklärungsmaßnahmen gefordert, die in den letzten Jahren permanent Jahr für Jahr gestiegen sind; hier ist nicht nur der Bund mit Modellprojekten gefordert, sondern hier, meine Damen und Herren, sind wir alle gefordert, sind Bund, Länder und Kommunen gefordert, sind alle Beteiligten in unserer Gesellschaft gefordert.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Gudrun Weyel [SPD]: Dann tun Sie doch etwas!)

    Die wichtigste Aufgabe ist es, alles zu tun, damit unsere junge Generation für ein Leben ohne Suchtstoffe gewonnen werden kann. Dies ist nur möglich, wenn der Drogenkonsum geächtet wird, und dies ist nur möglich, wenn nicht nur immer gesagt wird „Tun Sie doch etwas", sondern wenn wir gemeinsam an die Arbeit gehen und gemeinsam, jeder in seiner Verantwortung, unsere Hausaufgaben machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Der Bund tut dies im Bereich Aufklärung und Modellmaßnahmen und im Bereich Forschung intensiver als alle Jahre vorher. Wir werden in diesem Bemühen auch nicht nachlassen.
    Gleichzeitig brauchen die Drogenabhängigen aber auch Hilfe; sie brauchen medizinische Behandlung; sie brauchen Rehabilitation. Sie können heute erfolgreich behandelt werden; sie können rehabilitiert werden. Aber, meine Damen und Herren, für diese Aufgabe brauchen wir Therapieplätze. Dabei hilft es auch nichts, wenn man den Königsweg in der Methadonbehandlung sieht; denn dies ist kein Ausstieg aus der Drogensucht, sondern lediglich ein Umstieg und
    macht die Probleme auf breiter Front nur noch größer.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Wir brauchen Therapieplätze. Deshalb würde ich Sie ganz herzlich bitten, überall dort, wo Sie Einfluß auf die dafür zuständigen Länderregierungen haben, auch dafür zu sorgen, daß dort die Hausaufgaben gemacht werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. — Johannes Singer [SPD]: Tun wir ja! —Roland Sauer [Stuttgart] [CDU/CSU]: Speziell in Hamburg!)

    Meine Damen und Herren, die Aufklärung, die Vorbeugung, die Hilfe für die Betroffenen und die Bekämpfung des Drogenhandels sind unsere Antwort auf den Drogentod. Wir kämpfen nicht für ein Recht auf Rausch, sondern wir kämpfen für ein Recht auf Gesundheit, für ein Leben ohne Drogen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)