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    Plenarprotokoll 12/81 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 81. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Änderung der 9. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes [Genehmigungsverfahren]; Bericht der Bundesregierung über die Verschärfung der Kontrolle des Exports von zivil und militärisch verwendbaren Gütern; weitere aktuelle Fragen) Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU . . 6669B Harald B. Schäfer (Offenburg) SPD . . . 6670B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU . . 6670B Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6671 B Hermann Bachmaier SPD 6672 A Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6672 A Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD . . . . 6672D Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6673 A Ernst Schwanhold SPD . . . . . . . . 6673D Klaus Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi 6674 A Dr. Willfried Penner SPD . . . . . . . 6674 D Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 6674D Gudrun Weyel SPD 6675 A Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 6675A Wolfgang Roth SPD 6675 C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 6675C Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde — Drucksache 12/2197 vom 6. März 1992 — Haltung des Bundesministers des Inneren oder nachgeordneter Behörden nach Bekanntwerden des Manipulationsverdachts aufgrund von Dopingproben der Sportlerinnen Katrin Krabbe und Grit Breuer im Sommer 1991 MdlAnfr 11, 12 Johannes Singer SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 6675D, 6676A ZusFr Johannes Singer SPD 6676A, B Anzahl der rechtskräftig abgeschlossenen Klagen des Bundesbeauftragten für Asylangelegenheiten gegen die Anerkennung politischer Flüchtlinge seit 1985 MdlAnfr 13, 14 Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 6676D, 6678B ZusFr Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 6677A, 6678C ZusFr Ludwig Stiegler SPD . . . 6677C, 6679A ZusFr Freimut Duve SPD 6677 D ZusFr Dr. Willfried Penner SPD . . . . 6678 B Aufenthalt führender peruanischer Vertreter des „Sendero Luminoso" in Europa und insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ziel der Organisation terroristischer Aktivitäten in Peru MdlAnfr 15, 16 Freimut Duve SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . . 6679B, C ZusFr Freimut Duve SPD 6679 C ZusFr Dr. Willfried Penner SPD 6679D II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 Pflicht der Ärzte zur Lebenserhaltung neugeborener, insbesondere behinderter Kinder MdlAnfr 19, 20 Hubert Hüppe CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ . 6680 B ZusFr Hubert Hüppe CDU/CSU 6680 D Schutz der ostdeutschen Bürger, die nach dem 18. 10. 1989 Grundstücke erworben und Baumaßnahmen eingeleitet bzw. durchgeführt haben, vor Restitutionsansprüchen von Alteigentümern MdlAnfr 21, 22 Ulrich Junghanns CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ 6681C, 6682A ZusFr Ulrich Junghanns CDU/CSU . 6682A Einleitung staatsanwaltschaftlicher Ermittlungsverfahren gegen ehemalige Stasi-Mitarbeiter MdlAnfr 27 Jürgen Augustinowitz CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 6682 C ZusFr Jürgen Augustinowitz CDU/CSU . 6682 D Auswirkungen des Festhaltens der Bundesrepublik Deutschland am Alleinvertretungsanspruch für alle Deutschen auf die juristische Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit MdlAnfr 28 Jürgen Augustinowitz CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ . . . 6683 A ZusFr Jürgen Augustinowitz CDU/CSU . 6683C Personalentwicklung bei den Finanzämtern der alten und neuen Bundesländer, insbesondere im Bereich der Betriebsprüfung, im Jahre 1991; Abwanderung von Finanzbeamten in steuerberatende Berufe MdlAnfr 29, 30 Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 6684A, C ZusFr Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 6684A, C Steuerliche Absetzbarkeit von Bestechungs- und Schmiergeldern an ausländische Staatsbedienstete MdlAnfr 31, 32 Dr. Ingomar Hauchler SPD Antw PStSekr Dr. Joachim Grünewald BMF 6684D, 6685 B ZusFr Dr. Ingomar Hauchler SPD . . 6685A, C Zusatztagesordnungspunkt: Aktuelle Stunde betr. Freigabe des Drogenkonsums als Antwort auf über 2 000 Drogentote im Jahre 1991 Roland Sauer (Stuttgart) CDU/CSU . . . 6686C Gudrun Schaich-Walch SPD 6687 C Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink F.D.P. 6688C Rudolf Seiters, Bundesminister BMI . . 6689C Christina Schenk Bündnis 90/GRÜNE . 6691 A Erwin Marschewski CDU/CSU 6692 A Antje-Marie Steen SPD 6693 B Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . . . 6694 B Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 6695 B Gerda Hasselfeldt, Bundesministerin BMG 6696A Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 6697 C Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 6698 C Georg Brunnhuber CDU/CSU 6699 C Johannes Singer SPD 6700C Cornelia Yzer CDU/CSU 6701 D Nächste Sitzung 6702 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6703' A Anlage 2 Förderung der Sanierung und Modernisierung von Wohnungen in den neuen Bundesländern durch Mieter in Eigenleistung MdlAnfr 2 — Drs 12/2197 Gabriele Wiechatzek CDU/CSU SchrAntw PStSekr Joachim Günther BMBau . . . . . . . . . . . . . . . . 6703* A Anlage 3 Namentliche Registrierung totgeborener Kinder MdlAnfr 17, 18 — Drs 12/2197 — Ingrid Walz F.D.P. SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . . 6703* D Anlage 4 Erarbeitung eines Mustermietvertrages für durch Mieter in Eigenleistung sanierte und modernisierte Wohnungen in den neuen Bundesländern MdlAnfr 23 — Drs 12/2197 — Gabriele Wiechatzek CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 6704* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 III Anlage 5 Novellierung des Gesetzes über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen MdlAnfr 24, 25 — Drs 12/2197 — Joachim Gres CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rainer Funke BMJ , . 6704* C Anlage 6 Einführung eines modernen Patent-Informationssystems MdlAnfr 26 — Drs 12/2197 — Simon Wittmann (Tännesberg) CDU/CSU SchrAntw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 6704* D Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 6669 81. Sitzung Bonn, den 11. März 1992 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ackermann, Else CDU/CSU 11. 03. 92 Antretter, Robert SPD 11. 03. 92* Belle, Meinrad CDU/CSU 11. 03. 92 Berger, Johann Anton SPD 11. 03. 92 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 11. 03. 92* Wilfried Catenhusen, SPD 11. 03. 92 Wolf-Michael Dr. Diederich (Berlin), SPD 11. 03. 92 Nils Dr. Dregger, Alfred CDU/CSU 11. 03. 92 Ehrbar, Udo CDU/CSU 11. 03. 92 Erler, Gernot SPD 11. 03. 92 Eymer, Anke CDU/CSU 11. 03. 92 Dr. Fell, Karl H. CDU/CSU 11. 03. 92 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 11. 03. 92 Francke (Hamburg), CDU/CSU 11. 03. 92 Klaus Dr. Gysi, Gregor PDS/LL 11. 03. 92 Hämmerle, Gerlinde SPD 11. 03. 92 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 11. 03. 92 Dr. Hoth, Sigrid FDP 11. 03. 92 Jäger, Claus CDU/CSU 11. 03. 92 Jeltsch, Karin CDU/CSU 11. 03. 92 Junghans, Ulrich CDU/CSU 11. 03. 92** Koppelin, Jürgen FDP 11. 03. 92 Kubicki, Wolfgang FDP 11. 03. 92 Dr. Kübler, Klaus SPD 11. 03. 92 Kuhlwein, Eckart SPD 11. 03. 92 Lattmann, Herbert CDU/CSU 11. 03. 92 Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 11. 03. 92 Dr. Niese, Rolf SPD 11. 03. 92 Niggemeier, Horst SPD 11. 03. 92 Dr. Ortleb, Rainer FDP 11. 03. 92 Ost, Friedhelm CDU/CSU 11. 03. 92 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 11. 03. 92* Rempe, Walter SPD 11. 03. 92 Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 11. 03. 92 Sauer (Salzgitter), CDU/CSU 11, 03. 92 Helmut Schemken, Heinz CDU/CSU 11. 03. 92 Schmidt (Dresden), Arno FDP 11. 03. 92 Schwanhold, Ernst SPD 11. 03. 92 Titze, Uta SPD 11. 03. 92 Türk, Jürgen FDP 11. 03. 92 Dr. Vogel, Hans-Jochen SPD 11. 03. 92 Wetzel, Kersten CDU/CSU 11. 03. 92 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Joachim Günther auf die Frage der Abgeordneten Gabriele Wiechatzek (CDU/ CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 2): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die Sanierung und Modernisierung von Wohnungen durch die Mieter in Eigenleistung eine sinnvolle Alternative zur Wohnungsprivatisierung mittels Erwerb von Wohnungen durch deren Mieter im Beitrittsgebiet darstellt, falls ja, mit welchen Maßnahmen fördert die Bundesregierung die Bereitschaft der Mieter, eigene Mittel und Arbeitskraft zur Verbesserung der eigenen Wohnungssituation einzusetzen? Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen der Mieter können mit dazu beitragen, die Wohnverhältnisse in den neuen Ländern rasch zu verbessern. Neben der Wohnungsprivatisierung, deren vordringliches Ziel die Bildung von Wohneigentum ist, kann die Mietermodernisierung insbesondere in den Fällen hilfreich sein, in denen die Eigentümer der Mietwohnungen vorerst finanziell nicht in der Lage sind, die gebotenen Maßnahmen durchzuführen. Der Bund gewährt den neuen Ländern zur Förderung von Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen im Wohnungsbestand Finanzhilfen nach Art. 104a GG. Die hierfür zwischen Bund und Ländern abgeschlossenen Verwaltungsvereinbarungen lassen Fördermaßnahmen der Länder zur Unterstützung von Mietermodernisierungen aus den vorerwähnten Gründen zu. In den Richtlinien der Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ist die Förderung von Modernisierungsmaßnahmen der Mieter durch Zuschüsse auch ausdrücklich vorgesehen. Im Darlehenswege geförderte Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen (KfW-Programm) sind für Mietermodernisierungen weniger geeignet, da Darlehensempfänger und Grundstückseigentümer nicht identisch sind und somit die grundbuchliche Sicherung der Darlehen nicht gewährleistet werden kann. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen der Abgeordneten Ingrid Walz (F.D.P.) (Drucksache 12/2197 Fragen 17 und 18): Welche Haltung nimmt die Bundesregierung - auch im Hinblick auf eine bevorstehende Lockerung im ehelichen Namensrecht - gegenüber der Forderung ein, durch eine Änderung des § 24 Personenstandsgesetz (PStG) die Möglichkeit zu eröffnen, totgeborene Kinder mit vollem Namen in das Sterbebuch und damit in das Familienstammbuch eintragen zu lassen? Welche weiteren Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, dem verständlichen Anliegen betroffener Eltern zu entsprechen und totgeborene Kinder namentlich registrieren zu lassen, wie es in anderen Staaten durchaus praktiziert wird? Zu Frage 17: Nach § 24 des Personenstandsgesetzes (PStG) wird eine Totgeburt mit den für die Beurkundung einer Geburt vorgeschriebenen Angaben in das Sterbebuch 6704* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 eingetragen; ausgenommen ist lediglich die Angabe des Namens. Diese Regelung ist daran orientiert, daß nach den Grundsätzen des Bürgerlichen Rechts nur ein rechtsfähiger Mensch, d. h. ein lebendgeborenes Kind, einen Namen nach § 1616 oder § 1617 BGB erwerben kann. Wegen des verständlichen Anliegens der Betroffenen ist vorgesehen, in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die Vorschläge zur Novellierung des Personenstandsgesetzes erarbeiten soll, die Frage zu erörtern, ob bei dieser Rechtslage eine Möglichkeit gesehen wird, die personenstandsrechtlichen Vorschriften zu ändern. Zu Frage 18: Die Bundesregierung sieht keine andere Möglichkeit als die zur Frage 1 aufgezeigte, um dem Anliegen zu entsprechen. Anlage 4 Antwort des Pari. Staatssekretärs Rainer Funke auf die Frage der Abgeordneten Gabriele Wiechatzek (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 23): Ist die Bundesregierung bereit, als ein mögliches Förderinstrumentarium einen Mustermietvertrag, der den rechtlichen Besonderheiten im Beitrittsgebiet Rechnung trägt, durch das Bundesministerium der Justiz erarbeiten zu lassen, mit dem von den Mietern erbrachte Leistungen rechtlich abgesichert werden können, und sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, Eigeninitiative auch im Bereich des sozialen Wohnungsbaus zu fördern? Der Bundesminister der Justiz hat die Mustervereinbarung „Modernisierung durch Mieter", die schon vor längerer Zeit zusammen mit Verbänden der Mieter und der Wirtschaft ausgearbeitet worden ist, im Jahre 1990 überarbeitet und um besondere Klauseln und Erläuterungen für die neuen Bundesländer ergänzt. Durch Vereinbarungen, die an dieser Mustervereinbarung ausgerichtet sind, können die von den Mietern erbrachten Leistungen zur Modernisierung und Instandsetzung von Wohnraum in angemessener Weise rechtlich abgesichert werden. Ein Exemplar der überarbeiteten Mustervereinbarung kann ich Ihnen, Frau Kollegin Wiechatzek, gern zukommen lassen. Der zweite Teil Ihrer Frage betrifft die Möglichkeit der Eigeninitiative im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Die genannte Mustervereinbarung „Modernisierung durch Mieter" bezieht sich nicht auf den sozialen Wohnungsbau, weder im westlichen noch im östlichen Bundesgebiet. Die Möglichkeiten der Einbeziehung des sozialen Wohnungsbaus wurden schon vor geraumer Zeit mit dem Bundesbauministerium geprüft, aber wegen der rechtlichen Besonderheiten der preisgebundenen Wohnungen verneint. In den neuen Bundesländern dürfte dieses Problem auf Jahre hinaus keine Rolle spielen, weil der eigentliche soziale Wohnungsbau dort erst am Anlaufen ist. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rainer Funke auf die Fragen des Abgeordneten Joachim Gres (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Fragen 24 und 25): Welche zeitlichen Vorstellungen hat die Bundesregierung für die dringend erforderliche Novellierung des Zeugen- und Sachverständigenentschädigungsgesetzes? Ist der Bundesregierung bewußt, daß der mehrfache Wechsel an der Spitze des für die Novellierung des Zeugen- und Sachverständigenentschädigungsgesetzes zuständigen Referates des Bundesministeriums der Justiz diese Novellierung immer wieder verzögert? Zu Frage 24: Von seiten des Bundesministers der Justiz ist mehrfach deutlich gemacht worden, daß eine grundlegende Reform der Sachverständigenentschädigung angestrebt wird. Es sind hierzu Leitlinien für Lösungsansätze entwickelt und diese in den Fachkreisen zur Diskussion gestellt worden. Angesichts der wachsenden Aufgabenfülle wird es zunehmend schwieriger, alle notwendigen Reformvorhaben in dem an sich gebotenen und vom Bundesminister der Justiz auch dringlich gewünschten Maße zu fördern. Auf dem Gebiet des Kosten- und Gebührenrechts haben in dieser Legislaturperiode die Reform des Gerichtskostengesetzes und der Bundesrechtsanwaltsgebührenordnung die gleiche Priorität. Ob ein Entwurf zur Reform des Zeugen- und Sachverständigenentschädigungsgesetzes, der noch umfangreiche Vorarbeiten erfordert, noch in dieser Legislaturperiode vorgelegt werden kann, läßt sich derzeit noch nicht voraussagen. Zu Frage 25: Die Personalsituation im Bundesministerium der Justiz hat sich in den vergangenen zwei Jahren drastisch und nachhaltig verschlechtert. Schon die Wiedervereinigung hat einen verstärkten Personalbedarf mit sich gebracht, der bisher nicht abgedeckt werden konnte. Darüber hinaus wird es zunehmend schwieriger, den Stamm der Mitarbeiter des höheren Dienstes im Bundesministerium der Justiz, der sich aus abgeordneten Richtern und Staatsanwälten der Länder rekrutiert, zu erhalten; auch in den Ländern bestehen große Personalengpässe. Schließlich sind mehr Abgänge von qualifizierten Kräften als üblich zu verzeichnen. Teilweise sind diese Abgänge durch einen Wechsel der Mitarbeiter in die neuen Bundesländer bedingt. Diese Personalsituation hat in verschiedenen Bereichen zu Vakanzen geführt und Umsetzungen erforderlich gemacht. Im Zuge dieser Maßnahmen war es unvermeidlich, die Leitung des Referats Kosten- und Gebührenrecht mehrfach neu zu besetzen, zuletzt zum 1. März 1992. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rainer Funke auf die Frage des Abgeordneten Simon Wittmann (Tännesberg) (CDU/CSU) (Drucksache 12/2197 Frage 26): Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 11. März 1992 6705* Trifft die Aussage des Präsidenten des Deutschen Patentamtes zu, daß die Kosten für ein modernes Patentinformationssystem für die Bundesrepublik Deutschland ca. 30 Mio. DM kosten würden und die dadurch erreichbaren Einsparungen Jahr für Jahr die Investitionen um ein Vielfaches übertreffen würden, und welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus dieser Erkenntnis? Das Deutsche Patentamt ist zur Zeit mit dem Aufbau des Patentinformationssystems PATIS befaßt. Hierfür sind 150 Millionen DM veranschlagt. Ein solches System ist angesichts der rapiden Zunahme und der zunehmenden Komplexität des Prüfstoffs zur Unterstützung der Arbeit des Deutschen Patentamts unabdingbar. Auch die internationale Entwicklung im Europäischen Patentamt, im US-Patentamt und im Japanischen Patentamt zwingt das Deutsche Patentamt die modernen Hilfsmittel der Informationstechnik ebenfalls zu nutzen. Die langfristige Wirtschaftlichkeit von PATIS ist in einer umfangreichen Studie dargelegt worden. Neben dem Patentinformationssystem PATIS gibt es ein Projekt „Deutsches Patent- und Fachinformationssystem". Dieses Projekt wird von einem Konsortium betrieben, an dem die Verlagsgruppe Bertelsmann International, das Fachinformationszentrum Karlsruhe und auch das Deutsche Patentamt beteiligt sind. Das Vorhaben zielt darauf ab, die beim Fachinformationszentrum Karlsruhe aufgelegte Patentdatenbank PATDPA mit einer Patentdatenbank der Verlagsgruppe Bertelsmann zusammenzuführen und zu erweitern. Über das Vorhaben wurde bisher noch nicht entschieden. Kostenaussagen und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung sind daher zur Zeit noch nicht möglich. Sollte mit dem Aufbau dieses Systems begonnen werden, müssen die Planungen mit dem bereits im Aufbau befindlichen Patentinformationssystem PATIS abgestimmt werden.
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    Rede von Christina Schenk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Fraktion der CDU/CSU hat in schönstem SED-Deutsch diese Aktuelle Stunde mit der Überschrift „Die Freigabe des Drogenkonsums als Antwort auf über 2 000 Drogentote im Jahre 1991 " versehen.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Unverschämtheit! — Von Ihnen verbitte ich mir solche Äußerungen!)

    Dieser Titel enthält zwei Unterstellungen, die sich aus der Sachdebatte zum Thema nur mit Böswilligkeit herleiten lassen, und da das offensichtlich nicht genügt, wird auch gleich noch eine grundsätzliche Denunziation jedes Kritikers und jeder Kritikerin der gegenwärtigen Rechtslage eingebaut.
    Die Freigabe, besser gesagt, die Entillegalisierung des Erwerbs, des Besitzes und des Konsums von Drogen verschiedendster Art bedeutet nicht — das scheint eben die kognitiven und mentalen Möglichkeiten der Fraktion der CDU/CSU zu überschreiten —die Bejahung des Drogenmißbrauchs oder auch nur die Bejahung der Werbung für ihren Konsum. Erwerb, Besitz und Gebrauch von Drogen sollen nicht deshalb von Strafandrohung befreit werden, weil dies bei Alkohol und Nikotin bereits der Fall ist. Wer einen derartig simplen Gedankengang unterstellt, diskreditiert absichtlich oder aus Naivität jeden Versuch, die Probleme, die sich auf dem hier diskutierten Sektor inzwischen angestaut haben, zu entschärfen; und diese Probleme sind beträchtlich. 40 000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Alkoholmißbrauchs; zudem sind ca. 2 000 Tote pro Jahr zu beklagen, die andere Drogen konsumiert haben. Das erschreckende Ausmaß an Beschaffungskriminalität sollte zum Handeln zwingen. Wir haben ja auch eine zunehmende Verwahrlosung der in dieser Szene gefangenen Menschen zu verzeichnen.
    Ich meine, die gegenwärtige Rechtslage bietet keinen Ansatz bezüglich des Umgangs mit diesen Problemen. Solange selbst Erwerb, Besitz und Konsum von Cannabis verboten sind, welches — da bin ich anderer Meinung — im Vergleich zu Alkohol nachgerade harmlos ist, sind die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Gerichte usw. in steuerfressende Scheingefechte verwickelt. 60 bis 80 % der Verfahren beziehen sich auf Konsumdelikte, so daß ein Zugriff auf Großdealer und Profiteure nicht mehr in dem notwendigen Maß geleistet werden kann.
    Eine szenennahe Sozialarbeit wird wegen der Strafandrohung und -verfolgung erheblich behindert. Der Ausstieg aus der Szene wird sinnlos erschwert. Ein Teil der quantitativ völlig unzureichenden Therapieangebote wird zweckentfremdet, denn bei der gegenwärtigen Handhabung werden auch solche Menschen in die Therapie gezwungen, die nicht ernsthaft zu dieser bereit sind. Dementsprechend muß zwangsläufig die Abbruch- und Rückfallquote bei 80 bis 90 % liegen. So einfach, meine Damen und Herren, ist dieses Problem nicht zu lösen.
    Es gibt nun viele, die aus ideologischen Gründen weiter nach einem Ausbau des klassischen repressiven ordnungspolitischen Instrumentariums rufen, ohne sich einer nüchternen Kosten-Nutzen-Analyse zu stellen. Telefonleitungen sollen angezapft werden dürfen, verdeckte Ermittler sollen verstärkt zum Einsatz kommen und darüber hinaus die Erlaubnis erhalten, Straftaten zu begehen. Die Situation in den USA zeigt aber sehr plastisch, daß der „Krieg gegen Drogen" in die Sackgasse führt. Abrüstung zugunsten der Betroffenen ist hingegen die zwingende Konsequenz aus der jetzigen Situation.
    Wie die Erfahrungen anderer Länder, z. B. der Niederlande, zeigen, bringt die Entillegalisierung von Erwerb, Besitz und Konsum von Drogen deutliche Vorteile,

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    und zwar in vielfacher Hinsicht: Sie führt zu einer Entlastung der individuellen Situation der Betroffenen, sie mindert die Begleitumstände des illegalen Handels, sie trägt zur Senkung der Beschaffungskriminalität bei.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Völlig falsch!)

    Die Möglichkeiten für szenennahe Sozialarbeit und auch für Prävention generell verbessern sich deutlich. Die drastische Senkung des Leerlaufs für die Strafverfolgungsbehörden ist ein weiteres wesentliches Argument für die Aufhebung der Illegalisierung.
    Entillegalisierung von Erwerb und Besitz von Drogen jeglicher Art zum eigenen Gebrauch heißt nicht, daß dies von einer permissiven Propaganda begleitet werden sollte. Im Gegenteil: Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, die Nutzung aller Drogen unattraktiv zu machen. Das ließe sich zum Teil über den Preis, aber auch über ein grundsätzliches Werbungsverbot bewerkstelligen.
    Zuweilen wird mit der Behauptung gegen die Entillegalisierung argumentiert, der Gebrauch von sogenannten leichten Drogen erleichtere den Einstieg in den Konsum sogenannter harter Drogen. Nun ist das mit der Statistik so eine Sache; sie ist grundsätzlich nicht geeignet, Kausalitäten zu beweisen. Mit der gleichen Berechtigung könnte man aus der Statistik ableiten, der frühkindliche Kakaogenuß führe mit einer signifikanten Wahrscheinlichkeit in späteren Jahren zur Abhängigkeit von Heroin.
    Auch die Vermutung, daß die Entillegalisierung des Erwerbs und des Konsums von Drogen zum eigenen Gebrauch zu einem Anstieg des Verbrauchs, zu einem Anstieg der Zahl der Süchtigen, zu einem Anstieg der Zahl der Toten führen wird, hat sich nicht beweisen lassen. Erfahrungen in Ländern mit liberaler Regelung zeigen, daß der Konsum unter solchen Bedingungen nicht zu-, sondern eher abnimmt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, daß der Reiz des Verbotenen wegfällt.
    Ich meine, die Bundesrepublik steuert mit der Fortsetzung ihrer heutigen Politik auf Zustände hin, wie sie in den USA bereits existieren. Ich meine auch, die Bundesrepublik hätte die Chance und die Möglichkeit, zu einer deutlichen Entspannung und zu einer wesentlichen Verbesserung der Situation zu kommen, wie sie etwa in den Niederlanden existiert.



    Christina Schenk
    Die Gruppe Bündnis 90/DIE GRÜNEN wird in Kürze einen entsprechenden Antrag in den Bundestag einbringen. Ich hoffe, daß die Vernunft doch noch zu ihrem Recht kommt und eine problemadäquate Diskussion zu diesem tatsächlich sehr vielschichtigen Thema ohne Rückgriff auf Stil und Vokabular der Denunziation und der Demagogie möglich sein wird.

    (Beifall der Abg. Dr. Barbara Höll [PDS/ Linke Liste])



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Erwin Marschewski.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erwin Marschewski


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eigentlich ist es eine Weisheit, nicht auf alles zu antworten. Ich will mich danach richten. Das bezieht sich auf den letzten Beitrag.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Darüber hinaus möchte ich sagen: Die Zahlen, die Bundesminister Seiters nannte, sind bedrückend. Wir müssen handeln. Diese Regierung handelt auch. Meine Kolleginnen und Kollegen von der SPD, wir sagen ja zur Drogenberatung, wir sagen ja zur Drogenhilfe. Wir sagen ja zu einer Therapie. Wir sagen auch ja zu einer neuen — meinetwegen auch alten — Sinngebung des Lebens. Ich glaube, meine christlich-demokratische Partei hat eine solche Sinngebung des Lebens anzubieten.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Johannes Singer [SPD]: Aber die Gesetzentwürfe vertagen Sie!)

    — Herr Kollege Singer, wir vertagen gar nichts. Sie können sich darauf verlassen, daß das Gesetz über organisierte Kriminalität

    (Johannes Singer [SPD]: Das hätten Sie schon vor zwei Jahren beschließen können!)

    beschlossen wird. In ihm sind gute Dinge enthalten, beispielsweise die Vermögensstrafe, der erweiterte Verfall, die Vorschrift über das Waschen von Gewinnen. Diese Dinge wollen wir regeln. Minister Seiters hat darauf hingewiesen, daß wir ein Gewinnaufspürungsgesetz einbringen werden — ein komischer Name! Aber dieses Gesetz verpflichtet die Banken, zu sagen, wer Bargeld einzahlt, um zu verhindern, daß Bargeld, das aus Rauschgiftdelikten stammt, letzten Endes gewaschen wird. Das ist das Problem, meine Damen und Herren.

    (Johannes Singer [SPD]: Warum beschließen Sie die Gesetze nicht?)

    Meine Kolleginnen der SPD-Fraktion, als ich Ihren Ausführungen zugehört habe, habe ich mir gedacht: So redet eigentlich eine Schuldbewußte zur eigenen Verteidigung — ja, zur eigenen Verteidigung —;

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    denn wer wie Leute von Ihnen die Aufhebung der
    Strafbarkeit des Rauschgiftkonsums fordert, leistet
    doch im Ergebnis einen Beitrag zur organisierten Kriminalität.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU — Widerspruch bei der SPD)

    — Natürlich! Herr Singer, Herr Professor Meyer, Sie kennen doch die Fakten. Sie wissen doch genau, wie es um die Problematik bestellt ist.

    (Gudrun Weyel [SPD]: Sie erzählen doch hier Märchen!)

    Meine Damen und Herren, ich will ein wenig auf die rechtlichen Aspekte eingehen. Sie haben ausgeführt, daß die Gefahr besteht, daß die jungen Leute bestraft werden. Sie wissen doch, wir haben schon jetzt die Möglichkeit, sowohl von einer Anklage als auch von einer Bestrafung abzusehen. Ich weiß, daß die Richter dies zum großen Teil tun. Ich denke, diese Gesetze müssen da sein, um den Weg von den Rauschgiftbossen zu den kleinen Verzehrern hin zu unterbrechen. Sie wissen doch, wie das in der Praxis geht, meine Kolleginnen der SPD: Da ist der Anbieter mit einer kleinen Menge Eigenverbrauch. Da ist derjenige, der das Zeug nehmen will. Da ist der nächste, der das Geld kassiert. Da ist der nächste, der ihn zu einem Rauschgiftplatz bringt. Da ist wieder der nächste, der die Mittel liefert. Und da ist vielleicht der sechste, der kassiert. Das ist die Problematik. Wir haben nicht mehr die Möglichkeit, den kleinen Eigenbesitzer zu bestrafen, wenn wir jegliche Strafbarkeit abschaffen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)

    Meine Damen und Herren — und ich meine das sehr ernst —, das Erheben der Forderung nach Aufhebung der Strafbarkeit des Konsums dient insbesondere der Verharmlosung. Ich darf dies noch einmal sagen. Eine solche Forderung würde als Signal empfunden, daß der Staat den Kampf gegen das organisierte Verbrechen aufgegeben hat und seine Schutzpflichten gegenüber den Bürgern nicht mehr erfüllt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nein, meine Damen und Herren, der Staat darf nicht zur Maxime erheben, daß die Bürger, insbesondere die jungen Menschen, die Freiheit haben, ihr Leben mit Drogen zu ruinieren. Das wollen wir nicht.

    (Gudrun Weyel [SPD]: Wer will das denn?)

    — Sie können ja in der eigenen Partei aufräumen, meine Damen und Herren. — Ein solches Denken widerspricht zutiefst der Wertordnung und den Grundprinzipien unseres Grundgesetzes.
    Meine Damen und Herren der SPD, zum Schluß: Falls Sie noch die Kraft haben, das Führungsdurcheinander Ihrer Partei in den Griff zu bekommen

    (Lachen bei der SPD)

    — leugnen Sie nicht, Sie wissen doch, was Sache ist —: Lösen Sie sich von den schändlichen, rechtswidrigen und absurden Ideen, die von Ihrer Partei vertreten werden! Die CDU ist Ihr Gegner, in diesem Punkt Ihr totaler politischer Gegner. Dies gilt auch für die Bürgerschaft; denn in diesen Fragen — Sie kennen doch die Praxis — distanziert sich die Bürgerschaft



    Erwin Marschewski
    immer mehr von Ihnen, und dies zu Recht, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Gudrun Weyel [SPD]: Das ist doch die absolute Unwahrheit!)