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    Plenarprotokoll 12/67 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 67. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Dr. Alfred Dregger 6571 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 5671B, 5746 A Tagesordnungspunkt 3: Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder der Gemeinsamen Verfassungskommission (Drucksachen 12/1764, 12/1777, 12/1791, 12/1807, 12/1810) 5672 A Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Horst Eylmann, Detlef Kleinert (Hannover), Dieter Wiefelspütz und weiteren Abgeordneten aller Fraktionen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Rechts der Untersuchungsausschüsse des Deutschen Bundestages (Untersuchungsausschußgesetz) (Drucksache 12/418) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Rechts der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse (Untersuchungsausschußgesetz) (Drucksache 12/ 1436) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung der Pfändungsfreigrenzen (Drucksache 12/1754) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Eckhart Pick, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Hermann Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erhöhung und periodische Anpassung der Pfändungsfreigrenzen für Arbeitseinkommen und der Prozeßkostenhilfe-Freibeträge (Drucksache 12/883) 5672 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Entschädigungsrenten für Opfer des Nationalsozialismus im Beitrittsgebiet (Entschädigungsrentengesetz) (Drucksache 12/1790) 5672 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ferdi Tillmann, Dirk Fischer (Hamburg), Heinz-Günter Bargfrede, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Drucksache 12/1800) 5672 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ferdi Tillmann, Dirk Fischer (Hamburg), Heinz-Günter Bargfrede, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (Drucksache 12/1801) 5672 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Frauen und Jugend zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe — Achter Jugendbericht — Stellungnahme der Bundesregierung zum Achten Jugendbericht (Drucksachen 11/6576, 12/671 [neu]) Dr. Angela Dorothea Merkel, Bundesministerin BMFJ 5673 B Erika Simm SPD 5675 C Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink FDP . 5677B Petra Bläss PDS/Linke Liste 5679 D Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 5682 A Claudia Nolte CDU/CSU 5633 D Iris Gleicke SPD 5685 C Stefan Schwarz CDU/CSU 5686 B, 5693 A, 5696 B, 5702 A, 5704 C Heinz Werner Hübner FDP 5687 B Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD 5688 C Eckart Kuhlwein SPD 5688 D Ronald Pofalla CDU/CSU 5689 D Gerd Andres SPD 5690 D Christoph Matschie SPD 5691 C, 5705 D Dr. Edith Niehuis SPD 5692 C Cornelia Yzer CDU/CSU 5694 D Eckart Kuhlwein SPD 5695 D Ronald Pofalla CDU/CSU 5697 A Ralf Walter (Cochem) SPD 5697 B Kersten Wetzel CDU/CSU 5698 C Iris Gleicke SPD 5699 A Dr. Konrad Elmer SPD 5701 A Dr. Uwe Küster SPD 5702 B Jürgen Augustinowitz CDU/CSU 5703 A Christoph Matschie SPD 5703 D Josef Hollerith CDU/CSU 5705 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1988 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1988) — zu der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1990 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Feststellungen zur Jahresrechnung des Bundes 1988) (Drucksachen 12/210 Nrn. 85 und 91, 12/1286) Dr. Konstanze Wegner SPD 5707 D Wilfried Bohlsen CDU/CSU 5709 D Ina Albowitz FDP 5711 A Karl Deres CDU/CSU 5712 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Energiepolitisches Gesamtkonzept der Bundesregierung (Drucksache 12/1799) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Energiegesetzes (Drucksache 12/1490) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Stromeinspeisungsgesetzes (Drucksache 12/1305) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Jutta Braband, Bernd Henn und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Rekommunalisierung und Demokratisierung der Energiewirtschaft sowie Novellierung des Energierechts: Grundvoraussetzung eines energiewirtschaftlichen Gesamtkonzeptes für die Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 12/1294) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Energiewende — Grundstein für eine dauerhafte Entwicklung (Drucksache 12/1794) Harald B. Schäfer (Offenburg) SPD 5714 A Heinrich Seesing CDU/CSU 5716 D Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann FDP 5718 B Harald B. Schäfer (Offenburg) SPD 5719 A, B Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/GRÜNE 5720 D Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 5723 C Jürgen W. Möllemann, Bundesminister BMWi 5725 A Volker Jung (Düsseldorf) SPD 5727 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 5730 A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 III Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/ GRÜNE 5731 A Paul K. Friedhoff FDP 5732 B Jutta Braband PDS/Linke Liste 5733 B Holger Bartsch SPD 5734 B Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 5736 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU . 5737 D Dr. Fritz Gautier SPD 5739 B Jürgen W. Möllemann FDP 5740 D, 5741 D Erich G. Fritz CDU/CSU 5743 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU 5744 D Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Verlängerung des Altersübergangsgeldes (Drucksache 12/1720) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Christina Schenk, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlängerung der Sozialzuschlagsregelung bei Erwerbslosigkeit und Einführung einer Mindestsicherung (Drucksache 12/1792) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Verbesserung der Regelung für das Altersübergangsgeld (Drucksache 12/1823) Renate Jäger SPD 5746 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU 5747 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 5748 D Dr. Gisela Babel FDP 5749 B Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 5750 A Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 5750 C Ottmar Schreiner SPD 5751 A Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache Zweite und dritte Beratung des vom) den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes (Drucksachen 12/1709, 12/1796) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes (Drucksachen 12/1651, 12/1796) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 23 02 Titel 836 02 (Internationale Entwicklungsorganisation — IDA) (Drucksachen 12/1293, 12/1726) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Sechsundsiebzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 12/1147, 12/1742) 5752 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 41 zu Petitionen (Drucksache 12/1804) 5752 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 42 zu Petitionen (Drucksache 12/1805) 5752 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 43 zu Petitionen (Drucksache 12/1806) 5752 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Roth, Dr. Norbert Wieczorek, Dr. Ingomar Hauchler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: GATT-Welthandelssystem: Freier Welthandel zur Sicherung der Leistungskraft der deutschen Wirtschaft, Integration Osteuropas in die Weltwirtschaft und Überwindung des Nord-Süd-Konfliktes (Drucksachen 12/1330, 12/1745) Dr. Norbert Wieczorek SPD 5753 A Peter Kittelmann CDU/CSU 5755 B Brigitte Adler SPD 5756 C Dr. Otto Graf Lambsdorff FDP 5758 A Dr. Ingomar Hauchler SPD 5759 A Dr. Erich Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi 5760 C Dr. Uwe Jens SPD 5762 C Egon Susset SPD 5763 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 5765 A IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Dr. Hermann Schwörer CDU/CSU 5766 C Friedhelm Ost CDU/CSU 5767 C Georg Gallus, Parl. Staatssekretär BML 5768 B Tagesordnungspunkt 10: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin (Drucksachen 12/1459, 12/1770) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Abgeordneten Achim Großmann, Norbert Formanski, Iris Gleicke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mietpreisbindung Berlin (Drucksachen 12/1276, 12/1770) Dr. Christine Lucyga SPD 5769 D Dr. Walter Hitschler FDP 5770 D, 5777 A, 5779 B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 5771 A, 5775 B Hans Raidel CDU/CSU 5772 B Franz Müntefering SPD 5773 B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 5774 A Dr. Walter Hitschler FDP 5774 D Christina Schenk Bündnis 90/GRÜNE 5776 B Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 5777 C Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 5778 D Joachim Günther, Parl. Staatssekretär BMBau 5780 D Vizepräsident Dieter-Julius Cronenberg 5781 D Tagesordnungspunkt 11: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerd Wartenberg (Berlin), Angelika Barbe, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bekämpfung der „Regierungs- und Vereinigungskriminalität" (Drucksache 12/ 1306) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung des Antrags der Abgeordneten Reiner Krziskewitz, Udo Haschke (Jena), Josef Hollerith, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Gerhart Rudolf Baum, Dr. Burkhard Hirsch, Detlef Kleinert (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bekämpfung der „Regierungs- und Vereinigungskriminalität" (Drucksache 12/1811) Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 5782 B Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 5783 B Johannes Gerster (Mainz) CDU/CSU 5784 B Günter Graf SPD 5786A, 5791A, C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 5786 C Wolfgang Lüder FDP 5787 C Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 5788 D Günter Graf SPD 5789 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 5790 C Johannes Gerster (Mainz) CDU/CSU . 5792 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/ Linke Liste: Sofortige Auflösung des „Koordinierungsausschuß Wehrmaterial fremder Staaten" des Bundesnachrichtendienstes und der Bundeswehr (Drucksache 12/1505) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gernot Erler, Dr. Andreas von Bülow, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Parlamentarische Kontrolle der Auflösung der NVA (Drucksache 12/1798) 5792 D Nächste Sitzung 5793 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 5795* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfgang Lüder (FDP) und Dr. Jürgen Starnick (FDP) zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und zu dem Antrag betr. Mietpreisbindung Berlin [Tagesordnungspunkt 10a) und b)] 5795* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 5671 67. Sitzung Bonn, den 12. Dezember 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ackermann, Else CDU/CSU 12. 12. 91 Antretter, Robert SPD 12. 12. 91 * Böhm (Melsungen), Wilfried CDU/CSU 12. 12. 91* Dr. Brecht, Eberhard SPD 12. 12. 91 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 12. 12. 91 * Doppmeier, Hubert CDU/CSU 12. 12. 91 Dr. Feldmann, Olaf FDP 12. 12. 91 * Gattermann, Hans H. FDP 12. 12. 91 Dr. Glotz, Peter SPD 12. 12. 91 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 12. 12. 91 * * Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 12. 12. 91 Großmann, Achim SPD 12. 12. 91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 12. 12. 91 Heyenn, Günther SPD 12. 12. 91 Dr. Holtz, Uwe SPD 12. 12. 91 * Homburger, Birgit FDP 12. 12. 91 Hüppe, Hubert CDU/CSU 12. 12. 91 Ibrügger, Lothar SPD 12. 12. 91 * * Kiechle, Ignaz CDU/CSU 12. 12. 91 Kittelmann, Peter CDU/CSU 12. 12. 91 * Klinkert, Ulrich CDU/CSU 12. 12. 91 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 12. 12. 91 Kretkowski, Volkmar SPD 12. 12. 91 Niggemeier, Horst SPD 12. 12. 91 Oostergetelo, Jan SPD 12. 12. 91 Ostertag, Adolf SPD 12. 12. 91 Pfuhl, Albert SPD 12. 12. 91 * Poß, Joachim SPD 12. 12. 91 Rempe, Walter SPD 12. 12. 91 Reschke, Otto SPD 12. 12. 91 Rixe, Günter SPD 12. 12. 91 Scheffler, Siegfried Willy SPD 12. 12. 91 Schröter, Karl-Heinz SPD 12. 12. 91 Schuster, Hans Paul Hermann FDP 12. 12. 91 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 12. 12. 91 Dr. von Teichman, Cornelie FDP 12. 12. 91 * Türk, Jürgen FDP 12. 12. 91 Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 12. 12. 91 Welt, Jochen SPD 12. 12. 91 Wiechatzek, Gabriele CDU/CSU 12. 12. 91 Wiefelspütz, Dieter SPD 12. 12. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfgang Lüder (FDP) und Dr. Jürgen Starnick (FDP) zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und zu dem Antrag betr. Mietpreisbindung Berlin [Tagesordnungspunkt 10a) und 10b)] Wir werden uns bei der Abstimmung über die Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und die dazu ergangene Beschlußempfehlung des Ausschusses der Stimme enthalten. Wir wollen dem Gesetzentwurf nicht zustimmen, weil er nur für ein Bundesland und hier nur für einen Teil des Mietrechts soziale Abfederung versucht. Wir erwarten, daß die vom Bundesjustizminister Dr. Kinkel angekündigte, alle Ballungsgebiete umfassende Initiative für eine soziale Absicherung des Mietrechts von Bundesregierung und Bundestag zügig vorangetrieben wird. Da diese alle Ballungsgebiete umfassende Regelung aber noch aussteht, wollen wir heute kein definitives Nein zu dem hier vorliegenden Versuch einer sozialen Abfederung sagen. Wir enthalten uns deswegen der Stimme.
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    Rede von Iris Gleicke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich habe auf Grund dieser Anfragen selber versucht, Schulklassen hierherzubringen. Ich habe alle möglichen Träger einzuschalten versucht. Wenn Sie mir helfen und da noch ein paar Unterstützungen leisten könnten, bin ich sehr dankbar.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Der Stefan hilft immer!)

    Ich bedanke mich für die Unterstützung.
    Ich möchte in dieser Hinsicht aber noch zwei andere Vorschläge unterbreiten, wobei ich mich mit den Landesjugendringen einig weiß. Man sollte erstens für einen begrenzten Zeitraum — über drei, vier Jahre hinweg — den deutsch-deutschen Jugendaustausch wieder aufnehmen. Sein Auftrag ist noch nicht erfüllt. Er ist heute so notwendig wie damals. Die Mauer ist zwar weg, die Jugendlichen können problemlos fahren, aber heute haben sie kein Geld dafür. Mit diesem Jugendaustausch ließen sich z. B. Schulfahrten finanzieren. Man sollte zweitens die internationalen Austauschprogramme so gestalten, daß nicht nur entweder Jugendliche aus dem Osten oder Jugendliche aus dem Westen an ihnen teilnehmen, sondern daß man die Gruppen mischt; das hat vorhin auch Frau Kollegin Merkel deutlich gemacht. Es können z. B. Thüringer und Pfälzer gemeinsam an den Programmen teilnehmen. Organisieren ließe sich das vor allem über die Landesjugendringe, aber selbstverständlich auch über Schul- und Städtepartnerschaften. Zusätzliche Kosten würden hierdurch nicht entstehen. Der potentielle Nutzen wäre groß.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    Freuen Sie sich doch, wenn wir auch mal gleicher Meinung sind.

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)

    Meine beiden Vorschläge zielen darauf ab, die jungen Leute aus Ost und West zusammenzubringen, damit sie von- und miteinander lernen können, damit sie Gemeinsamkeiten und unterschiedliche Lebenserfahrung entdecken und die wechselseitigen Vorurteile abbauen können.
    Ich fürchte, ich habe ein ziemlich düsteres Bild von der Situation der jungen Leute im Osten gezeichnet. Es geht mir nicht darum, die zum Teil großartigen Leistungen der einzelnen Verbände und Organisationen bei der Jugendarbeit schmälern zu wollen. Im Gegenteil, unser Dank soll all denen gelten, die diese oft zähe Kleinarbeit betreiben.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Dennoch, es bleibt noch sehr viel zu tun. Wenn ich sehe, was bei „DT 64" und „elf 99" vor sich geht, scheint mir das symptomatisch für den Umgang dieser Bundesregierung mit den jungen Menschen.

    (Beifall bei der SPD)

    Es interessiert bei den Damen und Herren von der Regierungsbank offenbar niemanden, wenn Jugendliche aus den neuen Ländern ihr Radio behalten wol-
    Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 5687
    Iris Gleicke
    len oder auf ihrem Sender bestehen und dafür kämpfen.

    (Zuruf von der SPD)

    Noch kann man hoffen, daß die jungen Leute mit ihrer Gegenwehr Erfolg haben. Hier betreibt man eine Jugendpolitik, die diesen Namen nicht verdient, und man betreibt sie mit der Sensibilität einer Dampfwalze.

    (Beifall bei der SPD)

    Zum Schluß erlauben Sie mir ein paar persönliche Bemerkungen. Es trifft mich persönlich, wenn ich mitbekomme, daß junge Leute von normaler Intelligenz sich den Kopf kahl scheren lassen und Jagd auf Ausländer machen. Es bedrückt mich, daß sich die übelsten Sekten bei uns ausbreiten und gezielt Jugendliche rekrutieren. Ich halte es einfach für verrückt, daß es in jeder x-beliebigen Stadt mindestens eine Videothek, aber kaum ein vernünftig ausgestattetes Jugendzentrum gibt.

    (Beifall bei der SPD)

    Vielleicht bedrücken mich diese zum Teil wirklich miese Situation und diese Trostlosigkeit deshalb besonders, weil ich zu diesen vielzitierten alleinerziehenden jungen Müttern gehöre. Ich sehe mich da in einer ganz konkreten Verantwortung. Ich möchte nämlich, daß mein Sohn in einer menschlichen und solidarischen Gesellschaft aufwächst. Ich möchte, daß seine Fragen und Probleme ernstgenommen werden. Ich will nicht, daß er mit Sprechblasen abgespeist wird.

    (Beifall bei der SPD)

    Mag sein, daß das der eine oder andere von Ihnen nicht verstehen kann.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Doch, das verstehen wir alle!)

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und dem Bündnis 90/ GRÜNE)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Als nächster spricht der Abgeordnete Heinz Werner Hübner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinz Werner Hübner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das wichtige Thema, das wir behandeln, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Verwirklichung der inneren Einheit unseres Landes, in unmittelbarem Zusammenhang deshalb, weil Kinder und Jugendliche diejenigen sind, die am nachhaltigsten von den Vorzügen, aber auch von den Problemen und Schwierigkeiten der Verwirklichung der deutschen Einheit betroffen sind, und sie werden es am längsten sein.
    Der dazu vorliegende Achte Jugendbericht gibt zwar eine umfassende Analyse über Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe, das jedoch nur — das wurde schon öfter angedeutet — in den alten Bundesländern.
    Schlußfolgernd wurde daraus die Notwendigkeit richtig erkannt, den Schwerpunkt des Neunten Jugendberichts in der Kinder- und Jugendarbeit im vereinten Deutschland zu sehen und umgehend auch einen Zwischenbericht über die Situation von Kindern
    und Jugendlichen in den neuen Bundesländern zu geben.
    Man kann natürlich kritisch sehen, daß die gesellschaftlichen Wandlungen im Achten Jugendbericht nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Doch fairerweise muß man die Frage stellen, ob das in dieser Form und in diesem Bericht bereits möglich war.
    Viel wichtiger erscheint mir jetzt, die eingangs angeschnittene Problematik der Kinder und Jugendlichen in Gesamtdeutschland und besonders in den neuen Bundesländern zu betrachten und zu analysieren.
    Die Fraktion der FDP wertet diesen Bericht als eine Herausforderung für alle Betroffenen, und gerade das ist zukunftsweisend.

    (Beifall bei der FDP)

    Wir unterstützen die Forderung des Ausschusses für Frauen und Jugend nach einer Vorlage des Neunten Jugendberichts zur Behandlung noch in dieser Wahlperiode. Auch die zusätzliche Forderung, im Sommer nächsten Jahres einen Zwischenbericht über die Situation der Jugendlichen in den neuen Bundesländern vorzulegen, wird massiv unterstützt. Wenn wir dabei zu einer konkreten Analyse kommen wollen, um daraus dann auch die notwendigen Schlußfolgerungen ziehen zu können, müssen wir in erster Linie die Ursachen für gegenwärtig anstehende Probleme im Osten Deutschlands erkennen und aufdecken. Dabei darf und wird auch nichts verschwiegen werden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Christoph Matschie [SPD]: Das ist das mindeste!)

    — Natürlich ist das das mindeste. Deshalb habe ich ja noch einmal darauf hingewiesen; denn manche vergessen sogar das mindeste.
    Es ist durchaus richtig, daß viele junge Menschen im Osten Deutschlands dazu beigetragen haben, das Herrschaftssystem der SED abzuschütteln. Mit diesem Einsatz haben sie nicht nur eine grundlegende Änderung mitbewirkt, sondern auch gezeigt, wie demokratische Praxis dazu führen kann, daß Diktaturen gestürzt werden. Weiterhin richtig ist auch die Einschätzung, daß die Jugendlichen in den neuen Bundesländern nach erfolgter Wende in der DDR feststellen können, wie Freiheit und Demokratie auch ihnen eine gute Möglichkeit zur Verwirklichung ihrer persönlichen Ziele geben können. Genauso notwendig und richtig ist es aber auch, die Schwierigkeiten beim Übergang zur Sozialen Marktwirtschaft konstruktivkritisch zu betrachten — ich betone: konstruktiv-kritisch.

    (Beifall des Abg. Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [FDP])

    Die Veränderungen, die in den neuen Bundesländern in wahnsinnig kurzer Zeit vor sich gegangen sind, haben auf das Denken, Fühlen und Handeln der jungen Menschen eben nicht nur positive Auswirkungen. Es wäre aber auch falsch, daraus zu schlußfolgern, daß dadurch in erster Linie Frust, Resignation und Aggression geweckt wurden. Aber auch dies ist ein bedauerliches Ergebnis der oft nur langsam zu
    5688 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991
    Heinz Werner Hübner
    verdauenden Veränderungen in der Ex-DDR, besondes für junge Menschen.
    Das für die Kinder und Jugendlichen Positive herauszustellen ist richtig; denn es ist unbestreitbar vorhanden. Sie können das auch deutlich dem Antrag der Fraktionen von CDU/CSU und FDP entnehmen und dort nachlesen. Genauso richtig und notwendig ist es — wie ich bereits erwähnte —, die Probleme zu sehen und die Finger auf die wunden Stellen dieser Anpassung und Veränderung zu legen.
    Eine Ursache für die Probleme, die Jugendliche in den neuen Ländern haben, ist die vielerorts vorhandene Unglaubwürdigkeit eines Teils der älteren Generation. Das resultiert aus der Tatsache — auch das darf man nicht verschweigen —, daß die meisten Erwachsenen dieses System, wenn auch nur durch Schweigen, gestützt haben.

    (Stefan Schwarz [CDU/CSU]: Eine ehrliche Analyse!)

    Oder sie haben die Situation an vielen Schulen gestützt, was die Unglaubwürdigkeit einer großen Anzahl von Lehrern ausmacht.

    (Stefan Schwarz [CDU/CSU]: Sehr richtig! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Wie wahr!)

    Ebenso ist die Unglaubwürdigkeit des einen oder anderen Politikers — nicht nur auf kommunaler Ebene — zu nennen.

    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Frühere FDJ-Mitglieder z. B.!)

    Hier liegt bei Jugendlichen durchaus eine Ursache für Identitätskrisen.
    Ich schneide ein weiteres Thema an. Wenn ich von Identitätskrisen spreche, dann denke ich an die untauglichen Versuche, der Mehrheit der Jugendlichen die Identität zu nehmen, indem man ihnen Instrumente verweigern will, mit denen sie — besonders seit der Wende in der DDR — eng verbunden sind. Ich denke hierbei besonders an das Vorhaben, den Jugendsender „DT 64" zum Schweigen zu bringen. Ich denke auch an andere Sendungen des Deutschen Fernsehfunks wie „Elf 99" , die seit der Wende — ich betone, seit der Wende — für die meisten Jugendlichen Bezugspunkte sind, mit denen sie sich identifizieren. Dabei kann es nicht angehen, daß man dem Sender „DT 64 " seine Vergangenheit vorhält,

    (Beifall des Abg. Dr. Wolfgang Ullmann [Bündnis 90/GRÜNE])

    genausowenig wie man allen „gelernten" DDR-Bürgern nun pauschal ihre Vergangenheit vorwerfen kann und darf.

    (Beifall im ganzen Hause) Das ist intolerant und nicht liberal.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Dann können Sie unserem Antrag zustimmen!)

    Aber ich betone auch: Diese Problematik ist nicht Sache des Bundes, sondern Ländersache.

    (Beifall bei der FDP)

    Ich fordere alle hier vertretenen Parteien auf, in den
    Ländern ihren Einfluß geltend zu machen, der notwendig ist, damit z. B. dieser Sender erhalten bleibt.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)