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ID1206700600

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    Plenarprotokoll 12/67 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 67. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeordneten Dr. Alfred Dregger 6571 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 5671B, 5746 A Tagesordnungspunkt 3: Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder der Gemeinsamen Verfassungskommission (Drucksachen 12/1764, 12/1777, 12/1791, 12/1807, 12/1810) 5672 A Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Horst Eylmann, Detlef Kleinert (Hannover), Dieter Wiefelspütz und weiteren Abgeordneten aller Fraktionen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Rechts der Untersuchungsausschüsse des Deutschen Bundestages (Untersuchungsausschußgesetz) (Drucksache 12/418) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Rechts der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse (Untersuchungsausschußgesetz) (Drucksache 12/ 1436) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung der Pfändungsfreigrenzen (Drucksache 12/1754) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Eckhart Pick, Dr. Herta Däubler-Gmelin, Hermann Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erhöhung und periodische Anpassung der Pfändungsfreigrenzen für Arbeitseinkommen und der Prozeßkostenhilfe-Freibeträge (Drucksache 12/883) 5672 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Entschädigungsrenten für Opfer des Nationalsozialismus im Beitrittsgebiet (Entschädigungsrentengesetz) (Drucksache 12/1790) 5672 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ferdi Tillmann, Dirk Fischer (Hamburg), Heinz-Günter Bargfrede, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Drucksache 12/1800) 5672 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ferdi Tillmann, Dirk Fischer (Hamburg), Heinz-Günter Bargfrede, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (Drucksache 12/1801) 5672 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Frauen und Jugend zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe — Achter Jugendbericht — Stellungnahme der Bundesregierung zum Achten Jugendbericht (Drucksachen 11/6576, 12/671 [neu]) Dr. Angela Dorothea Merkel, Bundesministerin BMFJ 5673 B Erika Simm SPD 5675 C Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink FDP . 5677B Petra Bläss PDS/Linke Liste 5679 D Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 5682 A Claudia Nolte CDU/CSU 5633 D Iris Gleicke SPD 5685 C Stefan Schwarz CDU/CSU 5686 B, 5693 A, 5696 B, 5702 A, 5704 C Heinz Werner Hübner FDP 5687 B Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD 5688 C Eckart Kuhlwein SPD 5688 D Ronald Pofalla CDU/CSU 5689 D Gerd Andres SPD 5690 D Christoph Matschie SPD 5691 C, 5705 D Dr. Edith Niehuis SPD 5692 C Cornelia Yzer CDU/CSU 5694 D Eckart Kuhlwein SPD 5695 D Ronald Pofalla CDU/CSU 5697 A Ralf Walter (Cochem) SPD 5697 B Kersten Wetzel CDU/CSU 5698 C Iris Gleicke SPD 5699 A Dr. Konrad Elmer SPD 5701 A Dr. Uwe Küster SPD 5702 B Jürgen Augustinowitz CDU/CSU 5703 A Christoph Matschie SPD 5703 D Josef Hollerith CDU/CSU 5705 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1988 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1988) — zu der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1990 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Feststellungen zur Jahresrechnung des Bundes 1988) (Drucksachen 12/210 Nrn. 85 und 91, 12/1286) Dr. Konstanze Wegner SPD 5707 D Wilfried Bohlsen CDU/CSU 5709 D Ina Albowitz FDP 5711 A Karl Deres CDU/CSU 5712 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Energiepolitisches Gesamtkonzept der Bundesregierung (Drucksache 12/1799) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Energiegesetzes (Drucksache 12/1490) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Stromeinspeisungsgesetzes (Drucksache 12/1305) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Jutta Braband, Bernd Henn und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Rekommunalisierung und Demokratisierung der Energiewirtschaft sowie Novellierung des Energierechts: Grundvoraussetzung eines energiewirtschaftlichen Gesamtkonzeptes für die Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 12/1294) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Energiewende — Grundstein für eine dauerhafte Entwicklung (Drucksache 12/1794) Harald B. Schäfer (Offenburg) SPD 5714 A Heinrich Seesing CDU/CSU 5716 D Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann FDP 5718 B Harald B. Schäfer (Offenburg) SPD 5719 A, B Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/GRÜNE 5720 D Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste 5723 C Jürgen W. Möllemann, Bundesminister BMWi 5725 A Volker Jung (Düsseldorf) SPD 5727 D Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 5730 A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 III Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/ GRÜNE 5731 A Paul K. Friedhoff FDP 5732 B Jutta Braband PDS/Linke Liste 5733 B Holger Bartsch SPD 5734 B Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 5736 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU . 5737 D Dr. Fritz Gautier SPD 5739 B Jürgen W. Möllemann FDP 5740 D, 5741 D Erich G. Fritz CDU/CSU 5743 A Dr. Peter Paziorek CDU/CSU 5744 D Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Verlängerung des Altersübergangsgeldes (Drucksache 12/1720) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Christina Schenk, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlängerung der Sozialzuschlagsregelung bei Erwerbslosigkeit und Einführung einer Mindestsicherung (Drucksache 12/1792) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Verbesserung der Regelung für das Altersübergangsgeld (Drucksache 12/1823) Renate Jäger SPD 5746 B Karl-Josef Laumann CDU/CSU 5747 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 5748 D Dr. Gisela Babel FDP 5749 B Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 5750 A Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 5750 C Ottmar Schreiner SPD 5751 A Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache Zweite und dritte Beratung des vom) den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes (Drucksachen 12/1709, 12/1796) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Änderung des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes (Drucksachen 12/1651, 12/1796) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 23 02 Titel 836 02 (Internationale Entwicklungsorganisation — IDA) (Drucksachen 12/1293, 12/1726) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Sechsundsiebzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 12/1147, 12/1742) 5752 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 41 zu Petitionen (Drucksache 12/1804) 5752 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 42 zu Petitionen (Drucksache 12/1805) 5752 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 43 zu Petitionen (Drucksache 12/1806) 5752 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Roth, Dr. Norbert Wieczorek, Dr. Ingomar Hauchler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: GATT-Welthandelssystem: Freier Welthandel zur Sicherung der Leistungskraft der deutschen Wirtschaft, Integration Osteuropas in die Weltwirtschaft und Überwindung des Nord-Süd-Konfliktes (Drucksachen 12/1330, 12/1745) Dr. Norbert Wieczorek SPD 5753 A Peter Kittelmann CDU/CSU 5755 B Brigitte Adler SPD 5756 C Dr. Otto Graf Lambsdorff FDP 5758 A Dr. Ingomar Hauchler SPD 5759 A Dr. Erich Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi 5760 C Dr. Uwe Jens SPD 5762 C Egon Susset SPD 5763 D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 5765 A IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 Dr. Hermann Schwörer CDU/CSU 5766 C Friedhelm Ost CDU/CSU 5767 C Georg Gallus, Parl. Staatssekretär BML 5768 B Tagesordnungspunkt 10: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin (Drucksachen 12/1459, 12/1770) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Abgeordneten Achim Großmann, Norbert Formanski, Iris Gleicke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mietpreisbindung Berlin (Drucksachen 12/1276, 12/1770) Dr. Christine Lucyga SPD 5769 D Dr. Walter Hitschler FDP 5770 D, 5777 A, 5779 B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 5771 A, 5775 B Hans Raidel CDU/CSU 5772 B Franz Müntefering SPD 5773 B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 5774 A Dr. Walter Hitschler FDP 5774 D Christina Schenk Bündnis 90/GRÜNE 5776 B Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 5777 C Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 5778 D Joachim Günther, Parl. Staatssekretär BMBau 5780 D Vizepräsident Dieter-Julius Cronenberg 5781 D Tagesordnungspunkt 11: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerd Wartenberg (Berlin), Angelika Barbe, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bekämpfung der „Regierungs- und Vereinigungskriminalität" (Drucksache 12/ 1306) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung des Antrags der Abgeordneten Reiner Krziskewitz, Udo Haschke (Jena), Josef Hollerith, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Gerhart Rudolf Baum, Dr. Burkhard Hirsch, Detlef Kleinert (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bekämpfung der „Regierungs- und Vereinigungskriminalität" (Drucksache 12/1811) Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 5782 B Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 5783 B Johannes Gerster (Mainz) CDU/CSU 5784 B Günter Graf SPD 5786A, 5791A, C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 5786 C Wolfgang Lüder FDP 5787 C Dr. Wolfgang Ullmann Bündnis 90/GRÜNE 5788 D Günter Graf SPD 5789 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 5790 C Johannes Gerster (Mainz) CDU/CSU . 5792 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/ Linke Liste: Sofortige Auflösung des „Koordinierungsausschuß Wehrmaterial fremder Staaten" des Bundesnachrichtendienstes und der Bundeswehr (Drucksache 12/1505) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Gernot Erler, Dr. Andreas von Bülow, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Parlamentarische Kontrolle der Auflösung der NVA (Drucksache 12/1798) 5792 D Nächste Sitzung 5793 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 5795* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfgang Lüder (FDP) und Dr. Jürgen Starnick (FDP) zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und zu dem Antrag betr. Mietpreisbindung Berlin [Tagesordnungspunkt 10a) und b)] 5795* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 5671 67. Sitzung Bonn, den 12. Dezember 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ackermann, Else CDU/CSU 12. 12. 91 Antretter, Robert SPD 12. 12. 91 * Böhm (Melsungen), Wilfried CDU/CSU 12. 12. 91* Dr. Brecht, Eberhard SPD 12. 12. 91 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 12. 12. 91 * Doppmeier, Hubert CDU/CSU 12. 12. 91 Dr. Feldmann, Olaf FDP 12. 12. 91 * Gattermann, Hans H. FDP 12. 12. 91 Dr. Glotz, Peter SPD 12. 12. 91 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 12. 12. 91 * * Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 12. 12. 91 Großmann, Achim SPD 12. 12. 91 Dr. Haussmann, Helmut FDP 12. 12. 91 Heyenn, Günther SPD 12. 12. 91 Dr. Holtz, Uwe SPD 12. 12. 91 * Homburger, Birgit FDP 12. 12. 91 Hüppe, Hubert CDU/CSU 12. 12. 91 Ibrügger, Lothar SPD 12. 12. 91 * * Kiechle, Ignaz CDU/CSU 12. 12. 91 Kittelmann, Peter CDU/CSU 12. 12. 91 * Klinkert, Ulrich CDU/CSU 12. 12. 91 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 12. 12. 91 Kretkowski, Volkmar SPD 12. 12. 91 Niggemeier, Horst SPD 12. 12. 91 Oostergetelo, Jan SPD 12. 12. 91 Ostertag, Adolf SPD 12. 12. 91 Pfuhl, Albert SPD 12. 12. 91 * Poß, Joachim SPD 12. 12. 91 Rempe, Walter SPD 12. 12. 91 Reschke, Otto SPD 12. 12. 91 Rixe, Günter SPD 12. 12. 91 Scheffler, Siegfried Willy SPD 12. 12. 91 Schröter, Karl-Heinz SPD 12. 12. 91 Schuster, Hans Paul Hermann FDP 12. 12. 91 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 12. 12. 91 Dr. von Teichman, Cornelie FDP 12. 12. 91 * Türk, Jürgen FDP 12. 12. 91 Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 12. 12. 91 Welt, Jochen SPD 12. 12. 91 Wiechatzek, Gabriele CDU/CSU 12. 12. 91 Wiefelspütz, Dieter SPD 12. 12. 91 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Wolfgang Lüder (FDP) und Dr. Jürgen Starnick (FDP) zur Abstimmung über den Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und zu dem Antrag betr. Mietpreisbindung Berlin [Tagesordnungspunkt 10a) und 10b)] Wir werden uns bei der Abstimmung über die Änderung des Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin und die dazu ergangene Beschlußempfehlung des Ausschusses der Stimme enthalten. Wir wollen dem Gesetzentwurf nicht zustimmen, weil er nur für ein Bundesland und hier nur für einen Teil des Mietrechts soziale Abfederung versucht. Wir erwarten, daß die vom Bundesjustizminister Dr. Kinkel angekündigte, alle Ballungsgebiete umfassende Initiative für eine soziale Absicherung des Mietrechts von Bundesregierung und Bundestag zügig vorangetrieben wird. Da diese alle Ballungsgebiete umfassende Regelung aber noch aussteht, wollen wir heute kein definitives Nein zu dem hier vorliegenden Versuch einer sozialen Abfederung sagen. Wir enthalten uns deswegen der Stimme.
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    Rede von Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Herren! Meine Damen! Im Achten Jugendbericht wurden die zentralen Punkte Pluralisierung und Individualisierung der Lebenslagen von Jugendlichen und die stärkere Lebensweltorientierung der Jugendlichen in eindrucksvoller Weise beschrieben. Alle hiermit befaßten Ausschüsse haben zu Recht vorgeschlagen, daß der Neunte Jugendbericht auf dieser Grundlage die Situation der Jugendlichen in den neuen Bundesländern in den Mittelpunkt stellen und hierbei die Vernetzung von Jugendhilfe, Arbeitswelt und Bildungspolitik noch stärker in den Vordergrund heben sollte.
    Rekapitulieren wir dieses erste Jahr des vereinten Deutschland, so fallen in erschreckendem Maße — unfaßbar für die meisten Deutschen — Gewalttätigkeit, Gewaltbereitschaft und Beifall für rechtsradikale Aktionen von Jugendlichen in Ost und West gegen Ausländer auf. Politiker und Politikerinnen sind plötzlich aufgeschreckt und stellen fest, daß für den
    Bereich der politischen Sozialisation neue Fragen aufgeworfen und neue Antworten gegeben werden müssen.

    (Abg. Stefan Schwarz [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich antworte nicht.
    Die heutige Lebenssituation der Jugendlichen wird von zwei gegenläufigen Entwicklungstrends bestimmt. Auf der einen Seite ist auf Grund der zunehmenden Aufhebung und des Verlusts von traditionellen Identitäten, z. B. von Kirche und Nachbarschaft, eine Verstärkung von Individualisierungsschüben festzustellen, während auf der anderen Seite gleichsam eine Entindividualisierung im Sinne erhöhter Austauschbarkeit der Individuen infolge von Anonymisierung stattfindet. Hinzu kommen industriell erzeugte Risikopotentiale und weltweite Gefährdungen, z. B. Tschernobyl, Ozonloch, Aussterben des Regenwalds.
    Wir müssen darum neue Antworten auf folgende Grundfragen finden: Welche Bedingungen müssen politisch geschaffen werden, damit Jugendliche aus Ost- und Westdeutschland ihre Chancen zu Selbstbewußtsein und sozialer Handlungsfähigkeit erhalten, damit sie mit den Anforderungen ihrer eigenen Biographie in der individualisierten Gesellschaft des neuen Deutschland und in Europa zurechtkommen?
    Der Achte Jugendbericht und der Entschließungsantrag der CDU/CSU und der FDP machen deutlich, daß wir eine neue Jugendpolitik brauchen, eine Politik, die ihren Ort im Rahmen einer Gesellschaftspolitik gewinnen muß, die auf die besonders sensiblen Bereiche von sozialer Chancengleichheit konzentriert ist. Jugendpolitik in diesem Sinne ist eine Querschnittsaufgabe für alle Politikbereiche.
    Ich will nun einen zentralen Aspekt künftiger Jugendpolitik herausgreifen, der bisher eher vernachlässigt wurde, aber ab 1993 enorm wichtig werden wird. Es geht um die Anforderungen des europäischen Binnenmarktes an unser Bildungssystem. Ich fände es phantastisch, wenn auch einmal ein EG-Bildungsgipfel ebenso spektakulär die Medien und die politische Öffentlichkeit beherrschte wie der jetzige Währungsgipfel.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD — Eckart Kuhlwein [SPD]: Darauf werden wir bei dieser Regierung lange warten müssen!)

    Die Probleme und Perspektiven lohnten, ausführlich diskutiert zu werden. Wie viele junge Deutsche wissen eigentlich, was auf sie zukommt? Wir müssen über den nationalen Tellerrand hinausschauen; denn diese Probleme können nicht in und für Deutschland alleine gelöst werden. Wir müssen uns beeilen; denn mit dem europäischen Binnenmarkt in einem Jahr entsteht zwangsläufig ein europäischer Bildungsmarkt.
    Bildung bekommt in der öffentlichen Diskussion und im politischen Handeln einen größeren Stellenwert, als sie bisher hatte.
    Ich will an zwei Aspekten zeigen, was die Entwicklung zum europäischen Binnenmarkt für einen Ju-
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    Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink
    gendlichen bedeutet, erstens im Bereich der spezifischen Qualifikationsanforderungen und zweitens bei den Herausforderungen an das deutsche Bildungssystem.
    Vorausschicken möchte ich aber eine Bemerkung zu den bildungspolitischen Kompetenzen. Bildungspolitische Verlautbarungen sind als solche rechtlich noch nicht verbindlich. Sie schaffen aber einen bildungspolitischen Konsens, von dem sich die Mitgliedstaaten im nachhinein nicht ohne weiteres lösen können. Kern der europäischen Bildungspolitik ist die Herstellung der Freizügigkeit und das Bestreben, der Bildung eine europäische Dimension zu geben. Aus dem Ziel, die Freizügigkeit herzustellen, ergibt sich das Anliegen, EG-ausländerdiskriminierende Hindernisse beim Zugang zu Ausbildungseinrichtungen zu beseitigen, die Anerkennung und Gleichwertigkeit von Ausbildungsabschnitten und -abschlüssen in den Mitgliedstaaten voranzutreiben sowie Grundsätze einer gemeinsamen Berufsausbildungspolitik festzulegen.
    Kompetenzeinbußen der Mitgliedstaaten ergeben sich als Folge der europäischen Bildungspolitik in der allgemeinschulischen Bildung, im Hochschulbereich, in der Berufsaus- und Weiterbildung sowie in damit im Zusammenhang stehenden Materien des Aufenthaltsrechts, der Ausbildungsförderung und des Beamtenrechts. Im Schul- und Hochschulbereich sind darum im wesentlichen die deutschen Bundesländer von Kompetenzverlusten betroffen.
    Welches sind also die spezifischen Qualifikationsanforderungen bei der Vollendung des europäischen Binnenmarktes? Aus einer zunehmenden Internationalisierung der Wirtschaft lassen sich spezifische Qualifikationsanforderungen erkennen. Sie ergeben sich aus der Erweiterung der Absatz- und Beschaffungsmärkte über die nationale Ebene hinaus, der tendenziellen Vereinheitlichung der Arbeitsmärkte und den erweiterten Kooperationsbeziehungen zu ausländischen Unternehmen. Zentrale Anforderungen sind darum: Sprachkenntnisse, Kenntnisse der soziokulturellen Situationen, Anpassungsfähigkeit und Toleranzbereitschaft und Kenntnisse der Unternehmenskulturen. Teilweise entstehen dadurch neue Berufsgruppen, z. B. Eurojurist, Eurosteuerberater und anderes.
    Im Zuge der Internationalisierung und Liberalisierung der Arbeitsmärkte entsteht die internationale Personalrekrutierung und damit die Notwendigkeit des internationalen Qualifikationsvergleichs. Die Dynamik des Wirtschaftens verlangt von den Bildungssystemen eine optimale Anpassung des Qualifikationsangebots an die geforderten Profile.
    Welche Herausforderungen muß in diesem Kontext das deutsche Bildungssystem bewältigen? Die bisherigen Rahmenbedingungen für das deutsche Bildungssystem, seine Leistungsfähigkeit in bezug auf die berufliche Qualifizierung, seine Akzeptanz bei den Nachfragern und seine gewachsenen Strukturen, stehen zur Diskussion, eventuell auch zur Disposition. Die meisten Bundesländer unternehmen angesichts der europäischen Einigung nun schon Anstrengungen zur Steigerung der Effizienz im Schul- und Hochschulbereich, nämlich durch die Verkürzung der
    Gymnasial- und der Studienzeit, durch Versuche zur erhöhten Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Schulformen, vor allem zwischen Realschule und Hauptschule, und durch die Reform der reformierten Oberstufe, durch die die Kernfächer mehr Gewicht bekommen sollen.
    Ich will an dieser Stelle aus Sicht der FDP noch einmal auf die Verkürzung von Gymnasial- und Studienzeit auf dem europäischen Hintergrund eingehen. Wir wollen diese Verkürzung;

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)

    aber Verkürzung ist kein Wert an sich. Sie kann nur dann fruchtbar sein, wenn die Rahmenbedingungen verbessert und flankierende Maßnahmen an Schulen und Hochschulen geschaffen werden. Wer das achtjährige Gymnasium will, muß die Lehrpläne in allen Stufen durchforsten und die bisherigen Bildungsziele überprüfen.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Das ist eine mühsame Aufgabe, vor der sich alle Verantwortlichen drücken, weil es sich nämlich hier um eine Neudefinition des Gymnasiums in unserem mehrgliedrigen Schulsystem handelt. Das Gymnasium darf sich nicht länger zur „höheren" Gesamtschule entwickeln lassen, sondern muß wieder eine Schule für die wirklich begabten und leistungsfähigen Jugendlichen sein.

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU — Eckart Kuhlwein [SPD]: Wo bleibt das Freiburger Programm, Frau Kollegin?)

    Ein achtjähriges Gymnasium könnte zu diesem Ziel führen.
    Wer eine Studienzeitverkürzung will, muß auch die materielle Situation der Studierenden und die Lehr- und Lernsituation in den Hörsälen verbessern. Eine Studienzeitverkürzung wird ohne eine Generalüberholung im gesamten Hochschulbereich nicht herzustellen sein.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das wird uns auch guttun!)

    Wenn man — wie die FDP — die Reglementierung des Hochschulzugangs nicht will, muß man die Hochschulen ausbauen, und das kostet Geld, viel Geld.

    (Horst Jungmann [Wittmoldt] [SPD]: Und wer hat das?)

    Der Bund hat durch Sonderprogramme Hervorragendes geleistet. Aber die Länder haben diese Leistungen bisher nicht fortgesetzt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Jawohl!)

    Bildungsinvestitionen sind jedoch, meine Herren, meine Damen, die wichtigsten Zukunftsinvestitionen in unserer Gesellschaft; das kann nicht oft genug wiederholt werden. Im europäischen Vergleich sind die Ausbildungszeiten in Deutschland einfach zu lang. Das Institut der deutschen Wirtschaft errechnete kürzlich, daß das Berufseintrittsalter bei deutschen Akademikern bei 28 Jahren liegt; britische, amerikani-
    Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 5679
    Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink
    sche und japanische Studenten sind fünf Jahre eher fertig!
    Es muß aber nicht nur ein einzelner Ausbildungsabschnitt überprüft werden, sondern die Gesamtsumme aller Ausbildungsbereiche. Die dadurch entstehenden Wettbewerbsnachteile werden für unsere jungen Leute existenzgefährdend. Wir müssen endlich von der Ideologie Abschied nehmen, daß Bildung und Ausbildung mit dem Schul- bzw. Hochschulabschluß beendet seien. Wir alle wissen, daß „life-long-learning" Wirklichkeit werden wird. Über das Wie der Verkürzung muß noch gestritten werden. Aber es muß endlich die politische Entscheidung, nämlich eine Verkürzung zu wollen und sie zu finanzieren, getroffen und durchgesetzt werden.
    Im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung müssen die Differenzen zwischen dem Bildungs- und dem Beschäftigungssystem überwunden werden. Die Schwerpunkte liegen hier beim Ausbau eines differenzierten Bildungsangebots und im Bereich der Weiterbildung nach Qualifikationen sowie bei der Verknüpfung von Aus- und Weiterbildungsformen im Sinne einer lebenslangen Qualifizierung.
    Die EG-Integration beschleunigt den Strukturwandel nachhaltig. Auch andere EG-Länder sehen im Ausbau eines leistungsfähigen Bildungssystems eine vordringliche Aufgabe. EG-Länder wie Portugal und Griechenland haben bereits die Anzahl der schulpflichtigen Jahre auf neun, Spanien sogar auf zehn erhöht. In anderen EG-Ländern wie Frankreich oder Großbritannien geht es vor allen Dingen um eine Steigerung der Effizienz des vorhandenen Bildungs- und Ausbildungssystems. Zahlreiche Entschließungen des Rates zeugen schon jetzt von einem breiten Bemühen zur Verbesserung der beruflichen Bildung und des Übergangs Jugendlicher ins Erwerbsleben. Es gibt Aktionsprogramme, die den grenzüberschreitenden Austausch verstärkt fördern, z. B. Erasmus Comett, Lingua, Petra, Eurotecnet, Force. Diese Angebote müssen von den Jugendlichen aber auch angenommen werden, und wir Politiker müssen dafür werben.
    Hierzu ein paar erschreckende Zahlen: 1986 waren nur 2,5 To der deutschen Studenten an einer Hochschule außerhalb ihres Heimatlandes immatrikuliert. Von den ca. 1,4 Millionen deutschen Studenten studierten 1988 rund 25 000 — das waren 2,8 To — im Ausland. Diese Studenten sind zu einem Drittel an Hochschulen in EG-Ländern, der Rest ist vorwiegend in Österreich und der Schweiz eingeschrieben. Den rund 25 000 deutschen Studenten im Ausland standen 1988 ca. 86 000 ausländische Studenten in Deutschland gegenüber. 20 000 davon kamen aus anderen EG-Ländern.
    Warum ermutigen wir Erwachsene unsere jungen Leute nicht genügend, im Ausland zu studieren? Warum schaffen wir nicht mehr ideelle und materielle Anreize?

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Sicher, es gibt Hürden bei Auslandsaufenthalten, z. B. Zulassungen an Hochschulen und Schulen, Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und Probleme bei der Anerkennung von Studienleistungen im Ausland.
    Hier sind aber auch die Eltern gefragt, diese Aufenthalte mitzufinanzieren. Sie lohnen sich in jedem Fall.
    Ich komme zum Fazit. Der Bildungsbereich ist im Vergleich zum ökonomischen Bereich außerordentlich schwerfällig, und zwar aus zwei Gründen: Erstens: Veränderungen sind auf einen Konsens und die aktive Mitwirkung vielfältiger und großer Gruppen angewiesen, nämlich der Schüler und Schülerinnen, der Eltern, der Lehrenden, der Wirtschaft, der Interessenverbände. Zweitens: Der Zusammenhang zwischen Input und Output ist im Bildungsbereich wegen der langen Dauer der Bildungsprozesse in unserer Gesellschaft und der immer noch vorherrschenden starren Zuordnung zu einem bestimmten Lebensalter schwer zu erkennen. Hier müssen Änderungen vorgenommen werden.
    Aber neben der zunehmenden ökonomischen Konkurrenz müssen Fähigkeit und Wille zur Kooperation entwickelt und schwerpunktmäßig über Bildung — es geht nur über Bildung — vermittelt werden. Die Kooperationsfähigkeit bezieht sich vor allem auf die Entwicklung von Toleranzfähigkeit und die Wahrung und Respektierung aller Identitäten. Die Vielzahl der EG-Aktivitäten kann eine eigenständige europäische Bildungspolitik in Deutschland nicht ersetzen. Deshalb müssen wir unsere Töchter und Söhne motivieren und unterstützen, den ganzen europäischen Binnenmarkt als Studien- und Arbeitsplatz, als Heimat, anzusehen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Bündnisses 90/GRÜNE — Zuruf von der CDU/CSU: Europa als Heimat! Sehr gut!)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Als nächste spricht die Abgeordnete Petra Bläss.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zwischen der Auftragsvergabe an die Sachverständigenkommission im Jahre 1986 und der heutigen Debatte und Beschlußfassung zum Achten Jugendbericht liegen mehr als fünf Jahre. Drei Jahre haben die Expertinnen und Experten für ihre umfassende und inhaltsreiche Arbeit benötigt; zwei Jahre haben die parlamentarischen Mühlen gemahlen. Das ist natürlich viel zu lange, vor allem wenn man bedenkt, daß in unserem Land tiefgreifende Umbrüche stattgefunden haben und daß durch den Anschlußprozeß

    (Zuruf von der CDU/CSU: Beitritt!)

    eine Unzahl neuer Fragen und Probleme der Jugendarbeit in den neuen Bundesländern entstanden und in den alten hinzugekommen sind.
    Ich muß sagen: Mir will es überhaupt nicht einleuchten, daß es in dem nunmehr ablaufenden Jahr nicht möglich gewesen sein soll, zumindest einen Aufriß der Problemlagen von Jugendlichen in den neuen Ländern zu liefern.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Den gibt es doch!)

    5680 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991
    Petra Bläss
    Material dazu liegt reichlich vor. Es wurde teilweise ohne spezielle Fördermittel nur auf der Grundlage persönlichen Engagements erstellt, so die repräsentative Umfrage des Instituts für zeitgeschichtliche Jugendforschung in Berlin „Jugend nach der Vereinigung" vom April 1991 oder der Report-Texteband zu Kindern und Jugendlichen aus der DDR und zur Jugendhilfe in den neuen Bundesländern. Die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studien hier in die Debatte einzubeziehen hätte für mich wirklich einen Sinn gemacht. Vielleicht wäre es dann auch möglich gewesen, den Auftrag für den Neunten Jugendbericht,

    (Heribert Scharrenbroich [CDU/CSU]: Dann machen Sie es doch! Sie reden doch jetzt!)

    der sich endlich mit der Situation von Jugendlichen und Jugendhilfe in den neuen Bundesländern befassen soll, präziser und weniger allgemein zu formulieren. Vielleicht wären dann schon heute Konsequenzen auch für die neuen Bundesländer möglich

    (Stefan Schwarz [CDU/CSU]: Vielleicht wäre dann auch Ihre Rede besser!)

    und nicht erst dann, wenn dort alle bisherigen Jugendstrukturen plattgemacht sind und Jugend- und Kinderarbeit in die Obhut der Familien verwiesen ist.

    (Stefan Schwarz [CDU/CSU]: Weder plattgemacht noch gleichgeschaltet!)

    — Ich habe noch nicht einmal richtig angefangen. Lassen Sie mich wenigstens ausreden.
    Was mich persönlich in diesem Zusammenhang besonders ärgert, ist, daß nicht nur Materialien, die nicht über große Regierungsaufträge zustande gekommen sind, nicht zur Kenntnis genommen werden, sondern in der Zwischenzeit auch wissenschaftliche Einrichtungen einfach abgewickelt werden und damit Kompetenz und Expertentum im Bereich der Jugendforschung brachliegt. Ich füge an: Zum Glück gibt es hier auch Ausnahmen. Ich denke an die Leipziger Jugendforscherinnen und -forscher.
    Meine Damen und Herren, trotz dieser Kritik bin ich der Auffassung, daß der vorgelegte Bericht nicht entwertet wird, weil er nur eine Analyse der Lage von Kindern und Jugendlichen in den Altbundesländern liefert. Im Gegenteil, ich als Abgeordnete aus den neuen Bundesländern habe daraus viel nehmen können, und er hat mir zu wertvollen Erkenntnissen verholfen, beispielsweise, welchen Sprengsatz eine verfehlte oder vernachlässigte Kinder- und Jugendpolitik in sich birgt und was Jugendhilfe leisten muß,

    (Stefan Schwarz [CDU/CSU]: Fragen Sie einmal den Egon Krenz!)

    die nicht nur auf Probleme reagieren will, sondern den Anspruch formuliert, eigenständige Rechte von Kindern und Jugendlichen zu wahren und sie in der Erweiterung ihrer Lebensräume zu unterstützen, im Zweifelsfall auch gegenüber der Familie.
    Die These, daß es angesichts der Pluralisierung von Lebenslagen der Jugendlichen darauf ankommt, ein differenziertes Jugendhilfeangebot zu entwickeln, das sich an den unterschiedlichen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen orientiert und sie zu Subjekten der Gestaltung ihrer eigenen Lebensentwürfe macht, leuchtet mir sehr ein. Ebenso bin ich mit der Konsequenz einverstanden, die von den Sachverständigen gezogen wurde: Sie fordern, daß die Anliegen der Jugendhilfe auch in allen anderen wichtigen Politikfeldern zur Geltung kommen, sich die Jugendhilfe nicht auf das angeblich Machbare beschränkt, sondern sich offensiv in die Gestaltung lokaler und überregionaler Lebensbedingungen einschaltet. Das bedeutet Einmischung in Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik, in Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik, in Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik usw.
    Was heißt es wohl für die Lebensräume von Kindern, wenn sich im Land Brandenburg die Zahl der verkehrstoten Kinder in einem Jahr um 100 % erhöht hat, wie es durch alle Zeitungen geistert? Das ist nur ein winziges Beispiel für die Querschnittsaufgabe der Jugendhilfe und ihre notwendige Verknüpfung mit allen Politikfeldern.
    Das zweite Standbein der Jugendhilfe muß — diese Auffassung teile ich vollständig — darin bestehen, dort mit einem umfangreichen Aufklärungs- und Gestaltungsangebot präsent zu sein, wo die Adressatinnen und Adressaten für Jugendhilfe unmittelbaren Handlungs- und Gestaltungsbedarf haben, so in der Straßensozialarbeit, bei der mobilen Jugendhilfe und anderen Formen jugendspezifischer Gemeinwesenarbeit. Ich denke, daß es einem im Bericht konstatierten gewachsenen Individualisierungsbedürfnis entspricht, wenn über die Jugendhilfe Selbstorganisation und Selbsthilfeinitiative gefördert wird, z. B. in der Jugendberatung oder in der Suchthilfe, aber auch in der Entwicklung von selbständigen Arbeits- und Wohngemeinschaften.
    Für mich ist es nach wie vor das wichtigste an dem vorliegenden Jugendbericht, daß dort der Anspruch auf Kinderbetreuung eindeutig untermauert ist. Doch ich finde es unerträglich, daß zur Realisierung dieses Anspruchs in den alten Ländern viel zu wenig getan und daß in den neuen Bundesländern zugelassen wird, daß vorhandene Möglichkeiten zunichte gemacht werden.
    Eigentlich braucht einen das alles aber gar nicht zu wundern. Das ist mein weiterer Erkenntnisgewinn aus dem Studium der heute zur Debatte stehenden Unterlagen: Es ist schon erstaunlich, wie die Bundesregierung einen so fundierten Jugendbericht rezipiert. Aus der umfangreichen Analyse und der ausdifferenzierten Palette von Maßnahmen für die Kinder- und Jugendpolitik den Schluß zu ziehen, daß es zentrales Anliegen der Jugendhilfe sein soll, der Familie dabei zu helfen, daß sie ihre Aufgaben wieder besser wahrnehmen kann, ignoriert vollständig die Auffassung der Sachverständigen, wonach nicht die Familie, sondern Kinder und Jugendliche zum Subjekt der Aktivitäten der Jugendhilfe gemacht werden sollen.
    Noch etwas anderes ist bedrückend an der Stellungnahme der Bundesregierung: Sie geht nicht ein auf die benannten Problem- und Krisensituationen, sondern bagatellisiert und beschönigt. Am deutlichsten wird dies im Umgang mit der Tatsache, daß 8 % der Jugendlichen unter 15 Jahren Sozialhilfe beziehen, fürwahr kein privates Problem der Familien allein.
    Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 67. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1991 5681
    Petra Bläss
    Nachlässig finde ich auch, daß die Bundesregierung in ihrer Stellungnahme nicht wenigstens einmal auf Defizite des vorliegenden Jugendberichts bzw. darauf verweist, daß in nachfolgenden Berichten weitere Spezifizierungen, etwa nach Geschlecht, aber auch nach Region, vorgenommen sowie zusätzliche Problembereiche wie z. B. Gewalt in der Familie, Kindesmißhandlungen und Mißbrauch von Kindern untersucht werden müssen.
    Darüber hinaus — und in diesem Sinne verstehe ich auch die heutige Beschlußvorlage — muß, denke ich, der vorliegende Bericht gründlich bei der Formulierung der Fragestellungen zu Rate gezogen werden, die im Neunten Jugendbericht abgehandelt werden sollen. Wir sind selbstverständlich sehr dafür, daß wir noch im nächsten Jahr einen ersten Zwischenbericht zur Jugend- und Kindersituation in den neuen Bundesländern auf den Tisch bekommen.
    Meine Damen und Herren, zur heutigen jugendpolitischen Debatte liegen uns drei Entschließungsanträge vor, und zwar von SPD, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und PDS/Linke Liste. Hier möchte ich einschieben, daß ich mich mehr gefreut hätte, wenn es dazu gekommen wäre, daß wir einen gemeinsamen interfraktionellen Antrag eingebracht hätten,

    (Stefan Schwarz [CDU/CSU]: Mit der PDS zum Thema Jugend? Das geht nicht!)

    der auch eine Forderung vieler tausend Jugendlicher, vor allem aus den neuen Bundesländern, enthalten hätte: Erhalt des Jugendsenders DT 64.
    Proteste gegen die im Rahmen der Abwicklung der ostdeutschen Funkmedien anstehende Abschaltung des Jugendsenders hagelt es schon seit vielen Monaten. Inzwischen sind DT-64-Hörerinnen-und-Hörerinitiativen wie die Dresdner Freunde des Jugendradio DT 64 in breit angelegten Unterstützungskampagnen wie der Sammlung von über 100 000 Unterschriften für den Erhalt des Senders wirksam geworden und haben sich dabei schon mehrfach mit ihrem Anliegen an uns Verantwortung tragende Politikerinnen und Politiker gewandt — und dies wohl aus gutem Grunde; denn ca. 1 Million Hörerinnen und Hörer sollten für uns Abgeordnete keine zu vernachlässigende Minderheit sein.
    Hier sei angemerkt, daß DT 64 in den letzten zwei Jahren auch in den alten Bundesländern, zumindest in den Teilen, wo es zu empfangen ist, viele neue Stammhörerinnen und -hörer gewonnen hat, die sogar die Ausdehnung des Sendegebiets auf die ganze Bundesrepublik fordern.
    Zu Recht stellen die DT-64-Fans — und ich will nicht verheimlichen, daß ich mich zu ihnen zähle — fest, wie schwer es ist, ein Jugendprogramm aufzubauen, das von Jugendlichen auch wirklich angenommen wird, und weisen auf die politische Absurdität und Fahrlässigkeit hin, im Angesicht sozialer Verwerfungen, zunehmender Radikalisierung der Jugend, wachsenden Fremdenhasses, der Orientierungslosigkeit eines großen Teils der Jugendlichen und der latenten Gewaltbereitschaft im Alltag ein Programm,
    das sich wie kein zweites in Deutschland genau diesen Problemen stellt, zur Disposition zu stellen,

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste, der SPD und dem Bündnis 90/GRÜNE)

    noch dazu zu einer Zeit, wo dieser Sender endlich seiner ursprünglichen Berufung gerecht werden kann: der Förderung des Zusammenwachsens der Jugend in Ost- und Westdeutschland.
    Hinter der Bezeichnung „DT 64 " steckt nämlich nicht mehr, aber auch nicht weniger als der Anlaß der Aufnahme des Sendebetriebs, das Deutschlandtreffen 1964. Warum wird bei der Neuordnung der ostdeutschen Rundfunklandschaft völlig ignoriert, daß DT 64 schon vor dem Herbst oft der einzige streitbare Ort der Selbstverständigung junger Leute in den Medien war, daß einige Moderatorinnen und Moderatoren zu DDR-Zeiten mit Redeverbot belegt bzw. aus dem Sendeteam entfernt wurden, da sie der offiziellen Linie zuwiderargumentierten oder sich dem Vortragen bestimmter Nachrichten — ich erinnere an die China-Ereignisse im Juni 1989 — verweigerten, daß DT 64 mit Vehemenz den tiefgreifenden Prozeß demokratischen Wandels in Ostdeutschland durch Programme und Aktionen unterstützte und daß die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon im November 1989 die damalige Leitung aus dem Amt drängten?
    Meine Damen und Herren, wir Anhängerinnen und Anhänger des Jugendradios DT 64 sind der festen Überzeugung, daß diese Bundesrepublik einen Sender wie DT 64 braucht, ein Jugendprogramm, das auf Grund seiner Geschichte für viele Jugendliche ein Teil ihrer Identität ist, . . .