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    Plenarprotokoll 12/59 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 59. Sitzung Bonn, Dienstag, den 26. November 1991 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: Eidesleistung eines Ministers Präsidentin Dr. Rita Süssmuth 4885 A Friedrich Bohl, Bundesminister (ChefBK) 4885 B Tagesordnungspunkt II: Zweite Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1992 (Haushaltsgesetz 1992) (Drucksachen 12/1000, 12/1329) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 12/1401, 12/1600) 4885D Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 12/1402, 12/1600) 4885 D Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 12/1403, 12/1600) 4886A Einzelplan 08 Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksachen 12/1408, 12/1600) in Verbindung mit Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksachen 12/1426, 12/1600) in Verbindung mit Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksachen 12/1430, 12/1600) in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 12/1420, 12/1600) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt III: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1991 (Nachtragshaushaltsgesetz 1991) (Drucksachen 12/1300, 12/1587, 12/1599) Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD 4886 C Jochen Borchert CDU/CSU 4892 B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD 4892D, 4923 B Helmut Esters SPD 4893 A Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) FDP 4897 A Dr. Willfried Penner SPD 4899 C Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste 4900 C Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 4903 D Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 4907 B Joachim Poß SPD 4913 D Josef Duchac, Ministerpräsident des Landes Thüringen 4917 D Helmut Esters SPD 4920 A Johannes Gerster (Mainz) CDU/CSU 4920 D II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 59. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. November 1991 Adolf Roth (Gießen) CDU/CSU 4922 C Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 4926 B Hans-Werner Müller (Wadern) CDU/CSU 4927C Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksachen 12/1412, 12/1600) Ernst Waltemathe SPD 4930 A Dr. Peter Struck SPD 4931 C Wilfried Bohlsen CDU/CSU 4933D Werner Zywietz FDP 4936 A Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/GRÜNE 4938 A Dr. Günther Krause, Bundesminister BMV 4940 A Ernst Waltemathe SPD 4940 C Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/ GRÜNE 4941 D Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (Drucksachen 12/1422, 12/1600) Dr. Nils Diederich (Berlin) SPD 4943 A Hans-Wilhelm Pesch CDU/CSU 4946 A Carl-Ludwig Thiele FDP 4948 A Rolf Rau CDU/CSU 4949 C Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin BMBau 4951A Namentliche Abstimmung 4952 D Ergebnis 4967 A Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 12/1416 [neu], 12/1600) Hans Georg Wagner SPD 4953 A Dr. Klaus-Dieter Uelhoff CDU/CSU 4953 B Michael von Schmude CDU/CSU 4956 D Jutta Braband PDS/Linke Liste 4958 C Gerhart Rudolf Baum FDP 4961 C Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/ GRÜNE 4961 D Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/GRÜNE 4963 B Bernd Schmidbauer, Parl. Staatssekretär BMU 4964 A Nächste Sitzung 4969 C Berichtigung 4969 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 4971 * A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 59. Sitzung. Bonn, Dienstag, den 26. November 1991 4885 59. Sitzung Bonn, den 26. November 1991 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 57. Sitzung, Seite 4676A: Die unter ZP 2 und ZP 3 abgedruckten Texte sind zu streichen. Folgende Fassung ist einzufügen: ZP2 Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Verhältnisses von Kriegsfolgengesetzen zum Einigungsvertrag — Drucksache 12/1504 — Überweisungsvorschlag: Innenausschuß (federführend) Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Haushaltsausschuß ZP3 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung und weiterer Bundesgesetze für Heilberufe — Drucksache 12/1524 — Überweisungsvorschlag: Ausschuß für Gesundheit Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 26. 11. 91 * Bargfrede, Heinz-Günter CDU/CSU 26. 11. 91 Bernrath, Hans Gottfried SPD 26. 11. 91 Blunck, Lieselott SPD 26. 11. 91 ** Börnsen (Ritterhude), SPD 26. 11. 91 Arne Büchler (Hof), Hans SPD 26. 11. 91 Clemens, Joachim CDU/CSU 26. 11. 91 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 26. 11. 91 Herta Doppmeier, Hubert CDU/CSU 26. 11. 91 Genscher, Hans-Dietrich FDP 26. 11. 91 Dr. Glotz, Peter SPD 26. 11. 91 Helmrich, Herbert CDU/CSU 26. 11. 91 Jaunich, Horst SPD 26. 11. 91 Koschnick, Hans SPD 26. 11. 91 Kretkowski, Volkmar SPD 26. 11. 91 Kubicki, Wolfgang FDP 26. 11. 91 Dr. Lehr, Ursula CDU/CSU 26. 11. 91 Meißner, Herbert SPD 26. 11. 91 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 26. 11. 91 ** Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 26. 11. 91 Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Nolte, Claudia CDU/CSU 26. 11. 91 Dr. Paziorek, Peter Paul CDU/CSU 26. 11. 91 Reddemann, Gerhard CDU/CSU 26. 11. 91 * Rempe, Walter SPD 26. 11. 91 Rennebach, Renate SPD 26. 11. 91 Rixe, Günter SPD 26. 11. 91 Dr. Scheer, Hermann SPD 26. 11. 91 Schmidt (Mülheim), CDU/CSU 26. 11. 91 Andreas Schuster, Hans Paul FDP 26. 11. 91 Hermann Seidenthal, Bodo SPD 26. 11. 91 Dr. Soell, Hartmut SPD 26. 11. 91 ** Stübgen, Michael CDU/CSU 26. 11. 91 Dr. Töpfer, Klaus CDU/CSU 26. 11. 91 Dr. Ullmann, Wolfgang Bündnis 26. 11. 91 90/GRÜNE Voigt (Frankfurt), SPD 26. 11. 91 Karsten D. Dr. Voigt (Northeim), CDU/CSU 26. 11. 91 Hans-Peter Vosen, Josef SPD 26. 11. 91 Wollenberger, Vera Bündnis 26. 11. 91 90/GRÜNE Zierer, Benno CDU/CSU 26. 11. 91 ** * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ernst Waltemathe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Aber selbstverständlich. Ich gratuliere von dieser Stelle aus ganz herzlich: Alles Gute!

    (Beifall im ganzen Hause)

    Das ist natürlich ein wichtiger Hinweis.
    Nun kehre ich wieder von der Saar zurück zur Seeschiffahrt.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Denken Sie an den Saarkanal, Herr Kollege!)

    — Ja, aber der ist schon finanziert worden.
    Die steuerlichen Rahmenbedingungen für die Seeschiffahrt müssen abgeändert werden. Darüber sind wir uns eigentlich einig, jedenfalls die Fachpolitiker, Kollege Fischer.
    Das Steuerrecht tut so, als wenn unsere Seeleute, als wenn unsere Schiffahrt die Wertschöpfung unserer Transportleistungen im Inland erzielten. Das ist aber nicht der Fall. Mindestens die Hälfte wird auf internationalen Gewässern erzielt. Deshalb ist es ungerecht, die Heuern der Seeleute und die sonstigen Einkommen, die erzielt werden, so zu besteuern, als sei dies alles im Inland erzielt worden. Die ungerechte Besteuerung erhöht gleichzeitig die Betriebskosten der Reeder, die um so mehr nach fremder Flagge und Billigstseeleuten Ausschau halten.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Jetzt ist der Finanzminister wieder nicht da!)

    — Ja, der ist leider weg. Es wird ihm aber sicherlich noch erzählt werden.
    Meine Damen und Herren, es fehlt auch an einem übergreifenden Konzept für den innerdeutschen und den europäischen Flugverkehr. Die Spatzen pfeifen es längst von den Dächern: Auch der Luftraum wird eng, auch der Flugverkehr belastet durch Lärm, durch



    Ernst Waltemathe
    Kohlendioxidemissionen und durch Betonierung immer größerer Flächen für Flughäfen die Umwelt. Dabei nimmt aber die Mobilitätsgeschwindigkeit der Benutzer durch lange Anfahrtswege, durch Wartezeiten auf den Flughäfen und durch Sicherheitschecks, die leider notwendig sind, gleichzeitig ab.
    Die Zubringerverkehre zu den internationalen Airports müssen umgesteuert werden. Wir brauchen im Prinzip nicht mehr Start- und Landebahnen für Kurzstreckenflüge bis 500 Kilometern, sondern eine schnelle, spurgebundene Verbindung zwischen den Verkehrsflughäfen.

    (Beifall bei der SPD)

    Dazu, meine Damen und Herren, könnte auch der Transrapid einen eigenen Marktanteil finden und einen Beitrag leisten, ohne der Bahn Konkurrenz zu machen. Damit ist allerdings, Herr Minister, noch kein Wort darüber gesagt, wo gegebenenfalls mit einer Transrapidstrecke begonnen werden sollte. Das muß sicherlich noch sehr sorgfältig beraten werden.
    Nun zu dem Finanzierungsteil. Da scheint es ein neues Zauberwort zu geben: private Finanzierung öffentlicher Leistungen oder Privatisierung hoheitlicher Aufgaben.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Neuer Schuldentopf ! )

    So falsch es ist, dem Staat zuzutrauen, nur er allein sei in der Lage, öffentliche Nachfragebedürfnisse richtig zu befriedigen, so verkehrt liegt man auch, wenn man glaubt, privat ginge alles besser und vor allen Dingen billiger.
    Erster Punkt: Jeder, meine Damen und Herren, kann verstehen, daß insbesondere diejenigen Menschen, auch diejenigen Mitglieder dieses Hauses, die 40 Jahre Planwirtschaft hinter sich haben, beim Stichwort „Planung" zunächst einmal zusammenzucken. Das mag, abgesehen von den miesen Ergebnissen kommunistischer Staatskunst, auch daran liegen, daß Planung unter einem obrigkeitsstaatlichen Regime ein höchst geheimer Vorgang ist, bei dem über Interessen der Bürgerinnen und Bürger einfach hinweggerollt wird.

    (Zuruf von der SPD: Sehr wahr!)

    In einer freiheitlichen Demokratie aber muß Planung bedeuten: sich kümmern um die öffentliche Sache, um die res publica, um die Republik; abwägen zwischen unterschiedlichen Interessen; überlegen von Alternativen und Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger am Abwägungsprozeß und schließlich Herstellung von Akzeptanz der öffentlich diskutierten Lösungsvorschläge. Ein noch klügerer Mensch als ich hat einmal gesagt

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD — Zuruf von der SPD: Gibt es den?)

    — den gibt es, denn ich bin ja erst halbklug — : Planung ist die Ablösung des Zufalls durch den Irrtum. — Das kurzentschlossene Durchpeitschen von Planungsentscheidungen kann irreparable Folgen haben. Zufälligkeiten sind Tür und Tor geöffnet. Sorgfältige Planung hingegen bewahrt zwar nicht immer
    vor Irrtümern, hat aber insgesamt bessere Ergebnisse.
    Bürgerbeteiligung ist ein Grundprinzip des demokratischen Planungsrechts. Sie wurde vor 20 Jahren eingeführt, als es hieß: Rettet unsere Städte jetzt! Das Streben nach der sogenannten verkehrsgerechten Stadt hatte zuvor intakte Wohn- und Geschäftsviertel zerschlagen und dem Verfall ausgesetzt. Erst das neue Städtebauförderungsgesetz mit neuen Planungsbestimmungen schuf die Voraussetzungen zu umfassender Sanierung, zu humanem Städtebau und lebenswertem Wohnumfeld.

    (Zuruf von der SPD: Das ist ein gutes Gesetz!)

    Weil sich dieses Recht bewährt hat, wurde es in die allgemeine Gesetzgebung zum Bauplanungsrecht eingeführt, erst im Bundesbaugesetz, dann im Bundesfernstraßenrecht, bei der Immisionsschutzgesetzgebung usw. Wir sind sehr gut damit gefahren, nicht alles dem Zufall zu überlassen, sondern Sorgfalt anzuwenden. Gerade weil wir es eilig haben, dürfen wir nicht auf bewährte Grundsätze verzichten.

    (Beifall bei der SPD)

    Im übrigen ist es entweder ein Irrtum oder eine polemisch-ideologische Verleumdung, so zu tun, als sei das Planungsrecht dafür verantwortlich, daß 20 Jahre nach dem ersten Entwurf noch kein Spatenstich erfolgt ist. Soweit dies der Fall war, lag es fast immer an mangelndem politischem Entscheidungswillen im Vorfeld förmlicher Planungsverfahren, in Ausnahmefällen auch einmal an Einsprüchen betroffener Bürger oder an mangelnder Finanzierung, wenn sich Bauvorhaben über Gebühr verzögerten.
    Der Antrag der SPD zum Beschleunigungsgesetz hat gangbare Wege für eine bundesweite effektive Planungsbeschleunigung ohne Einschnitte in Bürgerrechte und Umweltbelange aufgezeigt.

    (Beifall bei der SPD)

    Daran hat Herr Minister Krause aber leider kein Interesse. Im Osten soll exemplarisch durchgepeitscht werden, was ihm auf Dauer für ganz Deutschland vorschwebt: eine Planung nach Gutsherrenart, ohne auf die lästigen Burger- und Umweltinteressen mehr als unbedingt nötig Rücksicht zu nehmen. Beschleunigungsgesetzgebung ist fehl am Platze. Vernünftige Planung ist notwendige Vorsorge gegen Fehlinvestitionen.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, nun zum Stichwort „privat". Es wurden drei private Planungsgesellschaften gegründet, um die Projekte zur deutschen Einheit zu beschleunigen und der noch fehlenden Verwaltungskapazität der neuen Länder zu begegnen. So weit, so gut. Es ist zwar noch ungewiß, ob tatsächlich eine Zeitersparnis eintreten wird, sicher ist nur, daß sich die Planung verteuern wird, nämlich von 3 % auf 5 der Investitionskosten. Die neuen Länder werden trotzdem die Verantwortung für Planung und Bauüberwachung behalten.
    Nun hat sich Bundesminister Krause vom Bundeskabinett aber den Auftrag geben lassen, private Fi-



    Ernst Waltemathe
    nanzierung öffentlicher Großvorhaben auszuprobieren. „Nichts Genaues weiß man nicht" könnte das Parlament jetzt sagen. Aber wir sind jetzt im Parlament in den Budgetberatungen, und das Budgetrecht ist ein Königsrecht des Parlaments. Wir müßten eigentlich wissen, worauf wir uns einlassen sollen oder auch nicht. In den Zeitungen war zu lesen, daß womöglich Verkehrsinvestitionen in Höhe von etwa 50 Milliarden DM aus privaten Schatullen finanziert werden sollen — am Bundesverkehrswegeplan vorbei, am öffentlichen Haushalt vorbei. Wird das billiger oder teurer? Straßen- und Schienenwege auf LeasingBasis: Das wird mit Sicherheit teurer. Wann darf dann Herr Waigel die Kosten abtragen?

    (Zuruf von der SPD: Das erlebt Waigel nicht mehr!)

    Oder gehen Sie davon aus, daß es private Unternehmer gibt, die Straßen oder Schienenstrecken verschenken? — Das tun sie natürlich nicht! Also tut sich hier erneut ein großer Schattenhaushalt auf.

    (Jochen Borchert [CDU/CSU]: Unglaublich!)

    Also werden künftige Generationen die Kosten dafür abtragen müssen, oder die heutige Generation wird mit Gebühren zur Kasse gebeten werden müssen.

    (Horst Jungmann [Wittmoldt] [SPD]: Van der Falk!)

    Die einzige Privatfinanzierung, die ich mir vorstellen könnte, wäre die im Zusammenhang mit der Einführung des Transrapid. Alle anderen Verkehrswege dürften für Private kein Geschäft sein, bei dem Erträge erwirtschaftet werden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist aber nicht logisch!)

    Die ganz schlaue Idee „private Initiative" ist gerade noch einmal zurechtgebogen worden. Da sollten mal soeben 41 Raststätten in Ostdeutschland aus dem Boden gestampft werden, und zwar mit Verträgen, die noch bis zum 2. Oktober 1990 abgeschlossen wurden und die nach Feststellung des Rechnungshofs samt und sonders sittenwidrig, unwirksam, nichtig waren.
    Allzulange hat das Verkehrsministerium den Eindruck erweckt, als halte es sich an die unkeuschen Verträge, die keine waren. Nur deshalb hat der Rechnungshof — in Würdigung der Rechtslage nach dem 3. Oktober 1990 — empfohlen, keine Schadensersatzrisiken auf den Bund zu ziehen und mit den sogenannten Vertragspartnern neu zu verhandeln.
    Ich hoffe, daß auch die parlamentarischen Gremien einen Beitrag dazu leisten konnten, daß die Sache in Ordnung gebracht wird. Aber von einer vollständigen Rehabilitierung kann gar keine Rede sein.
    Meine Damen und Herren, ich fasse zusammen: Wir lehnen den Haushalt des Verkehrsministers ab, weil: erstens eine Verkehrspolitik nach den Grundsätzen Verkehrsvermeidung, Vollkostenrechnung der Verkehrswege und ökologische Umorientierung nicht stattfindet;
    zweitens die „Freie Fahrt für freie Bürger" den Verkehrsinfarkt nicht verhindert, aber Gesundheit und
    Leben der Verkehrsteilnehmer gefährdet und die Umweltschäden vermehrt;
    drittens unseriösen Wegen der Planung und der Finanzierung nicht unser Placet gegeben werden darf;
    viertens die Bahn bei der „Raserei im Straßenbau" ins Hintertreffen geraten wird — Bahnreform muß mit einem seriösen Finanzierungskonzept beginnen, das der Bahn die Kosten auferlegt, die auch bei anderen Verkehrsträgern Eingang in die Betriebskostenrechnung finden —;
    fünftens die deutsche Seeschiffahrt in Ausflaggungen großen Stils getrieben wird;
    sechstens die Chancen der Gütertransporte durch Binnen- und Küstenschiffe nicht forciert werden, um erdgebundenen Verkehr zu entlasten;
    siebtens eine Entdemokratisierung von öffentlichen Planungsvorgängen mit obrigkeitlicher Propaganda gekoppelt wird, die als Öffentlichkeitsarbeit getarnt wird;
    achtens die Verkehrsforschung nicht auf Zukunft, sondern auf technische Effizienzsteigerung gerichtet ist, ohne Rücksichtnahme auf Verkehrsvermeidung, Kombinierung von unterschiedlichen Verkehrsträgern und ökologische Notwendigkeiten.
    Krause verkehrt verkehrt. Dabei wollen wir ihm nicht auch noch helfen.

    (Beifall bei der SPD und dem Bündnis 90/ GRÜNE)



Rede von Helmuth Becker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine sehr verehrten Damen und Herren, unser Kollege Ernst Waltemathe — erfahren genug in diesem Parlament — hat die Redezeit um zweieinhalb Minuten überschritten. Ich bitte die SPD-Fraktion, das bei den nächsten Rednern zu berücksichtigen.

(Heiterkeit)

Nun erteile ich das Wort unserem Kollegen Wilfried Bohlsen.

(Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Der Geburtstag geht also zu Lasten des ganzen Parlaments! — Weitere Zurufe von der SPD)

— Der Geburtstag war hier ausgeblendet.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wilfried Bohlsen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Dennoch schließe ich mich den Geburtstagswünschen, Herr Kollege aus dem Haushaltsausschuß, an und wünsche Ihnen alles Gute.

    (Beifall)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Kollege Waltemathe hat die Problematik der Verkehrspolitik ein wenig angerissen. Das Paket, das mein lieber Kollege Ernst Waltemathe vorgestellt hat, war in der Berichterstatterrunde nicht so kontrovers, wie es hier den Anschein hätte haben können.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Du brauchst ihm ja nur zuzustimmen!)

    Die Verkehrspolitik, meine Damen und Herren, steht — da gebe ich vielen Debattenrednern in vorhergehenden Beratungen recht — vor einer riesigen Her-



    Wilfried Bohlsen
    ausforderung. Die Entwicklung in Deutschland, der Freiheitsprozeß in Osteuropa, das Zusammenwachsen von EG und EFTA sowie die Vollendung des Europäischen Binnenmarktes stellen hohe Ansprüche an das Transitland Bundesrepublik Deutschland.

    (Dr. Klaus-Dieter Feige [Bündnis 90/ GRÜNE]: Fehlt noch die Klimakatastrophe!)

    Erst vor einigen Monaten haben wir den 91er Haushalt hier im Plenum beraten und verabschiedet, und heute steht schon ein neues Zahlenwerk zur Beratung an. Wenn wir die beiden Haushalte miteinander vergleichen, stellen wir fest: Selbst der gute 91er Haushalt wird in der Verkehrspolitik durch den 92er Haushalt deutlich übertroffen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Dem ersten gesamtdeutschen Verkehrshaushalt folgt nun der zweite. Ich glaube, wir haben eine richtige Dosierung der Ausgaben erreicht.
    Bemerkenswert und überaus erfreulich ist der Aufschwung im Bauhauptgewerbe im Osten Deutschlands, besonders bei den Verkehrsinvestitionen. Mit dem bekannten enormen Investitionsbedarf, besonders dem Nachholbedarf, müssen bei den festzulegenden Ausgaben die verfügbaren Baukapazitäten in Einklang stehen. Dies hat, meine ich, der Verkehrsminister mit dem 91er Haushalt richtig beurteilt. Der 92er Haushalt scheint mir auch hinsichtlich dieses Gleichgewichts der Möglichkeiten der Bauwirtschaft ein idealer Etat geworden zu sein.
    Dank will ich der Bundesregierung, besonders dem Verkehrsminister, für diesen Haushaltsentwurf sagen. Denn mit diesem Haushalt 1992 wird nach der Vereinigung konsequent und erfolgreich Politik zum Aufbau der neuen Bundesländer, aber auch zum weiteren Ausbau der Infrastruktur in den alten Bundesländern fortgesetzt.
    Insgesamt zeigt das Volumen des Verkehrshaushalts ganz deutlich Schwerpunkte im Investitionsbereich. Der Kollege Waltemathe hat einige Zahlen vorgelegt. Ich kann dieses Zahlenspiel nur unterstützen, weise aber darauf hin, Kollege Waltemathe, daß die von Ihnen genannte Rate von 57 % vor einem Jahr noch bei 48 % lag und daß wir, was wir an diesem Bereich sehen, hier eine deutliche Verbesserung erreicht haben.
    Neben dem Verkehrshaushalt stehen — das sei hier angemerkt — im Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost fast 5 Milliarden DM zur Verfügung, davon allein 1,8 Milliarden DM für den öffentlichen Personennahverkehr, den kommunalen Straßenbau und die Reichsbahn. Für den Bundesfernstraßenbau sind 1,5 Milliarden DM vorgesehen. Insgesamt stehen somit für den Verkehrsbereich, wenn wir beides zusammennehmen, 45 Milliarden DM zur Verfügung.
    Das Bemühen dieses Verkehrshaushalts dient daneben der Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen und -grundlagen. Die Verkehrspolitik muß dazu beitragen, daß diese Gleichwertigkeit Wirklichkeit wird. Es ist unser Bemühen, für die Bevölkerung und die Wirtschaft dieses Ziel zu erreichen. Somit
    trägt, gestaltet und unterstützt der Verkehrshaushalt die verkehrspolitischen Maßnahmen von der finanziellen Seite her.
    In den neuen Bundesländern haben wir unvorstellbare verkehrspolitische Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei können wir — das will ich anmerken — sicher aus Fehlern lernen, die wir bei uns in 40 Jahren gemacht haben. In den neuen Bundesländern finden wir eine einzigartige Landschaft vor. Diese Landschaft verkehrspolitisch zu erschließen und zugleich ihre Reize, z. B. die wunderschönen Alleen, zu erhalten, ist eine der großen Herausforderungen für die Verkehrspolitik.

    (Siegfried Scheffler [SPD]: Sehr richtig!)

    Ich will auf die Zahlen nicht eingehen, weil der Kollege sie schon aufgelistet hat. Sie machen deutlich, daß wir bei den Bundesfernstraßen, dem öffentlichen Personennahverkehr, dem kommunalen Straßenbau, dem Bereich Rad/Schiene wie auch bei den Bundeswasserstraßen und der Luftfahrt ein erhebliches Volumen erreicht haben.
    Lassen Sie mich über ein küstennahes Thema sprechen: die Finanzbeiträge für die Seeschiffahrt. Ich verbinde das mit dem Bereich der Werften. Der Kollege Rossmanith wird mir verzeihen, daß ich ein bißchen in sein Revier eingreife. Aber der Zusammenhang ist gegeben. Wir haben im 91er Haushalt noch einmal 80 Millionen DM für diese Finanzbeiträge eingesetzt und beschlossen, sie im Haushalt 1992 auf 50 Millionen DM zu senken. Wir haben dem Gewerbe signalisiert, daß wir daran denken, 1993 keine Beiträge mehr zu leisten. Damit unterstützen wir das Bemühen der Bundesregierung, Subventionen abzubauen. Nur: Wir müssen dafür sorgen, daß für unsere Seeschiffahrt im europäischen Wettbewerb Chancengleichheit besteht. Wir müssen versuchen, wenn nicht über die Bezuschussung, dann über andere Wege dieses Gewerbe zu unterstützen. Der Gesprächskreis Küste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird sich am Donnerstag dieser Woche noch einmal eingehend mit diesem Thema befassen, um nach Möglichkeiten zu suchen, wie gegebenenfalls im steuerlichen Bereich Lösungsmöglichkeiten gefunden werden können.
    Wir unterstützen nachdrücklich das Bemühen der Bundesregierung die Subventionen im Bereich des Schiffbaus abzubauen. Die Rate der Schiffbauförderung, die einmal 20 % betrug, haben wir über 16 %, 14,5 % und 12,5 % auf nunmehr 9,5 % zurückgeführt. Das ist der Weg, den wir beschreiten wollen. Aber die Förderungsrate liegt in Europa insgesamt noch bei 14,9 %. Wir können unserer Schiffbauindustrie nicht zumuten, unter diesen Bedingungen in den Wettbewerb einzusteigen. Daher unser Bemühen, die Quote der europäischen Förderung zu senken und diese dann in ganz Europa gelten zu lassen. Diesen Weg sollten wir gehen.
    Ich möchte die Binnenschiffahrt nicht unerwähnt lassen, denn sie gewinnt an Bedeutung. In der Öffentlichkeit steigt die Akzeptanz einer verkehrspolitischen Korrektur zugunsten der Binnenschiffahrt. Dieses Verkehrssystem Binnenschiffahrt/Wasserstraßen ist ein sehr kostengünstiger Verkehrsträger und



    Wilfried Bohlsen
    nimmt hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Sicherheit eine Spitzenstellung ein.
    Für die Binnenschiffahrt zeichnet sich für die kommenden Jahre ein positives Bild ab. Die Rahmenbedingungen wie die Vollendung des europäischen Binnenmarkts, der wirtschaftliche Aufbau der fünf neuen Bundesländer, die fortschreitende Öffnung und die wirtschaftliche Belebung in den osteuropäischen Ländern sowie — das möchte ich nicht unerwähnt lassen — die Öffnung des Main-Donau-Kanals lassen außergewöhnliche Wachstumsimpulse erwarten. Für die neuen Bundesländer ist auf Grund der Verkehrsbedeutung der Ausbau der Wasserstraßenverbindung über den Mittellandkanal und über den Elbe-HavelKanal von Hannover über Magdeburg nach Berlin für moderne Güterschiffe vorrangig, um möglichst schnell die Standortbedingungen der Region um Magdeburg und Berlin zu verbessern.
    Im Zusammenhang mit den Ost-West-Verbindungen lasse ich nicht unerwähnt den Ausbau des nordwestdeutschen Kanalnetzes vom Rhein bis nach Hannover, der dringend der Verwirklichung bedarf. Für den Bereich der Unterhaltung und der Investitionen sind im Bundeshaushalt immerhin 2,3 Milliarden DM vorgesehen.
    Ich komme zu einem anderen Punkt. Der Kollege Waltemathe hat die Finanzierung durch Private angesprochen. Die Verkehrspolitik muß nun einmal neue Wege beschreiten, wenn etwas schnell umgesetzt werden muß. Ich habe die Bitte, Herr Minister, daß wir die Einbindung des Parlaments rechtzeitig vornehmen, damit wir das Gespräch über den gerechten Ausbau miteinander führen können.
    Ein weiterer Punkt, den Herr Waltemathe kurz gestreift hat: Die Verkehrspolitik muß den Schienenverkehr und den Aufbau umweltfreundlicher Verkehrssysteme sowie die Kooperation der Verkehrsträger untereinander fördern. Der Haushalt 1992 enthält bereits Ansätze in dieser Richtung. So erhalten die Deutsche Bundesbahn und die Reichsbahn nach dem Haushalt 1992 insgesamt 23 Milliarden DM.
    Dieser Vorrang der Eisenbahn im Verkehrshaushalt belegt eindeutig, daß eine so dramatische Benachteiligung des Schienenverkehrs, wie sie hier geschildert wurde, nicht vorliegt.
    Wir stehen zu dem Ziel, die Eisenbahn als Verkehrsmittel der Zukunft zu stärken und ihr auch, sobald der Bericht der Regierungskommission Bundesbahn vorliegt, die marktgerechte Struktur und Organisation zu geben, die den Eisenbahnen eine gesicherte und starke Stellung im Wettbewerb verschaffen könnten.
    Von meinem Vorredner wurde kurz — ich will es ein wenig vertiefen — die Magnetschwebebahn Transrapid angesprochen. Sie könnte in wenigen Jahren ein weltweit anerkanntes Verkehrsmittel sein. Diese moderne, diese hochentwickelte Technik braucht aber eine Anwendungsstrecke in Deutschland. Danach kann ihr der weltweite Durchbruch gelingen.
    Der Transrapid ist sehr viel schneller als das Auto, schneller als die Rad-Schiene-Technik und im innerdeutschen Verkehr fast so schnell wie das Flugzeug. Dies ist das Ergebnis deutscher Forschung und Entwicklung in der Magnetschwebebahntechnik. Daher — das wäre meine Bitte, Herr Minister — muß der Transrapid 1992 in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, damit wir zu einer Umsetzung dieser Technik kommen, die uns in der Verkehrspolitik sicherlich eine größere Öffnung bringt.
    Wir brauchen die Bereitschaft der Bürger — das will ich noch einmal zu den Forderungen nach stärkerer Berücksichtigung der Schiene und anderen verkehrspolitischen Forderungen sagen — , Trassen für neue Verkehrsadern zuzulassen. Denn mehr Verkehrswege bedeuten eine kürzere Fahrzeit, eine geringere Verkehrsdichte und mehr Sicherheit. Genau dies wollen wir in der Verkehrspolitik erreichen.
    Ich wäre gern noch einmal auf die arbeitsmarktpolitischen Dinge eingegangen; denn immerhin haben wir in den Haushalt für 1992 zusätzlich Mittel für Ausbildungsplätze bei der Deutschen Reichsbahn eingebracht. Damit haben wir zu einer Entlastung auf dem Ausbildungsmarkt in den neuen Bundesländern beigetragen. Von uns sind immerhin 2 200 nicht betriebsnotwendige Ausbildungsplätze bei der Deutschen Reichsbahn mit auf den Weg gebracht worden. Mir fehlt leider die Zeit, um dies zu vertiefen.
    Die Beschleunigung der Planungen ist in der Debatte schon angesprochen worden. Ich wiederhole meine Bitte um Zusammenarbeit bei den Beratungen zu den jetzt vorliegenden entsprechenden Gesetzentwürfen.
    Die Bundesregierung hat bereits organisatorische Voraussetzungen für die beschleunigte Umsetzung dieser Projekte in den neuen Bundesländern geschaffen. Am 7. Oktober dieses Jahres wurde bekanntlich die Planungsgesellschaft zur Verwirklichung von Bundesverkehrsstraßen deutsche Einheit, die sogenannte DEGES, gegründet. Dies ist der Weg, den man zur Beschleunigung beschritten hat.
    Ich möchte noch einmal kurz das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz streifen. Wir haben hier einen Plafond erreicht, der deutlich macht, daß wir Bereiche anstreben, die wirklich sinnvoll sind.
    Lassen Sie mich schließen. Ich meine, daß uns heute ein besonders gelungener Verkehrshaushalt zur Abstimmung vorliegt. Die finanzielle Bewältigung der deutschen Einheit, der Aufbau der neuen Bundesländer und der Infrastruktur in den alten Bundesländern und die Realisierung des europäischen Binnenmarktes finden — so meine ich — in diesem Haushalt eine solide Grundlage. Wir, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, stimmen dem Verkehrshaushalt in der vorgeschlagenen Form gerne zu.
    Wir sagen dem Bundesminister für Verkehr und den Mitarbeitern seines Hauses Dank für die hervorragende Arbeit und schließen auch den Bundesminister der Finanzen in diesen Dank mit ein. Denn wir haben als Haushälter beobachtet, daß in den letzten zwei Jahren in diesen beiden Häusern infolge der Zusammenführung der Haushalte von Ost und West eine unvorstellbare Arbeitsleistung vollbracht worden ist.



    Wilfried Bohlsen
    Diese erfährt durch diesen Dank, glaube ich, eine besondere Wertschätzung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Kollege Waltemathe hat die gute Zusammenarbeit der Berichterstatter gewürdigt. Ich blicke auch einmal in Richtung Werner Zywietz und kann meinerseits sehr wohl bestätigen, daß die Zusammenarbeit harmonisch und kameradschaftlich war.
    Ich darf Ihnen sagen: Mit dem Haushalt für 1992 erreichen wir eine weitere deutliche Verbesserung in der Verkehrspolitik.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)