Rede:
ID1205304600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Bernd: 1
    7. Wilz.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/53 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 53. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. November 1991 Inhalt: Ausscheiden des Abgeordneten Bernd Henn aus der Gruppe der PDS/Linke Liste 4363 A Tagesordnungspunkt 2: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der NATO in Rom sowie EG-Konferenz in Maastricht b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Beziehungen zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat (Drucksache 11/8265) c) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Wirtschafts- und Währungsunion (Drucksache 11/8266) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Zusammenhalt im Wirtschafts- und Währungsbereich (Drucksache 11/8268) e) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu dem Verfahren der Zustimmung: Praxis, Verfahrensablauf und Ausblick in die Zukunft (Drucksache 11/8491) f) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Regierungskonferenzen im Rahmen der Strategie des Europäischen Parlaments im Hinblick auf die Europäische Union (Drucksache 11/8539) g) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu der Einberufung der Regierungskonferenzen über die Wirtschafts- und Währungsunion und über die Politische Union (Drucksache 11/8540) h) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Wirtschafts- und Währungsunion im Rahmen der Regierungskonferenz (Drucksache 12/946) i) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zu den Verhandlungen der Bundesregierung in den EG-Regierungskonferenzen zur Politischen Union und zur Wirtschafts- und Währungsunion (Drucksache 12/1434) j) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den verfassungsmäßigen Grundlagen der Europäischen Union (Drucksache 12/45) k) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stärkung der Rechte und Befugnisse des Europäischen Parlaments — Januar bis Dezember 1990 — (Drucksache 12/75) 1) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Perspektiven für eine europäische Sicherheitspolitik: Die Bedeutung einer europäischen Sicherheitspolitik und ihre Auswirkungen für die Europäische Politische Union (Drucksache 12/940) m) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Unionsbürgerschaft (Drucksache 12/949) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 53. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1991 n) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu einem allgemeinen Schema für Assoziierungsabkommen mit den Ländern in Mittel- und Osteuropa (Drucksache 12/600) o) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Vollendung des Binnenmarktes: Annäherung der indirekten Steuern in der Gemeinschaft bis 1993 und danach (Drucksache 12/943) p) Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über die Tagung der Versammlung vom 3. bis 6. Juni 1991 in Paris (Drucksache 12/1082) q) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1991 (Drucksache 12/1084) r) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: 48. Bericht der Bundesregierung über die Integration der Bundesrepublik Deutschland in die Europäischen Gemeinschaften (Berichtszeitraum 1. Januar bis 30. Juni 1991) (Drucksache 12/1201) Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler 4365 A Norbert Gansel SPD 4371 B Dr. Karl-Heinz Hornhues CDU/CSU 4375 D Dr. Helmut Haussmann FDP 4378 D Andrea Lederer PDS/Linke Liste 4380 D Hans-Dietrich Genscher, Bundesminister AA 4383 A Konrad Weiß (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 4385 A Norbert Gansel SPD 4385 B Gerd Poppe Bündnis 90/GRÜNE 4385 D Dr. Thomas Goppel, Staatsminister des Freistaates Bayern 4388 A Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD 4389 D Ulrich Irmer FDP 4390 B Karl Lamers CDU/CSU 4391 D Bernd Wilz CDU/CSU 4393 D Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD 4395 B, 4404 A, B Ortwin Lowack fraktionslos 4395 D Dr. Werner Hoyer FDP 4397 D Dr. Norbert Wieczorek SPD 4399 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU 4401 D Karl Lamers CDU/CSU 4403 C Elmar Müller (Kirchheim) CDU/CSU 4405 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD (zur GO) 4406 D Dr. Werner Hoyer FDP (zur GO) 4407 A, D, 4408 B Dr. Norbert Wieczorek SPD (zur GO) 4407 B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksachen 12/1391 vom 29. Oktober 1991 und 12/1447 vom 31. Oktober 1991 — Zunahme der Verschmutzung der Elbe durch Schadstoffeinleitungen aus Betrieben in den neuen Bundesländern MdlAnfr 1, 2 Klaus Harries CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 4408 D ZusFr Klaus Harries CDU/CSU 4409 C ZusFr Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/ GRÜNE 4409 C ZusFr Dietmar Schütz SPD 4409 C Zahlung von Provisionen durch Stempelhersteller und andere Firmen für die Umrüstung von Postfrankiermaschinen MdlAnfr 3 Dr. Margrit Wetzel SPD Antw PStSekr Wilhelm Rawe BMPT 4410 A ZusFr Dr. Margrit Wetzel SPD 4410 A ZusFr Dr. Dagmar Enkelmann PDS/LL 4410 B Stellungnahme der Bundesregierung zum EG-Richtlinienvorschlag betr. Einführung der D2-Mac-Fernsehnorm MdlAnfr 4 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP Antw PStSekr Wilhelm Rawe BMPT 4410 B ZusFr Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP 4411 A Verbesserung der Reaktion des Bundesgesundheitsamtes auf Meldungen über Nebenwirkungen von Arzneimitteln MdlAnfr 13 Antje-Marie Steen SPD Antw PStSin Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 4411 C ZusFr Antje-Marie Steen SPD 4411 D ZusFr Anneliese Augustin CDU/CSU 4412 A ZusFr Horst Schmidbauer (Nürnberg) SPD 4412 B Durchsetzung der Rechtsansprüche für durch L-Tryptophan-haltige Arzneimittel Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 53. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1991 III Geschädigte; Verbot von L-Tryptophan durch das Bundesgesundheitsamt MdlAnfr 14, 15 Horst Schmidbauer (Nürnberg) SPD Antw PStSin Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 4412 C, 4413 A ZusFr Horst Schmidbauer (Nürnberg) SPD 4412 D ZusFr Anneliese Augustin CDU/CSU 4413 B ZusFr Gudrun Schaich-Walch SPD 4413 B Einstufung der Gesundheitsgefährdung durch L-Tryptophan-haltige Arzneimittel im Bundesgesundheitsamt; Aufhebung der Meldepflicht für ein Präparat bei Veränderung des Rohstoffs MdlAnfr 16, 17 Regina Schmidt-Zadel SPD Antw PStSin Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 4413 C, 4414 A ZusFr Regina Schmidt-Zadel SPD 4413 D Schnellere Unterrichtung von Ärzten und Apothekern über Nebenwirkungen von Medikamenten, insbesondere bei L-Tryptophan-haltigen Präparaten; Verbot tryptophanhaltiger Arzneimittel durch das Bundesgesundheitsamt MdlAnfr 18, 19 Gudrun Schaich-Walch SPD Antw PStSin Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 4414 B, C ZusFr Horst Schmidbauer (Nürnberg) SPD 4414 D ZusFr Anneliese Augustin CDU/CSU 4415 A Kontrolle der auf den Namen von Besatzungsmitgliedern ausgestellten Seefahrtsbücher MdlAnfr 20 Dr. Margrit Wetzel SPD Antw PStSekr Wolfgang Gröbl BMV 4415 B ZusFr Dr. Margrit Wetzel SPD 4415 C Erhöhung der Bundesbahntarife 1992; Einführung eines Halbpreispases nach Schweizer Vorbild MdlAnfr 22, 23 Dr. Maus-Dieter Feige Bündnis 90/GRÜNE Antw PStSekr Wolfgang Gröbl BMV 4415 D, 4416 A ZusFr Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/ GRÜNE 4415 D, 4416 A Antrag der Wasserschiffahrtsdirektion Aurich und der Meyer-Werft auf eine höhere Ausbautiefe der Ems MdlAnfr 25, 26 Dietmar Schütz SPD Antw PStSekr Wolfgang Gröbl BMV 4417 A, B ZusFr Dietmar Schütz SPD 4417 B, C Entwicklung der Zahl unbegleitet einreisender Kinder seit Einführung des Visumszwangs für Personen unter 16 Jahren; Antragsteller dieser Asylanträge MdlAnfr 36, 37 Dr. Burkhard Hirsch FDP Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 4417 D, 4418 B ZusFr Dr. Burkhard Hirsch FDP 4418 A, B ZusFr Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 4418 A ZusFr Wolfgang Lüder FDP 4418 D ZusFr Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP 4418 D Zuständigkeitsverlagerung im Asylverfahren MdlAnfr 38 Jochen Welt SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 4419A ZusFr Jochen Welt SPD 4419 C ZusFr Wolfgang Lüder FDP 4419 D ZusFr Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 4420 A ZusFr Dr. Burkhard Hirsch FDP 4420 B Beschleunigung der Asylverfahren MdlAnfr 39 Gerd Wartenberg (Berlin) SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI 4420 C ZusFr Gerd Wartenberg (Berlin) SPD 4421 A Zusatztagesordnungspunkt: Aktuelle Stunde betr. Weisung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit an das Land Hessen: Aufhebung der Stillegungsverfügung für die Plutoniumverarbeitung in Hanau vor Fertigstellung der Schwachstellenanalyse Dr. Klaus-Dieter Feige Bündnis 90/GRÜNE 4421 C Klaus Harries CDU/CSU 4422 C Bernd Reuter SPD 4423 C Gerhart Rudolf Baum FDP 4424 B Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 4425 C Bärbel Sothmann CDU/CSU 4426 B Dr. Klaus Kübler SPD 4427 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU 4428 A Joseph Fischer, Staatsminister des Landes Hessen 4429 D Gerhart Rudolf Baum FDP 4432 C Dr. Gerhard Friedrich CDU/CSU 4433 D Horst Kubatschka SPD 4434 D Christian Lenzer CDU/CSU 4435 D Reinhard Weis (Stendal) SPD 4436 D Heinrich Seesing CDU/CSU 4437 C Nächste Sitzung 4438 C IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 53. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1991 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 4439* A Anlage 2 Rüstungsmaterial für Israel DringlAnfr 4 29.10.91 Drs 12/1391 Dr. Peter Struck SPD SchrAntw StSekr Peter Wichert BMVg 4439* C Anlage 3 Forschungsmittel und Auftragsvolumen für den Daimler-Benz-Konzern nach der Fusion mit MBB MdlAnfr 5 — Drs 12/1447 — Gabriele Iwersen SPD SchrAntw PStSekr Bernd Neumann BMFT 4440* A Anlage 4 Gewährung von Arbeitslosengeld an Selbständige, Künstler und Autoren in den neuen Bundesländern unter der Bedingung des Verzichts auf jede Berufsausübung MdlAnfr 6, 7 — Drs 12/1447 — Dr. Gerhard Päselt CDU/CSU SchrAntw PStSekr Horst Günther BMA 4440* B Anlage 5 Notwendigkeit des Mitführens ärztlicher Notfallkoffer in Bundesbahn-Fernzügen MdlAnfr 21 — Drs 12/1447 — Ingrid Walz FDP SchrAntw PStSekr Wolfgang Gröbl BMV 4441* A Anlage 6 Beitrag der geplanten Erhöhung der Bundesbahntarife zur Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen MdlAnfr 24 — Drs 12/1447 — Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE SchrAntw PStSekr Wolfgang Gröbl BMV 4441* A Anlage 7 Rechtsgrundlage für die Übermittlung personenbezogener Daten über den designierten Brandenburger Datenschutzbeauftragten Weichert durch das Bundesamt für Verfassungsschutz MdlAnfr 41, 42 — Drs 12/1447 — Ingrid Köppe Bündnis 90/GRÜNE SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI 4441* B Anlage 8 Fristen für die Einweisung von Ministerialräten in die Besoldungsgruppe B 3 1991 im Vergleich zu den Jahren ab 1988 MdlAnfr 35 — Drs 12/1447 — Günter Graf SPD SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI 4441* D Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 53. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1991 4363 53. Sitzung Bonn, den 6. November 1991 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 06. 11. 91 * Bargfrede, Heinz-Günter CDU/CSU 06. 11. 91 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 06. 11. 91 Conradi, Peter SPD 06. 11. 91 Doppmeier, Hubert CDU/CSU 06. 11. 91 Doss, Hansjürgen CDU/CSU 06. 11. 91 Ewen, Carl SPD 06. 11. 91 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 06. 11. 91 Dr. Glotz, Peter SPD 06. 11. 91 Dr. Gysi, Gregor PDS 06. 11. 91 Haack (Extertal), SPD 06. 11. 91 Karl-Hermann Henn, Bernd fraktionslos 06. 11. 91 Hollerith, Josef CDU/CSU 06. 11. 91 Homburger, Birgit FDP 06. 11. 91 Huonker, Gunter SPD 06. 11. 91 Jäger, Renate SPD 06. 11. 91 Jaunich, Horst SPD 06. 11. 91 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 06. 11. 91 ** Jungmann (Wittmoldt), SPD 06. 11. 91 Horst Körper, Fritz Rudolf SPD 06. 11. 91 Kolbe, Manfred CDU/CSU 06. 11. 91 Koltzsch, Rolf SPD 06. 11. 91 Kors, Eva-Maria CDU/CSU 06. 11. 91 Koschnick, Hans SPD 06. 11. 91 Kubicki, Wolfgang FDP 06. 11. 91 Dr. Graf Lambsdorff, Otto FDP 06. 11. 91 Meißner, Herbert SPD 06. 11. 91 Dr. Meyer zu Bentrup, CDU/CSU 06. 11. 91 * Reinhard Michels, Meinolf CDU/CSU 06. 11. 91 * Möllemann, Jürgen W. FDP 06. 11. 91 Molnar, Thomas CDU/CSU 06. 11. 91 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 06. 11. 91 ** Nolte, Claudia CDU/CSU 06. 11. 91 Paintner, Johann FDP 06. 11. 91 Pfuhl, Albert SPD 06. 11. 91 * Reddemann, Gerhard CDU/CSU 06. 11. 91 * Regenspurger, Otto CDU/CSU 06. 11. 91 Reimann, Manfred SPD 06. 11. 91 ** Rempe, Walter SPD 06. 11. 91 Dr. Scheer, Hermann SPD 06. 11. 91 * Schily, Otto SPD 06. 11. 91 Dr. Schmude, Jürgen SPD 06. 11. 91 Dr. Schuster, Werner SPD 06. 11. 91 Dr. Soell, Hartmut SPD 06. 11. 91 ** Dr. Sperling, Dietrich SPD 06. 11. 91 Tillmann, Ferdi CDU/CSU 06. 11. 91 Vogel (Ennepetal), CDU/CSU 06. 11. 91 * Friedrich Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Vosen, Josef SPD 06. 11. 91 Dr. Warnke, Jürgen CDU/CSU 06. 11. 91 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 06. 11. 91 Zierer, Benno CDU/CSU 06. 11. 91 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs Dr. Peter Wichert auf die dringliche Frage des Abgeordneten Dr. Peter Struck (SPD) (Drucksache 12/1391 Frage 4 '): Warum hat der Bundesminister der Verteidigung ohne Befassung des Bundessicherheitsrates Rüstungsmaterial sowjetischer Bauart aus Beständen der ehemaligen NVA, darunter 14 Panzer, zur Verschiffung durch den BND nach Israel freigegeben? Der Bundesminister der Verteidigung hat nicht 14 Panzer der ehemaligen NVA zur Verschiffung durch den BND nach Israel freigegeben. Es handelte sich vielmehr um insgesamt 19 Geräte, von denen 2 Flugabwehrsysteme ZSU 23/4, 1 Abschußfahrzeug für Flugabwehrraketen (NATO-Bezeichnung SA-6) und 1 Flugzielerfassungs- und Verfolgungsradar - alle auf Kettenfahrgestell - als Kriegswaffen im Sinne des Kriegswaffenkontrollgesetzes gelten. Das übrige Material fällt nicht unter diese Bestimmungen. Es umfaßt 11 Kraftfahrzeuge verschiedener Typen, ein weiteres Radargerät sowie 3 schiffsgestützte Düppelwerfer PK-16 und Ersatzteile. Seit vielen Jahren arbeiten Israel und die Bundesrepublik bei der Auswertung fremden Wehrmaterials zusammen. Hieran hatte und hat die Bundeswehr Interesse. Bei der eingeleiteten Abgabe des genannten Materials handelt es sich um eine Maßnahme im Rahmen dieser wehrtechnischen Zusammenarbeit. Das Empfängerland wurde ausdrücklich zur Rückgabe des Gerätes verpflichtet. Die Einschaltung des BND entspricht den für diese Zusammenarbeit festgelegten Verfahren. Im vorliegenden Fall sind hinsichtlich der Beachtung der „Rüstungsexportpolitischen Richtlinien der Bundesregierung" vom 28. April 1982 und des Kriegswaffenkontrollgesetzes von der Fachebene Fehler gemacht worden. Der Bundesminister der Verteidigung hat Maßnahmen angeordnet, die die Wiederholung ähnlicher Vorfälle ausschließen. *) Vgl. 52. Sitzung, Seite 4328 B 4440* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 53. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1991 Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Bernd Neumann auf die Frage der Abgeordneten Gabriele Iwersen (SPD) (Drucksache 12/1447 Frage 5): In welcher Höhe sind dem Daimler-Benz-Konzern nach der Fusion mit MBB Forschungsmittel des Bundesministers für Forschung und Technologie zugeflossen, und wie hoch war das Auftragsvolumen, das die Bundesregierung in diesem Zeitraum an konzerneigene Unternehmen vergeben hat? Nach der Fusion mit MBB Ende 1989 sind dem Daimler-Benz-Konzern aus Einzelplan 30 (BMFT) Forschungsmittel in folgender Höhe zugeflossen: 1990: 158,5 Millionen DM 1991 bis 30. September: 106,4 Millionen DM. In diesen Beträgen sind Zuwendungen/Aufträge an konzerneigene Unternehmen mit einer Kapitalbeteiligung über 50 % enthalten. An die Messerschmitt Boelkow Blohm GmbH wurden darüber hinaus folgende Mittel gezahlt: 1990: 55,6 Millionen DM 1991 bis 30. September: 41,4 Millionen DM. Die Frage nach dem Auftragsvolumen der Bundesregierung an konzerneigene Unternehmen des Daimler-Benz-Konzerns kann nur in Abstimmung mit allen Ressorts erfolgen und ist in der vorgegebenen Frist nicht möglich. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Horst Günther auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Gerhard Päselt (CDU/CSU) (Drucksache 12/1447 Fragen 6 und 7): Auf welcher Grundlage und in welchem Umfang erhalten in den neuen Bundesländern Selbständige Arbeitslosengeld? Entspricht es den Tatsachen, daß selbständige Künstler und Autoren ihren Verzicht auf jede Berufsausübung erklären müssen, wenn sie Arbeitslosengeld erhalten wollen? Fragen 6 und 7: Selbständige zählen unabhängig davon, welche Art der selbständigen Tätigkeit sie ausüben, nicht zum Schutzbereich der Arbeitslosenversicherung. Sie haben daher in aller Regel keinen Anspruch auf Lohnersatzleistungen bei Arbeitslosigkeit nach dem Arbeitsförderungsgesetz. Für Erwerbstätige, die in der ehemaligen DDR selbständig tätig waren, sieht das Arbeitsförderungsgesetz jedoch eine Sonderregelung vor. Danach können Zeiten der selbständigen Tätigkeit in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik — bei Vorliegen der Anspruchsvoraussetzungen im übrigen — wie Zeiten einer abhängigen Beschäftigung einen Anspruch auf Arbeitslosengeld begründen. Dieser Regelung liegt die Überlegung zugrunde, daß die berufliche Betätigung in der ehemaligen DDR außerhalb von Arbeitsverhältnissen wegen der ideologisch bedingten Beschränkungen, denen sie unterlag, nicht der „freien" Tätigkeit eines Selbständigen in der Marktwirtschaft entsprach. Soweit diese Beschränkungen auch nach der Herstellung der Deutschen Einheit Folgewirkungen in so gravierender Weise auslösen, daß eine konkurrenzfähige Fortführung der „selbständigen" Tätigkeit unter marktwirtschaftlichen Bedingungen nicht möglich ist und die Betroffenen daher künftig auf die Verwertung ihrer Arbeitskraft in einem Arbeitsverhältnis angewiesen sind, soll ihnen in der Zeit bis zur Aufnahme einer neuen Beschäftigung ein gleichwertiger sozialer Schutz gewährleistet sein, wie den übrigen Personen, die eine abhängige Beschäftigung suchen. Ziel der Regelung ist es hingegen nicht, Zeiten schwieriger Auftrags- oder Absatzlage Selbständiger durch Lohnersatzleistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz zu überbrücken. Die Aufgabe, die Wettbewerbsfähigkeit Selbständiger zu unterstützen, obliegt der Wirtschaftsförderung. Eine andere Regelung würde Personen, die sich in den neuen Bundesländern erstmals selbständig machen, gegenüber den bereits in der ehemaligen DDR selbständig tätigen Personen benachteiligen. Leistungen nach dem Arbeitsförderungsgesetz auf der Grundlage der angesprochenen Regelung stehen daher nur denjenigen Personen zu, die eine abhängige Beschäftigung suchen. Damit ist die Fortführung der früheren, selbständigen Tätigkeit nicht zu vereinbaren. Die Gleichsetzung der Zeiten selbständiger Tätigkeiten in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik für einen Anspruch auf Arbeitslosengeld setzt deshalb den Nachweis voraus, daß diese Tätigkeit nicht weiter fortgeführt wird. Diese Voraussetzungen gelten für Arbeitnehmer und Selbständige im künstlerischen Bereich in gleicher Weise wie für alle anderen Erwerbstätigen. Dies bedeutet allerdings nicht, daß sich die Betroffenen in der Zukunft jeder — die Arbeitslosigkeit nicht ausschließender — freiberuflichen Betätigung zu enthalten hätten. Die gesetzliche Regelung verlangt lediglich, daß die selbständige Tätigkeit die zur Begründung des Anspruchs auf Arbeitslosengeld dient, aufgegeben wurde. Andere selbständige Nebentätigkeiten, insbesondere wenn sie nur gelegentlich ausgeübt werden, stehen daher dem Anspruch auf Arbeitslosengeld wie bei allen Arbeitnehmern nicht entgegen: Die Unterscheidung, ob es sich bei der Betätigung eines Betroffenen um die Fortsetzung der früheren selbständigen Tätigkeit oder um eine neue selbständige Tätigkeit handelt, läßt sich nur im Einzelfall treffen. Sie dürfte — wegen der Besonderheiten dieses Erwerbszweiges — im Bereich künstlerischer Betätigung besonders schwierig sein. Von einer Fortsetzung der ehemaligen Selbständigen Tätigkeit kann dabei im allgemeinen jedenfalls dann nicht ausgegangen werden, wenn die Betätigung nur gelegentlich, in geringfügigem Umfang ausgeübt wird oder die frühere selbständige Betätigung längere Zeit nicht mehr ausgeübt wurde. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 53. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1991 4441* Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wolfgang Gröbl auf die Frage der Abgeordneten Ingrid Walz (FDP) (Drucksache 12/1447 Frage 21) : Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Deutschen Bundesbahn (DB), daß ärztliche Notfallkoffer in den Fernzügen der DB nicht erforderlich sind, weil Züge — im Gegensatz zu Flugzeugen z. B. — jederzeit halten können und ein Notarzt über Funk herbeigerufen werden kann, und wenn ja, mit welcher Begründung? Die notfallmedizinische Versorgung in Reisezügen ist dadurch sichergestellt, daß die Deutsche Bundesbahn in das allgemeine Rettungssystem eingebunden ist und somit von einem dichten Netz von Stützpunkten aus Rettungssanitäter und Notärzte kurzfristig an jedem Ort zur Hilfeleistung bereitstehen. Da zwischen Zügen und der Betriebsleitstelle ständiger Funkkontakt besteht, können im Notfall umgehend Notarzt- und Rettungswagen zu jeder geeigneten Stelle gerufen werden, an der der Zug — auch außerplanmäßig (z. B. auch an Bahnübergängen) — anhalten kann. Diese „Rettungskette" hat sich auch nach Auffassung des Bundesverkehrsministeriums in der Praxis bewährt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wolfgang Gröbl auf die Frage des Abgeordneten Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 12/1447 Frage 24): Inwieweit kann die geplante Erhöhung der Tarife der Deutschen Bundesbahn einen Beitrag zur Minderung des Treibhauseffekts, insbesondere der Reduzierung von CO2 im Verkehrsbereich, leisten, und inwiefern wird dadurch das angestrebte Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis zum Jahre 2005 um ca. 30 Prozent zu reduzieren, gefördert? Mit der Tariferhöhung will die Deutsche Bundesbahn die allgemein eingetretenen Kostensteigerungen ausgleichen. Da sich diese Kostensteigerungen in vergleichbarem Maß auch bei den anderen Verkehrsträgern — insbesondere auch im Individualverkehr — ausgewirkt haben, sind spürbare Veränderungen in der Aufkommensverteilung nicht zu erwarten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen der Abgeordneten Ingrid Köppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 12/1447 Fragen 41 und 42): Wann hat das Bundesamt für Verfassungsschutz der Brandenburger Landtagsabgeordneten Fuchs jemals welche Informationen über den designierten Brandenburger Datenschutzbeauftragten Weichert zugänglich gemacht? Auf welcher Rechtsgrundlage hat das Bundesamt für Verfassungsschutz trotz fehlender Zustimmung des Betroffenen personenbezogene Informationen an diese bestimmte Privatperson und Landtagsabgeordnete übermittelt, und wie bewertet die Bundesregierung in diesem Zusammenhang, daß schon mangels eines entsprechenden Landesdatenschutzgesetzes nicht absehbar ist, ob und wann sich in Brandenburg parlamentarische öffentliche Stellen im Sinne des § 19 Bundesverfassungsschutzgesetz mit der Wahl des dortigen Datenschutzbeauftragten erstmals dienstlich zu befassen haben? Zu Frage 41: Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat am 15. Oktober 1991 der stellvertretenden Vorsitzenden des Innenausschusses des Landtages Brandenburg, Frau Fuchs, Ablichtungen von Presseartikeln über Äußerungen und Verhaltensweisen des Betroffenen, die Ablichtung eines von diesem verfaßten offenen Briefes sowie eine schriftliche Zusammenfassung der im Bundesamt für Verfassungsschutz vorliegenden offenen Erkenntnisse übergeben. Mit den Zeitungsartikeln und dem offenen Brief wurden Presseberichte über ein öffentliches Verhalten des Betroffenen und seine eigenen Äußerungen weitergeleitet, die er selbst in die Öffentlichkeit gegeben und somit der Kenntnisnahme durch andere preisgegeben hatte. Zu Frage 42: Rechtsgrundlage für die in der Antwort auf Frage 1 genannte Weitergabe der Informationen ist § 19 Abs. 1 des Bundesverfassungsschutzgesetzes unter der Voraussetzung, daß das Parlament oder ein (dazu berufenes) Organ des Parlaments Empfänger der Informationen ist. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat in der Funktion des Stellvertretenden Vorsitzenden des Innenausschusses des Landtages, der sich mit der Wahl des Landesdatenschutzbeauftragten befassen soll, ein parlamentarisches Organ im Sinne des § 19 Abs. 1 Bundesverfassungsschutzgesetz gesehen. Die Bundesregierung geht davon aus, daß diese Rechtsfrage in der Sitzung des Innenausschusses am 6. November 1991 erörtert wird. Im übrigen ist darauf hinzuweisen, daß mit den Zeitungsartikeln und dem offenen Brief nur Presseberichte über ein öffentliches Verhalten des Kandidaten und Äußerungen weitergeleitet wurden, die er selbst in die Öffentlichkeit gegeben hat. Ob und wann sich in Brandenburg parlamentarische öffentliche Stellen im Sinne des § 19 Bundesverfassungsschutzgesetz mit der Wahl des dortigen Datenschutzbeauftragten zu befassen haben, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Frage des Abgeordneten Günter Graf (SPD) (Drucksache 12/1447 Frage 35): Ist der Bundesregierung bekannt, binnen welcher Fristen zu Ministerialräten in der Besoldungsgruppe A 16 ernannte Beamte der Bundesregierung in die Besoldungsgruppe B 3 im Jahre 1991 eingewiesen worden sind, und zwar aufgeschlüsselt nach den einzelnen Bundesministerien, einschließlich Bundeskanzleramt, und wie sahen die Zahlen hierzu im Vergleich in den Jahren 1988 bis 1990 aus? Zwischen der Ernennung zum Ministerialrat in Besoldungsgruppe A 16 und der Einweisung in Besol- 4442* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 53. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. November 1991 dungsgruppe B 3 lagen bei den Bundesministerien im Jahre 1991 folgende Fristen: durchschnittlich 3 Jahre 6 Monate mindestens 4 Monate höchstens 19 Jahre 11 Monate. Für die Jahre 1988 bis 1990 lauten die Fristen wie folgt: 1988: durchschnittlich 4 Jahre 3 Monate mindestens 4 Monate höchstens 11 Jahre 8 Monate. 1989: durchschnittlich 4 Jahre 10 Monate mindestens 6 Monate höchstens 16 Jahre 4 Monate. 1990: durchschnittlich 4 Jahre 2 Monate mindestens 6 Monate höchstens 15 Jahre 10 Monate. Zwischen den einzelnen Ministerien bestehen zum Teil erhebliche Unterschiede. Im Hinblick darauf, daß nach den Richtlinien für die Fragestunde und für die schriftlichen Einzelfragen Fragen kurz zu beantworten sind, darf ich bezüglich der Angaben für die einzelnen Bundesministerien auf die beigefügte Anlage verweisen. Einweisung in ein Amt der Besoldungsgruppe B3 BBesO bei den Bundesministerien — Wartezeiten von der Beförderung zum Ministerialrat bis zur Einweisung in ein Amt der Besoldungsgruppe B 3 BBesO in den Jahren 1988 bis 1991 — Ressort 1988 1989 1990 1991 Fälle MD DD HD Fälle MD DD HD Fälle MD DD HD Fälle MD DD HD ChBK 2 ** 3;2 ** 4 1;0 3;4 6;5 2 ** 2;2 ** 7 0;4 4;0 4;6 AA 19 1;6 5;2 11;8 23 2;4 5;8 11;4 24 1;8 5;1 10;9 21 2;6 6;1 15;3 BMI 10 2;5 4;9 7;2 11 1;7 2;11 7;2 18 1;0 2;3 4;7 11 0;9 3;9 11;2 BMJ 6 2;1 3;2 3;10 3 3;3 3;6 4;0 11 2;0 2;10 3;7 7 1;1 1;10 3;5 BMF 6 3;1 3;3 3;5 12 1;0 3;4 3;11 21 1;9 3;0 4;2 25 1;1 1;8 2;6 BMWi 5 5;2 6;6 7;3 10 5;11 7;0 10;1 29 2;4 4;3 7;6 13 2;3 3;2 3;4 BML 7 0;5 7;0 8;6 7 1;11 5;11 8;0 12 0;5 4;4 7;10 11 2;4 3;9 11;2 BMA 2 ** 6;0 ** 8 2;0 3;8 4;6 11 0;9 3;4 3;8 4 1;9 2;8 4;1 BMVg 3 0;4 3;2 4;8 17 3;4 6;1 13;1 11 1;7 3;7 4;6 12 1;8 3;9 5;5 BMFuS - - - - - - - - - - - - 1 ** ** ** BMFJ * 1 ** ** ** 5 4;4 8;3 11;0 7 1;8 5;1 10;4 5 1;9 3;1 4;5 BMG — — — — — — — — — — — — 4 3;0 5;6 11;0 BMV 3 3;8 3;11 4;5 13 0;6 3;7 4;6 8 1;11 2;10 3;6 9 1;4 2;4 4;4 BMU 5 1;0 1;2 1;4 9 1;0 2;2 2;8 6 2;6 2;10 3;5 5 2;2 2;10 3;10 BMPT 6 1;2 4;1 6;2 7 2;0 4;2 5;0 13 1;0 3;2 6;11 10 1;0 3;0 19;11 BMBau 2 ** 3;1 ** 5 1;4 3;2 3;11 4 2;0 3;0 3;11 5 1;9 3;11 11;10 BMFT — — — — 5 5;8 7;4 8;10 9 3;7 7;4 10;3 9 1;6 5;11 12;8 BMBW — — — — 1 ** ** ** 5 3;5 6;0 8;2 5 0;11 3;2 5;0 BMZ 2 ** 4;9 ** - - - - 4 3;5 6;8 9;0 2 ** 5;0 ** BPA — — — — 2 ** 4;3 ** 4 4;0 9;5 15;10 2 ** 8;0 ** Summe 79 0;4 4;3 11;8 142 0;6 4;10 16;4 199 0;5 4;2 15;10 168 0;4 3;6 19;11 Erläuterungen: MD = Mindestdauer; DD = durchschnittliche Dauer; HD = Höchstdauer Angabe der Dauer: z.B. 1; 4 = 1 Jahr 4 Monate * 1988-1990: BMJFFG ** Keine Angaben aus datenschutzrechtlichen Gründen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heidemarie Wieczorek-Zeul


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Lamers, ich verstärke meinen Appell an Sie, mehr Mut zu zeigen und sich in solchen Fragen nicht auf die Europäische Gemeinschaft zu beziehen. Ich möchte darauf verweisen, daß die deutsche Bundesregierung selbst bezüglich der deutsch-französischen Verteidigungsinitiative in ihrem Vorschlag akzeptiert hat, daß es nationale Besonderheiten der Sicherheits- und Verteidigungspolitik gibt, die zu berücksichtigen sind. Ich empfehle Ihnen Lektüre der deutsch-französischen Sicherheitsinitiative.

    (Beifall bei der SPD)




    Heidemarie Wieczorek-Zeul
    Im übrigen muß es Aufgabe deutscher Politik sein, die Kompetenz der Europäischen Gemeinschaft zur friedlichen Konfliktlösung durch eine gemeinsame Außenpolitik und durch die gemeinschaftliche Wahrnehmung der Entwicklungspolitik zu stärken und damit die Europäische Gemeinschaft auch zu einer europäischen Friedensmacht in der Welt zu machen. Was wir brauchen, ist diese europäische Friedensmacht und keine militärische Großmacht Europa. Denn es geht in der Welt um Probleme wie die Bekämpfung des Hungers und die Bekämpfung der Umweltverschmutzung, die mit einer gemeinsamen europäischen Außen- und Entwicklungspolitik angepackt werden sollten.
    Aus meiner Sicht und aus der Sicht der SPD-Bundestagsfraktion sollte die Bundesregierung in der Europäischen Politischen Union ganz andere Schwerpunkte setzen. Die zentrale und vorrangige Frage ist, ob das Europäische Parlament künftig die Zuständigkeiten erhält, die in einer modernen Demokratie einem direkt gewählten Parlament zukommen. Hier sind die Schwerpunkte leider auch von seiten der Bundesregierung nicht so gesetzt worden, daß das Ziel in Maastricht eine Stärkung der Rechte des Europäischen Parlaments wäre. Das ist aber für Bürger und Bürgerinnen in der Bundesrepublik von entscheidender Bedeutung. Schon heute wird in Brüssel über die Frage der Außenhandelspolitik, über das Reinheitsgebot für Lebensmittel, über den Katalysator, ja über alle wichtigen wirtschaftspolitischen Fragen des Binnenmarkts entschieden.
    Nun soll die Europäische Gemeinschaft darüber hinaus für die Außen- und Sicherheitspolitik, für die Wirtschafts- und Währungspolitik, für die Energiepolitik und für die Entwicklungspolitik zuständig werden. Mit Rechtsverordnungen von Regierungen sind diese neuen Aufgaben demokratisch nicht zu bewältigen. Deshalb muß die Europäische Gemeinschaft spätestens jetzt wirklich demokratisiert werden.

    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb sind folgende Punkte dringend notwendig, um einen echten demokratischen Zuschnitt der EG zu gewährleisten: Es darf in Zukunft kein europäisches Gesetz gegen den Willen des Europäischen Parlaments geben. Anzustreben ist zwischen Ministerrat und Europäischem Parlament ein Verhältnis, wie es in den USA zwischen den beiden Kammern besteht, daß nämlich beide Kammern einem Gesetz zustimmen müssen.
    Das Europäische Parlament muß in allen Bereichen des Haushalts das letzte Wort haben. Es muß das Recht haben, den Kommissionspräsidenten zu wählen. Wir müssen doch bei der Politischen Union mit der Politik beginnen und nicht mit all den Fragen, die den Politikern — insbesondere den Männern — immer einfallen, wenn ihnen sonst nichts mehr einfällt, nämlich mit dem Militär. Wir müssen also mit der Politik beginnen, mit der gemeinsamen Regierung und dem Parlament.

    (Beifall bei der SPD — Karl Lamers [CDU/ CSU]: Das ist unter Ihrem Niveau!)

    — Herr Lamers, ich freue mich, wenn Sie anschließend zeigen, wo Sie die friedensstiftende Kompetenz der Europäischen Gemeinschaft stärken wollen.
    Ich komme noch einmal darauf zurück: Neue Kompetenzen können auf EG-Ebene nur in dem Maße übertragen werden, wie sie beim Europäischen Parlament ankommen. Wir sind für die Übertragung von Rechten auch des Deutschen Bundestages, aber, bitte schön, auf ein direkt gewähltes Parlament und nicht auf einen Ministerrat, der nichtöffentlich tagt und der seine zentrale Entscheidungsfähigkeit in wichtigen Fragen bisher noch nicht ausreichend unter Beweis gestellt hat.

    (Beifall bei der SPD und dem Bündnis 90/ GRÜNE)

    Das heißt: Mehrheitsentscheidungen im Rat können nur da akzeptiert werden, wo das Europäische Parlament vergleichsweise Rechte der Mitentscheidung erhält.
    Das heißt auch, daß Mehrheitsentscheidungen, z. B. in der Sicherheitspolitik, nur akzeptiert werden können, wenn gleichzeitig das Europäische Parlament entsprechende Entscheidungsrechte erhält. Erfolgt dies nicht, dann bleibt der Sachverhalt, daß alle sicherheitspolitischen Entscheidungen unter die Kontrolle und Entscheidung des Deutschen Bundestages fallen und dort verbleiben müssen.
    Im Vorschlag Kohl/Mitterrand spielen parlamentarische Kontrolle und Entscheidung überhaupt keine Rolle. Es kann doch wohl nicht wahr sein: In Osteuropa werden Militär- und Sicherheitspolitik immer mehr unter parlamentarische Kontrolle gestellt, während sie in Westeuropa der parlamentarischen Kontrolle entzogen würden. Alle Staatsgewalt geht auch in der neuen Europäischen Politischen Union vom Volk aus. Das muß durch fortgesetzte nationale und europäische parlamentarische Entscheidungen in diesen Fragen gewährleistet sein und bleiben.

    (Karl Lamers [CDU/CSU]: Reden Sie einmal mit Ihrem Parteifreund Mitterrand!)

    Die Bundesregierung muß wissen: Ohne substantielle Veränderungen des vorliegenden luxemburgischen Entwurfs in bezug auf die Rechte des Europäischen Parlaments, ohne substantielle Veränderungen mit dem Ziel — Herr Goppel hat es vorhin angesprochen — der Verankerung des Subsidiaritätsprinzips, um den Ländern und Gemeinden politische Gestaltungsspielräume zu sichern, kann es keine Zustimmung des Deutschen Bundestages und — ich denke, ich interpretiere die Beschlüsse der Ministerpräsidenten von letzter Woche richtig; Herr Goppel nickt — des Bundesrates zu den Ergebnissen von Maastricht geben.
    Die Bundesregierung sollte auch in einem anderen Bereich in den Regierungskonferenzen andere Schwerpunkte setzen. Sie sollte sich nämlich dafür engagieren, daß die Forderung des Europäischen Parlaments in die Vertragsverhandlungen aufgenommen wird, daß die fünf neuen Länder künftig durch 18 neu gewählte Mitglieder im Europäischen Parlament vertreten sein können. Das ist eine Frage der Konsequenz der deutschen Vereinigung. Es ist eine Verpflichtung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern in den fünf



    Heidemarie Wieczorek-Zeul
    neuen Ländern, daß sie auch im Europäischen Parlament angemessen repräsentiert sind. Ich hätte es schön gefunden, wenn in solchen Fragen eine deutsch-französische Initiative angestrebt worden wäre

    (Beifall bei der SPD)

    oder wenn mit einer anderen Regierung eine solche Initiative unternommen würde.
    Aus unserer Sicht — das ist ein weiterer Punkt — sollte sich die Bundesregierung besonders engagieren, damit die Sozialpolitik in der Europäischen Politischen Union gleichgewichtig neben der Wirtschaftspolitik verankert wird. Beim Europäischen Binnenmarkt sind 75 % aller von der Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen verwirklicht. Aber bei der Sozialpolitik herrscht absolute Ebbe. Der letzte Sozialministerrat war ein absoluter Flop. Deshalb ist es zwingend, daß bei Entscheidungen des Europäischen Parlaments Mehrheitsentscheidungen in der Sozialpolitik im Vertrag für diesen Bereich verankert werden;

    (Hans-Dietrich Genscher [FDP]: Dann muß der Sozialminister aber auch da sein!)

    denn damit würde verhindert, daß Großbritannien oder ein anderes EG-Mitgliedsland in den wichtigen Fragen der Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen weiter sozialen Fortschritt blockieren kann.
    Wir brauchen nicht nur große Unternehmen in der Europäischen Gemeinschaft und in der Europäischen Politischen Union. Wir brauchen gerade bei wichtigen Strukturveränderungen der Wirtschaft auch europäische Betriebsräte, Arbeitnehmervertretungen und die Verankerung sozialer Grundrechte in der Europäischen Politischen Union.

    (Beifall bei der SPD, der PDS/Linke Liste und dem Bündnis 90/GRÜNE)

    Wir verlangen von der Bundesregierung im Vorfeld von Maastricht deutliche Klarstellungen. Ich greife das auf, was ich in der Diskussion als Punkt mehrfach angesprochen habe, und zwar vor der Unterzeichnung in Maastricht. Es muß garantiert bleiben, daß der Deutsche Bundestag über jedweden Einsatz der Bundeswehr nach den Bestimmungen des Grundgesetzes entscheidet. Das heißt, Einsätze der Bundeswehr außerhalb des NATO-Gebiets wird es auch im Rahmen einer gemeinsamen EG-Sicherheitspolitik nicht geben, genausowenig wie den Einsatz im Rahmen von UNO-Kampftruppen.
    Wir fordern die Bundesregierung auf, bei den Vertragsverhandlungen sicherzustellen, daß im Rahmen der gemeinsamen Sicherheitspolitik keine europäischen Eingreiftruppen zum Einsatz außerhalb des Gebiets der Politischen Union geschaffen werden.
    Wir fordern die Bundesregierung ferner auf, wirklich Lehren aus dem Golfkrieg zu ziehen, sich nämlich bei den Vertragsverhandlungen für eine restriktive Waffenexportpolitik zu engagieren. Wir wollen, daß sie — vor dem Gipfeltreffen in Maastricht — vor dem Bundestag erklärt, daß nationale Waffenexportkontrollen erst aufgeben werden, wenn gemeinschaftlich ebenso restriktive Regelungen verankert sind.

    (Beifall bei der SPD)

    Ohne Zweidrittelmehrheit im Deutschen Bundestag bei den wichtigen Verfassungsänderungen kann die Ratifizierung der Vertragsänderungen nicht erfolgen. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese Position zu respektieren.

    (Karl Lamers [CDU/CSU]: Was heißt „respektieren"?)

    Wir fordern sie auf, auch die Position der Bundesländer zu berücksichtigen. Ohne eine Zustimmung des Deutschen Bundestages kann die Ratifizierung der Vertragsänderungen nicht verwirklicht werden.
    Wir wollen, daß Maastricht ein Erfolg wird. Das heißt aber, daß die Bundesregierung solche Verhandlungen nicht zur Privatsache machen kann, sondern daß sie sich der Unterstützung aller Parteien im Deutschen Bundestag sicher wissen muß.

    (Peter Kittelmann [CDU/CSU]: Das weiß sie doch auch!)

    Nach Maastricht muß sich die Europäische Gemeinschaft zu einer Gemeinschaft entwickeln, die die EFTA- und die mittel- und osteuropäischen Staaten umfaßt. Integration ist die beste Abwehr gegenüber neu wuchernden Nationalismen.
    Die alten Entscheidungsmechanismen in der EG haben in einer neuen EG von z. B. 24 Ländern keinen Platz. Gefragt ist deshalb, schneller als gedacht, eine neue Verhandlungsrunde für eine neue demokratische europäische Verfassung. Dies darf dann nicht erneut den Regierungen allein überlassen bleiben.
    Notwendig ist nach Maastricht ein europäischer Verfassungsrat, in dem gewählte europäische Abgeordnete sowie Vertreter und Vertreterinnen der Regierungen unter den Augen der Öffentlichkeit in Kenntnis der Wünsche der Bürgerinnen und Bürger das Kleid für die künftigen Vereinigten Staaten von Europa schneidern.
    Ich danke Ihnen sehr herzlich.

    (Beifall bei der SPD, der PDS/Linke Liste sowie bei Abgeordneten des Bündnisses 90/ GRÜNE)



Rede von Renate Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Kollege Bernd Wilz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Wilz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zunächst darf ich Ihnen, Herrn Außenminister Genscher, herzlich für die klarstellenden Worte zur Jugoslawien-Krise danken. Sie dürfen sicher sein, daß wir Sie auf diesem Wege unterstützen werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Freiheit, Einheit und die Einigung Europas, das waren immer die großen Ziele deutscher Politik. So wie Konrad Adenauer die Grundlagen zur Freiheit gelegt hat, so sind wir, diese Bundesregierung und diese Koalition, es gewesen, die mit dem Stationierungsbeschluß diese Freiheit abgesichert und den großartigen Prozeß in der Sowjetunion und in Osteu-



    Bernd Wilz
    ropa eingeleitet haben. Das ist der Erfolg unserer glaubwürdigen Politik.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich weiter feststellen, daß es vor allen Dingen der Erfolg von Helmut Kohl gewesen ist, die Einheit Deutschlands vollenden zu können. Ich bin heute überzeugt, daß diese Bundesregierung und unsere Koalition nicht nur den Willen, sondern auch die Kraft haben, die notwendigen Schritte auf dem Weg zur Einheit Europas nunmehr gestalten zu können.
    Wenn wir am Vorabend des NATO-Gipfels in Rom hier miteinander debattieren, so darf ich, weil das bei einigen offensichtlich in Vergessenheit geraten ist, noch einmal die Bedeutung der NATO würdigen. Das ist eine Geschichte eines einzigartigen Erfolges. Die NATO hat uns über 40 Jahre Frieden in Freiheit gesichert. Wir haben mit der NATO Abrüstung und Rüstungskontrolle eingeleitet und durchgeführt. Wir haben damit Wort halten können, was der Bundeskanzler immer wieder gesagt hat: Frieden schaffen mit weniger Waffen. Wir haben es mit der NATO erreicht, die Spaltung Europas und Deutschlands zu überwinden. Es ist sogar gelungen, die Einheit Deutschlands unter NATO-Dach zu vollenden. Ich muß hier ganz offen sagen: Wären wir den Empfehlungen von manchen zur Neutralität gefolgt, dann wäre der Weg in die Isolation, aber nicht in die Einheit Deutschlands gegangen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deshalb werden wir unsere erfolgreiche Außen- und Sicherheitspolitik so fortsetzen, wie wir sie bisher gestaltet haben.
    Zweitens. Lassen Sie mich etwas zur Rolle der NATO sagen: Wir wollen, daß die NATO der sichere Anker in Europa bleibt und das Rückgrat auch einer künftigen europäischen Sicherheitsstruktur sein wird. Es mag zwar sein, daß die KSZE das Dach für eine neue Sicherheitsstruktur bildet. Dennoch glauben wir, daß die NATO der Garant für Stabilität und Sicherheit in Europa ist und bleibt. Wir wollen, daß Nordamerika über die NATO in Europa eingebunden bleibt und mit uns gemeinsam für unsere Werteordnung eintritt.
    Natürlich wird die NATO im Rahmen des sich vollziehenden Wandlungsprozesses auch eigene Veränderungen vorzunehmen haben. Wir wollen, daß die politische Gewichtung der NATO weiter ausgebaut wird. Wir wollen natürlich, daß Militärisches reformiert wird. Wir brauchen eine neue Strategie. Wir brauchen neue Kommandostrukturen. Wir brauchen neue Ausrüstung. Aber wir wollen auch, daß die NATO weiter mithilft, als Koordinator für Abrüstung und Rüstungskontrolle maßgeblich einzutreten.
    Lassen Sie mich auch sagen: Die NATO hat mitgeholfen, daß wir im europäischen Prozeß so weit gekommen sind. Ich habe heute, nachdem die eigentliche Bedrohung aus dem Ostblock verschwunden ist, manchmal die Sorge, daß einige Länder in Westeuropa jetzt offensichtlich nicht mehr im bisherigen Umfang am europäischen Einigungsprozeß interessiert sind. Ich bin überzeugt, daß die NATO weiter eine wichtige Hilfe für diesen Prozeß sein kann.
    Ich begrüße außerordentlich die Initiative, die die Herren Genscher und Baker entwickelt haben, wonach wir versuchen wollen, Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn, aber auch den Republiken auf sowjetischem Gebiet nun eine Möglichkeit der Sicherheitsanbindung zu verschaffen. Ich glaube, daß das Instrument des Koordinierungsrates ein richtiger Schritt auf dem richtigen Weg ist. Wir sollten diesen Weg wirklich mit Kreativität fortsetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Lassen Sie mich drittens ein Wort zum Verhältnis von NATO, Politischer Union und Westeuropäischer Union sagen. Es ist völlig klar: Wir brauchen eine eigene europäische Sicherheitsidentität. Dies ist gewollt, dies ist erwünscht. Aber wir wollen nicht Strukturen im Gegeneinander, sondern wir wollen Strukturen, die sich gegenseitig ergänzen. Wir wollen vor allen Dingen Lösungen im Miteinander mit den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada. Das sind die entscheidenden Forderungen, die wir stellen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich auch feststellen: Die Initiative von Helmut Kohl und François Mitterrand zu einem gemeinsamen Korps ist nicht, wie die Medien dargestellt haben, eine Verengung auf die deutsch-französische Situation, sondern das Angebot an alle Partner zu einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft.
    Lassen Sie mich viertens ein Wort zu dem sagen, was in Rom und in Maastricht im Verhältnis zu den Auswirkungen auf die Bundeswehr zu erwarten ist. Ich stelle hier zunächst einmal fest: Der Auftrag der Bundeswehr bleibt, wie er immer war: Friedenssicherung durch Verteidigungsfähigkeit. Aber natürlich wird der Sicherheitsbegriff erweitert werden müssen, und wir werden neue Aufgaben zu definieren haben. Diese Aufgaben sollten sich in der Tat erstens an der eigenen Verteidigungsfähigkeit für unser Land orientieren, zweitens an der Bündnisfähigkeit im NATO-Rahmen, drittens an der Verantwortung im Rahmen kollektiver Sicherheitssysteme — natürlich wird Deutschland in der Zukunft seine Beiträge in der UNO und in der Westeuropäischen Union leisten — und viertens an der Verantwortung für Leben und Natur. Dabei — dies ist auch eine Forderung an uns, an die Bundesregierung — werden wir festzulegen haben, welche Teile der Bundeswehr wir nationaler Führung unterstellen, welche multinational im Rahmen der NATO zu führen sind und wo wir im multinationalen Verbund der Westeuropäischen Union auch einen Eingreifverband aufbauen werden. Ich sage hier sehr klar für uns: Kein Land sollte das andere dominieren, sondern wir sollten gleichberechtigte Partner sein. Wenn es um Kommandostrukturen geht, sage ich ganz offen: Mir wäre das Rotationsverfahren am liebsten und nicht das Festlegen auf die eigene Nation oder auf bestimmte Nationen.
    Es ist klar, daß das, was in Rom und Maastricht beschlossen wird, auch bei uns Auswirkungen auf die Aufgaben der Teilstreitkräfte, auf die neuen Strukturen, auf die Bundeswehrplanung und letztendlich auch auf den Haushalt haben wird. Was wir vor allem benötigen, ist Planungssicherheit. Meine Damen und Herren, ich hoffe, daß in der Folge dieser Planungssi-



    Bernd Wilz
    cherheit, zumal wenn die Ergebnisse vorliegen, endlich das Spekulieren und Philosophieren über den Umfang deutscher Streitkräfte und über das Wehrpflichtsystem aufhören wird. Ich glaube, daß die im Kaukasus verabredete Zahl von 370 000 klug gewählt ist. Wir werden heute und morgen an diesem Umfang von 370 000 festhalten und festhalten müssen.
    Ich füge hinzu: Das Wehrpflichtprinzip hat sich in Deutschland bewährt, auch im internationalen Vergleich. Wir wollen auch zukünftig die Bundeswehr in Gesellschaft und Volk eingebunden wissen. Deshalb sage ich all denen, die heute leichtfertig von einer Berufsarmee sprechen: Es wird so mancher darunter sein, der nur auf eine Berufsarmee wartet, um sie dann fallenzulassen wie eine heiße Kartoffel. Dies werden wir nicht mitmachen. Wir werden am Wehrpflichtprinzip festhalten.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich zum Abschluß hier feststellen, daß Deutschland auch in Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik gleiche Rechte und gleiche Pflichten hat. Frau Wieczorek-Zeul, das, was die SPD in Teilen will und glaubt, nämlich daß wir zwar gleiche Rechte, aber mindere Pflichten hätten oder daß wir vielleicht für den Handel und die anderen für die Verteidigung zuständig seien, kann nicht der richtige Weg sein. Das werden die anderen nicht mitmachen. Das würde uns in die Isolation treiben. Deshalb lehnen wir diesen Weg ab.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich glaube, es ist bitter notwendig, daß das souveräne , wiedervereinigte Deutschland, nachdem wir uns in Westdeutschland 50 Jahre in Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie geübt haben, den Weg zur Normalität findet. Es mag zwar der eine oder andere fragen, ob die Deutschen in ihrer Geschichte jemals normal waren.

    (Dr. Christoph Zöpel [SPD]: Das ist eine berechtigte Frage!)

    Aber ich glaube, wir haben heute die Chance, daß Deutschland wirklich zur Normalität in der Völkergemeinschaft zurückfindet.
    Lassen Sie mich zum Schluß sagen — —