Rede von
Dr.
Peter
Struck
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nein, noch nicht. Einen Augenblick!
— Herr Präsident, bringen Sie doch den Kollegen Rose mal zur Ruhe!
Herr Präsident, allerdings habe ich eine große Sorge: Der Herr Bundeskanzler ist schon einmal das Wagnis eingegangen, mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Peter Struck eine Wette abzuschließen. Das war — und einige derer, die hier sitzen, waren Zeugen, so daß ich mich auch auf untadelige Kolleginnen und Kollegen wie Jochen Borchert
oder Klaus Rose oder Wolfgang Weng
oder aber, um aus meiner Fraktion den wichtigsten zu nennen, Rudi Walther berufen kann —
am 11. Oktober 1988. Eingeladen war der Haushaltsausschuß beim Bundeskanzler. Damals habe ich mit dem Bundeskanzler folgende Wette abgeschlossen. Das ist dokumentarisch im „Spiegel" vom 31. Oktober 1988 nachzulesen.
— Keine Angst, Theo!
Kohl hat zu mir gesagt: Der nächste Kanzlerkandidat der SPD — das war 1988 — werde Vogel sein, weil Lafontaine sich nicht traut. Ich habe dagegengehalten und gesagt: Lafontaine wird Kanzlerkandidat. Wie jeder weiß, ist er das geworden.
— Ich weiß ja, daß ihr auf den Begriff Kandidat Wert legt.
Mir geht es um etwas ganz anderes. Mir geht es um das Thema, wie der Kanzler mit einer Wette umgeht.
— Jetzt müßt ihr wirklich ruhig sein. Wir haben um fünf Flaschen Pfälzer Wein gewettet. Was ich hier sage, ist authentisch. Ich bin Jurist und sage immer die Wahrheit.
Ich warte bis heute auf die fünf Flaschen Wein des Kanzlers.
Deshalb sage ich: Wenn er diese Wette, die ich jetzt hier symbolisch mit ihm eingehe, genauso behandelt, wie er die alte Wette behandelt hat, dann ist das eine kontinuierliche Fortsetzung seiner fatalen Politik.