Rede:
ID1202016300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Als: 1
    2. nächste: 1
    3. hat: 1
    4. die: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Lydia: 1
    7. Westrich: 1
    8. das: 1
    9. Wort.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 12/20 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 20. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 17. April 1991 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Die Lage im Irak und die Situation der irakischen Flüchtlinge, insbesondere der Kurden Hans-Dietrich Genscher, Bundesminister AA 1255 B Freimut Duve SPD 1258B, 1267 D Dr. Norbert Blüm CDU/CSU 1260 A Cornelia Schmalz-Jacobsen FDP 1261 A Andrea Lederer PDS/Linke Liste 1262 B Freimut Duve SPD 1263 A Heinrich Lummer CDU/CSU 1263 C Gerd Poppe Bündnis 90/GRÜNE 1264 D Katrin Fuchs (Verl) SPD 1265 D Tagesordnungspunkt 2: Befragung der Bundesregierung (Gesetz über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1991; Bericht zur Frage weiterer Maßnahmen der Frauenförderung in Beruf, Familie und anderen Bereichen; weitere aktuelle Fragen) Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI 1268B Günter Graf SPD 1269 A Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI 1269 B Dr. Burkhard Hirsch FDP 1269 C Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI 1269 C Renate Schmidt (Nürnberg) SPD 1269D Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI 1269D Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMFJ 1270 C Vizepräsident Hans Klein 1271 A Dr. Willfried Penner SPD 1271B Gerlinde Hämmerle SPD 1271 C Dr. Edith Niehuis SPD 1271 C Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMFJ 1272A Angelika Barbe SPD 1272 C Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMFJ 1272D Ulrike Mascher SPD 1273 A Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMFJ 1273 B Hanna Wolf SPD 1273 C Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMFJ 1273 D Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 1274 A Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMFJ 1274 A Tagesordnungspunkt 3: Fragestunde — Drucksache 12/351 vom 12. April 1991 — Gesetzliche Regelung der Strafbarkeit der Geldwäsche MdlAnfr 4 Johannes Singer SPD Antw PStSekr Dr. Reinhard Göhner BMJ 1274 C ZusFr Johannes Singer SPD 1274 D ZusFr Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD . . 1275A II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1991 Eingetretene Verbesserung durch die Pflegegeldleistung gemäß Gesundheits-Reformgesetz MdlAnfr 31 Gabriele Iwersen SPD Antw PStSekr Horst Günther BMA . . . 1275 C ZusFr Gabriele Iwersen SPD 1276A ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . 1276A Gleichstellung der Schwerbehinderten im öffentlichen Dienst in den neuen Bundesländern MdlAnfr 32 Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste Antw PStSekr Horst Günther BMA . . . . 1276B ZusFr Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste . . 1276D Umsetzung des nationalen Drogenbekämpfungsplans MdlAnfr 22 Johannes Singer SPD Antw PStSekr Dr. Horst Waffenschmidt BMI 1277 B ZusFr Johannes Singer SPD 1278 A ZusFr Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD . . 1278B Zahl der den neuen Bundesländern zugewiesenen Aussiedler MdlAnfr 23 Claire Marienfeld CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Horst Waffenschmidt BMI 1278C ZusFr Clemens Schwalbe CDU/CSU . . 1279A Änderung des BAT-Ost mit dem Ziel der Anrechnung der vollen Dienstzeit bei der Vergütung der Ärzte MdlAnfr 24 Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste Antw PStSekr Dr. Horst Waffenschmidt BMI 1279C Überprüfung des Bundestagsabgeordneten Hans Modrow auf Verbindungen zur Stasi in seiner damaligen Funktion als Erster Sekretär des Bezirks Dresden MdlAnfr 25, 26 Monika Brudlewsky CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Horst Waffenschmidt BMI 1279D ZusFr Jutta Braband PDS/Linke Liste . . 1280 A Dr. Gerhard Riege PDS/Linke Liste . . . 1280 C Verringerung der Kohleförderung der Saarbergwerke auf jährlich 7 Mio. Tonnen MdlAnfr 27 Ottmar Schreiner SPD Antw PStSekr Klaus Beckmann BMWi . . 1280 D ZusFr Ottmar Schreiner SPD 1280 D ZusFr Hans-Werner Müller (Wadern) CDU/ CSU 1281 C ZusFr Elke Ferner SPD 1282 A Übertragbarkeit von Annahmen über die Konkurrenzfähigkeit einer Strom-WärmeKopplung und die Beschäftigungswirkungen einer auf Energieeinsparung und dezentrale Energiebereitstellung ausgerichteten Energiepolitik auf die geplanten Atomkraftwerksneubauten in Stendal und Greifswald MdlAnfr 28, 29 Jutta Braband PDS/Linke Liste Antw PStSekr Klaus Beckmann BMWi . . 1282B, 1283 A ZusFr Jutta Braband PDS/Linke Liste . . 1282C, 1283 C Verstoß gegen die Zollvorschriften durch Zweckentfremdung von Düsenjets des Marinegeschwaders 1 in Jagel; Gefährdung des Verteidigungsauftrags bei Einziehung der Jets als corpora delicti MdlAnfr 34, 35 Dr. Eckhart Pick SPD Antw PStSekr Willy Wimmer BMVg . . . 1284A, 1285 C ZusFr Dr. Eckhart Pick SPD . . . 1284A, 1285 D ZusFr Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD . . . 1284 C Zusatztagesordnungspunkt: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Auswirkungen des vom Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen für die nächsten Jahre dargestellten Finanzbedarfs für die neuen Bundesländer im Zusammenhang mit den von der Bundesregierung geplanten Steuerabschaffungen und Steuersenkungen Ingrid Matthäus-Maier SPD 1285 B Wolfgang Schulhoff CDU/CSU 1286 C Werner Schulz (Berlin) Bündnis 90/GRÜNE 1287B Gerhard Schüßler FDP 1288 B Dr. Ulrich Briefs PDS/Linke Liste . . . 1289 B Gunnar Uldall CDU/CSU 1291 C Ludwig Eich SPD 1292A Carl-Ludwig Thiele FDP 1293 A Lydia Westrich SPD 1294 B Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU . . 1295 B Dr. Joachim Grünewald, Parl. Staatssekretär BMF 1296A Karl Diller SPD 1297 C Arnulf Kriedner CDU/CSU 1298B Dr. Gero Pfennig CDU/CSU 1299 C Nächste Sitzung 1300 D Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1991 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 1301* A Anlage 2 Änderung der steuerlichen Förderung selbstgenutzten Wohneigentums; vorzeitige Zurückzahlung von Fördermitteln des sozialen Wohnungsbaus 1990; Anzahl der betroffenen Wohnungen MdlAnfr 1, 2 — Drs 12/351 — Achim Großmann SPD SchrAntw PStSekr Jürgen Echternach BMBau 1301* B Anlage 3 Herstellung einheitlicher Ortsnetze entsprechend der Gebietsreform durch die Telekom MdlAnfr 10 — Drs 12/351 — Peter Paterna SPD SchrAntw PStSekr Wilhelm Rawe BMPT . 1301* C Anlage 4 Solidaritätsbeitrag des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers, der Ministerpräsidenten, der Bundes- und Länderminister sowie der Parl. Staatssekretäre zur Finanzierung der Deutschen Einheit (z. B. Verzicht auf das 13. Monatsgehalt) MdlAnfr 18, 19 — Drs 12/351 — Dr. Reinhard Meyer zu Bentrup CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Horst Waffenschmidt BMI 1301* D Anlage 5 Überprüfung der geplanten Erhöhung der Ablieferung der TELEKOM auf EG-Konformität MdlAnfr 30 — Drs 12/351 — Peter Paterna SPD SchrAntw PStSekr Klaus Beckmann BMWi 1302* B Anlage 6 Belieferung von Ungarn und CSFR mit Waffen und Munition aus Beständen der NVA MdlAnfr 33 — Drs 12/351 — Ortwin Lowack CDU/CSU SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg . 1302* C Anlage 7 Stopp der Tiefflüge über Ostholstein zum Schutz des Vogelgebietes auf Fehmarn MdlAnfr 36, 37 — Drs 12/351 — Antje-Marie Steen SPD SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg . 1302* D Anlage 8 Verstärkter Flugbetrieb vom und zum amerikanischen Militärflughafen Ramstein MdlAnfr 38, 39 — Drs 12/351 — Dr. Rose Götte SPD SchrAntw PStSekr Willy Wimmer BMVg . 1303* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1991 1255 20. Sitzung Bonn, den 17. April 1991 Beginn: 13.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Becker-Inglau, Ingrid SPD 17. 04. 91 Conradi, Peter SPD 17. 04. 91 Doss, Hansjürgen CDU/CSU 17. 04. 91 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 17. 04. 91 Glos, Michael CDU/CSU 17. 04. 91 Dr. Glotz, Peter SPD 17. 04. 91 Henn, Bernd PDS 17. 04. 91 Dr. Hornhues, Karl-Heinz CDU/CSU 17. 04. 91 Kiechle, Ignaz CDU/CSU 17. 04. 91 Dr.-Ing. Krüger, Paul CDU/CSU 17. 04. 91 Dr. Graf Lambsdorff, Otto FDP 17. 04. 91 Dr. Laufs, Paul CDU/CSU 17. 04. 91 Lintner, Eduard CDU/CSU 17. 04. 91 Michalk, Maria CDU/CSU 17. 04. 91 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 17. 04. 91 Nitsch, Johannes CDU/CSU 17. 04. 91 Rauen, Peter Harald CDU/CSU 17. 04. 91 Dr. Riedl (München), CDU/CSU 17. 04. 91 Erich Schmidt (Spiesen), Trudi CDU/CSU 17. 04. 91 Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 17. 04. 91 Hans Peter Dr. Schmude, Jürgen SPD 17. 04. 91 Schröter, Karl-Heinz SPD 17. 04. 91 Skowron, Werner H. CDU/CSU 17. 04. 91 Dr. Sperling, Dietrich SPD 17. 04. 91 Spilker, Karl-Heinz CDU/CSU 17. 04. 91 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 17. 04. 91 Wimmer (Neuötting), SPD 17. 04. 91 Hermann für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jürgen Echternach auf die Fragen des Abgeordneten Achim Großmann (SPD) (Drucksache 12/351 Fragen 1 und 2): Welche Schritte plant das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, um die Frage der Umstellung der steuerlichen Förderung selbstgenutzten Wohneigentums auf Abzug von der Steuerschuld wie angekündigt weiter auf der politischen Tagesordnung zu halten? Wie viele Mittel aus der Förderung des sozialen Wohnungsbaues sind im Jahre 1990 vorzeitig zurückgezahlt worden, und wie viele Wohnungen waren davon betroffen? Zu Frage 1: Der Entwurf des Steueränderungsgesetzes 1991 wird zur Zeit in den Ausschüssen sowohl des Bundestages als auch des Bundesrates beraten. Er sieht u. a. eine Verbesserung der steuerlichen Wohneigentumsförderung vor; dabei wird allerdings keine Umstellung der Förderung auf einen Abzug von der Steuerschuld vorgeschlagen. Die parlamentarische Beratung des Entwurfs wird Gelegenheit bieten, die mit Anlagen zum Stenographischen Bericht einer eventuellen Umstellung des Fördersystems verbundenen Fragen zu erörtern und das Thema „auf der politischen Tagesordnung zu halten". Zu Frage 2: Nach Angaben der Länder sind im Jahre 1990 öffentliche Baudarlehen in Höhe von rd. 269 Mio. DM vorzeitig zurückgezahlt worden. Davon waren rd. 50 000 Mietwohnungen betroffen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wilhelm Rawe auf die Frage des Abgeordneten Peter Paterna (SPD) (Drucksache 12/351 Frage 10): Wird die Bundesregierung die DBP-Telekom veranlassen, die Kritik des Deutschen Städtetages zu beachten und bei der fortschreitenden Digitalisierung der Knoten- und Ortsvermittlungsstellen der kommunalen Gebietsreform entsprechende einheitliche Ortsnetze herzustellen? Eine Anpassung der Ortsnetzbereichsgrenzen an kommunale Gebiete ist mit Einführung der digitalen Vermittlungstechnik in den Knoten- und Ortsvermittlungsstellen technisch grundsätzlich möglich. Die technische Realisierung bedarf jedoch eines enormen Investitionsaufwandes. Da es sich hierbei um ertraglose Investitionen handelt, müßten die auftretenden Kosten für diese Ortsnetzbereichsanpassung in Form von Gebührenerhöhungen auf die Kunden der Deutschen Bundespost TELEKOM umgewälzt werden. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die Bundesregierung nicht, die Deutsche Bundespost zu beauftragen, Ortsnetzbereiche an kommunale Grenzen anzupassen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Horst Waffenschmidt auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Reinhard Meyer zu Bentrup (CDU/CSU) (Drucksache 12/351 Fragen 18 und 19) : Auf welchen Gesamtbetrag beläuft sich die Summe der 13. Monatsgehälter (Weihnachtsgeld) des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers, der Ministerpräsidenten, der Bundes- und Länderminister sowie der Parlamentarischen Staatssekretäre im Jahre 1991? Ist die Bundesregierung bereit, in Abstimmung mit den Ländern dem Parlament einen Gesetzentwurf zuzuleiten, durch den dieser Gesamtbetrag für die Dauer der 12. Legislaturperiode jährlich „als Zeichen der Solidarität zur Finanzierung der Einheit" zur Verfügung gestellt wird? Zu Frage 18: Das sog. 13. Monatsgehalt oder Weihnachtsgeld steht auch den in der Frage genannten Personen zu. 1302* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1991 Der Bundespräsident, die Mitglieder der Bundesregierung und die Parlamentarischen Staatssekretäre erhalten die Sonderzuwendung nach dem Gesetz über die Gewährung einer jährlichen Sonderzuwendung in der Fassung vom 23. Mai 1975 (BGBl. S. 1173), die Gewährung der Sonderzuwendungen an die Mitglieder der Landesregierungen ist in den Landesgesetzen geregelt. Die Summe der jährlichen Sonderzuwendungen beträgt bei diesem Personenkreis rund 2 800 000, —DM. Bei der Berechnung der Sonderzuwendungen für die Ministerpräsidenten und die Minister in den alten Bundesländern ist ein durchschnittliches Amtsgehalt zugrunde gelegt worden. In dem Gesamtbetrag sind die jährlichen Sonderzuwendungen für die Ministerpräsidenten und Landesminister der fünf neuen Bundesländer aufgrund der dort zum Teil noch fehlenden gesetzlichen Grundlagen nicht enthalten. Zu Frage 19: Die Bundesregierung hat erst kürzlich für 1991 ein Aufbauprogramm in den neuen Bundesländern mit einer Gesamtsumme von über 100 Mrd. DM beschlossen. Ein vergleichbares Engagement des Bundes hat es bisher in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nicht gegeben, dies hat auch der Bundeskanzler mehrfach hervorgehoben. Zu dieser finanziellen Kraftanstrengung tragen alle Bürger entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit durch die Erhebung des Solidarzuschlags zur Lohn-, Einkommen- und Körperschaftssteuer bei. Die Bundesregierung ist im übrigen der Auffassung, daß nach Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen nunmehr andere Aspekte beim Aufbau in den neuen Bundesländern in den Vordergrund treten. In nächster Zeit wird vielmehr entscheidend für den Aufschwung sein, daß die Verwaltungen in Bund, Ländern und Gemeinden, die private Wirtschaft, die Tarifpartner und die Verbände die vorhandenen Freiräume nutzen und durch persönlichen Einsatz sowie durch Übermittlung von Erfahrung und Wissen zur Überwindung der Schwierigkeiten beitragen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus Beckmann auf die Frage des Abgeordneten Peter Paterna (SPD) (Drucksache 12/351 Frage 30): Hat die Bundesregierung die geplante Erhöhung der Ablieferung der DBP-Telekom in Brüssel, insbesondere bei der Generaldirektion 4, auf EG-Konformität prüfen lassen, und wenn ja, mit einem wie begründeten Ergebnis? Die Bundesregierung hat das Vorhaben, die Ablieferung der Deutschen Bundespost in den Jahren 1991-94 um jeweils 2 Mrd. DM zu erhöhen, bei der Kommission der Europäischen Gemeinschaften nicht notifiziert. Für eine solche Maßnahme besteht auch keine rechtliche Verpflichtung. Zu Teilaspekten des Vorhabens haben allerdings informelle Kontakte mit Dienststellen der EG-Kommission stattgefunden. Diese haben jedoch zu keinen Bedenken Anlaß gegeben. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Ortwin Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 12/351 Frage 33): Was spricht nach Auffassung der Bundesregierung dagegen, Ungarn und die CSFR mit Waffen und Munition aus den Beständen der NVA zu beliefern, und warum bleiben entsprechende Anforderungen bis heute unbeantwortet? Das Material der ehemaligen NVA wurde im Rahmen des deutschen Einigungsprozesses von der Bundeswehr übernommen und zunächst auf seine Weiterverwendungsfähigkeit in der Bundeswehr überprüft. Der Bundesregierung liegt eine Vielzahl von Anfragen nach NVA-Material vor. Die abschließende Prüfung von Einzelfragen erfolgt auf der Grundlage einer politischen Grundsatzentscheidung. Ein großer Teil der Hauptwaffensysteme der NVA, die nicht weiter verwendet werden, fällt unter den Begriff „Treaty Limited Equipment (TLE) " gemäß KSE-Vertrag. Nach Typen notifiziertes, vertragsbegrenztes Gerät unterliegt der Reduzierungsverpflichtung gemäß Art. 8 des KSE-Vertrages, sofern die Anteilshöchstgrenzen in den entsprechenden Kategorien überschritten werden. Die Bundesregierung hat festgelegt, daß grundsätzlich auch für die Abgabe von NVA-Kriegswaffen und sonstige NVA-Rüstungsgüter von Regierung zu Regierung die rüstungsexportpolitischen Grundsätze vom 28. April 1982 Anwendung finden. Im vorliegenden Fall sind außer einem laufenden interministeriellen Abstimmungsprozeß auch Gespräche und Beratungen im multilateralen Rahmen (Bündnispartner und KSE-Rahmen) erforderlich. Ungarn hat bereits einen Zwischenbescheid über die gewünschten Materiallieferungen erhalten. Seitens der Tschechischen und Slovakischen Föderativen Republik liegen derzeit keine spezifischen Materialwünsche vor. Anlage 7 Antwort Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Fragen der Abgeordneten Antje-Marie Steen (SPD) (Drucksache 12/351 Fragen 36 und 37): Weshalb und in welcher Höhe werden Tiefflüge in Ostholstein durchgeführt? Werden Überlegungen angestellt, diese Region wegen der besonderen Lage des Vogelschutzgebietes auf Fehmarn von den Tiefflügen auszunehmen, und trifft es zu, daß nach Aussage des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Hennig vorgesehen war, in den nächsten vier Jahren keine Tiefflüge über Ostholstein stattfinden zu lassen? Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1991 1303* Zu Frage 36: Militärische Flüge in niedrigen Höhen werden zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit der deutschen und alliierten Luftstreitkräfte durchgeführt. Der Bundesminister der Verteidigung hat angeordnet, daß mit Wirkung vom 17. September 1990 strahlgetriebene Kampfflugzeuge hierbei grundsätzlich eine Mindestflughöhe von 300 m (1 000 Fuß) nicht unterschreiten dürfen. Darüber hinaus sind für derartige Flüge auch folgende zeitliche Beschränkungen verfügt: Nur an Werktagen von 07.00-17.00 Uhr Ortszeit mit einer zwischen jeweils dem 1. Mai und 31. Oktober einzuhaltenden Mittagspause von 12.3013.30 Uhr Ortszeit. Außerhalb dieser genannten Tageszeiten beträgt die Mindestflughöhe 1 500 Fuß (ca. 500 m). Ausnahmen hiervon hat sich der Bundesminister der Verteidigung seiner Entscheidung vorbehalten. Diese für die Bundesrepublik generell geltenden Bestimmungen treffen auch für Ostholstein zu. Zu Frage 37: Es werden keine Überlegungen angestellt, für diese Region besondere und von den allgemein gültigen Bestimmungen abweichende Regelungen zu treffen. Es ist vorgesehen, auch in diesem Bereich militärische Flüge in niedrigen Höhen durchzuführen, aber nur unter den zuvor genannten Einschränkungen. Ein vergleichsweise zu anderen Gebieten der Bundesrepublik Deutschland vermindertes Flugaufkommen in dieser Region ist aufgrund der Einrichtung der sogenannten „Entflechtungszone" beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu erwarten. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Willy Wimmer auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Rose Götte (SPD) (Drucksache 12/351 Fragen 38 und 39): In welcher Weise wurde die Bundesregierung über den verstärkten Flugbetrieb von und zum amerikanischen Militärflughafen Ramstein informiert, und wie lange werden insbesondere die seit Monaten in großer Zahl stattfindenden nächtlichen Flugbewegungen andauern? Auf welcher Rechtsgrundlage findet der das Normalmaß weit übersteigende aktuelle Flugbetrieb beim amerikanischen Militärflughafen Ramstein statt, und bedarf es hierzu einer Genehmigung deutscher Behörden? Zu Frage 38: Der Flugbetrieb auf dem Flugplatz Ramstein wird grundsätzlich nach den Erfordernissen der amerikanischen Streitkräfte abgewickelt. Bei den seit einigen Wochen verstärkt stattfindenden Flugbewegungen handelt es sich vor allem um Unterstützungsflüge für die multinationalen Streitkräfte in der Golfregion, die in vollem Einverständnis der Bundesregierung durchgeführt wurden. Zu Frage 39: Der Flugbetrieb wird gemäß den Bestimmungen des Luftverkehrsgesetzes (LuftVG) durchgeführt. Nach § 1 LuftVG ist die Benutzung des Luftraumes durch Luftfahrzeuge frei. Einer besonderen Genehmigung entsprechender Flüge bedarf es danach nicht.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carl-Ludwig Thiele


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der sächsische Ministerpräsident Biedenkopf hat mit seinen jüngsten Äußerungen wieder einmal für Verwirrung und Verärgerung in Sachen Finanzierung der deutschen Einheit gesorgt.

    (Wolfgang Schulhoff [CDU/CSU]: Das sehen wir anders!)

    — Richtig. Ich sehe das allerdings so, wie ich es gesagt habe.
    Bereits im Bundestagswahlkampf war es Herr Biedenkopf, der,

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Die Wahrheit gesagt hat!)

    wenig hilfreich für die Lösung der anstehenden Probleme, so wie es ihm gerade paßte, von Sonderopfern und Steuererhöhungen sprach, um sich dann am nächsten Tag von seinen vorangegangenen Forderungen zu distanzieren.
    Deshalb ist es für uns auch nicht verwunderlich, daß es jetzt wiederum der CDU-Ministerpräsident Sachsens ist, der nahezu täglich bei den verschiedensten Anlässen mit ständig neuen Forderungen und Vorstellungen an die Öffentlichkeit tritt. Schlagzeilen erzielen zu wollen ersetzt nicht die Politik, die die Bürger Sachsens von ihrem Ministerpräsidenten erwarten.
    Ich kann es der SPD auch nicht verübeln, daß sie dieses finanzpolitische Hickhack für die heutige Aktuelle Stunde aufgegriffen hat.

    (Zuruf von der SPD: Sehr gut!)

    Manchmal habe ich das Gefühl, daß die lautstarken
    Forderungen des Herrn Biedenkopf lediglich dazu
    dienen sollen, von der eigenen Unfähigkeit, die anstehenden Probleme in den neuen Bundesländern zu lösen, abzulenken.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU — Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Das geht an Sie!)

    Die fast täglich neuen Äußerungen erinnern fatal an das Schwarze-Peter-Spiel. Ob dies dem Ansehen der Bundesregierung bei den zugegebenermaßen schwierigen Problemlösungen dient, ist für mich mehr als fraglich.

    (Beifall bei der FDP — Zuruf von der SPD: Ein echter Liberaler!)

    Aber vielleicht ist es auch die Absicht von Herrn Biedenkopf, die eigene, von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Regierung zu beschädigen.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen haben alles nur Erdenkliche dazu getan, mit der Sanierung der kaputten Wirtschaft in den neuen Bundesländern zu beginnen. Wir haben uns — ich sage das als Mitglied des Haushaltsausschusses; da wäre es auch gut, Frau Matthäus-Maier, wenn Sie zuhören könnten — bis an die Schmerzgrenze verschuldet, um die Dinge der heruntergewirtschafteten ehemaligen DDR in den Griff zu bekommen.
    Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, nenne ich nur Stichworte wie die Leistungen des Fonds Deutsche Einheit, die Aufstockung der Anteile der neuen Bundesländer am Länderfinanzausgleich, das kürzlich von Bundeswirtschaftsminister Möllemann geforderte und inzwischen von der Regierung beschlossene Sonderprogramm Aufschwung Ost sowie die erhebliche Mittelaufstockung beim Wohnungsbau in den neuen Bundesländern. Zusätzlich sind wir bei den jetzt laufenden Haushaltsberatungen dabei, Infrastrukturvorhaben in Milliardenhöhe für die neuen Bundesländer zu bewilligen.
    Wer bei Kenntnis der genannten Hilfen, die allein in diesem Jahr weit über 100 Milliarden DM betragen und die Bundesrepublik Deutschland bis an die Grenze der vertretbaren Verschuldung geführt haben, so tut, als reiche dies alles nicht aus, und ständig neue Forderungen stellt, handelt fahrlässig und unverantwortlich.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Wer tut das denn? Herr Biedenkopf!)

    — Auch Sie, Frau Matthäus-Maier.

    (Beifall bei der FDP — Ingrid MatthäusMaier [SPD]: Das habe ich nicht gemacht!)

    Meine Fraktion ist der Auffassung, daß die Hilfen für die ehemalige DDR, was Höhe und Zielrichtung der verschiedenen Maßnahmen angeht, aus heutiger Sicht ausreichen. Ich betone: aus heutiger Sicht. Das Problem liegt nicht in der Mittelbereitstellung bzw. in der Höhe der Hilfen. Das Problem tut sich vielmehr bei den Schwierigkeiten in der Umsetzung der Hilfen in der ehemaligen DDR auf.

    (Beifall bei der FDP)

    Bereits bei Abschluß des Bundeshaushalts 1990 haben wir feststellen müssen, daß Förderprogramme in



    Carl-Ludwig Thiele
    Milliardenhöhe nicht abgeflossen sind. Der Grund liegt darin, daß die Verwaltung bzw. die verschiedenen Institutionen in der ehemaligen DDR noch längst nicht arbeitsfähig sind.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Und leider am Eigentum! An Graf Lambsdorff!)

    Herr Biedenkopf hätte als sächsischer CDU-Ministerpräsident besser daran getan, sich um dieses Problem zu kümmern, als mit ständig neuen Forderungen Bevölkerung und Wirtschaft zu verunsichern.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Ja, diese schreckliche CDU!)

    Es liegt jetzt an den Landesregierungen in den neuen Bundesländern, daß sie so schnell wie möglich für eine funktionierende Verwaltung und Struktur sorgen. Die Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten sind geeignet, Verunsicherung und Attentismus zu erzeugen. Die Folgen sehen wir bei den wöchentlich stattfindenden Demonstrationen, die pikanterweise von den Gewerkschaften und von der SPD gefördert und gesteuert werden.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Junge, du hast doch keine Ahnung!)

    — Ich war in Wernigerode und habe dort die Demonstrationen gesehen. Dort hingen Plakate von der SPD, vom DGB und von der ÖTV, schön vereint. Ein westdeutscher Wagen wurde von einer Gewerkschaft gestellt. So wird heute die Montagsdemonstration bestritten.

    (Wolfgang Schulhoff [CDU/CSU]: Da hat er wieder recht!)

    Das ist unlauter, Frau Matthäus-Maier!

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Kümmern Sie sich darum, den Leuten zu helfen! Sorgen Sie nicht nur dafür, daß hier eine Haß- und Neiddiskussion geführt wird! •

    (Beifall bei der FDP — Ingrid MatthäusMaier [SPD]: Das tun wir ja gerade! Wir helfen! Deswegen ärgern Sie sich ja so!)

    Deshalb geht es unserer Ansicht nach darum, die Jammerei hier zu beenden und statt dessen endlich mit der Bewältigung der vor uns liegenden Probleme zügig und motiviert zu beginnen. Wie gesagt: Geld ist vorhanden. Wir sollten nunmehr an die Arbeit gehen und die überflüssige Rederei sein lassen.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der FDP — Zuruf von der SPD: Stürmischer Beifall bei der CDU/CSU!)



Rede von Renate Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Als nächste hat die Kollegin Lydia Westrich das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lydia Westrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung wurde in der vergangenen Woche vom sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf aufgefordert, tiefgreifende Veränderungen der Staatsfinanzen herbeizuführen, um die notwendigen Mittel zur wirtschaftlichen Sanierung der FNL bereitstellen zu können. Den erforderlichen Finanztransfer beziffert er beispielsweise für 1992 auf noch einmal 170 Milliarden DM. Weitere Jahre des Finanztransfers werden noch folgen.
    Damit wird durch den sächsischen Ministerpräsidenten die Kritik der Sozialdemokraten an der Bundesregierung wegen der unter Wahlkampftaktik formulierten Schönfärberei zum x-ten Mal bestätigt. Ich bin froh, daß wenigstens e i n Politiker der Koalitionsparteien, nämlich dieser sächsische Ministerpräsident, es schon vor der Wahl gewagt hat, die Wahrheit zu sagen. Aber, meine Damen und Herren, unsere Bürger in den alten und in den neuen Bundesländern haben es satt, immer wieder mit Hinhaltetaktiken und den darauf folgenden Hiobsbotschaften sowie mit erneuten Hinhalteparolen konfrontiert zu werden. Die Bürger erwarten endlich, die ungeschminkte Wahrheit zu hören, und sie erwarten darüber hinaus natürlich die Vorlage eines steuer- und finanzpolitischen Konzeptes,

    (Beifall bei der SPD)

    das die Probleme überzeugend lösen kann.
    Die Menschen z. B. in meinem Wahlkreis sind mit Truppenreduzierungen und der Auflösung des Militärflughafens Zweibrücken, mit einer kranken Schuhindustrie, einer schleichenden Abwanderung und einer ungenügenden Verkehrsinfrastruktur konfrontiert. Tausende von Arbeitsplätzen sind bedroht und Existenzen auch bei uns gefährdet. Strukturschwäche gibt es nicht nur im Beitrittsgebiet.
    Diese Feststellung hat aber nichts mit sozialem oder politischem Egoismus zu tun, denn gerade unsere Bürger, die wissen, was Arbeitslosigkeit und Existenzangst bedeuten, haben in ihren Städten und Gemeinden viele Partnerschaften mit Gemeinden im Beitrittsgebiet geschlossen. Sie leisten nicht nur praktische Hilfe aller Art, sondern dokumentieren damit vor allem auch ihre Solidarität. Gerade sie in ihrer eigenen Existenzangst und bei gleichzeitig vorhandener Hilfsbereitschaft wollen aber endlich ehrlich wissen, was an finanziellen Belastungen noch auf sie zukommt. Sie haben keinerlei Verständnis dafür, daß sie, angefangen von der Telefonsteuer bis hin zur Erhöhung der Mineralölsteuer und zu anderen Arten von Hilfe, ihren Beitrag zum Aufbau der östlichen Nachbarländer leisten oder leisten sollen, während gleichzeitig Großverdiener und Großunternehmer durch die Abschaffung der Vermögensteuer und der Gewerbekapitalsteuer entlastet werden sollen.

    (Beifall bei der SPD — Gunnar Uldall [CDU/ CSU] : Sie wollen es nicht hören!)

    Besonders pikant schlägt dabei zu Buche, daß die abzuschaffenden Steuern Länder- und Kommunalsteuern sind, während die geplanten Steuererhöhungen voll dem Bund zugute kommen.
    Die riesige Aufgabe des Zusammenwachsens in Deutschland muß von allen Bürgern getragen werden, wenn sie schnell und erfolgreich bewältigt werden soll. Dazu waren aber weder die Steuerlügen im Wahlkampf noch ist das jetzige Steuer- und Abgabenerhöhungspaket geeignet. Auch die ungerechte Behandlung im Zuge der z. B. vom Bundesverfassungsgericht geforderten Aufbesserung des Familienlastenausgleichs ist von den Bürgern sehr negativ aufge-



    Lydia Westrich
    nommen worden und mit Waschkörben voller Einsprüche gegen die Steuerbescheide dokumentiert worden.
    Das Vertrauen in unseren Staat, in die Demokratie ist nicht nur in den fünf neuen Ländern, sondern auch in den alten Ländern nachdrücklich erschüttert.

    (Arnulf Kriedner [CDU/CSU]: Dazu tragen Sie das Ihre bei! Das kann man wohl sagen!)

    Das ist keine gute Ausgangsbasis für das gewaltige Werk, das uns bevorsteht.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir fordern von der Bundesregierung daher ein Steuer- und finanzpolitisches Konzept, das diesen Namen auch verdient und das die Lasten auf alle Bürger und Steuerzahler gerecht verteilt. Dazu gehören Einsparungen im Verteidigungshaushalt und bei den Subventionen genauso wie das Verbleiben der Vermögen- und der Gewerbekapitalsteuer.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Menschen müssen das Vertrauen haben können, daß nicht nur ihre schmalen, sondern entsprechend mehr noch die starken Schultern belastet werden und nicht umgekehrt. Nur so können die Einheit unseres Landes gefördert, das Solidaritätsgefühl der Bürger verstärkt und der innere Friede unseres Landes hergestellt werden.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der SPD)