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    Plenarprotokoll 11/218 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 218. Sitzung Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 Inhalt: Gedenkworte für die Opfer der Erdbebenkatastrophe im Iran 17301 A Wahl der Rundfunkräte und Verwaltungsräte der Deutschen Welle und des Deutschlandfunks 17301 B Erweiterung der Tagesordnung 17301 C Absetzung der Punkte 1 f und 28 von der Tagesordnung 17302 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und den Richtlinien für Aktuelle Stunden in der Sitzungswoche ab 3. September 1990 17328 C Nachträgliche Überweisung von Gesetzentwürfen an den Ausschuß für Wirtschaft bzw. an den Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 17348 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Gefahren für die Demokratie in Rumänien (Drucksache 11/7467) Vizepräsidentin Renger 17302 A Duve SPD (Erklärung nach § 31 GO) . . 17303 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Hauchler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entwicklungspolitik in gesamtdeutscher Verantwortung (Drucksache 11/7387) 17303 A Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags des Abgeordneten Graf von Waldburg-Zeil, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Hoppe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ein gemeinsamer deutscher Beitrag für eine verstärkte Entwicklungszusammenarbeit durch Entspannung zwischen Ost und West (Drucksache 11/7473) . . . 17303 A Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 166 zu Petitionen (Drucksache 11/7159) 17303 C Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 167 zu Petitionen (Drucksache 11/7271) 17303 C Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 168 zu Petitionen (Drucksache 11/7445) 17303 C Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 169 zu Petitionen (Drucksache 11/ 7446) 17303 C Zusatztagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschus- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 ses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Kelly und der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung einer Friedensordnung für Kambodscha, die eine Rückkehr der Roten Khmer an die Macht ausschließt (Drucksachen 11/6251, 11/7474) 17303D Tagesordnungspunkt 24: a) Zweite und dritte Beratung des von der Abgeordneten Frau Beck-Oberdorf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Erwerbsarbeit (Antidiskriminierungsgesetz Teil I — ADG I) (Drucksachen 11/3266, 11/7449, 11/7450) b) Zweite und dritte Beratung des von der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben (Gleichstellungsgesetz) (Drucksachen 11/3728, 11/7449) Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE . . . 17304 C Frau Männle CDU/CSU 17306A Frau Nickels GRÜNE . . . . 17306B, 17308 B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17306 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17309 C Frau Würfel FDP 17311C Frau Nickels GRÜNE 17313 C Frau Nickels GRÜNE 17314B Frau Seuster SPD 17315 B Frau Limbach CDU/CSU 17317 A Frau Nickels GRÜNE 17318 A Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 17319B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 17320D Frau Weyel SPD 17322 D Tagesordnungspunkt 25: Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beendigung der energiewirtschaftlichen Nutzung der Kernenergie und ihrer sicherheitstechnischen Behandlung in der Übergangszeit (Kernenergieabwicklungsgesetz) (Drucksachen 11/13, 11/4654, 11/4661) Schäfer (Offenburg) SPD 17323 B Harries CDU/CSU 17325 D Schäfer (Offenburg) SPD 17326B Frau Wollny GRÜNE 17327 B Baum FDP 17328 C Dr. Friedrich CDU/CSU 17330 A Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . 17330 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 17331 B Tagesordnungspunkt 26: Beratung des Zweiten Berichts der Enquete Kommission Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre: Schutz der tropischen Wälder (Drucksache 11/7220) Schmidbauer CDU/CSU 17333 C Frau Ganseforth SPD 17336 D Frau Dr. Segall FDP 17338 B Dr. Knabe GRÜNE 17340D Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 17342 D Müller (Düsseldorf) SPD 17344 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 17346 D Tagesordnungspunkt 27: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausstieg aus der Produktion und Verwendung von PVC (Polyvinylchlorid) zu dem Antrag des Abgeordneten Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Vorsorge gegen Schadensfälle in der chemischen Industrie zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Garbe, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Änderung der Störfall-Verordnung zu dem Antrag des Abgeordneten Dr. Laufs, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Baum, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verbesserung der Gesundheits- und Umweltvorsorge im Chemikalienbereich (Drucksachen 11/3059, 11/714, 11/1037, 11/2348, 11/7184) Frau Garbe GRÜNE 17349 A Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . . 17349 D Müller (Düsseldorf) SPD 17350 D Frau Dr. Segall FDP 17351 D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 17352 B Frau Garbe GRÜNE (zur GO) 17353 B Dr. Rüttgers CDU/CSU (zur GO) 17354 A Nächste Sitzung 17354 D Berichtigungen 17355 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 17357 * A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frau Kelly (DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung zu dem Antrag: Unterstützung einer Friedensordnung für Kambodscha, die eine Rückkehr der Roten Khmer an die Macht ausschließt (Zusatztagesordnungspunkt 12) 17357* B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 17358* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 17301 218. Sitzung Bonn, den 22. Juni 1990 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 17355 Berichtigungen 217. Sitzung Bei der namentlichen Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses Deutsche Einheit auf Drucksache 11/7465 ist auf Seite 17 278 D hinter „Dr. Haack" einzufügen: „Haack (Extertal)". Bei dem Endgültigen Ergebnis auf Seite 17 277 D ist bei „ja" zu lesen: „487". Bei der namentlichen Abstimmung über den Gesetzentwurf vom 18. Mai 1990 über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik ist auf Seite 17 281 D hinter „Dr. Haack" einzufügen: „Haack (Extertal)". Bei dem Endgültigen Ergebnis auf Seite 17 281 A ist bei „ja" zu lesen: „445". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Bahr SPD 22. 06. 90 Dr. Blank CDU/CSU 22. 06. 90 Dr. von Bülow SPD 22. 06. 90 Dr. Ehmke (Bonn) SPD 22. 06. 90 Eich GRÜNE 22. 06. 90 Dr. Gautier SPD 22. 06. 90 Genscher FDP 22. 06. 90 Gerster (Mainz) CDU/CSU 22. 06. 90 Grünbeck FDP 22. 06. 90 Dr. Häfele CDU/CSU 22. 06. 90 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 22. 06. 90 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 22. 06. 90 Ibrügger SPD 22. 06. 90 * Jung (Düsseldorf) SPD 22. 06. 90 Jung (Lörrach) CDU/CSU 22. 06. 90 Dr. Lammert CDU/CSU 22. 06. 90 Linsmeier CDU/CSU 22. 06. 90 Dr. Mechtersheimer GRÜNE 22. 06. 90 Dr. Mertens (Bottrop) SPD 22. 06. 90 Müller (Schweinfurt) SPD 22. 06. 90 Dr. Niese SPD 22. 06. 90 Pauli SPD 22. 06. 90 Reuschenbach SPD 22. 06. 90 Frau Rock GRÜNE 22. 06. 90 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 22. 06. 90 Scherrer SPD 22. 06. 90 Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 22. 06. 90 Schröer (Mülheim) SPD 22. 06. 90 Sieler (Amberg) SPD 22. 06. 90 Toetemeyer SPD 22. 06. 90 Frau Trenz GRÜNE 22. 06. 90 Vosen SPD 22. 06. 90 Wimmer (Neuss) CDU/CSU 22. 06. 90 Dr. Zimmermann CDU/CSU 22. 06. 90 Zywietz FDP 22. 06. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frau Kelly (DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung zu dem Antrag: Unterstützung einer Friedensordnung für Kambodscha, die eine Rückkehr der Roten Khmer an die Macht ausschließt (Zusatztagesordnungpunkt 12) Frau Kelly (GRÜNE): Ich freue mich, daß dieser Antrag noch vor der Sommerpause einstimmig abgestimmt werden konnte. Ich stimme diesem Antrag zu, weil die Gefahr einer Rückkehr der Roten Khmer an die Macht in Kambodscha von Tag zu Tag wächst. Die Roten Khmer rücken nach neuesten Meldungen in Kambodscha weiter vor: zwei Tage nach ihrer Weigerung, ein Waffenstillstandsabkommen zu unterzeich- Anlagen zum Stenographischen Bericht nen, haben die Truppen der Roten Khmer weitere Gebietsgewinne erkämpft. Ich habe diesem Antrag zugestimmt, weil schon im Januar 1990 bei Vorlage des von mir eingebrachten ursprünglichen Antrags und bei der ersten Lesung im Bundestag wir uns alle für den Vorschlag der australischen Regierung eingesetzt haben, den Sitz Kambodschas in den Vereinten Nationen der „Widerstandskoalition" zu entziehen und erst dann neu zu besetzen, wenn - dem Vorbild Namibia entsprechend - nach allgemeiner Abrüstung unter treuhänderischer UNO-Verwaltung in freien Wahlen eine neue Regierung gebildet und im Amt ist. Inzwischen sind fast sechs Monate vergangen und, wie die „Time" im April 1990 schrieb, Kambodscha ist immer noch ein „Killing Field". Es gab Hoffnung zwischendurch. Vietnam und China hatten z. B. eine Vereinbarung zwischen Hun Sen (Kambodschas Ministerpräsident) und der Führung der Widerstandsbewegung akzeptiert, nach der das vom Bürgerkrieg zerrissene Kambodscha ein gemeinsames Regierungsgremium erhalten soll. Die chinesische und die vietnamesische Seite, so die Zeitungen, haben angeblich Konzessionen gemacht. Auch ist die Überwachungsrolle der Vereinten Nationen in dem Konflikt akzeptiert worden. Doch am 6. Juni 1990 haben die Roten Khmer in Tokio gesagt, sie seien an die von der kambodschanischen Regierung und dem Führer der Widerstandsallianz Prinz Sihanouk unterzeichneten Vereinbarung zur Beilegung des bewaffneten Kampfes nicht gebunden. In einer Mitteilung heißt es, der Versuch, den Konflikt in Kambodscha zu schlichten, sei „zum Scheitern verurteilt". Die Roten Khmer, die militärisch stärkste Fraktion des kambodschanischen Widerstandsbündnisses, hatten in Tokio die Unterzeichnung einer Vereinbarung boykottiert, die den „freiwilligen Verzicht von Waffengebrauch aller Parteien" festschreibt. Die Lage spitzt sich in Kambodscha dramatisch zu, auch deswegen weil die Volksrepublik China ihre Schützlinge, die Roten Khmer, nach wie vor reichlich mit Waffen versorgt, die immer noch ihren Weg durch Thailand nehmen. Ich habe diesem Antrag zugestimmt, denn nach wie vor, so erklärt die chinesische Regierung, wird sie die Roten Khmer mit Waffen versorgen (Radio Peking am 19. Juni 1990). Wir hier im Deutschen Bundestag haben eine große Verantwortung für das, was dort in Kambodscha geschieht, denn inzwischen haben die Roten Khmer hochmoderne Panzerabwehrwaffen aus bundesdeutscher Produktion auf dem illegalen Waffenmarkt erworben. Die Roten Khmer haben die „Armbrust" und prahlen auch noch damit! Wir haben auch eine große Verantwortung, und auch deswegen habe ich für diesen Antrag gestimmt, weil die Bundesrepublik bei den Abstimmungen in den Vereinten Nationen zum Thema Kambodscha einen anderen Weg hätte gehen können, den Weg der Enthaltung oder den Weg der Nein-Stimme, als es um den offiziellen Sitz Kambodschas hei den Vereinten Nationen ging. Bis heute wird Kambodscha bei den Vereinten Nationen von der 17358* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 „Widerstandskoalition" einschließlich der Roten Khmer vertreten. In der VN-Resolution Nr. 44/22 vom 16. November 1989 stimmte die Bundesrepublik für den „wirkungsvollen" Kampf dieser Widerstandskoalition, und ich betone noch einmal: einschließlich der Roten Khmer! Dies alles verpflichtet uns erst recht, alles nur mögliche zu tun, um eine Rückkehr der Roten Khmer an die Macht zu verhindern. Ich habe diesem Antrag zugestimmt, weil den mit ungeheuren Verbrechen gegen die Menschlichkeit belasteten Roten Khmer unverzüglich jede direkte und indirekte materielle und ideelle Unterstützung entzogen werden muß. Da China hierzu nicht bereit sein wird, müssen die westlichen Regierungen und Parlamente um so entschiedener handeln. Die jetzige Situation und die Unterstützung der Roten Khmer direkt durch China (und indirekt durch USA) hält die Überlebenden des kambodschanischen Holocaust als Geiseln, konfrontiert mit der Aussicht auf Machtergreifung oder durch eine von den USA, China, ASEAN durchgedrückte diplomatische Regelung! Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 1. Juni 1990 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz zu Änderung des Arbeitsgerichtsgesetzes und anderer arbeitsrechtlicher Vorschriften (Arbeitsgerichtsgesetz-Änderungsgesetz) Neuntes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes Gesetz zur Reform des Rechts der Vormundschaft und Pflegschaft für Volljährige (Betreuungsgesetz — BtG) Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1988 über eine allgemeine Regelung zur Anerkennung der Hochschuldiplome, die eine mindestens dreijährige Berufsausbildung abschließen, für die Berufe des Rechtsanwalts und des Patentanwalts Gesetz zu dem Protokoll vom 17. Oktober 1989 zu dem Abkommen vom 11. August 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen in der Fassung des Protokolls vom 30. November 1978 Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Verhinderung der Steuerverkürzung Gesetz zu dem Zusatzabkommen vom 28. September 1989 zur Änderung des Abkommens vom 21. Juli 1959 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerungen und über gegenseitige Amts- und Rechtshilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern in der Fassung des Revisionsprotokolls vom 9. Juni 1969 Gesetz zu dem Zusatzprotokoll Nr. 4 vom 25. April 1989 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte Gesetz zu dem Abkommen vom 4. Juli 1989 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Volksrepublik Bulgarien über die Schiffahrt auf den Binnenwasserstraßen Gesetz zu dem Vertrag vom 10. November 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Beichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/5331 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/5099 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/6486 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Finanzausschuß Drucksache 11/6941 Nr. 1, 2 Ausschuß für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 11/6502 Nr. 18, 19, 20
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    Rede von Dr. Klaus W. Lippold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben hier zu mehreren Vorlagen zu reden. Wir müssen vorweg sagen, daß die Anträge, die zur StörfallVerordnung gestellt worden sind, durch die Entwicklung in der Bundesrepublik und durch die Politik der Bundesregierung überholt sind. Die Bundesregierung hat in diesem Bereich hervorragend gearbeitet und



    Dr. Lippold (Offenbach)

    auch Störfälle aufgegriffen, die in der Schweiz vorkamen; die Schweiz hat bis heute keine entsprechende gesetzgeberische Lösung vorgelegt. Wir haben darauf bereits reagiert, obgleich der Vorfall nicht in der Bundesrepublik passierte. Man kann der Bundesregierung zu diesem schnellen Handeln nur gratulieren. Deshalb sagen wir auch: Der Antrag ist aus unserer Sicht hinfällig und abzulehnen.

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Das gleiche gilt für den Antrag der SPD betreffend vorsorgende Chemiepolitik. Auch hier ist deutlich zu machen, daß sich durch Störfall-Verordnung und die Novelle zum Chemikaliengesetz, die wir im letzten Herbst verabschiedet haben, der Handlungsbedarf erledigt hat. Daß wir insgesamt eine vorsorgende Politik betreiben, läßt sich im einzelnen nachweisen. Ich brauche nur die einzelnen Stufen des Gesetzes durchzugehen, um zu erkennen, was wir an mehr Sicherheit, an mehr vorausschauender Sicherheit und an mehr Vorsorge verankert haben und was wir — das halte ich für ganz wesentlich — insbesondere auch im Altstoffbereich getan haben, um zu mehr Sicherheit und Vorsorge zu kommen. Daß wir hier noch viel arbeiten müssen, daß wir das, was sich in Jahrzehnten aufgehäuft hat, nicht in kürzester Zeit abarbeiten können, ist, glaube ich, deutlich. Aber auch hier haben wir im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle. Wir werden um der Sicherheit der Menschen in der Bundesrepublik willen gut daran tun, diese Vorreiterrolle auch weiterhin auszubauen. Jedenfalls stehen wir mit der bisherigen Politik sicherlich auf der richtigen Seite. Das ließe sich im einzelnen — dazu haben wir leider nicht die Zeit — begründen.
    Ich darf jetzt noch kurz etwas zum Antrag der GRÜNEN zum PVC sagen: Frau Garbe ist heute wieder einmal die Begründung für das, was sie gesagt hat, schuldig geblieben.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Wieso denn das? — Frau Teubner [GRÜNE]: Alles nachprüfbar!)

    Es sind im Antrag und dessen Begründung Behauptungen aufgestellt, die nicht stimmen.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Literatur nicht gelesen!)

    PVC ist weder kanzerogen noch mutagen. Das Deutsche Krebsinstitut behauptet zu einem großen Teil der aufgestellten Behauptungen gerade das Gegenteil. —
    Jetzt war ich etwas unfair, Frau Kollegin, denn das ist nicht das, was ich gesagt habe, sondern das, was der Kollege Gautier aus der SPD-Fraktion im Wirtschaftsausschuß dazu gesagt hat. Ich sage das, um deutlich zu machen, daß wir, wenn wir differenziert argumentieren, das nicht nur als Union tun. Vielmehr kommen auch andere, die sich mit diesen Problemen wissenschaftlich exakt auseinandersetzen, wie Sie es bedauerlicherweise nicht tun, zu anderen, wesentlich differenzierteren Ergebnissen.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Das ist ja nicht zu fassen! Denken Sie doch einmal an die Anhörung!)

    Den Ausführungen des Staatssekretärs von Wartenberg konnte man entnehmen, daß die von Ihnen aufgeworfenen Probleme mittlerweile nicht mehr auftreten, daß wir sie mittlerweile so eingebunden haben, daß sie beherrschbar sind und daß auch hier Sicherheit gegeben ist.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Das ist ja nicht wahr!)

    Für wichtig halte ich, daß in diesem Zusammenhang der Prozeß der stofflichen Verwertung vorangetrieben wird. Hierzu gibt es Ansätze; ich hoffe, daß sie ausgebaut und weiterentwickelt werden.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Lediglich Ansätze, das reicht aber nicht!)

    Ich finde aber auch gut, daß z. B. bei der Verbrennung der Salzkreislauf geschlossen wurde, Frau Kollegin. Jetzt müssen Sie eines hinzusagen: Wenn wir dieses System der Schließung des Salzkreislaufs bei der Verbrennung in Müllverbrennungsanlagen in der Bundesrepublik flächendeckend hätten, dann würden wir nicht nur die Salzsäure, die beim Verbrennen von PVC entsteht, herausholen, sondern gleichzeitig auch das HCl, das durch die üblichen vegetabilen Stoffe im Müll bereits ohnehin enthalten ist, sicher entsorgen können. Das heißt, wir würden hier sogar einen positiven Weg beschreiten können.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Wie wollen Sie denn den Müll sortieren, wenn es nicht gekennzeichnet ist?)

    Ich werde mir erlauben, Ihnen, Frau Garbe, noch einmal zusätzliches Material zu geben,

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Danke, ich habe genug!)

    obgleich ich aus der Vergangenheit weiß, daß Sie dann trotzdem immer mit den gleichen Formulierungen argumentieren, auch wenn Sie vorab sagen, Sie hätten es geprüft. Ich bedaure, daß Sie solchen Informationen leider nicht zugänglich sind. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dieses in der Zukunft anders halten würden.
    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Müller (Düsseldorf).

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    Rede von Michael Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Es ist immer etwas schwierig, über sehr komplizierte und komplexe Themen im Parlament zu diskutieren. Chemie gehört zweifellos dazu. Ich glaube, wir sollten hier nicht so pauschal diskutieren und uns meines Erachtens nicht mit ungerechtfertigten Urteilen gegenüberstehen. Ich habe nämlich, Herr Dr. Lippold, ein interessantes Erlebnis gehabt.
    Wir haben nach den letzten Debatten über PVC sehr viele Gespräche mit Unternehmen, Betriebsräten etc. geführt. Wir haben in den Gesprächen die unterschiedlichen Problembereiche von PVC angesprochen und gefragt, wie sie dazu stehen, also beispielsweise zum Herstellungsrisiko, zum Risiko der



    Müller (Düsseldorf)

    Zusatzstoffe und der Weichmacher sowie zur Entsorgung.

    (Kastning [SPD]: Er war dabei!)

    — Ich will Ihnen das jetzt ja nur einmal schildern. Herr Dr. Lippold hört zwar nicht zu, aber das macht ja nichts. Das steht ja im Protokoll.
    Das Interessante war, daß jede Firma sagte: Das Problem gibt es; aber das ist nicht unser Problem, das ist das Problem einer anderen Firma. — Bei dieser anderen Firma wurde dann wiederum gesagt: Das Problem gibt es, aber wir haben wieder ganz andere Probleme.

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Nennen Sie einmal ein Beispiel!)

    — Ja, das will ich Ihnen nennen.
    Beispielsweise bei Hüls wurde sehr klar gesagt: Natürlich ist es ein Problem, daß wir bei den Weichmachern und Stabilisatoren bestimmte Entwicklungen haben, die sehr schwierig zu handhaben sind, etwa in bezug auf anschließende Entsorgung. Wir sprachen auch mit Wacker-Chemie. Dort wurde umgekehrt gesagt: Ein Hauptproblem ist natürlich noch immer, daß es bei der Verfahrenstechnik Schwierigkeiten gibt, daß man also häufiger wegen der Emissionen die Fabrikation für eine Zeitlang leer machen muß, weil das erst entdampfen muß. — Es war also hochinteressant.
    Ich will das niemandem vorwerfen. Ich behaupte nur, daß wir in diesen Bereichen vor allem die unterschiedlichen Aspekte einmal zusammenbringen und die Argumente wirklich auf ihre Glaubwürdigkeit und tatsächliche Tragfähigkeit ernsthaft prüfen müssen.
    Das Grundproblem — auch bei dieser PVC-Debatte — ist, daß wir mehr übereinander als miteinander reden. Das ist eines der Grundprobleme, gerade in der PVC-Debatte.

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Das gilt eher für Ihre Beiträge!)

    — Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen. Gut, das kann an mir liegen.

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Daß wir übereinander reden!)

    — Nein, ich spreche ja von den Produzenten und von denen, die vor allem außerhalb des Parlaments über Chlor und PVC reden. Ich sagte: Das war mein Eindruck bei den Gesprächen außerhalb.
    Es gibt auch andere Beispiele. Wir haben vor kurzem ein sehr interessantes Gespräch mit Umweltverbänden, der chlorherstellenden Industrie und Gewerkschaften geführt. Dort wurde sehr klar gesagt
    — interessanterweise ist heute die Industrie in der chemiepolitischen Diskussion häufig viel weiter als manche anderen Beteiligten — , daß man in der Chlorchemie — wenn man sich auf die Basis verständigt, daß es nicht um ein pauschales Ja oder Nein, sondern um eine systematische Aufarbeitung von Schwachstellen geht — doch einmal systematisch durchgehen sollte: Welche Probleme gibt es bei der Herstellung? Welche Probleme gibt es bei den Stoffen? Welche Probleme gibt es beim Produkt? Welche Probleme gibt es bei der Entsorgung?
    Ich bin sehr dafür, das einmal sehr systematisch aufzuarbeiten. Dazu sind wir im parlamentarischen Bereich bisher nicht gekommen, vielleicht werden wir auch nie dazu kommen können. Insofern sollten wir auf jeden Fall noch einmal darüber nachdenken, wie wir eine solche Aufarbeitung chemiepolitischer Probleme bewerkstelligen.
    Das Grundproblem scheint zu sein: Das Thema ist so komplex und so kompliziert, daß wir es bei unserer traditionellen Behandlung von Umweltthemen eigentlich nur dann in unseren Blick bekommen, wenn irgendwo etwas passiert ist. Das ist bei solchen Themen sicherlich nicht angebracht. Deshalb sollten wir uns über entsprechende Verfahren weiter unterhalten. Wir haben ja den Vorschlag gemacht, zu diesem Thema eine Art von Technikfolgenabschätzung vorzunehmen oder eine Enquete-Kommission einzurichten.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Das machen sie ja nicht mit!)

    — Ich glaube schon, daß sie einsichtig genug sind und da mitmachen. Da bin ich guter Hoffnung. Warum sollte nicht auch die CDU lernen? Manchmal gibt es ja positive Beispiele dafür. Insofern wird das vielleicht auch hier möglich sein.
    Lassen Sie mich noch einen Punkt erwähnen. Wir stimmen der Vorlage natürlich nicht zu, weil darin u. a. auch der Antrag zur Vorsorge gegen Schadensfälle in der chemischen Industrie abgelehnt wird. Ich halte das übrigens für falsch, weil ich glaube, daß wir auf Dauer dem Wirtschaftsstandort Bundesrepublik und der Industriepolitik und unserem Lande mehr helfen, wenn wir diese Themen unter Einbeziehung aller Interessen systematisch aufarbeiten, als wenn wir sie sozusagen durch Wegdrücken behandeln. Letzteres ist auf Dauer nicht hilfreich. Ich halte statt dessen einen anderen Weg für den richtigen und einem modernen Politikverständnis für angemessen. Ich bedaure, daß die Mehrheit des Parlaments dem nicht folgt.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)