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ID1121805300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/218 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 218. Sitzung Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 Inhalt: Gedenkworte für die Opfer der Erdbebenkatastrophe im Iran 17301 A Wahl der Rundfunkräte und Verwaltungsräte der Deutschen Welle und des Deutschlandfunks 17301 B Erweiterung der Tagesordnung 17301 C Absetzung der Punkte 1 f und 28 von der Tagesordnung 17302 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und den Richtlinien für Aktuelle Stunden in der Sitzungswoche ab 3. September 1990 17328 C Nachträgliche Überweisung von Gesetzentwürfen an den Ausschuß für Wirtschaft bzw. an den Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 17348 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Gefahren für die Demokratie in Rumänien (Drucksache 11/7467) Vizepräsidentin Renger 17302 A Duve SPD (Erklärung nach § 31 GO) . . 17303 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Hauchler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entwicklungspolitik in gesamtdeutscher Verantwortung (Drucksache 11/7387) 17303 A Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags des Abgeordneten Graf von Waldburg-Zeil, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Hoppe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ein gemeinsamer deutscher Beitrag für eine verstärkte Entwicklungszusammenarbeit durch Entspannung zwischen Ost und West (Drucksache 11/7473) . . . 17303 A Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 166 zu Petitionen (Drucksache 11/7159) 17303 C Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 167 zu Petitionen (Drucksache 11/7271) 17303 C Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 168 zu Petitionen (Drucksache 11/7445) 17303 C Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 169 zu Petitionen (Drucksache 11/ 7446) 17303 C Zusatztagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschus- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 ses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Kelly und der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung einer Friedensordnung für Kambodscha, die eine Rückkehr der Roten Khmer an die Macht ausschließt (Drucksachen 11/6251, 11/7474) 17303D Tagesordnungspunkt 24: a) Zweite und dritte Beratung des von der Abgeordneten Frau Beck-Oberdorf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Erwerbsarbeit (Antidiskriminierungsgesetz Teil I — ADG I) (Drucksachen 11/3266, 11/7449, 11/7450) b) Zweite und dritte Beratung des von der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben (Gleichstellungsgesetz) (Drucksachen 11/3728, 11/7449) Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE . . . 17304 C Frau Männle CDU/CSU 17306A Frau Nickels GRÜNE . . . . 17306B, 17308 B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17306 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17309 C Frau Würfel FDP 17311C Frau Nickels GRÜNE 17313 C Frau Nickels GRÜNE 17314B Frau Seuster SPD 17315 B Frau Limbach CDU/CSU 17317 A Frau Nickels GRÜNE 17318 A Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 17319B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 17320D Frau Weyel SPD 17322 D Tagesordnungspunkt 25: Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beendigung der energiewirtschaftlichen Nutzung der Kernenergie und ihrer sicherheitstechnischen Behandlung in der Übergangszeit (Kernenergieabwicklungsgesetz) (Drucksachen 11/13, 11/4654, 11/4661) Schäfer (Offenburg) SPD 17323 B Harries CDU/CSU 17325 D Schäfer (Offenburg) SPD 17326B Frau Wollny GRÜNE 17327 B Baum FDP 17328 C Dr. Friedrich CDU/CSU 17330 A Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . 17330 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 17331 B Tagesordnungspunkt 26: Beratung des Zweiten Berichts der Enquete Kommission Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre: Schutz der tropischen Wälder (Drucksache 11/7220) Schmidbauer CDU/CSU 17333 C Frau Ganseforth SPD 17336 D Frau Dr. Segall FDP 17338 B Dr. Knabe GRÜNE 17340D Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 17342 D Müller (Düsseldorf) SPD 17344 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 17346 D Tagesordnungspunkt 27: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausstieg aus der Produktion und Verwendung von PVC (Polyvinylchlorid) zu dem Antrag des Abgeordneten Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Vorsorge gegen Schadensfälle in der chemischen Industrie zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Garbe, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Änderung der Störfall-Verordnung zu dem Antrag des Abgeordneten Dr. Laufs, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Baum, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verbesserung der Gesundheits- und Umweltvorsorge im Chemikalienbereich (Drucksachen 11/3059, 11/714, 11/1037, 11/2348, 11/7184) Frau Garbe GRÜNE 17349 A Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . . 17349 D Müller (Düsseldorf) SPD 17350 D Frau Dr. Segall FDP 17351 D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 17352 B Frau Garbe GRÜNE (zur GO) 17353 B Dr. Rüttgers CDU/CSU (zur GO) 17354 A Nächste Sitzung 17354 D Berichtigungen 17355 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 17357 * A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frau Kelly (DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung zu dem Antrag: Unterstützung einer Friedensordnung für Kambodscha, die eine Rückkehr der Roten Khmer an die Macht ausschließt (Zusatztagesordnungspunkt 12) 17357* B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 17358* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 17301 218. Sitzung Bonn, den 22. Juni 1990 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 17355 Berichtigungen 217. Sitzung Bei der namentlichen Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses Deutsche Einheit auf Drucksache 11/7465 ist auf Seite 17 278 D hinter „Dr. Haack" einzufügen: „Haack (Extertal)". Bei dem Endgültigen Ergebnis auf Seite 17 277 D ist bei „ja" zu lesen: „487". Bei der namentlichen Abstimmung über den Gesetzentwurf vom 18. Mai 1990 über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik ist auf Seite 17 281 D hinter „Dr. Haack" einzufügen: „Haack (Extertal)". Bei dem Endgültigen Ergebnis auf Seite 17 281 A ist bei „ja" zu lesen: „445". Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Bahr SPD 22. 06. 90 Dr. Blank CDU/CSU 22. 06. 90 Dr. von Bülow SPD 22. 06. 90 Dr. Ehmke (Bonn) SPD 22. 06. 90 Eich GRÜNE 22. 06. 90 Dr. Gautier SPD 22. 06. 90 Genscher FDP 22. 06. 90 Gerster (Mainz) CDU/CSU 22. 06. 90 Grünbeck FDP 22. 06. 90 Dr. Häfele CDU/CSU 22. 06. 90 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 22. 06. 90 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 22. 06. 90 Ibrügger SPD 22. 06. 90 * Jung (Düsseldorf) SPD 22. 06. 90 Jung (Lörrach) CDU/CSU 22. 06. 90 Dr. Lammert CDU/CSU 22. 06. 90 Linsmeier CDU/CSU 22. 06. 90 Dr. Mechtersheimer GRÜNE 22. 06. 90 Dr. Mertens (Bottrop) SPD 22. 06. 90 Müller (Schweinfurt) SPD 22. 06. 90 Dr. Niese SPD 22. 06. 90 Pauli SPD 22. 06. 90 Reuschenbach SPD 22. 06. 90 Frau Rock GRÜNE 22. 06. 90 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 22. 06. 90 Scherrer SPD 22. 06. 90 Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 22. 06. 90 Schröer (Mülheim) SPD 22. 06. 90 Sieler (Amberg) SPD 22. 06. 90 Toetemeyer SPD 22. 06. 90 Frau Trenz GRÜNE 22. 06. 90 Vosen SPD 22. 06. 90 Wimmer (Neuss) CDU/CSU 22. 06. 90 Dr. Zimmermann CDU/CSU 22. 06. 90 Zywietz FDP 22. 06. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frau Kelly (DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung zu dem Antrag: Unterstützung einer Friedensordnung für Kambodscha, die eine Rückkehr der Roten Khmer an die Macht ausschließt (Zusatztagesordnungpunkt 12) Frau Kelly (GRÜNE): Ich freue mich, daß dieser Antrag noch vor der Sommerpause einstimmig abgestimmt werden konnte. Ich stimme diesem Antrag zu, weil die Gefahr einer Rückkehr der Roten Khmer an die Macht in Kambodscha von Tag zu Tag wächst. Die Roten Khmer rücken nach neuesten Meldungen in Kambodscha weiter vor: zwei Tage nach ihrer Weigerung, ein Waffenstillstandsabkommen zu unterzeich- Anlagen zum Stenographischen Bericht nen, haben die Truppen der Roten Khmer weitere Gebietsgewinne erkämpft. Ich habe diesem Antrag zugestimmt, weil schon im Januar 1990 bei Vorlage des von mir eingebrachten ursprünglichen Antrags und bei der ersten Lesung im Bundestag wir uns alle für den Vorschlag der australischen Regierung eingesetzt haben, den Sitz Kambodschas in den Vereinten Nationen der „Widerstandskoalition" zu entziehen und erst dann neu zu besetzen, wenn - dem Vorbild Namibia entsprechend - nach allgemeiner Abrüstung unter treuhänderischer UNO-Verwaltung in freien Wahlen eine neue Regierung gebildet und im Amt ist. Inzwischen sind fast sechs Monate vergangen und, wie die „Time" im April 1990 schrieb, Kambodscha ist immer noch ein „Killing Field". Es gab Hoffnung zwischendurch. Vietnam und China hatten z. B. eine Vereinbarung zwischen Hun Sen (Kambodschas Ministerpräsident) und der Führung der Widerstandsbewegung akzeptiert, nach der das vom Bürgerkrieg zerrissene Kambodscha ein gemeinsames Regierungsgremium erhalten soll. Die chinesische und die vietnamesische Seite, so die Zeitungen, haben angeblich Konzessionen gemacht. Auch ist die Überwachungsrolle der Vereinten Nationen in dem Konflikt akzeptiert worden. Doch am 6. Juni 1990 haben die Roten Khmer in Tokio gesagt, sie seien an die von der kambodschanischen Regierung und dem Führer der Widerstandsallianz Prinz Sihanouk unterzeichneten Vereinbarung zur Beilegung des bewaffneten Kampfes nicht gebunden. In einer Mitteilung heißt es, der Versuch, den Konflikt in Kambodscha zu schlichten, sei „zum Scheitern verurteilt". Die Roten Khmer, die militärisch stärkste Fraktion des kambodschanischen Widerstandsbündnisses, hatten in Tokio die Unterzeichnung einer Vereinbarung boykottiert, die den „freiwilligen Verzicht von Waffengebrauch aller Parteien" festschreibt. Die Lage spitzt sich in Kambodscha dramatisch zu, auch deswegen weil die Volksrepublik China ihre Schützlinge, die Roten Khmer, nach wie vor reichlich mit Waffen versorgt, die immer noch ihren Weg durch Thailand nehmen. Ich habe diesem Antrag zugestimmt, denn nach wie vor, so erklärt die chinesische Regierung, wird sie die Roten Khmer mit Waffen versorgen (Radio Peking am 19. Juni 1990). Wir hier im Deutschen Bundestag haben eine große Verantwortung für das, was dort in Kambodscha geschieht, denn inzwischen haben die Roten Khmer hochmoderne Panzerabwehrwaffen aus bundesdeutscher Produktion auf dem illegalen Waffenmarkt erworben. Die Roten Khmer haben die „Armbrust" und prahlen auch noch damit! Wir haben auch eine große Verantwortung, und auch deswegen habe ich für diesen Antrag gestimmt, weil die Bundesrepublik bei den Abstimmungen in den Vereinten Nationen zum Thema Kambodscha einen anderen Weg hätte gehen können, den Weg der Enthaltung oder den Weg der Nein-Stimme, als es um den offiziellen Sitz Kambodschas hei den Vereinten Nationen ging. Bis heute wird Kambodscha bei den Vereinten Nationen von der 17358* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 218. Sitzung. Bonn, Freitag, den 22. Juni 1990 „Widerstandskoalition" einschließlich der Roten Khmer vertreten. In der VN-Resolution Nr. 44/22 vom 16. November 1989 stimmte die Bundesrepublik für den „wirkungsvollen" Kampf dieser Widerstandskoalition, und ich betone noch einmal: einschließlich der Roten Khmer! Dies alles verpflichtet uns erst recht, alles nur mögliche zu tun, um eine Rückkehr der Roten Khmer an die Macht zu verhindern. Ich habe diesem Antrag zugestimmt, weil den mit ungeheuren Verbrechen gegen die Menschlichkeit belasteten Roten Khmer unverzüglich jede direkte und indirekte materielle und ideelle Unterstützung entzogen werden muß. Da China hierzu nicht bereit sein wird, müssen die westlichen Regierungen und Parlamente um so entschiedener handeln. Die jetzige Situation und die Unterstützung der Roten Khmer direkt durch China (und indirekt durch USA) hält die Überlebenden des kambodschanischen Holocaust als Geiseln, konfrontiert mit der Aussicht auf Machtergreifung oder durch eine von den USA, China, ASEAN durchgedrückte diplomatische Regelung! Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 1. Juni 1990 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz zu Änderung des Arbeitsgerichtsgesetzes und anderer arbeitsrechtlicher Vorschriften (Arbeitsgerichtsgesetz-Änderungsgesetz) Neuntes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes Gesetz zur Reform des Rechts der Vormundschaft und Pflegschaft für Volljährige (Betreuungsgesetz — BtG) Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1988 über eine allgemeine Regelung zur Anerkennung der Hochschuldiplome, die eine mindestens dreijährige Berufsausbildung abschließen, für die Berufe des Rechtsanwalts und des Patentanwalts Gesetz zu dem Protokoll vom 17. Oktober 1989 zu dem Abkommen vom 11. August 1971 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen in der Fassung des Protokolls vom 30. November 1978 Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Verhinderung der Steuerverkürzung Gesetz zu dem Zusatzabkommen vom 28. September 1989 zur Änderung des Abkommens vom 21. Juli 1959 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteuerungen und über gegenseitige Amts- und Rechtshilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern in der Fassung des Revisionsprotokolls vom 9. Juni 1969 Gesetz zu dem Zusatzprotokoll Nr. 4 vom 25. April 1989 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte Gesetz zu dem Abkommen vom 4. Juli 1989 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Volksrepublik Bulgarien über die Schiffahrt auf den Binnenwasserstraßen Gesetz zu dem Vertrag vom 10. November 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Beichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/5331 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/5099 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/6486 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Finanzausschuß Drucksache 11/6941 Nr. 1, 2 Ausschuß für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 11/6502 Nr. 18, 19, 20
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    Rede von Klaus Harries


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Schäfer, ich habe Ihre Frage im Grunde genommen schon völlig klar beantwortet: Auch für uns ist die Kernenergie eine Übergangsenergie,

    (Stratmann-Mertens [GRÜNE]: Wie lang ist der Übergang?)

    wobei der Übergang nicht nur drei Jahre, nicht nur zehn Jahre dauern kann, sondern mit Sicherheit einige Jahrzehnte dauern wird. Auch diese ehrliche Aussage sind wir unserer Bevölkerung schuldig: Es dauert einige Jahrzehnte. Ich habe gesagt: Die Voraussetzung für den Ausstieg ist für uns eindeutig die Zurverfügungstellung einer Ersatzenergie.
    Ich bemerke ausdrücklich, meine Damen und Herren, daß bei der ganzen Debatte — nicht immer unbedingt hier, aber in der Öffentlichkeit — mit der Angst gearbeitet wird. Die Angst wird immer wieder geschürt. Angst ist deswegen bei vielen in unserem Volk verbreitet. Angst ist aber ein schlechter Ratgeber; er ist Widersacher der Besonnenheit, die wir gerade bei der Lösung dieser wichtigen Probleme brauchen.
    Sie haben wieder einmal Tschernobyl mit unseren Kernkraftwerken verglichen. Dabei weiß jeder Fachmann, daß wir andere Kernkraftwerke haben, daß wir andere Modelle haben. Wir haben Modelle, die unvergleichbar sicherer sind als die,

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Was ist mit dem menschlichen Versagen?)

    die uns die Sowjetunion immer noch vorhält. Aber auch dieser höhere Standard, den wir vorweisen können, bringt uns überhaupt nicht dazu, daß wir die Überlegungen zur ständigen Verbesserung der Sicherheit irgendwie leicht nehmen oder davon Abstand nehmen. Es ist eine ständige Aufgabe, der sich auch die Betreiber immer wieder unterziehen.
    Meine Damen und Herren, auch die Ratschläge und die Maßnahmen, die die Bundesregierung und die Reaktorsicherheits-Konferenz zu Greifswald und zur gesamten Situation der Kernkraftwerke in der DDR gegeben und ergriffen haben, bestätigen, daß für uns die Sicherheitsüberlegungen absoluten Vorrang haben. Wir sind aber der Auffassung, daß gerade wegen Tschernobyl und wegen der unterschiedlichen Sicherheitsstandards die internationale Zusammenarbeit — da gibt es hervorragende Ansätze — weiter verbessert werden muß.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Wohin mit dem Atommüll?)

    Welche Gründe sprechen aus unserer Sicht für die weitere Nutzung der Kernenergie? Erstens sichert sie im Verbund mit den anderen Energiequellen die Stromversorgung der Bundesrepublik Deutschland. Um das, was Sie, meine Damen und Herren, als völlig selbstverständlich und unproblematisch hinnehmen, muß man sich immer wieder bemühen. Es ist einfach hervorragend, daß wir niemals Versorgungsprobleme gehabt haben. Strom stammt über 40 % aus der Energiequelle Kernenergie. Der Strom ist bei uns preiswert. Unsere Industrie ist darauf angewiesen; wir sind dadurch konkurrenzfähig — ein Gesichtspunkt, Herr Schäfer, den Sie immer wieder übersehen.
    Der zweite wichtige Punkt. Unserer Energiewirtschaft — darüber sollten wir im Grunde einig sein — hat einen Anspruch darauf, von uns eine klare, beständige Aussage darüber zu erhalten, wie die Energiewirtschaft der Zukunft aussieht. Man kann dazu nicht von Jahr zu Jahr neue Konzeptionen entwickeln. Der Bau neuer Kraftwerke dauert zehn bis fünfzehn Jahre.
    Drittens, meine Damen und Herren. Wir diskutieren wegen der deutsch-deutschen Entwicklung gerade jetzt über die Energieversorgung in der DDR. Sie ist problematisch; das Stichwort Greifswald ist gefallen.



    Harries
    Wir können und wir werden hier helfen. Wir können helfen, nicht zuletzt deswegen, weil wir eine funktionierende Energiewirtschaft haben. Weil wir Kernenergie haben, können wir in der DDR sehr schnell das tun, was ansteht.
    Vierter Punkt: Klimakatastrophe. Darüber sind Sie viel zu schnell hinweggegangen. Allein durch die Kernkraftwerke in der Bundesrepublik werden über 150 Millionen Kubikmeter CO2 eingespart. Wenn wir, wenn alle Industrienationen der nördlichen Halbkugel, aussteigen und auf die Verbrennung fossiler Energiequellen setzen wollten, erreichte dies ein Ausmaß, das unverantwortlich wäre. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die angelaufenen Umdenkungsprozesse in Schweden, in der Schweiz und in den USA.
    Fünfter Punkt. Meine Damen und Herren, wir diskutieren auch in diesem Hause über die Sicherung und Sicherheit des deutschen Kohlenbergbaus. Wir haben die Mikat-Kommission; sie ist aus Sachverständigen aus allen Lagern zusammengesetzt und hat neben wichtigen anderen Aussagen auch einvernehmlich zum Ausdruck gebracht, daß die deutsche Kohle im Ruhrgebiet und im Saarland nur dann eine Zukunft hat, wenn wir aus der Kernenergie nicht aussteigen.
    Meine Damen und Herren, das Problem liegt zugegebenermaßen in der Entsorgung. Die Entsorgung ist aber deswegen zu diesem großen Problem geworden, weil Sie sich aus der Verantwortung herausgestohlen haben.

    (Baum [FDP]: Das ist wohl wahr! — Zurufe von der SPD)

    Es gibt einen Bund-Länder-Konsens, den Sie mit herbeigeführt haben. In Ihrer Regierungszeit sind die deutschen Kernkraftwerke genehmigt worden. Ich weise jetzt nur auf die neue Koalitionsvereinbarung der rot-grünen Regierung in Hannover, in Niedersachsen hin. Wenn Sie sich die anschauen, dann wissen Sie, wie — ich sage: jenseits von Gesetz und Recht — das im Grunde stimmige, das überzeugende Entsorgungskonzept zerstört wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, ich habe eingangs uns alle dazu aufgerufen, in dieser wichtigen Frage Besonnenheit an den Tag zu legen. Ich rufe nochmals dazu auf, um hier zu einem wichtigen Konsens in unserem Volk, aber auch in der Politik zu kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat nun die Abgeordnete Frau Wollny.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lieselotte Wollny


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Herr Präsident! Verehrtes leeres Haus!

    (Dr. Friedrich [CDU/CSU]: Ein großes Thema, der Ausstieg! Darum sind so viele da! — Breuer [CDU/CSU]: Das ist wie beim Pfarrer in der Kirche!)

    Nachdem Herr Harries uns wortreich und lange erklärt hat, warum wir Kernenergie brauchen, habe ich jetzt noch vier Minuten, um zu sagen, weshalb sie nicht zu verantworten ist.
    Seit Anfang der 70er Jahre fordert die Anti-Atombewegung den Ausstieg aus der Atomenergie bzw. versucht sie, den Bau von Atomkraftwerken zu verhindern. Leider vergebens!
    Damals war es die SPD, die mit aller Macht und Gewalt den Atomkurs durchsetzte. Ich erinnere mich sehr gut, wie Helmut Schmidt bei den Ratsherren in Gorleben überraschend erschien, um ihnen das Zwischenlager zu „verkaufen" . Damals sagte er: Die paar Schreier, die noch gegen Atomenergie sind, sitzen in einem Zug, der längst abgefahren ist. Sie haben es bloß noch nicht gemerkt. — Inzwischen ist die SPD auf den Zug aufgesprungen, hat es aber leider bloß bis auf das Trittbrett geschafft.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Schütz [SPD]: Und Sie sitzen im Kommandostand, ja?)

    Zeugnis dieser halbherzigen Bemühungen ist das vorliegende Gesetz. Es fordert den Ausstieg in zehn Jahren; drei Jahre davon sind bereits verstrichen.
    In meiner Rede zur ersten Lesung habe ich im Namen der GRÜNEN erklärt, warum der Ausstieg sofort geschehen muß. Heute, nach drei Jahren, haben sich die damals genannten Gründe noch erhärtet. Inzwischen weiß man: Die Folgen von Tschernobyl sind weit schlimmer, als man sich damals träumen ließ.

    (Stratmann-Mertens [GRÜNE]: Aber Herr Schäfer will noch weitere zehn Jahre damit leben!)

    Man hat erfahren, das die AKWs in Frankreich wie in der Bundesrepublik von der behaupteten Sicherheit weit entfernt sind. Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls in den nächsten 20 Jahren wird auch bei uns mit einigen Prozent angegeben. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann es das nächste Mal knallt.
    Die Erkenntnisse über die Atomkraftwerke im Osten machen einen nur schaudern. Bezüglich der Endlagerung ist man in diesen drei Jahren weder bei uns noch anderswo auch nur einen einzigen Schritt vorangekommen.
    Die Frage des sofortigen Ausstiegs aus der Atomenergienutzung stellt sich heute aber auch aus ganz anderen Gründen dringender und zwingender denn je: Die drohende Klimakatastrophe verlangt Handeln. Sie verlangt den Verzicht auf die Atomenergie, um den Weg für eine optimale CO2-Reduzierung freizumachen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Frau Teubner [GRÜNE]: So ist das, Herr Harries! Hören Sie gut zu!)

    Genau entgegengesetzt zu dem, was Sie hier sagen, wird nämlich ein Schuh daraus.
    Auch wenn die Atomlobby uns mit großangelegten Anzeigenkampagnen gern vom Gegenteil überzeugen will, bleibt es einfach Tatsache: Mit dem massiven Ausbau der Atomenergie seit Anfang der 70er Jahre wurden zentralistische Energieversorgungsstrukturen manifestiert. Die Atomenergie mit einem Anteil von heute fast 40 % an der Stromproduktion hat den Stromverbrauch in diesen Jahren um 50 % in die Höhe getrieben und eine effiziente Energienutzung und -anwendung verhindert. Damit hat die Atomener-



    Frau Wollny
    gie indirekt zum stetigen Anstieg der CO2-Emissionen beigetragen. Ohne Atomenergie hätten wir heute statt jährlich 700 Millionen t CO2-Ausstoß nur 350 Millionen t, wenn man in der Vergangenheit statt in die Atomenergie in eine effiziente Energienutzung investiert hätte.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Heute finden wir in der Zeitung die Schlagzeile „Stromkonzerne kaufen die DDR auf ". Damit wird klar, der bisherige Weg der Energieverschwendung und monopolistischer Strukturen, der eine Energiewende verhindern wird, soll fortgesetzt werden. Diejenigen, die gestern dem Staatsvertrag zugestimmt haben, tragen auch für diesen Super-GAU die Verantwortung.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Damit wurde die Chance vertan, unter den guten Bedingungen in der DDR mit der Energiewende zu beginnen. Wir messen die Ernsthaftigkeit der SPD zum Atomenergieausstieg auch an dieser Frage und stellen leider fest, daß sie im vollen Bewußtsein der Bedeutung der Bestimmung im Staatsvertrag diesen durch ihre Zustimmung mit trägt.
    Durch die Übergangsbestimmungen und Ausnahmeregelungen dürfen die Reaktoren in Greifswald weiter betrieben werden, darf das AKW in Stendal weitergebaut werden, und auf eine galante Art erhalten die Energieversorgungsunternehmen praktisch über Nacht ein genehmigtes Endlager in Morsleben, zu dessen Sicherheit sich weder die Regierung noch sonst jemand irgend etwas Definitives zu sagen getraut. Hier ist politisch konsequentes Handeln erforderlich. So ist das Verhalten der niedersächsischen Landesregierung zu begrüßen, wenn sie heute im Bundesrat diesem Staatsvertrag nicht zustimmt.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Die Atomenergienutzung fördert Energieverschwendung, verhindert Energiesparen und -effizienz. Jeder weitere Tag der Atomenergienutzung blockiert eine neue und dezentral strukturierte Energieversorgung und treibt uns weiter in die Klimakatastrophe.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, die GRÜNEN werden das Kernenergieabwicklungsgesetz der SPD ablehnen, weil die GRÜNEN nicht bereit sind, die Risiken der Atomenergienutzung auch nur einen Tag mit zu verantworten, und weil wir uns entschieden gegen den weiteren Weg in die Klimakatastrophe wehren.
    Danke schön.

    (Beifall bei den GRÜNEN)