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ID1120913200

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Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/209 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 209. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1990 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verbesserung des Mieterschutzes im Hinblick auf die wachsende Wohnungsnot Conradi SPD 16452 A Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 16452 D Frau Teubner GRÜNE . . . . 16453D, 16464 D Jahn (Marburg) SPD 16454 C Gattermann FDP 16455 B Dr. Wittmann CDU/CSU 16456 C Dr. Pick SPD 16457 C Dr. Möller CDU/CSU 16458 B Grünbeck FDP 16459 C Frau Hasselfeldt, Bundesminister BMBau 16460 D Müntefering SPD 16462 A Geis CDU/CSU 16463B Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 16465 B Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde — Drucksache 11/7058 vom 4. Mai 1990 — Neubau des Postamtes Lübeck 1 MdlAnfr 2 Hiller (Lübeck) SPD Antw PStSekr Rawe BMPT 16439B ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 16439D Trennung von Elektrizitätserzeugung und Leitungsnetzen MdlAnfr 1 Dr. Jens SPD Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 16440 B ZusFr Dr. Jens SPD 16440 C Übernahme der Kosten für die Schäden durch Sturmfluten an der Nord- und Ostseeküste durch den Bund; finanzielle Entlastung der Küstenländer im Küstenschutz MdlAnfr 8 Opel SPD Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 16441B ZusFr Opel SPD 16441 C ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 16442 A Ausgleich für die von den Sturmschäden betroffenen privaten und kommunalen Waldbesitzer MdlAnfr 6, 7 Dr. Knabe GRÜNE Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 16442B, 16443 C ZusFr Dr. Knabe GRÜNE . . . 16443A, 16443 D ZusFr Hinsken CDU/CSU 16443 B Zeitlich befristete Aussetzung des Anwerbestopps für Arbeitnehmer aus Nicht-EG- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 209. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 9. Mai 1990 Ländern angesichts des Arbeitskräftemangels in verschiedenen Branchen und Regionen MdlAnfr 9, 10 Dörflinger CDU/CSU Antw PStSekr Seehofer BMA . 16444A, 16445 B ZusFr Dörflinger CDU/CSU . . 16444B, 16445 B ZusFr Frau Steinhauer SPD . 16444 C, 16445 D ZusFr Andres SPD 16445A, 16446 A ZusFr Opel SPD 16446B ZusFr Hinsken CDU/CSU 16446 C ZusFr Peter (Kassel) SPD 16446D Erfahrung mit der Verlängerung der Ladenschlußzeiten; Landes- und Kommunalbehörden mit Dienstleistungsabenden MdlAnfr 11, 12 Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Seehofer BMA . 16446D, 16448D ZusFr Hinsken CDU/CSU . . 16447B, 16449 A ZusFr Dr. Emmerlich SPD 16447 D ZusFr Andres SPD 16448A, 16449 C ZusFr Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 16448 B ZusFr Frau Steinhauer SPD 16448 B ZusFr Opel SPD 16448C, 16449 B ZusFr Dr. Hoyer FDP 16450 A Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung beim Abtransport der amerikanischen C-Waffen aus der Pfalz MdlAnfr 13, 14 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 16450B, C ZusFr Toetemeyer SPD 16450 B Besetzung aller Ausbildungsplätze bei der Bundesbahn 1990, insbesondere im Bundesbahn-Betriebswerk Siegen MdlAnfr 21, 22 Frau Steinhauer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 16450D, 16451 C ZusFr Frau Steinhauer SPD . . 16450D, 16451 C ZusFr Andres SPD 16451 B Nächste Sitzung 16466* C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16467* A Anlage 2 Reisen von Bundesministern mit der Flugbereitschaft des BMVg in der Zeit vom 1. Januar bis 18. März 1990 in die DDR MdlAnfr 17 — Drs 11/7058 — Büchler (Hof) SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 16467* C Anlage 3 Flüge von Bundesministern mit der Flugbereitschaft des BMVg in der Zeit vom 1. Januar bis 18. März 1990 in die DDR MdlAnfr 18 — Drs 11/7058 — Hiller (Lübeck) SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 16467* D 209. Sitzung Bonn, den 9. Mai 1990 Beginn: 13.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 11. 05. 90 * Antretter SPD 11. 05. 90 * Frau Beer GRÜNE 09. 05. 90 Frau Blunck SPD 11. 05. 90 * Böhm (Melsungen) CDU/CSU 11. 05. 90 * Brandt SPD 11. 05. 90 Büchner (Speyer) SPD 11. 05. 90 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 11. 05. 90 * Frau Conrad SPD 10. 05. 90 Ehrbar CDU/CSU 11. 05. 90 Eigen CDU/CSU 09. 05. 90 Frau Fischer CDU/CSU 10. 05. 90 * Haack (Extertal) SPD 11. 05. 90 Höffkes CDU/CSU 11. 05. 90 * Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 11. 05. 90 * Kittelmann CDU/CSU 11. 05. 90 * Dr. Klejdzinski SPD 11. 05. 90 * Kreuzeder GRÜNE 11. 05. 90 Lenzer CDU/CSU 09. 05. 90 * Frau Limbach CDU/CSU 11. 05. 90 Lohmann (Witten) SPD 09. 05. 90 Frau Luuk SPD 11. 05. 90 * Dr. Mertens (Bottrop) SPD 09. 05. 90 Meyer SPD 09. 05. 90 Dr. Müller CDU/CSU 11. 05. 90 * Müller (Wesseling) CDU/CSU 11. 05. 90 Niegel CDU/CSU 11. 05. 90 * Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 11. 05. 90 Petersen CDU/CSU 11. 05. 90 Pfuhl SPD 11. 05. 90 * Reddemann CDU/CSU 11. 05. 90 * Regenspurger CDU/CSU 11. 05. 90 Frau Saibold GRÜNE 11. 05. 90 Dr. Scheer SPD 11. 05. 90 * Frau Schilling GRÜNE 11. 05. 90 Schmidt (München) SPD 11. 05. 90 * von Schmude CDU/CSU 11. 05. 90 * Frau Schulte (Hameln) SPD 09. 05. 90 Dr. Soell SPD 11. 05. 90 * Dr. Sperling SPD 11. 05. 90 Steiner SPD 11. 05. 90 * Stobbe SPD 10. 05. 90 Dr. Stoltenberg CDU/CSU 11. 05. 90 Dr. Vondran CDU/CSU 09. 05. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Frau Wieczorek-Zeul SPD 09. 05. 90 Wiefelspütz SPD 11. 05. 90 Frau Wollny GRÜNE 11. 05. 90 Dr. Wulff CDU/CSU 11. 05. 90 * Zierer CDU/CSU 11. 05. 90 * Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Büchler (Hof) (SPD) (Drucksache 11/7058 Frage 17): Sind die Bundesminister Kiechle, Dr. Waigel, Dr. Töpfer, Dr. Warnke und Dr. Haussmann in der Zeit vom 1. Januar 1990 bis 18. März 1990 mit Flugzeugen der Flugbereitschaft des BMVg in die DDR gereist? Mitglieder der Bundesregierung sind in dem genannten Zeitraum mit Flugzeugen der Flugbereitschaft in die DDR gereist. Die Bedingungen, unter denen Flüge zur Beförderung von Personen aus dem politischen und dem parlamentarischen Bereich durchgeführt werden dürfen, sind in den Ihnen bekannten Richtlinien des Bundesministers der Verteidigung vom 14. April 1989 festgelegt. Danach sind die Anforderungsberechtigten, zu denen auch die Bundesminister gehören, dafür verantwortlich, daß die in den Richtlinien festgelegten Bedingungen zur Durchführung derartiger Flüge vorliegen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Frage des Abgeordneten Hiller (Lübeck) (SPD) (Drucksache 11/7058 Frage 18): Wie hoch waren die Kosten für Flüge in die DDR von den Mitgliedern der Bundesregierung, Bundesminister Dr. Haussmann, Kiechle, Dr, Töpfer, Dr. Waigel und Dr. Warnke, mit der Flugbereitschaft des BMVg in der Zeit vom 1. Januar bis 18. März 1990? Die allgemeinen Kosten der Flugbereitschaft und damit auch der einzelnen Flüge werden im Einzelplan 14 global veranschlagt. Eine Umrechnung auf einzelne Mitflugberechtigte wird nicht vorgenommen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Josef Grünbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Professor Pick, ich danke Ihnen sehr für Ihren wohltuenden Vortrag hier, insbesondere weil Sie sagen: Wir sind uns einig, daß der Nachfrageüberhang groß ist und abgebaut wird und daß man das nicht durch Kündigungsschutzgesetze machen kann. Sie haben nur den zweiten Satz weggelassen, nämlich daß man den Nachfrageüberhang nur abbauen kann, indem man mehr Wohnungen anbietet. Dieses ist, glaube, ich, der Bestandteil der Regierungsprogramme sowohl beim Bauerleichterungs- als auch beim Steuererleichterungsgesetz.
    Was ist denn bei dieser ganzen Debatte um den Kündigungsschutz eigentlich Sache?

    (Conradi [SPD]: Die Mieten steigen!)

    Sache ist, daß es einige Übergriffe im Markt gibt, daß es im Markt einigen Mißbrauch gibt, indem da und dort Mieten erhöht werden oder auch bei Umwandlungen ein Mißbrauch vorliegt. Das sei gar nicht bestritten. Aber der Kollege Wittmann hat es richtig gesagt: Da ist ein anderer Ansatz. Dann reden wir doch über die Verschärfung der Wirtschaftsstrafgesetze! Aber wir sollten nicht 99 % der Vermieter und Investoren verunsichern, die wir brauchen, damit sie mehr Wohnungen bauen und damit wir wirklich den Mietwohnungsbau entlasten können. Das ist doch der einzige Weg.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Soll ich Ihnen zwei Zahlen nennen, damit ich die These von Herrn Gattermann noch mal belegen kann? 90 % aller Mietverhältnisse sind Dauermietverhältnisse von über zehn Jahren, d. h, die Partnerschaft zwischen Vermieter und Mieter ist längst da, und 90 % aller Mietverträge werden durch Mieter und nicht durch Vermieter gekündigt. Wenn das so ist, was wollen Sie dann eigentlich noch mit einem großen Palaver hier um das Mieterschutzgesetz?
    Ich sage Ihnen nur: Besser wäre es schon, Herr Conradi, wenn Sie das Wort „eiskalt" an die FDP weggelassen hätten. Niemand hat so eiskalt

    (Conradi [SPD]: Die Mieten hochgetrieben wie Sie!)

    gegenüber den Mietern reagiert wie die Neue Heimat, was die Gewerkschaft abgesegnet hat. Ich muß Ihnen das einmal sagen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




    Grünbeck
    Weil der Herr Gauweiler hier einige Male zitiert worden ist, will ich Ihnen gern mal wiederholen, was er am Freitagabend bei der Landesversammlung der Bayerischen Haus- und Grundbesitzer erklärt hat. Die Neue Heimat Bayern hat nach seinen Ermittlungen über 600 Millionen DM an Subventionen erhalten. Soll jetzt die Bayerische Staatsregierung, mit der ich sonst absolut nicht immer einig bin, etwa noch einmal überdrehte Summen bezahlen, damit die ganze „Kiste" noch einmal bezahlt wird? Das können Sie doch wohl ernsthaft von einem öffentlich Verantwortlichen — —

    (Jahn [Marburg] [SPD]: Da hat doch die Bayerische Staatsregierung nur Wahlkampf gemacht, Herr Grünbeck!)

    — Davon verstehen Sie noch mehr als die Bayerische Staatsregierung. Das kann ich Ihnen gern konzedieren.
    Nur eines muß ich Ihnen sagen, Herr Jahn: Wo sind Sie als Präsident des Mieterschutzbundes bei den Verhandlungen gewesen, die seit Monaten zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Stadt München laufen?

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ich würde heute, wenn ich das Recht dazu hätte, den Oberbürgermeister von München zu einem Staatsschauspieler allererster Güte ernennen. Was hat der Mann gemacht? Seit Monaten läuft er überall herum und sagt: Wir gründen eine kommunale Auffanggesellschaft für die Neue Heimat. Der hat doch noch nicht einmal Geld; der muß doch morgen seinen Offenbarungseid leisten,

    (Jahn [Marburg] [SPD]: Sie sind doch ein Schauspieler!)

    weil er eine Wirtschafts- und kommunale Ausgabenpolitik betrieben hat, die natürlich verheerende Folgen hat.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Er hat ja selber erklärt, daß er kein Geld mehr hat. Ich brauche nur zu bestätigen, was er selber erklärt hat. Der hat weder Geld für dringend notwendige Aufgaben noch Geld, um eine kommunale Auffanggesellschaft zu gründen. Das wäre ja auch gar nicht schlimm, wenn er nicht noch herginge und anderen die Schuld zulese, wo er doch gar nicht in der Lage ist, dieses Problem zu lösen. Das ist, finde ich, ein schlechter Stil.
    Wo ist der Deutsche Gewerkschaftsbund bei diesen ganzen Verhandlungen?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Der steht in der Ecke und schämt sich!)

    Wissen Sie, was die gemacht haben? Aller Respekt vor Herrn Matthöfer, der gestern abend gesagt hat: Ich mußte Kasse machen, um die kerngesunde Neue Heimat teuer zu verkaufen, um die Mißstände in anderen Landesverbänden zu reparieren.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Das war doch der einzige Grund für den leider teuren Verkauf.
    Ich darf Ihnen sagen, ich habe gestern noch ein Gespräch mit der Geschäftsführung der Neuen Heimat in München geführt. Die Verunsicherung der Mieter, die Sie da betreiben,

    (Anhaltende Zurufe von der SPD)

    ist aus vielerlei Gründen wirklich nicht zu verantworten. Erstens. Die Neue Heimat hat bereits in den letzten Jahren Wohnungen verkauft, die Neue Heimat in Bayern aber nur an Mieter und nur in beiderseitigem Einvernehmen. Zweitens. Die Erlöse aus diesen Verkäufen sind allesamt in Neubautätigkeit gegangen. Das heißt, man hat da verkauft und dafür neu gebaut, und zwar Sozialmietwohnungen. Drittens. 80 bis 90 % aller Mietverhältnisse der Neuen Heimat in München und in ganz Bayern haben noch eine Laufzeit von 8 bis 10 Jahren, ohne daß etwa schon die Nachwirkungsfrist gültig würde, die dann in Kraft tritt, wenn die Mittel vorzeitig zurückgegeben werden.

    (Zuruf von der SPD: Warum reden Sie dann von „eiskalt"?)

    — Das war eiskalt von der Neuen Heimat und vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Ich sage Ihnen nur, daß es die SPD und den Deutschen Gewerkschaftsbund den letzten Pfennig an Glaubwürdigkeit kostet, wenn Sie das so veranstalten, wie Sie das heute hier gemacht haben.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Frau Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Frau Hasselfeldt.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nach wie vor gilt: Der beste Mieterschutz ist ein ausreichendes Wohnungsangebot.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nur dann, wenn genügend Wohnungen da sind, verschwinden sozial unerwünschte Begleiterscheinungen wie beispielsweise Warteschlangen, hohe Mietsprünge bei Neuvermietungen oder auch die Tatsache: keine Auswahl bei der Wohnungssuche. Mehr Wohnungen bedeutet, der Druck auf die Mieten, auch bei bestehenden Vertragsverhältnissen, wird geringer. Die Erweiterung des Wohnungsangebots hilft also allen, die zur Zeit Schwierigkeiten am Wohnungsmarkt haben. Auf die Erweiterung des Wohnungsangebots setzt auch die Politik der Bundesregierung. Daß wir auf dem richtigen Weg sind, zeigen z. B. die Baugenehmigungszahlen,

    (Zurufe von der SPD)

    zeigen auch die Bewilligungen im sozialen Wohnungsbau: 75 % mehr Bewilligungen im sozialen Wohnungsbau, 30 % mehr Baugenehmigungen als im vergangenen Jahr. Am Anfang dieses Jahres gab es 40 % mehr Baugenehmigungen; bei den Mehrfamilienhäusern sind es sogar mehr als 70 %.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das muß einmal gesagt werden!)




    Bundesminister Frau Hasselfeldt
    Die Investitionstätigkeit überall, in jedem Land, zeigt, daß nicht nur die Baugenehmigungen vorhanden sind, sondern daß auch die Bautätigkeit im Wohnungsbau da ist. Ich stehe nicht allein, meine Damen und Herren von der Opposition, wenn ich sage, daß wir in diesem Jahr etwa 300 000 Fertigstellungen erreichen werden.

    (Conradi [SPD]: Da bin ich aber gespannt!)

    Es sind mehrere Forschungsinstitute, die auch von dieser Größenordnung ausgehen.
    Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch allen danken, die mitgeholfen haben, daß wir diesen Erfolg verzeichnen können, den privaten Investoren, den Ländern, den Gemeinden, den Unternehmen der Bauwirtschaft und den Arbeitnehmern.
    Allerdings muß ich auch sagen, nicht von überall haben wir Unterstützung erfahren, im Gegenteil: Einige SPD-regierte Länder haben unsere wohnungspolitischen Maßnahmen nicht nur nicht unterstützt, sondern behindert und blockiert. Ich nenne Ihnen einige Beispiele.

    (Conradi [SPD]: Bayern hat den Vermittlungsausschuß angerufen!)

    Beispiel Nordrhein-Westfalen: Für einen erleichterten Dachgeschoßausbau wäre in Nordrhein-Westfalen die Änderung der Landesbauordnung nötig. Sie wird nicht nur nicht initiiert, sondern eine entsprechende Initiative der Union wurde abgelehnt. Immer mehr Klagen von Gemeinden gerade in diesem Land kommen auf mich zu, Klagen über bürokratische Gängelei durch die Landesregierung, die in die kommunale Bauleitplanung hineinregieren will, ganz zu schweigen davon, daß es Nordrhein-Westfalen ablehnt, im sozialen Wohnungsbau die vereinbarte Förderung einzuführen.

    (Conradi [SPD]: Na Gott sei Dank! — Müntefering [SPD]: Da haben sie recht!)

    Die Möglichkeit, schnell viele Wohnungen zu bauen, wird hier nicht wahrgenommen. Ich würde nur wünschen, daß Sie Ihren Einfluß auf die Genossen hier im Lande, auf Ihre Genossen, ausüben würden, um wirklich einmal zu mehr Wohnungen in diesem Lande zu kommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Reschke [SPD]: Das ist doch kein sozialer Wohnungsbau, den Sie da wollen!)

    Meine Damen und Herren, die Wohnungsbauverhinderungspolitik gibt es auch in SPD-regierten Städten. Auch hier nur einige wenige Beispiele. In Frankfurt wurde ein bereits festgelegtes Baugebiet wieder gestrichen. In Mannheim wurden die Flächen für Wohngebiete beschränkt,

    (Conradi [SPD]: Weil sie nicht Silos von 3 000 Wohnungen haben wollten wie Sie!)

    und in München ist die Ausweisung von Flächen für den Wohnungsbau in den letzten Jahren dramatisch gesunken: von fast 7 000 Wohnungen auf nur noch etwa 800 Wohnungen. — Meine Damen und Herren, das sind konkrete Zahlen, die deutlich machen, wo die Versäumnisse sind.
    Nun mag man natürlich über die Wahrnehmung der Verantwortung in der Wohnungspolitik von Bund, Ländern und Gemeinden streiten können. Ich bin mir sicher, meine Damen und Herren, daß sich die Bürger, daß sich die Wohnungssuchenden ihr Urteil darüber bilden werden, wer ihnen wirklich hilft und wer nur redet. Die Bundesregierung kann sich diesem Urteil mit gutem Gewissen stellen. Sie tun sich dabei schon etwas schwerer.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Conradi [SPD]: Was ist denn mit dem Mietrecht?)

    — Ich habe noch einige Minuten Redezeit, Herr Kollege.

    (Conradi [SPD]: Nur auf, nur zu!)

    Während Sie die umfangreichen wohnungspolitischen Sofortmaßnahmen der Bundesregierung mit verbalen Wahlkampfattacken wegreden wollen, sehen Sie seelenruhig zu, wie Ihre Parteifreunde im Deutschen Gewerkschaftsbund ein weiteres Mal Zigtausende von Sozialwohnungen verscherbeln.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Zum Thema Mieterschutz!)

    Wo waren Sie denn, meine Damen und Herren, als es darum ging, Ihren Genossen von der BGAG etwas vom Mieterschutz zu erzählen?
    Diese mieterfeindliche Politik tragen wir nicht mit. Das ist Ihre sogenannte soziale Wohnungspolitik; das ist Ihr Verständnis von Mieterschutz. Darüber sollten wir heute — und nicht nur heute — reden. Das ist eine Politik, die den berechtigten Interessen der Mieter ins Gesicht schlägt.

    (Zuruf von der SPD: Sprechen Sie über Ihre Vorschläge, wann, wo, wie!)

    Unsere Politik ist eine andere. Wir haben bereits ganz konkrete Maßnahmen zum Mieterschutz ergriffen.
    Erstens. Im Sozialwohnungsbestand sind bei vorzeitiger Darlehensrückzahlung mögliche Mieterhöhungen begrenzt und die Belegungs- und Mietpreisbindungen um zwei Jahre verlängert worden.
    Zweitens. Die Kündigungssperrfrist bei Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen wird von drei auf fünf Jahre verlängert werden.
    Drittens. Das Wohngeld wird zum 1. Oktober für alle anspruchsberechtigten Haushalte erhöht. Bund und Länder werden dabei zusätzlich 1,2 Milliarden DM bereitstellen.
    Nun, mehr Mieterschutz, zusätzliche Fördermaßnahmen, alles, was wir auf den Weg gebracht haben, kann natürlich nicht von heute auf morgen alle wohnungspolitischen Probleme draußen im Lande lösen. Wohnungen werden halt nicht über Nacht gebaut. Es sind jetzt erst sechs Monate vergangen, seit wir das Wohnungsbauprogramm aufgelegt haben. Noch drücken die fehlenden Wohnungen die Mieten nach oben, und dies ist vor allem in den Ballungsgebieten zu verspüren. Ich möchte dies ganz deutlich betonen. Es ist nicht überall im Land; es ist nicht in allen Städten; es ist in den Ballungsgebieten, wo die Zahl der Haushalte, die wirtschaftlich darunter leiden, grö-



    Bundesminister Frau Hasselfeldt
    ßer wird. Vor dieser Entwicklung kann ich und werde ich meine Augen nicht verschließen.
    Deshalb suche ich nach Möglichkeiten, um diesen Mietern zu helfen. Es gibt dabei verschiedene Ansätze — Sie kennen sie —, über die in aller Ruhe und ausführlich diskutiert werden muß. Es ist eine wichtige Entscheidung, die hier zu treffen ist, die nicht von heute auf morgen unüberlegt zu treffen sein wird.
    Es ist dabei auch zu berücksichtigen, daß mögliche Maßnahmen örtlich begrenzt und zeitlich befristet sein müssen. Darüber werden wir in der Bundesregierung sprechen, und wir werden, meine Damen und Herren, so wie bisher zu Lösungen kommen, die den Mietern helfen werden. Dabei werden wir auf eines ganz bestimmt achten — da bin ich bei dem, was ich am Anfang gesagt habe — , nämlich darauf, den wachsenden Wohnungsbau in diesem Land nicht kaputtzumachen. Deshalb gehen wir mit großer Behutsamkeit vor

    (Conradi [SPD]: Steigende Zinsen!)

    und mit großem Problembewußtsein an die Arbeit. Es bleibt dabei: mehr Wohnungsbau ist der beste Mieterschutz. Dafür steht diese Bundesregierung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)