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    Plenarprotokoll 11/191 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 191. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Toetemeyer 14705 A Eintritt des Abg. Häuser in den Deutschen Bundestag 14705 A Wahl der Abg. Frau Folz-Steinacker zur Schriftführerin als Nachfolgerin der Abg. Frau Würfel 14705 A Erweiterung der Tagesordnung 14705 B Abwicklung der Tagesordnung 14705 B Absetzung der Punkte 5 — Arzneimittelgesetz und 8b — Information über die Tätigkeit der Sicherheitsbehörden — von der Tagesordnung 14705 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Aktuelle Stunde betr. Verhinderung der erneuten Machtübernahme der Roten Khmer in Kambodscha Frau Kelly GRÜNE 14705 C Dr. Pinger CDU/CSU 14706 C Dr. Soell SPD 14707 B Irmer FDP 14707 D Schäfer, Staatsminister AA 14708 C Tagesordnungspunkt 2: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes und des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland (Drucksache 11/6005) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Juli 1989 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Volksrepublik Bulgarien über die Schiffahrt auf den Binnenwasserstraßen (Drucksache 11/6034) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 4 vom 25. April 1989 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte (Drucksache 11/6035) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften über den Jahresabschluß und den konsolidierten Abschluß von Banken und anderen Finanzinstituten (Bankbilanzrichtlinie-Gesetz) (Drucksache 11/6275) e) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1988 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1988) — (Drucksache 11/6136) 14710 A Tagesordnungspunkt 3 a: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 135 zu Petitionen (Drucksache 11/5406) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 146 zu Petitionen (Drucksache 11/6252) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 147 zu Petitionen (Drucksache 11/6253) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3 b: b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Änderung des Berichtszeitraums für die Halbjahresberichte der Bundesregierung über die Tätigkeit der Europäischen Gemeinschaft, des Europarates und der Westeuropäischen Union (Drucksachen 11/4241, 11/4877) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3 c: Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Reddemann und weiterer Abgeordneter: Unterrichtung des Deutschen Bundestages über den Stand der Unterzeichnung und Ratifizierung europäischer Abkommen und Konventionen durch die Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/5180, 11/6074) in Verbindung mit d) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung von Strafverfahren (Drucksache 11/6284) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 27 02 Titel 642 21 (Kosten auf Grund des Gesundheitsabkommens mit der DDR und Förderung des Besuchsreiseverkehrs) (Drucksachen 11/5745, 11/6269) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 27 02 Titel 642 21 (Kosten auf Grund des Gesundheitsabkommens mit der DDR und Förderung des Besuchsreiseverkehrs) (Drucksachen 11/5942, 11/6273) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 05 02 Titel 686 01 — Hilfe für Deutsche im Ausland — (Drucksachen 11/5721, 11/6270) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 656 03 — Zuschuß des Bundes an die knappschaftliche Rentenversicherung — (Drucksachen 11/5932, 11/6272) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 681 05 — Einmalige Unterstützung für im Bundesgebiet einschließlich Berlin (West) eintreffende Aus- und Übersiedler — (Drucksachen 11/5915, 11/6300) 14710 C Tagesordnungspunkt 4: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 20. Dezember 1985 zur Koordinierung der Vorschriften über gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (Investment-Richtlinie-Gesetz) (Drucksache 11/5411) b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Kapitalverkehrsteuergesetzes (Drucksachen 11/4711, 11/6262, 11/6217) Uldall CDU/CSU 14712 D Dr. Wieczorek SPD 14714 C Dr. Grünewald CDU/CSU 14715 A Uldall CDU/CSU 14715D Dr. Faltlhauser CDU/CSU 14716C, 14716D Dr. Solms FDP 14718D Hüser GRÜNE 14720 A Dr. Grünewald CDU/CSU 14721 B Dr. Wieczorek SPD 14721 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF 14722B Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 26. Oktober Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 III 1979 über den physischen Schutz von Kernmaterial (Drucksachen 11/3990, 11/6218) Dr. Friedrich CDU/CSU 14724 B Reuter SPD 14725 B Frau Dr. Segall FDP 14727 A Frau Wollny GRÜNE 14727 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMU 14728B Wüppesahl fraktionslos 14728 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung des Zwischenberichts der Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik — Bildung 2000" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 9. Dezember 1987 (Drucksachen 11/1448, 11/5349) Kuhlwein SPD 14729 B Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 14732 B Frau Hillerich GRÜNE 14734 C Neuhausen FDP 14736 B Kastning SPD 14738 A Frau Dr. Götte SPD 14738 D Oswald CDU/CSU 14741A Dr. Penner SPD 14743A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 14743 D Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 14744 D Tagesordnungspunkt 8 a: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Such, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Tätigkeit des Verfassungsschutzes (Drucksachen 11/4662, 11/5982) Such GRÜNE 14746B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 14746 D Dr. Olderog CDU/CSU 14748 A Such GRÜNE 14748D, 14749 B Dr. Emmerlich SPD 14750 B Dr. Hirsch FDP 14751 D Spranger, Parl. Staatssekretär BMI 14754 A Dr. Hirsch FDP 14754D, 14755D Dr. Penner SPD 14755 B Dr. Emmerlich SPD 14756 A Wüppesahl fraktionslos 14756 B Tagesordnungspunkt 9: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichttätigwerden der Bundesregierung bei der Abwendung von Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung, Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft 85/203 EWG (Drucksache 11/5210) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Knabe, Brauer, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Maßnahmen gegen Luftverschmutzung und Gesundheitsgefährdung durch photochemischen Smog (Drucksachen 11/2872, 11/5143) Frau Rock GRÜNE 14757 D Schmidbauer CDU/CSU 14758 D Dr. Kübler SPD 14760A Gries FDP 14760 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMU 14761 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Gries, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (Drucksache 11/6261) Tillmann CDU/CSU 14763 B Ibrügger SPD 14765 A Gries FDP 14766 D Opel SPD 14768B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMV 14770A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/6279 vom 19. Januar 1990 — Genehmigungsfähigkeit der geplanten Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben angesichts der laut einer Industriestudie ermittelten fehlerhaften Safeguard-Kontrollmöglichkeiten MdlAnfr 13 Frau Wollny GRÜNE Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 14693 B ZusFr Frau Wollny GRÜNE 14693 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14694 A Aufrechterhaltung des US-Truppenübungsplatzes Hohenfels MdlAnfr 15 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Carstens BMF 14694 B ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 14694 C ZusFr Frau Beer GRÜNE 14694 D IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Zuleitung der Vermerke und Reiseberichte des Bundesministeriums der Finanzen im Zusammenhang mit dem U-Boot-Geschäft mit Südafrika an die Staatsanwaltschaft Kiel MdlAnfr 17 Frau Beer GRÜNE Antw PStSekr Carstens BMF 14695 A ZusFr Frau Beer GRÜNE 14695 A ZusFr Gansel SPD 14695 C Berechnungsgrundlage für die Friedensstärke der Bundeswehr; Senkung der Friedensstärke bei Herabsetzung der Wehrpflichtzeit MdlAnfr 21, 22 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 14696A, 14697 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14696B, 14697D ZusFr Frau Beer GRÜNE 14696 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14697A, 14698 B ZusFr Dr. Kübler SPD 14698 C Rechtsgrundlage für die Geheimhaltung von Militärtransporten mit gefährlichen Stoffen; Überprüfung der mit den verbündeten Streitkräften geschlossenen Abkommen MdlAnfr 23, 24 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg . 14698D, 14700 A ZusFr Dr. Kübler SPD 14698D, 14700A ZusFr Frau Beer GRÜNE 14699C, 14701B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14700 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14700 D ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE 14701 A Zeitpunkt des Ausstiegs der Bundesregierung aus dem Projekt Jäger 90 angesichts des Kaufs des deutschen Panzers Leopard durch Großbritannien nur bei Nichtausscheiden aus dem Projekt MdlAnfr 25, 26 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Wimmer BMVg 14701B, 14702C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14701 C, 14702 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14701D, 14702D ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE 14701 D ZusFr Frau Beer GRÜNE 14702 A ZusFr Gansel SPD 14702B, 14702 D Benachteiligung von Frauen bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen zum Arzt im Praktikum MdlAnfr 27, 28 Frau Ganseforth SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 14703A, 14703D ZusFr Frau Ganseforth SPD 14703B, 14703D Versendung von Ärztemustern in die DDR angesichts des bestehenden Medikamentenmangels MdlAnfr 29, 30 Antretter SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 14704B, 14704 D ZusFr Antretter SPD 14704C, 14704 D Nächste Sitzung 14770 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14773* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Spilker (CDU/ CSU) gemäß § 31 GO BT zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses — Sammelübersicht 135 zu Petitionen — (Drucksache 11/5406) 14773* B Anlage 3 Stand des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Bonn gegen einen Beamten des Bundeskanzleramtes MdlAnfr 14 — Drs 11/6279 — Hoss GRÜNE SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen BK 14773* D Anlage 4 Teilnahme der Bundesminister Dr. Waigel und Dr. Schäuble an einem Gespräch mit Vertretern der U-Boot-Firmen HDW und IKL am 11. Dezember 1984 in Bonn MdlAnfr 16 — Drs 11/6279 — Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14773* D Anlage 5 Übersicht über die Zivilbediensteten bei Bundeswehr und verbündeten Streitkräften in Rheinland-Pfalz MdlAnfr 18 — Drs 11/6279 — Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14774* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 V Anlage 6 Ausstattung der Geldspielgeräte mit manipulationssicheren Zählwerken zur Vermeidung von Umsatzsteuerverlusten MdlAnfr 19, 20 — Drs 11/6279 — Reschke SPD SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14774* C Anlage I Einleitung eines atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens für den seit 1981 auf dem Gelände der Gesellschaft für Kernforschung und Kernschiffahrt (GKSS) in Geesthacht eingelagerten Reaktordruckbehälter MdlAnfr 42 — Drs 11/6279 — Wüppesahl (fraktionslos) SchrAntw PStSekr Grüner BMU 14774* D Anlage 8 Unkorrekte Abrechnungen durch falsche Programmierung der Zählimpulsgeber bei Fernsprechanlagen der Bundespost MdlAnfr 45 — Drs 11/6279 — Wüppesahl (fraktionslos) SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 14775* B Anlage 9 Widersprüchliche Aussagen über eine bundesweite Verbreitung der DDR-Fernsehprogramme; finanzieller Aufwand bei kostenloser Bereitstellung von zwei Kanälen durch das Bundespostministerium MdlAnfr 46, 47 — Drs 11/6279 — Roth SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 14775* C Anlage 10 Versagung der vom Deutschen Freundschaftskreis in Oppeln beantragten vereinsrechtlichen Zulassung in Polen durch Entscheidung des Wojewodschaftsgerichts MdlAnfr 48 — Drs 11/6279 — Jäger CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 14775* D Anlage 11 Übergabe der Aufzeichnungen des persönlichen Referenten von Bundesaußenminister Genscher über ein Gespräch mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden von HDW am 12. Oktober 1984 an den 1. Untersuchungsausschuß MdlAnfr 49 — Drs 11/6279 — Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* A Anlage 12 Feststellung des Baus von U-Booten durch eine internationale Inspektion des Werftgeländes in Durban MdlAnfr 50 — Drs 11/6279 — Frau Wollny GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* B Anlage 13 Inhalt der Stellungnahmen des Auswärtigen Amtes zur Störung der auswärtigen Beziehungen durch das U-Boot-Geschäft mit Südafrika MdlAnfr 51, 52 — Drs 11/6279 — Frau Eid GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* C Anlage 14 Lieferung von Know-how und U-Boot-Teilen im Zusammenhang mit dem genehmigten U-Boot-Geschäft mit Israel nach Südafrika MdlAnfr 53 — Drs 11/6279 — Frau Dr. Vollmer GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* D Anlage 15 Erkundigungen über den Bau von U-Booten in Südafrika MdlAnfr 54 — Drs 11/6279 — Frau Beer GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14777* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14693 191. Sitzung Bonn, den 25. Januar 1990 Beginn: 14.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14771 Berichtigung 189. Sitzung, Seite 14652 A, Zeile 5: Statt „Fiebig" ist „Bindig" zu lesen. 190. Sitzung, Seite 14692 ' D, Zeile 3: Statt „Niedersachsen 32,0 v. H..." ist „Niedersachsen 37,0 v. H..." zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 26. 01. 90 * Frau Becker-Inglau SPD 26. 01. 90 Frau Conrad SPD 26. 01. 90 Eich GRÜNE 26. 01. 90 Dr. Fell CDU/CSU 25. 01. 90 Francke (Hamburg) CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Friedmann CDU/CSU 25. 01. 90 Gallus FDP 26. 01. 90 Dr. von Geldern CDU/CSU 26. 01. 90 Genscher FDP 25. 01. 90 Grünbeck FDP 26. 01. 90 Frau Dr. Hartenstein SPD 26. 01. 90 Frhr. Heereman von CDU/CSU 26. 01. 90 Zuydtwyck Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Hensel GRÜNE 26. 01. 90 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 26. 01. 90 Dr. Hornhues CDU/CSU 25. 01. 90 Jung (Limburg) CDU/CSU 26. 01. 90 Jungmann (Wittmoldt) SPD 26. 01. 90 Klein (München) CDU/CSU 26. 01. 90 Lattmann CDU/CSU 26. 01. 90 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 26. 01. 90 Maaß CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Müller CDU/CSU 26. 01. 90* Nagel SPD 26. 01. 90 Petersen CDU/CSU 26. 01. 90** Dr. Scheer SPD 26. 01. 90 Frau Schilling GRÜNE 26. 01. 90 Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 25. 01. 90 Frau Schoppe GRÜNE 26. 01. 90 Frhr. von Schorlemer CDU/CSU 26. 01. 90 Schröer (Mülheim) SPD 26. 01. 90 Seiters CDU/CSU 26. 01. 90 Straßmeir CDU/CSU 26. 01. 90 Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Will-Feld CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 25. 01. 90 Würtz SPD 26. 01. 90 Zeitler SPD 26. 01. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Spilker (CDU/CSU) gemäß § 31 GO BT zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses - Sammelübersicht 135 zu Petitionen - - Drucksache 11/5406 - Als Abgeordneter des Wahlkreises Altötting-Mühldorf-Ebersberg und zugleich für die Mitglieder der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag gebe Anlagen zum Stenographischen Bericht ich zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses folgende Erklärung ab: Wir gehen davon aus, daß die vom Petitionsausschuß für den Abschnitt Forstinning-Ampfing der geplanten A 94/B 12 München-Mühldorf-Simbach empfohlene Überprüfung im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens Forstinning-Pastetten vorgenommen wird. Hierzu hat der zuständige Bayerische Staatsminister des Innern mitgeteilt, daß er das Ergebnis dieser qualifizierten landesplanerischen Abklärung bis Mitte dieses Jahres erwartet. Dieses Verfahren trägt dem sachlichen Anliegen des Petitionsausschusses Rechnung. Es ist unbestritten, daß die geplante A 94/B 12 wegen ihrer besonderen Verkehrsbedeutung für die Bevölkerung, aber auch für die Anlieger und Benutzer der bestehenden Bundesstraße 12 und zur Verbesserung der Struktur in Südostbayern dringend erforderlich ist. Ihre Realisierung darf im Interesse der Bevölkerung, die wegen der schlimmen Verkehrsverhältnisse schon viele Opfer beklagen mußte, nicht verzögert werden. Unabhängig davon halte ich die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages vom 18. Oktober 1989 für rechtlich bedenklich. Ich habe daher gegen seine Empfehlung votiert, obwohl ich ihr hinsichtlich der anderen Petitionen gerne zugestimmt hätte. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Frage des Abgeordneten Hoss (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 14): Wie ist nach den Informationen der Bundesregierung der gegenwärtige Stand des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Bonn gegen den Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt, H. T., wegen des Verdachts des Verwahrungsbruchs? Das Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft Bonn nach § 170 Abs. 2 Strafprozeßordnung eingestellt, da das Verhalten des Beamten keinen Straftatbestand darstellte. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 16): Haben der Bundesminister der Finanzen, Dr. Waigel, und der Bundesminister des Innern, Dr. Schäuble, an einem Gespräch am 11. Dezember 1984 mit Vertretern der U-Boot-Firmen HDW und IKL in Bonn teilgenommen, wie dies in einem Vorstandsprotokoll der Firma HDW vom 10./11. Dezember 1984 angekündigt wurde, in dem zu lesen stand, daß die Herren Waigel und Schäuble bei dem Gespräch anwesend sein würden? 14774* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Die Frage ist Gegenstand der Beweisaufnahme des 1. Untersuchungsausschusses — 11. Wahlperiode. Die Bundesregierung sieht deshalb von einer Beantwortung an dieser Stelle ab, um das weitere Verfahren abzuwarten. Dies gebietet auch der Respekt vor dem Bundesverfassungsgericht, das, wie Ihnen bekannt ist, über eine Organklage der SPD-Fraktion gegen den Deutschen Bundestag zu entscheiden hat. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Frage des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 18): Hat die Bundesregierung eine Übersicht über das auf militärischen Standorten der Bundeswehr und der Alliierten in Rheinland-Pfalz beschäftigte Zivilpersonal, seine Altersstruktur, Qualifikation, Wohnorte etc.? Aufstellungen über das in Rheinland-Pfalz beschäftigte Zivilpersonal der Bundeswehr liegen der Bundesregierung nicht vor, da die Bundeswehrverwaltung nach Ober- und Mittelbehörden und nicht nach Ländern organisiert ist. Da es sich um mehrere tausend Arbeitnehmer handelt, sind hierzu umfängliche Ermittlungen und Auswertungen erforderlich, die einen erheblichen Zeitaufwand erfordern. Bezüglich der örtlichen zivilen Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften in Rheinland-Pfalz stehen der Bundesregierung aktuelle Angaben nur zur Gesamtzahl der Arbeitnehmer zur Verfügung, untergliedert nach Arbeitern und Angestellten, Männern und Frauen. Die Bundesregierung läßt jedoch gegenwärtig aktuelle statistische Unterlagen über die Struktur der bei den Streitkräften im gesamten Bundesgebiet beschäftigten örtlichen zivilen Arbeitnehmer erarbeiten, u. a. zur Beantwortung der Großen Anfrage „Zivile Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften" (Drucksache 11/5720). Sie wird in der Beantwortung dieser Anfrage auch auf die Verteilung dieser Arbeitnehmerschaft nach Standorten und nach Qualifikation in der gegenwärtigen Beschäftigung eingehen. Sobald die Arbeiten zur Beantwortung der Großen Anfrage abgeschlossen sind, bin ich gern bereit, Ihnen die entsprechenden Angaben bezüglich der Arbeitnehmer — einschließlich der Arbeitnehmer bei der Bundeswehr — in Rheinland-Pfalz schriftlich zuzuleiten und dabei auch Angaben zur Altersstruktur zu machen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Fragen des Abgeordneten Reschke (SPD) (Drucksache 11/6279 Fragen 19 und 20) : Welche Anstrengungen hat die Bundesregierung bereits unternommen bzw. wird sie unternehmen, urn der Aufforderung des Deutschen Bundestages vom April 1989 nachzukommen, darauf hinzuwirken, daß neue Geldspielgeräte zur korrekten Erfassung der Einsätze mit manipulationssicheren Zählwerken ausgestattet werden, und klarzustellen, daß als Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer die Summe der Einsätze zugrunde zu legen ist, insbesondere vor dem Hintergrund der Feststellung des Bundesrechnungshofes vom Oktober 1989, daß das Schätzverfahren bei der Ermittlung der Umsatzbesteuerung aus dem Betrieb von Spielgeräten mit Geldgewinnmöglichkeiten alleine von 1984 bis 1987 zu rund 1 Mrd. DM an Steuerausfällen geführt hat? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, daß in Zukunft bei Geldspielgeräten mit eingebautem Zählwerk auch das tatsächliche Entgelt und nicht der Kasseninhalt als Bemessungsgrundlage zur Ermittlung der Umsatzsteuer herangezogen wird, angesichts der Aussage des Bundesrechnungshofes, daß bereits seit einigen Jahren fast alle neu zugelassenen Geldspielgeräte Zählwerke besitzen, der Einbau von Zählwerken in neue Geräte ohne großen Aufwand möglich ist und viele Geräteaufsteller bereits seit Jahren Zählwerke verwendeten? Aufgrund der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 20. April 1989 hat die Bundesregierung eine Reihe von Gesprächen mit den betroffenen Wirtschaftsverbänden und den obersten Finanzbehörden der Länder geführt. Hierbei stand die von verschiedenen Seiten erhobene Forderung im Vordergrund, eine genauere Ermittlung der Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer beim Betrieb von Geldspielgeräten mit Hilfe von Zählwerken zu erreichen. Der Bundesminister für Wirtschaft hat inzwischen den Entwurf einer Zweiten Verordnung zur Änderung der Spielverordnung erarbeitet. Dieser enthält unter anderem die Verpflichtung, daß Neugeräte künftig mit Zählwerken ausgestattet sein müssen. Dieser Verordnungsentwurf wird z. Z. im Bundesrat beraten. Der Bundesminister der Finanzen hat die umsatzsteuerlichen Fragen mit den obersten Finanzbehörden der Länder erörtert. Für die neuen Geräte, die über Zählwerke verfügen müssen, wird eine Schätzung der Besteuerungsgrundlagen rechtlich nicht mehr erforderlich sein. Für die Altgeräte, deren Betrieb noch bis zu vier Jahren zugelassen sein soll, wird eine Übergangsregelung durch Verwaltungsvorschrift getroffen. Sie wird eine stufenweise Anhebung des Vervielfältigers vorsehen, deren Ausmaß mit den Ländern abgestimmt wird. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Wüppesahl (fraktionslos) (Drucksache 11/6279 Frage 42): Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14775* Sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, den auf dem Gelände der Gesellschaft für Kernforschung und Kernschiffahrt (GKSS) in Geesthacht seit 1981 eingelagerten Reaktordruckbehälter der Otto Hahn in einem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren mit z. B. öffentlichem Erörterungstermin genehmigen zu lassen, weil — entgegen den Behauptungen der GKSS zum Zeitpunkt der Entscheidung dieser Einlagerung — bis heute weder geforscht worden ist noch auch bloß vage Überlegungen existieren, Forschung an diesem Reaktordruckbehälter zu betreiben, und somit in der Öffentlichkeit längst der Eindruck entstanden ist, daß damit lediglich mit Hilfe einer Bundesforschungseinrichtung ein Atommüllproblem der Atomindustrie beseitigt werden soll? Das Sozialministerium des Landes Schleswig-Holstein in Kiel hat am 30. April 1981 gemäß § 3 StrlSchV genehmigt, Komponenten der NS Otto Hahn, darunter den Reaktordruckbehälter des Schiffes für wissenschaftliche Untersuchungen zu lagern. Für ein darüber hinausgehendes oder für ein erneutes atomrechtliches Genehmigungsverfahren besteht derzeit keine Veranlassung. Es ist nach wie vor vorgesehen, den Reaktordruckbehälter für wissenschaftliche Forschungen zu benutzen. Es handelt sich somit bei dem Reaktordruckbehälter nicht um radioaktiven Abfall. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Wüppesahl (fraktionslos) (Drucksache 11/6279 Frage 45): Wie ist es möglich, daß die Deutsche Bundespost falsch programmierte Zählimpulsgeber installiert hat, die zu unkorrekten Abrechnungen führten, und daß dieser Mißstand z. B. in Geesthacht von einem Redakteur aufgeklärt werden konnte? Durch Arbeitsfehler wurden bei Erweiterungsarbeiten für Leitungen zwischen Geesthacht und Schwarzenbek ein Teil der eingesetzten Zählimpulsgeber falsch geschaltet. Dieser Fehler hat sich sowohl begünstigend als auch zum Nachteil der Kunden ausgewirkt. Es wurden ein Teil der Verbindungen von Geesthacht z. B. nach Hamburg nicht mehr zum Nahtarif mit 8 bzw. 12 Minuten, sondern zum Fernzonentarif I mit 60 bzw. 120 Sekunden berechnet. Dies wurde am 2. Januar 1990 von dem von Ihnen angesprochenen Journalisten an seinem Gebührenzähler beobachtet und an die Oberpostdirektion Hamburg gemeldet. Die fehlerhaften Leitungen wurden gesperrt und nach der Störungsbeseitigung am 3. Januar 1990 wieder freigegeben. Der betroffene Teilnehmerkreis ist durch Presseverlautbarungen und eine Beilage zur Telefonrechnung informiert, so daß die zuviel einbehaltenen Beträge erstattet werden können. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Roth (SPD) (Drucksache 11/6279 Fragen 46 und 47): Kann die Bundesregierung die von ihr ausgesprochenen, widersprüchlich klingenden Aussagen erläutern, wonach für eine bundesweite Verbreitung der DDR-Fernsehprogramme über Satellit urheberrechtliche Probleme eine besondere Rolle spielen, während dagegen die Einspeisung dieser Programme in Kabelnetze, wie z. B. der Städte Hamburg oder West-Berlin, keine Schwierigkeit bereitet? Welche Kosten würden für die Bundesrepublik Deutschland bzw. die Deutsche Demokratische Republik zusätzlich entstehen, wenn das Bundesministerium für Post und Telekommunikation einen oder zwei Kanäle auf einem ihrer Rundfunk-Satelliten für die DDR kostenlos zur Verfügung stellen würde? Zu Frage 46: Die Heranführung von DDR-Fernsehprogrammen über Satellit und die anschließende bundesweite Einspeisung in die Breitbandverteilnetze der Deutschen Bundespost TELEKOM wirft besondere urheberrechtliche Probleme auf, weil die Deutsche Bundespost TELEKOM für die Einspeisung eine Erklärung des DDR-Fernsehens benötigt, nach der die erforderlichen Rechte für eine Weiterverbreitung erworben sind und die Deutsche Bundespost TELEKOM als Kabelnetzbetreiber von etwaigen weiteren Forderungen freigestellt wird. Dieser Rechteerwerb zieht Kosten in noch nicht bekannter Höhe für die DDR nach sich. Die schon jetzt vorgenommene Einspeisung des DDR-Fernsehens als ortsüblich empfangbares Programm in verschiedene Breitbandverteilnetze, z. B. in Hamburg oder Berlin, bereitet insofern keine Schwierigkeiten, als die Abgeltung von Rechten für die Einspeisung ortsüblich empfangbarer Programme generell in einem besonderen Vertragswerk mit allen Rechteinhabern bereits pauschal geregelt ist. Zu Frage 47: Für die Bereitstellung von Fernmeldesatellitenübertragungskapazität der Deutschen Bundespost TELEKOM (z. B. DFS Kopernikus) zur Heranführung von Fernsehsignalen an Breitbandverteilnetze erhebt die Deutsche Bundespost TELEKOM ein Entgelt in der Größenordnung von 12 Millionen DM je Jahr und Fernsehprogramm. Die Übertragungskapazität des Rundfunksatelliten TV-SAT 2 steht für die DDR-Fernsehprogramme nicht zur Verfügung, da die Belegung des TV-SAT 2 entsprechend dem Rundfunkstaatsvertrag der Bundesländer vorgenommen wird. Über den Rundfunksatelliten werden die Fernsehprogramme ARD 1 plus, 3sat, RTL Plus, SAT 1 und das noch nicht benannte private Programm der Westschienenländer Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hessen und Saarland abgestrahlt. Anlage 10 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/6279 Frage 48) : 14776* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Trifft es zu, daß entgegen den Abmachungen zwischen der Bundesregierung und der polnischen Regierung dem Deutschen Freundschaftskreis in Oppeln durch den Entscheid des zuständigen Wojewodschaftsgerichts die vereinsrechtliche Zulassung versagt worden ist, und was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um sicherzustellen, daß die Menschen- und Minderheitenrechte der Deutschen unter polnischer Staatsgewalt tatsächlich respektiert werden? Das Wojewodschaftsgericht Oppeln hat mit Beschluß vom 24. Juli 1989 — also noch vor der Reise des Bundeskanzlers nach Polen — den Antrag der „Kulturellen Gesellschaft der deutschen Minderheit" in Oppeln auf Registrierung abgelehnt. Dagegen haben die Antragsteller Beschwerde beim Obersten Gericht in Warschau eingelegt. Die Urteilsverkündung ist nach der Revisionsverhandlung am 17. Januar 1990 auf den 31. Januar 1990 terminiert. Die Deutsche Botschaft in Warschau steht in engem und ständigem Kontakt mit den Antragstellern, die anwaltlich beraten und vertreten sind. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 49): Ist der Bundesminister des Auswärtigen, Genscher, bereit, den Wortlaut der Aufzeichnungen seines Persönlichen Referenten über ein Gespräch am 12. Oktober 1984 zwischen Bundesminister Genscher und dem damaligen Vorstandsvorsitzenden von HDW, Klaus Ahlers, dem 1. Untersuchungsausschuß nunmehr zur Verfügung zu stellen, nachdem er dies bereits bei seiner Vernehmung vor dem 4. Untersuchungsausschuß der 10. Wahlperiode am 17. Februar 1987 zugesagt hatte? Die Frage steht im Zusammenhang mit der Beweisaufnahme des 1. Untersuchungsausschusses (11. Wahlperiode). Ein entsprechendes Ersuchen des Untersuchungsausschusses liegt bisher nicht vor. Im übrigen hat das Bundesverfassungsgericht über eine Organklage der SPD-Fraktion gegen den Deutschen Bundestag noch nicht entschieden. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Wollny (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 50): Ist die Bundesregierung bereit, bei der südafrikanischen Regierung die Forderung nach einer internationalen Inspektion des Werftgeländes der Firma S. A. in Durban vorzutragen, um so feststellen zu können, ob dort im Moment U-Boote gebaut werden, die den Frieden in der Region des Südlichen Afrika weiter gefährden könnten? Der Chef der südafrikanischen Marine, Vizeadmiral Dries Putter, hat, wie bereits in der Fragestunde vom 7. Dezember 1989 auf die Frage der MdB Wollny mitgeteilt, offiziell erklärt, daß bereits im Juli 1988 das Projekt, eigene U-Boote zu bauen, im Zusammenhang mit der Modernisierung dreier 1969 bis 1970 von Frankreich gelieferter U-Boote der Daphne-Klasse auf unbestimmte Zeit verschoben worden sei. Am 19. Januar 1990 verkündete umfangreiche Sparmaßnahmen im südafrikanischen Verteidigungshaushalt, die in erster Linie die Marine betreffen, lassen Zweifel sogar daran zu, ob die Modernisierung der U-Boote der Daphne-Klasse wie geplant fortgesetzt werden kann. Die für den Bau neuer U-Boote erforderlichen Mittel dürften damit auf absehbare Zeit nicht verfügbar sein. Unter diesen Umständen glaubt die Bundesregierung nicht, daß Forderungen nach internationalen Inspektionen zu zusätzlichen Informationen führen. Anlage 13 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Eid (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Fragen 51 und 52): Welchen Inhalt hat die am 15. Dezember 1989 gegenüber der Staatsanwaltschaft Kiel abgegebene Stellungnahme des Auswärtigen Amtes zur Frage der „erheblichen" Störung der auswärtigen Beziehungen durch das U-Boot-Geschäft der Firmen HDW und IKL mit Südafrika? Trifft es zu, daß das Auswärtige Amt auch nach der Durchsuchungsaktion der Staatsanwaltschaft Kiel bei den Firmen HDW und IKL vom 4. Januar 1990 erneut bei der Staatsanwaltschaft vorstellig geworden ist, um zu erklären, daß das U-Boot-Geschäft mit Südafrika keine „erhebliche" Störung der auswärtigen Beziehungen bewirkt hat? Zu Frage 51: Das AA hat mit Schreiben vom 15. Dezember 1989, gerichtet an die Staatsanwaltschaft Kiel in Beantwortung einer entsprechenden Anfrage der Staatsanwaltschaft, das Vorliegen einer erheblichen Störung der auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland im Sinne des § 34 des Außenwirtschaftsgesetzes verneint. Die Stellungnahme des Auswärtigen Amts ist Teil der Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Kiel, die darüber zu befinden hat, welche Teile dieser Akten veröffentlicht werden. Zu Frage 52: Nein. Anlage 14 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 53): Kann die Bundesregierung ausschließen, daß beim jetzt vom Bundessicherheitsrat genehmigten Israel-U-Boot-Geschäft U-Boot-Know-how und U-Boot-Teile über den Umweg Israel in die Hände Südafrikas gelangen, und ist der Bundesregierung in diesem Zusammenhang bekannt, daß Israel und Südafrika bereits im Jahre 1980 anläßlich eines Besuchs des damaligen israelischen Verteidigungsministers Eza Weizmann in Südafrika die gemeinsame Produktion eines U-Bootes in Südafrika beschlossen haben? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14777* Ich darf zur Beantwortung dieser Frage auf die Stellungnahme der Bundesregierung in der Fragestunde am 7. Dezember 1989 auf der 182. Sitzung des Deutschen Bundestages zu der gleichen Frage verweisen. Die Bundesregierung hatte damals geantwortet: Entsprechend den politischen Grundsätzen der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern werden Lieferungen von Kriegswaffen, wie z. B. U-Booten, nur bei Vorliegen von amtlichen Endverbleibserklärungen genehmigt. Die Bundesregierung hat keinen Anlaß, daran zu zweifeln, daß sich die betroffenen Regierungen an die von ihnen abgegebenen Endverbleibserklärungen halten. Über einen Beschluß Israels und Südafrikas zur gemeinsamen Produktion eines U-Bootes ist der Bundesregierung nichts bekannt. Anlage 15 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Beer (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6272 Frage 54): Ist die Bundesregierung bereit, über die deutsche Botschaft in Moskau Erkundigungen darüber einzuholen, ob in Durban, Südafrika, inzwischen mit Hilfe der bundesdeutschen U-BootPläne südafrikanische U-Boote gebaut werden? Die deutsche Botschaft in Pretoria beobachtet bereits laufend die Angelegenheit. So hat sie berichtet, daß nach ihren Erkenntnissen die südafrikanische Regierung ihre Pläne, selbst U-Boote zu bauen, zugunsten der Modernisierung bereits vorhandener U-Boote aufgegeben hat.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ferdinand Tillmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Ramen und Herren! Darf ich zunächst eine Vorbemerkung machen: Das Plenum gleicht heute abend eher einer gut besuchten Mitgliederversammlung der parlamentarischen Gruppe „Luftfahrt" . Ich begrüße die hier anwesenden Mitglieder, und ich freue mich als Vorsitzender, daß ich mit dieser Bemerkung Gelegenheit hatte, die Existenz dieser verdienstvollen Vereinigung von Parlamentariern für das Plenarprotokoll zu dokumentieren.

    (Becker [Nienberge] [SPD]: Aber es sind auch noch andere da — auch nur wegen des Protokolls!)

    — Herr Kollege Becker, Sie können noch Mitglied werden.
    Schon mehrfach in dieser Legislaturperiode hat sich der Deutsche Bundestag mit Problemen der Flugsicherung intensiv befaßt. In der Aktuellen Stunde
    vom Juni 1988 über Verspätungen im Luftverkehr habe ich darauf hingewiesen, daß das Prokrustesbett des öffentlichen Dienstrechts für die Bewältigung von Aufgaben der Hochtechnologie, wie wir sie bei der Flugsicherung haben, nicht mehr passe. Bundesverkehrsminister Warnke hat schon damals für die Bundesregierung zugesagt, eine leistungsgerechte Struktur für die Flugsicherung zu schaffen.
    Heute stehen wir mit der ersten Lesung des Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes kurz vor dem Ziel, für die Flugsicherung eine leistungsgerechte und fortschrittliche Struktur zu schaffen, die den Ansprüchen des enorm wachsenden Luftverkehrs entspricht.
    Ich habe bei früherer Gelegenheit auch schon angemerkt, daß die Bundesanstalt far Flugsicherung bei ihrer jetzigen Organisationsform personell wie technisch den steigenden Anforderungen nicht mehr gewachsen ist. Dies führt nicht nur zu Kapazitätsengpässen und damit zu Mehrkosten für die Luftraumnutzer und zur Verärgerung bei den Passagieren, sondern vor allem zu Beeinträchtigung der Sicherheit, wie der kürzliche Fast-Zusammenstoß von zwei Verkehrsmaschinen im Luftraum Frankfurt wieder einmal drastisch bewiesen hat.
    Die Probleme liegen allerdings nicht bei den Mitarbeitern der BFS. Im Gegenteil: Meine Fraktion bescheinigt ihnen ausdrücklich ein hohes Maß an Engagement und Pflichtbewußtsein. Daß es unter den gegebenen Umständen mit dem Luftverkehr überhaupt noch so reibungslos verläuft, ist dem besonderen Einsatz der Bediensteten der Bundesanstalt für Flugsicherung zu verdanken. Ich benutze gern die Gelegenheit, dies ausdrücklich und dankbar anzuerkennen.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Nein, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, die Probleme liegen im System. Mit der staatlichen Organisation der Flugsicherungsdienste ist der außergewöhnliche Anspruch an Flexibilität und Leistungsfähigkeit, der heute gefordert ist, nicht mehr zu erfüllen. Das starre öffentliche Dienstrecht und das öffentliche Beschaffungswesen mit seiner Bindung an das jährliche Budget verhindern politisch, rechtlich und auch praktisch perfekte Flugsicherungsdienstleistungen.
    Nur mit der durch das heute eingebrachte Gesetz vorgesehenen Umwandlung der BFS in eine unternehmerische Organisation, in eine GmbH mit voller Eigenwirtschaftlichkeit, die zu 100 % im Eigentum des Bundes steht, werden die weiter ansteigenden Anforderungen an ein funktionsfähiges Flugsicherungssystem der Zukunft zu erfüllen sein.
    Ich sprach von der Eigenwirtschaftlichkeit. Mit der Einführung der Flugsicherungsgebühren auch für An- und Abflug ist die Kostendeckung weitgehend gesichert. Was nun allerdings die Kosten angeht, die durch die Nachversicherung der aus dem Bundesdienst ausscheidenden Beamten entstehen, so sind diese selbstverständlich, soweit ein Rechtsanspruch besteht, aus dem Bundeshaushalt zu erbringen. Dafür sind ja auch bereits in der Vergangenheit im Rahmen der Flugsicherungsgebühren Einnahmen in etwa glei-



    Tillmann
    cher Höhe erzielt worden. Die Differenz zwischen den weiteren Versorgungsanwartschaften und diesen Nachversicherungskosten muß unserer Auffassung nach allerdings durch das neue Flugsicherungsunternehmen finanziert werden. Das ist nur konsequent, wenn das Prinzip der Eigenwirtschaftlichkeit des Unternehmens ernst gemeint ist.
    Wir sind uns darüber im klaren, daß mit der privatwirtschaftlichen Organisationsform mit weit höherer Leistung auch höhere Kosten auf die Luftraumnutzer zukommen können. Diese höheren Kosten stehen aber in überhaupt keinem Verhältnis zu den Aufwendungen, die bisher schon durch Behinderungen, Verspätungen, das Fliegen von Warteschleifen usw. entstanden sind

    (Cronenberg [Arnsberg] [FDP]: Sehr wahr!)

    und die weiter steigen werden, wenn die Strukturreform der Flugsicherung nicht in der von uns beabsichtigten Form durchgeführt wird.
    Meine Fraktion vertritt im übrigen die Auffassung, daß die Übertragung der Dienstleistungsaufgaben der Bundesanstalt für Flugsicherung auf die privatrechtliche GmbH verfassungsgemäß ist, Herr Kollege Gries,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    und daß es einer Änderung des Grundgesetzes nicht bedarf. Wir unterstützen die in den Gutachten der Professoren Ossenbühl und Luther gemachten Aussagen, und auch der Bundesminister des Innern ist der Meinung, daß verfassungsrechtliche Bedenken überwindbar sind, wenn nach der Einschätzung des Bundesministers für Verkehr die effiziente Erledigung der Aufgabe „Flugsicherung " jetzt nicht mehr gewährleistet ist; und diese Gewährleistung ist eben nach Auffassung der Koalitionsfraktionen und auch der SPD-Fraktion ohne Privatisierung nicht gegeben.
    Herr Kollege Daubertshäuser, meine Fraktion geht davon aus, daß der Konsens zwischen den drei Fraktionen auch bei der Beratung dieses Gesetzes erhalten bleibt, auch wenn die SPD-Fraktion den Entwurf nicht ausdrücklich mit eingebracht hat. Angesichts der Wichtigkeit und auch der Schwierigkeit der vor uns liegenden Aufgaben ist die Zusammenarbeit nur ein Gebot der Vernunft. Über noch umstrittene Detailfragen, Herr Kollege Ibrügger, etwa im Bereich der zivilmilitärischen Zusammenarbeit, wird man sich im Verlaufe der Beratungen sicher verständigen können.

    (Opel [SPD]: Das ist ein gutes Wort! — Ibrügger [SPD]: Darauf bauen wir!)

    Auch vom jetzigen Entwurf abweichende plausible Vorgaben des noch nicht eingebrachten Regierungsentwurfs werden möglichst zu berücksichtigen sein.

    (Gries [FDP]: Nicht alle!)

    — Herr Kollege Gries, ich habe ja ausdrücklich gesagt: Plausible Vorgaben werden möglichst zu berücksichtigen sein,

    (Sehr gut! bei der FDP)

    und was plausibel ist, entscheidet das Parlament.

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Und zwar mit Mehrheit!)

    — Ja, eben. Jedenfalls ist es unsere feste Absicht, dieses Gesetz noch bis zum Ende der Legislaturperiode zu verabschieden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nun zur zivil-militärischen Problematik: Meine Fraktion will mit diesem Gesetz die Strukturreform der zivilen Flugsicherung. Wir beabsichtigen damit
    — jedenfalls zunächst — nicht auch eine Neuorganisation in der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Die bisherige Form der zivil-militärischen Zusammenarbeit wird mit der Verabschiedung dieses Gesetzes eigentlich nicht berührt.

    (Daubertshäuser [SPD]: Na, keinen Eiertanz!)

    — Herr Kollege Daubertshäuser, wir glauben allerdings auch nicht, daß dieses Gesetzgebungsvorhaben dazu benutzt werden kann, das Nebeneinander einer zivilen und einer militärischen Flugsicherung zusätzlich gesetzlich zu verfestigen.

    (Sehr gut! bei der SPD)

    Es muß im Gegenteil eine weitere Verbesserung der Koordination und eine Optimierung der Zusammenarbeit zwischen ziviler und militärischer Seite angestrebt werden, um den ohnehin knappen Luftraum so gut wie möglich zu nutzen.

    (Opel [SPD]: Aber bis dahin sind die militärischen Flugsicherer weggelaufen!)

    — Herr Kollege Opel, das wollen wir einmal der zukünftigen Entwicklung überlassen. Wir werden jedenfalls darauf zu achten haben, daß die Flutlotsen eben nicht weglaufen, sondern daß sie ihre Aufgabe erfüllen können.

    (Opel [SPD]: Auch das ist ein gutes Wort!)

    Wir sind uns darüber klar, daß auch mit diesem entscheidenden Fortschritt im Bereich der Flugsicherung in der Bundesrepublik Deutschland die in Europa bestehenden großen Probleme nicht bewältigt sind. Weiterhin muß daran gearbeitet werden, in ganz Europa ein einheitliches Flugsicherungssystem zu schaffen, das die anachronistischen Zustände mit heute 22 unterschiedlichen, nicht miteinander verkoppelten Flugsicherungssystemen beseitigt.
    Aber unsere Strukturreform heute blockiert ja keineswegs eine große europäische Lösung, sondern sie ist ein Baustein eines zukünftigen europäischen einheitlichen Flugverkehrskontrolldienstes.

    (Oswald [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Wir werden uns, wenn wir diese Hausaufgaben hier gemacht haben, mit der Frage der europäischen Flugsicherung dann sehr intensiv zu beschäftigen haben.

    (Opel [SPD]: Der Auftrag sollte in das Gesetz!)

    — Vielleicht könnte man darüber nachdenken, Herr Kollege Opel.
    Abschließend, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, darf ich noch auf einen nicht ganz unwichtigen Nebenaspekt dieses Gesetzgebungsvorhabens hinweisen. Immer wieder wird in Politikersonntagsreden von der Notwendigkeit der



    Tillmann
    Entbürokratisierung und der Beseitigung überflüssiger gesetzlicher Vorschriften und Verordnungen gesprochen.

    (Cronenberg [Arnsberg] [FDP]: Das ist ein praktisches Beispiel!)

    Wir leisten diesmal mit der Verabschiedung dieses Gesetzes einen wichtigen Beitrag zur Glaubwürdigkeit dessen, was in Sonntagsreden verkündet wird. Wir leisten einen glaubwürdigen Beitrag zur Verwaltungsvereinfachung.
    Das Gesetz über die Bundesanstalt für Flugsicherung wird überflüssig und wird aufgehoben. Lassen Sie mich das so sagen: Welcher Parlamentarier könnte nicht stolz darauf sein, auch einmal ein Gesetz abgeschafft zu haben, statt wieder ein neues beschlossen zu haben.
    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Ibrügger.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Ibrügger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Ihrer Lageschilderung, Herr Kollege Tillmann, will ich mich gerne für die SPD-Fraktion anschließen, vor allem im Dank an das Personal bei der Bundesanstalt für Flugsicherung. Ich füge ausdrücklich auch den Dank an unsere Soldaten beim Amt für Flugsicherung der Bundeswehr hinzu.

    (Tillmann [CDU/CSU]: Für mich mit!)

    Wir sind am Anfang einer Gesetzesberatung. Deswegen erlauben Sie mir, an die Entwurfsbearbeitung des ersten deutschen Luftverkehrsgesetzes zu erinnern. In der 13. Legislaturperiode, des Reichstages wurde in der ersten Session 1912/1914 vom Stellvertreter des Reichskanzlers im Namen seiner Majestät des Kaisers der Entwurf eines Luftverkehrsgesetzes vorgelegt. Offensichtlich müssen einige bis auf den heutigen Tag noch etwas von dem gespürt haben, was unsere Kollegen damals gesagt haben. Ich will Ihnen das nicht vorenthalten.
    In der Begründung heißt es:
    Seit einer Reihe von Jahren haben sich die Luftfahrzeuge den Verkehr im Reiche der Luft erobert. Nachdem die technischen Schwierigkeiten in der Hauptsache gelöst sind, hat die Luftfahrt eine von Jahr zu Jahr steigende Bedeutung erlangt .. .
    Die Entwicklung sei überraschend schnell vorwärts gegangen.
    Vieles hat sich verändert. Inzwischen sitzen ein Bundesminister, der Staatssekretär und die Mitarbeiter auf der Regierungsbank. Früher saßen da der Kaiserliche Geheime Oberregierungsrat — Ministerialdirektoren kannte man damals noch nicht — , der Kaiserliche Geheime Legationsrat und der Königlich Preußische Wirkliche Geheime Oberbaurat Dr.-Ing. Zimmermann, der mit an der Beratung teilzunehmen hatte.
    Manches hat sich im Parlamentarischen Alltag auch 75 Jahre später wohl nicht verändert. Ich erinnere an
    die Debatte im Reichstag. Der Kollege Landsberg sagte:
    Meine Herren, kühne Männer, denen der Fortschritt der Menschheit höher gestanden hat als die Erhaltung des eigenen Lebens, haben den uralten Traum der Menschen, gleich den Vögeln im Luftraum zu schweben, verwirklicht, und nun kommt der Gesetzgeber und geht daran, die Reihe der Gesetze um eines zu vermehren, das die Formen und Bedingungen des Luftverkehrs regeln und die Menschen gegen die Gefahren dieses Verkehrs sichern soll. Ich tadle den Gesetzgeber nicht deswegen, weil er hinter dem Techniker herhinkt. Das ist nun einmal die Aufgabe des Gesetzgebers, den Bedürfnissen nachzugehen; er soll nicht Gesetze auf Vorrat machen, sondern sie erst dann schaffen, wenn ein Bedürfnis für sie entstanden ist.... Ich tadle sie
    — die Regierungen —... wegen eines gewissen Mangels an Phantasie, den sie bei der Schaffung der einzelnen Bestimmungen bewiesen haben (...)

    Wir werden mal im Ausschuß beginnen, über solche Bestimmungen zu reden, über die ich hier keine weiteren Ausführungen machen kann.
    Damals sagte der Kollege Landsberg angesichts der tausend Freiballonführer, die es damals gab, und der 700 deutschen Flugzeugführerscheine, die bis damals ausgestellt worden waren:
    Die Materien schreien förmlich nach internationaler Regelung, und der Herr Ministerialdirektor hat mich mit seinen Worten nicht davon überzeugt, daß erst eine nationale Regelung dieser Materie erfolgen mußte, bevor Raum wurde für eine internationale.
    Sehr wahr! Und das schon im Jahr 1914!
    Ein anderer Punkt. Der Kollege Oertel wies in dieser Debatte am 12. März 1914 mit besonderer Befriedigung darauf hin, für seine Parteifreunde — in diesem Fall vom Zentrum — seien bei diesem Gesetz die Sicherheit des Landes und die Verteidigung des Landes der Hauptgesichtspunkt. Er fügte hinzu: „Die Gesichtspunkte der Landesverteidigung und Landessicherheit stehen so voran, daß alle anderen sich ihnen unterordnen müssen."
    Damit bin ich beim „Spiegel" dieser Woche und einer Meldung mit der Überschrift „Soldaten im Tower?". Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Uns geht es nicht darum, Fluglotsen, die eine militärische Ausbildung hinter sich haben, im Tower zu verhindern. Uns kommt es darauf an, daß dabei der Begriff „zivilmilitärisch" keine Rolle mehr spielt, sondern daß wir Fluglotsen gewinnen, die die Luftverkehrskontrolle so effizient, wirtschaftlich und zügig wie möglich abwickeln, unabhängig davon, ob sie einen militärischen Rock, einen Anzug oder einen Pullover tragen; das ist völlig gleichgültig.
    Hier allerdings, Herr Kollege Tillmann, sage ich ausdrücklich: Das, was von der Hardthöhe inzwischen als Ergänzung bekannt wurde, nämlich die flächendeckende militärische Flugsicherung einführen zu wollen, ist für uns eine Bedingung, der wir nicht zu-



    Ibrügger
    stimmen werden. Im Gegenteil. Wir hoffen und bauen darauf, auch in den Ausschußberatungen nachzuweisen, daß es für die bestmögliche Erfüllung der Aufgaben in der Luftverteidigung und für die Erfüllung der Aufträge, die unsere militärischen Piloten wahrzunehmen haben, nicht zwingend darauf ankommt, eine eigenständige militärische Flugsicherung im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland aufrechtzuerhalten. Im Gegenteil, wir brauchen diese qualifizierten Lotsen so schnell wie möglich zur Abwicklung des gesamten Luftverkehrs. In Zukunft muß jeweils nach der spezifischen Anforderung eines zivilen Flugzeugs oder einer „Phantom" oder eines „Tornados" jeder nach seinem spezifischen Einsatz die bestmögliche Regelung durch die Luftverkehrskontrolle bekommen. Dies ist für alle Beteiligten erheblich wirtschaftlicher, als zu Feiertags- und Nachtzeiten oder zu Silvester oder Weihnachten Militärlotsen in ihren Stellungen sitzen zu lassen, die keine Aufgabe wegen fehlenden Luftverkehrs wahrzunehmen haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Deswegen gilt ganz ausdrücklich schon für diese Gesetzesberatung — das ist unsere Bitte an die Kollegen der CDU/CSU und der FDP — , gleichzeitig für die Aufgabenstellung der Luftverteidigung und Flugsicherung die entscheidenden Vorkehrungen in dieser Gesetzgebung zu treffen. Mein Kollege Opel, General der Luftwaffe, z. Zt. a. D., wird darauf gleich noch eingehen. Auf diese Weise sollte es gelingen, qualifiziertes Personal so schnell wie möglich für die weiterhin wachsenden Aufgaben im überdurchschnittlich steigenden Luftverkehr Europas freizustellen. Damit werden wir auch den Aufgaben gerecht, die wir im Deutschen Bundestag gemeinschaftlich im Mai 1989 beschlossen haben.
    Aus der Sicht der SPD-Bundestagsfraktion sind folgende Bedingungen für eine Verabschiedung noch in dieser Wahlperiode unverzichtbar:
    Zum ersten, daß wir nicht nur das Luftverkehrsgesetz beraten, sondern gleichzeitig die Rechtsverordnungen mit dem Ziel überprüfen, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Regelmäßigkeit des Luftverkehrs zu verbessern, dem Umweltschutz zu dienen und die internationale Zusammenarbeit auf diesem Feld wirksam zu verbessern.
    Uns geht es um die strikte Einhaltung des Prinzips der Flugsicherung aus einer Hand für den zivilen und militärischen Luftverkehr zur Erhöhung eines flexiblen, wirtschaftlichen und Wartezeiten abbauenden Flugverkehrs.
    Wir bitten darum, lieber Kollege Tillmann, bei der Beratung der GmbH-Lösung auch unserer Forderung nachzugehen, daß gleichzeitig Alternativen überprüft werden. Keiner weiß, ob eine GmbH-Lösung auch unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten — Sie haben Ihre Haltung dazu klar dargelegt — auf Dauer, wenn Einspruch erhoben werden sollte, tragfähig ist. Wir fordern daher, daß gleichzeitig die Prüfung erfolgt, ob diese Flugsicherungs-GmbH auch als Teil eines Eurocontrol-Regionaldienstes Bundesrepublik Deutschland aufgebaut werden kann,

    (Tillmann [CDU/CSU]: Als GmbH?)

    als Baustein einer künftigen europäischen Flugsicherung, wie immer wir sie bezeichnen. Auch bei den Kostenüberlegungen sollte mit berücksichtigt werden, welche europäische Flugsicherungsorganisation auf die Dauer gesehen, auch unter Einbeziehung der fundamentalen Veränderungen, die wir in Osteuropa erleben und die uns manche Chancen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit eröffnen, dies am besten gewährleisten kann. Wir sollten das im Detail untersuchen und überprüfen.
    Dies gilt auch für die einheitliche Ausbildung von Lotsen durch Eurocontrol oder durch eine Einbeziehung beispielsweise der Schule, der BFS in Langen. Auf diese Weise können wir Vorkehrungen dafür treffen, daß wir auch im Hinblick auf die Europäische Gemeinschaft dafür sorgen, daß Fluglotsen im gesamten Raum der Europäischen Gemeinschaft eingesetzt werden können.
    Zur Abwehr von Gefahren im Luftraum ist eine sofortige Änderung der Luftraumgliederung mit dem Ziel möglichst kurzer und effizienter Flugwege vorzunehmen. Diese Umstrukturierung hat sich an den Erfordernissen des Luftverkehrs zu orientieren und historisch gewachsene Strukturen unberücksichtigt zu lassen. Das gilt z. B. auch für durchgehende Beschränkungsgebiete um Flughäfen. Ich erinnere an gefährliche Begegnungen, die wir in letzter Zeit hatten. Hier ist unabhängig auch von der laufenden Gesetzgebung die Arbeit der Bundesregierung gefordert.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind dabei, diesen Gesetzentwurf den Ausschüssen zur Beratung zu überweisen.
    Ich will hier abschließend für die SPD-Fraktion erklären: Wir werden alles mittragen, um einen sicheren, effizienten und wirtschaftlichen Luftverkehr in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus im gesamten europäischen Luftraum zu sichern. Wir sind allerdings davon überzeugt, daß jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Lösung gekommen ist, die die Zweigleisigkeit in der Flugsicherung der Bundesrepublik Deutschland vermeidet. Wir wollen die einheitliche und zukunftsorientierte Lösung in der Flugsicherung.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD)