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    Plenarprotokoll 11/191 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 191. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Toetemeyer 14705 A Eintritt des Abg. Häuser in den Deutschen Bundestag 14705 A Wahl der Abg. Frau Folz-Steinacker zur Schriftführerin als Nachfolgerin der Abg. Frau Würfel 14705 A Erweiterung der Tagesordnung 14705 B Abwicklung der Tagesordnung 14705 B Absetzung der Punkte 5 — Arzneimittelgesetz und 8b — Information über die Tätigkeit der Sicherheitsbehörden — von der Tagesordnung 14705 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Aktuelle Stunde betr. Verhinderung der erneuten Machtübernahme der Roten Khmer in Kambodscha Frau Kelly GRÜNE 14705 C Dr. Pinger CDU/CSU 14706 C Dr. Soell SPD 14707 B Irmer FDP 14707 D Schäfer, Staatsminister AA 14708 C Tagesordnungspunkt 2: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes und des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland (Drucksache 11/6005) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Juli 1989 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Volksrepublik Bulgarien über die Schiffahrt auf den Binnenwasserstraßen (Drucksache 11/6034) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 4 vom 25. April 1989 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte (Drucksache 11/6035) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften über den Jahresabschluß und den konsolidierten Abschluß von Banken und anderen Finanzinstituten (Bankbilanzrichtlinie-Gesetz) (Drucksache 11/6275) e) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1988 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1988) — (Drucksache 11/6136) 14710 A Tagesordnungspunkt 3 a: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 135 zu Petitionen (Drucksache 11/5406) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 146 zu Petitionen (Drucksache 11/6252) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 147 zu Petitionen (Drucksache 11/6253) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3 b: b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Änderung des Berichtszeitraums für die Halbjahresberichte der Bundesregierung über die Tätigkeit der Europäischen Gemeinschaft, des Europarates und der Westeuropäischen Union (Drucksachen 11/4241, 11/4877) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3 c: Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Reddemann und weiterer Abgeordneter: Unterrichtung des Deutschen Bundestages über den Stand der Unterzeichnung und Ratifizierung europäischer Abkommen und Konventionen durch die Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/5180, 11/6074) in Verbindung mit d) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung von Strafverfahren (Drucksache 11/6284) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 27 02 Titel 642 21 (Kosten auf Grund des Gesundheitsabkommens mit der DDR und Förderung des Besuchsreiseverkehrs) (Drucksachen 11/5745, 11/6269) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 27 02 Titel 642 21 (Kosten auf Grund des Gesundheitsabkommens mit der DDR und Förderung des Besuchsreiseverkehrs) (Drucksachen 11/5942, 11/6273) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 05 02 Titel 686 01 — Hilfe für Deutsche im Ausland — (Drucksachen 11/5721, 11/6270) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 656 03 — Zuschuß des Bundes an die knappschaftliche Rentenversicherung — (Drucksachen 11/5932, 11/6272) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 681 05 — Einmalige Unterstützung für im Bundesgebiet einschließlich Berlin (West) eintreffende Aus- und Übersiedler — (Drucksachen 11/5915, 11/6300) 14710 C Tagesordnungspunkt 4: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 20. Dezember 1985 zur Koordinierung der Vorschriften über gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (Investment-Richtlinie-Gesetz) (Drucksache 11/5411) b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Kapitalverkehrsteuergesetzes (Drucksachen 11/4711, 11/6262, 11/6217) Uldall CDU/CSU 14712 D Dr. Wieczorek SPD 14714 C Dr. Grünewald CDU/CSU 14715 A Uldall CDU/CSU 14715D Dr. Faltlhauser CDU/CSU 14716C, 14716D Dr. Solms FDP 14718D Hüser GRÜNE 14720 A Dr. Grünewald CDU/CSU 14721 B Dr. Wieczorek SPD 14721 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF 14722B Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 26. Oktober Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 III 1979 über den physischen Schutz von Kernmaterial (Drucksachen 11/3990, 11/6218) Dr. Friedrich CDU/CSU 14724 B Reuter SPD 14725 B Frau Dr. Segall FDP 14727 A Frau Wollny GRÜNE 14727 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMU 14728B Wüppesahl fraktionslos 14728 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung des Zwischenberichts der Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik — Bildung 2000" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 9. Dezember 1987 (Drucksachen 11/1448, 11/5349) Kuhlwein SPD 14729 B Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 14732 B Frau Hillerich GRÜNE 14734 C Neuhausen FDP 14736 B Kastning SPD 14738 A Frau Dr. Götte SPD 14738 D Oswald CDU/CSU 14741A Dr. Penner SPD 14743A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 14743 D Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 14744 D Tagesordnungspunkt 8 a: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Such, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Tätigkeit des Verfassungsschutzes (Drucksachen 11/4662, 11/5982) Such GRÜNE 14746B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 14746 D Dr. Olderog CDU/CSU 14748 A Such GRÜNE 14748D, 14749 B Dr. Emmerlich SPD 14750 B Dr. Hirsch FDP 14751 D Spranger, Parl. Staatssekretär BMI 14754 A Dr. Hirsch FDP 14754D, 14755D Dr. Penner SPD 14755 B Dr. Emmerlich SPD 14756 A Wüppesahl fraktionslos 14756 B Tagesordnungspunkt 9: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichttätigwerden der Bundesregierung bei der Abwendung von Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung, Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft 85/203 EWG (Drucksache 11/5210) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Knabe, Brauer, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Maßnahmen gegen Luftverschmutzung und Gesundheitsgefährdung durch photochemischen Smog (Drucksachen 11/2872, 11/5143) Frau Rock GRÜNE 14757 D Schmidbauer CDU/CSU 14758 D Dr. Kübler SPD 14760A Gries FDP 14760 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMU 14761 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Gries, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (Drucksache 11/6261) Tillmann CDU/CSU 14763 B Ibrügger SPD 14765 A Gries FDP 14766 D Opel SPD 14768B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMV 14770A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/6279 vom 19. Januar 1990 — Genehmigungsfähigkeit der geplanten Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben angesichts der laut einer Industriestudie ermittelten fehlerhaften Safeguard-Kontrollmöglichkeiten MdlAnfr 13 Frau Wollny GRÜNE Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 14693 B ZusFr Frau Wollny GRÜNE 14693 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14694 A Aufrechterhaltung des US-Truppenübungsplatzes Hohenfels MdlAnfr 15 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Carstens BMF 14694 B ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 14694 C ZusFr Frau Beer GRÜNE 14694 D IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Zuleitung der Vermerke und Reiseberichte des Bundesministeriums der Finanzen im Zusammenhang mit dem U-Boot-Geschäft mit Südafrika an die Staatsanwaltschaft Kiel MdlAnfr 17 Frau Beer GRÜNE Antw PStSekr Carstens BMF 14695 A ZusFr Frau Beer GRÜNE 14695 A ZusFr Gansel SPD 14695 C Berechnungsgrundlage für die Friedensstärke der Bundeswehr; Senkung der Friedensstärke bei Herabsetzung der Wehrpflichtzeit MdlAnfr 21, 22 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 14696A, 14697 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14696B, 14697D ZusFr Frau Beer GRÜNE 14696 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14697A, 14698 B ZusFr Dr. Kübler SPD 14698 C Rechtsgrundlage für die Geheimhaltung von Militärtransporten mit gefährlichen Stoffen; Überprüfung der mit den verbündeten Streitkräften geschlossenen Abkommen MdlAnfr 23, 24 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg . 14698D, 14700 A ZusFr Dr. Kübler SPD 14698D, 14700A ZusFr Frau Beer GRÜNE 14699C, 14701B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14700 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14700 D ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE 14701 A Zeitpunkt des Ausstiegs der Bundesregierung aus dem Projekt Jäger 90 angesichts des Kaufs des deutschen Panzers Leopard durch Großbritannien nur bei Nichtausscheiden aus dem Projekt MdlAnfr 25, 26 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Wimmer BMVg 14701B, 14702C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14701 C, 14702 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14701D, 14702D ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE 14701 D ZusFr Frau Beer GRÜNE 14702 A ZusFr Gansel SPD 14702B, 14702 D Benachteiligung von Frauen bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen zum Arzt im Praktikum MdlAnfr 27, 28 Frau Ganseforth SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 14703A, 14703D ZusFr Frau Ganseforth SPD 14703B, 14703D Versendung von Ärztemustern in die DDR angesichts des bestehenden Medikamentenmangels MdlAnfr 29, 30 Antretter SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 14704B, 14704 D ZusFr Antretter SPD 14704C, 14704 D Nächste Sitzung 14770 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14773* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Spilker (CDU/ CSU) gemäß § 31 GO BT zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses — Sammelübersicht 135 zu Petitionen — (Drucksache 11/5406) 14773* B Anlage 3 Stand des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Bonn gegen einen Beamten des Bundeskanzleramtes MdlAnfr 14 — Drs 11/6279 — Hoss GRÜNE SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen BK 14773* D Anlage 4 Teilnahme der Bundesminister Dr. Waigel und Dr. Schäuble an einem Gespräch mit Vertretern der U-Boot-Firmen HDW und IKL am 11. Dezember 1984 in Bonn MdlAnfr 16 — Drs 11/6279 — Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14773* D Anlage 5 Übersicht über die Zivilbediensteten bei Bundeswehr und verbündeten Streitkräften in Rheinland-Pfalz MdlAnfr 18 — Drs 11/6279 — Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14774* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 V Anlage 6 Ausstattung der Geldspielgeräte mit manipulationssicheren Zählwerken zur Vermeidung von Umsatzsteuerverlusten MdlAnfr 19, 20 — Drs 11/6279 — Reschke SPD SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14774* C Anlage I Einleitung eines atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens für den seit 1981 auf dem Gelände der Gesellschaft für Kernforschung und Kernschiffahrt (GKSS) in Geesthacht eingelagerten Reaktordruckbehälter MdlAnfr 42 — Drs 11/6279 — Wüppesahl (fraktionslos) SchrAntw PStSekr Grüner BMU 14774* D Anlage 8 Unkorrekte Abrechnungen durch falsche Programmierung der Zählimpulsgeber bei Fernsprechanlagen der Bundespost MdlAnfr 45 — Drs 11/6279 — Wüppesahl (fraktionslos) SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 14775* B Anlage 9 Widersprüchliche Aussagen über eine bundesweite Verbreitung der DDR-Fernsehprogramme; finanzieller Aufwand bei kostenloser Bereitstellung von zwei Kanälen durch das Bundespostministerium MdlAnfr 46, 47 — Drs 11/6279 — Roth SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 14775* C Anlage 10 Versagung der vom Deutschen Freundschaftskreis in Oppeln beantragten vereinsrechtlichen Zulassung in Polen durch Entscheidung des Wojewodschaftsgerichts MdlAnfr 48 — Drs 11/6279 — Jäger CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 14775* D Anlage 11 Übergabe der Aufzeichnungen des persönlichen Referenten von Bundesaußenminister Genscher über ein Gespräch mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden von HDW am 12. Oktober 1984 an den 1. Untersuchungsausschuß MdlAnfr 49 — Drs 11/6279 — Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* A Anlage 12 Feststellung des Baus von U-Booten durch eine internationale Inspektion des Werftgeländes in Durban MdlAnfr 50 — Drs 11/6279 — Frau Wollny GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* B Anlage 13 Inhalt der Stellungnahmen des Auswärtigen Amtes zur Störung der auswärtigen Beziehungen durch das U-Boot-Geschäft mit Südafrika MdlAnfr 51, 52 — Drs 11/6279 — Frau Eid GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* C Anlage 14 Lieferung von Know-how und U-Boot-Teilen im Zusammenhang mit dem genehmigten U-Boot-Geschäft mit Israel nach Südafrika MdlAnfr 53 — Drs 11/6279 — Frau Dr. Vollmer GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* D Anlage 15 Erkundigungen über den Bau von U-Booten in Südafrika MdlAnfr 54 — Drs 11/6279 — Frau Beer GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14777* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14693 191. Sitzung Bonn, den 25. Januar 1990 Beginn: 14.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14771 Berichtigung 189. Sitzung, Seite 14652 A, Zeile 5: Statt „Fiebig" ist „Bindig" zu lesen. 190. Sitzung, Seite 14692 ' D, Zeile 3: Statt „Niedersachsen 32,0 v. H..." ist „Niedersachsen 37,0 v. H..." zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 26. 01. 90 * Frau Becker-Inglau SPD 26. 01. 90 Frau Conrad SPD 26. 01. 90 Eich GRÜNE 26. 01. 90 Dr. Fell CDU/CSU 25. 01. 90 Francke (Hamburg) CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Friedmann CDU/CSU 25. 01. 90 Gallus FDP 26. 01. 90 Dr. von Geldern CDU/CSU 26. 01. 90 Genscher FDP 25. 01. 90 Grünbeck FDP 26. 01. 90 Frau Dr. Hartenstein SPD 26. 01. 90 Frhr. Heereman von CDU/CSU 26. 01. 90 Zuydtwyck Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Hensel GRÜNE 26. 01. 90 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 26. 01. 90 Dr. Hornhues CDU/CSU 25. 01. 90 Jung (Limburg) CDU/CSU 26. 01. 90 Jungmann (Wittmoldt) SPD 26. 01. 90 Klein (München) CDU/CSU 26. 01. 90 Lattmann CDU/CSU 26. 01. 90 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 26. 01. 90 Maaß CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Müller CDU/CSU 26. 01. 90* Nagel SPD 26. 01. 90 Petersen CDU/CSU 26. 01. 90** Dr. Scheer SPD 26. 01. 90 Frau Schilling GRÜNE 26. 01. 90 Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 25. 01. 90 Frau Schoppe GRÜNE 26. 01. 90 Frhr. von Schorlemer CDU/CSU 26. 01. 90 Schröer (Mülheim) SPD 26. 01. 90 Seiters CDU/CSU 26. 01. 90 Straßmeir CDU/CSU 26. 01. 90 Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Will-Feld CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 25. 01. 90 Würtz SPD 26. 01. 90 Zeitler SPD 26. 01. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Spilker (CDU/CSU) gemäß § 31 GO BT zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses - Sammelübersicht 135 zu Petitionen - - Drucksache 11/5406 - Als Abgeordneter des Wahlkreises Altötting-Mühldorf-Ebersberg und zugleich für die Mitglieder der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag gebe Anlagen zum Stenographischen Bericht ich zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses folgende Erklärung ab: Wir gehen davon aus, daß die vom Petitionsausschuß für den Abschnitt Forstinning-Ampfing der geplanten A 94/B 12 München-Mühldorf-Simbach empfohlene Überprüfung im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens Forstinning-Pastetten vorgenommen wird. Hierzu hat der zuständige Bayerische Staatsminister des Innern mitgeteilt, daß er das Ergebnis dieser qualifizierten landesplanerischen Abklärung bis Mitte dieses Jahres erwartet. Dieses Verfahren trägt dem sachlichen Anliegen des Petitionsausschusses Rechnung. Es ist unbestritten, daß die geplante A 94/B 12 wegen ihrer besonderen Verkehrsbedeutung für die Bevölkerung, aber auch für die Anlieger und Benutzer der bestehenden Bundesstraße 12 und zur Verbesserung der Struktur in Südostbayern dringend erforderlich ist. Ihre Realisierung darf im Interesse der Bevölkerung, die wegen der schlimmen Verkehrsverhältnisse schon viele Opfer beklagen mußte, nicht verzögert werden. Unabhängig davon halte ich die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages vom 18. Oktober 1989 für rechtlich bedenklich. Ich habe daher gegen seine Empfehlung votiert, obwohl ich ihr hinsichtlich der anderen Petitionen gerne zugestimmt hätte. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Frage des Abgeordneten Hoss (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 14): Wie ist nach den Informationen der Bundesregierung der gegenwärtige Stand des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Bonn gegen den Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt, H. T., wegen des Verdachts des Verwahrungsbruchs? Das Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft Bonn nach § 170 Abs. 2 Strafprozeßordnung eingestellt, da das Verhalten des Beamten keinen Straftatbestand darstellte. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 16): Haben der Bundesminister der Finanzen, Dr. Waigel, und der Bundesminister des Innern, Dr. Schäuble, an einem Gespräch am 11. Dezember 1984 mit Vertretern der U-Boot-Firmen HDW und IKL in Bonn teilgenommen, wie dies in einem Vorstandsprotokoll der Firma HDW vom 10./11. Dezember 1984 angekündigt wurde, in dem zu lesen stand, daß die Herren Waigel und Schäuble bei dem Gespräch anwesend sein würden? 14774* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Die Frage ist Gegenstand der Beweisaufnahme des 1. Untersuchungsausschusses — 11. Wahlperiode. Die Bundesregierung sieht deshalb von einer Beantwortung an dieser Stelle ab, um das weitere Verfahren abzuwarten. Dies gebietet auch der Respekt vor dem Bundesverfassungsgericht, das, wie Ihnen bekannt ist, über eine Organklage der SPD-Fraktion gegen den Deutschen Bundestag zu entscheiden hat. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Frage des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 18): Hat die Bundesregierung eine Übersicht über das auf militärischen Standorten der Bundeswehr und der Alliierten in Rheinland-Pfalz beschäftigte Zivilpersonal, seine Altersstruktur, Qualifikation, Wohnorte etc.? Aufstellungen über das in Rheinland-Pfalz beschäftigte Zivilpersonal der Bundeswehr liegen der Bundesregierung nicht vor, da die Bundeswehrverwaltung nach Ober- und Mittelbehörden und nicht nach Ländern organisiert ist. Da es sich um mehrere tausend Arbeitnehmer handelt, sind hierzu umfängliche Ermittlungen und Auswertungen erforderlich, die einen erheblichen Zeitaufwand erfordern. Bezüglich der örtlichen zivilen Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften in Rheinland-Pfalz stehen der Bundesregierung aktuelle Angaben nur zur Gesamtzahl der Arbeitnehmer zur Verfügung, untergliedert nach Arbeitern und Angestellten, Männern und Frauen. Die Bundesregierung läßt jedoch gegenwärtig aktuelle statistische Unterlagen über die Struktur der bei den Streitkräften im gesamten Bundesgebiet beschäftigten örtlichen zivilen Arbeitnehmer erarbeiten, u. a. zur Beantwortung der Großen Anfrage „Zivile Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften" (Drucksache 11/5720). Sie wird in der Beantwortung dieser Anfrage auch auf die Verteilung dieser Arbeitnehmerschaft nach Standorten und nach Qualifikation in der gegenwärtigen Beschäftigung eingehen. Sobald die Arbeiten zur Beantwortung der Großen Anfrage abgeschlossen sind, bin ich gern bereit, Ihnen die entsprechenden Angaben bezüglich der Arbeitnehmer — einschließlich der Arbeitnehmer bei der Bundeswehr — in Rheinland-Pfalz schriftlich zuzuleiten und dabei auch Angaben zur Altersstruktur zu machen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Fragen des Abgeordneten Reschke (SPD) (Drucksache 11/6279 Fragen 19 und 20) : Welche Anstrengungen hat die Bundesregierung bereits unternommen bzw. wird sie unternehmen, urn der Aufforderung des Deutschen Bundestages vom April 1989 nachzukommen, darauf hinzuwirken, daß neue Geldspielgeräte zur korrekten Erfassung der Einsätze mit manipulationssicheren Zählwerken ausgestattet werden, und klarzustellen, daß als Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer die Summe der Einsätze zugrunde zu legen ist, insbesondere vor dem Hintergrund der Feststellung des Bundesrechnungshofes vom Oktober 1989, daß das Schätzverfahren bei der Ermittlung der Umsatzbesteuerung aus dem Betrieb von Spielgeräten mit Geldgewinnmöglichkeiten alleine von 1984 bis 1987 zu rund 1 Mrd. DM an Steuerausfällen geführt hat? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, daß in Zukunft bei Geldspielgeräten mit eingebautem Zählwerk auch das tatsächliche Entgelt und nicht der Kasseninhalt als Bemessungsgrundlage zur Ermittlung der Umsatzsteuer herangezogen wird, angesichts der Aussage des Bundesrechnungshofes, daß bereits seit einigen Jahren fast alle neu zugelassenen Geldspielgeräte Zählwerke besitzen, der Einbau von Zählwerken in neue Geräte ohne großen Aufwand möglich ist und viele Geräteaufsteller bereits seit Jahren Zählwerke verwendeten? Aufgrund der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 20. April 1989 hat die Bundesregierung eine Reihe von Gesprächen mit den betroffenen Wirtschaftsverbänden und den obersten Finanzbehörden der Länder geführt. Hierbei stand die von verschiedenen Seiten erhobene Forderung im Vordergrund, eine genauere Ermittlung der Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer beim Betrieb von Geldspielgeräten mit Hilfe von Zählwerken zu erreichen. Der Bundesminister für Wirtschaft hat inzwischen den Entwurf einer Zweiten Verordnung zur Änderung der Spielverordnung erarbeitet. Dieser enthält unter anderem die Verpflichtung, daß Neugeräte künftig mit Zählwerken ausgestattet sein müssen. Dieser Verordnungsentwurf wird z. Z. im Bundesrat beraten. Der Bundesminister der Finanzen hat die umsatzsteuerlichen Fragen mit den obersten Finanzbehörden der Länder erörtert. Für die neuen Geräte, die über Zählwerke verfügen müssen, wird eine Schätzung der Besteuerungsgrundlagen rechtlich nicht mehr erforderlich sein. Für die Altgeräte, deren Betrieb noch bis zu vier Jahren zugelassen sein soll, wird eine Übergangsregelung durch Verwaltungsvorschrift getroffen. Sie wird eine stufenweise Anhebung des Vervielfältigers vorsehen, deren Ausmaß mit den Ländern abgestimmt wird. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Wüppesahl (fraktionslos) (Drucksache 11/6279 Frage 42): Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14775* Sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, den auf dem Gelände der Gesellschaft für Kernforschung und Kernschiffahrt (GKSS) in Geesthacht seit 1981 eingelagerten Reaktordruckbehälter der Otto Hahn in einem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren mit z. B. öffentlichem Erörterungstermin genehmigen zu lassen, weil — entgegen den Behauptungen der GKSS zum Zeitpunkt der Entscheidung dieser Einlagerung — bis heute weder geforscht worden ist noch auch bloß vage Überlegungen existieren, Forschung an diesem Reaktordruckbehälter zu betreiben, und somit in der Öffentlichkeit längst der Eindruck entstanden ist, daß damit lediglich mit Hilfe einer Bundesforschungseinrichtung ein Atommüllproblem der Atomindustrie beseitigt werden soll? Das Sozialministerium des Landes Schleswig-Holstein in Kiel hat am 30. April 1981 gemäß § 3 StrlSchV genehmigt, Komponenten der NS Otto Hahn, darunter den Reaktordruckbehälter des Schiffes für wissenschaftliche Untersuchungen zu lagern. Für ein darüber hinausgehendes oder für ein erneutes atomrechtliches Genehmigungsverfahren besteht derzeit keine Veranlassung. Es ist nach wie vor vorgesehen, den Reaktordruckbehälter für wissenschaftliche Forschungen zu benutzen. Es handelt sich somit bei dem Reaktordruckbehälter nicht um radioaktiven Abfall. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Wüppesahl (fraktionslos) (Drucksache 11/6279 Frage 45): Wie ist es möglich, daß die Deutsche Bundespost falsch programmierte Zählimpulsgeber installiert hat, die zu unkorrekten Abrechnungen führten, und daß dieser Mißstand z. B. in Geesthacht von einem Redakteur aufgeklärt werden konnte? Durch Arbeitsfehler wurden bei Erweiterungsarbeiten für Leitungen zwischen Geesthacht und Schwarzenbek ein Teil der eingesetzten Zählimpulsgeber falsch geschaltet. Dieser Fehler hat sich sowohl begünstigend als auch zum Nachteil der Kunden ausgewirkt. Es wurden ein Teil der Verbindungen von Geesthacht z. B. nach Hamburg nicht mehr zum Nahtarif mit 8 bzw. 12 Minuten, sondern zum Fernzonentarif I mit 60 bzw. 120 Sekunden berechnet. Dies wurde am 2. Januar 1990 von dem von Ihnen angesprochenen Journalisten an seinem Gebührenzähler beobachtet und an die Oberpostdirektion Hamburg gemeldet. Die fehlerhaften Leitungen wurden gesperrt und nach der Störungsbeseitigung am 3. Januar 1990 wieder freigegeben. Der betroffene Teilnehmerkreis ist durch Presseverlautbarungen und eine Beilage zur Telefonrechnung informiert, so daß die zuviel einbehaltenen Beträge erstattet werden können. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Roth (SPD) (Drucksache 11/6279 Fragen 46 und 47): Kann die Bundesregierung die von ihr ausgesprochenen, widersprüchlich klingenden Aussagen erläutern, wonach für eine bundesweite Verbreitung der DDR-Fernsehprogramme über Satellit urheberrechtliche Probleme eine besondere Rolle spielen, während dagegen die Einspeisung dieser Programme in Kabelnetze, wie z. B. der Städte Hamburg oder West-Berlin, keine Schwierigkeit bereitet? Welche Kosten würden für die Bundesrepublik Deutschland bzw. die Deutsche Demokratische Republik zusätzlich entstehen, wenn das Bundesministerium für Post und Telekommunikation einen oder zwei Kanäle auf einem ihrer Rundfunk-Satelliten für die DDR kostenlos zur Verfügung stellen würde? Zu Frage 46: Die Heranführung von DDR-Fernsehprogrammen über Satellit und die anschließende bundesweite Einspeisung in die Breitbandverteilnetze der Deutschen Bundespost TELEKOM wirft besondere urheberrechtliche Probleme auf, weil die Deutsche Bundespost TELEKOM für die Einspeisung eine Erklärung des DDR-Fernsehens benötigt, nach der die erforderlichen Rechte für eine Weiterverbreitung erworben sind und die Deutsche Bundespost TELEKOM als Kabelnetzbetreiber von etwaigen weiteren Forderungen freigestellt wird. Dieser Rechteerwerb zieht Kosten in noch nicht bekannter Höhe für die DDR nach sich. Die schon jetzt vorgenommene Einspeisung des DDR-Fernsehens als ortsüblich empfangbares Programm in verschiedene Breitbandverteilnetze, z. B. in Hamburg oder Berlin, bereitet insofern keine Schwierigkeiten, als die Abgeltung von Rechten für die Einspeisung ortsüblich empfangbarer Programme generell in einem besonderen Vertragswerk mit allen Rechteinhabern bereits pauschal geregelt ist. Zu Frage 47: Für die Bereitstellung von Fernmeldesatellitenübertragungskapazität der Deutschen Bundespost TELEKOM (z. B. DFS Kopernikus) zur Heranführung von Fernsehsignalen an Breitbandverteilnetze erhebt die Deutsche Bundespost TELEKOM ein Entgelt in der Größenordnung von 12 Millionen DM je Jahr und Fernsehprogramm. Die Übertragungskapazität des Rundfunksatelliten TV-SAT 2 steht für die DDR-Fernsehprogramme nicht zur Verfügung, da die Belegung des TV-SAT 2 entsprechend dem Rundfunkstaatsvertrag der Bundesländer vorgenommen wird. Über den Rundfunksatelliten werden die Fernsehprogramme ARD 1 plus, 3sat, RTL Plus, SAT 1 und das noch nicht benannte private Programm der Westschienenländer Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hessen und Saarland abgestrahlt. Anlage 10 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/6279 Frage 48) : 14776* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Trifft es zu, daß entgegen den Abmachungen zwischen der Bundesregierung und der polnischen Regierung dem Deutschen Freundschaftskreis in Oppeln durch den Entscheid des zuständigen Wojewodschaftsgerichts die vereinsrechtliche Zulassung versagt worden ist, und was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um sicherzustellen, daß die Menschen- und Minderheitenrechte der Deutschen unter polnischer Staatsgewalt tatsächlich respektiert werden? Das Wojewodschaftsgericht Oppeln hat mit Beschluß vom 24. Juli 1989 — also noch vor der Reise des Bundeskanzlers nach Polen — den Antrag der „Kulturellen Gesellschaft der deutschen Minderheit" in Oppeln auf Registrierung abgelehnt. Dagegen haben die Antragsteller Beschwerde beim Obersten Gericht in Warschau eingelegt. Die Urteilsverkündung ist nach der Revisionsverhandlung am 17. Januar 1990 auf den 31. Januar 1990 terminiert. Die Deutsche Botschaft in Warschau steht in engem und ständigem Kontakt mit den Antragstellern, die anwaltlich beraten und vertreten sind. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 49): Ist der Bundesminister des Auswärtigen, Genscher, bereit, den Wortlaut der Aufzeichnungen seines Persönlichen Referenten über ein Gespräch am 12. Oktober 1984 zwischen Bundesminister Genscher und dem damaligen Vorstandsvorsitzenden von HDW, Klaus Ahlers, dem 1. Untersuchungsausschuß nunmehr zur Verfügung zu stellen, nachdem er dies bereits bei seiner Vernehmung vor dem 4. Untersuchungsausschuß der 10. Wahlperiode am 17. Februar 1987 zugesagt hatte? Die Frage steht im Zusammenhang mit der Beweisaufnahme des 1. Untersuchungsausschusses (11. Wahlperiode). Ein entsprechendes Ersuchen des Untersuchungsausschusses liegt bisher nicht vor. Im übrigen hat das Bundesverfassungsgericht über eine Organklage der SPD-Fraktion gegen den Deutschen Bundestag noch nicht entschieden. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Wollny (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 50): Ist die Bundesregierung bereit, bei der südafrikanischen Regierung die Forderung nach einer internationalen Inspektion des Werftgeländes der Firma S. A. in Durban vorzutragen, um so feststellen zu können, ob dort im Moment U-Boote gebaut werden, die den Frieden in der Region des Südlichen Afrika weiter gefährden könnten? Der Chef der südafrikanischen Marine, Vizeadmiral Dries Putter, hat, wie bereits in der Fragestunde vom 7. Dezember 1989 auf die Frage der MdB Wollny mitgeteilt, offiziell erklärt, daß bereits im Juli 1988 das Projekt, eigene U-Boote zu bauen, im Zusammenhang mit der Modernisierung dreier 1969 bis 1970 von Frankreich gelieferter U-Boote der Daphne-Klasse auf unbestimmte Zeit verschoben worden sei. Am 19. Januar 1990 verkündete umfangreiche Sparmaßnahmen im südafrikanischen Verteidigungshaushalt, die in erster Linie die Marine betreffen, lassen Zweifel sogar daran zu, ob die Modernisierung der U-Boote der Daphne-Klasse wie geplant fortgesetzt werden kann. Die für den Bau neuer U-Boote erforderlichen Mittel dürften damit auf absehbare Zeit nicht verfügbar sein. Unter diesen Umständen glaubt die Bundesregierung nicht, daß Forderungen nach internationalen Inspektionen zu zusätzlichen Informationen führen. Anlage 13 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Eid (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Fragen 51 und 52): Welchen Inhalt hat die am 15. Dezember 1989 gegenüber der Staatsanwaltschaft Kiel abgegebene Stellungnahme des Auswärtigen Amtes zur Frage der „erheblichen" Störung der auswärtigen Beziehungen durch das U-Boot-Geschäft der Firmen HDW und IKL mit Südafrika? Trifft es zu, daß das Auswärtige Amt auch nach der Durchsuchungsaktion der Staatsanwaltschaft Kiel bei den Firmen HDW und IKL vom 4. Januar 1990 erneut bei der Staatsanwaltschaft vorstellig geworden ist, um zu erklären, daß das U-Boot-Geschäft mit Südafrika keine „erhebliche" Störung der auswärtigen Beziehungen bewirkt hat? Zu Frage 51: Das AA hat mit Schreiben vom 15. Dezember 1989, gerichtet an die Staatsanwaltschaft Kiel in Beantwortung einer entsprechenden Anfrage der Staatsanwaltschaft, das Vorliegen einer erheblichen Störung der auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland im Sinne des § 34 des Außenwirtschaftsgesetzes verneint. Die Stellungnahme des Auswärtigen Amts ist Teil der Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Kiel, die darüber zu befinden hat, welche Teile dieser Akten veröffentlicht werden. Zu Frage 52: Nein. Anlage 14 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 53): Kann die Bundesregierung ausschließen, daß beim jetzt vom Bundessicherheitsrat genehmigten Israel-U-Boot-Geschäft U-Boot-Know-how und U-Boot-Teile über den Umweg Israel in die Hände Südafrikas gelangen, und ist der Bundesregierung in diesem Zusammenhang bekannt, daß Israel und Südafrika bereits im Jahre 1980 anläßlich eines Besuchs des damaligen israelischen Verteidigungsministers Eza Weizmann in Südafrika die gemeinsame Produktion eines U-Bootes in Südafrika beschlossen haben? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14777* Ich darf zur Beantwortung dieser Frage auf die Stellungnahme der Bundesregierung in der Fragestunde am 7. Dezember 1989 auf der 182. Sitzung des Deutschen Bundestages zu der gleichen Frage verweisen. Die Bundesregierung hatte damals geantwortet: Entsprechend den politischen Grundsätzen der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern werden Lieferungen von Kriegswaffen, wie z. B. U-Booten, nur bei Vorliegen von amtlichen Endverbleibserklärungen genehmigt. Die Bundesregierung hat keinen Anlaß, daran zu zweifeln, daß sich die betroffenen Regierungen an die von ihnen abgegebenen Endverbleibserklärungen halten. Über einen Beschluß Israels und Südafrikas zur gemeinsamen Produktion eines U-Bootes ist der Bundesregierung nichts bekannt. Anlage 15 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Beer (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6272 Frage 54): Ist die Bundesregierung bereit, über die deutsche Botschaft in Moskau Erkundigungen darüber einzuholen, ob in Durban, Südafrika, inzwischen mit Hilfe der bundesdeutschen U-BootPläne südafrikanische U-Boote gebaut werden? Die deutsche Botschaft in Pretoria beobachtet bereits laufend die Angelegenheit. So hat sie berichtet, daß nach ihren Erkenntnissen die südafrikanische Regierung ihre Pläne, selbst U-Boote zu bauen, zugunsten der Modernisierung bereits vorhandener U-Boote aufgegeben hat.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ekkehard Gries


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich finde, das Beste an den Anträgen und an dem Entschließungsantrag ist die Tatsache, daß auch Verkehrspolitiker und andere Abgeordnete auf das Phänomen Smogozon und die Ursachen hingewiesen worden sind. Ich gebe ganz offen zu: Ich habe das vorher gar nicht gewußt. Ich habe mich mit dem photochemischen Smog zum erstenmal beschäftigt. In der letzten Debatte, in der wir darüber gesprochen haben
    — es ist ja nicht das erste Mal — , hat aus meiner Fraktion der Kollege Baum als umweltpolitischer Sprecher als erster gesprochen. Diesmal ist es der verkehrspolitische Sprecher. Ich finde die Debatte insofern völlig richtig.
    Nur, die Vorwürfe, die gegen die Bundesregierung erhoben werden, gehen natürlich völlig fehl.

    (Frau Rock [GRÜNE]: Warum?)

    — Sie gehen deshalb fehl, weil die Bundesregierung ihrer Verpflichtung, den sachlichen Inhalt der betreffenden Empfehlungen und Richtlinien umzusetzen, ja dadurch nachgekommen ist, daß sie diese Werte in



    Gries
    der TA Luft umgesetzt hat. Das ist doch das Entscheidende. Es geht ja nicht darum, Beschlüsse zu fassen, sondern darum, diese umzusetzen.

    (Frau Rock [GRÜNE]: Sie hätte ja einen Reduktionsplan vorlegen müssen, verehrter Kollege!)

    Und es geht auch darum, verehrte Kollegin Rock, daß die GRÜNEN hier einen Antrag auf Umsetzung einer Richtlinie stellen, und sie 14 Tage später einen Gesetzentwurf zur Novellierung des Immissionsschutzgesetzes einreichen. Da haben sie längst vergessen, welchen Antrag sie eingereicht haben. Also kümmert euch vielleicht einmal selber darum, wer bei euch Verkehrs- und wer Umweltschutzpolitik macht. So geht es am Ende natürlich auch nicht.

    (Frau Rock [GRÜNE]: Die widersprechen sich doch nicht! — Dr. Knabe [GRÜNE]: Die ergänzen sich!)

    Im übrigen ist das Bundes-Immissionsschutzgesetz als Rechtsgrundlage völlig ausreichend, um die notwendigen Maßnahmen aus den Erkenntnissen zu ziehen. Und der Kollege Kübler hat es ja gesagt: Seit 1952 weiß man überhaupt erst — seitdem gibt es Ursachenforschung — , wie das entsteht, wie sich das entwickelt. Das Immissionsschutzgesetz ist daher im Grunde ausreichend und wird durch die Novellierung, die die Bundesregierung vor hat, es auch in Zukunft sein, um die notwendigen Handlungsanweisungen, z. B. Luftreinhaltepläne, zu entwickeln. Das ist natürlich nicht Sache des Bundestages, sondern es ist Sache der Länder. In einigen seid ihr ja mitbeteiligt, da könnt ihr ja auch einmal dafür sorgen, daß das dann auch geschieht.
    Ich denke schon, daß es notwendig ist — ich sage das wirklich ernsthaft — , regional — es ist nämlich ein lokales, regionales Problem — Meßstationen, Forschungsvorhaben aufzubauen. Die örtlichen Behörden — ob Landesregierung, ob Straßenbaubehörden oder lokale Behörden, wie auch immer — haben dann die Möglichkeit, das Recht und die Pflicht, das dann auch umzusetzen. Das ist eine ganz wichtige Sache, nur, im Grunde wissen wir alle zu wenig darüber.
    Es muß doch nachdenklich stimmen, daß z. B. die Meßwerte in Ballungszentren wie dem Rhein-Mainoder dem Ruhrgebiet plötzlich viel niedriger als in ländlichen Gebieten sind. Das kann man ja nicht einfach so abtun, sondern man muß sich fragen: Wie kommt das? Wie, wann, wo und mit welchem geeigneten Mittel muß ich reagieren? Das wissen wir doch gar nicht. Also muß ich das erforschen. Mit Beschlüssen und Entschließungen des Bundestages ist überhaupt noch nichts geschehen. Ich bin schon der Meinung, daß die Auswirkungen des photochemischen Smogs in der gleichen Weise behandelt werden müssen wie andere Smog-Entscheidungen. Die Behörden sollten dann die Möglichkeit haben, den Verkehr einzuschränken oder gar zu verbieten.
    Da meine Redezeit wegrast, will ich nicht wiederholen, was ich schon in der damaligen Diskussion zu den einfachen Methoden gesagt habe, die die GRÜNEN
    immer vorschlagen. Mit Tempolimits und sonstigen Einschränkungen ist es überhaupt nicht getan.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Das wirkt aber! — Frau Rock [GRÜNE]: 10 % Schadstoffreduktion!)

    Die Zahlen zeigen ja, daß ein Tempolimit überhaupt nichts bringt

    (Widerspruch von der SPD und den GRÜNEN)

    — ich kann Ihnen die Zahlen nennen, die heute auf dem Verkehrssicherheitstag in Goslar zu hören waren — , und zwar weder im Hinblick auf die Verkehrssicherheit noch im Hinblick auf die Verminderung von Emissionen.

    (Frau Rock [GRÜNE]: Da ist der TÜV aber ganz anderer Meinung!)

    — Meine Redezeit ist abgelaufen. Ich wiederhole, was ich damals gesagt habe. Wir müssen beim Auto ansetzen.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Beim Fahrer müssen Sie ansetzen!)

    — Nein, der Fahrer pustet das nicht in die Luft. Wir müssen vielmehr beim Auto ansetzen. Wir müssen die Technik benutzen, um das Auto schadstoffarm zu machen. Wenn Sie heute sehen, daß z. B. nahezu 100 % der neu zugelassenen Fahrzeuge schadstoffgemindert sind, daß mehr als ein Drittel Drei-WegeKatalysatoren hat, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Was wir noch tun müssen, ist etwas ganz Einfaches: Wir müssen alle einbeziehen, nicht nur die Trabis, sondern auch die viel größere Zahl der Lkw bei uns. Da muß wirklich eingegriffen werden. Dann geht das. Beim Fahrer brauchen Sie nicht einzugreifen.

    (Opel [SPD]: Das haben Sie abgelehnt beim Förderungsgesetz!)

    — Das haben wir überhaupt nicht abgelehnt, sondern wir haben es gefordert. Ich fordere das hier erneut. Nur so bekommen wir diese Dinge in den Griff.
    Ich finde die Diskussion nützlich, weil sie uns auf die besondere Gefährdung durch photochemischen Smog hingewiesen hat. Wir müssen Gegenmaßnahmen realistisch erwägen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Herr Grüner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martin Grüner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Ich unterstreiche, was Herr Kollege Gries hier nachdrücklich ins Gedächtnis gerufen hat, nämlich daß die Bundesregierung die EG-Richtlinien umgesetzt hat, d. h. daß der dort vorgeschriebene höchste zulässige Wert von 200 Mikrogramm, der das Maß für eine Belastung unter näher bestimmten Vorausset-



    Parl. Staatssekretär Grüner
    zungen festlegt, bei uns durch die TA Luft festgeschrieben ist.

    (Frau Rock [GRÜNE]: Aber was machen Sie denn, wenn es überschritten ist? Der Reduktionsplan, der mit gefordert ist, fehlt!)

    — Es geht darum: Wenn ein solcher Immissionswert überschritten wird, müssen Maßnahmen ergriffen werden.
    In diesem Zusammenhang muß man mit großem Nachdruck noch einmal sagen, daß wir hier in der Bundesrepublik auch die entsprechenden Meßstationen haben, daß unsere Politik bei den Kraftfahrzeugen, gerade bei den Personenwagen, außerordentlich erfolgreich ist und daß ein Wagen mit geregeltem Katalysator 90 % der Stickoxide absorbiert. Deshalb muß entscheidend dafür gesorgt werden, daß diese Politik möglichst rasch umgesetzt wird.
    Es wäre sehr wünschenswert, wenn alle betroffenen Städte und Gemeinden in der Bevölkerung auch für die von uns jetzt angebotenen Umrüstmaßnahmen werben würden. 5 Millionen Kraftfahrzeuge könnten nachträglich mindestens mit einem ungeregelten Katalysator ausgestattet werden. Dafür geben wir einen Zuschuß. Die Fachleute meinen, es wäre ein großer Erfolg, wenn 1 Million Kraftfahrer von dieser Möglichkeit Gebrauch machten. Man muß sich vergegenwärtigen, daß ein solches Angebot noch nicht einmal ausreicht, alle, die es könnten, zu veranlassen, von diesen Möglichkeiten Gebrauch zu machen, obwohl ein solcher Beitrag außerordentlich bedeutsam wäre.
    Die Aufstellung von Luftreinhalteplänen obliegt den Bundesländern, da die Kentnnisse über die örtlichen Verhältnisse hier maßgebend sind. Eine weitere Verbesserung des gebietsbezogenen Immissionsschutzes wird die gerade beratene Novellierung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes bringen.
    Waren gebietsbezogene Verkehrsbeschränkungen zur Abwehr schädlicher Umwelteinwirkungen bisher nur bei Smogwetterlagen möglich, so werden die Länder nunmehr die Möglichkeit erhalten, in von ihnen festzulegenden Gebieten auf regionaler oder lokaler Ebene den Verkehr immer dann zu verbieten oder einzuschränken, wenn dies zur Abwehr schädlicher Umwelteinwirkungen erforderlich ist.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Dies haben sie im Sommer noch nie gemacht, Herr Grüner!)

    Diese Möglichkeit wird ihnen jetzt durch die Novellierung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes eingeräumt. Damit steht insgesamt ein ausreichendes rechtliches Instrumentarium zur Abwehr von Gefahren, die durch Stickstoffdioxid als Folge des Straßenverkehrs hervorgerufen werden, zur Verfügung.
    Ich möchte darauf verzichten, die Erfolge unserer Luftreinhaltepolitik hier noch einmal im Detail darzustellen. Aber es ist überhaupt keine Frage, daß die Maßnahmen, die eingeleitet worden sind, die Rieseninvestitionen etwa im Rahmen der Großfeuerungsanlagen-Verordnung, zu einer deutlichen Verbesserung der Luftsituation führen werden

    (Frau Rock [GRÜNE]: Wann?)

    und das wir auch bei den Stickoxiden — wenn auch nicht so rasch, wie uns das erwünscht erscheint — erfolgreich sein werden. Es ist richtig gesagt worden, daß in diesem Bereich das Hauptproblem der Straßenverkehr ist. Immerhin ist sein Anteil an den gesamten NOX-Emissionen etwa 53 %.
    Bezüglich der Information der Öffentlichkeit bei erhöhten Ozonkonzentrationen hat Bundesminister Töpfer in der Diskussion dieses Themas letztes Jahr seine Auffassung deutlich gemacht,

    (Lennartz [SPD]: Das war aber auch alles!)

    daß ein Wert von 120 Mikrogramm schon zu einer Information der Öffentlichkeit führen sollte. Über diese Fragen wird in dem zuständigen Ausschuß der Länder beraten. Ich bin zuversichtlich, daß es Empfehlungen geben wird, so daß, wenn eine solche Situation eintritt, die Bevölkerung eine Information hat und sich gegen etwaige schädliche Auswirkungen schützen kann.

    (Frau Rock [GRÜNE]: Ja, wie denn? Atmen müssen wir doch alle! — Zurufe von der SPD)

    — Das ist durchaus möglich. Darüber gibt es überhaupt keinen Streit. Ich meine, daß das, was in der Schweiz praktiziert worden ist, durchaus auch für uns ein Maßstab sein kann und daß die Maßnahmen, die wir hier eingeleitet haben, weit über den Photosmog hinaus eine außerordentlich gute und positive Wirkung auf die Umwelt haben werden. Daß wir nicht alles erreicht haben, daß wir bei den Lastwagen im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft nicht soweit gekommen sind, wie wir gerne kommen wollten, sei zugestanden.

    (Freu Teubner [GRÜNE]: Da können Sie sich auch ein Beispiel an der Schweiz nehmen!)

    Aber wir sind auf gutem Wege. Ich meine, daß das in einer solchen Debatte auch deutlich ausgesprochen werden kann. Es besteht kein Anlaß, etwa in der Bevölkerung Angst und Schrecken mit dem Thema Photosmog auszulösen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)