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    Plenarprotokoll 11/191 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 191. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Toetemeyer 14705 A Eintritt des Abg. Häuser in den Deutschen Bundestag 14705 A Wahl der Abg. Frau Folz-Steinacker zur Schriftführerin als Nachfolgerin der Abg. Frau Würfel 14705 A Erweiterung der Tagesordnung 14705 B Abwicklung der Tagesordnung 14705 B Absetzung der Punkte 5 — Arzneimittelgesetz und 8b — Information über die Tätigkeit der Sicherheitsbehörden — von der Tagesordnung 14705 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Aktuelle Stunde betr. Verhinderung der erneuten Machtübernahme der Roten Khmer in Kambodscha Frau Kelly GRÜNE 14705 C Dr. Pinger CDU/CSU 14706 C Dr. Soell SPD 14707 B Irmer FDP 14707 D Schäfer, Staatsminister AA 14708 C Tagesordnungspunkt 2: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zweiten Wohnungsbaugesetzes und des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland (Drucksache 11/6005) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Juli 1989 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Volksrepublik Bulgarien über die Schiffahrt auf den Binnenwasserstraßen (Drucksache 11/6034) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzprotokoll Nr. 4 vom 25. April 1989 zu der am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterzeichneten Revidierten Rheinschiffahrtsakte (Drucksache 11/6035) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften über den Jahresabschluß und den konsolidierten Abschluß von Banken und anderen Finanzinstituten (Bankbilanzrichtlinie-Gesetz) (Drucksache 11/6275) e) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1988 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1988) — (Drucksache 11/6136) 14710 A Tagesordnungspunkt 3 a: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 135 zu Petitionen (Drucksache 11/5406) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 146 zu Petitionen (Drucksache 11/6252) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 147 zu Petitionen (Drucksache 11/6253) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3 b: b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Änderung des Berichtszeitraums für die Halbjahresberichte der Bundesregierung über die Tätigkeit der Europäischen Gemeinschaft, des Europarates und der Westeuropäischen Union (Drucksachen 11/4241, 11/4877) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 3 c: Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Reddemann und weiterer Abgeordneter: Unterrichtung des Deutschen Bundestages über den Stand der Unterzeichnung und Ratifizierung europäischer Abkommen und Konventionen durch die Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/5180, 11/6074) in Verbindung mit d) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung von Strafverfahren (Drucksache 11/6284) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 27 02 Titel 642 21 (Kosten auf Grund des Gesundheitsabkommens mit der DDR und Förderung des Besuchsreiseverkehrs) (Drucksachen 11/5745, 11/6269) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 27 02 Titel 642 21 (Kosten auf Grund des Gesundheitsabkommens mit der DDR und Förderung des Besuchsreiseverkehrs) (Drucksachen 11/5942, 11/6273) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 05 02 Titel 686 01 — Hilfe für Deutsche im Ausland — (Drucksachen 11/5721, 11/6270) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 656 03 — Zuschuß des Bundes an die knappschaftliche Rentenversicherung — (Drucksachen 11/5932, 11/6272) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 681 05 — Einmalige Unterstützung für im Bundesgebiet einschließlich Berlin (West) eintreffende Aus- und Übersiedler — (Drucksachen 11/5915, 11/6300) 14710 C Tagesordnungspunkt 4: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 20. Dezember 1985 zur Koordinierung der Vorschriften über gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (Investment-Richtlinie-Gesetz) (Drucksache 11/5411) b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Kapitalverkehrsteuergesetzes (Drucksachen 11/4711, 11/6262, 11/6217) Uldall CDU/CSU 14712 D Dr. Wieczorek SPD 14714 C Dr. Grünewald CDU/CSU 14715 A Uldall CDU/CSU 14715D Dr. Faltlhauser CDU/CSU 14716C, 14716D Dr. Solms FDP 14718D Hüser GRÜNE 14720 A Dr. Grünewald CDU/CSU 14721 B Dr. Wieczorek SPD 14721 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF 14722B Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 26. Oktober Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 III 1979 über den physischen Schutz von Kernmaterial (Drucksachen 11/3990, 11/6218) Dr. Friedrich CDU/CSU 14724 B Reuter SPD 14725 B Frau Dr. Segall FDP 14727 A Frau Wollny GRÜNE 14727 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMU 14728B Wüppesahl fraktionslos 14728 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung des Zwischenberichts der Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik — Bildung 2000" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 9. Dezember 1987 (Drucksachen 11/1448, 11/5349) Kuhlwein SPD 14729 B Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 14732 B Frau Hillerich GRÜNE 14734 C Neuhausen FDP 14736 B Kastning SPD 14738 A Frau Dr. Götte SPD 14738 D Oswald CDU/CSU 14741A Dr. Penner SPD 14743A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 14743 D Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 14744 D Tagesordnungspunkt 8 a: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Such, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Tätigkeit des Verfassungsschutzes (Drucksachen 11/4662, 11/5982) Such GRÜNE 14746B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 14746 D Dr. Olderog CDU/CSU 14748 A Such GRÜNE 14748D, 14749 B Dr. Emmerlich SPD 14750 B Dr. Hirsch FDP 14751 D Spranger, Parl. Staatssekretär BMI 14754 A Dr. Hirsch FDP 14754D, 14755D Dr. Penner SPD 14755 B Dr. Emmerlich SPD 14756 A Wüppesahl fraktionslos 14756 B Tagesordnungspunkt 9: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichttätigwerden der Bundesregierung bei der Abwendung von Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung, Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft 85/203 EWG (Drucksache 11/5210) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Knabe, Brauer, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Maßnahmen gegen Luftverschmutzung und Gesundheitsgefährdung durch photochemischen Smog (Drucksachen 11/2872, 11/5143) Frau Rock GRÜNE 14757 D Schmidbauer CDU/CSU 14758 D Dr. Kübler SPD 14760A Gries FDP 14760 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMU 14761 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Gries, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (Drucksache 11/6261) Tillmann CDU/CSU 14763 B Ibrügger SPD 14765 A Gries FDP 14766 D Opel SPD 14768B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMV 14770A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/6279 vom 19. Januar 1990 — Genehmigungsfähigkeit der geplanten Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben angesichts der laut einer Industriestudie ermittelten fehlerhaften Safeguard-Kontrollmöglichkeiten MdlAnfr 13 Frau Wollny GRÜNE Antw PStSekr Dr. Probst BMFT 14693 B ZusFr Frau Wollny GRÜNE 14693 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14694 A Aufrechterhaltung des US-Truppenübungsplatzes Hohenfels MdlAnfr 15 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Carstens BMF 14694 B ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 14694 C ZusFr Frau Beer GRÜNE 14694 D IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Zuleitung der Vermerke und Reiseberichte des Bundesministeriums der Finanzen im Zusammenhang mit dem U-Boot-Geschäft mit Südafrika an die Staatsanwaltschaft Kiel MdlAnfr 17 Frau Beer GRÜNE Antw PStSekr Carstens BMF 14695 A ZusFr Frau Beer GRÜNE 14695 A ZusFr Gansel SPD 14695 C Berechnungsgrundlage für die Friedensstärke der Bundeswehr; Senkung der Friedensstärke bei Herabsetzung der Wehrpflichtzeit MdlAnfr 21, 22 Dr. Klejdzinski SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 14696A, 14697 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14696B, 14697D ZusFr Frau Beer GRÜNE 14696 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14697A, 14698 B ZusFr Dr. Kübler SPD 14698 C Rechtsgrundlage für die Geheimhaltung von Militärtransporten mit gefährlichen Stoffen; Überprüfung der mit den verbündeten Streitkräften geschlossenen Abkommen MdlAnfr 23, 24 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg . 14698D, 14700 A ZusFr Dr. Kübler SPD 14698D, 14700A ZusFr Frau Beer GRÜNE 14699C, 14701B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14700 C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14700 D ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE 14701 A Zeitpunkt des Ausstiegs der Bundesregierung aus dem Projekt Jäger 90 angesichts des Kaufs des deutschen Panzers Leopard durch Großbritannien nur bei Nichtausscheiden aus dem Projekt MdlAnfr 25, 26 Dr. Hirsch FDP Antw PStSekr Wimmer BMVg 14701B, 14702C ZusFr Dr. Hirsch FDP 14701 C, 14702 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14701D, 14702D ZusFr Frau Dr. Vollmer GRÜNE 14701 D ZusFr Frau Beer GRÜNE 14702 A ZusFr Gansel SPD 14702B, 14702 D Benachteiligung von Frauen bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen zum Arzt im Praktikum MdlAnfr 27, 28 Frau Ganseforth SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 14703A, 14703D ZusFr Frau Ganseforth SPD 14703B, 14703D Versendung von Ärztemustern in die DDR angesichts des bestehenden Medikamentenmangels MdlAnfr 29, 30 Antretter SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 14704B, 14704 D ZusFr Antretter SPD 14704C, 14704 D Nächste Sitzung 14770 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14773* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Spilker (CDU/ CSU) gemäß § 31 GO BT zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses — Sammelübersicht 135 zu Petitionen — (Drucksache 11/5406) 14773* B Anlage 3 Stand des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Bonn gegen einen Beamten des Bundeskanzleramtes MdlAnfr 14 — Drs 11/6279 — Hoss GRÜNE SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen BK 14773* D Anlage 4 Teilnahme der Bundesminister Dr. Waigel und Dr. Schäuble an einem Gespräch mit Vertretern der U-Boot-Firmen HDW und IKL am 11. Dezember 1984 in Bonn MdlAnfr 16 — Drs 11/6279 — Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14773* D Anlage 5 Übersicht über die Zivilbediensteten bei Bundeswehr und verbündeten Streitkräften in Rheinland-Pfalz MdlAnfr 18 — Drs 11/6279 — Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14774* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 V Anlage 6 Ausstattung der Geldspielgeräte mit manipulationssicheren Zählwerken zur Vermeidung von Umsatzsteuerverlusten MdlAnfr 19, 20 — Drs 11/6279 — Reschke SPD SchrAntw PStSekr Carstens BMF 14774* C Anlage I Einleitung eines atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens für den seit 1981 auf dem Gelände der Gesellschaft für Kernforschung und Kernschiffahrt (GKSS) in Geesthacht eingelagerten Reaktordruckbehälter MdlAnfr 42 — Drs 11/6279 — Wüppesahl (fraktionslos) SchrAntw PStSekr Grüner BMU 14774* D Anlage 8 Unkorrekte Abrechnungen durch falsche Programmierung der Zählimpulsgeber bei Fernsprechanlagen der Bundespost MdlAnfr 45 — Drs 11/6279 — Wüppesahl (fraktionslos) SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 14775* B Anlage 9 Widersprüchliche Aussagen über eine bundesweite Verbreitung der DDR-Fernsehprogramme; finanzieller Aufwand bei kostenloser Bereitstellung von zwei Kanälen durch das Bundespostministerium MdlAnfr 46, 47 — Drs 11/6279 — Roth SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 14775* C Anlage 10 Versagung der vom Deutschen Freundschaftskreis in Oppeln beantragten vereinsrechtlichen Zulassung in Polen durch Entscheidung des Wojewodschaftsgerichts MdlAnfr 48 — Drs 11/6279 — Jäger CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 14775* D Anlage 11 Übergabe der Aufzeichnungen des persönlichen Referenten von Bundesaußenminister Genscher über ein Gespräch mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden von HDW am 12. Oktober 1984 an den 1. Untersuchungsausschuß MdlAnfr 49 — Drs 11/6279 — Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* A Anlage 12 Feststellung des Baus von U-Booten durch eine internationale Inspektion des Werftgeländes in Durban MdlAnfr 50 — Drs 11/6279 — Frau Wollny GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* B Anlage 13 Inhalt der Stellungnahmen des Auswärtigen Amtes zur Störung der auswärtigen Beziehungen durch das U-Boot-Geschäft mit Südafrika MdlAnfr 51, 52 — Drs 11/6279 — Frau Eid GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* C Anlage 14 Lieferung von Know-how und U-Boot-Teilen im Zusammenhang mit dem genehmigten U-Boot-Geschäft mit Israel nach Südafrika MdlAnfr 53 — Drs 11/6279 — Frau Dr. Vollmer GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14776* D Anlage 15 Erkundigungen über den Bau von U-Booten in Südafrika MdlAnfr 54 — Drs 11/6279 — Frau Beer GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 14777* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14693 191. Sitzung Bonn, den 25. Januar 1990 Beginn: 14.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14771 Berichtigung 189. Sitzung, Seite 14652 A, Zeile 5: Statt „Fiebig" ist „Bindig" zu lesen. 190. Sitzung, Seite 14692 ' D, Zeile 3: Statt „Niedersachsen 32,0 v. H..." ist „Niedersachsen 37,0 v. H..." zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 26. 01. 90 * Frau Becker-Inglau SPD 26. 01. 90 Frau Conrad SPD 26. 01. 90 Eich GRÜNE 26. 01. 90 Dr. Fell CDU/CSU 25. 01. 90 Francke (Hamburg) CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Friedmann CDU/CSU 25. 01. 90 Gallus FDP 26. 01. 90 Dr. von Geldern CDU/CSU 26. 01. 90 Genscher FDP 25. 01. 90 Grünbeck FDP 26. 01. 90 Frau Dr. Hartenstein SPD 26. 01. 90 Frhr. Heereman von CDU/CSU 26. 01. 90 Zuydtwyck Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Hensel GRÜNE 26. 01. 90 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 26. 01. 90 Dr. Hornhues CDU/CSU 25. 01. 90 Jung (Limburg) CDU/CSU 26. 01. 90 Jungmann (Wittmoldt) SPD 26. 01. 90 Klein (München) CDU/CSU 26. 01. 90 Lattmann CDU/CSU 26. 01. 90 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 26. 01. 90 Maaß CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Müller CDU/CSU 26. 01. 90* Nagel SPD 26. 01. 90 Petersen CDU/CSU 26. 01. 90** Dr. Scheer SPD 26. 01. 90 Frau Schilling GRÜNE 26. 01. 90 Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 25. 01. 90 Frau Schoppe GRÜNE 26. 01. 90 Frhr. von Schorlemer CDU/CSU 26. 01. 90 Schröer (Mülheim) SPD 26. 01. 90 Seiters CDU/CSU 26. 01. 90 Straßmeir CDU/CSU 26. 01. 90 Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Will-Feld CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 25. 01. 90 Würtz SPD 26. 01. 90 Zeitler SPD 26. 01. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Spilker (CDU/CSU) gemäß § 31 GO BT zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses - Sammelübersicht 135 zu Petitionen - - Drucksache 11/5406 - Als Abgeordneter des Wahlkreises Altötting-Mühldorf-Ebersberg und zugleich für die Mitglieder der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag gebe Anlagen zum Stenographischen Bericht ich zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses folgende Erklärung ab: Wir gehen davon aus, daß die vom Petitionsausschuß für den Abschnitt Forstinning-Ampfing der geplanten A 94/B 12 München-Mühldorf-Simbach empfohlene Überprüfung im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens Forstinning-Pastetten vorgenommen wird. Hierzu hat der zuständige Bayerische Staatsminister des Innern mitgeteilt, daß er das Ergebnis dieser qualifizierten landesplanerischen Abklärung bis Mitte dieses Jahres erwartet. Dieses Verfahren trägt dem sachlichen Anliegen des Petitionsausschusses Rechnung. Es ist unbestritten, daß die geplante A 94/B 12 wegen ihrer besonderen Verkehrsbedeutung für die Bevölkerung, aber auch für die Anlieger und Benutzer der bestehenden Bundesstraße 12 und zur Verbesserung der Struktur in Südostbayern dringend erforderlich ist. Ihre Realisierung darf im Interesse der Bevölkerung, die wegen der schlimmen Verkehrsverhältnisse schon viele Opfer beklagen mußte, nicht verzögert werden. Unabhängig davon halte ich die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages vom 18. Oktober 1989 für rechtlich bedenklich. Ich habe daher gegen seine Empfehlung votiert, obwohl ich ihr hinsichtlich der anderen Petitionen gerne zugestimmt hätte. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Frage des Abgeordneten Hoss (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 14): Wie ist nach den Informationen der Bundesregierung der gegenwärtige Stand des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Bonn gegen den Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt, H. T., wegen des Verdachts des Verwahrungsbruchs? Das Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft Bonn nach § 170 Abs. 2 Strafprozeßordnung eingestellt, da das Verhalten des Beamten keinen Straftatbestand darstellte. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 16): Haben der Bundesminister der Finanzen, Dr. Waigel, und der Bundesminister des Innern, Dr. Schäuble, an einem Gespräch am 11. Dezember 1984 mit Vertretern der U-Boot-Firmen HDW und IKL in Bonn teilgenommen, wie dies in einem Vorstandsprotokoll der Firma HDW vom 10./11. Dezember 1984 angekündigt wurde, in dem zu lesen stand, daß die Herren Waigel und Schäuble bei dem Gespräch anwesend sein würden? 14774* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Die Frage ist Gegenstand der Beweisaufnahme des 1. Untersuchungsausschusses — 11. Wahlperiode. Die Bundesregierung sieht deshalb von einer Beantwortung an dieser Stelle ab, um das weitere Verfahren abzuwarten. Dies gebietet auch der Respekt vor dem Bundesverfassungsgericht, das, wie Ihnen bekannt ist, über eine Organklage der SPD-Fraktion gegen den Deutschen Bundestag zu entscheiden hat. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Frage des Abgeordneten Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 18): Hat die Bundesregierung eine Übersicht über das auf militärischen Standorten der Bundeswehr und der Alliierten in Rheinland-Pfalz beschäftigte Zivilpersonal, seine Altersstruktur, Qualifikation, Wohnorte etc.? Aufstellungen über das in Rheinland-Pfalz beschäftigte Zivilpersonal der Bundeswehr liegen der Bundesregierung nicht vor, da die Bundeswehrverwaltung nach Ober- und Mittelbehörden und nicht nach Ländern organisiert ist. Da es sich um mehrere tausend Arbeitnehmer handelt, sind hierzu umfängliche Ermittlungen und Auswertungen erforderlich, die einen erheblichen Zeitaufwand erfordern. Bezüglich der örtlichen zivilen Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften in Rheinland-Pfalz stehen der Bundesregierung aktuelle Angaben nur zur Gesamtzahl der Arbeitnehmer zur Verfügung, untergliedert nach Arbeitern und Angestellten, Männern und Frauen. Die Bundesregierung läßt jedoch gegenwärtig aktuelle statistische Unterlagen über die Struktur der bei den Streitkräften im gesamten Bundesgebiet beschäftigten örtlichen zivilen Arbeitnehmer erarbeiten, u. a. zur Beantwortung der Großen Anfrage „Zivile Arbeitnehmer bei den Stationierungsstreitkräften" (Drucksache 11/5720). Sie wird in der Beantwortung dieser Anfrage auch auf die Verteilung dieser Arbeitnehmerschaft nach Standorten und nach Qualifikation in der gegenwärtigen Beschäftigung eingehen. Sobald die Arbeiten zur Beantwortung der Großen Anfrage abgeschlossen sind, bin ich gern bereit, Ihnen die entsprechenden Angaben bezüglich der Arbeitnehmer — einschließlich der Arbeitnehmer bei der Bundeswehr — in Rheinland-Pfalz schriftlich zuzuleiten und dabei auch Angaben zur Altersstruktur zu machen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Carstens auf die Fragen des Abgeordneten Reschke (SPD) (Drucksache 11/6279 Fragen 19 und 20) : Welche Anstrengungen hat die Bundesregierung bereits unternommen bzw. wird sie unternehmen, urn der Aufforderung des Deutschen Bundestages vom April 1989 nachzukommen, darauf hinzuwirken, daß neue Geldspielgeräte zur korrekten Erfassung der Einsätze mit manipulationssicheren Zählwerken ausgestattet werden, und klarzustellen, daß als Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer die Summe der Einsätze zugrunde zu legen ist, insbesondere vor dem Hintergrund der Feststellung des Bundesrechnungshofes vom Oktober 1989, daß das Schätzverfahren bei der Ermittlung der Umsatzbesteuerung aus dem Betrieb von Spielgeräten mit Geldgewinnmöglichkeiten alleine von 1984 bis 1987 zu rund 1 Mrd. DM an Steuerausfällen geführt hat? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, daß in Zukunft bei Geldspielgeräten mit eingebautem Zählwerk auch das tatsächliche Entgelt und nicht der Kasseninhalt als Bemessungsgrundlage zur Ermittlung der Umsatzsteuer herangezogen wird, angesichts der Aussage des Bundesrechnungshofes, daß bereits seit einigen Jahren fast alle neu zugelassenen Geldspielgeräte Zählwerke besitzen, der Einbau von Zählwerken in neue Geräte ohne großen Aufwand möglich ist und viele Geräteaufsteller bereits seit Jahren Zählwerke verwendeten? Aufgrund der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 20. April 1989 hat die Bundesregierung eine Reihe von Gesprächen mit den betroffenen Wirtschaftsverbänden und den obersten Finanzbehörden der Länder geführt. Hierbei stand die von verschiedenen Seiten erhobene Forderung im Vordergrund, eine genauere Ermittlung der Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer beim Betrieb von Geldspielgeräten mit Hilfe von Zählwerken zu erreichen. Der Bundesminister für Wirtschaft hat inzwischen den Entwurf einer Zweiten Verordnung zur Änderung der Spielverordnung erarbeitet. Dieser enthält unter anderem die Verpflichtung, daß Neugeräte künftig mit Zählwerken ausgestattet sein müssen. Dieser Verordnungsentwurf wird z. Z. im Bundesrat beraten. Der Bundesminister der Finanzen hat die umsatzsteuerlichen Fragen mit den obersten Finanzbehörden der Länder erörtert. Für die neuen Geräte, die über Zählwerke verfügen müssen, wird eine Schätzung der Besteuerungsgrundlagen rechtlich nicht mehr erforderlich sein. Für die Altgeräte, deren Betrieb noch bis zu vier Jahren zugelassen sein soll, wird eine Übergangsregelung durch Verwaltungsvorschrift getroffen. Sie wird eine stufenweise Anhebung des Vervielfältigers vorsehen, deren Ausmaß mit den Ländern abgestimmt wird. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Wüppesahl (fraktionslos) (Drucksache 11/6279 Frage 42): Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14775* Sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, den auf dem Gelände der Gesellschaft für Kernforschung und Kernschiffahrt (GKSS) in Geesthacht seit 1981 eingelagerten Reaktordruckbehälter der Otto Hahn in einem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren mit z. B. öffentlichem Erörterungstermin genehmigen zu lassen, weil — entgegen den Behauptungen der GKSS zum Zeitpunkt der Entscheidung dieser Einlagerung — bis heute weder geforscht worden ist noch auch bloß vage Überlegungen existieren, Forschung an diesem Reaktordruckbehälter zu betreiben, und somit in der Öffentlichkeit längst der Eindruck entstanden ist, daß damit lediglich mit Hilfe einer Bundesforschungseinrichtung ein Atommüllproblem der Atomindustrie beseitigt werden soll? Das Sozialministerium des Landes Schleswig-Holstein in Kiel hat am 30. April 1981 gemäß § 3 StrlSchV genehmigt, Komponenten der NS Otto Hahn, darunter den Reaktordruckbehälter des Schiffes für wissenschaftliche Untersuchungen zu lagern. Für ein darüber hinausgehendes oder für ein erneutes atomrechtliches Genehmigungsverfahren besteht derzeit keine Veranlassung. Es ist nach wie vor vorgesehen, den Reaktordruckbehälter für wissenschaftliche Forschungen zu benutzen. Es handelt sich somit bei dem Reaktordruckbehälter nicht um radioaktiven Abfall. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Wüppesahl (fraktionslos) (Drucksache 11/6279 Frage 45): Wie ist es möglich, daß die Deutsche Bundespost falsch programmierte Zählimpulsgeber installiert hat, die zu unkorrekten Abrechnungen führten, und daß dieser Mißstand z. B. in Geesthacht von einem Redakteur aufgeklärt werden konnte? Durch Arbeitsfehler wurden bei Erweiterungsarbeiten für Leitungen zwischen Geesthacht und Schwarzenbek ein Teil der eingesetzten Zählimpulsgeber falsch geschaltet. Dieser Fehler hat sich sowohl begünstigend als auch zum Nachteil der Kunden ausgewirkt. Es wurden ein Teil der Verbindungen von Geesthacht z. B. nach Hamburg nicht mehr zum Nahtarif mit 8 bzw. 12 Minuten, sondern zum Fernzonentarif I mit 60 bzw. 120 Sekunden berechnet. Dies wurde am 2. Januar 1990 von dem von Ihnen angesprochenen Journalisten an seinem Gebührenzähler beobachtet und an die Oberpostdirektion Hamburg gemeldet. Die fehlerhaften Leitungen wurden gesperrt und nach der Störungsbeseitigung am 3. Januar 1990 wieder freigegeben. Der betroffene Teilnehmerkreis ist durch Presseverlautbarungen und eine Beilage zur Telefonrechnung informiert, so daß die zuviel einbehaltenen Beträge erstattet werden können. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Roth (SPD) (Drucksache 11/6279 Fragen 46 und 47): Kann die Bundesregierung die von ihr ausgesprochenen, widersprüchlich klingenden Aussagen erläutern, wonach für eine bundesweite Verbreitung der DDR-Fernsehprogramme über Satellit urheberrechtliche Probleme eine besondere Rolle spielen, während dagegen die Einspeisung dieser Programme in Kabelnetze, wie z. B. der Städte Hamburg oder West-Berlin, keine Schwierigkeit bereitet? Welche Kosten würden für die Bundesrepublik Deutschland bzw. die Deutsche Demokratische Republik zusätzlich entstehen, wenn das Bundesministerium für Post und Telekommunikation einen oder zwei Kanäle auf einem ihrer Rundfunk-Satelliten für die DDR kostenlos zur Verfügung stellen würde? Zu Frage 46: Die Heranführung von DDR-Fernsehprogrammen über Satellit und die anschließende bundesweite Einspeisung in die Breitbandverteilnetze der Deutschen Bundespost TELEKOM wirft besondere urheberrechtliche Probleme auf, weil die Deutsche Bundespost TELEKOM für die Einspeisung eine Erklärung des DDR-Fernsehens benötigt, nach der die erforderlichen Rechte für eine Weiterverbreitung erworben sind und die Deutsche Bundespost TELEKOM als Kabelnetzbetreiber von etwaigen weiteren Forderungen freigestellt wird. Dieser Rechteerwerb zieht Kosten in noch nicht bekannter Höhe für die DDR nach sich. Die schon jetzt vorgenommene Einspeisung des DDR-Fernsehens als ortsüblich empfangbares Programm in verschiedene Breitbandverteilnetze, z. B. in Hamburg oder Berlin, bereitet insofern keine Schwierigkeiten, als die Abgeltung von Rechten für die Einspeisung ortsüblich empfangbarer Programme generell in einem besonderen Vertragswerk mit allen Rechteinhabern bereits pauschal geregelt ist. Zu Frage 47: Für die Bereitstellung von Fernmeldesatellitenübertragungskapazität der Deutschen Bundespost TELEKOM (z. B. DFS Kopernikus) zur Heranführung von Fernsehsignalen an Breitbandverteilnetze erhebt die Deutsche Bundespost TELEKOM ein Entgelt in der Größenordnung von 12 Millionen DM je Jahr und Fernsehprogramm. Die Übertragungskapazität des Rundfunksatelliten TV-SAT 2 steht für die DDR-Fernsehprogramme nicht zur Verfügung, da die Belegung des TV-SAT 2 entsprechend dem Rundfunkstaatsvertrag der Bundesländer vorgenommen wird. Über den Rundfunksatelliten werden die Fernsehprogramme ARD 1 plus, 3sat, RTL Plus, SAT 1 und das noch nicht benannte private Programm der Westschienenländer Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hessen und Saarland abgestrahlt. Anlage 10 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/6279 Frage 48) : 14776* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 Trifft es zu, daß entgegen den Abmachungen zwischen der Bundesregierung und der polnischen Regierung dem Deutschen Freundschaftskreis in Oppeln durch den Entscheid des zuständigen Wojewodschaftsgerichts die vereinsrechtliche Zulassung versagt worden ist, und was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um sicherzustellen, daß die Menschen- und Minderheitenrechte der Deutschen unter polnischer Staatsgewalt tatsächlich respektiert werden? Das Wojewodschaftsgericht Oppeln hat mit Beschluß vom 24. Juli 1989 — also noch vor der Reise des Bundeskanzlers nach Polen — den Antrag der „Kulturellen Gesellschaft der deutschen Minderheit" in Oppeln auf Registrierung abgelehnt. Dagegen haben die Antragsteller Beschwerde beim Obersten Gericht in Warschau eingelegt. Die Urteilsverkündung ist nach der Revisionsverhandlung am 17. Januar 1990 auf den 31. Januar 1990 terminiert. Die Deutsche Botschaft in Warschau steht in engem und ständigem Kontakt mit den Antragstellern, die anwaltlich beraten und vertreten sind. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover) (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 49): Ist der Bundesminister des Auswärtigen, Genscher, bereit, den Wortlaut der Aufzeichnungen seines Persönlichen Referenten über ein Gespräch am 12. Oktober 1984 zwischen Bundesminister Genscher und dem damaligen Vorstandsvorsitzenden von HDW, Klaus Ahlers, dem 1. Untersuchungsausschuß nunmehr zur Verfügung zu stellen, nachdem er dies bereits bei seiner Vernehmung vor dem 4. Untersuchungsausschuß der 10. Wahlperiode am 17. Februar 1987 zugesagt hatte? Die Frage steht im Zusammenhang mit der Beweisaufnahme des 1. Untersuchungsausschusses (11. Wahlperiode). Ein entsprechendes Ersuchen des Untersuchungsausschusses liegt bisher nicht vor. Im übrigen hat das Bundesverfassungsgericht über eine Organklage der SPD-Fraktion gegen den Deutschen Bundestag noch nicht entschieden. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Wollny (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 50): Ist die Bundesregierung bereit, bei der südafrikanischen Regierung die Forderung nach einer internationalen Inspektion des Werftgeländes der Firma S. A. in Durban vorzutragen, um so feststellen zu können, ob dort im Moment U-Boote gebaut werden, die den Frieden in der Region des Südlichen Afrika weiter gefährden könnten? Der Chef der südafrikanischen Marine, Vizeadmiral Dries Putter, hat, wie bereits in der Fragestunde vom 7. Dezember 1989 auf die Frage der MdB Wollny mitgeteilt, offiziell erklärt, daß bereits im Juli 1988 das Projekt, eigene U-Boote zu bauen, im Zusammenhang mit der Modernisierung dreier 1969 bis 1970 von Frankreich gelieferter U-Boote der Daphne-Klasse auf unbestimmte Zeit verschoben worden sei. Am 19. Januar 1990 verkündete umfangreiche Sparmaßnahmen im südafrikanischen Verteidigungshaushalt, die in erster Linie die Marine betreffen, lassen Zweifel sogar daran zu, ob die Modernisierung der U-Boote der Daphne-Klasse wie geplant fortgesetzt werden kann. Die für den Bau neuer U-Boote erforderlichen Mittel dürften damit auf absehbare Zeit nicht verfügbar sein. Unter diesen Umständen glaubt die Bundesregierung nicht, daß Forderungen nach internationalen Inspektionen zu zusätzlichen Informationen führen. Anlage 13 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Eid (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Fragen 51 und 52): Welchen Inhalt hat die am 15. Dezember 1989 gegenüber der Staatsanwaltschaft Kiel abgegebene Stellungnahme des Auswärtigen Amtes zur Frage der „erheblichen" Störung der auswärtigen Beziehungen durch das U-Boot-Geschäft der Firmen HDW und IKL mit Südafrika? Trifft es zu, daß das Auswärtige Amt auch nach der Durchsuchungsaktion der Staatsanwaltschaft Kiel bei den Firmen HDW und IKL vom 4. Januar 1990 erneut bei der Staatsanwaltschaft vorstellig geworden ist, um zu erklären, daß das U-Boot-Geschäft mit Südafrika keine „erhebliche" Störung der auswärtigen Beziehungen bewirkt hat? Zu Frage 51: Das AA hat mit Schreiben vom 15. Dezember 1989, gerichtet an die Staatsanwaltschaft Kiel in Beantwortung einer entsprechenden Anfrage der Staatsanwaltschaft, das Vorliegen einer erheblichen Störung der auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland im Sinne des § 34 des Außenwirtschaftsgesetzes verneint. Die Stellungnahme des Auswärtigen Amts ist Teil der Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Kiel, die darüber zu befinden hat, welche Teile dieser Akten veröffentlicht werden. Zu Frage 52: Nein. Anlage 14 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 53): Kann die Bundesregierung ausschließen, daß beim jetzt vom Bundessicherheitsrat genehmigten Israel-U-Boot-Geschäft U-Boot-Know-how und U-Boot-Teile über den Umweg Israel in die Hände Südafrikas gelangen, und ist der Bundesregierung in diesem Zusammenhang bekannt, daß Israel und Südafrika bereits im Jahre 1980 anläßlich eines Besuchs des damaligen israelischen Verteidigungsministers Eza Weizmann in Südafrika die gemeinsame Produktion eines U-Bootes in Südafrika beschlossen haben? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 191. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Januar 1990 14777* Ich darf zur Beantwortung dieser Frage auf die Stellungnahme der Bundesregierung in der Fragestunde am 7. Dezember 1989 auf der 182. Sitzung des Deutschen Bundestages zu der gleichen Frage verweisen. Die Bundesregierung hatte damals geantwortet: Entsprechend den politischen Grundsätzen der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern werden Lieferungen von Kriegswaffen, wie z. B. U-Booten, nur bei Vorliegen von amtlichen Endverbleibserklärungen genehmigt. Die Bundesregierung hat keinen Anlaß, daran zu zweifeln, daß sich die betroffenen Regierungen an die von ihnen abgegebenen Endverbleibserklärungen halten. Über einen Beschluß Israels und Südafrikas zur gemeinsamen Produktion eines U-Bootes ist der Bundesregierung nichts bekannt. Anlage 15 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage der Abgeordneten Frau Beer (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6272 Frage 54): Ist die Bundesregierung bereit, über die deutsche Botschaft in Moskau Erkundigungen darüber einzuholen, ob in Durban, Südafrika, inzwischen mit Hilfe der bundesdeutschen U-BootPläne südafrikanische U-Boote gebaut werden? Die deutsche Botschaft in Pretoria beobachtet bereits laufend die Angelegenheit. So hat sie berichtet, daß nach ihren Erkenntnissen die südafrikanische Regierung ihre Pläne, selbst U-Boote zu bauen, zugunsten der Modernisierung bereits vorhandener U-Boote aufgegeben hat.
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    Rede von Eckart Kuhlwein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik — Bildung 2000" hat dem Deutschen Bundestag im September 1989 ihren Zwischenbericht vorgelegt. Der Bericht beschränkt sich im wesentlichen auf eine Darstellung der bis dahin geleisteten Arbeit. Er ist ein Tätigkeitsbericht.
    Er enthält eine Reihe von Auswertungen von Verbändeanhörungen und Expertengesprächen. Empfehlungen gibt er bewußt noch nicht, weil dies beim Stand der Arbeit noch nicht möglich erschien. Das mag diejenigen enttäuschen, die schon vom Zwischenbericht Signale zum Aufbruch zu neuen Ufern erwartet hatten.
    Vertreterinnen und Vertreter der Oppositionsfraktionen haben im Anhang einige bildungspolitische Problemzonen beschrieben, deren Bearbeitung durch die Kommission ihnen besonders erforderlich erscheint. Diese Beiträge seien von mir ausdrücklich zur Lektüre empfohlen.
    In der dem Kommissionsvorsitzenden gebotenen Zurückhaltung möchte ich heute feststellen, daß konkretere Aussagen durchaus möglich gewesen wären, wenn die Koalition schon in einer früheren Phase zu inhaltlichen Diskussionen bereit gewesen wäre.
    Meine Damen und Herren, die SPD-Fraktion hat in der Einsetzungsdebatte formuliert, sie wolle mit der von ihr beantragten Enquete-Kommission an die Bildungsreformtradition der späten 60er und beginnenden 70er Jahre anknüpfen. Zur Erinnerung: Damals wurden durch Grundgesetzänderung zusätzliche Zuständigkeiten des Bundes in der Bildungspolitik geschaffen, wurden das Arbeitsförderungsgesetz und das Berufsbildungsgesetz verabschiedet. Damals stand in Willy Brandts erster Regierungserklärung die Bildungspolitik an der Spitze der inneren Reformen. 1973 gab es sogar einen zwischen Bund und Ländern abgestimmten Bildungsgesamtplan.
    Im Zwischenbericht distanziert sich das Mehrheitsvotum vorsichtig von einer gemeinsamen Bildungsreformtradition. Ein gemeinsames Anknüpfen an die erste Phase der Bildungsreform ist in der Kommission damit eher unwahrscheinlich geworden. Die SPD-Fraktion ist dennoch der Meinung, daß wir an diese Reformphase anknüpfen und gleichzeitig — angesichts der wachsenden Problematik — eine neue Phase der Bildungsreform einleiten sollten.
    Eine Enquete-Kommission, die sich mit Anforderungen aus der Zukunft an das Bildungssystem beschäftigt, steht vor der Schwierigkeit, die Zukunft, d. h. die Ziele der gesellschaftlichen Entwicklung, konkreter bestimmen zu müssen. Zukunft darf nichts Vorgegebenes sein; sie muß von den Menschen vielmehr gestaltet werden. Gleichzeitig gibt es jedoch erkennbare Trends und Strukturveränderungen, die auf die Zukunft einwirken.
    Im Einsetzungsbeschluß sind die wichtigsten neuen Herausforderungen an das Bildungssystem genannt: die Gleichstellung der Geschlechter, die technologisch bedingten Veränderungen in der Arbeitswelt und in der freien Zeit, die zunehmende Umweltzerstörung, die Verdichtung der internationalen Beziehungen und die wachsende Abhängigkeit der Völker und der Länder auf diesem Globus. Wir sind der Meinung, daß das Bildungssystem einen Beitrag dazu leisten kann, gesellschaftliche Trends nicht einfach fortzuschreiben, sondern Umdenken und Verändern zu fördern.
    Nun gibt es zwischen den politischen Parteien wahrscheinlich unterschiedliche Zukunftsbilder und entsprechend unterschiedliche Vorstellungen darüber, ob und inwieweit das Bildungssystem und die Inhalte verändert werden müssen. Ich will für meine Fraktion hier noch einmal festhalten, welches Zu-



    Kuhlwein
    kunftsbild unser Berliner Grundsatzprogramm beschreibt, das wir gerade verabschiedet haben.
    Wir wollen gemeinsam Gefahren abwehren, Risiken mindern und eine neue, bessere Ordnung erreichen. Unsere Ziele sind eine demokratische Gemeinschaft der Völker, Gewaltfreiheit, gerechtere Verteilung, eine ökologisch und sozial gerechte Gesellschaft, menschenwürdige Arbeit für alle, Mitbestimmung und Selbstbestimmung in der Arbeit, Gleichheit und Solidarität zwischen den Geschlechtern und zwischen den Generationen sowie gleichberechtigte Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern an Entscheidungen.
    Wir werden unsere Vorschläge zur Veränderung des Bildungswesens an den genannten Zielen unseres Grundsatzprogramms messen. Wir werden bei der Umsetzung dieser Ziele zu einem erweiterten Bildungsverständnis kommen müssen. Neben dem emanzipatorischen Kern der Humboldtschen Bildung muß Bildung auch die Qualifikation für Arbeit und Beruf, aber auch für Politik und Kultur umfassen.

    (Beifall bei der SPD)

    Dazu kommt eine weitere Dimension, die auf die Bewältigung von sozialen und ökonomischen Problemlagen abzielt. Bildung muß stärker denn je den Erwerb der Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung für sich und andere sowie für die Umwelt und die Hinführung zu entsprechendem problemlösenden Handeln umfassen. Bildung muß sich künftig in allen Bereichen also auch als Zukunftswerkstatt verstehen.
    Bildungspolitik ist lange Zeit nur als abhängige Variable anderer Politikbereiche gesehen worden. Sie muß wieder eigenständig werden. Bildungspolitik schafft die Voraussetzungen für die Gestaltung auch der anderen Politikbereiche und hängt zugleich von diesen ab. Sie muß wieder von politischen und ökonomischen Konjunkturen unabhängig gemacht werden.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zuruf von der SPD: Das ist ein wahres Wort!)

    Wir brauchen eine Verstetigung der Bildungsausgaben, wobei wir berücksichtigen müssen, daß die Bildungsexpansion ihre Grenzen noch lange nicht erreicht hat, weil immer mehr Menschen immer mehr Bildung wollen, weil sie diese auf dem Arbeitsmarkt auch brauchen und weil die Lösung der sozialen und ökologischen Probleme mehr Bildung erfordert. Wenn wir mehr Stetigkeit wollen, brauchen wir die Wiederaufnahme der gemeinsamen Bildungsplanung von Bund und Ländern.

    (Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Jawohl!)

    — Ich freue mich über Ihre Zustimmung, Frau HammBrücher. — Wir müssen dafür sorgen, daß künftige Bildungsgesamtpläne auch finanzpolitisch ein höheres Maß an Verbindlichkeit erhalten.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN sowie der Abg. Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP])

    Wenn wir auf die Bildungsplaner gehört hätten, wären
    wir von den 1,5 Millionen Studierenden an unseren
    Hochschulen weniger überrascht worden; die sind nämlich präzise vorhergesagt worden.
    Ich will im folgenden ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige bildungspolitische Problemzonen darstellen und Lösungsvorschläge meiner Fraktion einbringen. Das von vielen Seiten hochgelobte duale System der Berufsausbildung in der Bundesrepublik droht in den nächsten zehn Jahren an Bedeutung zu verlieren, da sich bei schrumpfenden Jahrgangsstärken immer mehr junge Menschen für eine Hochschulausbildung entscheiden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ausgesprochener Unsinn!)

    Hier macht sich bemerkbar, daß entscheidende Reformen des dualen Systems in den 70er Jahren am Widerstand der Wirtschaft gescheitert sind. Ich erinnere an den ersten Anlauf von Helmut Rohde zu einer grundlegenden Berufsbildungsreform, der 1975 im Bundesrat steckengeblieben ist.
    Wenn das duale System als wichtiger Teil des Ausbildungssystems der Bundesrepublik Bestand haben soll — ich bin dafür — , dann muß es modernisiert und damit attraktiver gemacht werden. Dazu gehören eine Reform des Berufsbildungsgesetzes, die Fortsetzung der Reform der Ausbildungsordnungen, qualifizierte Angebote für junge Frauen, der Ausbau der Teilzeitberufsschule mit einem eigenständigen Bildungsauftrag

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    und einer ausreichenden Zahl von qualifizierten Berufsschullehrern. Dazu gehört vor allem aber auch mehr Durchlässigkeit zwischen den Berufsbildungssystemen und dem tertiären Bereich, damit die Berufsausbildung nicht zur Sackgasse wird. Dazu gehört auch, daß sich das duale System noch intensiver als bisher um die im Bildungssystem bisher Benachteiligten kümmert.
    Zweiter Bereich. Die Hochschulen haben viele Jahre lang den Studentenberg untertunneln müssen. 1,5 Millionen Studenten und Studentinnen studieren heute auf knapp 800 000 Studienplätzen. Die Zahl der Personalstellen hat seit 1975 kaum zugenommen. Der wissenschaftliche Nachwuchs ist nicht gesichert, wenn bei den Hochschullehrern die starken Jahrgänge Mitte der 90er Jahre in Pension gehen. Gleichzeitig stellen wir einen Bedeutungsverlust der Hochschulen fest, was den gesellschaftlichen Diskurs und die Fähigkeit zu Problemlösungen angeht. Ein Teil der Forschungskapazitäten ist aus den Hochschulen ausgewandert, ein Teil des notwendigen Diskurses spielt sich anderswo ab.
    Statt vieler Sonderprogramme brauchen wir endlich ein Strukturprogramm von Bund und Ländern für den Ausbau und Umbau unserer Hochschulen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Wir brauchen künftig mindestens 1 Million Studienplätze, und da sind die zu erwartenden Gaststudenten aus der DDR noch gar nicht eingerechnet. Wir brauchen eine Beschäftigungsbrücke für den wissenschaftlichen Nachwuchs, neue Instrumente der Frauenförderung, eine verstärkte Förderung der hochschuleigenen Forschung, Kooperationsgebote für



    Kuhlwein
    Fachhochschulen und Universitäten und eine neue Aufgabenteilung zwischen den Hochschularten. Wir brauchen mehr Interdisziplinarität an den Hochschulen, die sich an Projekten aus der Welt außerhalb der Hochschulen bewähren sollte. Wir brauchen einen Ausbau des Fernstudiums, vielleicht auch durch die Gründung einer zweiten Fernuniversität, vielleicht im Süden, Herr Oswald. Hier könnten wir durchaus aus Erfahrungen der EG-Partnerstaaten und der DDR dazulernen.
    Dritter Bereich: die Weiterbildung. Sie ist bei uns heute noch weit davon entfernt, vierte Säule des Bildungssystems zu sein. Es gibt weder chancengleichen Zugang für alle noch Transparenz, noch überall anerkannte Zertifikate. Die Weiterbildung leidet darunter, daß politische, berufliche und allgemeinbildende Inhalte institutionell und nach der Kompetenz von Bund und Ländern noch immer fein säuberlich getrennt werden. Eigentlich wäre eine neue Gemeinschaftsaufgabe Weiterbildung im Grundgesetz wünschenswert.

    (Beifall bei der SPD)

    Aber da ich weiß, daß Mehrheiten dafür schwer zu gewinnen sind,

    (Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Noch!)

    sollte der Bund wenigstens für den Bereich, für den er selbst zuständig ist, das notwendige Mindestmaß an Ordnung herstellen. Dazu gehören etwa Regelungen für die Freistellung, für die Zertifizierung, für die Finanzierung, für die regionale Zusammenarbeit und für die Mitbestimmung im Bereich der betrieblichen Weiterbildung.
    Wenn es schon keine Gemeinschaftsaufgabe gibt, sollten wir wenigstens durch eine Verwaltungsvereinbarung nach Art. 91 d Grundgesetz für die Förderung einen gemeinsamen Rahmen mit den Ländern schaffen. Wenn es dem Bund mit der Weiterbildung ernst ist, sollte er in einer solchen Verwaltungsvereinbarung über das AFG hinaus auch finanzielle Verantwortung übernehmen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die Probleme von Frauen im Bildungssystem, die sich anschließend auch auf dem Arbeitsmarkt auswirken, haben wir in der Kommission bisher noch nicht abschließend erörtert, aber in vielen Anhörungen zu Gehör bekommen.
    Wir müssen dafür sorgen, daß Frauen und Männer auf ein Leben vorbereitet werden, in dem Erwerbsarbeit und Familienarbeit zwischen den Geschlechtern gleichmäßig aufgeteilt werden. Dies bedeutet für die berufliche Bildung die Erschließung aller Berufe für beide Geschlechter, gegebenenfalls auch durch Quotierung,

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    für die Hochschulausbildung die faktische Öffnung von technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen für Frauen, für den wissenschaftlichen Nachwuchs eine besondere Frauenförderung auch durch gegebenenfalls differenzierte Quotierung

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    und für die Weiterbildung grundlegende Veränderungen des Arbeitsförderungsgesetzes und der betrieblichen Personalplanung.
    In der Ausbildungsförderung wird die geltende elternabhängige Förderung mit unzureichenden Freibeträgen und Bedarfssätzen immer weniger der Tatsache gerecht, daß junge Menschen materielle Unabhängigkeit brauchen, um ihr Leben selbst gestalten zu können. Wir wollen kurzfristig eine Wiedereinführung der Schülerförderung, mittelfristig eine Erhöhung der Freibeträge und der Bedarfssätze. Aber auf Dauer müssen wir zu einer elternunabhängigen Förderung kommen,

    (Beifall der Abg. Frau Hillerich [GRÜNE])

    die jungen Menschen von einem bestimmten Alter an für Zeiten der Erstausbildung den Lebensunterhalt sichert. Dies scheint mir im übrigen auch familienpolitisch geboten zu sein.
    Zum Schluß, meine Damen und Herren, aber nicht zuletzt, einige Bemerkungen zur bildungspolitischen Seite der Entwicklung, die uns in diesen Tagen am meisten bewegt. Der Einsetzungsbeschluß hat die Frage nach dem bildungspolitischen Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten noch nicht stellen können. Die Kommission ist sich einig, daß wir uns dennoch mit diesem Thema beschäftigen dürfen und sollten. Konzepte für Sofortmaßnahmen müssen andere vorlegen. Wir wollen wenigstens die Fragen auflisten, die in den nächsten Jahren in einem Prozeß der Angleichung der Bildungssysteme, der Inhalte und der Methoden im Bildungsbereich zu beantworten sind. Dazu gehören Übergangsstrategien genauso wie die Rolle der bundesdeutschen Hochschulen, der betrieblichen Berufsausbildung und der Weiterbildung in diesem Prozeß.
    Wir wollen dafür auch noch eingehende Gespräche mit denjenigen in der DDR führen, die dort in den nächsten Jahren das Bildungssystem umkrempeln wollen. Meine Fraktion behält sich vor, die Frage nach der Annäherung der Bildungssysteme in der nächsten Legislaturperiode durch eine besondere Enquete-Kommission klären zu lassen.
    Meine Damen und Herren, ich sehe hierin unbeschadet der verfassungsrechtlichen Zuständigkeiten im Bildungsbereich durchaus eine Aufgabe des Bundes in Wahrnehmung der gesamtstaatlichen Verantwortung. Ich kann auch keine Kritik daran üben, Herr Kollege Oswald, wenn der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft mit seinem Kollegen aus der DDR gemeinsame Projekte erörtert.

    (Beifall bei der SPD und der FDP)

    Er sollte dann allerdings zügiger auch das Parlament darüber informieren, was er dort beredet und macht.

    (Zuruf des Abg. Neuhausen [FDP])

    — Wir hätten das vielleicht schon gestern haben können. Das sage ich an die Adresse der Fraktion, die im Augenblick den Bildungsminister stellt.
    Die deutsch-deutsche Bildungspolitik kann von den Erfahrungen im EG-Binnenmarkt profitieren. Hier stehen wir allerdings vor dem Problem, daß es zwischen notwendigen zentralen Regelungen zur Siche-



    Kuhlwein
    rung der Freizügigkeit und einer gemeinsamen europäischen Kultur auf der einen und der Erhaltung der Vielfalt förderungswürdiger und erhaltenswerter Regionalkulturen auf der anderen Seite ein erhebliches Spannungsverhältnis gibt. Wir müssen Lösungen finden, wie die Stimme der Bundesrepublik bei bildungspolitischen Entscheidungen in der EG wirksamer als bisher eingebracht werden kann, ohne die berechtigten bildungspolitischen Ansprüche und Interessen der Länder zu beeinträchtigen.
    Wir sollten deshalb, meine Damen und Herren, die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung als Drehscheibe für die Willensbildung in Sachen Europa in der Bundesrepublik machen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Nur so können wir erreichen, daß die Bundesrepublik offensiv Beiträge der Bildungspolitik zur Schaffung Europas formuliert.
    Wir werden am Ende der Kommissionsarbeit auch Vorschläge machen müssen, welche Institutionen eine neue Phase der Bildungsreform entwickeln und vorantreiben sollen. Ich sage für meine Fraktion: Wir würden gern die BLK mit einer Strategie zur Annäherung der Bildungssysteme von Bundesrepublik und DDR mit der Europakoordination und mit der Aufstellung eines neuen Bildungsgesamtplans beauftragen. Um ein Stück parlamentarische Initiative und Kontrolle im Bildungsbereich zurückzugewinnen, sollte die BLK eine parlamentarische Kommission mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bund und Ländern erhalten. Wir werden uns darüber hinaus für die Schaffung eines von Regierungen unabhängigen neuen Bildungsrates einsetzen, der in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik und unter Mitwirkung der Betroffenen Grundsatzfragen der Bildungspolitik bearbeitet und Regierungen und Parlamenten entsprechende Vorschläge macht.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, das alles ist noch nicht das ausformulierte Votum der SPD in der Enquete-Kommission. Aber es mag der Mehrheit einige Anhaltspunkte geben, wohin wir mit dem Schlußbericht gehen wollen. Wir haben noch fünf Monate Arbeit vor uns. Das ist nicht sehr viel Zeit. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß wir in einigen zentralen Fragen der zukünftigen Bildungspolitik doch noch Übereinstimmung erzielen.
    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN sowie der Abg. Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP])



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Graf von Waldburg-Zeil.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Graf Alois von Waldburg-Zeil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kuhlwein, Sie haben hier große Entwürfe vorgelegt, aber nicht vom bescheidenen Zwischenbericht gesprochen, der heute zu behandeln ist. Die Kommission befand sich ein bißchen in der Situation eines HalsNasen-Ohren-Arztes,

    (Kuhlwein [SPD]: Wir warten immer noch auf Ihre Entwürfe, Herr Waldburg!)

    zu dem jemand kommt und sagt: Wie halte ich mich fit für das Jahr 2000? Dieser Hals-Nasen-Ohren-Arzt tut sich etwas leichter. Denn es wird ihm niemand verübeln, wenn er auch etwas von anderen Organen erzählt. Uns dagegen verübelt man das, weil wir uns ganz streng an die Kompetenzen des Bundes halten müssen. Diese Kompetenzen sind leider klein.
    Dem Zwischenbericht merkt man dieses Dilemma an. Im Kapitel, das vom Selbstverständnis der Kommission handelt, ist es nicht gelungen, eine Linie historischer Kontinuität gemeinsam zu beschreiben. Die Mehrheit knüpft bei der Kulturhoheit der Länder an und verfolgt von ihr aus die Reformdiskussion, während die Minderheit in aufsteigender Linie die Bildungsreform bis zum Bildungsgesamtplan begleitet, die Unterbrechung des Höhenfluges zur Ölkrisenzeit mit dem Scheitern der Fortschreibung des Bildungsgesamtplanes registriert und von der Enquete-Kommission die Fortsetzung der Evolution erwartet. Das sind graduelle Unterschiede in der Beurteilung dessen, was die Kommission zu leisten vermag.
    Versöhnlich ist zwar, daß Hermann Höcherls Zitat:
    Jeder von uns soll sagen können, er arbeite, damit das Universum in ihm und durch ihn sich um eine Stufe erhebe,
    sowohl die lange Fassung der Minderheit als auch die kürzere der Mehrheit beschließt.

    (Kuhlwein [SPD]: Und die Minderheit hat dieses Zitat aus den Akten gefunden!)

    Im Zwischenbericht allerdings kann sich das Universum nicht um eine Stufe erheben. Daran trägt nicht bremsendes Verhalten der Mehrheit die Schuld, wie in manchen Reden draußen angedeutet, Herr Kuhlwein. Es ist ungefähr so, daß der Zwischenbericht als nüchterner Arbeitsbericht des HNO-Arztes Bund, der sich mit einem gesamtinternistischen Problem befassen soll, überhaupt nur dadurch zustande kommen konnte, daß man sich auf Arbeitsschritte beschränkte, z. B. die Erwerbsarbeit als Ausgangspunkt wählte, und dann die getanen Schritte nüchtern verzeichnet.
    Wenn ich dennoch versuche, einige erste Erkenntnisse aus dem Zwischenbericht zu ziehen, dann in dem Sinne, daß schon der Anfang der Arbeit dieser Kommission einen Wandel zu mehr Nüchternheit und Realitätssinn signalisiert. Folgende Punkte möchte ich gerne herausgreifen.
    Erstens: Grenzen der Prognose. Das Kapitel über Möglichkeiten und Grenzen der Vorhersage langfristig wirksamer Faktoren, die für die zukünftige Bildungspolitik des Bundes bedeutsam sind, übernimmt die Aussage der meisten Experten als eigene Auffassung:
    Die Enquete-Kommission ist sich bei ihrem Vorgehen der Unsicherheit prognostischer Aussagen
    bewußt und geht davon aus, daß gesellschaftliche



    Graf von Waldburg-Zeil
    Entwicklungen nur in beschränktem Umfang vorhersehbar sind.
    Diese Unsicherheit beginnt bei der Bevölkerungsdynamik. Selbst die Daten, die wir im Zwischenbericht noch für relativ sicher gehalten hatten, etwa bei der Beurteilung von Wanderungsbewegungen, sind im letzten Jahr restlos über den Haufen geworfen worden.
    Als noch viel schwieriger bezeichnet der Bericht, Voraussetzungen für die Struktur des Arbeitsmarktes richtig abzuschätzen. Zitat:
    Eine verläßliche mittel- oder gar langfristige Vorausschau auf den künftigen Arbeitskräfte- und Qualifikationsbedarf gibt es nicht und wird es nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse auch nicht geben können.
    Auf solch schwankendem Grunde ist es schwierig, Auswirkungen auf den Bildungsbereich abzuschätzen.
    Ein besonders aktuelles Beispiel: Um die künftige Zahl der Studierenden zu ermitteln, muß in der heutigen Situation in Betracht gezogen werden, daß in der DDR nur 10 bis 12 % eines Altersjahrgangs studieren durften, während die Studierfähigkeit bei uns von mehr als 30 % eines Altersjahrgangs ausgenutzt wird. Wie hoch steigt die Zahl der Studierenden an, wenn sich diese Differenz ausgleicht?
    Fazit: Prognose kann sich nur in breiten Korridoren bewegen. Innerhalb dieser Bandbreiten muß das Bildungssystem flexibel sein.
    Zweitens: Grenzen der Steuerbarkeit. Thema einer Expertenanhörung war die „Zukunft, auf die das Bildungswesen vorbereitet sein und selbst mit vorbereiten sollte" am 16. Juni 1988. In der Tradition der Bildungsreform stand neben der Prognose der Szenarien, auf die sich das Bildungswesen vorzubereiten hatte, immer die Idee einer erwünschten Zukunft, die das Bildungswesen selbst mit vorbereiten sollte.
    Man analysierte Bildungsverhalten, entdeckte Defizite und lenkte um. Man änderte Bewußtsein, man betrieb Bildungswerbung, Lenkung von Bildungsströmen, Ausschöpfung von Begabungsreserven.
    Die Erfolge der quantitativen Bildungsexpansion sind erheblich. Der im Anhang des Zwischenberichtes abgedruckte Namensbeitrag von Professor Klemm über den Prozeß der Bildungsexpansion und den Wandel der Bildungsbeteiligung gibt trotz der Entdeckung von Benachteiligungsresten, die es zu beseitigen gelte, darüber beredte Auskunft.
    Ein Ergebnis dieses Prozesses ist aber dies: daß Bürger heute tatsächlich freie Bildungsentscheidungen treffen. In einem Jahr entscheiden sich weitaus die meisten derer, die studienberechtigt sind, dazu, diese Berechtigung auch wahrzunehmen. In einem anderen Jahr sinkt die Aufnahme des Studiums durch Studienberechtigte abrupt ab. Man wählt nach dem Studium eine Ausbildung. Wieder einige Jahre später steigen die inzwischen Doppeltqualifizierten wieder in ein Studium ein.
    In der Kommission ist heute eine — ich meine, ich kann sagen: gemeinsame — Tendenz deutlich — es
    steht auch so im Zwischenbericht —, den Willen des mündigen, sich bildenden Bürgers zu akzeptieren — eine erneute Anforderung an die Flexibilität des Bildungswesens, eine Absage an den leitenden, lenkenden, bevormundenden Staat. Ich glaube, dies ist in der heutigen Situation besonders aktuell.
    Drittens: Grenzen der Erstbildung. Der geheiligte Grundsatz „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" gerät ins Wanken. Die Anhörung zum Thema „Strukturwandel in Arbeit und Beruf und sein Verhältnis zu Bildung und Ausbildung unter besonderer Berücksichtigung des Flexibilitätsaspektes" oder die Verbände-Anhörung zum Arbeitsschwerpunkt „Berufliche Erstausbildung und Erwerbsarbeit" oder die Anhörung zum Thema „Weiterbildung — lebenslanges Lernen" sowie die dazu vergebenen Gutachten weisen in die Richtung, daß der Weiterbildung in Zukunft eine zumindest ebenso wichtige Funktion zukommt wie der Erstausbildung.

    (Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Sehr wahr!)

    Der gestern erst andiskutierte Aspekt des Einsatzes neuer Medien im Lernprozeß und die dazugehörigen Gutachten unterstreichen, daß die Erstausbildung dafür sorgen muß, daß der Mensch Herr der Maschine bleibt und mit ihr umgehen kann, wie stark sie sich selbst bei dem rasanten Fortschritt der Technik auch verändert. Ihr eigentlicher Einsatzort — der der neuen Medien — ist die berufliche Weiterbildung.
    Viertens: Reformoasen. Kein Wunder bei solch bescheidener werdender Betrachtung, daß ein Journalist in der Pressekonferenz, in der wir die Ergebnisse des Zwischenberichtes vorgestellt haben, ziemlich entgeistert gefragt hat, wo denn die bildungspolitische Botschaft bleibe. Natürlich gibt es eine solche Botschaft: Das Gutachten von Dr. Lowe aus Paris bescheinigt dem deutschen Bildungswesen eine ausgezeichnete Gesundheit, die es zu pflegen gelte. Als Patient wäre mir dies Urteil lieber als die Diagnose „Bildungskatastrophe". Als Demokraten ist mir die freie Bildungsentscheidung des Bürgers lieber als planende Lenkung. Als Feind selektiv zugeteilter Lebenschancen schließlich ist mir die Ausgleichsmöglichkeit im Leben lieber als die Zuweisung von Lebenschancen ausschließlich durch die Schule, siehe Beispiel Japan. Dennoch gibt es natürlich Reformoasen. Was wäre eine Kommission auch, die sich in der Kontinuität der Bildungsreform sieht, ohne aufzuarbeitende Benachteiligungen.
    Ein beherrschender Punkt in dieser Kommission war die Gleichstellung der Geschlechter. Dieses Thema wird bis zum Ende, sollte das Ziel je erreicht werden, zentrales Thema bleiben. Meine persönliche Ansicht aber möchte ich nicht verhehlen, daß auch dieses Thema nicht unter dem alten Schema „wie verändern wir?" bedacht und behandelt werden sollte, sondern daß man versuchen sollte, bestehende Defizite auszugleichen. Den Wünschen von Frauen muß Rechnung getragen werden.

    (Frau Hillerich [GRÜNE]: Vor allem von den Männern!)

    Ich selbst habe eine Tochter, die fünf Kinder aufzieht; das ist ein Full-Time-Job. Eine andere steht als



    Graf von Waldburg-Zeil
    Krankenschwester im Operationssaal. Sie hat keine Familie. Ein Sohn von mir ist verheiratet. Beide wollen berufstätig sein. Das ist natürlich keine Statistik, aber es sind Optionen, wie sie in der Realität vorkommen. Ich meine, daß diese Optionen und die Änderungsmöglichkeiten dieser Optionen vom Bildungswesen gesehen werden müssen und das Bildungswesen darauf flexibel reagieren muß. Es muß auf die Wünsche der Frauen reagieren und soll diese Wünsche nicht lenken.
    Eine Sorge wird die Kommission begleiten: Der Trend zu immer höherer Qualifizierung, die lebenslang andauert, kann zwar ungeahnte Prozentzahlen erreichen, und dies ist positiv. Aber es bleibt ein Rest, der nicht mehr mitkommt — und dieser wird größer, je höher die Qualifikationen der anderen sind. Über deren Schicksal muß nachgedacht werden, zumal an der Schwelle zwischen Bildungswesen und Arbeitsmarkt.
    Schließlich das Thema der wachsenden Migration und ihrer bildungspolitischen Probleme. Wer gibt das Ziel vor? — Integration? Binationale Bildung? Multikulturelle Bildung? Rückkehroption? Ist nicht auch hier die Frage nach der Situation des einzelnen der Ausgangspunkt: Wer will endgültig hierbleiben — Integration — , wer vorübergehend — binationale Bildung — , wer nur kurzfristig? Für letzteren Fall wäre das System der Auslandsschule eigentlich das geeignete. Wir müssen also nach den Optionen fragen, um darauf bildungspolitische Antworten geben zu können. Aber dieses Thema führt sehr schnell zu dem Grat, wie für uns in der Kommission ständig erkennbar wurde, wo man die Grenze der Bundeskompetenz hin zu den Landeskompetenzen überschreitet.
    Abschließend deshalb nur ein kurzer Hinweis darauf, daß sich in der Frage der Bildungskompetenz selbst ein schwieriges Problem auftut: das der europäischen Dimension. Zu dem angesprochenen Thema der Wanderarbeiter gibt es eine detaillierte EG-Richtlinie, die Ziele ausweist — z. B. neben der Nichtdiskriminierung die Offenhaltung der Rückkehroption, die Pflege der Muttersprache — , die bisher reine Ländersache waren. Wie soll im Prozeß der Vollendung des europäischen Binnenmarktes ein Bildungsföderalismus gestützt werden, den andere europäische Staaten nicht kennen, den Richterrecht und Kommissionsentscheidungen ständig übertreten und der dann gerade dadurch in Gefahr gerät, daß der Bund aus Rücksicht auf die Länder nicht rechtzeitig reagiert und diese dann europäisch überfahren werden?
    Mein Kollege Oswald wird nachher den Aspekt des Föderalismus sowie die eigentlichen Felder der Bundeskompetenz für berufliche Bildung und Weiterbildung noch ansprechen. Mir lag daran, trotz trockenem Zwischenbericht und vielleicht einiger enttäuschter Reformistenhoffnungen darzutun, daß unser Bildungswesen aus seiner Vielfalt heraus fähig ist, auch bei gestiegener Prognoseunsicherheit beweglich zu reagieren, daß es sich einem gestiegenen bildungspolitischen Selbstbewußtsein gegenüber erlauben kann, freiheitlich zu bleiben und auf Lenkung zu verzichten, daß es Umschichtungen zwischen Erst- und Weiterbildung im Wettbewerb bewältigen kann und daß es fähig sein wird, auf alte und neue Probleme
    möglicher Chancenungleichheit zu reagieren. Es ist keine Katastrophe, wenn es keine Bildungskatastrophe gibt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)