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    Plenarprotokoll 11/188 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 188. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 Inhalt: Nachruf auf die ehemaligen Mitglieder des Deutschen Bundestages, Bundesminister a. D. Dr. Schröder und Klein (Dieburg) . . 14473 A Glückwünsche zum Geburtstag der Abg. Brandt und Dr. Laermann 14473 B Erweiterung der Tagesordnung 14473 B Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu den Erfolgen der Gesundheitsreform Dr. Blüm, Bundesminister BMA 14474 A Dreßler SPD 14480 C Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 14485 C Kirschner SPD 14486 D Frau Wilms-Kegel GRÜNE 14488 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 14492 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 14494 A Heyenn SPD 14496 C Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . 14498 A Egert SPD 14498 B Dr. Hoffacker CDU/CSU 14499 A Louven CDU/CSU 14499 D Frau Unruh fraktionslos 14501 C Dr. Hoffacker CDU/CSU 14502 B Wüppesahl fraktionslos 14504 A Egert SPD 14505 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Bericht der Bundesregierung über die Verhandlungen mit der DDR (Drucksache 11/6214) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Deutschlandpolitik der Bundesregierung (Drucksache 11/6231) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zusammenarbeit der beiden deutschen Staaten (Drucksache 11/6236) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Garantie der polnischen Westgrenze (Drucksache 11/6237) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Endgültige Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze als Westgrenze Polens (Drucksache 11/6250) II Deutscher Bundestag — í 1. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18 Januar 1990 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Antrag des Abgeordneten Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Modernisierung für Waffensysteme, insbesondere sofortiger Stopp der Entwicklung des Jagdflugzeuges 90 (Drucksache 11/6242) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Antrag des Abgeordneten Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verkürzung des Grundwehrdienstes und des Zivildienstes auf 12 Monate (Drucksache 11/6243) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Antrag des Abgeordneten Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Reduzierung der Präsenzstärke der Bundeswehr (Drucksache 11/6244) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt: Antrag der Abgeordneten Such, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Auflösung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (Drucksache 11/6249) Seiters, Bundesminister BK 14508 D Dr. Ehmke (Bonn) SPD 14512 B Lintner CDU/CSU 14516D Frau Dr. Vollmer GRÜNE 14518B Dr. Graf Lambsdorff FDP 14521 D Roth SPD 14525 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 14526 D Dreßler SPD 14530 B Dr. Hornhues CDU/CSU 14532 C Hoss GRÜNE 14534 B Dr. Gerhardt, Staatsminister des Landes Hessen 14535 B Conradi SPD 14536 B Dr. Vogel SPD 14537 C Rühe CDU/CSU 14540A, 14544 B Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 14543 A Gansel SPD 14544 A Wüppesahl fraktionslos 14544 B Büchler (Hof) SPD 14546 B Dr. Briefs GRÜNE 14546 D Tagesordnungspunkt 4: Überweisung im vereinfachten Verfahren Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache 11/6174) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland zur Parlamentarischen Versammlung des Europarats (Drucksache 11/6241) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags des Bundesministers für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" Wirtschaftsjahr 1988 (Drucksache 11/6186) 14547 D Tagesordnungspunkt 5: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Halbjahresbericht der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament über den zeitlichen Ablauf der Verwendung der Tranchen des neuen Gemeinschaftsinstruments (NGI) 1. Juli 1987 bis 31. Dezember 1987 (Drucksachen 11/3021 Nr. 2.2, 11/5202) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Halbjahresbericht der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament über den zeitlichen Ablauf der Verwendung der Tranchen des neuen Gemeinschaftsinstruments (NGI) 1. Januar 1988 bis 30. Juni 1988 (Drucksachen 11/4758 Nr. 2.2, 11/5534) c) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 15 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/6013) . . 14548B Tagesordnungspunkt 6: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Schmidt (Nürnberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sofortprogramm für schwangere Frauen, Müt- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 III ter und Familien — Hilfen mit Rechtsanspruch und Maßnahmen für eine kinder-und familienfreundlichere Gesellschaft (Drucksache 11/2532) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Schmidt (Nürnberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Konzept zur Sexualaufklärung (Drucksache 11/4978) Frau Dr. Götte SPD 14557 C Frau Verhülsdonk CDU/CSU 14559 A Jäger CDU/CSU 14560 D Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 14561 C Geis CDU/CSU 14563 B Frau Würfel FDP 14564 C Conradi SPD 14565 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 14567 B Frau Schmidt (Spiesen) CDU/CSU . . . 14569 C Frau Dr. Götte SPD 14571 A Frau Dr. Wegner SPD 14571 B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 14572 C Frau Dr. Götte SPD 14573 B Tagesordnungspunkt 7: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Chemikaliengesetzes (Drucksachen 11/4550, 11/5121, 11/6216) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag des Abgeordneten Schmidbauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Baum, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verbot von Pentachlorphenol (PCP) zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur 9. Änderung der Richtlinie 76/769/EWG zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten für Beschränkungen des Inverkehrbringens und der Verwendung gewisser gefährlicher Stoffe und Zubereitungen (Drucksachen 11/3599, 11/2465 Nr. 2.27, 11/4653) Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . . 14574 D Müller (Düsseldorf) SPD 14576 C Frau Dr. Segall FDP 14579 A Frau Garbe GRÜNE 14580 B Schmidbauer CDU/CSU 14581 B Weiermann SPD 14582 D Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . . 14583 C Tagesordnungspunkt 8: a) Zweite und dritte Beratung des vom Abgeordneten Susset, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie dem Abgeordneten Paintner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Milchaufgabegesetzes (Drucksachen 11/6090, 11/6246, 11/6256) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schutz vor Verbrechen in der Tiermast (Drucksache 11/5732) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung der sozialen Situation der Bäuerinnen (Drucksachen 11/4468, 11/5475) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag des Abgeordneten Susset, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Paintner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP zum Agrarbericht 1989: Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN Agrarbericht 1989: Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Agrarbericht 1989: Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/3968, 11/3969, 11/4487, 11/4505, 11/4517, 11/5486) Michels CDU/CSU 14586 C Oostergetelo SPD 14588 C Bredehorn FDP 14590 B Frau Weyel SPD 14590 C Oostergetelo SPD 14590 D Frau Flinner GRÜNE 14592 B Kiechle, Bundesminister BML 14593 B Kreuzeder GRÜNE 14594 A Frau Weyel SPD 14594 D IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Entschließungsantrag des Abgeordneten Weiss (München), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage des Abgeordneten Weiss (München), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Alpentransitverkehr und seine Auswirkungen auf die Umwelt zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage des Abgeordneten Weiss (München), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Alpentransitverkehr und seine Auswirkungen auf die Umwelt (Drucksachen 11/4099, 11/4949, 11/5243, 11/5256, 11/6143) Weiss (München) GRÜNE 14596 C Oswald CDU/CSU 14598 B Bamberg SPD 14600 C Wimmer (Neuötting) SPD . . 14601D, 14202B Dr. Jobst CDU/CSU 14602 A Weiss (München) GRÜNE 14602 B Gries FDP 14603 C Peter (Kassel) SPD 14604 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Beer, Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Staatsterrorismus und Terrorismus (Drucksachen 11/2124, 11/2984) Frau Beer GRÜNE 14605 A Dr. Olderog CDU/CSU 14606 A Wischnewski SPD 14607 A Schäfer, Staatsminister AA 14607 D Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksache 11/6220 vom 12. 1. 1990 — Trassenführung der Eisenbahnschnellverbindung Berlin—Hannover über Stendal MdlAnfr 25 Seidenthal SPD Antw StSekr Dr. Knittel BMV 14548 D ZusFr Seidenthal SPD 14549 A ZusFr Kühbacher SPD 14549 B Ausbau und Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Braunschweig—Magdeburg MdlAnfr 26 Seidenthal SPD Antw StSekr Dr. Knittel BMV 14549 C ZusFr Seidenthal SPD 14549 C ZusFr Kühbacher SPD 14549 D Verhinderung der Abkoppelung des schwäbisch-bayerischen Wirtschaftsraumes durch den Halt aller IC-Züge in Augsburg und Ulm MdlAnfr 27, 28 Amling SPD Antw StSekr Dr. Knittel BMV 14550A, 14551A ZusFr Amling SPD 14550A, 14551 A ZusFr Höpfinger CDU/CSU . 14550C, 14551B Neuregelung der Entsorgungsgrundsätze für Atomkraftwerke; Verhandlungsstand betr. Auslegung der Planfeststellungsunterlagen zum geplanten atomaren Endlager „Schacht Konrad" in Salzgitter MdlAnfr 31, 32 Frau Wollny GRÜNE Antw PStSekr Gröbl BMU . . 14551 C, 14552 B ZusFr Frau Wollny GRÜNE . . 14551D, 14552 C ZusFr Weiss (München) GRÜNE 14552 A Haltung der Bundesregierung zur gemeinsamen lothringisch-saarländischen Kandidatur für die beabsichtigte EG-Umweltagentur MdlAnfr 33 Schreiner SPD Antw PStSekr Gröbl BMU 14552 D ZusFr Schreiner SPD 14552 D Einmischung des deutschen Botschafters in Irland in die Ausweisung von Mülldeponien im Main-Kinzig-Kreis MdlAnfr 44, 45 Reuter SPD Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 14553C, 14554 A ZusFr Reuter SPD 14553C, 14554 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 14554 A ZusFr Kühbacher SPD 14554 B Anstieg der Zahl der politischen Gefangenen trotz genereller Verbesserung der Menschenrechtslage in Südkorea MdlAnfr 46, 47 Dr. Klejdzinski SPD Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 14554C, 14555 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD . 14554D, 14555 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 V Einsatz von G-3-Gewehren der Firma Fritz Werner im Iran MdlAnfr 48 Frau Vennegerts GRÜNE Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 14555 C ZusFr Frau Vennegerts GRÜNE 14555 D Unterstützung der baltischen Völker bei der Durchsetzung ihres Selbstbestimmungsrechts MdlAnfr 51 Jäger CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 14556 A ZusFr Jäger CDU/CSU 14556 B Bemühungen der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Verhaftung der deutschen Soziologin Dr. Hella Schlumberger am 10. Januar 1990 in der Türkei MdlAnfr 53 Schreiner SPD Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 14556 C ZusFr Schreiner SPD 14556 D Nächste Sitzung 14608 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 14609* A Anlage 2 Kosten der Anzeigen „Gutes Neues Jahr 1990" in Tageszeitungen MdlAnfr 7 — Drs 11/6220 — Frau Schulte (Hameln) SPD SchrAntw BMin Klein BK 14609* C Anlage 3 Aktivitäten der Sekte „Scientology Church" ; Aufhebung der Gemeinnützigkeit MdlAnfr 20, 21 — Drs 11/6220 — von Schmude CDU/CSU SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 14609* C Anlage 4 Gefahren durch die Arbeit der Scientology-Sekte MdlAnfr 22 — Drs 11/6220 — Kuhlwein SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 14610* A Anlage 5 Änderung der Trinkwasserverordnung, insbesondere Neuregelung der bereits in Verbindung mit Sanierungsprogrammen genehmigten Grenzwertüberschreitungen für Pestizide MdlAnfr 23, 24— Drs 11/6220 — Kiehm SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 14610* B Anlage 6 Störungen des Amateurfunks durch die zunehmende Verkabelung MdlAnfr 34, 35 — Drs 11/6220 — Dr. Diederich (Berlin) SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 14611* A Anlage 7 Auswirkungen der Aktivitäten der Scientology-Sekte MdlAnfr 36 — Drs 11/6220 — Kuhlwein SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMPT 14611* C Anlage 8 Ergebnisse des Treffens der EG-Wohnungsbauminister, insbesondere für die bundesdeutsche Wohnungspolitik; Anteil der in Sozialwohnungen in Gebieten mit erhöhtem Wohnungsbedarf lebenden Ausländer MdlAnfr 38, 39 — Drs 11/6220 — Müntefering SPD SchrAntw PStSekr Echternach BMBau . . 14612* A Anlage 9 Förderung der Wiedereingliederung abgeschobener Frauen aus der Dritten Welt, insbesondere in Thailand und auf den Philippinen MdlAnfr 40, 41 — Drs 11/6220 — Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU SchrAntw StSekr Lengl BMZ 14612* B Anlage 10 Förderung von Kurzausbildungsprogrammen zur Wiedereingliederung von in der Bundesrepublik Deutschland der Prostitution nachgehenden Frauen der Dritten Welt aus dem Einzelplan des BMZ; Sensibilisierung von Mitarbeitern des BMZ für die Bedeutung der Frauenförderung in der Dritten Welt MdlAnfr 42, 43 — Drs 11/6220 — Frau Männle CDU/CSU SchrAntw StSekr Lengl BMZ 14613* A VI Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 Anlage 11 Haltung der Bundesregierung zu den US-Aktionen in Panama MdlAnfr 49, 50 — Drs 11/6220 — Conradi SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 14613*C Anlage 12 Personelle Verstärkung der Botschaften in den reformbereiten Ostblockstaaten MdlAnfr 52 — Drs 11/6220 — Stiegler SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 14613* D Anlage 13 Verantwortung für die Gutachten des Auswärtigen Amtes zur Verhinderung staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen im Zusammenhang mit dem U-Boot-Geschäft mit Südafrika MdlAnfr 54 — Drs 11/6220 — Gansel SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 14614* A Anlage 14 Überdurchschnittliche Anhebung der Mittel zur Erhaltung des kulturellen Erbes der Heimatvertriebenen seit 1983; Anteil des Bundes der Vertriebenen und Verwendung der Mittel MdlAnfr 55, 56 — Drs 11/6220 — Hiller (Lübeck) SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . . 14614* B Anlage 15 Bundesmittel und Mittel aus dem von dem ehemaligen DDR-Staatssekretär Schalck-Golodkowski geleiteten Unternehmen für Waffenkäufe zugunsten der Guerillabewegung in El Salvador MdlAnfr 57 — Drs 11/6220 — Dr. Müller CDU/CSU SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . . 14614* D Anlage 16 Ausbau des Eisenbahnübergangs zur CSSR in Bayerisch Eisenstein MdlAnfr 58 — Drs 11/6220 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . . 14615* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 14473 188. Sitzung Bonn, den 18. Januar 1990 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein CDU/CSU 19. 01. 90 Dr. Ahrens SPD 19. 01. 90* Antretter SPD 19. 01. 90 * Biehle CDU/CSU 19. 01. 90 ** Böhm (Melsungen) CDU/CSU 19. 01. 90 * Büchner (Speyer) SPD 19. 01. 90 * Dr. von Bülow SPD 19. 01. 90 Dr. Diederich (Berlin) SPD 18. 01. 90 Dr. Emmerlich SPD 19. 01. 90 Eylmann CDU/CSU 19.01.90 Dr. Fell CDU/CSU 18. 01. 90 Frau Frieß GRÜNE 19. 01. 90 Dr. Geißler CDU/CSU 19. 01. 90 Genscher FDP 18.01.90 Glos CDU/CSU 19.01.90 Dr. Götz CDU/CSU 19. 01. 90 Grünbeck FDP 19.01.90 Harries CDU/CSU 19.01.90 Häuser SPD 19.01.90 Heimann SPD 19.01.90 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 19. 01. 90 Frau Hensel GRÜNE 19. 01. 90 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 19. 01. 90 Ibrügger SPD 19. 01. 90 ** Kolbow SPD 19.01.90 Koschnick SPD 18.01.90 Dr. Kreile CDU/CSU 19. 01. 90 Frau Luuk SPD 19. 01. 90 * Mischnick FDP 18.01.90 Möllemann FDP 18.01.90 Nagel SPD 19.01.90 Niegel CDU/CSU 19. 01. 90* Paterna SPD 18.01.90 Petersen CDU/CSU 19. 01. 90 **' Pfeifer CDU/CSU 19.01.90 Pfuhl SPD 19. 01. 90 * Rauen CDU/CSU 19.01.90 Reddemann CDU/CSU 19. 01. 90 * Repnik CDU/CSU 19.01.90 Frau Rost (Berlin) CDU/CSU 18. 01. 90 Schartz CDU/CSU 18.01.90 Dr. Schulte (Schwäbisch CDU/CSU 19. 01. 90 Gmünd) Schwarz CDU/CSU 19.01.90 Sielaff SPD 18.01.90 Dr. Stoltenberg CDU/CSU 19. 01. 90 Dr. Todenhöfer CDU/CSU 19. 01. 90 Dr. Uelhoff CDU/CSU 19. 01. 90 Uldall CDU/CSU 19.01.90 Vosen SPD 18.01.90 Dr. Warnke CDU/CSU 19. 01. 90 Weiß (Kaiserlautern) CDU/CSU 19. 01. 90 Frau Wieczorek-Zeul SPD 19. 01. 90 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 19. 01. 90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Bundesministers Klein auf die Frage der Abgeordneten Frau Schulte (Hameln) (SPD) (Drucksache 11/6220 Frage 7): In welchen Tageszeitungen sind die Anzeigen „GUTES NEUES JAHR 1990" vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Auftrag gegeben worden, und welche Kosten sind hierfür insgesamt entstanden? Die Anzeigenserie „GUTES NEUES JAHR 1990" ist in der Zeit vom 27. Dezember 1989 bis 11. Januar 1990 in allen Tageszeitungen, in den Wochenzeitungen sowie in der Kirchenpresse erschienen. Die Kosten der Anzeigen betragen etwa 3,4 Millionen DM; die genaue Abrechnung der Verlage steht noch aus. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten von Schmude (CDU/CSU) (Drucksache 11/6220 Fragen 20 und 21): Welche Informationen liegen der Bundesregierung über die Aktivitäten der Sekte „Scientology Church" vor, insbesondere über das Geschäftsgebaren und deren Versuche, junge Menschen in ihre Abhängigkeit zu bringen? Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, das Vorgehen dieser Sekte zu überwachen und gegebenenfalls einzugreifen, und ist die Bundesregierung bereit und in der Lage, gegebenenfalls auch die Gemeinnützigkeit dieser Sekte aufzuheben? Zu Frage 20: Die Bundesregierung verfügt über umfangreiches Informationsmaterial über die „Scientology-Church", aus dem Zielsetzung, Aktivitäten und Praktiken dieser Gruppierung und der ihr zuzuordnenden Organisationen hervorgehen. Es handelt sich hierbei um Materialien, die im wesentlichen aus dem Bereich der Beauftragten für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Kirchen und von den im Bereich der sogenannten „Jugendreligionen/Jugendsekten" tätigen Elterninitiativen erstellt worden sind. In diesem Zusammenhang wird z. B. verwiesen auf die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart, die Kath.-Sozialethische Arbeitsstelle in Hamm sowie auf die Aktion für geistige und psychische Freiheit - Arbeitsgemeinschaft der Elterninitiativen e. V. in Bonn und die Aktion Psychokultgefahren e. V. in Düsseldorf. Die Bundesregierung hat im übrigen in ihrem Bericht an den Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages vom Dezember 1979 „Jugendreligionen in der Bundesrepublik Deutschland", in dem auch die „Scientology-Church" erwähnt ist, zu dem Problembereich Stellung genommen. 14610' Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 Zu Frage 21: Die Bundesregierung geht davon aus, daß das rechtliche Instrumentarium ausreicht, um evtl. Verstößen gegen die Rechtsordnung seitens der „Scientology-Church" im Rahmen der bestehenden Gesetze wirksam begegnen zu können. Soweit aus polizeirechtlicher Sicht eine Beobachtung bzw. Überwachung dieser Gruppierung in Betracht kommt, sind hierfür die entsprechenden Behörden der Länder zuständig. Schwerpunkte der Bemühungen der Bundesregierung in der Auseinandersetzung mit dem Problem „Jugendreligionen/Jugendsekten" ist die Unterstützung einer breit angelegten Informations- und Aufklärungsarbeit. Diese wird in enger Kooperation mit den Bundesländern, den öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe, den Elterninitiativen, den Beauftragten der Kirchen für Weltanschauungs- und Sektenfragen sowie anderen gesellschaftlichen Gruppierungen und Institutionen geleistet. Die Anerkennung bzw. der Entzug der Gemeinnützigkeit fällt ausschließlich in die Zuständigkeit der Länderfinanzverwaltungen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Kuhlwein (SPD) (Drucksache 11/6220 Frage 22) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Gefahren, die von der Arbeit der Scientology-Sekte für die geistige und seelische Entwicklung von jungen und erwachsenen Menschen ausgehen, und welche Maßnahmen will sie gegebenenfalls ergreifen, um diesen Gefahren zu begegnen? Die Bundesregierung hat im Rahmen ihrer Informations- und Aufklärungsarbeit auch auf mögliche Gefährdungen hingewiesen, die nach Einschätzung der Bundesregierung von den Aktivitäten und Praktiken der „Scientology-Church" für die Persönlichkeitsentwicklung und die sozialen Bezüge junger Menschen ausgehen können. Die Bundesregierung sieht in einer breit angelegten Informations- und Aufklärungsarbeit ein wichtiges Instrument, um solchen Gefährdungen frühzeitig zu begegnen. Diese Informations- und Aufklärungsarbeit wird in enger Kooperation mit den Bundesländern, den öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe, den Elterninitiativen, den Beauftragten der Kirchen für Weltanschauungs- und Sektenfragen sowie anderen gesellschaftlichen Gruppierungen und Institutionen geleistet. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Kiehm (SPD) (Drucksache 11/6220 Fragen 23 und 24): Welche konkreten Verbesserungen für den Trinkwasserschutz will die Bundesregierung durch die jetzt vorgelegte Änderung der Trinkwasserverordnung erreichen, und wie beurteilt sie die Argumente der EG-Kommission, die Bundesrepublik Deutschland trotz beabsichtigter Änderung der Trinkwasserverordnung wegen nicht ausreichender Umsetzung der EG-Richtlinie insbesondere in bezug auf die Grenzwerte für Nitrat und Pestizide vor dem Europäischen Gerichtshof zu verklagen? Wie wird sich durch Einfügen des Begriffs „Notfall" in § 4 Abs. 1 der Trinkwasserverordnung die Praxis der Gesundheitsämter bei der Genehmigung von Grenzwertüberschreitungen ändern müssen, und was soll in den Fällen geschehen, in denen nach dem 1. Oktober 1989 Pestizid-Grenzwertüberschreitungen — verbunden mit Sanierungsprogrammen — genehmigt wurden? Zu Frage 23: Mit der vorgesehenen Novellierung der Trinkwasserverordnung verfolgt die Bundesregierung drei Ziele: 1. Die Regelungen für die Aufbereitung von Trinkwasser und die Vorschriften über die Qualität und die Untersuchung des Trinkwassers, die bisher in zwei Rechtsverordnungen geregelt waren, sollen im Interesse der Übersichtlichkeit und einer besseren Handhabung in der Praxis in einer Rechtsverordnung zusammengefaßt werden. 2. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit der Trinkwasserverordnung sollen Verbesserungen vorgesehen werden, die einige bekanntgewordenen Unstimmigkeiten im Vollzug bereinigen sollen. 3. Durch die Herabsetzung von Grenzwerten für gesundheitlich relevante Substanzen, wie z. B. Arsen und organische Chlorverbindungen soll der Gesundheitsschutz weiter verbessert werden. 4. Die Bundesregierung ist entgegen der EG-Kommission der Auffassung, daß die Trinkwasserrichtlinie der EG materiell in innerstaatliches Recht umgesetzt ist. Schon die deutsche Trinkwasserverordnung von 1975 hat eine Reihe strenger Anforderungen festgelegt. Die 1980 zusätzlich durch die EG-Richtlinie vorgesehenen Qualitätsanforderungen wurden durch die neue Trinkwasserverordnung vom 22. Mai 1986 umgesetzt. Dabei traten die Grenzwerte für chemische Stoffe, somit auch für Nitrat am 1. Oktober 1986 in Kraft. Aus technisch-analytischen Gründen konnte der Grenzwert für Pfanzenschutzmittel also für Pestizide erst am 1. Oktober 1989 in Kraft treten. Der Bundesregierung ist der Inhalt einer EG-Klage nicht bekannt. Um aber die Risiken eines angekündigten Rechtsstreites zu vermindern, hat die Bundesregierung gegenüber der EG die Bereitschaft erklärt, Forderungen der EG-Kommission bei der Änderung der Trinkwasserverordnung, soweit sie aus dem Vorverfahren bekannt sind, zu berücksichtigen. Zu Frage 24: Nach § 4 Abs. 1 der Trinkwasserverordnung können von den zuständigen Landesbehörden Abweichungen von den Grenzwerten zugelassen werden, und zwar — für einen befristeten Zeitraum, Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 14611 — bis zu einer festzusetzenden Höhe, — wenn dadurch die menschliche Gesundheit nicht gefährdet wird, und — die Trinkwasserversorgung nicht auf andere Weise mit vertretbarem Aufwand sichergestellt werden kann. Dies deckt sich inhaltlich mit den Kriterien, die in der EG-Richtlinie im Art. 10 für Grenzwertüberschreitungen in Notfällen vorgesehen sind. Nach Auffassung der Bundesregierung liegt ein Notfall im Sinne der EG-Richtlinie immer dann vor, wenn die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung nicht sichergestellt werden kann. Mit der beabsichtigten ausdrücklichen Einführung des Begriffes „Notfälle" wird auch dies nochmal klargestellt. Für die Praxis der Gesundheitsbehörden der Länder bedeutet dies, daß Abweichungen von den Grenzwerten nur unter strikter Einhaltung der strengen Bedingungen des § 4 Abs. 1 der Trinkwasserverordnung genehmigt werden können. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Diederich (Berlin) (SPD) (Drucksache 11/6220 Fragen 34 und 35): Trifft die Feststellung eines renommierten Fachorgans für den Amateurfunkdienst zu, daß im Zuge der zunehmenden Verkabelung allenthalben die „Hausverteilungsnetze auf einem dem Amateurfunk exklusiv zugewiesenen Frequenzband" strahlen und so in vielen Stadtbereichen der Funkbetrieb auf den beeinträchtigten Frequenzen nicht mehr möglich sei, und wie viele Beschwerden über solche Störungen gehen der Bundesregierung zu? Was wird die Bundesregierung tun, um ihren hoheitlichen Aufgaben der Frequenzkoordination und Überwachung gerecht zu werden und diese Störungen des Amateurfunkbetriebs abzustellen? Zu Frage 34: Der Frequenzbereich 144-146 MHz ist dem Amateurfunk als Primärfunkdienst zugewiesen. Die Deutsche Bundespost betreibt keine Sender im Frequenzbereich des Amateurfunks. Bei Nutzung der Amateurfunkfrequenzen in drahtgebundenen und geschirmten Versorgungsanlagen, z. B. in Breitbandverteilanlagen, kann es allerdings zu Störungen des Amateurfunks kommen. Von jedem elektrischen Gerät oder System dürfen unerwünschte elektromagnetische Abstrahlungen in einer durch die Regelungen der Funk-Entstörung vorgegebenen Höhe ausgehen. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen ist eine Entstörung auf den Wert „Null" nicht realisierbar. Allgemein sind alle Frequenzen mit diesen „Störsignalen" belastet, also auch die für den Amateurfunk zugewiesenen Frequenzen im Bereich 144 —146 MHz. Dies steht im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen und muß insoweit geduldet werden. Die Zahl der im obigen Sinne zu Recht bestehenden Funkamateur-Störungsmeldungen — wenn also der Grenzwert überschritten wird — ist statistisch nicht erfaßt, wird aber als gering eingeschätzt. Zu Frage 35: Soweit im Einzelfall der erlaubte Grenzwert von z. B. einer Hausverteilanlage überschritten wird, muß diese auf den Grenzwert nachgebessert werden. Es besteht aber keine Veranlassung, auf die Belegung des sogenannten Sonderkanals 6, der den Amateurfunk berührt, in den Breitbandverteilanlagen zu verzichten, was im übrigen auch aus Gründen der Programmvielfalt nicht möglich ist. Darüber hinaus hat sich auch schon die Deutsche Bundespost TELEKOM um Abhilfemaßnahmen bemüht, indem z. B. ein Frequenzversatz des beeinträchtigenden Ton- oder Bildträgers durchgeführt wurde. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Frage des Abgeordneten Kuhlwein (SPD) (Drucksache 11/6220 Frage 36) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Verteilung der Werbezeitung der Scientology-Sekte „Der Freiheitsspiegel" im südlichen Schleswig-Holstein durch die Deutsche Bundespost im Hinblick auf die bekannten Praktiken dieser Sekte, junge und erwachsene Menschen in psychische und finanzielle Abhängigkeit zu bringen? Bei der in der Anfrage genannten Sendung handelt es sich um eine Wurfsendung, die am 8. 1. 90 beim Postamt 2070 Ahrensburg 1 zur Verteilung in Ahrens-burg und in den umliegenden Orten eingeliefert worden ist. Die Verteilung von Wurfsendungen durch die Deutsche Bundespost unterliegt dem Grundrecht auf Meinungsäußerungsfreiheit. Die Deutsche Bundespost kann daher die Annahme und Verteilung nur ablehnen, wenn bestimmte gesetzlich vorgesehene Ausnahmetatbestände gegeben sind, bei deren Auswahl und Auslegung die Post zudem eine strenge Abwägung der jeweils mit dieser Ausschlußvorschrift geschützten Rechtsgüter mit den Grundrechten nach Art. 5 Abs. 1 Grundgesetz vornehmen muß. § 13 Abs. 1 der Postordnung vom 16. Mai 1963 (BGBl. I S. 341) sieht daher einen Ausschluß von aufschriftlosen Postsendungen — und Wurfsendungen sind solche Sendungen — nur vor, wenn deren — Inhalt oder Beförderung gegen strafgesetzliche Bestimmungen verstößt oder — Außenseite oder einsehbarer Inhalt erkennbar gegen das öffentliche Wohl oder die Sittlichkeit verstößt, insbesondere, wenn sie wegen des offenen Versands anstößig wirken. Im vorliegenden Falle ist keiner der genannten Ausschlußgründe gegeben. Die Sendungen mußten deshalb bestimmungsgemäß ausgeliefert werden. 14612* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Echternach auf die Fragen des Abgeordneten Müntefering (SPD) (Drucksache 11/6220 Fragen 38 und 39): Zu welchen konkreten Ergebnissen und Beschlüssen hat das erste Treffen der Wohnungsbauminister der EG am 18. Dezember 1989 geführt, und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Wohnungspolitik der Bundesregierung? Welche Informationen liegen der Bundesregierung zum Anteil von Ausländern an den Haushalten vor, die in Sozialwohnungen in Gebieten mit erhöhtem Wohnungsbedarf leben, und wie ist der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung in diesen Gebieten? Zu Frage 38: Wie ich Ihnen bereits bei der Antwort auf eine entsprechende Anfrage für die Fragestunde im Dezember 1989 dargestellt habe, diente das Treffen der EGWohnungsbauminister am 18./19. Dezember in Lille einem ersten Erfahrungsaustausch über die Lage auf dem Wohnungsmarkt in den Mitgliedstaaten. Dabei standen die Situation von sozialen Problemgruppen und die wohnungspolitischen Maßnahmen zugunsten dieser Gruppen im Mittelpunkt der Diskussion. Eine Harmonisierung der Wohnungspolitik auf EG-Ebene streben die EG-Mitgliedstaaten nicht an. Mit dem Treffen in Lille wollten sie vielmehr einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch auf EG-Ebene über die Wohnungspolitik einleiten. Die wohnungspolitischen Beschlüsse der Bundesregierung vom Herbst 1989 haben bei der Konferenz aufmerksame Beachtung gefunden. Zu Änderungen dieser Beschlüsse im Hinblick auf die Ergebnisse der Konferenz besteht kein Anlaß. Zu Frage 39: Über den Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung in Gebieten mit erhöhtem Wohnbedarf sowie über den Anteil der Ausländerhaushalte an den in diesen Gebieten mit einer Sozialwohnung versorgten Haushalten liegen der Bundesregierung keine Informationen vor. Anlage 9 Antwort des Staatssekretärs Lengl auf die Fragen der Abgeordneten Frau Rönsch (Wiesbaden) (CDU/CSU) (Drucksache 11/6220 Fragen 40 und 41) : Wie ist der Stand der Überlegungen im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in bezug auf die Förderung von Wiedereingliederungsmaßnahmen für aus der Bundesrepublik Deutschland abgeschobene Frauen aus der Dritten Welt, die hier in der Prostitution tätig waren? Welche Maßnahmen zur Frauenförderung sind in der letzten Zeit in Thailand und auf den Philippinen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit initiiert und finanziert worden? Zu Frage 40: Im BMZ wird gegenwärtig überlegt, wie die Instrumente zur Förderung der beruflichen Eingliederung und Existenzgründung von Fachkräften aus Entwicklungsländern auch für einen Personenkreis geöffnet werden können, der noch nicht über die grundsätzlich vorausgesetzte fachliche Qualifizierung verfügt. Das setzt eine entsprechende Anpassung der bestehenden Förderungsrichtlinien voraus. Ressortgespräche hierüber sollen noch im Frühjahr 1990 begonnen werden. Zu Frage 41: Es wird zur Zeit für die Philippinen geprüft, wie die Einbeziehung und Förderung von Frauen in bereits laufende TZ-Vorhaben verstärkt werden kann. Dazu wurde im August 1989 ein Prüfbericht über „Möglichkeiten der Frauenförderung in den Philippinen" erstellt. Die Ergebnisse wurden von einem interdisziplinären philippinisch-deutschen Team erarbeitet und mit den offiziellen philippinischen Stellen NEDA (National Economic Development Authority) und NCRFW (National Commission on the Role of Filipino Women) in einem kontinuierlichen Dialog abgestimmt. Das Gutachten sieht zwei Teilprojekte vor. So sollen zum einen in drei laufenden TZ-Vorhaben auf den Philippinen (Ländliches Entwicklungsvorhaben „Cebu Upland Projekt", Sonderenergieprogramm, Obstanbau in Luzon) verstärkt Maßnahmen zur Frauenförderung durchgeführt werden. In einem zweiten Teilprojekt soll die NCW (National Commission on Women), die staatliche Dachorganisation für Frauen, institutionell gestärkt werden. Hierzu soll ein Pilotprogramm für eine effektive Implementierung des philippinischen Entwicklungsplans für Frauen finanziert werden. In Thailand werden verschiedene Vorhaben durchgeführt, die Maßnahmen zur Frauenförderung beinhalten. Im Rahmen eines ländlichen TZ-Vorhabens im Nordosten Thailands (Community Based Integrated Rural Development) werden einkommensschaffende Maßnahmen für Frauen und Mädchen angeboten. Das TZ-Vorhaben zur Bergregionenentwicklung sieht die Einbeziehung von Frauen in landwirtschaftliche Beratungsmaßnahmen, Gesundheitsprogramme sowie die Durchführung einkommensschaffender Maßnahmen für Frauen vor. In dem Vorhaben zur Dorf gesundheitsentwicklung durch Parasitenkontrolle werden insbesondere auch Frauen als Zielgruppe angesprochen und in entsprechende Aus- und Beratungsmaßnahmen einbezogen. Über die Friedrich-Ebert-Stiftung fördert das BMZ ein weiters Vorhaben, das einkommens- und beschäftigungswirksame Aktivitäten von Frauen im ländlichen Raum unterstützt. In dem Vorhaben, das Ende 1987 begonnen wurde, werden Frauengruppen beim Aufbau eigener kleiner Betriebe durch technisch und betriebswirtschaftlich ausgerichtete Ausbildungs- und Beratungsmaßnahmen sowie den Aufbau eines revolvierenden Kreditfonds unterstützt. Es wird erwartet, daß diese Projekte dazu beitragen, den wirtschaftlichen Druck zu verringern, der Frauen vielfach zur Prostitution zwingt. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 14613* Anlage 10 Antwort des Staatssekretärs Lengl auf die Fragen der Abgeordneten Frau Männle (CDU/CSU) (Drucksache 11/6220 Fragen 42 und 43): Sind mittels der Titelgruppe 02 des Einzelplans 23 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit „Förderung von Entwicklungsländern durch Maßnahmen der Reintegration oder zur Verbesserung der Beschäftigungslage in diesen Ländern" Förderungsmöglichkeiten von Kurzausbildungsprogrammen zur Wiedereingliederung für solche Frauen aus der Dritten Welt gegeben, die in der Bundesrepublik Deutschland der Prostitution nachgegangen sind? Wie wird im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit die in der Frauenförderrichtlinie enthaltene Zusage umgesetzt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses für die Bedeutung der Frauenförderung in der Dritten Welt zu sensibilisieren? Zu Frage 42: Die Förderungsmaßnahmen der Titel 02 stehen gegenwärtig nur Personen offen, die in der Bundesrepublik Deutschland aus- und fortgebildet worden sind (Ausbildungsabsolventen) und/oder eine nachgewiesene mehrjährige Arbeits- und Berufserfahrung erworben haben. Bereits bei der Antwort auf Frage 40 habe ich darauf hingewiesen, daß gegenwärtig überlegt wird, die Förderungsrichtlinien zu überprüfen. Zu Frage 43: Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit bietet Fortbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter/-innen zum Thema „Förderung von Frauen in Entwicklungsländern" an. Ein solches Seminar wurde erstmalig 1988 durchgeführt. Da durch die Verpflichtung von zwei externen Referentinnen die knapp bemessenen Haushaltsmittel für die allgemeine Fortbildung (außerhalb der Informationstechnologie-Fortbildung) über die Hälfte in Anspruch genommen wurden (ca. 6 000 DM pro Seminar), konnte 1988 und 1989 jeweils nur eine Veranstaltung durchgeführt werden. Für 1990 wurde bei der Bundesakademie beantragt, zwei Seminare in deren Jahresarbeitungsprogramm als geschlossene Veranstaltung für Mitarbeiter/ -innen des BMZ aufzunehmen und zu finanzieren. Diesem Antrag wurde nicht entsprochen. Bei der Bedarfsmeldung für den Haushalt 1990 wurden durch das BMZ im Hinblick auf die dringend erforderliche Fortbildung zur Einführung der Informationstechnologie, aber auch u. a. wegen der beabsichtigten Veranstaltung von zwei Seminaren zur Frauenförderung insgesamt 260 000 DM beantragt. Davon sollten ca. 20 000 DM für die allgemeine Fortbildung verwandt werden. Durch erhebliche Kürzung dieses Betrages um 95 000 DM wird auch 1990 nur ein Seminar zur Frauenförderung für ca. 20 Personen durchgeführt werden können. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit hat das BMZ eine Materialie zur „Förderung von Frauen in Entwicklungsländern" in Auftrag gegeben, die auch der Sensibilisierung der Mitarbeiter/-innen dienen soll. Anlage 11 Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Conradi (SPD) (Drucksache 11/6220 Fragen 49 und 50): Wie beurteilt die Bundesregierung die völkerrechtswidrigen Aktionen der US-Regierung in Panama, und wie hat sie in den Vereinten Nationen dazu abgestimmt? Auf welche Weise hat die Bundesregierung ihre Meinung zu den völkerrechtswidrigen Gewaltmaßnahmen der USA in Panama geäußert? Zu Frage 49: Gemeinsam mit ihren europäischen Partnern hat die Bundesregierung auf dem Pariser Ministertreffen am 22. Dezember 1989 ihre tiefe Sorge über die Verluste an Menschenleben in Panama geäußert und den Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß der Friede in diesem Lande und die persönliche Sicherheit seiner Bürger wiederhergestellt werden, so daß die Rückkehr zu einer verfassungsmäßigen und demokratischen Ordnung gewährleistet werden kann. Die Bundesregierung bedauert die Entwicklung in Panama, die der Endpunkt einer schwerwiegenden und planmäßigen Zerstörung der Demokratie war. Nach der Annullierung der Wahlen vom 7. Mai 1989, die eine grobe Mißachtung des demokratischen Volkswillens bedeutete, hatte die Bundesregierung zusammen mit ihren europäischen Partnern das Nonega-Regime wiederholt aufgefordert, den Weg zum inneren Frieden und zur Demokratie freizumachen. Die Bundesregierung hat — wie fast alle EG-Partner — in der Generalversammlung der Vereinten Nationen den von Nicaragua und Kuba eingebrachten Resolutionsentwurf nicht unterstützen können, weil er einseitig formuliert war und wichtige Aspekte der Entwicklung der Krise in Panama außer acht ließ. Zu Frage 50: Die Bundesregierung hat sich entsprechend der zu Frage 1 gegebenen Antwort öffentlich geäußert. Anlage 12 Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6220 Frage 52): Was unternimmt die Bundesregierung, um das Personal der Botschaften der Bundesrepublik Deutschland in der Tschechoslowakei, in Ungarn, in Polen und in den anderen Reformstaaten so aufzustocken, daß der enorme zusätzliche Arbeitsanfall produktiv bewältigt werden kann? Das Personal der Botschaften in Warschau, Prag und Budapest ist durch Zuweisung von Stellen aus den Haushalten 1989 und 1990 und dem Nachtragshaushalt 1989 verstärkt worden. Eine weitere Entlastung werden diese Auslandsvertretungen durch die für Mitte dieses Jahres vorgesehenen Eröffnungen der Generalkonsulate in Krakau und Fünfkirchen erfahren. Auch unsere Auslandsvertretungen in der Sowjetunion, die insbesondere im Aussiedler- und Sichtvermerksbereich immer stärker unter Druck gerieten, 14614* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 wurden personell verstärkt. Außerdem wurde Mitte letzten Jahres das Generalkonsulat in Kiew eröffnet. Angesichts der erweiterten Anforderungen in Osteuropa bleibt die Bundesregierung bemüht, diese Auslandsvertretungen personell und technisch so auszurüsten, daß sie ihren Aufgaben gerecht werden können. Anlage 13 Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Gansel (SPD) (Drucksache 11/6220 Frage 54): Trifft es zu, daß auch nach der jüngsten Verurteilung des U-Boot-Geschäfts mit Südafrika durch die Vereinten Nationen das Auswärtige Amt den Eintritt einer „erheblichen Störung der auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland" verneint hat, und wer trägt im Auswärtigen Amt dafür die Verantwortung, daß zum wiederholten Male durch sogenannte Gutachten des Auswärtigen Amtes gegenüber der Staatsanwaltschaft Kiel versucht worden ist, die Aufnahme staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen wegen der rechtswidrigen Lieferung von Konstruktionsunterlagen für den U-Boot-Bau nach Südafrika zu verhindern? Es trifft zu, daß das AA mit Schreiben vom 15. Dezember 1989, gerichtet an die Staatsanwaltschaft Kiel in Beantwortung einer entsprechenden Anfrage der Staatsanwaltschaft, das Vorliegen einer erheblichen Störung der auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland im Sinne des § 34 des Außenwirtschaftsgesetzes verneint hat. Diese Bewertung beruht auf einer sorgfältigen Prüfung, an der alle zuständigen Stellen des Auswärtigen Amtes beteiligt wurden. Die in ihrer Frage enthaltene Unterstellung, hiermit sei versucht worden, staatsanwaltschaftliche Ermittlungen zu verhindern, weise ich entschieden zurück. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Fragen des Abgeordneten Hiller (Lübeck) (SPD) (Drucksache 11/6220 Fragen 55 und 56): Wie erklärt die Bundesregierung die Tatsache, daß in Kapitel 06 40 der Titel 684 06-246 Förderung der Erhaltung und Auswertung des kulturellen Heimaterbes der Heimatvertriebenen sowie der kulturellen Bestrebungen der Flüchtlinge (§ 96 BVFG) in den Jahren 1983 bis 1989 von 4,359 Mio. DM auf 17,594 Mio. DM gestiegen ist und im Jahre 1990 noch einmal auf 20,424 Mio. DM steigen soll, was einer unverhältnismäßig hohen Steigerung um 368,55 % in sieben Jahren oder einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 52,65 % entspricht, während im gleichen Zeitraum der Bundeshaushalt von 188,3731 Mrd. DM auf 242,9729 Mrd. DM (Entwurf 1990) gestiegen ist, was einer Steigerung von 28,99 % oder einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 4,14 % entspricht? Wieviel Prozent hat der Bund der Vertriebenen in der Vergangenheit von der Projektförderung erhalten, die 1987 knapp 2 Mio. DM (Kapitel 06 40 Titel 684 05-246) erreichte, 1989 waren das 14 839 000 DM und nun liegt sie bei 39 042 000 DM, und für welche konkreten Projekte hat er bisher Gelder bekommen? Zu Frage 55: Die Steigerung der ostdeutschen Kulturmittel erklärt sich aus der Tatsache, daß sich die Bundesregierung mit Unterstützung des Deutschen Bundestages darum bemüht haben, für die ostdeutschen Kulturaktivitäten ähnliche Rahmenbedingungen zu schaffen, wie sie für die übrige Kulturarbeit in der Bundesrepublik Deutschland seit langem bestehen. Es geht hierbei schließlich um die Erhaltung und Vermittlung des über Jahrhunderte gewachsenen ostdeutschen Anteils an der gesamten deutschen und auch europäischen Geschichts- und Kulturentwicklung und um eine kulturelle Vielfalt, die vor Flucht und Vertreibung von über 17 Millionen Deutschen getragen war. Darüber hinaus trägt die ostdeutsche Kulturarbeit dazu bei, die Kenntnisse über die verbindenden Elemente unserer Geschichts- und Kulturentwicklung mit der unserer östlichen Nachbarvölker zu vertiefen. Im übrigen weise ich darauf hin, daß im Mittelzuwachs 1989 0,5 Millionen DM und 1990 1,0 Millionen DM für die kulturelle Integration der Aussiedler enthalten sind. Welche Maßnahmen im einzelnen bis 1993 notwendig sind, ist in dem Aktionsprogramm des Bundesministeriums des Innern zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit dargelegt, das der Deutsche Bundestag zusammen mit dem genannten Bericht über die ostdeutsche Kulturarbeit in den Jahren 1984 und 1985 ebenfalls zustimmend zu Kenntnis genommen hat. Das Aktionsprogramm baut seinerseits auf den Überlegungen der Grundsatzkonzeption zur Weiterführung der ostdeutschen Kulturarbeit von 1982 auf. Zu Frage 56: Der Bund der Vertriebenen e. V. (BdV) ist wie folgt mit Projektmitteln des BMI aus Kap. 0640 Tit. 684 05 gefördert worden: 1987 0 v. H. 1988 52 600,— DM 2,1 v. H. 1989 240 728,— DM 1,6 v. H. Für 1990 steht die Mittelverteilung gegenüber dem BdV noch nicht fest, weil die Projektmaßnahmen noch nicht endgültig vereinbart sind. Diese Mittel sind zweckgebunden für die Durchführung von Eingliederungsseminaren für Aus- und Übersiedler, die insbesondere von den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege, den zentralen Vertriebenen- und Flüchtlingsverbänden, den kirchlichen Institutionen, sowie sonstigen zentralen Organisationen wahrgenommen werden. Anlage 15 Antwort Parl. Staatssekretär Spranger auf die Frage des Abgeordneten Dr. Müller (CDU/CSU) (Drucksache 11/6220 Frage 57): Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 18. Januar 1990 14615* Wie hoch ist nach Erkenntnis der Bundesregierung der Betrag von Waffenkäufen zugunsten der Guerillabewegung in El Salvador, der in der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde, und in welchem Umfang hat nach Erkenntnis der Bundesregierung das Unternehmen, das in der DDR von dem ehemaligen Staatssekretär Schalck-Golodkowski geleitet wurde, Waffen mit Mitteln aus der Bundesrepublik Deutschland an die Guerillabewegung verkauft? Nach Veröffentlichungen in der „taz" ( „die tageszeitung") wird von Mitarbeitern dieser Zeitung ein Spendenkonto „Waffen für El Salvador" verwaltet. Über die Herkunft der einzelnen Spenden ist der Bundesregierung nichts bekannt. Über den Kontostand des Spendenkontos wurde in verschiedenen Veröffentlichungen die folgenden Zahlen angegeben: 15. 09. 1988: 4 108 311,74 DM und 28. 11. 1989: 4 281 396,10 DM. Weitere Einzelheiten zu dem von der Frage angesprochenen Sachverhalt sind der Bundesregierung nicht bekannt. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6220 Frage 58): Was unternimmt die Bundesregierung, auch in Form finanzieller Angebote, um an der Grenze zur CSSR die Möglichkeit der Eröffnung weiterer Grenzübergänge, insbesondere auch des Ausbaus des Eisenbahnübergangs in Bayerisch Eisenstein, voranzubringen, und bis wann wird mit Ergebnissen gerechnet? Die Bundesregierung setzt sich mit Nachdruck für die Eröffnung weiterer Grenzübergänge an der Grenze zur CSSR ein. Diese Bemühungen schließen den in der Frage angesprochenen Ausbau des Eisenbahnüberganges in Bayerisch Eisenstein ein. Anfang Februar 1990 werden die bereits im vergangenen Jahr begonnenen Expertengespräche über alle damit zusammenhängenden Fragen fortgesetzt. Im Hinblick auf die großen politischen Veränderungen in der CSSR ist die Bundesregierung zuversichtlich, daß bald mit Ergebnissen gerechnet werden kann.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uta Würfel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Nein, das halte ich nicht. Ich werde auch versuchen, dort Änderungen vornehmen zu lassen, sobald ich das kann.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich denke, bei der Situation, die wir zur Zeit in der Bundesrepublik vorfinden, können wir uns nicht allein und nicht in dieser Massivität den schwangeren Frauen und ihren Bedürfnissen zuwenden, sondern wir müssen gleichermaßen an die älteren Frauen denken und auch — wenn ich mir das zu sagen erlauben darf — an meine Generation. Denn auch wir, die wir uns jahrelang den Familienpflichten gewidmet haben, wollen so leicht wie möglich in das Berufsleben zurückkehren und nicht eine solche Menge an Hürden vorfinden, wie sie uns jetzt in der Bundesrepublik geboten werden.
    Was den Mangel an bedarfsgerechten Wohnungen angeht, den Sie in Ihrem Antrag zu Recht aufgeführt haben, so betrifft dieser Mangel gegenwärtig natürlich alle Bevölkerungskreise. Ich glaube, daß niemand verstehen könnte, wenn wir Ihrem Anliegen in diesem Punkt folgten und schwangere Frauen bei der Vermittlung von Wohnungen bevorzugt berücksichtigen würden. Allerdings macht die Forderung als solche deutlich, daß es mehr Gerechtigkeit für verschiedene Bevölkerungsgruppen bei uns geben muß. Aber wir dürfen dabei keinesfalls eine Ausgrenzung anderer vornehmen.

    (Frau Dr. Götte [SPD]: Aber jetzt sind sie doch benachteiligt!)

    Die Palette der zu Recht von Ihnen erhobenen Forderungen im Hinblick auf eine Verbesserung der Situation Schwangerer, Alleinerziehender und Familien ist groß.

    (Abg. Frau Dr. Götte [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich darf weitermachen. — Bei der Diskussion zum Kinder- und Jugendhilferecht hat sich allerdings gezeigt, wie wenig durchsetzungsfähig diese Forderungen im Ernstfall sind. Unsere jetzige Bundestagspräsidentin und damalige Frauen- und Familienministerin erhob — wie viele andere Kolleginnen und Kollegen — bei der Ausgestaltung eines neuen Kinder- und Jugendhilferechts zu Recht die Forderung nach einem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für jedes Kind für die Dauer von drei Jahren. Ich glaube, ich brauche hier nicht noch einmal deutlich zu machen, wie unerträglich lange Wartezeiten auf einen Kinder-



    Frau Warfel
    gartenplatz für die Betroffenen sind. Und ich möchte auch anführen, daß Kinder daneben das Zusammensein mit Gleichaltrigen brauchen, weil nur dann soziales Lernen möglich ist, und daß für unsere Aus- und Übersiedlerkinder der Kindergarten ja der Ort ist, wo sie die notwendigen sozialen Kontakte zu den einheimischen Kindern knüpfen können und wo sie die deutsche Sprache spielerisch erlernen können.
    Und dann muß man einfach einmal eingestehen, daß das alles ziemlich erbärmlich gelaufen ist. Denn auch diese einleuchtenden Gründe für einen Ausbau der Kindergärten — wenigstens der Kindergärten — haben auch die sozialdemokratischen Landesfinanzminister nicht veranlassen können, dem von uns ursprünglich geforderten Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz zuzustimmen. Sie waren es leider, die diese Forderung im Einvernehmen mit anderen zu Fall brachten. Die Festschreibung eines „bedarfsgerechten Ausbaus von Kindertagesstätten" , wie es jetzt heißt, liegt im Ergebnis unter unserer Zielsetzung. — Frau Götte, ich glaube, Sie sehen, daß ich Ihre Forderungen und Anträge nicht in Bausch und Bogen verdamme, wie Sie es vorhin gesagt haben, sondern nur in Teilen etwas kritisch anzumerken habe.
    Einen Übergang zum zweiten Thema, der Sexualaufklärung, kann ich nun darin finden, daß Sie, meine Damen und Herren von den Sozialdemokraten, bei Ihren Forderungen zur Verbesserung der Lage Schwangerer die Verantwortlichkeit des Mannes dabei völlig außen vor lassen.

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Das steht gerade nicht drin!)

    — Doch! — Im Grunde genommen zementieren Sie damit das alte Rollenverständnis allein schon dadurch, daß Sie Forderungen aufstellen, wie die schwangere Frau und Mutter ihr Leben alleinverantwortlich meistern kann.
    Lafontaine als der angeblich große Vordenker für die Gesellschaft der Zukunft geht da wesentlich anders vor, jedenfalls verbal und in seinen Publikationen. Was die Umsetzung seiner Vorstellungen zum Wohle der Frauen und Kinder im Saarland anlangt, wo er jetzt immerhin fünf Jahre lang die Möglichkeit der Anwendung seiner publizierten Vorstellungen hatte, so ist dies ein bemerkenswert trauriges Kapitel.

    (Jäger [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Wer glaubt, die saarländischen Mütter und Kinder fänden günstigere Lebensbedingungen vor als die Mütter und Kinder in anderen Bundesländern, täuscht sich leider gewaltig.

    (Jäger [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Zwar gibt es großspurige Veröffentlichungen über das angebliche „Kinderland Saar" . Jedoch klaffen auch hier Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Ja, man kann direkt sagen, daß Lafontaine die Familien im Saarland im Stich gelassen hat.

    (Jäger [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Von einem konkreten Engagement für Kinder und Frauen sowie Familien ist weit und breit nichts zu sehen.

    (Geis [CDU/CSU]: Das muß man einmal hören!)

    Im Gegenteil: Seit Lafontaine im Saarland regiert, sind eine ganze Reihe familienpolitischer und frauenfreundlicher Leistungen abgeschafft worden;

    (Geis [CDU/CSU]: Das muß man einmal registrieren! — Jäger [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    sinnvolle neue Leistungen sind nicht hinzugekommen.
    Ich möchte Ihnen jetzt zeigen, wie das im einzelnen aussieht: Als erste Maßnahme wurde das Familiengründungs- und Geburtendarlehen gestrichen. Es wurde eine Landesstiftung Mutter und Kind", die Schwangeren in vielen anderen Bundesländern zur Verfügung steht, verhindert.

    (Geis [CDU/CSU]: Aha!)

    Es kam zu einer Kürzung der Investitionszuschüsse für Kindergärten.

    (Jäger [CDU/CSU]: Hört! Hört! — Geis [CDU/CSU]: Aber Kindergärten werden gefordert!)

    Es kam nicht zur Einführung eines landeseigenen Erziehungsgeldes, wie CDU-regierte Bundesländer es haben. Und es kam darüber hinaus zu einer Streichung des Familienhilfefonds für einmalige und außergewöhnliche Hilfen.

    (Jäger [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    Wer wäre nicht bereit, im vorliegenden Fall von einem Sozialabbau im großen Stil auf Kosten der Kinder, Frauen und Familien zu sprechen?

    (Geis [CDU/CSU]: Das muß man einmal wissen!)

    Nachdem Lafontaine fünf Jahre lang — entgegen seinen publizierten Vorstellungen — nun wirklich kein Herz für Kinder, Alleinerziehende, schwangere Frauen und Familien gezeigt hat, verwundert es nicht — und mich schon gleich gar nicht —, mit welcher Kaltschnäuzigkeit er bereit war, die Möglichkeiten für Mütter, Schwangere und Familien mit Kindern aus der DDR zu beschneiden.

    (Geis [CDU/CSU]: Genau!)

    Das Ganze hat System. Auch Oskar Lafontaine wird sich daran messen lassen müssen, wie er mit den Problemen der Frauen und Familien im Saarland umgegangen ist und in Zukunft umzugehen bereit ist.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Für mich haben das Kind einer Übersiedlerin und auch die Mutter dieses Kindes dieselben Bedürfnisse wie alle Mütter und Kinder. Deshalb müssen sie nach meinem Verständnis auch dieselben Möglichkeiten haben wie wir alle.

    (Zuruf von der SPD: Dieselben — ja!)

    Aus Zeitgründen kann ich zum Thema Sexualaufklärung nun nur noch weniges sagen. Ich stimme Ihren Forderungen nach einer deutlich verbesserten Se-



    Frau Würfel
    xualaufklärung unter Einbeziehung einer Sozialpädagogik durch umfangreiche Maßnahmen zu. Ich teile Ihre Auffassung und habe sie ja auch schon hier, im Deutschen Bundestag, ausführlich vertreten.
    Eine demokratisch orientierte und auf ein friedliches Zusammenleben hin orientierte Gesellschaft verlangt nach Partnerschaft und verantwortungsbewußtem Handeln auf allen Ebenen. Der Friede nach innen bei allen Völkern Gesamteuropas wird auf Dauer nur zu gewinnen und zu erhalten sein, wenn sich der Gedanke der uneingeschränkten Partnerschaft zwischen allen Mitgliedern der Gesellschaft durchsetzt. Das Verlangen nach Anwendung der Menschenrechte und nach mehr Gerechtigkeit betrifft auch Frauen und Kinder bei ihren Bedürfnissen. Es wäre zu wünschen, wenn der Mann der Zukunft in seiner Eigenschaft als Freund, als Vater, als Ehemann in der Gesellschaft seine Teilhabe an mehr Verantwortung für das vorgeburtliche Geschehen, für die Kindererziehung und die Wahrnehmung der Familienpflichten von sich aus einklagen würde,

    (Geis [CDU/CSU]: Da stimme ich Ihnen voll zu!)

    und dies aus dem Verständnis heraus, daß er persönlich sehr gewinnen würde, wenn das alte Rollenklischee für ihn verschwände.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie der Abg. Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD])

    Ein Rollenklischee, das ihn dazu verdammt hat, außerhalb der Familie leben zu müssen und nicht teilhaben zu können am Aufwachsen seiner Kinder.
    Um nun einer verantwortlichen Teilhabe an der Sexualität gerecht zu werden, bedarf es in der Tat einer umfassenden Sexualaufklärung, die Sie ja mit sehr guten Argumenten untermauert haben. Ich denke, wir werden im Ausschuß noch im einzelnen darüber zu reden haben, wie wir — vielleicht gemeinsam — das eine oder andere hier im Deutschen Bundestag in der Zukunft durchbringen können.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Schmidt (Nürnberg).

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    Rede von Renate Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kollegen und Kolleginnen! Liebe Uta Würfel, vielleicht hätten wir diese Diskussion nach dem 28. Januar führen sollen; dann wäre vielleicht manches an deiner Rede ein klein bißchen anders ausgefallen. Darum möchte ich erst einmal auf diesen einen Punkt eingehen.
    Ich war vor ganz kurzer Zeit im Saarland, und ich habe mir Zahlen angeschaut. Das Saarland steht an zweiter Stelle, was die Versorgung mit Kindergartenplätzen betrifft — direkt nach Rheinland-Pfalz; man soll bestimmte Länder auch loben. Saarland steht an zweiter Stelle, weit, weit vor Bayern, weit, weit, vor Niedersachsen, das mit einem großen Abstand das Schlußlicht ist.
    Im Saarland wurden in den fünf Jahren der Regierungszeit von Oskar Lafontaine die Investitionen und Personalkosten für Kinderkrippen verzehnfacht. Im
    Saarland gibt es jetzt — allerdings erst seit kurzem — den Anfang eines Hortgesetzes, um wenigstens dazu zu kommen, Ganztagseinrichtungen zu errichten — und dies vor dem Hintergrund eines Landes, das mit immensen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und das in den vergangenen fünf Jahren Arbeitslosigkeit erfolgreich zu reduzieren versucht hat. Ich muß sagen, wenn alle Bundesländer für Familien in dieser Zeit so viel täten, wäre ich sehr, sehr zufrieden.

    (Beifall bei der SPD — Jäger [CDU/CSU]: Das ist aber eine dürftige Liste, die Sie da vorgetragen haben, angesichts der Mängel, die Frau Würfel erwähnt hat!)

    — Wie gesagt, ich mache das jetzt aus dem Stegreif. Ich war nicht auf das Saarland, sondern auf unsere Anträge vorbereitet. Insoweit kann ich als Fränkin mit einem längeren Leistungskatalog aus dem Saarland jetzt nicht aufwarten. Herr Jäger (Wangen), entschuldigen Sie bitte dieses Versäumnis!
    Nun zu der Frage, ob der Vorrang, den wir schwangeren Frauen bei den Wohnungen einräumen, angesichts der Übersiedlerzahlen nicht gerechtfertigt ist. Ich kenne die Zahlen aus Nürnberg, ich kenne die Zahlen aus München. Wir haben sehr umfangreiche Statistiken darüber, wo denn nun eigentlich die Problemgruppen sind. Ich glaube, wir beide dürften wahrscheinlich auch dann, wenn wir plötzlich ohne Wohnung dastehen, keine besonderen Schwierigkeiten haben, ganz schnell eine neue Wohnung zu finden; wir beide garantiert nicht.
    Ich weiß aber, daß gerade alleinerziehende Frauen zu denen gehören, die mehr als ein Jahr warten müssen, wenn sie sozialwohnungsberechtigt sind, bis sie eine geeignete, von ihnen bezahlbare Wohnung finden, insbesondere dann, wenn diese Frauen auch noch mit einem dicken Bauch auf Wohnungssuche gehen müssen. Ich habe das einmal getan. 1971/72 — und damals hatten wir eine bessere Wohnungsversorgung — habe ich im schwangeren Zustand eine Wohnung gesucht, und ich war keine alleinerziehende Frau. Ich weiß, wie das ist. Ich glaube, auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Schwierigkeiten, der zunehmenden Zahlen von Übersiedlern und Aussiedlern ist unsere Forderung richtig.
    Als dritten Punkt hast du angesprochen, daß wir in unserem Antrag die Frage der Partnerschaft in der Sexualität vermeiden würden. Ich möchte aus diesem Antrag zitieren: „Ziel muß es sein, eine partnerschaftliche und angstfreie Verantwortung für Sexualität und Verhütung zu vermitteln und klarzustellen, daß Schwangerschaftsverhütung eine gemeinsame Verantwortung von Mann und Frau ist. " Ich zitiere nur den einen Satz; es wiederholt sich an anderen Stellen. Vielleicht haben wir an mancher Stelle auch etwas versäumt; ich freue mich auf die Beratungen im Ausschuß.
    Nun zu dem, was Sie gesagt haben, Frau Verhülsdonk. Ich wehre mich dagegen, es so zu verstehen, wie Sie sich geäußert haben. Sie haben nämlich versucht, Abtreibung, Schwangerschaftsabbrüche in die Nähe von Euthanasie zu rücken. Ich glaube, das können Sie nicht so gemeint haben. Wenn doch, dann



    Frau Schmidt (Nürnberg)

    wäre es in meinen Augen eine schlimme Entgleisung.
    Nun haben Sie hier unseren Parteitagsbeschluß zitiert und zu konstruieren versucht, daß wir uns aus einem Konsens verabschieden. Ich behaupte, Sie haben sich schon lange aus dem Konsens verabschiedet. Mit der Absicht, ein Schwangerenberatungsgesetz zu schaffen — ich weiß nicht, ob wir darauf noch einmal zurückkommen werden — , haben Sie sich aus dem Konsens schon lange verabschiedet. Sie haben das auch damit getan, daß Sie klare Äußerungen, die zu dem Vorfall von Memmingen notwendig gewesen wären, vermissen ließen.
    Damit hier nichts unwidersprochen bleibt, möchte ich jetzt zitieren, was wir in Berlin tatsächlich beschlossen haben. Ich zitiere den gesamten Absatz zum Schwangerschaftsabbruch. Wir haben dort gesagt: „Wir wollen Lebensverhältnisse schaffen, in denen sich Frauen nicht zum Schwangerschaftsabbruch gezwungen sehen. " Unser Antrag eines Sofortprogramms ist ein Baustein — ich betone, ein Baustein —, der dazu beitragen soll, diese Lebensverhältnisse zu schaffen. Wir wissen jedoch, daß wir nicht alle menschlichen Konflikte lösen können. Es wäre eine Anmaßung, wenn wir glaubten, wir könnten mit unseren politischen Mitteln diese Konflikte wirklich lösen. Das wird niemals möglich sein.
    Wir haben weiterhin gesagt: „Die Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs hat nicht zum Schutz werdenden Lebens, sondern seit jeher mehr zur Bedrohung und Demütigung von Frauen geführt. " Lesen Sie die Protokolle von Memmingen im Detail, und schauen Sie sich an, wie dort Frauen behandelt worden sind! Wenn dann nicht jeder Frau — egal, welche ethischen, moralischen und religiösen Überzeugungen sie haben mag — schwarz vor Augen wird, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Memmingen ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Neuwied ist der nächste Fall, und es gibt noch viele andere Prozesse, die wir mit dem reformierten § 218 doch wahrhaftig nicht gewollt haben.
    Es geht weiter: „Das Strafrecht ist kein geeignetes Mittel für die Lösung von Schwangerschaftskonflikten. " Dies war von jeher unsere Überzeugung. Wir haben immer gesagt: Hilfe statt Strafe. Strafe ist kein geeignetes Mittel, einen Schwangerschaftskonflikt zu lösen. Deshalb wollen wir die erforderlichen gesetzlichen Regelungen außerhalb des Strafrechts treffen. Also keine ersatzlose Streichung, denn wir wissen, es bedarf bestimmter Regeln. Strafe ist kein geeignetes Mittel, deshalb Regelungen außerhalb des Strafrechts.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Wir haben weiter gesagt: „Wir wollen werdendes Leben schützen, und das kann nur mit dem Willen, nicht gegen den Willen der Frau geschehen. " Das haben Sie selber gesagt: Gegen den Willen der Frau ist es nicht möglich, werdendes Leben zu schützen. Deshalb erkennen wir die Verantwortung und das Selbstbestimmungsrecht der Frau an. Was dagegen zu sagen ist, das muß mir erst noch jemand erklären.

    (Frau Verhülsdonk [CDU/CSU]: Frau Kollegin, Sie haben mich in keinem Punkt widerlegt!)

    Wir wissen, daß es keinen Staat und keine Gesellschaft ohne Abtreibungen gibt, unabhängig davon, ob dort drakonische Strafmaßnahmen erfolgen oder eine totale Freigabe gilt. Das ist erklärlich aus der Einmaligkeit dieses Konflikts, nämlich der untrennbaren Abhängigkeit von zwei Leben voneinander, eines Konflikts, dessen Einmaligkeit von vielen nicht begriffen wird. — Leider ist der Herr Geis nicht mehr da; er begreift es wirklich nicht. Auch ein Bischofsamt in Fulda schützt vor diesem Nichtbegreifen nicht.
    In unserer Fraktion ist seit der Diskussion um Memmingen und das geplante, zu den Akten gelegte, wieder hervorgeholte, endgültig abgesagte und doch wieder geplante Schwangerenberatungsgesetz der Posteingang zum § 218 sehr hoch. Frauen und Männer schreiben beinahe gleich häufig. Das Bezeichnende dabei ist, daß bei den Briefen der Männer 80 bis 90 % die Aufforderung enthalten, die sogenannte soziale Indikation zu streichen, und damit also versuchen, Leben mit dem Strafgesetzbuch zu schützen. Dagegen fordern uns 80 bis 90 % der Zuschriften der Frauen auf, das Schwangerenberatungsgesetz zu verhindern, den § 218 zu liberalisieren oder ihn ganz zu streichen.
    Ich glaube, das zeigt auch die Art des Konflikts: Frauen und Mütter wissen, daß sie keine Möglichkeit haben, über eine größere oder kleinere Distanz gegenüber ihrem Kind zu entscheiden. Die Verantwortung, die sie mit der Geburt des Kindes eingehen, ist eine lebenslange. Frauen und Mütter wissen aber auch, daß die Väter ihrer Kinder diese Entscheidungsmöglichkeit sehr wohl haben. Die Entscheidung, in welchem Umfang sie nicht nur Väter werden, sondern auch Väter sein wollen, wird leider von viel zu vielen so getroffen, daß sie sich vom Vatersein gänzlich verabschieden und nicht einmal die materielle Existenz ihrer Kinder sichern.
    Schwangerschaftskonflikte sind immer vielschichtig. Sie umfassen viel mehr als die materiellen Umstände und die äußeren Lebensbedingungen der Frau. Sie umfassen die psychische Situation ebenso wie die Angst vor dem Verlassenwerden und die Sorge, einem Kind oder einem weiteren Kind nicht gewachsen zu sein. Meiner Ansicht nach würden wir uns übernehmen, wenn wir glauben würden, daß wir Zuversicht und Optimismus, das Gefühl, geliebt zu werden und geborgen zu sein, vom Gesetzgeber oder vom Arzt oder von Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen verordnen könnten.
    Deshalb behaupten wir auch nicht, daß wir mit den beiden Anträgen, die wir hier vorgelegt haben, ein Gesamtlösungsmodell dieses komplizierten Themas vorlegen. Hinzu kommen muß die Entkriminalisierung der Frauen, hinzu kommen muß die freiwillige Beratung, hinzu kommen muß ein verbessertes und überall plurales Beratungsangebot mit besserer materieller Ausstattung.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)




    Frau Schmidt (Nürnberg)

    Um noch einmal zur Beratung zu kommen: Frau Ministerin, ich hoffe, wir hören heute von Ihnen endgültig, was nun eigentlich los ist. Entscheiden Sie das eigentlich, oder entscheidet das Herr Seiters? Wurde dazu eine Koalitionsvereinbarung getroffen, oder wurde sie das nicht? Wie lange sollen eigentlich dieses Spiel und diese Verunsicherung noch weitergehen?
    Den Lebensschützern und Teilen der katholischen Kirche wird signalisiert, es komme noch, und mit der FDP wird gleichzeitig vereinbart, es sei vom Tisch. Das wird dann so den einschlägigen Frauenorganisationen mitgeteilt.
    Wir fordern in diesem Punkt von Ihnen jetzt endlich Klarheit. Sie sind die federführende Ministerin und sollten sich von den Männern nicht dauernd in Ihren Kompetenzbereich hineinregieren lassen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Diese Verunsicherung hat in der Zwischenzeit übrigens zu vielem geführt, das dem geltenden § 218 widerspricht. Z. B. behaupten Ärzte, sie dürften keine Indikation stellen und stellen Frauen deshalb weg. Z. B. wird die Beratung durch Verordnungen und Gesetze wie in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern zum Rechtfertigungszwang der Frauen; das ist dann keine Beratung mehr. Es führt dazu, daß aus diesen Ländern in andere Länder gegangen wird, um Beratung, Indikation und vor allen Dingen Schwangerschaftsabbruch zu bekommen.
    Sie sind unseres Erachtens auf dem falschen Weg. Sie werden mit derartigen Restriktionen Leben nicht schützen. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen Leben schützen, das Leben von Müttern und Kindern und auch werdendes Leben. Wir wissen aus dem benachbarten Ausland, z. B. den Niederlanden, daß dies dort besonders gut gelingt — also vergleichsweise wenig Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden —, wo eine liberale Gesetzgebung, die die Straf- und Entscheidungsfreiheit der Frauen beinhaltet, und eine unverkrampfte zielgruppenorientierte Aufklärung sowie verläßliche Hilfen zusammentreffen.
    Wir haben Ihnen heute mit unseren beiden Anträgen zwei Bausteine vorgelegt, um ein derartiges Konzept zu verwirklichen. Wir werden noch in diesem Jahr im Rahmen der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Verbesserungen vorlegen, um unserem Ziel der Straf- und Entscheidungsfreiheit der Frauen näher zu kommen. Wir brauchen Hilfen auch mit Rechtsanspruch.
    Unser Konzept ist aus einer Befragung von Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen entstanden. Wir haben sie bundesweit durchgeführt und haben die Notsituationen, die am häufigsten auftreten und die Frauen in bestimmten Fällen dazu bringen, über einen Schwangerschaftsabbruch nachzudenken und ihn auch durchzuführen, in diesem Antrag aufgeführt. Das ist besser als die Stiftung „Mutter und Kind" mit ihren willkürlichen Zahlungen ohne irgendeinen Rechtsanspruch.
    Wenn in unserem reichen Land Kleinanzeigen wie diese aus einer heutigen Tageszeitung „Biete 500 DM für einen Kindergartenplatz" möglich sind, dann stimmt etwas nicht, dann ist der verbindliche Rechtsanspruch auf Kindergartenbetreuung überfällig.
    Wir haben mit unseren Anträgen auf wichtige Probleme junger Familien hingewiesen. Würden wir sie lösen, gäbe es vielleicht einige Schwangerschaftskonflikte weniger, würden wir werdendes Leben vielleicht wirksam schützen. Gäbe es bei uns bundesweit eingeführt sexualpädagogischen Unterricht und Erziehung zur Partnerschaft und nicht die alleinige Verantwortung der Frauen für Schwangerschaftsverhütung, gäbe es wahrscheinlich einige ungewollte Schwangerschaften weniger. Ich kann Sie nur auffordern: Werfen Sie Ihre Ideologie von vorvorgestern über Bord, sorgen Sie mit uns gemeinsam für eine kinder- und familienfreundliche Gesellschaft, nicht nur Plakate, sondern durch Taten. Dies wäre in jeder Hinsicht der beste Lebensschutz.

    (Frau Verhülsdonk [CDU/CSU]: Dazu habe ich Sie eben ja auch aufgefordert! Tun Sie mal was, und reden Sie nicht nur!)

    — Gerne!

    (Beifall bei der SPD)