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    Plenarprotokoll 11/181 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 181. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Pfuhl 13926 A Erweiterung der Tagesordnung 13926 A Tagesordnungspunkt 2: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Melderechtsrahmengesetzes (MRRG) (Drucksache 11/5111) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Verbraucherkredite, zur Änderung der Zivilprozeßordnung und anderer Gesetze (Drucksache 11/5462) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Jugendgerichtsgesetzes (1. JGGÄndG) (Drucksache 11/5829) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem VN-Übereinkommen vom 10. Dezember 1984 gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe (Drucksache 11/5459) e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 10. Juli 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien über den gegenseitigen Schutz und die Förderung von Kapitalanlagen (Drucksache 11/5726) f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 13. Juni 1989 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/5727) g) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzabkommen vom 11. August 1989 zum Abkommen vom 7. April 1977 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Fürstentum Liechtenstein über Soziale Sicherheit und zu der Vereinbarung vom 11. August 1989 zur Durchführung des Abkommens (Drucksache 11/5725) 13926B Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU sowie dem Abgeordneten Gattermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache 11/5977) 13927 A Tagesordnungspunkt 3: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (4. BbÄndG) (Drucksachen 11/1516, 11/4074, 11/4109) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 Änderung des Bundesbahngesetzes (5. BbÄndG) (Drucksachen 11/2411, 11/4073, 11/4110) c) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (6. BbÄndG) (Drucksachen 11/2412, 11/4091, 11/4111) d) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (7. BbÄndG) (Drucksachen 11/3770, 11/4248) e) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Ausbau des Schienenwegenetzes der Deutschen Bundesbahn (BbSchwAbG) (Drucksachen 11/2410, 11/4075) f) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Abbau der Wettbewerbsverzerrungen und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Bundesbahn (Bundesbahnsanierungsgesetz — BbSanG) (Drucksachen 11/1789, 11/4090, 11/4108) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Übernahme überhöhter Versorgungslasten (Drucksachen 11/1515, 11/4072) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Daubertshäuser, Antretter, Bamberg, Ewen, Faße, Haar, Hasenfratz, Ibrügger, Kretkowski, Müntefering, Dr. Niese, Pauli, Purps, Roth, Scherrer, Steinhauer, Toetemeyer, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: DB-Strecke Ruhr—Sieg/Rhein—Sieg zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausbau und Verbesserung der Ruhr—Sieg- und Rhein—Sieg-Strecke (Drucksachen 11/2694, 11/3072, 11/4092) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Vorschläge der Koalitionsarbeitsgruppe Bahn zur Sanierung der Deutschen Bundesbahn (Drucksachen 11/3162, 11/4093) j) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verstoß gegen § 5 Bundesbahngesetz durch den Deutschen Bundestag (Drucksachen 11/3648, 11/4183) k) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Weiss (München), Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausbau der Bundesbahnstrecke München—Mühldorf—Freilassing (Drucksachen 11/3973, 11/5269) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: FCKW (Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe) in den ICE-Triebköpfen der Deutschen Bundesbahn (Drucksachen 11/4439, 11/5959) Dr. Zimmermann, Bundesminister BMV 13929 B Daubertshäuser SPD 13932 B Dr. Jobst CDU/CSU 13936 C Weiss (München) GRÜNE . . 13940B, 13970C Kohn FDP 13945 A Rauen CDU/CSU 13948 C Bamberg SPD 13950 A Bauer CDU/CSU 13953 A Gries FDP 13954 B Ewen SPD 13957 A Haungs CDU/CSU 13959 B Jung (Limburg) CDU/CSU 13960 D Dr. Niese SPD 13962 B Hinsken CDU/CSU 13964 B Haar SPD 13966 B Fischer (Hamburg) CDU/CSU 13968 C Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 13972 B Spilker CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13974 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Einstellung der Entwicklungshilfe für El Salvador (Drucksache 11/5453 [neu]) in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zur Lage in El Salvador (Drucksache 11/5969) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Rückkehr zum Friedensprozeß in El Salvador (Drucksache 11/5973) Volmer GRÜNE 13975 A Hedrich CDU/CSU 13975 D Wischnewski SPD 13976 C Irmer FDP 13977 B Schäfer, Staatsminister AA 13978 B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/5951 vom 1. Dezember 1989 — Schutz der deutschen Landwirtschaft vor Verlusten bei Auf- und Abwertungen innerhalb des Europäischen Währungssystems MdlAnfr 2 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 13915 B ZusFr Eigen CDU/CSU 13915 C Zulassung von in anderen EG-Ländern genehmigten Pflanzenschutzmitteln MdlAnfr 3 Eigen CDU/CSU Antw PStSekr Dr. von Geldern BML . . 13916A ZusFr Eigen CDU/CSU 13916 C Verkauf des Abfallprodukts „Dikegulac" aus der Vitamin-C-Herstellung als Wachstumsregulator an die Landwirtschaft; Belastung des Rheinwassers; Interpretation des Begriffs „verursachergerechte Lösung" MdlAnfr 11, 12 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 13917B, 13917 D ZusFr Frau Weyel SPD . . . . 13917C, 13918A Vermehrte Krebsausbreitung in Höhen des Schwarzwaldes MdlAnfr 13 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 13918 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 13918 C Bau von Schleusenkammern zur Vermeidung unvertretbarer Wartezeiten auf der Mosel angesichts der Verdoppelung des Transportaufkommens seit Öffnung des Saarkanals; Untersuchungen über die Einstellung des Nachtbetriebs MdlAnfr 14, 15 Pauli SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 13919A, 13919D ZusFr Pauli SPD 13919B, 13920 A Beschleunigter Ausbau der Bundesstraßen in Oberfranken angesichts des vervielfachten Grenzverkehrs zur DDR MdlAnfr 16 Dr. de With SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 13920 C ZusFr Dr. de With SPD 13920 C Beschleunigung des Ausbaus der Eisenbahnübergänge zur DDR in Oberfranken MdlAnfr 17 Dr. de With SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 13921 A ZusFr Dr. de With SPD 13921 A Rechtsgrundlage für das vorgesehene Nachtfahrverbot für österreichische Lastwagen MdlAnfr 18 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 13921D ZusFr Dr. Kübler SPD 13921D Novellierung der Wärmeschutz- und der Heizungsanlagen-Verordnung MdlAnfr 23, 24 Frau Teubner GRÜNE Antw PStSekr Echternach BMBau 13922B, 13923 A ZusFr Frau Teubner GRÜNE . 13922B, 13923 A ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 13922D, 13923 B Beruflicher Status des Versicherungsdetektivs Werner Mauss im Bereich des Bundeskriminalamtes MdlAnfr 50, 51 Dr. Emmerlich SPD Antw PStSekr Dr. Waffenschmidt BMI . 13923D, 13924 D ZusFr Dr. Emmerlich SPD . . . 13924A, 13925 A ZusFr Dr. Hirsch FDP . . . . 13924C, 13925 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 13924 C, 13925 C Nächste Sitzung 13980 C Berichtigungen 13980 IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13981* A Anlage 2 Einspruch des Abg. Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) vom 27. Oktober 1989 nach § 39 GO gegen den am 26. Oktober 1989 durch Vizepräsident Cronenberg erteilten Ordnungsruf 13981* C Anlage 3 Eingriff in die Unabhängigkeit der Gerichte durch die Äußerungen des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Jahn zum „Soldatenurteil" MdlAnfr 1 — Drs 11/5951 — Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD SchrAntw BMin Engelhard BMJ . . . . 13982* A Anlage 4 Mitbeauftragung von Prof. Schroeder von der Universität Regensburg mit der Herausgabe des DDR-Handbuchs angesichts dessen „rassistischer und ausländerfeindlicher Äußerungen" laut Presseberichten von 1983 und 1984 MdlAnfr 4, 5 — Drs 11/5951 —Hiller (Lübeck) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB . . 13982* C Anlage 5 Verhinderung der Zerstörung der Naturschutzgebiete an der Grenze zur DDR MdlAnfr 6 — Drs 11/5951 — Wüppesahl fraktionslos SchrAntw PStSekr Grüner BMU . . . . 13982* D Anlage 6 Förderung des Baus von Entsorgungsanlagen für ölverschmutztes Wasser in Nordseehäfen mit Bundesmitteln angesichts ausreichender privat finanzierter Kapazitäten MdlAnfr 7 — Drs 11/5951 — Uldall CDU/CSU SchrAntw PStSekr Grüner BMU . . . . 13983* A Anlage 7 Kritik an der vom Bundesgesundheitsamt abgegebenen Beurteilung von Asbest durch den Bundesrechnungshof MdlAnfr 10 — Drs 11/5951 — Frau Würfel FDP SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 13983* C Anlage 8 Vorschläge der Bundesregierung zu den EG-Beratungen über die Bekämpfung der zunehmenden Obdachlosigkeit MdlAnfr 21, 22 — Drs 11/5951 — Müntefering SPD SchrAntw PStSekr Echternach BMBau . 13983' D Anlage 9 Aufgaben der „Projektgruppe Belegungsrechte" im Bundesbauministerium; Vorlage des ersten Berichts MdlAnfr 25, 26 — Drs 11/5951 — Dr. Sperling SPD SchrAntw PStSekr Echternach BMBau . 13984* B Anlage 10 Spezielle Schulung der für den Umkreis des Deutschen Bundestages zuständigen Einsatzleiter der Polizei; Kennzeichnung der Bannmeile MdlAnfr 52, 53 — Drs 11/5951 — Sielaff SPD SchrAntw PStSekr Dr. Waffenschmidt BMI 13984* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 13915 181. Sitzung Bonn, den 6. Dezember 1989 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigungen 179. Sitzung, erste Seite, rechte Spalte: Bei Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — ist zwischen den Namen Zywietz FDP und Dreßler SPD einzufügen: „Frau Unruh fraktionslos" und die Seitenzahl „13777 C". Seite 13851 A Zeile 8: Statt „abgelehnt" ist „angenommen" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 08. 12. 89 * Antretter SPD 08. 12. 89 * Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 08. 12. 89 Frau Becker-Inglau SPD 08. 12. 89 Bindig SPD 08. 12. 89 * Frau Blunck SPD 08. 12. 89 * Dr. Bötsch CDU/CSU 08. 12. 89 Büchner (Speyer) SPD 08. 12. 89 * Duve SPD 08. 12. 89 Ehrbar CDU/CSU 08. 12. 89 Eich GRÜNE 08. 12. 89 * Frau Eid GRÜNE 08. 12. 89 Frau Fischer CDU/CSU 07. 12. 89 * Frau Ganseforth SPD 08. 12. 89 Dr. Gautier SPD 08. 12. 89 Heimann SPD 08. 12. 89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 08. 12. 89 * Höffkes CDU/CSU 07. 12. 89 * Ibrügger SPD 06. 12. 89 Jaunich SPD 08. 12.89 Frau Kelly GRÜNE 06. 12. 89 Kittelmann CDU/CSU 08. 12. 89 * Kißlinger SPD 08. 12. 89 Klein (Dieburg) SPD 08. 12. 89 Dr. Klejdzinski SPD 08. 12. 89 * Frau Luuk SPD 08. 12. 89 * Dr. Mahlo CDU/CSU 06. 12. 89 Frau Matthäus-Maier SPD 06. 12. 89 Meyer SPD 07. 12. 89 Dr. Müller CDU/CSU 08. 12. 89 * Niegel CDU/CSU 08. 12. 89 * Pfuhl SPD 06. 12. 89 * Rawe CDU/CSU 08. 12. 89 Reddemann CDU/CSU 08. 12. 89 * Frau Rock GRÜNE 08. 12. 89 Frau Rost (Berlin) CDU/CSU 08. 12. 89 Roth (Gießen) CDU/CSU 06. 12. 89 Dr. Scheer SPD 08. 12. 89 * Frau Schilling GRÜNE 08. 12. 89 Schmidt (München) SPD 08. 12. 89 * von Schmude CDU/CSU 08. 12. 89 * Schröer (Mülheim) SPD 08. 12. 89 Dr. Soell SPD 08. 12. 89 * Steiner SPD 08. 12. 89 * Dr. Unland CDU/CSU 08. 12. 89 * Voigt (Frankfurt) SPD 06. 12. 89 * von der Wiesche SPD 06. 12. 89 Frau Wilms-Kegel GRÜNE 08. 12. 89 Zierer CDU/CSU 08. 12. 89 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Einspruch des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) vom 27. Oktober 1989 nach § 39 GO gegen den am 26. Oktober 1989 durch Vizepräsident Cronenberg erteilten Ordnungsruf * ) Gegen den mir am 26. Oktober 1989 erteilten Ordnungsruf lege ich formal und inhaltlich Einspruch ein. Begründung: Durch Anruf aus meinem Wahlkreis wurde ich heute davon informiert, daß mir gestern nachträglich im Deutschen Bundestag ein Ordnungsruf erteilt worden ist. Offensichtlich ist in der dortigen Presse darüber berichtet worden. Zur Form stelle ich fest, daß ich für den gestrigen und heutigen Tag wegen Teilnahme an einer Sitzung der Westeuropäischen Union von Ihnen beurlaubt bin, was gewiß auch aus der Anlage zum Protokoll der Bundestagssitzung hervorgehen wird, in der mir in meiner Abwesenheit der Ordnungsruf erteilt wurde. Ich halte dieses Verfahren für unzulässig, denn ich muß in der Lage sein, gegen diesen Ordnungsruf Einspruch einlegen zu können, was mir jetzt nur durch den puren Zufall einer Presseveröffentlichung und ein daran anschließendes Telefongespräch möglich geworden ist. In der Sache begründe ich den Einspruch wie folgt: 1. Es kann und darf im Deutschen Bundestag nicht gerügt werden, wenn Kommunisten als das bezeichnet werden, was sie sind, nämlich „Mauermörder". Seit dem Bau der Mauer sind mehr als 200 Menschen ermordet worden, weil sie von ihren Menschenrechten Gebrauch machen wollten. Bisher waren sich alle Demokraten darin einig, daß es sich dabei um „Mord" handelt. Es gibt unzähliche Aussagen dieser Art. 2. Frau Kollegin Wieczorek-Zeul sprach in ihrem Redebeitrag, zu dem ich meinen Zwischenruf machte, über die „Gleichsetzung von Nazis und Kommunisten", zuvor war mehrfach von den Koalitionen gesprochen worden, die von der SPD auf örtlicher Ebene mit Kommunisten abgeschlossen worden sind. Diese Kommunisten sind politisch voll haftbar zu machen für die politisch bedingten Untaten ihrer Genossen an der Mauer, vor allem wenn sie sich davon nicht distanzieren, sondern sie sogar billigen. 3. Der Bürgermeister von Langenselbold, Ebner (SPD), hat in einem Gespräch mit der Tageszeitung „DIE WELT" seine Koalition mit den Kommunisten verteidigt und sieht keine Veranlassung, dieses Bündnis aufzulösen. Er habe dafür auch keinen Rüffel oder eine Anfrage aus seiner Partei (also der SPD) erhalten. Ebenfalls in dem Beitrag der *) Vgl. 164. Sitzung vom 5. Oktober 1989 Seite 12449 A 171. Sitzung vom 26. Oktober 1989 Seite 12828 B 174. Sitzung vom 9. November 1989 Seite 13099 B 13982* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 „WELT" (vom 18. 8. 1989) erklärte der kommunistische Koalitionspartner der SPD Emil Schäfer (DKP) auf die Frage, warum seine Partei den Kurs der DDR stütze: „In der DDR funktioniert, was bei anderen nicht funktioniert. Auch bei uns nicht." Er werde Honecker nicht raten, die Grenze aufzumachen. Weiter heißt es: „Schäfer weigerte sich, auch nur einen einzigen Kritikpunkt gegenüber der DDR zu nennen. Auch die blutige Niederschlagung der StudentenDemonstrationen in China wollte er nicht verurteilen. " Diesen eindeutigen Aussagen des SPD-Koalitionspartners ist nichts hinzuzufügen. 4. Es ist in der Debatte kein Ordnungsruf erteilt worden für die zahlreichen Hinweise auf Koalitionen von SPD und Kommunisten. Ich erhielt den Ordnungsruf folglich dafür, daß ich statt von Kommunisten von „Mauermördern" gesprochen habe. Das aber ist sowohl generell als auch im konkreten Fall voll gerechtfertigt. Anlage 3 Antwort des Bundesministers Engelhard auf die Frage der Abgeordneten Frau Dr. Däubler-Gmelin (SPD) (Drucksache 11/5951 Frage 1): Welche Konsequenzen hat der Bundesminister der Justiz aus der Tatsache gezogen, daß der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz, Dr. Jahn, sich am 7. November 1989 in einer Presseerklärung zu dem sogenannten Soldatenurteil des Landgerichts Frankfurt vom 20. Oktober 1989 in einer Weise geäußert hat, die nach weit verbreiteter Auffassung u. a. des Deutschen Richterbundes einen in der Justizgeschichte der Bundesrepublik Deutschland bislang einmaligen Eingriff in die Unabhängigkeit der Gerichte darstellt? Nachdem das Landgericht Frankfurt die mündliche Begründung seines „Soldaten-Urteils" über die Presse am 20. Oktober 1989 veröffentlicht und offensichtlich bewußt seine rechtlichen Erwägungen damit öffentlich zur Diskussion gestellt hatte, hat Herr Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Jahn am 7. November 1989 in einer bewußt als persönliche Erklärung, nicht als offizielle Presseerklärung des BMJ, abgefaßten Verlautbarung in sachlicher Form zu dem Urteil Stellung genommen, wobei er ausdrücklich eingangs erklärte, daß er nicht in ein schwebendes Verfahren eingreifen wolle. Er hat damit als frei gewählter Abgeordneter des Deutschen Bundestages, der auch Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz ist, in Ausübung der freien Meinungsäußerung seine subjektive Auffassung u. a. auch zu den rechtlichen Erwägungen des Landgerichts Frankfurt in der Form und der Sache nach nicht angreifbarer und demgemäß auch keinerlei Konsequenzen erfordernder Weise geäußert. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Fragen des Abgeordneten Hiller (Lübeck) (SPD) (Drucksache 11/5951 Fragen 4 und 5): Wie begründet die Bundesregierung, daß sie für die geplante Neuauflage des DDR-Handbuches neben Prof. Zimmermann von der Freien Universität Berlin, der bisher die wissenschaftliche Leitung hatte, Prof. Schroeder von der Universität Regensburg, Prof. Fischer von der Universität Bonn und Prof. Gutmann von der Universität Köln mit der Herausgabe beauftragt hat? Wie beurteilt die Bundesregierung, daß es sich bei Prof. Schroeder um den gleichen Dozenten handelt, der in den Jahren 1983 und 1984 durch „rassistische und ausländerfeindliche Äußerungen" (s. Presseberichte wie beispielsweise im SPIEGEL Nr. 37, 10. September 1984, S. 94, in der FAZ vom 13. Oktober 1983) auf sich aufmerksam gemacht hat? Zu Frage 4: Das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen hat die vier genannten Wissenschaftler angesprochen, um die wissenschaftliche Leitung der unterschiedlichen Fachbereiche für die Neuauflage des DDR-Handbuches jeweils einem Wissenschaftler dieser Disziplin zu übertragen. Bei allen vier Wissenschaftlern handelt es sich um renommierte Vertreter ihres Fachs. Angesichts der zu erwartenden Umgestaltung in der DDR erhält die Konzeption, die wissenschaftliche Leitung des DDR-Handbuches auf eine breitere Grundlage zu stellen, besondere Bedeutung. Sie sichert auch die rasche Berücksichtigung aktueller Veränderungen bei der Neuauflage. Drei der angesprochenen Wissenschaftler haben diesen Auftrag angenommen, der vierte, Dr. Zimmermann, hat eine Mitarbeit in der wissenschaftlichen Leitung aufgrund anderweitiger Verpflichtungen abgelehnt, steht jedoch dem Projekt als Autor zur Verfügung. Zu Frage 5: Das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen nimmt nicht zu unbestätigten Presseberichten aus dem Lehrbetrieb der Universitäten Stellung. Bei Prof. Schroeder handelt es sich um einen renommierten und international anerkannten Rechtswissenschaftler mit besonderer Kenntnis des DDR-Rechts. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Wüppesahl (fraktionslos) (Drucksache 11/5951 Frage 6): Hat die Bundesregierung Konzepte, und wenn ja, wie sehen diese aus, wie damit umgegangen werden soll, daß Naturschutzgebiete — wie z. B. die Lauenburgische Seenplatte —, die an der Grenze zur DDR liegen und dadurch maßgeblich zu ökologischen Refugien für Tiere und Pflanzen geworden sind, in Zukunft zu behandeln sind bzw. ihre Zerstörung durch die Öffnung der Grenze verhindert werden soll? Entlang der innerdeutschen Grenzen befinden sich zahlreiche Gebiete, die für den Naturschutz von großer Bedeutung sind und die dauerhaft geschützt werden sollten. Grenzüberschreitende Naturschutzvorhaben sind deshalb von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 13983* Zusammenarbeit auf der Basis des 1987 geschlossenen Umweltabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR gewesen. In einem Falle (Drömling, Niedersachsen) hat dies bereits zu konkreten Vereinbarungen mit der DDR hinsichtlich der notwendigen Abstimmungsschritte für den Schutz und die langfristige Sicherung dieses Gebietes geführt. Von unserer Seite aus ist vorgesehen, die Abstimmungsgespräche baldmöglichst fortzusetzen. Dabei ist es notwendig, daß für das jeweils in Frage kommende Gebiet detaillierte Vorstellungen über die Ziele des Naturschutzes und die zu ergreifenden Maßnahmen, die mit den betroffenen Fachbehörden abzustimmen sind, entwickelt werden. Dazu bedarf es der Einbeziehung der betroffenen Bundesländer, die für Maßnahmen im Bereich des Naturschutzes zuständig sind. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Grüner auf die Frage des Abgeordneten Uldall (CDU/CSU) (Drucksache 11/5951 Frage 7): Wie beurteilt die Bundesregierung die Pläne, neu zu errichtende Entsorgungsanlagen für ölverschmutzte Wässer von Schiffen in Cuxhaven, Wilhelmshaven und Nordenham mit Bundesmitteln zu fördern, obwohl bereits ausreichende, ausschließlich privat finanzierte Kapazität vorhanden ist? Die Bundesregierung beteiligt sich mit Mitteln des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit an einem auf drei Jahre befristeten Demonstrationsvorhaben zur Schiffsentsorgung. Ziel dieses Demonstrationsvorhabens ist die Schaffung einer dauerhaften Entsorgungsstruktur, die sowohl dem Verursacherprinzip Rechnung trägt als auch die Reeder von zurechenbaren Entsorgungskosten entlastet. Für den Ablauf des Demonstrationsvorhabens sind zwei Phasen vorgesehen: — In der ersten bis Mai 1989 dauernden Phase wurden über eine Zeitspanne von 12 Monaten die bestehenden technischen und organisatorischen Entsorgungsstrukturen erprobt. Schwachstellen wurden analysiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. — In der zweiten Phase, die im Juni d. J. begonnen hat, sollen die technischen und organisatorischen Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden. Hierzu muß das Konzept des Demonstrationsvorhabens einvernehmlich fortgeschrieben werden. Für diese Fortschreibung müssen die Küstenländer die geplanten Investitionen benennen und ein gemeinsames Investitionsprogramm erarbeiten. Bei diesem Investitionsprogramm müssen die Länder selbstverständlich die bereits vorhandenen Entsorgungskapazitäten berücksichtigen, um unnötige Investitionen zu vermeiden. Aus Sicht der Bundesregierung wird es darauf ankommen, in der für die Abwicklung von Investitionen knapp bemessenen restlichen Laufzeit des Demonstrationsvorhabens und im Rahmen der insgesamt plafondierten Bundesmittel die Investitionsanstrengungen zu optimieren, um eine dauerhafte Entsorgungsstruktur zu vertretbaren Kosten aufzubauen. Die Küstenländer erarbeiten zur Zeit ein Investitionsprogramm, das sie Ende Dezember 1989 dem Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit übermitteln wollen. In welchem Umfang Investitionen für Entsorgungsanlagen im Raum Cuxhaven, Wilhelmshaven und Nordenham für sinnvoll und erforderlich anzusehen sind, kann die Bundesregierung erst danach beurteilen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage der Abgeordneten Frau Würfel (FDP) (Drucksache 11/5951 Frage 10) : Wie ist zu vereinbaren, daß einerseits der Bundesrechnungshof die wissenschaftliche Bewertung des Bundesgesundheitsamtes zur gesundheitlichen Beurteilung von Asbest aus dem Jahre 1982 kritisiert, wenn andererseits ein internationales Expertengremium im September 1989 zu der Feststellung kommt, daß die damalige Aussage wissenschaftlich zutreffend war und auch aus heutiger Sicht noch zutrifft? Der Bundesrechnungshof hat in seinem Prüfbericht vom 9. Mai 1989 ausgeführt: Es ist nicht Aufgabe des Bundesrechnungshofes, zu der wissenschaftlichen Auseinandersetzung um den Grenzwert der Asbestfaserbelastung und die gesundheitlichen Folgen Stellung zu nehmen. Danach gibt es zwischen den Aussagen des Bundesrechnungshofes und der wissenschaftlichen Bewertung des Bundesgesundheitsamtes zur gesundheitlichen Beurteilung von Asbest keinen Widerspruch. Die wissenschaftliche Bewertung des Bundesgesundheitsamtes von 1982 war nach der Feststellung des internationalen Expertengremiums im September 1989 damals wissenschaftlich zutreffend und trifft auch aus heutiger Sicht noch zu. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Echternach auf die Fragen des Abgeordneten Müntefering (SPD) (Drucksache 11/5951 Fragen 21 und 22): Was wird die Bundesregierung anläßlich der Beratungen der EG-Minister im Dezember zum Thema Obdachlosigkeit an Maßnahmen vorschlagen? Denkt die Bundesregierung zur Bekämpfung der steigenden Obdachlosigkeit an neue Maßnahmen, die über die Koalitionsvereinbarung vom 7. November hinausgehen? Zu Frage 21: Die Beratungen der EG-Minister im Dezember dienen dem Erfahrungsaustausch über die Situation auf den Wohnungsmärkten unter besonderer Berücksichtigung von sozialen Problemgruppen und Obdachlosen. 13984* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 Konkrete Vorschläge oder Beschlüsse der EG-Minister-Konferenz sind nach dem gegenwärtigen Stand der Vorbereitungen nicht zu erwarten; insbesondere ist nicht daran gedacht, den Bereich der nationalen Wohnungspolitik zum Gegenstand von Harmonisierungsbemühungen zu machen. Zu Frage 22: Der Deutsche Bundestag hat erst vor wenigen Wochen zur Obdachlosigkeit festgestellt: Soweit Fälle von Obdachlosigkeit auftreten, liegt es nach unserer verfassungsgemäßen Aufgabenverteilung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden in der Verantwortung der dafür zuständigen Gemeinden, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Die Beseitigung von Obdachlosigkeit haben die Kommunen stets als originäre Aufgaben verstanden. Dazu steht ein bewährtes Instrumentarium zur Verfügung, ergänzt durch Hilfen freier Träger. Eine direkte Einwirkungsmöglichkeit des Bundes besteht hierbei nicht. Der Bund leistet aber einen entscheidenen Beitrag zur Entspannung der aktuellen Probleme durch seine Hilfen zur Erhöhung des Wohnungsangebots insgesamt. Neue Maßnahmen, die über die Beschlüsse vom 7. November 1989 hinausgehen, sind nicht beabsichtigt. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Echternach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 11/5951 Fragen 25 und 26): Wie lautet der Arbeitsauftrag der im Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau gebildeten „Projektgruppe Belegungsrechte"? Wann wird der erste Bericht dieser Projektgruppe vorliegen? Zu Frage 25: Die im Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau eingesetzte interne Projektgruppe „Belegungsrechte" hat den Auftrag, die Möglichkeiten des Erwerbs von Belegungsrechten im Wohnungsbestand durch die Kommunen zu prüfen. Neben rechtlichen und finanziellen Fragen geht es in erster Linie um die wohnungspolitische Wirksamkeit eines solchen Instruments. Zu Frage 26: Die interne Arbeitsgruppe hat nicht den Auftrag, einen für die Öffentlichkeit oder die parlamentarische Beratung geeigneten Bericht vorzulegen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Waffenschmidt auf die Fragen des Abgeordneten Sielaff (SPD) (Drucksache 11/5951 Fragen 52 und 53): In welcher Form wirkt die Bundesregierung darauf hin, daß Einsatzleiter der Polizei im Umkreis des Deutschen Bundestages besonders geschult und qualifiziert sind, um im Umgang mit Bürger/innen nicht durch übereifriges Handeln ein negatives Bild unserer demokratischen Gesellschaft zu vermitteln? Wie stellt die Bundesregierung sicher, daß die Bannmeile in Bonn als solche klar erkennbar ist und Bürger/innen nicht aus Unwissenheit — z. B. durch eine Demonstration am Rande der Bannmeile — in ein Strafverfahren verwickelt werden? Zu Frage 52: Eine unmittelbare Einwirkungsmöglichkeit der Bundesregierung ist nicht gegeben. Ebenso wie allgemeine Aufgaben der Gefahrenabwehr werden auch polizeiliche Schutzmaßnahmen im Umkreis des Deutschen Bundestages durch den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen bzw. seine nachgeordneten Polizeibehörden (Polizeipräsident in Bonn) wahrgenommen. Dazu gehört auch die Auswahl der Einsatzleiter der Polizei. Sofern sich Ihre Frage auf ein konkretes Vorkommnis bezieht, bin ich gerne bereit, entsprechende Angaben an den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen weiterzugeben. Zu Frage 53: Die Durchführung des Versammlungsgesetzes und des Bannmeilengesetzes ist Aufgabe der zuständigen Behörden der Länder. Nach § 14 des Versammlungsgesetzes sind öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel oder Aufzüge spätestens 48 Stunden vor der Bekanntgabe bei der zuständigen Behörde anzumelden. Sofern sich aus der Anmeldung ergibt, daß eine Verletzung der Bannmeile eintreten könnte, weist der Polizeipräsident in Bonn die Veranstaltungsteilnehmer auf die Grenzen der Bannmeile hin. Eine Bestrafung wegen Bannkreisverletzung nach § 106a des Strafgesetzbuches setzt voraus, daß der Täter vorsätzlich handelt. Der Vorsatz muß auch das Verbot der Versammlung umfassen. Wer also bei einer Versammlung versehentlich in das von der Bannmeile umfaßte Gebiet gerät, setzt sich erst dann der Gefahr einer Bestrafung aus, wenn er ungeachtet entsprechender Hinweise der Polizei die Versammlung in diesem Bereich fortsetzt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Georg Bamberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Dr. Jobst, diese Argumente sind für mich im Grunde genommen uninteressant.

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    — Moment mal, ich hoffe, es wird mir nicht auf die Redezeit angerechnet, Frau Präsidentin.


Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nein.
Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1989 13951

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Georg Bamberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Im Grunde genommen, wenn wir ehrlich sind, ist es uninteressant.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    — Laßt mich halt ausreden, Ihr seid doch sonst ganz nette Leut.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Antworten Sie doch auf die Frage!)

    Im Grunde genommen ändert man durch Geschwindigkeitsbegrenzungen Verhaltensweisen der Menschen.

    (Beifall bei der SPD)

    Es gibt Untersuchungen, die belegen: Überall dort, wo Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt worden sind, haben sich die Verhaltensweisen der Menschen im Verkehr geändert. Wer in einem anderen Land, z. B. in Amerika, jemals Auto gefahren ist und zurückkommt, der meint, er ist in einem Irrenhaus. Es geht um das Grundsätzliche. Es tut mir furchtbar leid, daß wir immer wieder nach Argumenten suchen, wie wir es verhindern könnten. Nein, wir müssen die Verhaltensweisen ändern.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Die Lust am Reglementieren ist ungebrochen!)

    — Nein, das stimmt doch nicht. Das ist doch keine Lust am Reglementieren. Das sind doch Erkenntnisse. Herr Staatssekretär, Sie merken es doch auch. Sie können diese Politik im Grunde nicht gutheißen, wenn Sie diese Zahlen hören; das ist doch nicht möglich.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Dann müssen Sie Tempo 10 einführen!)