Rede:
ID1117621600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. Frau: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Bulmahn.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/176 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 176. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13325 A Absetzung der Punkte 12 c) und e) sowie 17 von der Tagesordnung 13326 A Änderung des Beschlusses betr. die Überweisung des Entwurfs eines Wohnungsbauförderungsgesetzes an Ausschüsse . . . . 13326 A Nachträgliche Überweisung des Entwurfs eines Dritten Rechtsbereinigungsgesetzes an den Verteidigungsausschuß zur Mitberatung 13326 A Begrüßung einer Delegation finnischer Parlamentarier 13380 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und für Aktuelle Stunden in der Sitzungswoche ab 27. November 1989 . . 13397 C Tagesordnungspunkt 10: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Polenreise und zur Lage in der DDR b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichtigkeitserklärung zum Hitler-StalinPakt (Drucksache 11/5273) c) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einführung des Themas „Europäische Friedensordnung" in den KSZE-Prozeß (Drucksache 11/5276) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Verurteilung des Hitler-Stalin-Paktes (Drucksache 11/5683) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zur Öffnung der deutsch-deutschen Grenze und zur Deutschlandpolitik (Drucksache 11/5691) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zur Unterstützung der Reformen und Soforthilfe für Polen (Drucksache 11/5692) Dr. Kohl, Bundeskanzler 13326D Brandt SPD 13335 C Dr. Waigel CDU/CSU 13340A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 13344 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 13347 A Momper, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 13352 C Rühe CDU/CSU 13356A Koschnick SPD 13361A Genscher, Bundesminister AA 13364 B Frau Dr. Schreyer, Senator des Landes Berlin 13367 A Roth SPD 13368B Dr. Hornhues CDU/CSU 13370 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13372 D Bahr SPD 13375 C Wüppesahl fraktionslos 13377 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Stobbe SPD 13379 B Becker (Nienberge) SPD (nach § 31 GO) 13380D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (nach § 31 GO) 13381 A Tagesordnungspunkt 11: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend die Transparenz von Maßnahmen zur Regelung der Preisfestsetzung für Arzneimittel für den menschlichen Gebrauch und ihre Einbeziehung in die staatlichen Krankenversicherungssysteme (Drucksachen 11/138 Nr. 3.45, 11/392, 11/1191) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 136 zu Petitionen (Drucksache 11/5473) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 20. April 1989 zu dem Protokoll zu dem Europäischen Abkommen zum Schutz von Fernsehsendungen (Drucksachen 11/5319, 11/5696) d) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren (Drucksachen 11/5585, 11/5701) e) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Pick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung (Drucksachen 11/5483, 11/5701) f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs (Drucksachen 11/5584, 11/5673) 13381 C Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen und die Förderung ihrer Entwicklung, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen in der Gemeinschaft (Drucksachen 11/4405 Nr. 3.3, 11/4860) 13382 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Richtlinie des Rates zur Einführung eines gemeinschaftlichen Verfahrens zur Gewährleistung der Transparenz der vom industriellen Endverbraucher zu zahlenden Gas- und Strompreise zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1056/72 über die Mitteilung der Investitionsvorhaben von gemeinschaftlichem Interesse auf dem Erdöl-, Erdgas- und Elektrizitätssektor an die Kommission zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Transit von Elektrizitätslieferungen über die großen Netze (Drucksachen 11/5497 Nr. 2.5, 2.6, 11/5642 Nr. 3.10, 11/5693) 13382 C Zusatztagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts (Drucksache 11/5700) 13382 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (Drucksache 11/5392) aa) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache 11/5646) bb) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 11/5649) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksachen 11/5318, 11/5647) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN: Umbaukonzept für die heimische Steinkohle: Neuer Konsens zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bergbau und zum ökologischen Umbau der Kohlereviere (Drucksachen 11/1476, 11/5633) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 III f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksachen 11/3655, 11/5634) Gerstein CDU/CSU 13384 C Müller (Wadern) CDU/CSU 13384 D Jung (Düsseldorf) SPD 13386 C Dr.-Ing. Laermann FDP 13388 C Stratmann GRÜNE 13389 D Dr. Sprung CDU/CSU 13391 B Schreiner SPD 13392 C Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi . 13395 C Tagesordnungspunkt 13: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksachen 11/3919, 11/5532) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Gesetz) (Drucksachen 11/1844, 11/5532, 11/5617) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag des Abgeordneter Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umweltverträglichkeitsprüfung (Drucksachen 11/1902, 11/5532) d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesberggesetzes (Drucksachen 11/4015, 11/5601) Brauer GRÜNE (zur GO) 13398 C Dr. Rüttgers CDU/CSU (zur GO) 13398 D Frau Weyel SPD (zur GO) 13399 A Dörflinger CDU/CSU 13399 A Frau Dr. Hartenstein SPD 13401 C Baum FDP 13404 A Brauer GRÜNE 13405 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 13406 B Kiehm SPD 13408 B Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag des Abgeordneten Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des deutsch-brasilianischen Abkommens über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kündigung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrages von 1975 (Drucksachen 11/5266, 11/5358, 11/5624) Bachmaier SPD 13410 C Jäger CDU/CSU 13411D Stratmann GRÜNE 13414A, 13419B Timm FDP 13415B Frau Ganseforth SPD 13416C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13417 C Zusatztagesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen (Drucksachen 11/5289, 11/5495, 11/5623, 11/ 5676) Schulhoff CDU/CSU 13420 D Opel SPD 13422 C Gattermann FDP 13424 D Hüser GRÜNE 13425 D Tagesordnungspunkt 15: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Eingliederungsleistungen für Aussiedler und Übersiedler (Eingliederungsanpassungsgesetz — EinglAnpG) (Drucksachen 11/5110, 11/5677, 11/5678) Dr. Czaja CDU/CSU 13427 B Frau Hämmerle SPD 13428 D Lüder FDP 13430A Meneses Vogl GRÜNE 13431 A Sielaff SPD 13432 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 13433 B Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes und des Arbeitsplatzschutzgesetzes (Drucksachen 11/5058, 11/5614, 11/5618) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Breuer CDU/CSU 13435 D Steiner SPD 13436 D Nolting FDP 13437 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 13438 C Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht und den Empfehlungen der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 5. November 1987 (Drucksachen 11/220, 11/311, 11/403, 11/979): Zur Notwendigkeit und Ausgestaltung einer ständigen Beratungskapazität für Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rüttgers, Dr. Kronenberg, Dr. Mahlo, Kraus, Lenzer und der Fraktion der CDU/ CSU sowie des Abgeordneten Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag des Abgeordneten Schreiner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Schreiner, Westphal, Bulmahn, Paterna, Vosen, Catenhusen, Fischer (Homburg), Ganseforth, Grunenberg, Lohmann (Witten), Nagel, Seidenthal, Vahlberg, Bernrath, Dr. Klejdzinski, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Institutionalisierung von TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Praxis und Perspektiven der Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung (Drucksachen 11/4606, 11/4749, 11/4377, 11/4832, 11/4828, 11/5489) Dr. Rüttgers CDU/CSU 13440 B Schreiner SPD 13442 B Dr. Hitschler FDP 13444 D Frau Rust GRÜNE 13446 D Dr. Kronenberg CDU/CSU 13448 C Frau Bulmahn SPD 13450 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Nickels, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Errichtung einer Gedenk- und Dokumentationsstätte im ehemaligen Konzentrationslager Salzgitter-Drütte (Drucksache 11/786) Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13452 C Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 13453 B Schmidt (Salzgitter) SPD 13454 A Lüder FDP 13455 A Tagesordnungspunkt 19: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust, Frau Olms, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sanktionen gegen die Militärdiktatur in Chile (Drucksachen 11/894, 11/3930) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung für die Bemühungen um Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen in Chile und um Gerechtigkeit für ihre Opfer (Drucksachen 11/2985, 11/3931) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Aufnahme der in Chile mit der Todesstrafe bedrohten politischen Gefangenen (Drucksachen 11/2986, 11/4391) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung der Oppositionspresse in Chile (Drucksachen 11/2987, 11/3929) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Präsidentschaftswahlen in Chile (Drucksache 11/5688) Meneses Vogl GRÜNE 13456 D Dr. Müller CDU/CSU 13457 C Waltemathe SPD 13458B Irmer FDP 13459 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 V Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13460 C Meneses Vogl GRÜNE (Erklärung nach § 31 G0) 13461 B Dr. Müller CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13461 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Stopp des Abbaus von Qualifizierungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Drucksache 11/5467) Andres SPD 13462A, 13469 A Scharrenbroich CDU/CSU 13464 A Hoss GRÜNE 13467 B Heinrich FDP 13467 D Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 13470 C Andres SPD (Erklärung nach § 30 GO) . 13472 A Vizepräsidentin Renger 13472 B Zusatztagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln (Drucksachen 11/1745, 11/4421) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über mit ionisierenden Strahlen behandelte Lebensmittel und Lebensmittelbestandteile (Drucksachen 11/4081 Nr. 2.14, 11/4186, 11/5104) Frau Saibold GRÜNE 13472 D Frau Limbach CDU/CSU 13473 C Frau Dr. Götte SPD 13473 D Frau Würfel FDP 13474 C Chory, Staatssekretär BMJFFG 13475 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/5641 vom 10. November 1989 — 13381 C Nächste Sitzung 13475 D Berichtigung 13476 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13477* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann zur Abstimmung über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12a) 13477* C Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 13477* D Anlage 4 Nichterteilung eines Sichtvermerks für die Ehefrau des in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Mohamed Askcen Awan durch die deutsche Botschaft in Islamabad; Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks durch die Ausländerbehörde in Osnabrück MdlAnfr 1, 2 — Drucksache 11/5641 — Dr. Emmerlich SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 13478* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 13325 176. Sitzung Bonn, den 16. November 1989 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    13476 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Berichtigung 175. Sitzung, Seite IV linke Spalte: Bei Anlage 7 betrifft die Inhaltsangabe in den Zeilen 5 bis 7 Umschichtung der Mittel für die Magnetbahn „Transrapid" zugunsten der Bahn insbesondere ihres ICE-Netzes die Frage 11, die nicht von dem Abgeordneten Uelhoff (CDU/CSU), sondern von dem Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) gestellt wurde. Bei der auf Seite 13319 bei Anlage 7 abgedruckten zweiten Frage handelt es sich um die Frage 11 des Abgeordneten Zierer und unten bei „zu Frage 11" um die entsprechende Antwort. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 17. 11. 89 * Antretter SPD 16. 11. 89 * Büchner (Speyer) SPD 17. 11. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 17. 11. 89 * Conradi SPD 17.11.89 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 17. 11. 89 Frau Eid GRÜNE 17. 11. 89 Fellner CDU/CSU 17.11.89 Gallus FDP 16.11.89 Gerster (Mainz) CDU/CSU 17. 11. 89 Dr. Götz CDU/CSU 17. 11. 89 Graf SPD 17.11.89 Dr. Haack SPD 17. 11. 89 Haack (Extertal) SPD 17. 11. 89 Dr. Haussmann FDP 17. 11. 89 Hedrich CDU/CSU 17.11.89 Heimann SPD 17.11.89 Kastning SPD 17.11.89 Frau Kelly GRÜNE 17. 11. 89 Klein (Dieburg) SPD 17. 11. 89 Klose SPD 16.11.89 Dr. Kreile CDU/CSU 17. 11. 89 Lennartz SPD 16.11.89 Lenzer CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Luuk SPD 17. 11. 89 Frau Dr. Niehuis SPD 17. 11. 89 Paintner FDP 17. 11.89 Rappe (Hildesheim) SPD 16. 11. 89 Reddemann CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Rock GRÜNE 17. 11. 89 Schäfer (Mainz) FDP 16. 11. 89 Dr. Scheer SPD 17. 11. 89 * Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17. 11. 89 Schröer (Mülheim) SPD 17. 11. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 17. 11. 89 Seehofer CDU/CSU 17. 11.89 Dr. Soell SPD 17. 11. 89* * Dr. Todenhöfer CDU/CSU 17. 11. 89 Toetemeyer SPD 16.11.89 Frau Trenz GRÜNE 17. 11. 89 Verheugen SPD 17.11.89 Volmer GRÜNE 17.11.89 Vosen SPD 16.11.89 Dr. Wieczorek SPD 17. 11. 89 Dr. Zimmermann CDU/CSU 17. 11. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann (beide CDU/CSU) zur Abstimmung Ober den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12 a) Mit dem Gesetz wird zwar ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht, weil der Revierausgleich und der Erschwerniszuschlag für niederflüchtige Kohle im wesentlichen über die Haushalte und den Selbstbehalt des Kohlebergbaus abgedeckt wird, aber es reicht bei weitem nicht aus. Aus der Sicht der Bürger und der Wirtschaft revierferner Länder ist u. a. insbesondere anzumerken: - dem CO2-Problem wird nicht Rechnung getragen - der „Kohlepfennig" ist zu hoch; die Abnahmeschritte sind viel zu klein - die Plafondierung des Ölausgleichs wurde nicht durchgesetzt; damit bleibt der Beitrag der Kraftwirtschaft zu gering - eine stärkere regionale Spreizung des Kohlepfennigs ist unterblieben, d. h. die Revierländer übernehmen nicht in erforderlichem Ausmaß die notwendige regionalpolitische Eigenverantwortung - der Konsens über den Einsatz von Kernenergie und Kohle bleibt von den SPD-geführten Regierungen der Revierländer aufgekündigt. Aus diesen Gründen können wir dem Gesetz nicht zustimmen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 10. November 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Viertes Gesetz zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes Gesetz zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz - OrthoptG) ... Gesetz zur Änderung des 2. Haushaltsstrukturgesetzes Gesetz zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte Gesetz zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zum Zusatzprotokoll vom 17. März 1978 zum Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen Gesetz zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride 13478* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarats Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Das vorliegende Änderungsgesetz sieht in § 1 unverändert vor, daß sämtliche Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom Deutschen Bundestag aus seiner Mitte gewählt werden. Der Bundesrat bedauert, daß der Deutsche Bundestag ihm nach wie vor eine Beteiligung in den Versammlungen des Europarates, der Westeuropäischen Union und auch in der Interparlamentarischen Union verwehrt und sich damit überzeugenden rechtlichen und fachlichen Gründen verschließt. Der Bundesrat erinnert an seine Entschließung vom 28. Juli 1950 (BR-Drucksache 602/50) sowie an den Gesetzentwurf der Bundesregierung (BR-Drucksache 467/57) und an seinen im wesentlichen Bleichlautenden Gesetzentwurf (BR-Drucksache 453/65), die eine Beteiligung auch des Bundesrates in der Versammlung des Europarates vorsahen. Die Beteiligung der Gesetzgebungsorgane des Bundes an der internationalen Zusammenarbeit muß nach Auffassung des Bundesrates im Einvernehmen zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat geregelt werden. Der Bundesrat ist davon überzeugt, daß eine Regelung gefunden werden kann, die den Interessen von Bundestag und Bundesrat gerecht wird. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 8. November 1989 ihren Antrag Zur politischen Entwicklung in Polen — Drucksache 11/ 5195 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachfolgenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2201 Drucksache 11/2619 Drucksache 11/4174 Drucksache 11/4644 Drucksache 11/5064 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/554 Drucksache 11/1677 Drucksache 11/3407 Drucksache 11/3802 Drucksache 11/3898 Drucksache 11/4611 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/3021 Nr. 2.3 Drucksache 11/4680 Nr. 2.4 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/3703 Nr. 2.10, 2.12-2.19, 2.21-2.25 Drucksache 11/3831 Nr. 11 Drucksache 11/4680 Nr. 2.10, 2.11 Drucksache 11/4758 Nr. 2.13-2.29 Drucksache 11/4874 Nr. 2.1 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/5051 Nr. 45-50 Drucksache 11/5145 Nr. 3.34 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/4680 Nr. 2.14 Anlage 4 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Emmerlich (SPD) (Drucksache 11/5641 Fragen 1 und 2) Aus welchen Gründen ist der Antrag von Frau T. A., verheiratet mit dem seit 1976 in der Bundesrepublik Deutschland lebenden und seit 1988 eine Aufenthaltsberechtigung innehabenden M. A. A., auf Erteilung eines Sichtvermerks von der deutschen Botschaft in Islamabad bis heute nicht beschieden worden? Trifft es zu, daß die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück bereits mit Schreiben vom 21. Juni 1988 und erneut mit Schreiben vom 13. Juli 1988 die Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks erteilt hatte? Zu Frage 1: Die Botschaft Islamabad hat bisher keinen Sichtvermerk ausgestellt, da nach ihren Erkenntnissen der erhebliche Verdacht besteht, daß der pakistanische Ehemann der Antragstellerin seine Aufenthaltserlaubnis im Bundesgebiet durch strafbare Handlungen erlangt hat. Er hat trotz fortbestehender Ehe mit der Antragstellerin und unter Vorlage gefälschter pakistanischer Scheidungsdokumente eine deutsche Staatsangehörige geheiratet. Nach der dadurch erlangten Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland hat er sich wieder von der deutschen Ehefrau scheiden lassen, um dann unter Vorlage einer neuen jedoch gefälschten pakistanischen Heiratsurkunde die Antragstellerin im Wege des Ehegattennachzuges in die Bundesrepublik Deutschland nachziehen zu lassen. Zu Frage 2: Mit Schreiben vom 21. 6. 1988 stimmte die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück der SichtvermerksErteilung für die Dauer eines Monats zu. Das Schreiben vom 13. 7.1988 stellt die Antwort der Ausländerbehörde auf die Bitte der Botschaft Islamabad dar, die geschilderten Verdachtsmomente zu überprüfen. Sie konnten durch die Ausländerbehörde damals nicht bestätigt werden, so daß die Botschaft weitere Ermittlungen vor Ort anstellen mußte. Die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse der Botschaft, die unter anderem den Verdacht auf Bigamie und Betrug bestätigen, wurden der Ausländerbehörde Osnabrück am 31. 10. 1989 zur abschließenden Stellungnahme übersandt, die noch nicht vorliegt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Es wäre einseitig und kurzsichtig, wenn sich Technikfolgenabschätzung und Technikfolgenforschung vornehmlich auf die tatsächlichen oder nur befürchteten negativen Folgen vorhandener technischer Systeme konzentrieren würden (so wichtig diese Aufgabe selbstverständlich ist!), ohne die Möglichkeiten zu analysieren und zu erschließen, durch technische Innovationen einen Beitrag zur Lösung drängender ökologischer, ökonomischer und sozialer Probleme zu leisten.
    Soweit der Sachverständigenausschuß.
    Auch die Enquete-Kommission „TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung" hat ja durch ihre eigenen Arbeiten die Notwendigkeit solcher probleminduzierten Technikfolgen-Abschätzungen deutlich unterstrichen.
    Meine Damen und Herren, in den letzten Jahren hat das Tempo des technischen Wandels so rasch zugenommen, daß die gesellschaftliche Wirklichkeit und die Bewußtseinslage der Bürger nachhaltig verändert wurden. Angesichts dieser Lage genügt es nicht mehr, die Folgen einer in der Vergangenheit entwickelten Technik in den Blick zu nehmen und monokausalen Zusammenhängen nachzugehen. Wir müssen uns vielmehr den multiplen Zusammenhängen der äußerst komplexen und eng vernetzten Systeme zuwenden und uns bemühen, das Ganze in den Blick zu nehmen. Nur so können wir hoffen, auch neue technische Lösungsansätze für soziale, ökonomische und ökologische Probleme, die uns bedrängen, zu finden. Nur so können wir lernen, technische Zusammenhänge zu verstehen und politisch zu bewerten. Nur so können wir für soziale, ökonomische und ökologische
    Zielvorstellungen die Mittel finden, die gleichzeitig erwünschte Folgen von technologischen Entwicklungen und auch Wege zur Erreichung dieser Zielvorstellungen sind. Über die technischen Folgewirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Umwelt hinaus müssen wir die politischen Wirkursachen für die Technik- und Technologieentwicklung in unsere Betrachtung einbeziehen.
    Diese Zielorientierung von parlamentarischer Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung steht keineswegs in Spannung und schon gar nicht in Widerspruch zu unseren ordnungspolitischen Grundlagen.

    (Frau Bulmahn [SPD]: Richtig!)

    Die Soziale Marktwirtschaft sieht ihr Ideal nicht darin, die Kräfte des Marktes zügellos wirken zu lassen und nachträglich menschliche, soziale, wirtschaftliche und ökologische Schäden, so gut es geht, auszugleichen.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Die Soziale Marktwirtschaft sieht ihr Ideal vielmehr darin, Bedingungen und Regeln zu setzen, die das Entstehen solcher Schäden nach Möglichkeit von Anfang an verhindern.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zander [SPD]: Ein fernes Ideal!)

    Mögen wir diesem Ideal, liebe Kolleginnen und Kollegen, auch nicht immer gerecht werden, unter dem Anspruch dieses Ideals stehen wir immer, insbesondere bei dem, was Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag verlangen.
    An politischen Zielvorstellungen, die den Rahmen für TA-Prozesse beim Parlament abgeben, mangelt es nicht: Wahrung der Menschenwürde angesichts gentechnischer und medizintechnischer Möglichkeiten, Schutz der Erdatmosphäre, menschenwürdige Lebensverhältnisse in der Dritten Welt, Erhaltung unseres sozial und kulturell unverzichtbaren ländlichen Raumes, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Weiterentwicklung unserer Sozialen Marktwirtschaft zu einer gleichermaßen sozialen und ökologischen Marktwirtschaft.
    Parlamentarische Technikfolgen-Abschätzung muß immer auch handlungsorientiert sein. Sie muß also auf Meinungs- und auf Willensbildung abzielen. Sie verlangt eine Beteiligung von Sachverständigen und den Dialog mit Betroffenen. Das gelingt nur, wenn das hierfür erforderliche Wissen gewonnen, argumentativ bewertet und zur Grundlage rationaler Entscheidungen gemacht wird. So können auch manche irrationale Wurzeln heutiger Technikfeindlichkeit aufklärerisch beseitigt werden.
    Dabei kommt der interdisziplinären Zusammenarbeit eine hohe Bedeutung zu, natürlich sowohl bei den Wissenschaftlern als auch bei den Politikern.
    Ich will meine Anmerkungen hier abbrechen. Es wäre sicherlich noch manches zu bedenken. Zur Freude über den Schritt, den wir heute tun, gesellt sich jedenfalls die Verantwortung für das, was noch zu tun ist. Das ist nicht gerade wenig. Auf das, was heute neu eingerichtet wird, wartet genügend Arbeit. Weil



    Dr. Kronenberg
    diese Arbeit getan werden muß, empfehle ich Annahme der Beschlußempfehlung der Koalition.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zander [SPD]: Die nachdenklichste Rede von Ihrer Seite seit langem! — Weiterer Zuruf von der SPD: Die Rede stand nicht in Einklang mit dem Schlußsatz!)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Bulmahn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Herren und Damen! Unser parlamentarisches System hinkt zur Zeit hinter seinen politischen Möglichkeiten her. Wir müssen Jahrhundert-, Jahrtausendentscheidungen treffen, ohne die Auswirkungen unserer Entscheidungen genau abschätzen zu können. Ich nenne nur die Gentechnologie, unsere zukünftige Energieversorgung oder die Weltraumfahrt.
    Eine Technikfolgen-Abschätzung, Herr Rüttgers, hätte Ihnen vielleicht schon vor zwei Jahren Einsichten bezüglich der Einschätzung der Weltraumgroßprojekte vermittelt, die Sie erst jetzt gewonnen haben. Das wäre für unsere Politik sicherlich gut gewesen.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Ein bißchen billig, Frau Kollegin!)

    Der Rückzug in das bequeme „Wir haben es nicht besser gewußt" oder das Abschieben der Verantwortung auf die Judikative ist nicht länger zu rechtfertigen. Der Deutsche Bundestag muß selbst in der Lage sein, Verantwortung bewußt zu tragen, technische Entwicklungen zu beurteilen und eigene Schwerpunkte und Zielsetzungen zu definieren. Hierzu benötigt er — zumindest darüber besteht anscheinend Konsens — das Instrument der Technikfolgen-Abschätzung.
    TechnikfolgenAbschätzung ist allerdings keine Zauberformel, mit der man griffige Lösungen oder objektive Wahrheiten ermitteln kann, mit der man zweifelsfrei zukünftige Entwicklungen vorherbestimmen kann. Das hieße Wissenschaft und Technik eine eigene Gesetzlichkeit zu unterstellen, die zwangsläufig bestimmte gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Veränderungen nach sich zieht.
    Technikfolgen-Abschätzung ist aber kein PolitikErsatz.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Das Gegenteil ist der Fall: Technikfolgen-Abschätzung eröffnet die Chancen für eine bewußte Gestaltung der technischen Entwicklung, indem sie das verfügbare Wissen aufbereitet und möglichst handlungsorientiert zur Verfügung stellt, mögliche Konflikte, die sich aus dem Einsatz bestimmter Technologien ergeben können, benennt und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt.
    Ihr Vorschlag, meine Herren und Damen von der Regierungsbank, wird entscheidenden Anforderungen und Aufgabenstellungen einer den spezifischen Bedürfnissen dieses Hauses genügenden Technikfolgen-Abschätzung nicht gerecht. Er trägt weder zur Stärkung der Kontroll- und Informationsmöglichkeiten des gesamten Parlaments bei, noch gewährleistet er die parlamentsbezogene Aufbereitung von TA-Studien und die nötige ausschußübergreifende Behandlung der mit technologischen Entwicklungen und ihrer Gestaltung verbundenen Probleme.
    Auf der Strecke bleiben in Ihrem Antrag alle partizipatorischen Elemente. Vor 20 Jahren wäre dieser Antrag vielleicht ein zukunftsweisender Antrag gewesen. Heute ist er es nicht mehr.
    Mit dem Vorhaben der Regierungsparteien, die Initiierung und Begleitung von Analysen zur Technikfolgen-Abschätzung dem Ausschuß für Forschung und Technologie bzw. einem zu bildenden Unterausschuß zu übertragen, wird die Technikfolgen-Abschätzung auf ein Nebengleis abgedrängt und von den zentralen politischen Entscheidungsprozessen abgekoppelt.
    Technikfolgen-Abschätzungen gehören aber in das Zentrum der parlamentarischen Debatte. Meine Fraktion schlägt deshalb die Bildung eines eigenständigen Ausschusses für parlamentarische Technikberatung vor. Er soll über die durchzuführenden TA-Prozesse und die mit der Durchführung zu beauftragenden Forschungseinrichtungen beschließen sowie die parlamentarische Begleitung der TA-Prozesse und die Rückvermittlung ihrer Ergebnisse in die Fachausschüsse des Deutschen Bundestages sichern. Die Einrichtung eines eigenen Ausschusses unterstreicht die zentrale Bedeutung der Technikfolgen-Abschätzung und gewährleistet die politikübergreifende Arbeit des Gremiums.
    Unannehmbar ist für meine Fraktion der Verzicht der Regierungsparteien auf die Einrichtung einer eigenen, auf die spezifischen Bedürfnisse des parlamentarischen Beratungsprozesses zugeschnittenen wissenschaftlichen Einheit für TechnikfolgenAbschätzung beim Deutschen Bundestag.
    Ihr Vorschlag, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien,

    (Gerstein [CDU/CSU]: Ist gut!)

    sich mit einer Erweiterung des Sekretariats des Ausschusses für Forschung und Technologie um ganze drei Stellen zu begnügen, ist absolut lächerlich. Sie wird den vielbeklagten Mangel an Glaubwürdigkeit der Politik noch weiter vergrößern.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Es kommt auf die Zahlen und die Qualität an!)

    Nach den Erfahrungen, die wir in der Enquete-Kommission gemacht haben, stellt bereits der Vorschlag meiner Fraktion, eine derartige Einrichtung mit 15 Personen auszustatten, ein Minimum dar.
    Technikfolgen-Abschätzung ist eine Querschnittsaufgabe. Gefragt ist nicht allein das Fachwissen, sondern die handlungsorientierte Vernetzung des Fachwissens. Hierfür ist aber unser Wissenschaftsbetrieb nicht eingerichtet.
    Sie sprechen von einem vorhandenen Netz von TA-Einrichtungen. Das ist richtig. Aber dieses Netz setzt Verknüpfung und Bündelung voraus; es muß organisiert werden, wenn das gewonnene Wissen nicht in den Archiven oder Bibliotheken verstauben soll.



    Frau Bulmahn
    Die Erfahrungen in der Enquete-Kommission haben gezeigt, daß zwischen Wissenschaft und Politik erhebliche Barrieren und Verständigungsschwierigkeiten bestehen, sei es hinsichtlich der Denk- und Sprachgewohnheiten, der unterschiedlichen Zielsetzungen, der unterschiedlichen Zeitperspektiven. Das sind Barrieren, meine Damen und Herren, die erst durch kontinuierlichen Kontakt und durch die enge Zusammenarbeit von Politik und Wissenschaft überwunden werden können.

    (Beifall bei der SPD)

    Hierzu ist die Etablierung einer eigenen wissenschaftlichen Einheit beim Deutschen Bundestag unerläßlich.
    Nun ist gegen die Einrichtung einer ständigen wissenschaftlichen Einheit für TA beim Deutschen Bundestag von seiten der Regierungsparteien immer wieder vorgebracht worden, daß dies zu einer unangemessenen Vermischung von Politik und Wissenschaft führe und die Unabhängigkeit und Qualität der TA-Studien gefährde. Dieser Gefahr wollen Sie durch eine Ansiedlung außerhalb des Deutschen Bundestages und die Ausschreibung sowie durch eine zeitliche Begrenzung begegnen.
    Aber, meine Herren und Damen, glauben Sie denn ernsthaft, die Übertragung des Marktmechanismus auf die Technikfolgen-Abschätzung, ausgerechnet jenes Instruments, das sich als untauglich zur umwelt- und sozialverträglichen Technikgestaltung erwiesen hat, brächte auf wissenschaftlicher Seite gleichsam von selbst objektive Erkenntnisse hervor? Legen nicht gerade Ausschreibung und zeitliche Begrenzung der Beauftragung einer Institution es nahe, daß dem Prinzip „Wes Brot ich eß, des Lied ich sing" zum Durchbruch verholfen wird? Besteht nicht gerade in Ihrem Modell ein interner Anpassungsdruck an die Erwartungen der Auftraggeber, d. h. der Parlamentsmehrheit? Denn die Parlamentsminderheit wollen Sie doch bewußt von der Vergabe von TA-Untersuchungen ausschließen.
    Mit unserer Konstruktion, meine Damen und Herren — ich bin froh, daß wir inzwischen so viele geworden sind, damit Sie das auch alle hören können —, setzen wir auf Unabhängigkeit und Pluralismus. Wir wollen, daß nicht nur die Leitung der TA-Einrichtung durch ihre Verankerung in einer Hochschule unabhängig ist; wir wollen wissenschaftliche Qualität, Unabhängigkeit, Flexibilität und Interdisziplinarität zudem dadurch sichern, daß ein Teil des Personals von externen Einrichtungen, von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Gewerkschaften, Unternehmen und Kirchen, für spezielle Aufgaben abgeordnet und für diesen Zeitraum durch die TA-Einrichtung des Deutschen Bundestages übernommen wird. Unsere Konstruktion ermöglicht damit die Einbeziehung und Nutzung der vielfältigen Qualifikationen und Erfahrungen, die diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Disziplinen und Institutionen gewonnen haben. Sie fördert damit den intensiven Dialog über die Fachgrenzen hinaus und die Initiierung umfassender und produktiver Kommunikationsprozesse zwischen Wissenschaft, Politik und betroffenen gesellschaftlichen Gruppen. Sie fördert den Wirklichkeitsbezug der Wissenschaft und die Rationalität der Politik.
    Die Enquete-Kommission hat in ihrem Bericht einvernehmlich festgestellt, daß die Notwendigkeit und Nützlichkeit einer Beteiligung von Betroffenen und Interessierten an TA-Prozessen auch von kritischen Stimmen grundsätzlich nicht bestritten wird. Doch gerade dies, die Einbeziehung von Vertreterinnen und Vertretern relevanter und betroffener gesellschaftlicher Gruppen, wie wir dies durch die Einrichtung von Beiräten gewährleisten wollen, wollen Sie mit Ihrem Antrag verhindern, damit nicht, wie der Kollege Dr. Hitschler in diesem Hause ausgeführt hat, einer „Laienspielschar" eine Bühne geboten werde, auf der die wissenschaftliche Diskussion in „gehobenem Friseurschwengelniveau" austariert werde. Ich wünsche Ihnen, Herr Hitschler, daß in Ihrem Wahlkreis viele Friseure wohnen, die Ihnen die gebührende Antwort auf diese Bemerkung geben.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zuruf von der SPD: Das ist doch arrogant!)

    Dürfen denn nach Ihrer Meinung im Deutschen Bundestag künftig nur noch ausgewiesene Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler diskutieren? Haben nicht jene Laien, die sich Anfang der 70er Jahre mit Vehemenz gegen die Kernenergie eingesetzt haben, am Ende mehr Weisheit bewiesen als jene Experten, die prophezeiten, ohne die Nutzung der Atomenergie würden die Lichter ausgehen?

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Dr. Probst [CDU/CSU]: Sie glauben das ja immer noch!)

    Ist nicht die Umweltbewegung ein Beweis dafür, daß die richtigen Fragen nicht unbedingt von den sogenannten Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern gestellt werden?

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Die Fragen sind leicht, die Antworten sind schwer!)

    Und ist sie nicht zugleich ein Zeichen für die Stärke eines politischen Systems, das auf die Mündigkeit seiner Bürgerinnen und Bürger und auf die freie Meinungsbildung setzt?
    Mit der Ablehnung der Beteiligung gesellschaftlicher Gruppen an den TA-Prozessen, die in Ihrem Antrag zu finden ist, fördern Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, Verweigerungshaltungen. Sie fördern Mißtrauen und Vorbehalte gegenüber der Politik und den parlamentarischen Gremien.

    (Dr. Hitschler [FDP]: Das ist absoluter Quatsch!)

    Sie schüren den Zweifel jener, die glauben, daß der Staat die Fähigkeit zur Gestaltung und Bewältigung des technologischen Wandels verloren habe.

    (Dr. Probst [CDU/CSU]: Wir kehren zur Urdemokratie mit Volksabstimmung zurück!)

    Für die Wiederherstellung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen reicht es nicht aus, den Bürgerinnen und Bürgern die fertigen Ergebnisse durch die Veröf-



    Frau Bulmahn
    fentlichung in der Reihe „Zur Sache" des Deutschen Bundestages zu präsentieren.

    (Zuruf von der SPD: Und dann noch auf Englisch!)

    Gestatten Sie mir, meine Damen und Herren, abschließend noch einige Bemerkungen zum Antrag der Fraktion der GRÜNEN. Er vermengt meines Erachtens die Frage, wie wir die verschiedenen bereits vorhandenen Aktivitäten zur Technikfolgen-Abschätzung weiter fördern und für unsere Bürgerinnen und Bürger besser nutzbar machen können, mit der Frage der Institutionalisierung von Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag.

    (Frau Rust [GRÜNE]: Nein, Edelgard, du hast es nicht verstanden!)

    — Doch, wir benötigen beides. Wir benötigen fest im Parlament verankerte Formen der Technikfolgen-Abschätzung, und wir benötigen ein breit ausgebautes Netz von Einrichtungen und Institutionen, die regelmäßig Technikfolgen-Abschätzung betreiben.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Die durch die Fraktion der GRÜNEN von der Sozialdemokratie übernommene Überlegung der Schaffung einer Stiftung, die diese Aufgaben übernimmt, ist ein durchaus diskussionswürdiger Vorschlag, den wir auch weiterverfolgen werden. Es ist ein Vorschlag, den wir in der Vergangenheit selber einmal gemacht haben und den wir auch weiterverfolgen werden, der aber eine parlamentsbezogene Institution nicht ersetzt. Für den Bundestag brauchen wir eine eigene Einrichtung, die das gesamte Parlament unterstützt.
    Deshalb bitte ich um Unterstützung unseres Antrages.

    (Beifall bei der SPD)