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    Plenarprotokoll 11/176 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 176. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13325 A Absetzung der Punkte 12 c) und e) sowie 17 von der Tagesordnung 13326 A Änderung des Beschlusses betr. die Überweisung des Entwurfs eines Wohnungsbauförderungsgesetzes an Ausschüsse . . . . 13326 A Nachträgliche Überweisung des Entwurfs eines Dritten Rechtsbereinigungsgesetzes an den Verteidigungsausschuß zur Mitberatung 13326 A Begrüßung einer Delegation finnischer Parlamentarier 13380 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und für Aktuelle Stunden in der Sitzungswoche ab 27. November 1989 . . 13397 C Tagesordnungspunkt 10: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Polenreise und zur Lage in der DDR b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichtigkeitserklärung zum Hitler-StalinPakt (Drucksache 11/5273) c) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einführung des Themas „Europäische Friedensordnung" in den KSZE-Prozeß (Drucksache 11/5276) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Verurteilung des Hitler-Stalin-Paktes (Drucksache 11/5683) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zur Öffnung der deutsch-deutschen Grenze und zur Deutschlandpolitik (Drucksache 11/5691) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zur Unterstützung der Reformen und Soforthilfe für Polen (Drucksache 11/5692) Dr. Kohl, Bundeskanzler 13326D Brandt SPD 13335 C Dr. Waigel CDU/CSU 13340A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 13344 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 13347 A Momper, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 13352 C Rühe CDU/CSU 13356A Koschnick SPD 13361A Genscher, Bundesminister AA 13364 B Frau Dr. Schreyer, Senator des Landes Berlin 13367 A Roth SPD 13368B Dr. Hornhues CDU/CSU 13370 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13372 D Bahr SPD 13375 C Wüppesahl fraktionslos 13377 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Stobbe SPD 13379 B Becker (Nienberge) SPD (nach § 31 GO) 13380D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (nach § 31 GO) 13381 A Tagesordnungspunkt 11: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend die Transparenz von Maßnahmen zur Regelung der Preisfestsetzung für Arzneimittel für den menschlichen Gebrauch und ihre Einbeziehung in die staatlichen Krankenversicherungssysteme (Drucksachen 11/138 Nr. 3.45, 11/392, 11/1191) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 136 zu Petitionen (Drucksache 11/5473) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 20. April 1989 zu dem Protokoll zu dem Europäischen Abkommen zum Schutz von Fernsehsendungen (Drucksachen 11/5319, 11/5696) d) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren (Drucksachen 11/5585, 11/5701) e) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Pick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung (Drucksachen 11/5483, 11/5701) f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs (Drucksachen 11/5584, 11/5673) 13381 C Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen und die Förderung ihrer Entwicklung, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen in der Gemeinschaft (Drucksachen 11/4405 Nr. 3.3, 11/4860) 13382 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Richtlinie des Rates zur Einführung eines gemeinschaftlichen Verfahrens zur Gewährleistung der Transparenz der vom industriellen Endverbraucher zu zahlenden Gas- und Strompreise zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1056/72 über die Mitteilung der Investitionsvorhaben von gemeinschaftlichem Interesse auf dem Erdöl-, Erdgas- und Elektrizitätssektor an die Kommission zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Transit von Elektrizitätslieferungen über die großen Netze (Drucksachen 11/5497 Nr. 2.5, 2.6, 11/5642 Nr. 3.10, 11/5693) 13382 C Zusatztagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts (Drucksache 11/5700) 13382 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (Drucksache 11/5392) aa) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache 11/5646) bb) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 11/5649) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksachen 11/5318, 11/5647) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN: Umbaukonzept für die heimische Steinkohle: Neuer Konsens zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bergbau und zum ökologischen Umbau der Kohlereviere (Drucksachen 11/1476, 11/5633) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 III f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksachen 11/3655, 11/5634) Gerstein CDU/CSU 13384 C Müller (Wadern) CDU/CSU 13384 D Jung (Düsseldorf) SPD 13386 C Dr.-Ing. Laermann FDP 13388 C Stratmann GRÜNE 13389 D Dr. Sprung CDU/CSU 13391 B Schreiner SPD 13392 C Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi . 13395 C Tagesordnungspunkt 13: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksachen 11/3919, 11/5532) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Gesetz) (Drucksachen 11/1844, 11/5532, 11/5617) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag des Abgeordneter Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umweltverträglichkeitsprüfung (Drucksachen 11/1902, 11/5532) d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesberggesetzes (Drucksachen 11/4015, 11/5601) Brauer GRÜNE (zur GO) 13398 C Dr. Rüttgers CDU/CSU (zur GO) 13398 D Frau Weyel SPD (zur GO) 13399 A Dörflinger CDU/CSU 13399 A Frau Dr. Hartenstein SPD 13401 C Baum FDP 13404 A Brauer GRÜNE 13405 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 13406 B Kiehm SPD 13408 B Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag des Abgeordneten Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des deutsch-brasilianischen Abkommens über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kündigung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrages von 1975 (Drucksachen 11/5266, 11/5358, 11/5624) Bachmaier SPD 13410 C Jäger CDU/CSU 13411D Stratmann GRÜNE 13414A, 13419B Timm FDP 13415B Frau Ganseforth SPD 13416C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13417 C Zusatztagesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen (Drucksachen 11/5289, 11/5495, 11/5623, 11/ 5676) Schulhoff CDU/CSU 13420 D Opel SPD 13422 C Gattermann FDP 13424 D Hüser GRÜNE 13425 D Tagesordnungspunkt 15: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Eingliederungsleistungen für Aussiedler und Übersiedler (Eingliederungsanpassungsgesetz — EinglAnpG) (Drucksachen 11/5110, 11/5677, 11/5678) Dr. Czaja CDU/CSU 13427 B Frau Hämmerle SPD 13428 D Lüder FDP 13430A Meneses Vogl GRÜNE 13431 A Sielaff SPD 13432 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 13433 B Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes und des Arbeitsplatzschutzgesetzes (Drucksachen 11/5058, 11/5614, 11/5618) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Breuer CDU/CSU 13435 D Steiner SPD 13436 D Nolting FDP 13437 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 13438 C Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht und den Empfehlungen der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 5. November 1987 (Drucksachen 11/220, 11/311, 11/403, 11/979): Zur Notwendigkeit und Ausgestaltung einer ständigen Beratungskapazität für Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rüttgers, Dr. Kronenberg, Dr. Mahlo, Kraus, Lenzer und der Fraktion der CDU/ CSU sowie des Abgeordneten Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag des Abgeordneten Schreiner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Schreiner, Westphal, Bulmahn, Paterna, Vosen, Catenhusen, Fischer (Homburg), Ganseforth, Grunenberg, Lohmann (Witten), Nagel, Seidenthal, Vahlberg, Bernrath, Dr. Klejdzinski, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Institutionalisierung von TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Praxis und Perspektiven der Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung (Drucksachen 11/4606, 11/4749, 11/4377, 11/4832, 11/4828, 11/5489) Dr. Rüttgers CDU/CSU 13440 B Schreiner SPD 13442 B Dr. Hitschler FDP 13444 D Frau Rust GRÜNE 13446 D Dr. Kronenberg CDU/CSU 13448 C Frau Bulmahn SPD 13450 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Nickels, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Errichtung einer Gedenk- und Dokumentationsstätte im ehemaligen Konzentrationslager Salzgitter-Drütte (Drucksache 11/786) Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13452 C Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 13453 B Schmidt (Salzgitter) SPD 13454 A Lüder FDP 13455 A Tagesordnungspunkt 19: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust, Frau Olms, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sanktionen gegen die Militärdiktatur in Chile (Drucksachen 11/894, 11/3930) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung für die Bemühungen um Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen in Chile und um Gerechtigkeit für ihre Opfer (Drucksachen 11/2985, 11/3931) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Aufnahme der in Chile mit der Todesstrafe bedrohten politischen Gefangenen (Drucksachen 11/2986, 11/4391) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung der Oppositionspresse in Chile (Drucksachen 11/2987, 11/3929) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Präsidentschaftswahlen in Chile (Drucksache 11/5688) Meneses Vogl GRÜNE 13456 D Dr. Müller CDU/CSU 13457 C Waltemathe SPD 13458B Irmer FDP 13459 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 V Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13460 C Meneses Vogl GRÜNE (Erklärung nach § 31 G0) 13461 B Dr. Müller CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13461 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Stopp des Abbaus von Qualifizierungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Drucksache 11/5467) Andres SPD 13462A, 13469 A Scharrenbroich CDU/CSU 13464 A Hoss GRÜNE 13467 B Heinrich FDP 13467 D Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 13470 C Andres SPD (Erklärung nach § 30 GO) . 13472 A Vizepräsidentin Renger 13472 B Zusatztagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln (Drucksachen 11/1745, 11/4421) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über mit ionisierenden Strahlen behandelte Lebensmittel und Lebensmittelbestandteile (Drucksachen 11/4081 Nr. 2.14, 11/4186, 11/5104) Frau Saibold GRÜNE 13472 D Frau Limbach CDU/CSU 13473 C Frau Dr. Götte SPD 13473 D Frau Würfel FDP 13474 C Chory, Staatssekretär BMJFFG 13475 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/5641 vom 10. November 1989 — 13381 C Nächste Sitzung 13475 D Berichtigung 13476 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13477* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann zur Abstimmung über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12a) 13477* C Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 13477* D Anlage 4 Nichterteilung eines Sichtvermerks für die Ehefrau des in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Mohamed Askcen Awan durch die deutsche Botschaft in Islamabad; Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks durch die Ausländerbehörde in Osnabrück MdlAnfr 1, 2 — Drucksache 11/5641 — Dr. Emmerlich SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 13478* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 13325 176. Sitzung Bonn, den 16. November 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    13476 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Berichtigung 175. Sitzung, Seite IV linke Spalte: Bei Anlage 7 betrifft die Inhaltsangabe in den Zeilen 5 bis 7 Umschichtung der Mittel für die Magnetbahn „Transrapid" zugunsten der Bahn insbesondere ihres ICE-Netzes die Frage 11, die nicht von dem Abgeordneten Uelhoff (CDU/CSU), sondern von dem Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) gestellt wurde. Bei der auf Seite 13319 bei Anlage 7 abgedruckten zweiten Frage handelt es sich um die Frage 11 des Abgeordneten Zierer und unten bei „zu Frage 11" um die entsprechende Antwort. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 17. 11. 89 * Antretter SPD 16. 11. 89 * Büchner (Speyer) SPD 17. 11. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 17. 11. 89 * Conradi SPD 17.11.89 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 17. 11. 89 Frau Eid GRÜNE 17. 11. 89 Fellner CDU/CSU 17.11.89 Gallus FDP 16.11.89 Gerster (Mainz) CDU/CSU 17. 11. 89 Dr. Götz CDU/CSU 17. 11. 89 Graf SPD 17.11.89 Dr. Haack SPD 17. 11. 89 Haack (Extertal) SPD 17. 11. 89 Dr. Haussmann FDP 17. 11. 89 Hedrich CDU/CSU 17.11.89 Heimann SPD 17.11.89 Kastning SPD 17.11.89 Frau Kelly GRÜNE 17. 11. 89 Klein (Dieburg) SPD 17. 11. 89 Klose SPD 16.11.89 Dr. Kreile CDU/CSU 17. 11. 89 Lennartz SPD 16.11.89 Lenzer CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Luuk SPD 17. 11. 89 Frau Dr. Niehuis SPD 17. 11. 89 Paintner FDP 17. 11.89 Rappe (Hildesheim) SPD 16. 11. 89 Reddemann CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Rock GRÜNE 17. 11. 89 Schäfer (Mainz) FDP 16. 11. 89 Dr. Scheer SPD 17. 11. 89 * Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17. 11. 89 Schröer (Mülheim) SPD 17. 11. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 17. 11. 89 Seehofer CDU/CSU 17. 11.89 Dr. Soell SPD 17. 11. 89* * Dr. Todenhöfer CDU/CSU 17. 11. 89 Toetemeyer SPD 16.11.89 Frau Trenz GRÜNE 17. 11. 89 Verheugen SPD 17.11.89 Volmer GRÜNE 17.11.89 Vosen SPD 16.11.89 Dr. Wieczorek SPD 17. 11. 89 Dr. Zimmermann CDU/CSU 17. 11. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann (beide CDU/CSU) zur Abstimmung Ober den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12 a) Mit dem Gesetz wird zwar ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht, weil der Revierausgleich und der Erschwerniszuschlag für niederflüchtige Kohle im wesentlichen über die Haushalte und den Selbstbehalt des Kohlebergbaus abgedeckt wird, aber es reicht bei weitem nicht aus. Aus der Sicht der Bürger und der Wirtschaft revierferner Länder ist u. a. insbesondere anzumerken: - dem CO2-Problem wird nicht Rechnung getragen - der „Kohlepfennig" ist zu hoch; die Abnahmeschritte sind viel zu klein - die Plafondierung des Ölausgleichs wurde nicht durchgesetzt; damit bleibt der Beitrag der Kraftwirtschaft zu gering - eine stärkere regionale Spreizung des Kohlepfennigs ist unterblieben, d. h. die Revierländer übernehmen nicht in erforderlichem Ausmaß die notwendige regionalpolitische Eigenverantwortung - der Konsens über den Einsatz von Kernenergie und Kohle bleibt von den SPD-geführten Regierungen der Revierländer aufgekündigt. Aus diesen Gründen können wir dem Gesetz nicht zustimmen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 10. November 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Viertes Gesetz zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes Gesetz zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz - OrthoptG) ... Gesetz zur Änderung des 2. Haushaltsstrukturgesetzes Gesetz zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte Gesetz zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zum Zusatzprotokoll vom 17. März 1978 zum Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen Gesetz zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride 13478* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarats Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Das vorliegende Änderungsgesetz sieht in § 1 unverändert vor, daß sämtliche Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom Deutschen Bundestag aus seiner Mitte gewählt werden. Der Bundesrat bedauert, daß der Deutsche Bundestag ihm nach wie vor eine Beteiligung in den Versammlungen des Europarates, der Westeuropäischen Union und auch in der Interparlamentarischen Union verwehrt und sich damit überzeugenden rechtlichen und fachlichen Gründen verschließt. Der Bundesrat erinnert an seine Entschließung vom 28. Juli 1950 (BR-Drucksache 602/50) sowie an den Gesetzentwurf der Bundesregierung (BR-Drucksache 467/57) und an seinen im wesentlichen Bleichlautenden Gesetzentwurf (BR-Drucksache 453/65), die eine Beteiligung auch des Bundesrates in der Versammlung des Europarates vorsahen. Die Beteiligung der Gesetzgebungsorgane des Bundes an der internationalen Zusammenarbeit muß nach Auffassung des Bundesrates im Einvernehmen zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat geregelt werden. Der Bundesrat ist davon überzeugt, daß eine Regelung gefunden werden kann, die den Interessen von Bundestag und Bundesrat gerecht wird. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 8. November 1989 ihren Antrag Zur politischen Entwicklung in Polen — Drucksache 11/ 5195 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachfolgenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2201 Drucksache 11/2619 Drucksache 11/4174 Drucksache 11/4644 Drucksache 11/5064 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/554 Drucksache 11/1677 Drucksache 11/3407 Drucksache 11/3802 Drucksache 11/3898 Drucksache 11/4611 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/3021 Nr. 2.3 Drucksache 11/4680 Nr. 2.4 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/3703 Nr. 2.10, 2.12-2.19, 2.21-2.25 Drucksache 11/3831 Nr. 11 Drucksache 11/4680 Nr. 2.10, 2.11 Drucksache 11/4758 Nr. 2.13-2.29 Drucksache 11/4874 Nr. 2.1 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/5051 Nr. 45-50 Drucksache 11/5145 Nr. 3.34 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/4680 Nr. 2.14 Anlage 4 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Emmerlich (SPD) (Drucksache 11/5641 Fragen 1 und 2) Aus welchen Gründen ist der Antrag von Frau T. A., verheiratet mit dem seit 1976 in der Bundesrepublik Deutschland lebenden und seit 1988 eine Aufenthaltsberechtigung innehabenden M. A. A., auf Erteilung eines Sichtvermerks von der deutschen Botschaft in Islamabad bis heute nicht beschieden worden? Trifft es zu, daß die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück bereits mit Schreiben vom 21. Juni 1988 und erneut mit Schreiben vom 13. Juli 1988 die Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks erteilt hatte? Zu Frage 1: Die Botschaft Islamabad hat bisher keinen Sichtvermerk ausgestellt, da nach ihren Erkenntnissen der erhebliche Verdacht besteht, daß der pakistanische Ehemann der Antragstellerin seine Aufenthaltserlaubnis im Bundesgebiet durch strafbare Handlungen erlangt hat. Er hat trotz fortbestehender Ehe mit der Antragstellerin und unter Vorlage gefälschter pakistanischer Scheidungsdokumente eine deutsche Staatsangehörige geheiratet. Nach der dadurch erlangten Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland hat er sich wieder von der deutschen Ehefrau scheiden lassen, um dann unter Vorlage einer neuen jedoch gefälschten pakistanischen Heiratsurkunde die Antragstellerin im Wege des Ehegattennachzuges in die Bundesrepublik Deutschland nachziehen zu lassen. Zu Frage 2: Mit Schreiben vom 21. 6. 1988 stimmte die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück der SichtvermerksErteilung für die Dauer eines Monats zu. Das Schreiben vom 13. 7.1988 stellt die Antwort der Ausländerbehörde auf die Bitte der Botschaft Islamabad dar, die geschilderten Verdachtsmomente zu überprüfen. Sie konnten durch die Ausländerbehörde damals nicht bestätigt werden, so daß die Botschaft weitere Ermittlungen vor Ort anstellen mußte. Die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse der Botschaft, die unter anderem den Verdacht auf Bigamie und Betrug bestätigen, wurden der Ausländerbehörde Osnabrück am 31. 10. 1989 zur abschließenden Stellungnahme übersandt, die noch nicht vorliegt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Walter Hitschler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich werde versuchen, in der Gangart einen Mittelweg zwischen Herrn Rüttgers und Herrn Kollegen Schreiner zu finden.



    Dr. Hitschler
    Nach einem langen parlamentarischen Anlauf kommen wir heute mit der abschließenden Beratung und der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Forschung und Technologie zur Frage der Institutionalisierung von Technikfolgen-Abschätzung endlich zu Stuhle. Mit diesem heutigen Beschluß macht der Deutsche Bundestag einen großen Schritt nach vorne bei seiner eigenen wissenschaftlichen Beratung im Blick auf die Folgenabschätzung schwieriger Fortschrittsentwicklungen. Es erscheint deshalb durchaus angebracht, sich bei dieser Gelegenheit noch einmal zu vergegenwärtigen, was Technikfolgen-Abschätzung sinnvollerweise leisten möchte, und was sie realistischerweise leisten kann.
    Die wissenschaftliche Disziplin der TechnikfolgenAbschätzung versucht seit einigen Jahren, durch Entwicklung eines strategischen Rahmenkonzepts auf dem Wege der interdisziplinären Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der unterschiedlichsten Fachrichtungen in gemeinsamen Arbeitsgruppen TA-Analysen zu erarbeiten, um ihrem Auftrag, Prognosen über künftige technologische Entwicklungslinien zu liefern, näherzukommen. Die hierfür bereits entwikkelten Instrumente verdienen es, beachtet und genutzt zu werden, auch im parlamentarischen Raum. Technikfolgen-Abschätzung vermag einen beachtlichen Beitrag zur Steigerung des „Folgenbewußtseins" zu leisten und Entscheidungsträger für künftige Risiken zu sensibilisieren.
    Der wirkliche Erkenntniswert liegt aber zweifelsohne in dem interdisziplinären Ansatz ihrer Vorgehensweise, aus der in der Tat neue wissenschaftliche Erkenntnisse frühzeitiger zu erwachsen vermögen.
    Gerade dieser Anspruch hat die Koalition bewogen, eine wissenschaftliche Institution außerhalb des Parlaments mit dieser Aufgabe zu betrauen. Die Bildung einer wissenschaftlichen Einheit beim Deutschen Bundestag selbst, wie es die SPD-Fraktion und auch DIE GRÜNEN wünschen, ist ein typisch momperhafter — gleich stümperhafter — Vorschlag mit erheblichen Nachteilen,

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe von der SPD: Unglaublich!)

    zunächst einmal, weil er sehr teuer ist, sehr hinderlich für den Ablauf ist, die Besetzung der Stellen im Parteienproporz erfolgt, sich daraus ein geringerer wissenschaftlicher Standard aus Kapazitätsgründen ergibt, aber auch, weil sich der Deutsche Bundestag die Leute, die notwendig wären, im erforderlichen Umfang nicht leisten könnte. Die wissenschaftliche Einheit würde ein Eigenleben entwickeln und von sich aus ständig neue TA-Prozesse initiieren wollen. Schließlich würde diese Einheit — wie es Vorbilder in anderen Länder zeigen — selber Politik im Verbund mit diversen Medien machen wollen. Dies würde eine seriöse Technikfolgen-Abschätzung auf Dauer diskreditieren und sie zum ständigen politischen Zankapfel machen. Ich kann mir gut vorstellen, daß genau dies von einigen Mitgliedern dieses Hauses so gewollt wird.
    Wir wünschen uns die qualitativ beste externe Beratungskapazität, die am Markt zu haben ist, sozusagen die Sahne und nicht die Magermilch. Da muß man,
    Herr Kollege Schreiner, sagen: Eine gesunde Maus ist ganz einfach besser als eine mißgebildete Ratte.

    (Schreiner [SPD]: „Mäuslein" habe ich gesagt!)

    — Ein gesundes Mäuslein ist mir lieber als eine mißgebildete Ratte.
    Wir legen deshalb großen Wert darauf, daß eine wissenschaftlich hochqualifizierte Institution mit wertfreien Methoden TA-Prozesse für uns betreibt, weil mit den TA-Ergebnissen und ihrer Interpretation viel Schindluder getrieben werden kann. Denn so wichtig die Frühwamfunktion der TA und die Schaffung von Folgenbewußtsein ist, so bewußt muß uns auch sein, daß der Anspruch der Technikfolgen-Abschätzung auch relativiert werden muß, da die Prognoseunsicherheit nicht ausgeschaltet werden kann, da dem heutigen Blick in die Zukunft die Parameter der künftigen Wirklichkeit fehlen und beispielsweise nicht vorhersehbar ist, welcher technische Fortschritt sich wiederum zur Vermeidung unerwünschter Folgen parallel entwickelt.
    Technikfolgen-Abschätzung darf nicht ein Vehikel zur Verbreitung von Angst werden und darf nicht dazu dienen, Fortentwicklungen in bisher unbekanntes Neuland zu verhindern. Vielmehr sollte Technikfolgen-Abschätzung die Hoffnung nähren, daß es künftig gelingen kann, durch große Fortschritte in der Fehler-, Schadens- und Sicherheitsforschung Risiken früher abzuschätzen und zu vermeiden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Es hat mich im Verlauf der bisherigen Diskussion ein bißchen gewundert, Herr Schreiner, daß Ihr Glaube an die Ergebnisse der Technikfolgen-Abschätzung offensichtlich sehr viel größer ist als der der christlichen Partei, die sich in diesem Bereich heute sehr viel rationaler dargestellt hat.
    Die politische Entscheidung kann dem Bundestag aber auch von der Wissenschaftsseite her nicht abgenommen werden. Es ist daher eine sinnvolle Konstruktion, daß der Ausschuß für Forschung und Technologie oder ein Unterausschuß ständig die Technikfolgen-Analysen der wissenschaftlichen Institutionen begleitet, sich dadurch sachkundig macht und damit den politischen Abwägungsprozeß erleichtert.
    Die Erweiterung des Aufgabenkatalogs für die vom Bundestag mit der Durchführung der TA-Prozesse beauftragten wissenschaftlichen Institutionen um die Wahrnehmung der Frühwarnfunktion gehört zu den qualitativen Verbesserungen des Textes, die in den Ausschußberatungen Eingang in die Beschlußempfehlung gefunden haben. Zu diesen Nachbesserungen gehört zweifelsohne auch die Regelung, daß die Ergebnisse der Technikfolgen-Abschätzungsprozesse zusammen mit einer Stellungnahme des Ausschusses in der Schriftenreihe „Zur Sache" des Deutschen Bundestags veröffentlicht und damit einem breiteren Fachpublikum zugänglich gemacht werden sollen. Somit ist die Möglichkeit einer umfassenden Information der Öffentlichkeit gegeben, die einer tendenziösen vorurteilsbehafteten Berichterstattung entgegenwirkt.



    Dr. Hitschler
    Dem Bemühen der Fraktion DIE GRÜNEN, eine gesellschaftliche Partizipation über die Beteiligung sogenannter Laienexperten zu verankern — das meint diese Wortspielerei: beliebige Mitsprache ohne jegliche Mitverantwortung — , muß eine eindeutige Absage erteilt werden. Wissenschaftliche Forschung kann nicht demokratisiert werden. Stellungnahmen und Meinungen von relevanten gesellschaftlichen Gruppen sollen selbstverständlich in die wissenschaftliche Erarbeitung einbezogen werden. Es kann aber nicht angehen, daß eine mit amtlicher Autorität ausgestattete Laienspielschar inkompetent, aber mit lebhafter Unterstützung der Tendenzmedien einen TA-Prozeß ständig kommentiert, um auf diese Weise den wissenschaftlichen Erstellungsprozeß selbst zu beeinflussen.

    (Frau Rust [GRÜNE]: Davon wird sich die „öffentliche Laienspielschar" nicht abhalten lassen!)

    In den Ausschußberatungen hat die Frage des Minderheitenschutzes eine nicht unbedeutende Rolle gespielt. Es ist vom Grundgedanken her durchaus richtig, daß auch kleinere, in der Minderheit befindliche Parteien Einfluß auf die Auswahl von TA-Prozessen haben sollen.

    (Schreiner [SPD]: Sie kommen mir vor wie der Wanderprediger aus der Pfalz!)

    Wer könnte das besser beurteilen als die FDP?

    (Neuhausen [FDP]: Richtig!)

    Es kann andererseits nicht sein, Herr Schreiner, daß eine Minderheit eine Flut von TA-Prozessen in Gang zu setzen vermag, abgesehen davon, daß dies von der Ausstattung mit Haushaltsmitteln her unmöglich wäre. Folglich muß ein Kompromiß angestrebt werden, bei dem auch der Minderheit ein entscheidendes Mitspracherecht zugestanden wird.

    (Beifall bei der FDP)

    Da für eine solche Lösung im Ausschuß kein Patentrezept gefunden wurde, wird nunmehr in den Erläuterungen zur Beschlußempfehlung bestimmt, daß der Ausschuß für Forschung und Technologie im Einvernehmen mit dem Ausschuß für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung die Organisations- und Verfahrensregeln zur TA festlegt.
    Wir dokumentieren damit nachdrücklich unsere Absicht, einen Minderheitenschutz zu gewähren. Es wird letztlich darauf hinauslaufen müssen, daß man sich weitgehend zusammenraufen muß, um möglichst zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Daß dies geht und bei weitem nicht die große politische Rolle spielt, die man dieser Frage von bestimmter Seite beigemessen hat, zeigt die Arbeit in der Enquete-Kommission, wo man sich völlig unspektakulär auch auf vier TA-Themen gemeinsam einigen konnte.

    (Schreiner [SPD]: Weil die FDP ständig fehlt!)

    Bemerkenswert und erwähnenswert erscheint mir noch der Umstand, daß der Forschungsausschuß einen Unterausschuß zur Begleitung einer TA-Analyse bilden kann, dem auch Mitglieder anderer Fachausschüsse des Deutschen Bundestages angehören können,

    (Zander [SPD]: Würden Sie dem denn angehören?)

    sofern die inhaltliche Thematik dies erforderlich und zweckmäßig erscheinen läßt. Damit wird auch bei dem parlamentarischen Part das Prinzip der Interdisziplinarität deutlich und zugleich die Sinnhaftigkeit der Einbeziehung der anderen Ausschüsse; denn erst der Transfer in alle politischen Fachbereiche hinein läßt TA-Prozesse die politische Bedeutung gewinnen, die Technikfolgen-Abschätzung benötigt, um anerkannt zu werden und ihre Ergebnisse zur Wirkung bringen zu können.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte Sie bitten, der hier vorgelegten Beschlußempfehlung der Koalition zuzustimmen. Der Bundestag verschafft sich mit dieser TA-Institutionalisierung ein neues Instrument zur Verbesserung des Arbeitswissens seiner Abgeordneten. Es gilt, die Chance, die sich hiermit bietet, verantwortungsvoll zu nutzen. Der Beschluß ist überfällig. Er dient der Zukunftssicherung unserer Mitbürger. Deshalb sind die im Haushalt dafür auszuweisenden Mittel auch gut angelegt und keineswegs überflüssige Ausgaben.
    Ich möchte abschließend die Gelegenheit wahrnehmen, dem Kollegen Rüttgers, der bis vor kurzem den Vorsitz der Enquete-Kommission innehatte, sehr herzlich zu danken für seine intensiven und erfolgreichen Bemühungen, diesen hervorragenden Vorschlag gemeinsam mit den anderen Kommissionsmitgliedern der Koalitionsfraktionen und freien Wissenschaftlern zu entwickeln und so fair zu gestalten, daß eigentlich alle Kollegen hier im Hause dem zustimmen könnten.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Rust.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bärbel Rust


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Angesichts der eben gehörten Rede des Kollegen Hitschler möchte ich mit einem Zitat beginnen, das ich aus zeitökonomischen Gründen eigentlich aus meiner Rede gestrichen hatte. Es ist ein Zitat von Hans Magnus Enzensberger, das folgendermaßen lautet:
    Die Überzeugung, daß er es draußen im Lande mit Millionen von Idioten zu tun hat, gehört zur psychischen Grundausstattung des Berufspolitikers.
    Das, Herr Kollege Hitschler, ist der Eindruck, den wir nach außen vermitteln, wenn wir uns hier so über die angebliche Laienspielschar äußern,

    (Dr. Hitschler [FDP]: Das bezieht sich aber nur auf die GRÜNEN!)

    die in der öffentlichen Diskussion über Technologiepolitik, Atompolitik, Gentechnik usw. mitreden möchte und die dazu auch ihr volles Recht hat. — So.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Darüber hinaus gibt es in dieser Debatte eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst: Nach



    Frau Rust
    13jähriger parlamentarischer Debatte scheint es nun endlich zu gelingen, eine Parlamentseinrichtung für Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung per Beschluß ins Leben zu rufen. Die schlechte Nachricht: Die Institution, der die Koalitionsfraktionen heute zustimmen wollen, ist bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, ihres Sinnes beraubt und ihrer demokratischen Eigendynamik entledigt.
    Das Selbstbewußtsein, mit dem Parlamentarier aller Fraktionen im Laufe dieser 17 Jahre eine parlamentseigene Einrichtung für TechnikfolgenAbschätzung eingefordert haben, war aus dem guten demokratischen Willen gespeist, nicht Büttel der Regierung zu sein, sondern eigenständige technologiepolitische Kompetenz aufzubauen, um sachkundig Gesetzgebung und Kontrolle der Regierung gewährleisten zu können.
    Das Ergebnis, das heute zur Abstimmung vorliegt, ist von diesem ehrgeizigen Ziel weit entfernt. Der parlamentarische Bär ist gehäutet und schickt sich an, als Bettvorleger die Gemächer der Regierung zu zieren. Statt uns eine personell und finanziell gut ausgestattete Einrichtung beim Parlament zu schaffen, sollen wir uns mit einer zusammengeschrumpften auswärtigen Enquete-Kommission abspeisen lassen: 2 Millionen DM für Mitarbeiter sollen zur Verfügung gestellt werden plus 225 000 DM Projektmittel für ein ganzes Jahr.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Ist nicht wahr!)

    — Doch. Ich war doch im Haushaltsausschuß! —

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Für ein halbes Jahr! Sie wissen, daß wir nächstes Jahr Wahljahr haben!)

    Wir genehmigen uns also sage und schreibe ganze
    — ich bitte aufzumerken — 0,28 Promille des Regierungsbudgets für Forschung und Technologie. Statt einen Stab hochqualifizierter Wissenschaftler beim Parlament aufzubauen, sollen wir auf externe Einrichtungen zurückgreifen, denen wir keine realistische Chance geben, sich aus dem Beziehungsgeflecht zu Regierung und Industrie zu lösen. Loyalität gegenüber dem Parlament, im Zweifelsfall auch gegen Regierung und industrielle Pressure-groups, muß sich ein Wissenschaftler aber auch leisten können. Wer eine wissenschaftliche Institution, die aus Regierungs- und Industriegeldern dauerhaft finanziert wird, zusätzlich mit parlamentarischem Taschengeld ausstattet, der insziniert eine Alibiveranstaltung, die der ursprünglichen Intention Hohn spricht.

    (Beifall der Abg. Frau Hillerich [GRÜNE])

    Statt per Beschluß abzusichern, daß die Ausschüsse und Fraktionen des Parlaments freien Zugang zu wissenschaftlicher Beratung über Technikfolgen haben, sichert der heute vorliegende Antrag der Koalitionsfraktionen der Regierung alle Ansprüche auf Bevormundung des Parlaments.

    (Zander [SPD]: Leider wahr!)

    Denn nur per Mehrheitsentscheidung des Ausschusses für Forschung und Technologie soll es fürderhin zulässig sein, einen Technikfolgen-Abschätzungsprozeß zu initiieren.

    (Zander [SPD]: Und die Vorlage hätte Herr Dr. Probst!)

    Man stelle sich vor, der Bundesrechnungshof dürfte nur dann tätig werden, wenn die jeweilige Regierungsmehrheit im Parlament ihn per Beschluß dazu ermächtigte. Mit der Unabhängigkeit des Rechnungshofs wäre es sofort dahin, er verkäme zu einer Alibi-Veranstaltung, und genau das ist der Charakter der Institution für Technikfolgen-Abschätzung, die heute beschlossen werden soll.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD — Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Völliger Unsinn!)

    Solange ein parlamentarisches Verlangen nach TechnikfolgenAbschätzung an die Zustimmung der jeweiligen Regierungsfraktionen geknüpft ist, unterwirft sich das Parlament dem politischen Kalkül der Regierung auf Machterhalt. Nicht die langfristige Verantwortung des Parlaments gegenüber der Bevölkerung steht im Mittelpunkt, sondern die kurzsichtige Fixierung der Regierung auf die nächste Wahl.
    Was Sie heute beschließen wollen, wird schon den Anforderungen der 70er Jahre nicht gerecht, geschweige denn den Erfordernissen von 1989.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)

    Denn: Die Diskussion über Technikfolgen und zukunftsorientierte Technologieentscheidungen erfaßt immer breitere Teile der Bevölkerung. In dieser öffentlichen Diskussion schwindet mehr und mehr das Vertrauen in Regierung, Parlament, aber auch in Parteien und in traditionelle Interessenvertretungsorganisationen.

    (Dr. Hitschler [FDP]: Und in Öko-Institute!)

    Dementsprechend gewinnt der außerparlamentarische Dialog über Technologiepolitik und ihre Langzeitfolgen zunehmend an Selbstbewußtsein; und mit Recht: Wer hat sie nicht schon erlebt, die Podiumsdiskussionen über Waldsterben, Atomenergie, die Chemiepolitik oder Gentechnik, bei denen die Kompetenz im Saale saß und das Podium ein beschämendes Bild von mangelnder Sachkenntnis abgab?

    (Beifall bei den GRÜNEN — Sielaff [SPD]: Sie sollten nicht so pauschal urteilen!)

    Niemand kann von einem Politiker verlangen, alles zu kennen und alles zu wissen. Wir sind sogar gut beraten, den Anspruch der Omnipotenz weit von uns zu weisen. Aber wir sind schlecht beraten, wenn wir in Arroganz verharren und nicht versuchen, mit denen ins Gespräch zu kommen, die sich außerhalb von Großorganisationen und etabliertem Wissenschaftsbetrieb fundierte Kenntnisse erworben haben;

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)

    denn diese außerparlamentarische Technikkritik ist
    es, die das öffentliche Bewußtsein mehr und mehr



    Frau Rust
    bestimmt, ob Ihnen das nun paßt oder nicht, Herr Kollege Hitschler.

    (Beifall der Abg. Frau Hillerich [GRÜNE])

    Die zunehmende Abkopplung des Parlaments vom gesellschaftlichen Dialog über Technik und ihre Folgen kann nur überwunden werden, wenn wir bereit sind, außerhalb des Parlaments entwickelte Kompetenz von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ebenso wie von Laienexpertinnen und Laienexperten im Beratungs- und Entscheidungsprozeß adäquat zu berücksichtigen;

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    denn nur unter dieser Voraussetzung werden technologiepolitische Weichenstellungen von der Bevölkerung als legitimiert empfunden werden.
    Wer Technikfolgen-Abschätzung nicht auch als ein Instrument zur Organisation des gesellschaftlichen Dialogs fiber Technologiepolitik begreift, der reduziert sie auf die Funktion eines technobürokratischen Frühwarnsystems. Wer sich vor technologiepolitischen Weichenstellungen zwar von der Wissenschaft beraten lassen will, aber den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern nicht sucht, der setzt sich dem Vorwurf parlamentarischer Betriebsblindheit aus.

    (Frau Hillerich [GRÜNE]: Genau!)

    Es ist auch Aufgabe der Technikfolgen-Abschätzung, Beteiligungs- und Mitspracheverfahren zu entwickeln bzw. fortzuführen, um Laienkompetenz zu nutzen und sie im Dialog mit wissenschaftlichem und politischem Wissen von Expertinnen und Experten zusammenzuführen. Es ist eine Institutionalisierung der Technikfolgen-Abschätzung anzustreben, die sich weder von Regierungen noch von einzelnen Parteien oder Interessenvertretungen als Propagandaapparat politisch vereinnahmen läßt, sondern eine, die der permanenten Verständigung im Prozeß der Technikentwicklung und kritischen Abschätzung ihrer Folgen dient.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Die GRÜNEN schlagen als Organisationsform der Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag eine Stiftung vor. Mitglied der Stiftung soll jede juristische Person werden können, also gleichberechtigt DGB, Kirchen, BDI, Öko-Institut und Bürgerinitiativen.

    (Zuruf von der SPD: Bayer Leverkusen!)

    Vorschlagsrecht für Technikfolgen-Abschätzungsstudien sollen neben Ausschüssen und Fraktionen des Bundestages auch die Mitgliederversammlung der Stiftung haben. Antrags- und Entscheidungsrecht hingegen verbleiben beim Parlament.

    (Dr. Hitschler [FDP]: Dann lag ich mit meiner Meinung doch nicht so verkehrt!)

    Dieses Modell ist ein Stück demokratisches Experiment.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Frau Hillerich [GRÜNE]: Das brauchen wir!)

    Es kann Risiken bergen, weil es zwischen Parlament,
    Parteien, Wissenschaft und Öffentlichkeit Mauern abtragen und Grenzen öffnen will. Aber es kann helfen, die weitere Entdemokratisierung technologiepolitischer Entscheidungen aufzuhalten. Es ist eine Öffnung des Parlaments gegenüber der Öffentlichkeit. Es schwächt das Beratungsmonopol von Industrie und Wissenschaft und es ist ein Stück des längst fälligen Eingeständnisses, daß Parteien, Parlament und politische Großorganisationen in der Bundesrepublik eben nicht das Zentrum der innovativen Diskussion über Technologiepolitik sind. Zugegeben: Mehr Demokratie braucht auch mehr Mut. Aber ein Verzicht auf mehr Demokratie kann ein viel höheres Risiko sein.
    Ich danke für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)