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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/176 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 176. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13325 A Absetzung der Punkte 12 c) und e) sowie 17 von der Tagesordnung 13326 A Änderung des Beschlusses betr. die Überweisung des Entwurfs eines Wohnungsbauförderungsgesetzes an Ausschüsse . . . . 13326 A Nachträgliche Überweisung des Entwurfs eines Dritten Rechtsbereinigungsgesetzes an den Verteidigungsausschuß zur Mitberatung 13326 A Begrüßung einer Delegation finnischer Parlamentarier 13380 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und für Aktuelle Stunden in der Sitzungswoche ab 27. November 1989 . . 13397 C Tagesordnungspunkt 10: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Polenreise und zur Lage in der DDR b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichtigkeitserklärung zum Hitler-StalinPakt (Drucksache 11/5273) c) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einführung des Themas „Europäische Friedensordnung" in den KSZE-Prozeß (Drucksache 11/5276) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Verurteilung des Hitler-Stalin-Paktes (Drucksache 11/5683) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zur Öffnung der deutsch-deutschen Grenze und zur Deutschlandpolitik (Drucksache 11/5691) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zur Unterstützung der Reformen und Soforthilfe für Polen (Drucksache 11/5692) Dr. Kohl, Bundeskanzler 13326D Brandt SPD 13335 C Dr. Waigel CDU/CSU 13340A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 13344 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 13347 A Momper, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 13352 C Rühe CDU/CSU 13356A Koschnick SPD 13361A Genscher, Bundesminister AA 13364 B Frau Dr. Schreyer, Senator des Landes Berlin 13367 A Roth SPD 13368B Dr. Hornhues CDU/CSU 13370 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13372 D Bahr SPD 13375 C Wüppesahl fraktionslos 13377 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Stobbe SPD 13379 B Becker (Nienberge) SPD (nach § 31 GO) 13380D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (nach § 31 GO) 13381 A Tagesordnungspunkt 11: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend die Transparenz von Maßnahmen zur Regelung der Preisfestsetzung für Arzneimittel für den menschlichen Gebrauch und ihre Einbeziehung in die staatlichen Krankenversicherungssysteme (Drucksachen 11/138 Nr. 3.45, 11/392, 11/1191) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 136 zu Petitionen (Drucksache 11/5473) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 20. April 1989 zu dem Protokoll zu dem Europäischen Abkommen zum Schutz von Fernsehsendungen (Drucksachen 11/5319, 11/5696) d) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren (Drucksachen 11/5585, 11/5701) e) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Pick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung (Drucksachen 11/5483, 11/5701) f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs (Drucksachen 11/5584, 11/5673) 13381 C Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen und die Förderung ihrer Entwicklung, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen in der Gemeinschaft (Drucksachen 11/4405 Nr. 3.3, 11/4860) 13382 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Richtlinie des Rates zur Einführung eines gemeinschaftlichen Verfahrens zur Gewährleistung der Transparenz der vom industriellen Endverbraucher zu zahlenden Gas- und Strompreise zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1056/72 über die Mitteilung der Investitionsvorhaben von gemeinschaftlichem Interesse auf dem Erdöl-, Erdgas- und Elektrizitätssektor an die Kommission zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Transit von Elektrizitätslieferungen über die großen Netze (Drucksachen 11/5497 Nr. 2.5, 2.6, 11/5642 Nr. 3.10, 11/5693) 13382 C Zusatztagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts (Drucksache 11/5700) 13382 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (Drucksache 11/5392) aa) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache 11/5646) bb) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 11/5649) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksachen 11/5318, 11/5647) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN: Umbaukonzept für die heimische Steinkohle: Neuer Konsens zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bergbau und zum ökologischen Umbau der Kohlereviere (Drucksachen 11/1476, 11/5633) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 III f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksachen 11/3655, 11/5634) Gerstein CDU/CSU 13384 C Müller (Wadern) CDU/CSU 13384 D Jung (Düsseldorf) SPD 13386 C Dr.-Ing. Laermann FDP 13388 C Stratmann GRÜNE 13389 D Dr. Sprung CDU/CSU 13391 B Schreiner SPD 13392 C Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi . 13395 C Tagesordnungspunkt 13: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksachen 11/3919, 11/5532) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Gesetz) (Drucksachen 11/1844, 11/5532, 11/5617) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag des Abgeordneter Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umweltverträglichkeitsprüfung (Drucksachen 11/1902, 11/5532) d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesberggesetzes (Drucksachen 11/4015, 11/5601) Brauer GRÜNE (zur GO) 13398 C Dr. Rüttgers CDU/CSU (zur GO) 13398 D Frau Weyel SPD (zur GO) 13399 A Dörflinger CDU/CSU 13399 A Frau Dr. Hartenstein SPD 13401 C Baum FDP 13404 A Brauer GRÜNE 13405 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 13406 B Kiehm SPD 13408 B Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag des Abgeordneten Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des deutsch-brasilianischen Abkommens über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kündigung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrages von 1975 (Drucksachen 11/5266, 11/5358, 11/5624) Bachmaier SPD 13410 C Jäger CDU/CSU 13411D Stratmann GRÜNE 13414A, 13419B Timm FDP 13415B Frau Ganseforth SPD 13416C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13417 C Zusatztagesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen (Drucksachen 11/5289, 11/5495, 11/5623, 11/ 5676) Schulhoff CDU/CSU 13420 D Opel SPD 13422 C Gattermann FDP 13424 D Hüser GRÜNE 13425 D Tagesordnungspunkt 15: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Eingliederungsleistungen für Aussiedler und Übersiedler (Eingliederungsanpassungsgesetz — EinglAnpG) (Drucksachen 11/5110, 11/5677, 11/5678) Dr. Czaja CDU/CSU 13427 B Frau Hämmerle SPD 13428 D Lüder FDP 13430A Meneses Vogl GRÜNE 13431 A Sielaff SPD 13432 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 13433 B Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes und des Arbeitsplatzschutzgesetzes (Drucksachen 11/5058, 11/5614, 11/5618) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Breuer CDU/CSU 13435 D Steiner SPD 13436 D Nolting FDP 13437 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 13438 C Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht und den Empfehlungen der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 5. November 1987 (Drucksachen 11/220, 11/311, 11/403, 11/979): Zur Notwendigkeit und Ausgestaltung einer ständigen Beratungskapazität für Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rüttgers, Dr. Kronenberg, Dr. Mahlo, Kraus, Lenzer und der Fraktion der CDU/ CSU sowie des Abgeordneten Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag des Abgeordneten Schreiner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Schreiner, Westphal, Bulmahn, Paterna, Vosen, Catenhusen, Fischer (Homburg), Ganseforth, Grunenberg, Lohmann (Witten), Nagel, Seidenthal, Vahlberg, Bernrath, Dr. Klejdzinski, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Institutionalisierung von TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Praxis und Perspektiven der Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung (Drucksachen 11/4606, 11/4749, 11/4377, 11/4832, 11/4828, 11/5489) Dr. Rüttgers CDU/CSU 13440 B Schreiner SPD 13442 B Dr. Hitschler FDP 13444 D Frau Rust GRÜNE 13446 D Dr. Kronenberg CDU/CSU 13448 C Frau Bulmahn SPD 13450 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Nickels, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Errichtung einer Gedenk- und Dokumentationsstätte im ehemaligen Konzentrationslager Salzgitter-Drütte (Drucksache 11/786) Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13452 C Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 13453 B Schmidt (Salzgitter) SPD 13454 A Lüder FDP 13455 A Tagesordnungspunkt 19: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust, Frau Olms, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sanktionen gegen die Militärdiktatur in Chile (Drucksachen 11/894, 11/3930) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung für die Bemühungen um Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen in Chile und um Gerechtigkeit für ihre Opfer (Drucksachen 11/2985, 11/3931) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Aufnahme der in Chile mit der Todesstrafe bedrohten politischen Gefangenen (Drucksachen 11/2986, 11/4391) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung der Oppositionspresse in Chile (Drucksachen 11/2987, 11/3929) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Präsidentschaftswahlen in Chile (Drucksache 11/5688) Meneses Vogl GRÜNE 13456 D Dr. Müller CDU/CSU 13457 C Waltemathe SPD 13458B Irmer FDP 13459 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 V Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13460 C Meneses Vogl GRÜNE (Erklärung nach § 31 G0) 13461 B Dr. Müller CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13461 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Stopp des Abbaus von Qualifizierungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Drucksache 11/5467) Andres SPD 13462A, 13469 A Scharrenbroich CDU/CSU 13464 A Hoss GRÜNE 13467 B Heinrich FDP 13467 D Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 13470 C Andres SPD (Erklärung nach § 30 GO) . 13472 A Vizepräsidentin Renger 13472 B Zusatztagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln (Drucksachen 11/1745, 11/4421) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über mit ionisierenden Strahlen behandelte Lebensmittel und Lebensmittelbestandteile (Drucksachen 11/4081 Nr. 2.14, 11/4186, 11/5104) Frau Saibold GRÜNE 13472 D Frau Limbach CDU/CSU 13473 C Frau Dr. Götte SPD 13473 D Frau Würfel FDP 13474 C Chory, Staatssekretär BMJFFG 13475 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/5641 vom 10. November 1989 — 13381 C Nächste Sitzung 13475 D Berichtigung 13476 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13477* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann zur Abstimmung über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12a) 13477* C Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 13477* D Anlage 4 Nichterteilung eines Sichtvermerks für die Ehefrau des in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Mohamed Askcen Awan durch die deutsche Botschaft in Islamabad; Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks durch die Ausländerbehörde in Osnabrück MdlAnfr 1, 2 — Drucksache 11/5641 — Dr. Emmerlich SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 13478* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 13325 176. Sitzung Bonn, den 16. November 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    13476 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Berichtigung 175. Sitzung, Seite IV linke Spalte: Bei Anlage 7 betrifft die Inhaltsangabe in den Zeilen 5 bis 7 Umschichtung der Mittel für die Magnetbahn „Transrapid" zugunsten der Bahn insbesondere ihres ICE-Netzes die Frage 11, die nicht von dem Abgeordneten Uelhoff (CDU/CSU), sondern von dem Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) gestellt wurde. Bei der auf Seite 13319 bei Anlage 7 abgedruckten zweiten Frage handelt es sich um die Frage 11 des Abgeordneten Zierer und unten bei „zu Frage 11" um die entsprechende Antwort. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 17. 11. 89 * Antretter SPD 16. 11. 89 * Büchner (Speyer) SPD 17. 11. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 17. 11. 89 * Conradi SPD 17.11.89 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 17. 11. 89 Frau Eid GRÜNE 17. 11. 89 Fellner CDU/CSU 17.11.89 Gallus FDP 16.11.89 Gerster (Mainz) CDU/CSU 17. 11. 89 Dr. Götz CDU/CSU 17. 11. 89 Graf SPD 17.11.89 Dr. Haack SPD 17. 11. 89 Haack (Extertal) SPD 17. 11. 89 Dr. Haussmann FDP 17. 11. 89 Hedrich CDU/CSU 17.11.89 Heimann SPD 17.11.89 Kastning SPD 17.11.89 Frau Kelly GRÜNE 17. 11. 89 Klein (Dieburg) SPD 17. 11. 89 Klose SPD 16.11.89 Dr. Kreile CDU/CSU 17. 11. 89 Lennartz SPD 16.11.89 Lenzer CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Luuk SPD 17. 11. 89 Frau Dr. Niehuis SPD 17. 11. 89 Paintner FDP 17. 11.89 Rappe (Hildesheim) SPD 16. 11. 89 Reddemann CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Rock GRÜNE 17. 11. 89 Schäfer (Mainz) FDP 16. 11. 89 Dr. Scheer SPD 17. 11. 89 * Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17. 11. 89 Schröer (Mülheim) SPD 17. 11. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 17. 11. 89 Seehofer CDU/CSU 17. 11.89 Dr. Soell SPD 17. 11. 89* * Dr. Todenhöfer CDU/CSU 17. 11. 89 Toetemeyer SPD 16.11.89 Frau Trenz GRÜNE 17. 11. 89 Verheugen SPD 17.11.89 Volmer GRÜNE 17.11.89 Vosen SPD 16.11.89 Dr. Wieczorek SPD 17. 11. 89 Dr. Zimmermann CDU/CSU 17. 11. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann (beide CDU/CSU) zur Abstimmung Ober den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12 a) Mit dem Gesetz wird zwar ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht, weil der Revierausgleich und der Erschwerniszuschlag für niederflüchtige Kohle im wesentlichen über die Haushalte und den Selbstbehalt des Kohlebergbaus abgedeckt wird, aber es reicht bei weitem nicht aus. Aus der Sicht der Bürger und der Wirtschaft revierferner Länder ist u. a. insbesondere anzumerken: - dem CO2-Problem wird nicht Rechnung getragen - der „Kohlepfennig" ist zu hoch; die Abnahmeschritte sind viel zu klein - die Plafondierung des Ölausgleichs wurde nicht durchgesetzt; damit bleibt der Beitrag der Kraftwirtschaft zu gering - eine stärkere regionale Spreizung des Kohlepfennigs ist unterblieben, d. h. die Revierländer übernehmen nicht in erforderlichem Ausmaß die notwendige regionalpolitische Eigenverantwortung - der Konsens über den Einsatz von Kernenergie und Kohle bleibt von den SPD-geführten Regierungen der Revierländer aufgekündigt. Aus diesen Gründen können wir dem Gesetz nicht zustimmen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 10. November 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Viertes Gesetz zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes Gesetz zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz - OrthoptG) ... Gesetz zur Änderung des 2. Haushaltsstrukturgesetzes Gesetz zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte Gesetz zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zum Zusatzprotokoll vom 17. März 1978 zum Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen Gesetz zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride 13478* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarats Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Das vorliegende Änderungsgesetz sieht in § 1 unverändert vor, daß sämtliche Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom Deutschen Bundestag aus seiner Mitte gewählt werden. Der Bundesrat bedauert, daß der Deutsche Bundestag ihm nach wie vor eine Beteiligung in den Versammlungen des Europarates, der Westeuropäischen Union und auch in der Interparlamentarischen Union verwehrt und sich damit überzeugenden rechtlichen und fachlichen Gründen verschließt. Der Bundesrat erinnert an seine Entschließung vom 28. Juli 1950 (BR-Drucksache 602/50) sowie an den Gesetzentwurf der Bundesregierung (BR-Drucksache 467/57) und an seinen im wesentlichen Bleichlautenden Gesetzentwurf (BR-Drucksache 453/65), die eine Beteiligung auch des Bundesrates in der Versammlung des Europarates vorsahen. Die Beteiligung der Gesetzgebungsorgane des Bundes an der internationalen Zusammenarbeit muß nach Auffassung des Bundesrates im Einvernehmen zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat geregelt werden. Der Bundesrat ist davon überzeugt, daß eine Regelung gefunden werden kann, die den Interessen von Bundestag und Bundesrat gerecht wird. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 8. November 1989 ihren Antrag Zur politischen Entwicklung in Polen — Drucksache 11/ 5195 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachfolgenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2201 Drucksache 11/2619 Drucksache 11/4174 Drucksache 11/4644 Drucksache 11/5064 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/554 Drucksache 11/1677 Drucksache 11/3407 Drucksache 11/3802 Drucksache 11/3898 Drucksache 11/4611 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/3021 Nr. 2.3 Drucksache 11/4680 Nr. 2.4 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/3703 Nr. 2.10, 2.12-2.19, 2.21-2.25 Drucksache 11/3831 Nr. 11 Drucksache 11/4680 Nr. 2.10, 2.11 Drucksache 11/4758 Nr. 2.13-2.29 Drucksache 11/4874 Nr. 2.1 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/5051 Nr. 45-50 Drucksache 11/5145 Nr. 3.34 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/4680 Nr. 2.14 Anlage 4 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Emmerlich (SPD) (Drucksache 11/5641 Fragen 1 und 2) Aus welchen Gründen ist der Antrag von Frau T. A., verheiratet mit dem seit 1976 in der Bundesrepublik Deutschland lebenden und seit 1988 eine Aufenthaltsberechtigung innehabenden M. A. A., auf Erteilung eines Sichtvermerks von der deutschen Botschaft in Islamabad bis heute nicht beschieden worden? Trifft es zu, daß die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück bereits mit Schreiben vom 21. Juni 1988 und erneut mit Schreiben vom 13. Juli 1988 die Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks erteilt hatte? Zu Frage 1: Die Botschaft Islamabad hat bisher keinen Sichtvermerk ausgestellt, da nach ihren Erkenntnissen der erhebliche Verdacht besteht, daß der pakistanische Ehemann der Antragstellerin seine Aufenthaltserlaubnis im Bundesgebiet durch strafbare Handlungen erlangt hat. Er hat trotz fortbestehender Ehe mit der Antragstellerin und unter Vorlage gefälschter pakistanischer Scheidungsdokumente eine deutsche Staatsangehörige geheiratet. Nach der dadurch erlangten Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland hat er sich wieder von der deutschen Ehefrau scheiden lassen, um dann unter Vorlage einer neuen jedoch gefälschten pakistanischen Heiratsurkunde die Antragstellerin im Wege des Ehegattennachzuges in die Bundesrepublik Deutschland nachziehen zu lassen. Zu Frage 2: Mit Schreiben vom 21. 6. 1988 stimmte die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück der SichtvermerksErteilung für die Dauer eines Monats zu. Das Schreiben vom 13. 7.1988 stellt die Antwort der Ausländerbehörde auf die Bitte der Botschaft Islamabad dar, die geschilderten Verdachtsmomente zu überprüfen. Sie konnten durch die Ausländerbehörde damals nicht bestätigt werden, so daß die Botschaft weitere Ermittlungen vor Ort anstellen mußte. Die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse der Botschaft, die unter anderem den Verdacht auf Bigamie und Betrug bestätigen, wurden der Ausländerbehörde Osnabrück am 31. 10. 1989 zur abschließenden Stellungnahme übersandt, die noch nicht vorliegt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Horst Waffenschmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Sielaff, ich kann, gerade weil ich vor wenigen Tagen mit dem Auswärtigen Amt erneut darüber verhandelt habe, nur sagen: Es werden eine Fülle von Initiativen ergriffen, um die deutschen Minderheiten in der UdSSR und im polnischen Bereich zu unterstützen. Das hat der Bundeskanzler auch selbst zugesagt. Danach wird gehandelt.
    Natürlich gibt es für alle Geldausgaben auch Grenzen. Sie haben eben mit etwas kritischem Unterton vorgelesen, daß es für Haushaltsmittel Grenzen gebe. Ich glaube, die gibt es bei jeder Etatposition. Aber ich



    Parl. Staatssekretär Dr. Waffenschmidt
    darf Ihnen zusichern: Wir tun das Äußerste, um zu helfen. Wir haben eine ständige Arbeitsgruppe, die über den sinnvollen Einsatz dieser Mittel auch weiterhin verhandeln wird. Es wird weiteres geschehen. Ich darf Ihnen noch einmal sagen: Wir haben eine Fülle von Initiativen unterwegs.
    Dann geht es um unsere deutschen Landsleute in der DDR. Wir freuen uns über die Reisefreiheit. Aber wir müssen im Blick auf den Zustrom der deutschen Übersiedler, unserer Landsleute aus der DDR auch sagen: Es genügt nicht die Reisefreiheit, sondern es müssen in der DDR freie Wahlen stattfinden, daß die Menschen ihre Lebensverhältnisse dort gestalten können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, nun zu dem, was für die geschehen soll, die zu uns kommen. Frau Kollegin Hämmerle, Sie haben beschrieben, wer zu uns kommt. Ich darf vielleicht noch nachtragen: Es sind nicht nur Volkszugehörige, sondern unter denen, die aus der UdSSR und dem polnischen Bereich kommen, sind auch viele deutsche Staatsangehörige; das müssen wir im Blick haben. Wir wollen alles tun, daß sie in ihrer Heimat bleiben können und dort angemessene Lebensverhältnisse finden.

    (Sauer [Salzgitter] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Ich sage für die Bundesregierung noch einmal ausdrücklich: Es kann nicht unser Ziel sein — ich bin eigentlich sehr froh, daß darin eine weite Übereinstimmung besteht; Herr Lüder hat es auch ausgeführt — zu sagen: Kommt alle hier in die Bundesrepublik. Vielmehr muß es unser Ziel sein, jeden Tag dafür zu werben, daß sie Lebensverhältnisse haben, die sie in der DDR halten, die sie in der UdSSR halten, die sie im polnischen Bereich halten. Dafür sollten wir alle arbeiten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei der SPD)

    Ich wiederhole etwas, was ich z. B. auch in Gesprächen mit Vertretern der sowjetischen Regierung gesagt habe. Wenn wir dann neue Kapitel in dem Verhältnis unserer Völker zueinander aufschlagen, so könnte ich mir auch denken, daß über deutsche Minderheiten etwa in der UdSSR ein guter Brückenbau im Hinblick auf die Verständigung der Völker, im Hinblick auf das Miteinander auch der Menschen aus der Sowjetunion und unserer deutschen Landsleute stattfinden kann.
    Nun noch zu einigen Schwerpunkten des vorliegenden Gesetzes. Wenn die Menschen, unsere deutschen Landsleute, nun zu uns kommen, dann wollen wir sie versorgen und wollen ihnen mit allen den Möglichkeiten helfen, die wir in Bund, Ländern und Gemeinden haben. Das Gesetz, das wir vorgelegt haben, soll der Leitlinie dienen, die der Bundeskanzler verkündet hat. Diese deutschen Landsleute sollen nicht besser als die einheimischen gestellt werden, aber auch nicht schlechter.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es soll der Gleichheitsgrundsatz für sie gelten. (Beifall bei der SPD)

    Daran wollen wir Schritt für Schritt arbeiten.
    Wenn dies an der einen oder anderen Stelle — ich habe das selbst vor großen Versammlungen der Aussiedler gesagt — auch dazu führt, daß künftig einige Leistungen vielleicht ein wenig geringer ausfallen, dann dient das der Akzeptanz für die Menschen, die zu uns kommen,

    (Sielaff [SPD]: Das verstehen auch wir!)

    wenn wir es unter der Überschrift machen, daß es der Gleichbehandlung dienen soll. Ich glaube, sie verstehen das auch.

    (Sielaff [SPD]: Das verstehen die Leute!)

    Sie haben das verstanden und wissen auch, daß wir das Äußerste tun.
    Im übrigen wollen wir alle nicht, daß durch die neue Formulierung bezüglich des Eingliederungsgeldes Menschen in die Sozialhilfe fallen. Ich will aber auch erklären, daß weit über 80 % der Anspruchsberechtigten als Ehepaare beide die Leistungen beziehen. Wenn beide die Leistungen beziehen, dann liegen sie garantiert über dem Sozialhilfesatz; das muß man feststellen. Für die Alleinbezieher wurden die Beträge noch aufgestockt.
    Mir liegt daran, in der Kürze der Zeit noch zwei Dinge besonders herauszustellen. Ich bin sehr dankbar, daß wir in der parlamentarischen Beratung das Teileingliederungsgeld haben schaffen können.

    (Dr. Czaja [CDU/CSU]: Jawohl!)

    Es ist eine ganz wichtige Sache, daß wir nun das Modell „Arbeite und lerne " umsetzen. Das heißt, daß die Aussiedler schon Arbeit aufnehmen können und parallel dazu in die Sprachenschule gehen. Ich glaube, das ist zum einen für die Eingliederung, zum anderen aber auch für die Akzeptanz wichtig. Es ist ganz wichtig, daß sie auf diese Weise schon vielfältige Kontakte mit Arbeitskollegen finden. Ich appelliere aber auch an die Wirtschaft — das gehört dazu —, daß man Teilarbeitsplätze zur Verfügung stellt; denn wir werden mit diesem Teileingliederungsgeld nur Erfolg haben, wenn wir auch Teilarbeitsplätze haben. Eine erste Besprechung mit den sieben wichtigsten Wirtschaftsverbänden hat hier eine positive Resonanz gebracht. Ich hoffe, daß wir über die nötigen Teilarbeitsplätze verfügen werden.
    Nun ist hier seitens der SPD eine Entschließung vorgelegt worden, die eine Fülle von Punkten enthält. Ich möchte doch noch einmal sagen: Wir haben ein Konzept. Wir haben gerade heute wieder über drei Stunden zwischen Bund, Ländern und Gemeinden über alle anstehenden Aufgaben verhandelt. Ich möchte auch dies sagen: Auf Bundesebene — durch die Bundesregierung selbst, durch Bundesbehörden und durch die Bundesanstalt für Arbeit, wo wir die Garantieverpflichtung haben — werden zwischen 6 und 7 Milliarden DM pro Jahr aufgebracht, um die Aufgaben zu erfüllen. Natürlich müssen auch Länder und Kommunen im Rahmen ihrer grundgesetzlichen Aufgaben ihren Beitrag leisten. Wir wollen ihnen dabei helfen.



    Parl. Staatssekretär Dr. Waffenschmidt
    Wir haben heute wieder über die Unterbringung gesprochen. Ich danke an dieser Stelle auch der Bundeswehr, dem Grenzschutz, den Kirchen und den sozialen Verbänden, die in diesem Bereich eine ganze Menge leisten.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Wir wären mit dem großen Ansturm, der ja während einiger Tage herrschte, mit den vielen Menschen, die zu uns kamen und denen gegenüber wir eine Verpflichtung hatten, gar nicht fertiggeworden, wenn wir nicht bis zu 40 000 Plätze von der Bundeswehr gehabt hätten. Ich möchte einmal ganz herzlich dafür danken, daß eine solche Hilfe so schnell möglich war. Es sind auch manche schnell eng zusammengerückt, um Platz zu machen. Auch die sozialen Verbände und die Kirchen haben prima mitgeholfen.

    (Zuruf von der SPD: Und die Kommunen!)

    Aber die Städte und Gemeinden und auch die Länder sind darauf angewiesen, daß weitere Hilfe stattfindet. Deshalb müssen jetzt die Milliarden für die Wohnungsbauprogramme umgesetzt werden. Vieles andere mehr muß laufen.
    Meine Damen und Herren, ich möchte zusammenfassen: Ich glaube, neben allen Programmen und neben allen politischen Initiativen wird das Wichtigste sein, daß, wie wir es ja auch in den letzten Tagen erlebt haben, den Menschen, die zu uns kommen, auch die menschliche Zuwendung entgegenschlägt, daß sie sehen: Wir sind angenommen. Nicht nur staatliche Pläne sind wichtig, sondern auch die Initiative von Mensch zu Mensch mit Herz und helfender Hand ist ganz wichtig. Ich danke allen, die das gerade auch in den letzten Tagen und am letzten Wochenende so prima gezeigt haben. Das läßt uns hoffen, daß wir die Aufgaben auch menschlich bewältigen können.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Einzelberatung und Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Eingliederungsanpassungsgesetzes. Ich verweise auf die Drucksachen 11/5110 und 11/5677.
Ich rufe Art. 1 bis 13, Einleitung und Überschrift in der Ausschußfassung auf. Wer den aufgerufenen Vorschriften zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Dann sind die aufgerufenen Vorschriften mit Mehrheit angenommen worden.
Wir treten in die
dritte Beratung
ein und kommen zur Schlußabstimmung. Wer dem Gesetzentwurf zuzustimmen wünscht, den bitte ich, sich zu erheben. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Dann ist dieser Gesetzentwurf gegen die Stimmen der GRÜNEN angenommen worden.
Wir haben noch über zwei Entschließungen abzustimmen.
Der Innenausschuß empfiehlt auf Drucksache 11/5677 unter Buchstabe b die Annahme einer Entschließung. Wer für diese Entschließung zu stimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Dann ist diese Entschließung mit Mehrheit angenommen worden.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/5707. Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Bei Enthaltung der Fraktion DIE GRÜNEN ist dieser Entschließungsantrag mit Mehrheit abgelehnt worden.
Ich rufe nun Punkt 16 der Tagesordnung auf:
Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes und des Arbeitsplatzschutzgesetzes
— Drucksache 11/5058 —
a) Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses (12. Ausschuß)

— Drucksache 11/5614 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Ganz (St. Wendel) Gerster (Worms)
b) Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) gemäß § 96 der Geschäftsordnung
— Drucksache 11/5618 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Müller (Wadern) Frau Seiler-Albring
Kühbacher
Kleinert (Marburg)


(Erste Beratung 162. Sitzung)

Meine Damen und Herren, nach einer Vereinbarung im Ältestenrat sind für die Beratung 30 Minuten vorgesehen. — Ich sehe dazu keinen Widerspruch. Dann ist es so beschlossen.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Herr Abgeordnete Breuer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Paul Breuer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bedeutung der Reservisten der Bundeswehr hat in den zurückliegenden Jahren zugenommen, und sie wird, zumal vor dem Hintergrund zu erwartender Abrüstungsmaßnahmen, weiter zunehmen. Die Bundeswehr funktioniert heute nicht ohne Reservisten, und sie kann in Zukunft ohne Reservisten noch viel weniger funktionieren.
    Insofern ist die Frage der materiellen Ausstattung der Reservisten von großer Bedeutung. Wenn man in der Vergangenheit Diskussionen mit wehrübenden Soldaten, mit Reservisten der Bundeswehr geführt hat, dann sah man sich ständig einem Vorwurf ausgesetzt. Der Handwerker beispielsweise konnte sagen: Ich habe Ärger in meinem Betrieb — sowohl mit meinen Kollegen als auch mit dem Meister — , weil ich



    Breuer
    eine Wehrübung ableisten muß. Dann werde ich zusätzlich materiell bestraft, weil ich, was meine Entlohnung angeht, nur 70 % dessen bekomme, was ich zu Hause am Arbeitsplatz verdient hätte. Man konnte ihm entgegnen, daß das bei näherer Betrachtung der Zusammenhänge nicht stimme, denn er könne den fehlenden Prozentsatz über den Lohnsteuerjahresausgleich oder die Steuererklärung wiederbekommen. Das allerdings war für den einzelnen oft nicht durchschaubar. Sein Vorwurf blieb bestehen.
    Im übrigen handelt es sich bei diesem Beispiel um einen Ledigen, der in der Vergangenheit 70 % des Einkommens zurückbekam, das er im Jahresdurchschnitt monatlich, auf Tagessätze bezogen, verdient hätte. Bei Verheirateten waren es 90 %.
    Die achte Novelle zum Unterhaltungssicherungsgesetz räumt nun endlich damit auf. Das ist ein großer Schritt nach vorne. In Zukunft werden die Wehrübenden aus dem Bereich der freien Wirtschaft denen aus dem öffentlichen Dienst gleichgestellt. Damit wird eine — so wurde es von den Betroffenen empfunden — Ungerechtigkeit beseitigt: Die im öffentlichen Dienst Tätigen behalten während einer Wehrübung ihre Gehaltsansprüche gegenüber dem öffentlichen Arbeitgeber, während andere demgegenüber bisher schlechtergestellt waren.
    Die Neuregelung bedeutet, wie gesagt, einen großen Schritt nach vorn, und zwar insofern, als die Reservisten aus der freien Wirtschaft nun auch fühlen können, daß sie in der Bundeswehr nicht fünftes Rad am Wagen sind. Indem wir diese notwendige Maßnahme zugunsten der Reservisten und ihrer Familien ergreifen, signalisieren wir ihnen, daß wir sie brauchen und daß wir ihren Dienst in der Bundeswehr ernst nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    — Es tut einem regelrecht wohl, wenn man einmal etwas Beifall erhält. Sonst ist die Kommunikation ja überhaupt nicht vorhanden.
    Wichtig ist auch — das möchte ich hervorheben —, daß in der Zukunft die Entschädigungen nicht mehr auf dem Hintergrund der durchschnittlichen Jahresverdienste berechnet werden. Das war in der Vergangenheit vor allen Dingen für diejenigen, die etwas mit Saisonarbeit zu tun haben, sehr negativ. Die Leute vom Bau beispielsweise hatten Grund, darüber zu klagen. In Zukunft erhalten sie eine Entschädigung auf der Basis des durchschnittlichen Arbeitsentgeltes. Das ist auch ein Schritt nach vorne.
    Auskömmlich angehoben sind die Höchstgrenzen in dem neuen Gesetz: von 5 200 DM monatlich auf 10 800 DM für Verheiratete, von 4 100 DM auf 9 000 DM für Ledige. Das wird dazu führen, daß man sich kaum einen Fall vorstellen kann, der nicht darunterfällt. Es wird dazu führen — das ist wichtig — , daß es auch für denjenigen, der ein besseres Einkommen hat, in Zukunft attraktiv sein wird, eine Wehrübung zu machen, d. h. daß wir in zunehmendem Maße leichter als bisher auch Führerpotential und Unterführerpotential für die Bundeswehr bekommen werden. Das
    ist ebenfalls, so meine ich, ein guter Schritt nach vorn, zur Verbesserung der Qualität unserer Reservisten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich meine, das Ganze muß eingebettet werden in weitere Maßnahmen, die notwendig sind, um das Wesen der Bundeswehr für den Reservisten weiter zu verbessern. Ich sehe hier vor allen Dingen die Notwendigkeit der Leistungszulage für die besonders häufig übenden Reservisten. Sie ist Teil des Attraktivitätsprogramms, das wir in diesem Jahr für das kommende Haushaltsjahr auf den Weg bringen werden und für das ja weitere Stufen vorgesehen sind.
    Ich halte es für notwendig, darauf hinzuweisen, daß in der Bundeswehr alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Dienstausgestaltung für Reservisten bei Wehrübungen weiter zu verbessern. Es gibt immer noch zu viele Klagen darüber, daß die Dienstausgestaltung nicht optimal funktioniert.
    Ich halte es für notwendig, darauf hinzuweisen, daß eine angemessene Berücksichtigung der beruflichen Erfahrungen bei der Verwendung der wehrübenden Reservisten in der Zukunft stärker erfolgt.
    Schließlich muß die Heimatnähe stärker berücksichtigt werden, so daß der Reservist insgesamt den Eindruck haben kann, daß er einen sinnvollen Dienst leistet, daß er seine Heimat im direkten Bezug verteidigt, daß er in der Nähe seiner Familie bleibt und damit eine Zufriedenheit erfährt. Das ist Werbung für die Bundeswehr. Sie ist mindestens genauso wichtig wie die Werbung, die wir durch andere Werbemaßnahmen in Presse, Funk, Fernsehen durchführen. Die Zufriedenheit der Soldaten und der Reservisten ist eine ganz wesentliche Werbung, die sich an junge Menschen dann richtet, wenn sie nach Erfahrungen anderer fragen.
    Insgesamt: Dieses Gesetz ist ein Fortschritt, ein Schritt in die richtige Richtung. Diesen Weg werden wir weiter beschreiten. Obwohl es lange gedauert hat, bis das Gesetz zustande kam, muß man heute sagen: Im Schlußakkord waren die Beratungen dann zügig. Ich möchte mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)