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    Plenarprotokoll 11/176 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 176. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13325 A Absetzung der Punkte 12 c) und e) sowie 17 von der Tagesordnung 13326 A Änderung des Beschlusses betr. die Überweisung des Entwurfs eines Wohnungsbauförderungsgesetzes an Ausschüsse . . . . 13326 A Nachträgliche Überweisung des Entwurfs eines Dritten Rechtsbereinigungsgesetzes an den Verteidigungsausschuß zur Mitberatung 13326 A Begrüßung einer Delegation finnischer Parlamentarier 13380 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und für Aktuelle Stunden in der Sitzungswoche ab 27. November 1989 . . 13397 C Tagesordnungspunkt 10: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Polenreise und zur Lage in der DDR b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichtigkeitserklärung zum Hitler-StalinPakt (Drucksache 11/5273) c) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einführung des Themas „Europäische Friedensordnung" in den KSZE-Prozeß (Drucksache 11/5276) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Verurteilung des Hitler-Stalin-Paktes (Drucksache 11/5683) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zur Öffnung der deutsch-deutschen Grenze und zur Deutschlandpolitik (Drucksache 11/5691) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zur Unterstützung der Reformen und Soforthilfe für Polen (Drucksache 11/5692) Dr. Kohl, Bundeskanzler 13326D Brandt SPD 13335 C Dr. Waigel CDU/CSU 13340A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 13344 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 13347 A Momper, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 13352 C Rühe CDU/CSU 13356A Koschnick SPD 13361A Genscher, Bundesminister AA 13364 B Frau Dr. Schreyer, Senator des Landes Berlin 13367 A Roth SPD 13368B Dr. Hornhues CDU/CSU 13370 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13372 D Bahr SPD 13375 C Wüppesahl fraktionslos 13377 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Stobbe SPD 13379 B Becker (Nienberge) SPD (nach § 31 GO) 13380D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (nach § 31 GO) 13381 A Tagesordnungspunkt 11: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend die Transparenz von Maßnahmen zur Regelung der Preisfestsetzung für Arzneimittel für den menschlichen Gebrauch und ihre Einbeziehung in die staatlichen Krankenversicherungssysteme (Drucksachen 11/138 Nr. 3.45, 11/392, 11/1191) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 136 zu Petitionen (Drucksache 11/5473) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 20. April 1989 zu dem Protokoll zu dem Europäischen Abkommen zum Schutz von Fernsehsendungen (Drucksachen 11/5319, 11/5696) d) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren (Drucksachen 11/5585, 11/5701) e) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Pick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung (Drucksachen 11/5483, 11/5701) f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs (Drucksachen 11/5584, 11/5673) 13381 C Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen und die Förderung ihrer Entwicklung, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen in der Gemeinschaft (Drucksachen 11/4405 Nr. 3.3, 11/4860) 13382 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Richtlinie des Rates zur Einführung eines gemeinschaftlichen Verfahrens zur Gewährleistung der Transparenz der vom industriellen Endverbraucher zu zahlenden Gas- und Strompreise zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1056/72 über die Mitteilung der Investitionsvorhaben von gemeinschaftlichem Interesse auf dem Erdöl-, Erdgas- und Elektrizitätssektor an die Kommission zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Transit von Elektrizitätslieferungen über die großen Netze (Drucksachen 11/5497 Nr. 2.5, 2.6, 11/5642 Nr. 3.10, 11/5693) 13382 C Zusatztagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts (Drucksache 11/5700) 13382 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (Drucksache 11/5392) aa) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache 11/5646) bb) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 11/5649) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksachen 11/5318, 11/5647) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN: Umbaukonzept für die heimische Steinkohle: Neuer Konsens zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bergbau und zum ökologischen Umbau der Kohlereviere (Drucksachen 11/1476, 11/5633) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 III f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksachen 11/3655, 11/5634) Gerstein CDU/CSU 13384 C Müller (Wadern) CDU/CSU 13384 D Jung (Düsseldorf) SPD 13386 C Dr.-Ing. Laermann FDP 13388 C Stratmann GRÜNE 13389 D Dr. Sprung CDU/CSU 13391 B Schreiner SPD 13392 C Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi . 13395 C Tagesordnungspunkt 13: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksachen 11/3919, 11/5532) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Gesetz) (Drucksachen 11/1844, 11/5532, 11/5617) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag des Abgeordneter Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umweltverträglichkeitsprüfung (Drucksachen 11/1902, 11/5532) d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesberggesetzes (Drucksachen 11/4015, 11/5601) Brauer GRÜNE (zur GO) 13398 C Dr. Rüttgers CDU/CSU (zur GO) 13398 D Frau Weyel SPD (zur GO) 13399 A Dörflinger CDU/CSU 13399 A Frau Dr. Hartenstein SPD 13401 C Baum FDP 13404 A Brauer GRÜNE 13405 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 13406 B Kiehm SPD 13408 B Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag des Abgeordneten Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des deutsch-brasilianischen Abkommens über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kündigung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrages von 1975 (Drucksachen 11/5266, 11/5358, 11/5624) Bachmaier SPD 13410 C Jäger CDU/CSU 13411D Stratmann GRÜNE 13414A, 13419B Timm FDP 13415B Frau Ganseforth SPD 13416C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13417 C Zusatztagesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen (Drucksachen 11/5289, 11/5495, 11/5623, 11/ 5676) Schulhoff CDU/CSU 13420 D Opel SPD 13422 C Gattermann FDP 13424 D Hüser GRÜNE 13425 D Tagesordnungspunkt 15: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Eingliederungsleistungen für Aussiedler und Übersiedler (Eingliederungsanpassungsgesetz — EinglAnpG) (Drucksachen 11/5110, 11/5677, 11/5678) Dr. Czaja CDU/CSU 13427 B Frau Hämmerle SPD 13428 D Lüder FDP 13430A Meneses Vogl GRÜNE 13431 A Sielaff SPD 13432 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 13433 B Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes und des Arbeitsplatzschutzgesetzes (Drucksachen 11/5058, 11/5614, 11/5618) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Breuer CDU/CSU 13435 D Steiner SPD 13436 D Nolting FDP 13437 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 13438 C Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht und den Empfehlungen der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 5. November 1987 (Drucksachen 11/220, 11/311, 11/403, 11/979): Zur Notwendigkeit und Ausgestaltung einer ständigen Beratungskapazität für Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rüttgers, Dr. Kronenberg, Dr. Mahlo, Kraus, Lenzer und der Fraktion der CDU/ CSU sowie des Abgeordneten Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag des Abgeordneten Schreiner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Schreiner, Westphal, Bulmahn, Paterna, Vosen, Catenhusen, Fischer (Homburg), Ganseforth, Grunenberg, Lohmann (Witten), Nagel, Seidenthal, Vahlberg, Bernrath, Dr. Klejdzinski, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Institutionalisierung von TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Praxis und Perspektiven der Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung (Drucksachen 11/4606, 11/4749, 11/4377, 11/4832, 11/4828, 11/5489) Dr. Rüttgers CDU/CSU 13440 B Schreiner SPD 13442 B Dr. Hitschler FDP 13444 D Frau Rust GRÜNE 13446 D Dr. Kronenberg CDU/CSU 13448 C Frau Bulmahn SPD 13450 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Nickels, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Errichtung einer Gedenk- und Dokumentationsstätte im ehemaligen Konzentrationslager Salzgitter-Drütte (Drucksache 11/786) Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13452 C Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 13453 B Schmidt (Salzgitter) SPD 13454 A Lüder FDP 13455 A Tagesordnungspunkt 19: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust, Frau Olms, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sanktionen gegen die Militärdiktatur in Chile (Drucksachen 11/894, 11/3930) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung für die Bemühungen um Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen in Chile und um Gerechtigkeit für ihre Opfer (Drucksachen 11/2985, 11/3931) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Aufnahme der in Chile mit der Todesstrafe bedrohten politischen Gefangenen (Drucksachen 11/2986, 11/4391) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung der Oppositionspresse in Chile (Drucksachen 11/2987, 11/3929) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Präsidentschaftswahlen in Chile (Drucksache 11/5688) Meneses Vogl GRÜNE 13456 D Dr. Müller CDU/CSU 13457 C Waltemathe SPD 13458B Irmer FDP 13459 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 V Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13460 C Meneses Vogl GRÜNE (Erklärung nach § 31 G0) 13461 B Dr. Müller CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13461 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Stopp des Abbaus von Qualifizierungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Drucksache 11/5467) Andres SPD 13462A, 13469 A Scharrenbroich CDU/CSU 13464 A Hoss GRÜNE 13467 B Heinrich FDP 13467 D Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 13470 C Andres SPD (Erklärung nach § 30 GO) . 13472 A Vizepräsidentin Renger 13472 B Zusatztagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln (Drucksachen 11/1745, 11/4421) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über mit ionisierenden Strahlen behandelte Lebensmittel und Lebensmittelbestandteile (Drucksachen 11/4081 Nr. 2.14, 11/4186, 11/5104) Frau Saibold GRÜNE 13472 D Frau Limbach CDU/CSU 13473 C Frau Dr. Götte SPD 13473 D Frau Würfel FDP 13474 C Chory, Staatssekretär BMJFFG 13475 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/5641 vom 10. November 1989 — 13381 C Nächste Sitzung 13475 D Berichtigung 13476 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13477* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann zur Abstimmung über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12a) 13477* C Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 13477* D Anlage 4 Nichterteilung eines Sichtvermerks für die Ehefrau des in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Mohamed Askcen Awan durch die deutsche Botschaft in Islamabad; Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks durch die Ausländerbehörde in Osnabrück MdlAnfr 1, 2 — Drucksache 11/5641 — Dr. Emmerlich SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 13478* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 13325 176. Sitzung Bonn, den 16. November 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    13476 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Berichtigung 175. Sitzung, Seite IV linke Spalte: Bei Anlage 7 betrifft die Inhaltsangabe in den Zeilen 5 bis 7 Umschichtung der Mittel für die Magnetbahn „Transrapid" zugunsten der Bahn insbesondere ihres ICE-Netzes die Frage 11, die nicht von dem Abgeordneten Uelhoff (CDU/CSU), sondern von dem Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) gestellt wurde. Bei der auf Seite 13319 bei Anlage 7 abgedruckten zweiten Frage handelt es sich um die Frage 11 des Abgeordneten Zierer und unten bei „zu Frage 11" um die entsprechende Antwort. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 17. 11. 89 * Antretter SPD 16. 11. 89 * Büchner (Speyer) SPD 17. 11. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 17. 11. 89 * Conradi SPD 17.11.89 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 17. 11. 89 Frau Eid GRÜNE 17. 11. 89 Fellner CDU/CSU 17.11.89 Gallus FDP 16.11.89 Gerster (Mainz) CDU/CSU 17. 11. 89 Dr. Götz CDU/CSU 17. 11. 89 Graf SPD 17.11.89 Dr. Haack SPD 17. 11. 89 Haack (Extertal) SPD 17. 11. 89 Dr. Haussmann FDP 17. 11. 89 Hedrich CDU/CSU 17.11.89 Heimann SPD 17.11.89 Kastning SPD 17.11.89 Frau Kelly GRÜNE 17. 11. 89 Klein (Dieburg) SPD 17. 11. 89 Klose SPD 16.11.89 Dr. Kreile CDU/CSU 17. 11. 89 Lennartz SPD 16.11.89 Lenzer CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Luuk SPD 17. 11. 89 Frau Dr. Niehuis SPD 17. 11. 89 Paintner FDP 17. 11.89 Rappe (Hildesheim) SPD 16. 11. 89 Reddemann CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Rock GRÜNE 17. 11. 89 Schäfer (Mainz) FDP 16. 11. 89 Dr. Scheer SPD 17. 11. 89 * Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17. 11. 89 Schröer (Mülheim) SPD 17. 11. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 17. 11. 89 Seehofer CDU/CSU 17. 11.89 Dr. Soell SPD 17. 11. 89* * Dr. Todenhöfer CDU/CSU 17. 11. 89 Toetemeyer SPD 16.11.89 Frau Trenz GRÜNE 17. 11. 89 Verheugen SPD 17.11.89 Volmer GRÜNE 17.11.89 Vosen SPD 16.11.89 Dr. Wieczorek SPD 17. 11. 89 Dr. Zimmermann CDU/CSU 17. 11. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann (beide CDU/CSU) zur Abstimmung Ober den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12 a) Mit dem Gesetz wird zwar ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht, weil der Revierausgleich und der Erschwerniszuschlag für niederflüchtige Kohle im wesentlichen über die Haushalte und den Selbstbehalt des Kohlebergbaus abgedeckt wird, aber es reicht bei weitem nicht aus. Aus der Sicht der Bürger und der Wirtschaft revierferner Länder ist u. a. insbesondere anzumerken: - dem CO2-Problem wird nicht Rechnung getragen - der „Kohlepfennig" ist zu hoch; die Abnahmeschritte sind viel zu klein - die Plafondierung des Ölausgleichs wurde nicht durchgesetzt; damit bleibt der Beitrag der Kraftwirtschaft zu gering - eine stärkere regionale Spreizung des Kohlepfennigs ist unterblieben, d. h. die Revierländer übernehmen nicht in erforderlichem Ausmaß die notwendige regionalpolitische Eigenverantwortung - der Konsens über den Einsatz von Kernenergie und Kohle bleibt von den SPD-geführten Regierungen der Revierländer aufgekündigt. Aus diesen Gründen können wir dem Gesetz nicht zustimmen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 10. November 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Viertes Gesetz zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes Gesetz zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz - OrthoptG) ... Gesetz zur Änderung des 2. Haushaltsstrukturgesetzes Gesetz zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte Gesetz zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zum Zusatzprotokoll vom 17. März 1978 zum Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen Gesetz zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride 13478* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarats Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Das vorliegende Änderungsgesetz sieht in § 1 unverändert vor, daß sämtliche Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom Deutschen Bundestag aus seiner Mitte gewählt werden. Der Bundesrat bedauert, daß der Deutsche Bundestag ihm nach wie vor eine Beteiligung in den Versammlungen des Europarates, der Westeuropäischen Union und auch in der Interparlamentarischen Union verwehrt und sich damit überzeugenden rechtlichen und fachlichen Gründen verschließt. Der Bundesrat erinnert an seine Entschließung vom 28. Juli 1950 (BR-Drucksache 602/50) sowie an den Gesetzentwurf der Bundesregierung (BR-Drucksache 467/57) und an seinen im wesentlichen Bleichlautenden Gesetzentwurf (BR-Drucksache 453/65), die eine Beteiligung auch des Bundesrates in der Versammlung des Europarates vorsahen. Die Beteiligung der Gesetzgebungsorgane des Bundes an der internationalen Zusammenarbeit muß nach Auffassung des Bundesrates im Einvernehmen zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat geregelt werden. Der Bundesrat ist davon überzeugt, daß eine Regelung gefunden werden kann, die den Interessen von Bundestag und Bundesrat gerecht wird. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 8. November 1989 ihren Antrag Zur politischen Entwicklung in Polen — Drucksache 11/ 5195 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachfolgenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2201 Drucksache 11/2619 Drucksache 11/4174 Drucksache 11/4644 Drucksache 11/5064 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/554 Drucksache 11/1677 Drucksache 11/3407 Drucksache 11/3802 Drucksache 11/3898 Drucksache 11/4611 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/3021 Nr. 2.3 Drucksache 11/4680 Nr. 2.4 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/3703 Nr. 2.10, 2.12-2.19, 2.21-2.25 Drucksache 11/3831 Nr. 11 Drucksache 11/4680 Nr. 2.10, 2.11 Drucksache 11/4758 Nr. 2.13-2.29 Drucksache 11/4874 Nr. 2.1 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/5051 Nr. 45-50 Drucksache 11/5145 Nr. 3.34 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/4680 Nr. 2.14 Anlage 4 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Emmerlich (SPD) (Drucksache 11/5641 Fragen 1 und 2) Aus welchen Gründen ist der Antrag von Frau T. A., verheiratet mit dem seit 1976 in der Bundesrepublik Deutschland lebenden und seit 1988 eine Aufenthaltsberechtigung innehabenden M. A. A., auf Erteilung eines Sichtvermerks von der deutschen Botschaft in Islamabad bis heute nicht beschieden worden? Trifft es zu, daß die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück bereits mit Schreiben vom 21. Juni 1988 und erneut mit Schreiben vom 13. Juli 1988 die Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks erteilt hatte? Zu Frage 1: Die Botschaft Islamabad hat bisher keinen Sichtvermerk ausgestellt, da nach ihren Erkenntnissen der erhebliche Verdacht besteht, daß der pakistanische Ehemann der Antragstellerin seine Aufenthaltserlaubnis im Bundesgebiet durch strafbare Handlungen erlangt hat. Er hat trotz fortbestehender Ehe mit der Antragstellerin und unter Vorlage gefälschter pakistanischer Scheidungsdokumente eine deutsche Staatsangehörige geheiratet. Nach der dadurch erlangten Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland hat er sich wieder von der deutschen Ehefrau scheiden lassen, um dann unter Vorlage einer neuen jedoch gefälschten pakistanischen Heiratsurkunde die Antragstellerin im Wege des Ehegattennachzuges in die Bundesrepublik Deutschland nachziehen zu lassen. Zu Frage 2: Mit Schreiben vom 21. 6. 1988 stimmte die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück der SichtvermerksErteilung für die Dauer eines Monats zu. Das Schreiben vom 13. 7.1988 stellt die Antwort der Ausländerbehörde auf die Bitte der Botschaft Islamabad dar, die geschilderten Verdachtsmomente zu überprüfen. Sie konnten durch die Ausländerbehörde damals nicht bestätigt werden, so daß die Botschaft weitere Ermittlungen vor Ort anstellen mußte. Die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse der Botschaft, die unter anderem den Verdacht auf Bigamie und Betrug bestätigen, wurden der Ausländerbehörde Osnabrück am 31. 10. 1989 zur abschließenden Stellungnahme übersandt, die noch nicht vorliegt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Liesel Hartenstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Ich habe versucht, darzulegen, welches die Eckpunkte eines UVP-Gesetzes nach den Vorstellungen der SPD-Fraktion sein müssen, damit dieses Gesetz den Namen wirklich verdient.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Er hat nur bis § 2 gelesen!)

    Wir haben entsprechende Vorschläge im Ausschuß eingebracht. Wir legen Ihnen heute einen Entschließungsantrag vor, der die wesentlichen Forderungen zusammenfaßt.
    Würde die UVP in diesem von uns abgesteckten Rahmen ausgestaltet, dann könnte sie ein zentraler Hebel für den ökologischen Umbau werden.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Das wäre leistbar. Es ist zu beklagen, daß die Koalition überall da, wo es darauf angekommen wäre, klein beigegeben hat.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Ja!)

    Ich will dafür ein paar Beispiele nennen. Erstens. Wir fordern, daß der Träger des Vorhabens und die für die Umweltverträglichkeitsprüfung zuständige Behörde nicht identisch sein dürfen, weil wir vermeiden wollen, daß der Antragsteller sich selbst mittels Stempels die Umweltverträglichkeit seines eigenen Projekts bescheinigen kann. Deshalb ist eine unabhängige Stelle notwendig, die die UVP durchführt.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und den GRÜNEN — Schäfer [Offenburg] [SPD]: Leider wahr! — Baum [FDP]: Wer denn?)

    Sie haben unseren entsprechenden Antrag abgelehnt.

    (Baum [FDP]: Mit Recht!)

    Zweitens. Wir wollen eine möglichst weitgehende Öffentlichkeitsbeteiligung — jetzt bitte ich, gut zuzuhören — nach dem Vorbild der Jedermannbeteiligung im Bundes-Immissionsschutzgesetz. Sie wollen das nicht. Im Gegenteil, Sie wollen sogar die Öffentlichkeitsbeteiligung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz einschränken, indem Sie die Auslegungsfrist von zwei Monaten auf einem Monat verkürzen. Erst gestern haben uns die Sachverständigen fast einhellig bescheinigt, daß dies der falsche Weg sei.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Richtig!)




    Frau Dr. Hartenstein
    Drittens. Wir wollen, daß die anerkannten Umwelt- und Naturschutzverbände von Anfang an mitwirken können, weil wir es für vernünftig halten, den Sachverstand und das Engagement der Verbände einzubeziehen. Wir wollen ihnen außerdem das Recht zur Klage einräumen. Sie wollen das nicht.
    Viertens. Wir haben die Durchführung eines Planspiels vor Verabschiedung des Gesetzes beantragt, damit erprobt werden kann, wie so etwas überhaupt funktioniert. Diese Forderung wurde übrigens, wie Ihnen allen bekannt ist, von den kommunalen Spitzenverbänden ausdrücklich unterstützt. Sie haben diese Forderung abgelehnt.

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Denen das Gesetz im übrigen zu weit geht!)

    Wir wollen, daß unbestreitbar umweltgefährdende Anlagen zwingend einer UVP unterzogen werden müssen und deshalb in den Anhang zu § 3 aufzunehmen sind. Dazu gehören z. B. nukleare Zwischenlager und Anlagen zur Bearbeitung von Kernbrennstoffen. Dazu gehören auch Vorhaben der Landesverteidigung — auch wenn Sie das nicht gern hören — wie Truppenübungsplätze, Schießplätze, Munitionsdepots.

    (Schütz [SPD]: Ja, das ist richtig!)

    Nicht zuletzt gehören dazu gentechnische Anlagen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Gerade hier liegen doch die Gefahrenpotentiale der Zukunft. Es ist unverantwortlich, dies nicht sehen zu wollen. Übrigens ist dies auch die Auffassung des Bundesrats. Er warnt eindringlich davor, nur Anlagen zum — so heißt es im Gesetz — „fabrikmäßigen" Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen einer UVP zu unterziehen. Diese Eingrenzung sei unklar — so der Bundesrat — und werde dem Risikopotential der Gentechnik nicht gerecht.
    Die Bundesländer sehen das richtig. Wir haben deshalb Ihren Antrag übernommen. Sie haben ihn abgelehnt.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: So machen wir es!)

    Wenn die Mehrheit dieses Hauses hier ängstlich zurückzuckt, versagt sie in einer entscheidenden Verantwortung vor der Zukunft.
    Es ist keine Lösung, einen Entschließungsantrag nachzuschieben, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, sie möge doch, bitte schön, Nr. 16 des Anhangs zu Nr. 1 der Anlage zu § 3 UVPg an die jeweiligen Anforderungen der betreffenden EG-Richtlinien und eines künftigen Gentechnikgesetzes anpassen. Nein, so geht es nicht; das sind lasche Ausweichmanöver. Hier muß der Gesetzgeber selber Farbe bekennen. Er hatte die Möglichkeit dazu, und er hat diese Chance vertan.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Überhaupt ist der Entschließungsantrag von CDU/ CSU und FDP ein Ausdruck, ein Dokument des schlechten Gewissens. Einzige Ausnahme ist der Punkt 5; bei Punkt 5 stimme ich Herrn Dörflinger zu. Ein Dokument schlechten Gewissens ist der Antrag deswegen, weil gerade die wichtigen Punkte, die hätten entschieden werden müssen, z. B. die Anforderungen für eine neue, ökologisch orientierte Energiepolitik, nicht entschieden, sondern an die Regierung zurückverwiesen werden.
    Ein besonderes Trauerspiel und ein deprimierendes Exempel für den Kleinmut der Parlamentsmehrheit war das Gezerre über die Behandlung militärischer Anlagen. Der Bundesrat spricht sich kurz und bündig dafür aus, die Ausnahmeregelung für Anlagen der Landesverteidigung zu streichen. Die Länder sagen wörtlich: Es ist kein Grund ersichtlich, Vorhaben der Landesverteidigung von der UVP auszunehmen. Die SPD-Fraktion sieht das genauso. Deshalb ist unser Antrag gleichlautend mit dem Beschluß des Bundesrates.
    Nun haben die Koalitionsfraktionen in ihrem ersten Antrag zwar die Ausnahmeregelung für militärische Anlagen wieder geöffnet, aber zunächst mutig das Einvernehmen des Bundesumweltministers verlangt, wenn der Verteidigungsminister davon Gebrauch machen will. Doch der Tragödie zweiter Teil blieb nicht aus: Die Verteidigungspolitiker der Koalition haben sich quergelegt; jetzt darf der Bundesumweltminister nur noch indirekt mitwirken, nämlich dadurch, daß er mit dem Verteidigungsminister zusammen „Richtlinien" — zuerst hieß es „Kriterien" — festlegt, nach denen die Hardthöhe dann verfahren soll. Danach ist — schön allgemein formuliert — bei militärischen Anlagen „der Schutz vor schädlichen Umweltauswirkungen zu berücksichtigen". Das nenne ich eine Alibiformulierung, man kann auch sagen: einen scheibchenweisen Rückzug. Im militärischen Bereich nennt man es vielleicht auch einen „geordneten Rückzug" ; ich bin nicht Fachfrau genug, um zu entscheiden, welches hier der richtige Begriff ist.
    Meine Damen und Herren, der vorliegende Gesetzentwurf schöpft den Rahmen der EG-Richtlinie nicht aus. Er nutzt nicht das Angebot von Art. 13, der es erlaubt, auf nationaler Ebene strengere Anforderungen und einen breiteren Anwendungsbereich vorzusehen. Einige vorgenommene Änderungen, Herr Kollege Dörflinger, so z. B. die Aufnahme von Feriendörfern und Hotelkomplexen oder von Fernleitungen für Öl und Gas in den Prüfungskatalog, sind zwar zu begrüßen, stellen aber nur marginale Verbesserungen dar und ändern damit die falsch angelegte Grundstruktur des Gesetzes nicht. Deswegen ist die Befürchtung berechtigt, daß alles beim alten bleibt. Damit würde der Umwelt ein Bärendienst erwiesen.
    Dieses Gesetz stoppt nicht das rasante Artensterben. Es verringert nicht den erschreckenden Flächenverbrauch. Es gibt keinen Anstoß für eine umweltverträglichere Verkehrspolitik. Die Umweltverträglichkeitsprüfung, wie Sie sie konzipiert haben, wird beschäftigungswirksam für die Amtsstuben sein, aber unwirksam für den Schutz der Umwelt.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Ja!)

    Der einzige Weg, es besser zu machen, wäre die Zustimmung zu unserem Entschließungsantrag; denn er zeigt an, wohin die Reise gehen muß. Sagen Sie ja dazu! Das wäre ein Zeichen gewachsener Einsicht. Es ist niemand daran gehindert, klüger zu werden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Außer der SPD!)




    Frau Dr. Hartenstein
    Danke schön.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat nun der Abgeordnete Baum.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerhart Rudolf Baum


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nur ein Nachtrag, Frau Kollegin: Sie haben eben bemängelt, die Auswirkungen auf das Klima würden in § 20 nicht berücksichtigt.

    (Frau Dr. Hartenstein [SPD]: Die Kriterien!)

    — Ja, die Kriterien. Aber in § 20 steht nun ausdrücklich der Hinweis auf § 2.

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Sehen Sie, falsch gelernt!)

    Meine Damen und Herren, ich habe den Eindruck, die Opposition überfrachtet ein Instrument mit Erwartungen, die dieses Instrument überhaupt nicht erfüllen kann.

    (Brauer [GRÜNE]: Aber es muß doch wenigstens Zähne haben!)

    Wir haben unsere Fachgesetze. Die EG-Richtlinie möchte eine medienübergreifende Untersuchung der möglichen Umweltauswirkungen herbeiführen, und das tun wir. Ich behaupte hier einmal — und treten Sie bitte den Gegenbeweis an — , daß kein anderes europäisches Land das anders oder besser macht, als wir es machen. Wir haben jetzt im Grunde den medienübergreifenden Ansatz, wir haben eine bessere Übersicht. Aber wir ändern doch nicht unser materielles Umweltrecht; das war doch nie damit verbunden. Und wir haben doch schon Umweltverträglichkeitsprüfungen. Im Grunde ist jedes Umweltgesetz, jedes Genehmigungsverfahren eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Also bitte, überfrachten Sie dieses Instrument nicht mit Erwartungen, die niemals geleistet werden können, die auch niemand von uns erwartet!
    Ich stimme den sehr sachlichen Ausführungen des Herrn Kollegen Dörflinger zu: Wir haben hier ein wirklich brauchbares Instrument geschaffen, mit dem wir arbeiten können. Wir haben uns hier wirklich große Mühe gemacht: 35 Änderungsanträge der Koalition zu dem Gesetz der Bundesregierung. Das zeigt ja schon,

    (Schütz [SPD]: Wie schlecht die Vorlage war! — Weitere Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    daß wir dieses Instrument brauchbarer gemacht haben. Im übrigen haben wir jetzt einen Schritt zur inneren Harmonisierung des Umweltrechtes getan. Und wir sind auf dem Wege zu einem medienübergreifenden Umweltgesetzbuch.
    Wir haben hier verschiedene neue Akzente gesetzt. Zum Beispiel ist der Bodenschutz stärker geworden, weil die Bewertungen von Vorhaben jetzt auch im Hinblick auf den Umweltfaktor Boden erfolgen.
    Es ist schon ausgeführt worden, daß wir den Kreis der UVP-pflichtigen Anlagen erweitert haben. Wir haben die Bedenken hinsichtlich der Verlängerungen der Genehmigungsverfahren sehr sorgfältig überprüft. So haben wir zur Regelung über den voraussichtlichen Untersuchungsrahmen festgelegt, daß bereits in dieser Phase andere Behörden, Sachverständige und Dritte - hinzugezogen werden können. Der Sachverstand des Bundesumweltamtes, der Umwelt- und Naturschutzverbände kann also — und muß, meine ich — zum frühestmöglichen Termin einbezogen werden. Und nur bei oberflächlicher Betrachtung versprechen neue, selbständige Verfahren und eigenständige UVP-Behörden einen Fortschritt. Wir haben das abgelehnt.
    Ich habe bei der ersten Beratung, Herr Kollege Schütz, sehr aufmerksam zugehört, als Sie das vorgetragen haben. Im Laufe des Nachdenkens bin ich zu dem Ergebnis gekommen, daß Ihr Vorschlag zu mehr Umweltschutz im Grunde nichts beiträgt. Wir haben in der deutschen Verwaltung das Prinzip der Einheitlichkeit der Verwaltung. Wer soll denn um Himmels willen entscheiden, wenn die Fachbehörde nicht entscheiden soll?!

    (Zuruf von der SPD: Das ist gar nicht der Punkt!)

    Wie soll das denn geschehen? Wo sind die Sachverständigen? Wer soll im Streitfall entscheiden? Das ist überhaupt nicht praktikabel, und die kommunalen Spitzenverbände lehnen das mit Nachdruck ab. Ihre eigenen Parteifreunde wollen und können auf kommunaler Ebene so nicht arbeiten.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Schäfer [Offenburg] [SPD]: Das ist objektiv unrichtig!)

    Deshalb haben wir es auch nicht gemacht.
    In welchem Umfang das Gesetz wirken wird, hängt vom Anwendungsbereich ab. Die Bundesregierung kann die Liste der Vorhaben, die UVP-pflichtig sind, durch Rechtsverordnung ändern. Aber wir haben gesagt: Dies darf nicht ohne Zustimmung des Bundestages erfolgen.
    Auch ich sehe in § 20 einen wichtigen Schlüssel bei der Anwendung des Gesetzentwurfes. Der Bundesumweltminister hat hier erste Eckpunkte vorgelegt. Die Verwaltungsvorschriften, Herr Töpfer, sind wichtig, eine Art Technische Anleitung UVP. Und da brauchen wir das Planspiel. Also, bevor diese Verwaltungsvorschriften kommen, wird das Planspiel stattfinden. Von diesem Planspiel erwarten wir dann weiteren Aufschluß über die Wirkungen des Gesetzes.
    Wir fordern in unserer Entschließung einige wichtige Dinge: Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes in Richtung auf Ressourcenschonung, auf Umweltschutz, Datenschutz. Einen weiteren Fortschritt sehen wir auch darin, daß die Bundesregierung dem Bundesumweltminister bei umweltrelevanten Vorhaben künftig das Recht einräumt, die Durchführung einer UVP zu verlangen. Also, es ist ein fach- und medienübergreifendes Gesetz, ein modernes Gesetz. Es verpflichtet zu umfassenderer Betrachtungsweise.
    Ich möchte noch eine kurze Bemerkung zum Berggesetz machen. Hier ist eine Änderung erfolgt, die im Hinblick auf die Öffentlichkeitsbeteiligung notwendig war. Den Besonderheiten der bergbaulichen Betriebsweise wird Rechnung getragen. Besonders erwähnenswert ist darüber hinaus, daß in der Novelle eine besondere Regelung für die niedersächsischen



    Baum
    Salzabbaugerechtigkeiten gefunden werden konnte und nur wirtschaftlich bedeutende Berechtigungen in das neue Recht übergeführt werden.
    Also, meine Damen und Herren, ich habe im Laufe der Jahre an manchen Umweltgesetzgebungsvorhaben mitgearbeitet. Ich muß Ihnen sagen: Meine Selbstsicherheit als Gesetzgeber hält sich in gewissen Grenzen. Nicht alles, was wir uns gewünscht haben, ist eingetreten. Insbesondere wenn Gesetze zu perfektionistisch ausgestaltet waren, hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Vollzug hat uns dann eines Besseren belehrt.
    Ich meine, wir betreten hier Neuland. Wir werden die Wirkungsweise des Gesetzes mit großer Aufmerksamkeit verfolgen. Wir müssen auch den Mut zur selbstkritischen Überprüfung haben, wenn diese notwendig ist. Wir stimmen dem Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen zu. Wir haben den Auftrag der EG gut erledigt und legen den deutschen Umweltbehörden ein brauchbares, handhabbares Gesetz vor.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)