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    Plenarprotokoll 11/176 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 176. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13325 A Absetzung der Punkte 12 c) und e) sowie 17 von der Tagesordnung 13326 A Änderung des Beschlusses betr. die Überweisung des Entwurfs eines Wohnungsbauförderungsgesetzes an Ausschüsse . . . . 13326 A Nachträgliche Überweisung des Entwurfs eines Dritten Rechtsbereinigungsgesetzes an den Verteidigungsausschuß zur Mitberatung 13326 A Begrüßung einer Delegation finnischer Parlamentarier 13380 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und für Aktuelle Stunden in der Sitzungswoche ab 27. November 1989 . . 13397 C Tagesordnungspunkt 10: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Polenreise und zur Lage in der DDR b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichtigkeitserklärung zum Hitler-StalinPakt (Drucksache 11/5273) c) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einführung des Themas „Europäische Friedensordnung" in den KSZE-Prozeß (Drucksache 11/5276) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Verurteilung des Hitler-Stalin-Paktes (Drucksache 11/5683) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zur Öffnung der deutsch-deutschen Grenze und zur Deutschlandpolitik (Drucksache 11/5691) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zur Unterstützung der Reformen und Soforthilfe für Polen (Drucksache 11/5692) Dr. Kohl, Bundeskanzler 13326D Brandt SPD 13335 C Dr. Waigel CDU/CSU 13340A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 13344 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 13347 A Momper, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 13352 C Rühe CDU/CSU 13356A Koschnick SPD 13361A Genscher, Bundesminister AA 13364 B Frau Dr. Schreyer, Senator des Landes Berlin 13367 A Roth SPD 13368B Dr. Hornhues CDU/CSU 13370 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13372 D Bahr SPD 13375 C Wüppesahl fraktionslos 13377 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Stobbe SPD 13379 B Becker (Nienberge) SPD (nach § 31 GO) 13380D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (nach § 31 GO) 13381 A Tagesordnungspunkt 11: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend die Transparenz von Maßnahmen zur Regelung der Preisfestsetzung für Arzneimittel für den menschlichen Gebrauch und ihre Einbeziehung in die staatlichen Krankenversicherungssysteme (Drucksachen 11/138 Nr. 3.45, 11/392, 11/1191) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 136 zu Petitionen (Drucksache 11/5473) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 20. April 1989 zu dem Protokoll zu dem Europäischen Abkommen zum Schutz von Fernsehsendungen (Drucksachen 11/5319, 11/5696) d) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren (Drucksachen 11/5585, 11/5701) e) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Pick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung (Drucksachen 11/5483, 11/5701) f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs (Drucksachen 11/5584, 11/5673) 13381 C Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen und die Förderung ihrer Entwicklung, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen in der Gemeinschaft (Drucksachen 11/4405 Nr. 3.3, 11/4860) 13382 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Richtlinie des Rates zur Einführung eines gemeinschaftlichen Verfahrens zur Gewährleistung der Transparenz der vom industriellen Endverbraucher zu zahlenden Gas- und Strompreise zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1056/72 über die Mitteilung der Investitionsvorhaben von gemeinschaftlichem Interesse auf dem Erdöl-, Erdgas- und Elektrizitätssektor an die Kommission zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Transit von Elektrizitätslieferungen über die großen Netze (Drucksachen 11/5497 Nr. 2.5, 2.6, 11/5642 Nr. 3.10, 11/5693) 13382 C Zusatztagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts (Drucksache 11/5700) 13382 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (Drucksache 11/5392) aa) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache 11/5646) bb) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 11/5649) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksachen 11/5318, 11/5647) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN: Umbaukonzept für die heimische Steinkohle: Neuer Konsens zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bergbau und zum ökologischen Umbau der Kohlereviere (Drucksachen 11/1476, 11/5633) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 III f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksachen 11/3655, 11/5634) Gerstein CDU/CSU 13384 C Müller (Wadern) CDU/CSU 13384 D Jung (Düsseldorf) SPD 13386 C Dr.-Ing. Laermann FDP 13388 C Stratmann GRÜNE 13389 D Dr. Sprung CDU/CSU 13391 B Schreiner SPD 13392 C Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi . 13395 C Tagesordnungspunkt 13: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksachen 11/3919, 11/5532) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Gesetz) (Drucksachen 11/1844, 11/5532, 11/5617) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag des Abgeordneter Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umweltverträglichkeitsprüfung (Drucksachen 11/1902, 11/5532) d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesberggesetzes (Drucksachen 11/4015, 11/5601) Brauer GRÜNE (zur GO) 13398 C Dr. Rüttgers CDU/CSU (zur GO) 13398 D Frau Weyel SPD (zur GO) 13399 A Dörflinger CDU/CSU 13399 A Frau Dr. Hartenstein SPD 13401 C Baum FDP 13404 A Brauer GRÜNE 13405 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 13406 B Kiehm SPD 13408 B Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag des Abgeordneten Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des deutsch-brasilianischen Abkommens über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kündigung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrages von 1975 (Drucksachen 11/5266, 11/5358, 11/5624) Bachmaier SPD 13410 C Jäger CDU/CSU 13411D Stratmann GRÜNE 13414A, 13419B Timm FDP 13415B Frau Ganseforth SPD 13416C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13417 C Zusatztagesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen (Drucksachen 11/5289, 11/5495, 11/5623, 11/ 5676) Schulhoff CDU/CSU 13420 D Opel SPD 13422 C Gattermann FDP 13424 D Hüser GRÜNE 13425 D Tagesordnungspunkt 15: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Eingliederungsleistungen für Aussiedler und Übersiedler (Eingliederungsanpassungsgesetz — EinglAnpG) (Drucksachen 11/5110, 11/5677, 11/5678) Dr. Czaja CDU/CSU 13427 B Frau Hämmerle SPD 13428 D Lüder FDP 13430A Meneses Vogl GRÜNE 13431 A Sielaff SPD 13432 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 13433 B Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes und des Arbeitsplatzschutzgesetzes (Drucksachen 11/5058, 11/5614, 11/5618) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Breuer CDU/CSU 13435 D Steiner SPD 13436 D Nolting FDP 13437 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 13438 C Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht und den Empfehlungen der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 5. November 1987 (Drucksachen 11/220, 11/311, 11/403, 11/979): Zur Notwendigkeit und Ausgestaltung einer ständigen Beratungskapazität für Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rüttgers, Dr. Kronenberg, Dr. Mahlo, Kraus, Lenzer und der Fraktion der CDU/ CSU sowie des Abgeordneten Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag des Abgeordneten Schreiner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Schreiner, Westphal, Bulmahn, Paterna, Vosen, Catenhusen, Fischer (Homburg), Ganseforth, Grunenberg, Lohmann (Witten), Nagel, Seidenthal, Vahlberg, Bernrath, Dr. Klejdzinski, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Institutionalisierung von TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Praxis und Perspektiven der Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung (Drucksachen 11/4606, 11/4749, 11/4377, 11/4832, 11/4828, 11/5489) Dr. Rüttgers CDU/CSU 13440 B Schreiner SPD 13442 B Dr. Hitschler FDP 13444 D Frau Rust GRÜNE 13446 D Dr. Kronenberg CDU/CSU 13448 C Frau Bulmahn SPD 13450 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Nickels, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Errichtung einer Gedenk- und Dokumentationsstätte im ehemaligen Konzentrationslager Salzgitter-Drütte (Drucksache 11/786) Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13452 C Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 13453 B Schmidt (Salzgitter) SPD 13454 A Lüder FDP 13455 A Tagesordnungspunkt 19: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust, Frau Olms, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sanktionen gegen die Militärdiktatur in Chile (Drucksachen 11/894, 11/3930) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung für die Bemühungen um Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen in Chile und um Gerechtigkeit für ihre Opfer (Drucksachen 11/2985, 11/3931) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Aufnahme der in Chile mit der Todesstrafe bedrohten politischen Gefangenen (Drucksachen 11/2986, 11/4391) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung der Oppositionspresse in Chile (Drucksachen 11/2987, 11/3929) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Präsidentschaftswahlen in Chile (Drucksache 11/5688) Meneses Vogl GRÜNE 13456 D Dr. Müller CDU/CSU 13457 C Waltemathe SPD 13458B Irmer FDP 13459 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 V Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13460 C Meneses Vogl GRÜNE (Erklärung nach § 31 G0) 13461 B Dr. Müller CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13461 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Stopp des Abbaus von Qualifizierungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Drucksache 11/5467) Andres SPD 13462A, 13469 A Scharrenbroich CDU/CSU 13464 A Hoss GRÜNE 13467 B Heinrich FDP 13467 D Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 13470 C Andres SPD (Erklärung nach § 30 GO) . 13472 A Vizepräsidentin Renger 13472 B Zusatztagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln (Drucksachen 11/1745, 11/4421) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über mit ionisierenden Strahlen behandelte Lebensmittel und Lebensmittelbestandteile (Drucksachen 11/4081 Nr. 2.14, 11/4186, 11/5104) Frau Saibold GRÜNE 13472 D Frau Limbach CDU/CSU 13473 C Frau Dr. Götte SPD 13473 D Frau Würfel FDP 13474 C Chory, Staatssekretär BMJFFG 13475 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/5641 vom 10. November 1989 — 13381 C Nächste Sitzung 13475 D Berichtigung 13476 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13477* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann zur Abstimmung über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12a) 13477* C Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 13477* D Anlage 4 Nichterteilung eines Sichtvermerks für die Ehefrau des in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Mohamed Askcen Awan durch die deutsche Botschaft in Islamabad; Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks durch die Ausländerbehörde in Osnabrück MdlAnfr 1, 2 — Drucksache 11/5641 — Dr. Emmerlich SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 13478* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 13325 176. Sitzung Bonn, den 16. November 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    13476 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Berichtigung 175. Sitzung, Seite IV linke Spalte: Bei Anlage 7 betrifft die Inhaltsangabe in den Zeilen 5 bis 7 Umschichtung der Mittel für die Magnetbahn „Transrapid" zugunsten der Bahn insbesondere ihres ICE-Netzes die Frage 11, die nicht von dem Abgeordneten Uelhoff (CDU/CSU), sondern von dem Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) gestellt wurde. Bei der auf Seite 13319 bei Anlage 7 abgedruckten zweiten Frage handelt es sich um die Frage 11 des Abgeordneten Zierer und unten bei „zu Frage 11" um die entsprechende Antwort. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 17. 11. 89 * Antretter SPD 16. 11. 89 * Büchner (Speyer) SPD 17. 11. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 17. 11. 89 * Conradi SPD 17.11.89 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 17. 11. 89 Frau Eid GRÜNE 17. 11. 89 Fellner CDU/CSU 17.11.89 Gallus FDP 16.11.89 Gerster (Mainz) CDU/CSU 17. 11. 89 Dr. Götz CDU/CSU 17. 11. 89 Graf SPD 17.11.89 Dr. Haack SPD 17. 11. 89 Haack (Extertal) SPD 17. 11. 89 Dr. Haussmann FDP 17. 11. 89 Hedrich CDU/CSU 17.11.89 Heimann SPD 17.11.89 Kastning SPD 17.11.89 Frau Kelly GRÜNE 17. 11. 89 Klein (Dieburg) SPD 17. 11. 89 Klose SPD 16.11.89 Dr. Kreile CDU/CSU 17. 11. 89 Lennartz SPD 16.11.89 Lenzer CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Luuk SPD 17. 11. 89 Frau Dr. Niehuis SPD 17. 11. 89 Paintner FDP 17. 11.89 Rappe (Hildesheim) SPD 16. 11. 89 Reddemann CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Rock GRÜNE 17. 11. 89 Schäfer (Mainz) FDP 16. 11. 89 Dr. Scheer SPD 17. 11. 89 * Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17. 11. 89 Schröer (Mülheim) SPD 17. 11. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 17. 11. 89 Seehofer CDU/CSU 17. 11.89 Dr. Soell SPD 17. 11. 89* * Dr. Todenhöfer CDU/CSU 17. 11. 89 Toetemeyer SPD 16.11.89 Frau Trenz GRÜNE 17. 11. 89 Verheugen SPD 17.11.89 Volmer GRÜNE 17.11.89 Vosen SPD 16.11.89 Dr. Wieczorek SPD 17. 11. 89 Dr. Zimmermann CDU/CSU 17. 11. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann (beide CDU/CSU) zur Abstimmung Ober den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12 a) Mit dem Gesetz wird zwar ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht, weil der Revierausgleich und der Erschwerniszuschlag für niederflüchtige Kohle im wesentlichen über die Haushalte und den Selbstbehalt des Kohlebergbaus abgedeckt wird, aber es reicht bei weitem nicht aus. Aus der Sicht der Bürger und der Wirtschaft revierferner Länder ist u. a. insbesondere anzumerken: - dem CO2-Problem wird nicht Rechnung getragen - der „Kohlepfennig" ist zu hoch; die Abnahmeschritte sind viel zu klein - die Plafondierung des Ölausgleichs wurde nicht durchgesetzt; damit bleibt der Beitrag der Kraftwirtschaft zu gering - eine stärkere regionale Spreizung des Kohlepfennigs ist unterblieben, d. h. die Revierländer übernehmen nicht in erforderlichem Ausmaß die notwendige regionalpolitische Eigenverantwortung - der Konsens über den Einsatz von Kernenergie und Kohle bleibt von den SPD-geführten Regierungen der Revierländer aufgekündigt. Aus diesen Gründen können wir dem Gesetz nicht zustimmen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 10. November 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Viertes Gesetz zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes Gesetz zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz - OrthoptG) ... Gesetz zur Änderung des 2. Haushaltsstrukturgesetzes Gesetz zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte Gesetz zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zum Zusatzprotokoll vom 17. März 1978 zum Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen Gesetz zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride 13478* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarats Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Das vorliegende Änderungsgesetz sieht in § 1 unverändert vor, daß sämtliche Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom Deutschen Bundestag aus seiner Mitte gewählt werden. Der Bundesrat bedauert, daß der Deutsche Bundestag ihm nach wie vor eine Beteiligung in den Versammlungen des Europarates, der Westeuropäischen Union und auch in der Interparlamentarischen Union verwehrt und sich damit überzeugenden rechtlichen und fachlichen Gründen verschließt. Der Bundesrat erinnert an seine Entschließung vom 28. Juli 1950 (BR-Drucksache 602/50) sowie an den Gesetzentwurf der Bundesregierung (BR-Drucksache 467/57) und an seinen im wesentlichen Bleichlautenden Gesetzentwurf (BR-Drucksache 453/65), die eine Beteiligung auch des Bundesrates in der Versammlung des Europarates vorsahen. Die Beteiligung der Gesetzgebungsorgane des Bundes an der internationalen Zusammenarbeit muß nach Auffassung des Bundesrates im Einvernehmen zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat geregelt werden. Der Bundesrat ist davon überzeugt, daß eine Regelung gefunden werden kann, die den Interessen von Bundestag und Bundesrat gerecht wird. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 8. November 1989 ihren Antrag Zur politischen Entwicklung in Polen — Drucksache 11/ 5195 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachfolgenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2201 Drucksache 11/2619 Drucksache 11/4174 Drucksache 11/4644 Drucksache 11/5064 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/554 Drucksache 11/1677 Drucksache 11/3407 Drucksache 11/3802 Drucksache 11/3898 Drucksache 11/4611 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/3021 Nr. 2.3 Drucksache 11/4680 Nr. 2.4 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/3703 Nr. 2.10, 2.12-2.19, 2.21-2.25 Drucksache 11/3831 Nr. 11 Drucksache 11/4680 Nr. 2.10, 2.11 Drucksache 11/4758 Nr. 2.13-2.29 Drucksache 11/4874 Nr. 2.1 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/5051 Nr. 45-50 Drucksache 11/5145 Nr. 3.34 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/4680 Nr. 2.14 Anlage 4 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Emmerlich (SPD) (Drucksache 11/5641 Fragen 1 und 2) Aus welchen Gründen ist der Antrag von Frau T. A., verheiratet mit dem seit 1976 in der Bundesrepublik Deutschland lebenden und seit 1988 eine Aufenthaltsberechtigung innehabenden M. A. A., auf Erteilung eines Sichtvermerks von der deutschen Botschaft in Islamabad bis heute nicht beschieden worden? Trifft es zu, daß die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück bereits mit Schreiben vom 21. Juni 1988 und erneut mit Schreiben vom 13. Juli 1988 die Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks erteilt hatte? Zu Frage 1: Die Botschaft Islamabad hat bisher keinen Sichtvermerk ausgestellt, da nach ihren Erkenntnissen der erhebliche Verdacht besteht, daß der pakistanische Ehemann der Antragstellerin seine Aufenthaltserlaubnis im Bundesgebiet durch strafbare Handlungen erlangt hat. Er hat trotz fortbestehender Ehe mit der Antragstellerin und unter Vorlage gefälschter pakistanischer Scheidungsdokumente eine deutsche Staatsangehörige geheiratet. Nach der dadurch erlangten Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland hat er sich wieder von der deutschen Ehefrau scheiden lassen, um dann unter Vorlage einer neuen jedoch gefälschten pakistanischen Heiratsurkunde die Antragstellerin im Wege des Ehegattennachzuges in die Bundesrepublik Deutschland nachziehen zu lassen. Zu Frage 2: Mit Schreiben vom 21. 6. 1988 stimmte die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück der SichtvermerksErteilung für die Dauer eines Monats zu. Das Schreiben vom 13. 7.1988 stellt die Antwort der Ausländerbehörde auf die Bitte der Botschaft Islamabad dar, die geschilderten Verdachtsmomente zu überprüfen. Sie konnten durch die Ausländerbehörde damals nicht bestätigt werden, so daß die Botschaft weitere Ermittlungen vor Ort anstellen mußte. Die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse der Botschaft, die unter anderem den Verdacht auf Bigamie und Betrug bestätigen, wurden der Ausländerbehörde Osnabrück am 31. 10. 1989 zur abschließenden Stellungnahme übersandt, die noch nicht vorliegt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eckhard Stratmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Liebe Mitbürgerinnen! Liebe Mitbürger! Wenn wir heute abschließend über die Novellierung des Verstromungsgesetzes debattieren und entscheiden, müssen wir auch über die mittel- und langfristige Perspektive für die Kohlepolitik und damit auch für die Energiepolitik der Bundesrepublik sprechen.
    Die Zukunft der heimischen Steinkohle kann nur noch angesichts der drohenden Klimakatastrophe und



    Stratmann
    angesichts des fortschreitenden Waldsterbens diskutiert und konzipiert werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wer über die Sicherung der heimischen Steinkohle und der daran gebundenen Arbeitsplätze und über die Sicherung unseres Klimas sowie über radikale Maßnahmen auch gegen das Waldsterben, wie der Kollege Jung sie schon gefordert hat, nicht im Zusammenhang diskutiert, wer für sein Konzept nicht beides zum Thema macht, der begeht mindestens ein Vergehen an der Umwelt.
    Wir haben deswegen in die heutige Debatte unsere Anträge zum Umbau der heimischen Steinkohle und zum Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer eingebracht.
    Zunächst zu der anstehenden Novelle. Wir GRÜNEN lehnen die Novellierung des Verstromungsgesetzes aus zwei Gründen ab:
    Erstens. Implizit wird damit der Jahrhundertvertrag gebrochen — allen andersartigen Erklärungen zum Trotz. Statt der vereinbarten 45 Millionen Jahrestonnen in der Verstromung von 1990 bis 1995

    (Gerstein [CDU/CSU]: War nie vereinbart!)

    wird die Verstromungsmenge auf 40,9 Millionen t reduziert. — War exakt so vereinbart, im Text des Jahrhundertvertrages nachzulesen. — Das heißt im Klartext, daß die Jahresleistung von zwei Großzechen auf der Strecke bleiben wird oder eine entsprechende Zahl von Zechen teilweise stillgelegt werden muß, und zwar über den Kapazitätsschnitt hinaus, der schon 1987 beschlossen worden ist. Das hat zur Folge, daß weitere 4 000 Arbeitsplätze im Bergbau, in den eh schon sehr stark in Mitleidenschaft gezogenen Kohlerevieren verlorengehen.
    Während der Jahrhundertvertrag gebrochen wird, müht sich die Atomlobby gleichzeitig, insbesondere der RWE-Konzern, um die Wiederansnetznahme von Mülheim-Kärlich. Eindeutig findet damit der Verdrängungsprozeß von heimischer Steinkohle durch Atomenergie statt. Auch aus dem Grunde lehnen wir den Bruch des Jahrhundertvertrages und damit die Verstromungsnovelle ab.
    Weitere Unsicherheit für die Verstromungsmenge selbst von 40,9 Millionen t kommt in der Verhandlungslösung der Bundesregierung mit der EG-Kommission zum Ausdruck. Es ist vereinbart worden: Wenn der Ölpreis in den Jahren bis 1993 wieder fällt, statt — wie derzeit — leicht anzusteigen, muß über die Kohlemenge von 40,9 Millionen t neu verhandelt werden. Dies ist ein großer, zusätzlicher Unsicherheitsfaktor. Denn eine Neuaufnahme der Verhandlungen kann nur heißen, daß weitere Schnitte in das Mengengerüst von dann 40,9 Millionen t vorgenommen werden.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Abwarten!)

    Ferner kommt Unsicherheit dadurch zustande, daß selbst führende EVU-Vertreter wie Herr Gieske, Chef von RWE, erklärt haben, die 40,9 Millionen t, wie in der Novelle vorgesehen, seien für das RWE keineswegs verbindlich. Gieske ist nicht irgendwer, sondern bemüht sich als Chef von RWE derzeit um die Wiederinbetriebnahme von Mülheim-Kärlich, genau in dem
    Zusammenhang, den ich schon angesprochen habe. Und Gieske ist schließlich von der Bundesregierung in die Mikat-Kommission berufen worden, um eine Anschlußregelung für den Jahrhundertvertrag auszuhandeln.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Das ist auch gut so!)

    Das heißt: Hier haben wir den atomaren Hecht im kohlepolitischen Karpfenteich. Das kann ich nur als eine weitere große politische Gefährdung der Verstromungsmengen der heimischen Steinkohle ansehen.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Sie haben den Konsens zwischen Kohle und Kernenergie nie verstanden!)

    Zweiter Grund, warum wir die Verstromungsnovelle ablehnen: Der Kohlepfennig ist aus ökonomischen und ökologischen Gründen ein völlig ungeeignetes Instrument, um eine ökologische und soziale Sicherung für die heimische Steinkohle zu gewährleisten. Deswegen wollen wir das Instrument „Kohlepfennig" aber nicht ersatzlos streichen, sondern auf ein geeignetes Instrument umstellen, nämlich auf eine Primärenergie- und Atomstromsteuer, die wir so angelegt haben, daß wir ein jährliches Mittelaufkommen von ca. 50 Milliarden DM haben,

    (Gerstein [CDU/CSU]: Die deutsche Wirtschaft wird sich freuen!)

    also in der Größenordnung der Energiekosteneinsparung, die die bundesdeutsche Volkswirtschaft infolge des Ölpreisverfalls seit 1985 pro Jahr realisiert hat. Also, volkswirtschaftlich und von der internationalen Konkurrenzfähigkeit her verkraftbar.
    Die Einnahmen aus der Primärenergie- und Atomstromsteuer sollen für ein radikales Programm zum Klimaschutz ausgegeben werden. Herr Jung, wenn Sie das schon einfordern, müssen Sie auch sagen, mit welchen Mitteln Sie das machen wollen.

    (Jung [Düsseldorf] [SPD]: Das habe ich ja gesagt!)

    Die zwar notwendige, aber relativ geringe Mineralölsteuererhöhung, die die SPD im Rahmen ihres Ökosteuerkonzeptes lediglich vorschlägt, ist so gering, daß sie mit diesen finanziellen Mitteln ein radikales Programm zum Klimaschutz, zur Energiewende nicht finanzieren kann. Weiter wollen wir aus diesem Mittelaufkommen der Primärenergiesteuer gleichzeitig den Verstromungsfonds finanzieren. Dafür haben wir dann entsprechend hinreichende Mittel zur Hand.
    Über 1995 hinaus fordern wir eine Anschlußregelung an den Jahrhundertvertrag bis 2010, die allerdings wieder im Angesicht von Klimakatastrophe und Waldsterben konzipiert werden muß. Das heißt: Wir müssen heute deutlich sagen, wir brauchen ab 1995 schrittweise deutlich weniger heimische Steinkohle in der Verstromung.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Da ist der Pferdefuß!)

    — Das ist kein Pferdefuß. Das sagen Sie genauso, das
    sagt auch die SPD, das sagt auch die IG Bergbau und
    Energie, ohne das so deutlich auszusprechen wie wir.



    Stratmann
    Wir sprechen es deutlich aus, damit heute schon eine entsprechende, mittelfristig angelegte regionale Strukturpolitik aufgelegt werden kann, die ökologisch verträgliche Ersatzarbeitsplätze rechtzeitig zur Verfügung stellt.
    Ich freue mich darüber, daß jetzt auch die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen in der Person von Staatssekretär Clement gerade in der letzten Woche erklärt hat, eine Kohlevorrangpolitik kann aus ökologischen Gründen nicht mehr vertreten werden,

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU) was wir seit Jahr und Tag gefordert haben.

    Ich freue mich darüber, daß jetzt Clement — zumindest verbal — sagt, wir müssen der Energieeinsparung und den erneuerbaren Energiequellen Vorrang geben. Wenn er dann allerdings ankündigt, zu diesem Zweck im nächsten Landeshaushalt 1990, also im Wahlkampfjahr, den Mitteleinsatz für erneuerbare Energiequellen von 18 Millionen DM auf 26 Millionen DM, also um 8 Millionen DM, bei einem Landeshaushalt von über 60 Milliarden DM zu erhöhen, dann kann ich nur sagen, er bedient sich zu diesem Zweck aus der Portokasse; es ist ein lächerlicher Betrag. Hier wird mal wieder typisch sozialdemokratisch mit Worten ökologisch geklingelt, mit Taten nichts gemacht.
    Dieser angekündigten Erhöhung um 8 Millionen DM, also sozusagen den Kosten für Porto und Briefmarken, aus dem Landeshaushalt steht entgegen, daß die Landesregierung das Kohleheizkraftwerk- und Fernwärmeausbauprogramm gestrichen hat. Hier müßte mit Milliarden an Mitteln hereingegangen werden, um rationelle Energieverwendung im Interesse der heimischen Steinkohle und der Umwelt zu fördern, die heimische Steinkohle zu sichern und Ersatzarbeitsplätze beim Bau von dezentralen Heizkraftwerken und beim Ausbau von Fern- und Nahwärme zu schaffen. Trotzdem finde ich es gut, daß sich auf der konzeptionellen Ebene bei der Landesregierug NRW etwas tut. Ich hoffe, daß bald auch die Gelegenheit kommt, über solche kohle- und energiepolitischen Konzeptionen mit der Landes-SPD in konstruktive Gespräche einzutreten.
    — Danke schön.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Sprung.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rudolf Sprung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist kein Geheimnis, sondern hinlänglich bekannt, daß der Kohlepfennig, das Verstromungsgesetz, bei den revierfernen Ländern — das gilt zumindest für die drei größten von ihnen — auf keine große Gegenliebe stößt. Das gilt auch für die vorliegende Novellierung, insbesondere für die Höhe der Ausgleichsabgabe für die nächsten vier Jahre. Ich meine, die revierfernen Länder haben gute Gründe dafür. Sie bemängeln immer wieder, daß die jeweiligen Regelungen — und das gilt auch für die vorliegende Novellierung — weder den energiepolitischen noch den finanzpolitischen Erfordernissen Rechnung tragen. Sie kritisieren — und ich meine, das tun sie zu Recht — , daß die Kosten der Verstromung inländischer Steinkohle nicht gerecht verteilt sind. Sie
    weisen darauf hin, daß sie mit dem Kohlepfennig erhebliche Transferleistungen erbringen, die sich allein im letzten Jahr 1988 auf rund 1,3 Milliarden DM beliefen, von denen mehr als 1 Milliarde DM in die beiden Kohleförderländer Nordrhein-Westfalen und Saarland geflossen sind. Sie bemängeln, daß sie Vorschläge für eine gerechtere Lastenverteilung in Form einer regionalen Differenzierung der Ausgleichsabgabe gemacht hätten, mit denen sie bisher nur auf taube Ohren gestoßen seien.
    Ich meine, meine Damen und Herren, daß es das gute Recht der revierfernen Länder ist, ihre Interessen genauso geltend zu machen, wie es die Kohleländer tun. Was die revierfernen Länder aber besonders kritisch anmerken, ist die Aufkündigung des früheren energiepolitischen Konsenses über die gemeinsame Nutzung von Kohle und Kernenergie.
    Die revierfernen Länder haben sich stets zur Solidarität mit den Kohleländern bekannt.

    (Hinsken [CDU/CSU]: Richtig!)

    Sie waren sich darüber im klaren, daß der Kohlebergbau mit seinen Problemen nicht alleingelassen werden dürfte.

    (Hinsken [CDU/CSU]: Auch richtig!)

    Aber, meine Damen und Herren, sie durften Ihrerseits auch davon ausgehen, daß umgekehrt der Konsens in der Energiepolitik erhalten bleiben würde, den es ja einmal gab. Dieser Konsens war die Grundlage für die Verstromungsregelung. Das sollten Sie bitte nicht vergessen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Mit der Forderung der SPD nach einem Ausstieg aus der Kernenergie ist dieser Konsens aufgekündigt worden.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Aber, meine Damen und Herren, es sind ja nicht nur die revierfernen Länder, die den Verlust der Gemeinsamkeit in der Energiepolitik beklagen. Genauso sehen es die Versorgungsunternehmen. Die Gräben in dieser Frage sind inzwischen tiefer denn je. Und jetzt ein Zitat, Herr Jung:
    Überwinden Sie in unser aller Interesse ideologische Schranken und geben Sie der Verstromungswirtschaft einen verläßlichen, langfristig gesicherten Rahmen für ihre Investitionsplanung unter Einschluß von Kohle- u n d Kernergie. Orientieren Sie sich am Wohl der Bürger und nicht am kurzfristigen Wahlerfolg.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, diese Worte waren in der letzten Woche in Braunlage im Harz, an die Politiker gerichtet, vom Vorstandsvorsitzenden der RheinischWestfälischen Elektrizitätswerk AG auf einem Workshop zu hören.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Der also zu Unrecht hier beschimpft worden ist!)

    — Sie können gleich die Antwort hören, und zwar die
    Antwort von Ihrer Seite, des nordrhein-westfälischen
    Wirtschaftsministers auf der gleichen Veranstaltung:



    Dr. Sprung
    Kernenergie ist zur künftigen Energieversorgung nicht erforderlich.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, wie kann man da die Haltung der revierfernen Länder kritisieren? Bei einigen von ihnen findet die Stromerzeugung zu mehr als 50 % — in Bayern z. B. zu 63,7 %, in Niedersachsen sogar zu 75 % — über die Kernenergie statt. Darauf zahlen Sie einen Kohlepfennig, der mit einem deutlichen Finanztransfer zu den Kohleländern verbunden ist.
    Da mühen sich die einen, zu niedrigeren Strompreisen zu gelangen und damit einen Beitrag zu leisten, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu verbessern und Arbeitsplätze zu sichern — zur Wettbewerbsfähigkeit: eine Reihe von Branchen ist durch zu hohe Strompreise gefährdet, auf jeden Fall nach 1992 —, und die anderen nehmen für sich in Anspruch, daß sie allein über die Energiepolitik zu entscheiden hätten und daß dabei Preis- und Kostenaspekte keine Rolle zu spielen hätten. So einfach ist das wahrhaftig nicht.
    Wenn es allerdings nach dem Chef der NRW-Staatskanzlei ginge, so würde künftig nicht mehr die Kohle einen Vorrang für die Stromgewinnung haben, sondern die Sonne; also künftig Sonnevorrang statt Kohlevorrang und außerdem, Herr Jung, keine festgeschriebenen Mengen mehr für die Kohle. Ist das das neue Energiekonzept der SPD?
    Wir müssen akzeptieren, daß die Frage der Sicherheit unserer nationalen Energieversorgung nur noch bedingt — wenn überhaupt — in Zukunft das Kriterium für den Einsatz der Steinkohle zur Stromerzeugung sein kann. Es gibt mehr als genug Steinkohle auf dem Weltmarkt und zu einem Drittel der Förderkosten in der Bundesrepublik. Das muß Konsequenzen haben.
    Die Mikat-Kommission wird diese veränderte Situation mit in Rechnung zu stellen haben. Die revierfernen Länder gehen davon aus, daß eine Anschlußregelung für den Jahrhundertvertrag dieses Faktum nicht übersehen kann. Dabei sind sie sich durchaus darüber im klaren, daß Anpassungsmaßnahmen mit genügend langen Vorlaufzeiten gekoppelt und sozial- und regionalverträglich ausgestaltet werden müssen. Aber Anpassungen müssen erfolgen.
    Was die Regelungen in der Novelle im einzelnen betrifft, so ist es zu begrüßen, daß der Verstromungsfonds künftig durch eine Reihe von Maßnahmen finanziell entlastet wird. Dies gilt für die Erschwerniszuschläge für niederflüchtige Kohle ebenso wie für den Revierausgleich, auch wenn es insofern wieder nur eine halbe Maßnahme ist, als an ihre Stelle Zuschüsse aus Haushaltsmitteln des Bundes und der Bergbauländer treten.
    In die gleiche Richtung einer Entlastung des Verstromungsfonds zielt der progressiv ansteigende pauschale Selbstbehalt. Unzureichend ist nach meiner Meinung der Verzicht der EVU auf Ansprüche in Höhe von 650 Millionen DM für fünf Jahre in Verbindung mit der Festschreibung der Abnahmemenge auf 40,9 Millionen t.
    Ich wünsche mir sehr, daß die Mikat-Kommission einen Bericht vorlegt, der auch die berechtigten Anliegen der revierfernen Länder berücksichtigt und ihnen damit eine uneingeschränkte Zustimmung zu einer Anschlußregelung erlaubt.
    Ich danke Ihnen, meine Damen und Herren. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)