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ID1117606000

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    Plenarprotokoll 11/176 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 176. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13325 A Absetzung der Punkte 12 c) und e) sowie 17 von der Tagesordnung 13326 A Änderung des Beschlusses betr. die Überweisung des Entwurfs eines Wohnungsbauförderungsgesetzes an Ausschüsse . . . . 13326 A Nachträgliche Überweisung des Entwurfs eines Dritten Rechtsbereinigungsgesetzes an den Verteidigungsausschuß zur Mitberatung 13326 A Begrüßung einer Delegation finnischer Parlamentarier 13380 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und für Aktuelle Stunden in der Sitzungswoche ab 27. November 1989 . . 13397 C Tagesordnungspunkt 10: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Polenreise und zur Lage in der DDR b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Nichtigkeitserklärung zum Hitler-StalinPakt (Drucksache 11/5273) c) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einführung des Themas „Europäische Friedensordnung" in den KSZE-Prozeß (Drucksache 11/5276) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Verurteilung des Hitler-Stalin-Paktes (Drucksache 11/5683) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD zur Öffnung der deutsch-deutschen Grenze und zur Deutschlandpolitik (Drucksache 11/5691) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zur Unterstützung der Reformen und Soforthilfe für Polen (Drucksache 11/5692) Dr. Kohl, Bundeskanzler 13326D Brandt SPD 13335 C Dr. Waigel CDU/CSU 13340A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 13344 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 13347 A Momper, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 13352 C Rühe CDU/CSU 13356A Koschnick SPD 13361A Genscher, Bundesminister AA 13364 B Frau Dr. Schreyer, Senator des Landes Berlin 13367 A Roth SPD 13368B Dr. Hornhues CDU/CSU 13370 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13372 D Bahr SPD 13375 C Wüppesahl fraktionslos 13377 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Stobbe SPD 13379 B Becker (Nienberge) SPD (nach § 31 GO) 13380D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (nach § 31 GO) 13381 A Tagesordnungspunkt 11: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates betreffend die Transparenz von Maßnahmen zur Regelung der Preisfestsetzung für Arzneimittel für den menschlichen Gebrauch und ihre Einbeziehung in die staatlichen Krankenversicherungssysteme (Drucksachen 11/138 Nr. 3.45, 11/392, 11/1191) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 136 zu Petitionen (Drucksache 11/5473) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 20. April 1989 zu dem Protokoll zu dem Europäischen Abkommen zum Schutz von Fernsehsendungen (Drucksachen 11/5319, 11/5696) d) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren (Drucksachen 11/5585, 11/5701) e) Zweite und dritte Beratung des von dem Abgeordneten Dr. Pick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung (Drucksachen 11/5483, 11/5701) f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs (Drucksachen 11/5584, 11/5673) 13381 C Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen und die Förderung ihrer Entwicklung, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen in der Gemeinschaft (Drucksachen 11/4405 Nr. 3.3, 11/4860) 13382 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Richtlinie des Rates zur Einführung eines gemeinschaftlichen Verfahrens zur Gewährleistung der Transparenz der vom industriellen Endverbraucher zu zahlenden Gas- und Strompreise zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf einer Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1056/72 über die Mitteilung der Investitionsvorhaben von gemeinschaftlichem Interesse auf dem Erdöl-, Erdgas- und Elektrizitätssektor an die Kommission zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Transit von Elektrizitätslieferungen über die großen Netze (Drucksachen 11/5497 Nr. 2.5, 2.6, 11/5642 Nr. 3.10, 11/5693) 13382 C Zusatztagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts (Drucksache 11/5700) 13382 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (Drucksache 11/5392) aa) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft (Drucksache 11/5646) bb) Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 11/5649) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksachen 11/5318, 11/5647) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann und der Fraktion DIE GRÜNEN: Umbaukonzept für die heimische Steinkohle: Neuer Konsens zur Sicherung der Arbeitsplätze im Bergbau und zum ökologischen Umbau der Kohlereviere (Drucksachen 11/1476, 11/5633) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 III f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ersatz des Kohlepfennigs durch eine Primärenergie- und Atomstromsteuer (Drucksachen 11/3655, 11/5634) Gerstein CDU/CSU 13384 C Müller (Wadern) CDU/CSU 13384 D Jung (Düsseldorf) SPD 13386 C Dr.-Ing. Laermann FDP 13388 C Stratmann GRÜNE 13389 D Dr. Sprung CDU/CSU 13391 B Schreiner SPD 13392 C Beckmann, Parl. Staatssekretär BMWi . 13395 C Tagesordnungspunkt 13: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksachen 11/3919, 11/5532) b) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Gesetz) (Drucksachen 11/1844, 11/5532, 11/5617) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag des Abgeordneter Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umweltverträglichkeitsprüfung (Drucksachen 11/1902, 11/5532) d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesberggesetzes (Drucksachen 11/4015, 11/5601) Brauer GRÜNE (zur GO) 13398 C Dr. Rüttgers CDU/CSU (zur GO) 13398 D Frau Weyel SPD (zur GO) 13399 A Dörflinger CDU/CSU 13399 A Frau Dr. Hartenstein SPD 13401 C Baum FDP 13404 A Brauer GRÜNE 13405 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 13406 B Kiehm SPD 13408 B Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Antrag des Abgeordneten Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des deutsch-brasilianischen Abkommens über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu dem Antrag des Abgeordneten Stratmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kündigung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrages von 1975 (Drucksachen 11/5266, 11/5358, 11/5624) Bachmaier SPD 13410 C Jäger CDU/CSU 13411D Stratmann GRÜNE 13414A, 13419B Timm FDP 13415B Frau Ganseforth SPD 13416C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13417 C Zusatztagesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen (Drucksachen 11/5289, 11/5495, 11/5623, 11/ 5676) Schulhoff CDU/CSU 13420 D Opel SPD 13422 C Gattermann FDP 13424 D Hüser GRÜNE 13425 D Tagesordnungspunkt 15: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung von Eingliederungsleistungen für Aussiedler und Übersiedler (Eingliederungsanpassungsgesetz — EinglAnpG) (Drucksachen 11/5110, 11/5677, 11/5678) Dr. Czaja CDU/CSU 13427 B Frau Hämmerle SPD 13428 D Lüder FDP 13430A Meneses Vogl GRÜNE 13431 A Sielaff SPD 13432 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 13433 B Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Unterhaltssicherungsgesetzes und des Arbeitsplatzschutzgesetzes (Drucksachen 11/5058, 11/5614, 11/5618) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Breuer CDU/CSU 13435 D Steiner SPD 13436 D Nolting FDP 13437 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 13438 C Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu dem Bericht und den Empfehlungen der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 5. November 1987 (Drucksachen 11/220, 11/311, 11/403, 11/979): Zur Notwendigkeit und Ausgestaltung einer ständigen Beratungskapazität für Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rüttgers, Dr. Kronenberg, Dr. Mahlo, Kraus, Lenzer und der Fraktion der CDU/ CSU sowie des Abgeordneten Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag des Abgeordneten Schreiner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Schreiner, Westphal, Bulmahn, Paterna, Vosen, Catenhusen, Fischer (Homburg), Ganseforth, Grunenberg, Lohmann (Witten), Nagel, Seidenthal, Vahlberg, Bernrath, Dr. Klejdzinski, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Technikfolgenabschätzung und -gestaltung beim Deutschen Bundestag zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Institutionalisierung von TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Praxis und Perspektiven der Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung (Drucksachen 11/4606, 11/4749, 11/4377, 11/4832, 11/4828, 11/5489) Dr. Rüttgers CDU/CSU 13440 B Schreiner SPD 13442 B Dr. Hitschler FDP 13444 D Frau Rust GRÜNE 13446 D Dr. Kronenberg CDU/CSU 13448 C Frau Bulmahn SPD 13450 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Nickels, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Errichtung einer Gedenk- und Dokumentationsstätte im ehemaligen Konzentrationslager Salzgitter-Drütte (Drucksache 11/786) Frau Dr. Vollmer GRÜNE 13452 C Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 13453 B Schmidt (Salzgitter) SPD 13454 A Lüder FDP 13455 A Tagesordnungspunkt 19: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust, Frau Olms, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sanktionen gegen die Militärdiktatur in Chile (Drucksachen 11/894, 11/3930) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung für die Bemühungen um Aufklärung der Menschenrechtsverletzungen in Chile und um Gerechtigkeit für ihre Opfer (Drucksachen 11/2985, 11/3931) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Aufnahme der in Chile mit der Todesstrafe bedrohten politischen Gefangenen (Drucksachen 11/2986, 11/4391) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung der Oppositionspresse in Chile (Drucksachen 11/2987, 11/3929) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Präsidentschaftswahlen in Chile (Drucksache 11/5688) Meneses Vogl GRÜNE 13456 D Dr. Müller CDU/CSU 13457 C Waltemathe SPD 13458B Irmer FDP 13459 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 V Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 13460 C Meneses Vogl GRÜNE (Erklärung nach § 31 G0) 13461 B Dr. Müller CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13461 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Stopp des Abbaus von Qualifizierungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Drucksache 11/5467) Andres SPD 13462A, 13469 A Scharrenbroich CDU/CSU 13464 A Hoss GRÜNE 13467 B Heinrich FDP 13467 D Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 13470 C Andres SPD (Erklärung nach § 30 GO) . 13472 A Vizepräsidentin Renger 13472 B Zusatztagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln (Drucksachen 11/1745, 11/4421) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über mit ionisierenden Strahlen behandelte Lebensmittel und Lebensmittelbestandteile (Drucksachen 11/4081 Nr. 2.14, 11/4186, 11/5104) Frau Saibold GRÜNE 13472 D Frau Limbach CDU/CSU 13473 C Frau Dr. Götte SPD 13473 D Frau Würfel FDP 13474 C Chory, Staatssekretär BMJFFG 13475 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/5641 vom 10. November 1989 — 13381 C Nächste Sitzung 13475 D Berichtigung 13476 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13477* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann zur Abstimmung über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12a) 13477* C Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 13477* D Anlage 4 Nichterteilung eines Sichtvermerks für die Ehefrau des in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Mohamed Askcen Awan durch die deutsche Botschaft in Islamabad; Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks durch die Ausländerbehörde in Osnabrück MdlAnfr 1, 2 — Drucksache 11/5641 — Dr. Emmerlich SPD SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 13478* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 13325 176. Sitzung Bonn, den 16. November 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    13476 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Berichtigung 175. Sitzung, Seite IV linke Spalte: Bei Anlage 7 betrifft die Inhaltsangabe in den Zeilen 5 bis 7 Umschichtung der Mittel für die Magnetbahn „Transrapid" zugunsten der Bahn insbesondere ihres ICE-Netzes die Frage 11, die nicht von dem Abgeordneten Uelhoff (CDU/CSU), sondern von dem Abgeordneten Zierer (CDU/CSU) gestellt wurde. Bei der auf Seite 13319 bei Anlage 7 abgedruckten zweiten Frage handelt es sich um die Frage 11 des Abgeordneten Zierer und unten bei „zu Frage 11" um die entsprechende Antwort. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 17. 11. 89 * Antretter SPD 16. 11. 89 * Büchner (Speyer) SPD 17. 11. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 17. 11. 89 * Conradi SPD 17.11.89 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 17. 11. 89 Frau Eid GRÜNE 17. 11. 89 Fellner CDU/CSU 17.11.89 Gallus FDP 16.11.89 Gerster (Mainz) CDU/CSU 17. 11. 89 Dr. Götz CDU/CSU 17. 11. 89 Graf SPD 17.11.89 Dr. Haack SPD 17. 11. 89 Haack (Extertal) SPD 17. 11. 89 Dr. Haussmann FDP 17. 11. 89 Hedrich CDU/CSU 17.11.89 Heimann SPD 17.11.89 Kastning SPD 17.11.89 Frau Kelly GRÜNE 17. 11. 89 Klein (Dieburg) SPD 17. 11. 89 Klose SPD 16.11.89 Dr. Kreile CDU/CSU 17. 11. 89 Lennartz SPD 16.11.89 Lenzer CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Luuk SPD 17. 11. 89 Frau Dr. Niehuis SPD 17. 11. 89 Paintner FDP 17. 11.89 Rappe (Hildesheim) SPD 16. 11. 89 Reddemann CDU/CSU 17. 11. 89 * Frau Rock GRÜNE 17. 11. 89 Schäfer (Mainz) FDP 16. 11. 89 Dr. Scheer SPD 17. 11. 89 * Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 17. 11. 89 Schröer (Mülheim) SPD 17. 11. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 17. 11. 89 Seehofer CDU/CSU 17. 11.89 Dr. Soell SPD 17. 11. 89* * Dr. Todenhöfer CDU/CSU 17. 11. 89 Toetemeyer SPD 16.11.89 Frau Trenz GRÜNE 17. 11. 89 Verheugen SPD 17.11.89 Volmer GRÜNE 17.11.89 Vosen SPD 16.11.89 Dr. Wieczorek SPD 17. 11. 89 Dr. Zimmermann CDU/CSU 17. 11. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hinsken und Lattmann (beide CDU/CSU) zur Abstimmung Ober den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (TOP 12 a) Mit dem Gesetz wird zwar ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht, weil der Revierausgleich und der Erschwerniszuschlag für niederflüchtige Kohle im wesentlichen über die Haushalte und den Selbstbehalt des Kohlebergbaus abgedeckt wird, aber es reicht bei weitem nicht aus. Aus der Sicht der Bürger und der Wirtschaft revierferner Länder ist u. a. insbesondere anzumerken: - dem CO2-Problem wird nicht Rechnung getragen - der „Kohlepfennig" ist zu hoch; die Abnahmeschritte sind viel zu klein - die Plafondierung des Ölausgleichs wurde nicht durchgesetzt; damit bleibt der Beitrag der Kraftwirtschaft zu gering - eine stärkere regionale Spreizung des Kohlepfennigs ist unterblieben, d. h. die Revierländer übernehmen nicht in erforderlichem Ausmaß die notwendige regionalpolitische Eigenverantwortung - der Konsens über den Einsatz von Kernenergie und Kohle bleibt von den SPD-geführten Regierungen der Revierländer aufgekündigt. Aus diesen Gründen können wir dem Gesetz nicht zustimmen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 10. November 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Viertes Gesetz zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes Gesetz zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes Gesetz über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz - OrthoptG) ... Gesetz zur Änderung des 2. Haushaltsstrukturgesetzes Gesetz zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte Gesetz zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zum Zusatzprotokoll vom 17. März 1978 zum Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen Gesetz zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride 13478* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 176. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1989 Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarats Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Das vorliegende Änderungsgesetz sieht in § 1 unverändert vor, daß sämtliche Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom Deutschen Bundestag aus seiner Mitte gewählt werden. Der Bundesrat bedauert, daß der Deutsche Bundestag ihm nach wie vor eine Beteiligung in den Versammlungen des Europarates, der Westeuropäischen Union und auch in der Interparlamentarischen Union verwehrt und sich damit überzeugenden rechtlichen und fachlichen Gründen verschließt. Der Bundesrat erinnert an seine Entschließung vom 28. Juli 1950 (BR-Drucksache 602/50) sowie an den Gesetzentwurf der Bundesregierung (BR-Drucksache 467/57) und an seinen im wesentlichen Bleichlautenden Gesetzentwurf (BR-Drucksache 453/65), die eine Beteiligung auch des Bundesrates in der Versammlung des Europarates vorsahen. Die Beteiligung der Gesetzgebungsorgane des Bundes an der internationalen Zusammenarbeit muß nach Auffassung des Bundesrates im Einvernehmen zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat geregelt werden. Der Bundesrat ist davon überzeugt, daß eine Regelung gefunden werden kann, die den Interessen von Bundestag und Bundesrat gerecht wird. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 8. November 1989 ihren Antrag Zur politischen Entwicklung in Polen — Drucksache 11/ 5195 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachfolgenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2201 Drucksache 11/2619 Drucksache 11/4174 Drucksache 11/4644 Drucksache 11/5064 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/554 Drucksache 11/1677 Drucksache 11/3407 Drucksache 11/3802 Drucksache 11/3898 Drucksache 11/4611 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/3021 Nr. 2.3 Drucksache 11/4680 Nr. 2.4 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/3703 Nr. 2.10, 2.12-2.19, 2.21-2.25 Drucksache 11/3831 Nr. 11 Drucksache 11/4680 Nr. 2.10, 2.11 Drucksache 11/4758 Nr. 2.13-2.29 Drucksache 11/4874 Nr. 2.1 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/5051 Nr. 45-50 Drucksache 11/5145 Nr. 3.34 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/4680 Nr. 2.14 Anlage 4 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Emmerlich (SPD) (Drucksache 11/5641 Fragen 1 und 2) Aus welchen Gründen ist der Antrag von Frau T. A., verheiratet mit dem seit 1976 in der Bundesrepublik Deutschland lebenden und seit 1988 eine Aufenthaltsberechtigung innehabenden M. A. A., auf Erteilung eines Sichtvermerks von der deutschen Botschaft in Islamabad bis heute nicht beschieden worden? Trifft es zu, daß die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück bereits mit Schreiben vom 21. Juni 1988 und erneut mit Schreiben vom 13. Juli 1988 die Zustimmung zur Erteilung des Sichtvermerks erteilt hatte? Zu Frage 1: Die Botschaft Islamabad hat bisher keinen Sichtvermerk ausgestellt, da nach ihren Erkenntnissen der erhebliche Verdacht besteht, daß der pakistanische Ehemann der Antragstellerin seine Aufenthaltserlaubnis im Bundesgebiet durch strafbare Handlungen erlangt hat. Er hat trotz fortbestehender Ehe mit der Antragstellerin und unter Vorlage gefälschter pakistanischer Scheidungsdokumente eine deutsche Staatsangehörige geheiratet. Nach der dadurch erlangten Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland hat er sich wieder von der deutschen Ehefrau scheiden lassen, um dann unter Vorlage einer neuen jedoch gefälschten pakistanischen Heiratsurkunde die Antragstellerin im Wege des Ehegattennachzuges in die Bundesrepublik Deutschland nachziehen zu lassen. Zu Frage 2: Mit Schreiben vom 21. 6. 1988 stimmte die Ausländerbehörde der Stadt Osnabrück der SichtvermerksErteilung für die Dauer eines Monats zu. Das Schreiben vom 13. 7.1988 stellt die Antwort der Ausländerbehörde auf die Bitte der Botschaft Islamabad dar, die geschilderten Verdachtsmomente zu überprüfen. Sie konnten durch die Ausländerbehörde damals nicht bestätigt werden, so daß die Botschaft weitere Ermittlungen vor Ort anstellen mußte. Die zuletzt gewonnenen Erkenntnisse der Botschaft, die unter anderem den Verdacht auf Bigamie und Betrug bestätigen, wurden der Ausländerbehörde Osnabrück am 31. 10. 1989 zur abschließenden Stellungnahme übersandt, die noch nicht vorliegt.
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    Rede von Volker Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In der ersten Lesung habe ich von dem Scherbenhaufen Ihrer Kohlepolitik gesprochen, den die Koalition mit der Novelle zum Dritten Verstromungsgesetz zu kitten versucht. Das ist Ihnen bis zum heutigen Tag nicht gelungen. Wenn ich das sage, verletze ich hier keine Friedenspflicht, sondern stelle nur die Wahrheit fest. Das ist Ihnen nicht gelungen, weil zu viele Fragen offengeblieben sind, die die Sicherung des Jahrhundertvertrages betreffen. Das war ja das erklärte Ziel des Gesprächs, das der Bundeskanzler im August mit den Ministerpräsidenten der Bergbauländer geführt hat.
    Wir haben Ihnen unsere Mitarbeit angeboten und das auch öffentlich deutlich gemacht. Herr Gerstein, ich meine, Sie können das bestätigen. Aber Sie haben davon keinen Gebrauch gemacht. Die schwerwiegenden Risiken, die nach wie vor vorhanden sind, haben Sie also allein zu verantworten. Sie verantworten es, ob der Bundeskanzler sein Wort an die Bergleute halten kann oder ob er wortbrüchig wird.
    Meine Damen und Herren, wenn wir der Verstromungsnovelle heute dennoch zustimmen, dann sind für uns dafür zwei Gründe maßgebend. Zum einen wollen wir das Ergebnis des Gesprächs beim Bundeskanzler nicht in Frage stellen. Im Gegenteil: Wir wollen es befestigen helfen.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Das ist gut! — Dr. Unland [CDU/CSU]: Das ist konstruktiv!)

    Zum anderen wollen wir demonstrieren, daß die Bundesregierung, wenn sie nationale Positionen und Kompetenzen in der Kohlepolitik gegen die angemaßten Interventionen der Europäischen Kommission verteidigt, auf die Unterstützung der Opposition rechnen kann.

    (Beifall bei der SPD)

    Das kann uns allerdings nicht daran hindern, die offengebliebenen Fragen klar zu benennen. Ich möchte hier nur die größten Risiken erwähnen, die die Bundesregierung in den kommenden Wochen und Monaten beseitigen muß.



    Jung (Düsseldorf)

    Erstens. Die Vertragspartner des Jahrhundertvertrages müssen zu den 40,9 Millionen Tonnen Kohle, die bis 1995 jährlich verstromt werden sollen, stehen. Wir brauchen eine klare und eindeutige Erklärung der Stromversorger in der VDEW und der Eigenerzeuger in der VIK, von der Rücktrittsmöglichkeit im Jahrhundertvertrag keinen Gebrauch zu machen. Wir brauchen ferner eine Erklärung der Elektrizitätsversorgungsunternehmen, daß sie die Stundung des Ölausgleichs akzeptieren.
    Zweitens. Die Herausnahme des Revierausgleichs und der Erschwemiszuschläge für die niederflüchtige Kohle aus dem Verstromungsfonds darf nicht die Existenz ganzer Zechengesellschaften gefährden. Wir Sozialdemokraten sind der Auffassung, daß den Bergbauunternehmen beim Selbstbehalt insgesamt höchstens 25 % zugemutet werden können. Bis 1993 sind das etwa 400 Millionen DM. Die Bundesregierung muß durch eine entsprechende Haushaltsvorsorge die restlichen 1,5 Milliarden DM bereitstellen, um die Existenz der Außenzechen zu sichern. Das Saarland kann bei seiner äußerst kritischen Finanzsituation keine anteilige Finanzierung für den ausfallenden Revierausgleich übernehmen. Wir erwarten daher, daß die Gespräche zwischen der Bundesregierung und dem Saarland, die noch nicht zum Abschluß gekommen sind, noch in diesem Jahr zu einem positiven Abschluß gebracht werden.
    Die Bundesregierung trägt die Verantwortung dafür, daß es zu keinem Zechensterben kommt. Das gilt nicht nur bis zur Bundestagswahl. Das muß auch für die Anschlußregelung nach 1995 gelten.

    (Beifall bei der SPD — Gerstein [CDU/CSU]: Dann gehen Sie davon aus, daß das die gleiche Bundesregierung ist! Das ist gut!)

    Meine Damen und Herren, die Bergleute wissen ganz genau, daß Planungssicherheit nicht nur bis zum Wahltag reichen kann, sondern langfristig, d. h. über das Jahr 2000 hinaus, gewährt werden muß.

    (Lattmann [CDU/CSU]: Sagen Sie das der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen!)

    Drittens. Es ist die Aufgabe der Mikat-Kommission, dazu ein Gesamtkonzept vorzulegen, das den Einsatz deutscher Steinkohle in der Stromerzeugung sichert und in den europäischen Rahmen einpaßt. Wir werden das Ergebnis abwarten und gründlich zu prüfen haben.
    Aber eines kann ich schon jetzt sagen. Wir Sozialdemokraten werden auf keinen Fall Plänen zustimmen, die die Stromwirtschaft noch Anfang des Jahres verfolgt hat, nämlich die Verstromung von heimischer Steinkohle um ein Drittel abzusenken. Wer solche Pläne verfolgt, setzt das Stück Versorgungssicherheit aufs Spiel, das wir heute noch haben. Wir werden uns auch allen Plänen widersetzen, die darauf hinauslaufen, das Ausgleichssystem zu ersetzen, und darum werden wir auch den Anträgen der GRÜNEN nicht zustimmen, die alle darauf hinauslaufen.

    (Stratmann [GRÜNE]: Mit welchen Argumenten)

    Das Ausgleichssystem hat sich bewährt, die Erfahrungen der vergangenen Jahre sprechen nicht für, sondern gegen seine Abschaffung.
    Viertens. Nach den ergebnislosen Verhandlungen mit der EG-Kommission hat sich die Bundesregierung der Klage des Bergbaus gegen die Kohlepolitik der Europäischen Gemeinschaft angeschlossen. Diesen Schritt begrüßen wir. Wir werden sorgfältig darauf achten, daß sich die Bundesregierung jeder weiteren Intervention aus Brüssel widersetzt. Das betrifft insbesondere die kartellrechtliche Prüfung des Jahrhundertvertrags, mit der jetzt in Europa der Hebel zum Aufbrechen des Mengengerüstes angesetzt wird. Es gibt nicht den geringsten Grund, daß die Kommission nach jahrzehntelanger Billigung dieses Vertrages jetzt mit einem neuen Rechtsbehelf gegen die Existenz der deutschen Kohle ankämpft.

    (Beifall bei der SPD)

    Mit der Absenkung des Kohlepfennigs um 1 % bis 1993 wird das Verlangen der EG-Kommission erfüllt. Dies ist das Äußerste, was wir Sozialdemokraten mittragen können. Die Bundesregierung darf auch nicht der Spaltung des Kohlepfennigs, wie sie neuerdings von der Kommission verlangt wird, zustimmen. Dies würde nämlich durch die Hintertür, wenn die Ölpreise wieder fallen, darauf hinauslaufen, eine Mengenplafondierung unter 40,9 Millionen Tonnen zu erreichen.
    Wenn der Bundeswirtschaftsminister bei dieser Verhandlungslage in Aussicht stellt, die Klage gegen die Kommission zurückzunehmen, und darüber hinaus den Bergbau drängt, das gleiche zu tun, dann hat er entweder nicht verstanden, was in Brüssel gespielt wird, oder — schlimmer noch — er hat es verstanden und versucht, den Bergbau hinters Licht zu führen. Dazu werden wir Sozialdemokraten nicht die Hand reichen.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, die Sozialdemokraten werden es nicht zulassen, daß die einzige sichere heimische Energiequelle ihren Anteil an der Stromerzeugung verliert. Die Kommission sollte lernen, daß die Sicherung der Gemeinschaftskohle, wie es richtig heißt, keine Wettbewerbsverzerrung darstellt und niemanden in der Europäischen Gemeinschaft behindert. Wir befinden uns doch heute in der Situation, daß andere Mitgliedstaaten froh sind, wenn sie auf deutsche Energie zurückgreifen können. Dieses Stück Versorgungssicherheit wollen wir auch in der Gemeinschaft sichern.
    Wir begrüßen es deshalb nachdrücklich, daß in der deutsch-französischen Vereinbarung von Anfang November festgehalten ist, ein gemeinschaftliches Beihilfesystem für die Kohle auch nach 1993 fortzuführen. Entscheidend ist die Versorgungssicherheit; danach müssen sich Art und Höhe der notwendigen Hilfe richten und nicht umgekehrt.
    Wir stehen vor großen Herausforderungen bei einer umweltverträglichen Umgestaltung unserer Energieversorgung. Die drohende Klimakatastrophe, die ständig wachsenden Umweltbelastungen durch den Energieverbrauch und die seit dem Ölpreisverfall wieder zunehmende Energieverschwendung machen



    Jung (Düsseldorf)

    eine neue Versorgungsstruktur nötig. Wenn wir im Interesse nachfolgender Generationen die Natur schützen, die Rohstoffe schonen und die eingetretenen Umweltschäden beseitigen wollen, müssen wir zu radikalen Maßnahmen bereit sein, weltweit, in Europa und auch national.

    (Beifall bei der SPD und des Abg. Stratmann [GRÜNE] — Gerstein [CDU/CSU]: Was heißt das für die Kohle? Das ist doch ein Widerspruch!)

    — Ich komme dazu. Wir Sozialdemokraten sind bereit, an einem neuen energiepolitischen Konsens mitzuarbeiten, der die Energieeinsparung und rationelle Nutzung von Energie zum obersten Ziel hat, der die Entwicklung und Markteinführung erneuerbarer Energien massiv fördern will und der der heimischen Kohle den Anteil beläßt, der unsere Energieversorgung sichert. Wir brauchen nämlich die fossilen Energieträger, die heute 85 % unseres Energieverbrauchs ausmachen, wir brauchen insbesondere die Kohle noch auf Jahrzehnte. Anders wird die Energieversorgung der Welt nicht zu gewährleisten sein. Die Weltbevölkerung wird sich ja nach allen bekannten Prognosen bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts verdoppeln, und die Wirtschaft soll — mindestens in den unterentwickelten Teilen — nach unser aller Auffassung noch weiter wachsen.
    Die Kohlevorräte haben von allen fossilen Brennstoffen die größte Reichweite, und bei uns sind sie reichlich vorhanden. Warum sollten wir uns diese Energiebasis selbst zerstören oder von Brüssel zerstören lassen? In der Zukunft wird es entscheidend darauf ankommen, die Nutzung der Kohle umweltfreundlicher zu gestalten, und nicht, sie abzuschaffen. Die Techniken dazu sind weitgehend vorhanden; sie müssen nur angewandt werden. Dies würde neue Arbeitsplätze schaffen, und dies würde uns auch einen technologischen Vorsprung verschaffen, den die Welt dringend braucht.
    Die weitere Nutzung der Kernenergie ist dazu keine Alternative. Mit uns Sozialdemokraten wird es daher keine Renaissance der Kernenergie geben.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Sondern?)

    Dieses Schlagwort, das ja von der Elektrizitätswirtschaft erfunden wurde, wird in Wirklichkeit zerbrechen. Das zeigt schon das Beispiel von England, wo die Kernenergie aus den Privatisierungsplänen herausgenommen werden mußte, weil sich kein Privater gefunden hat, der diese Risiken übernehmen will.
    Darum kommt es jetzt entscheidend darauf an, auch die Europäische Kommission davon zu überzeugen, daß die Zukunft unserer Energieversorgung nicht im Ausbau der Kernenergie liegt, sondern in der rationellen und umweltfreundlichen Energienutzung, in der die Kohle ihren festen Platz hat.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Professor Laermann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das Zweite Gesetz zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes steht heute zur Verabschiedung an. Wir begrüßen das ausdrücklich.
    Damit werden zunächst einmal für einige Jahre dem Bergbau und den im Bergbau Beschäftigten klare und verläßliche Rahmenbedingungen gegeben, Bedingungen, die für eine Verstetigung der strukturellen Entwicklung in den Revieren und zur Erhaltung der sozialen Beziehungen unverzichtbar sind. Die schwielige Situation ist allen Beteiligten und Verantwortlichen bekannt. Revierferne Länder haben erhebliche Probleme, die Belastung der Strompreise durch den Kohlepfennig zu akzeptieren. Sie sehen darin weniger ein für die gesamte Republik wichtiges energiepolitisches Instrument als vielmehr eine auf die Revierländer orientierte regionale und strukturpolitische Maßnahme.

    (Schreiber [SPD]: Das gilt aber auch für die Landwirtschaft!)

    Es ist herauszustellen, daß das Gesetz für den überschaubaren Zeitraum von vier Jahren in einem energiepolitisch schwierigen Umfeld den Kohlepfennig degressiv gestaltet zur Abdeckung von Altlasten und der laufenden Verpflichtungen. Die Degressivität trägt dem Ziel Rechnung, die Belastung von Wirtschaft und Verbrauchern in vertretbarem Rahmen zu halten.
    Das Gesetz regelt auch, daß der Fonds nicht mehr mit dem Ausgleich von Revierunterschieden und den Aufwendungen für niederflüchtige Kohle belastet wird, sondern diese Belastungen in die Haushalte von Bund und Revierländern übernommen werden sollen. Ich hoffe, daß auch das Saarland seiner Verantwortung hier entsprechend in dem Rahmen seiner Maglichkeiten sich an dieser Finanzierung beteiligt.
    Das Gesetz legt auch fest, daß der Selbstbehalt zwar progressiv steigen soll, aber dadurch eine Existenzgefährdung der betroffenen Unternehmen, wenn alle Rationalisierungs- und Kostensenkungspotentiale ausgeschöpft sind, ausgeschlossen werden soll. Wir halten dies für essentiell wichtig im Interesse der Menschen in den Regionen, die wirtschaftlich vom Bergbau abhängen.
    Ich betone in diesem Zusammenhang nochmals, daß der Wirtschaftsausschuß des Bundestags davon ausgeht, daß die Bundesregierung sicherstellt, die Investitionskostenzuschüsse für Kraftwerke, die niederflüchtige Kohle einsetzen, nicht zu widerrufen.
    Bei der ersten Lesung des Gesetzentwurfs schwebte über dem Gesetzentwurf noch drohend das Ausstehen der Zustimmung der EG-Kommission aus Brüssel. Es war zu hören, die Kommission sei mit den Festlegungen zum Kohlepfennig in den nächsten vier Jahren nicht einverstanden. Eine Machtprobe zwischen Bonn und Brüssel um die Kohlepolitik war zu befürchten.
    Es ist daher dem Bundeswirtschaftsminister um so höher anzurechnen, daß er auf dem Verhandlungsweg eine politische Lösung mit Brüssel vereinbaren konnte.

    (Schreiber [SPD]: Da wäre ich nicht sicher!)




    Dr.-Ing. Laermann
    Ich denke, dies dient der deutschen Kohlepolitik und dem deutschen Bergbau mehr als langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen mit ungewissem Ausgang.
    Es ist an dieser Stelle angebracht, nicht nur dem vielkritisierten Bundeswirtschaftsminister, sondern auch einmal seinen Beamten ein Lob auszusprechen.

    (Beifall des Abg. Ronneburger [FDP] und des Abg. Gerstein [CDU/CSU])

    Wir alle haben unsere Probleme damit. Aber ich denke, wir müssen hier auch dies einmal aussprechen. Es ist eine schwierige Situation.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Das kann man sagen!)

    Der Wirtschaftsminister hat nach langen zähen Verhandlungen mit dem Bergbau, der Elektrizitätswirtschaft und den Bundesländern mit dem heute zur Entscheidung stehenden Gesetzentwurf die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß die Kohlepolitik weiter in geordneten Bahnen betrieben werden kann. Insofern, denke ich, steht auch das Wort des Bundeskanzlers dafür, Herr Jung. Denn seit langem ist ja wohl bekannt, daß die EG-Kommission auf einem Absenken der Beihilfebeiträge für die deutsche Kohle besteht. Diese Forderung ist aber im Rahmen der jetzt vorgesehenen Absenkung des Kohlepfennigs und der Tilgung der aufgelaufenen Verbindlichkeiten erfüllbar.
    Eine formelle Kartellgenehmigung des Jahrhundertvertrages und der damit getroffenen Mengenabsprachen über die deutsche Kohle steht allerdings noch aus. Wir müssen uns also klar darüber sein, daß das letzte Wort über die deutsche Kohle in Brüssel noch nicht gesprochen worden ist. Es werden sicher in Zukunft weiter schwierige politische Gespräche in Brüssel geführt werden müssen. Der Deutsche Bundestag stärkt dafür der Bundesregierung den Rücken, gegenüber der EG-Kommission bei ihrer bisherigen Haltung zu bleiben und darauf zu verweisen, daß jetzt die Ergebnisse der Arbeit der unabhängigen MikatKommission abgewartet werden müssen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    In diesem Zusammenhang ist auch positiv zu erwähnen, daß der Bundeswirtschaftsminister mit dem französischen Industrieminister eine grundlegende Vereinbarung zur deutsch-französischen Zusammenarbeit in der EG-Politik treffen konnte, die die deutsche Kohle ausdrücklich als einen Teil der Rahmenbedingungen im europäischen Binnenmarkt für Energie definiert. Ich bin nachdrücklich der Meinung, daß der Steinkohle der ihr gebührende Stellenwert in einer schlüssigen europäischen Energiepolitik eingeräumt werden muß. Wir mahnen über die deutsch-französischen Vereinbarungen hinaus ein Konzept zur europäischen Energiepolitik an, in dem sich unsere nationale Energiepolitik wiederfinden muß. Jüngste Äußerungen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Späth, Franzosenstrom sei schon eine langfristig ausreichende Vorsorge in der Energieversor-
    gung, sind allerdings nicht akzeptabel und, wie ich hinzufüge, auch nicht hilfreich.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ich bin sicher, daß die deutsche Steinkohle auch nach 1995 in einem europäischen Binnenmarkt für Energie ihren Platz haben wird. Deshalb müssen wir jetzt dafür sorgen, daß die deutsche Kohle trotz ihrer Standortnachteile wettbewerbsfähiger wird und in Europa auch abgesetzt werden kann.
    Meine Damen und Herren, von der Kohlewirtschaft wird im Zusammenhang mit der Gesetzesnovelle auch erwartet, daß sie einen wirtschaftlich verkraftbaren eigenen Beitrag übernimmt. Die stufenweise Absenkung des Kohlepfennigs in den nächsten vier Jahren macht deutlich, daß Bundesregierung und Bundestag die Notwendigkeit der Absenkung der Belastung sowohl für Wirtschaft wie auch für private Stromverbraucher sehen. Die volkswirtschaftlichen Kosten der deutschen Kohle müssen gemindert werden. Wir vertrauen darauf, daß die unabhängige Mikat-Kommission auf diesem Gebiet zu Ergebnissen kommen wird.
    Aber sosehr wir die Einsetzung der Kommission begrüßen, so macht sie doch auch deutlich, daß es der Politik an der Fähigkeit mangelt, in Fragen von nationaler Bedeutung überhaupt noch Entscheidungen fällen und durchsetzen zu können. Um eine Entscheidung in der Politik kommen wir letztlich nicht herum, und wir sollten uns deshalb auch nicht aus dem eigenen Nachdenken ausblenden.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Spätestens 1991 müssen richtungweisende Entscheidungen im deutschen Kohlebergbau getroffen werden. Dafür wird schon die EG-Kommission sorgen, die uns nicht aus der Pflicht entlassen wird. Sie drängt auf Anpassungsentscheidungen — auch bei den Mengen — zu einem möglichst frühen Zeitpunkt. Deshalb müssen wir darüber intensiv nachdenken und müssen Maßnahmen verstärken, um die Prozesse des Strukturwandels in den Bergbauregionen zu beschleunigen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dies ist eine gemeinsame Aufgabe der Politik, des Bundes, der beteiligten Länder und der Wirtschaft. Ich hoffe, daß wir im Rahmen dieser Diskussionen auch zu einem Konsens in den Eckpunkten der nationalen Energiepolitik zurückfinden können.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)