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    Plenarprotokoll 11/171 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 171. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 12822 D Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Haager Übereinkommen vom 25. Oktober 1980 über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung und zu dem Europäischen Übereinkommen vom 20. Mai 1980 über die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen über das Sorgerecht für Kinder und die Wiederherstellung des Sorgeverhältnisses (Drucksache 11/5314) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausführung des Haager Übereinkommens vom 25. Oktober 1980 über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung und des Europäischen Übereinkommens vom 20. Mai 1980 über die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen über das Sorgerecht für Kinder und die Wiederherstellung des Sorgeverhältnisses (Sorgerechtsübereinkommens-Ausführungsgesetz, Sorge-RÜbkAG) (Drucksache 11/5315) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Marktstrukturgesetzes (Drucksache 11/5317) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksache 11/5318) e) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erweiterung des Zeugnisverweigerungsrechtes für Mitarbeiter/ -innen von Presse und Rundfunk sowie des entsprechenden Beschlagnahmeverbotes auf selbsterarbeitetes Material (Drucksache 11/5377) f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchführung der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 20. Dezember 1985 zur Koordinierung der Vorschriften über gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (Investment-Richtlinie-Gesetz) (Drucksache 11/5411) g) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Empfehlung 169 betreffend die Beschäftigungspolitik (Drucksache 11/3631) 12799 A Tagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zum Bericht der Enquete-Kommission „Chancen und Risiken der Gentechnologie" (Drucksachen 10/6775, 11/5320) Seesing CDU/CSU 12800 B Catenhusen SPD 12803 A Kohn FDP 12806 B Frau Rust GRÜNE 12809 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1989 Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 12812 C Schreiner SPD 12814 A Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 12815 D Frau Blunck SPD 12819D Fellner CDU/CSU 12821 A Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Wollny und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schutz der Bevölkerung und der Umwelt vor radioaktiven Strahlen (Drucksachen 11/2837, 11/4151) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 1986 (Drucksache 11/5049) Frau Wollny GRÜNE 12823 B Harries CDU/CSU 12824 A Schütz SPD 12825 A Baum FDP 12826 C Gröbl, Parl. Staatssekretär BMU 12827 B Nachträgliche Erteilung eines Ordnungsrufes 12828 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Kittelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Dr. Feldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Politische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Lage im Mittelmeer-Raum (Drucksachen 11/2162, 11/4870) Kittelmann CDU/CSU 12828 C Dr. Osswald SPD 12830 B Dr. Feldmann FDP 12833 C Frau Beer GRÜNE 12834 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 12836 C Dr. Pohlmeier CDU/CSU 12838 C Antretter SPD 12840 C Lummer CDU/CSU 12842 A Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Statistiken der Rohstoff- und Produktionswirtschaft einzelner Wirtschaftszweige (Rohstoffstatistikgesetz — RohstoffStatG) (Drucksachen 11/4614, 11/5346) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichtes des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über den Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durch biologische Arbeitsstoffe bei der Arbeit (Drucksachen 11/2465 Nr. 2.20, 11/4760) c) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung des Bundesanteils am „Oberen Mundatwald" gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksachen 11/5002, 11/5334) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der bundeseigenen Wohnsiedlung in DortmundEying, Hessische Straße, Schwäbische Straße, Preußische Straße, Pfälzische Straße und Osterfeldstraße (Drucksachen 11/5056, 11/5335) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Vierte Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 11/4912, 11/5343) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Dreiundsechzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 11/5045, 11/5344) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Vierundsechzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 11/5093, 11/5345) h) Beratung der Ersten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die allgemeine Produktsicherheit (Drucksachen 11/5145 Nr. 3.2, 11/5376) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung einge- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1989 III brachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksachen 11/5288, 11/5471, 11/5472) 12843 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Friedensauftrag der Bundeswehr Dr. Dregger CDU/CSU 12853 B Horn SPD 12854 A Dr. Graf Lambsdorff FDP 12855 A Dr. Knabe GRÜNE 12856 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMVg . 12857 B, 12863 A Duve SPD 12858 B Biehle CDU/CSU 12859 C Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 12860 C Dr. Hoyer FDP 12861 A Zumkley SPD 12862 A Breuer CDU/CSU 12863 C Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 12864 B Engelhard, Bundesminister BMJ 12865 C Lowack CDU/CSU 12866 C Wüppesahl fraktionslos 12867 D Wilz CDU/CSU 12868 B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Sportausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Sportbericht der Bundesregierung (Drucksachen 10/6241, 11/20 Nr. 27, 11/3948) Fischer (Hamburg) CDU/CSU 12869 B Lambinus SPD 12870 C Baum FDP 12873 B Brauer GRÜNE 12874 C, 12877 B Tillmann CDU/CSU 12875 C Dr. Schäuble, Bundesminister BMI 12877 C Tagesordnungspunkt 9: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Chancengleichheit zwischen Jungen und Mädchen im Bereich der schulischen und beruflichen Bildung (Drucksachen 11/2739, 11/4143) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft aa) zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Konzeption für die Förderung überbetrieblicher beruflicher Ausbildungsstätten bb) zu dem Antrag des Abgeordneten Odendahl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung überbetrieblicher Ausbildungsstätten cc) zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Hillerich, Wetzel und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kooperation der Lernorte in der über- und außerbetrieblichen Berufsbildung beim Lernen mit neuen Technologien (Drucksachen 11/2824, 11/2728, 11/3075, 11/5050) Schemken CDU/CSU 12879 D Rixe SPD 12881 D Neuhausen FDP 12883 B Frau Hillerich GRÜNE 12884 C Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 12886 A Dr. Böhme (Unna) SPD 12887 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Wiedereinführung des Weihnachts-Freibetrags (Drucksache 11/5370) Poß SPD 12889 C Dr. Meyer zu Bentrup CDU/CSU 12891 B Hüser GRÜNE 12893 B Dr. Solms FDP 12894 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF 12895 A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Esters, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/5009) Esters SPD 12896 C Dr. Friedmann CDU/CSU 12898 C Frau Vennegerts GRÜNE 12900 A Zywietz FDP 12901D Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF 12903 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen gemäß j 12 des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) vom 8. Juni 1967 für die Jahre 1987 bis 1990 (Zwölfter Subventionsbericht) (Drucksache 11/5116) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1989 Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF 12904 B Wieczorek (Duisburg) SPD 12905 B Frau Will-Feld CDU/CSU 12908 C Frau Vennegerts GRÜNE 12909 D Dr. Weng (Gerlingen) FDP 12910 D Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags des Abgeordneten Wieczorek (Duisburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verwendung der von der Stahlindustrie zurückzuzahlenden Strukturhilfe zum Abbau von Standortnachteilen der Stahlstandorte (Drucksache 11/5156) Wieczorek (Duisburg) SPD 12912 C Dr. Unland CDU/CSU 12914 B Stratmann GRÜNE 12915 D Funke FDP 12917 B Dr. Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi 12918 C Tagesordnungspunkt 14: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin, Frau Beer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Die sexuelle Denunziation von tatsächlichen oder vermeintlichen „Urningen" als Mittel der politischen Auseinandersetzung (Drucksachen 11/3901, 11/5107) b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Zulassung umgangs- und hochsprachlicher Begriffe in Überschriften von Vorlagen des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/5421) Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 12920 D Eylmann CDU/CSU 12922 D Wiefelspütz SPD 12925 B Funke FDP 12926 B Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ 12927 C Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe in der Physiotherapie (Masseur- und Krankengymnastengesetz — MKG) (Drucksache 11/5418) Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 12929 B Wittich SPD 12930 B Frau Würfel FDP 12931 C Frau Schoppe GRÜNE 12932 C Kossendey CDU/CSU 12933 A Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des vom Abgeordneten Stratmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs über Umweltbeauftragte und Umweltberichterstattung in Unternehmen (Umweltbeauftragtengesetz) (Drucksache 11/5362) Stratmann GRÜNE 12934 B Lattmann CDU/CSU 12936 A Weiermann SPD 12937 B Frau Dr. Segall FDP 12938 D Wüppesahl fraktionslos 12939 D Tagesordnungspunkt 2 Fragestunde — Drucksache 11/5429 vom 20. 10. 1989 — Hinweise der amerikanischen Administration über die Beteiligung deutscher Firmen und Staatsangehöriger an Rüstungsexporten nach Libyen, Irak, Iran, Syrien, Ägypten, Argentinien und Brasilien in den letzten fünf Jahren; Bildung eines Kontrollgremiums mit verbündeten und befreundeten Staaten MdlAnfr 15, 16 Stobbe SPD Ant StMin Schäfer AA 12845 C, 12846 B ZusFr Stobbe SPD 12845 D, 12846 C ZusFr Gansel SPD 12846 A, 12847 C ZusFr Toetemeyer SPD 12847 B Proteste gegen die Beteiligung Deutscher an der Giftgasproduktion in Libyen MdlAnfr 17 Gansel SPD Antw StMin Schäfer AA 12847 D ZusFr Gansel SPD 12847 D ZusFr Stobbe SPD 12848 C ZusFr Dr. Penner SPD 12848 C Nichtteilnahme des deutschen Botschafters am Oktoberfest der deutschen Schule in Pretoria; Spende an den Witwen- und Waisenfonds der Polizei in Südafrika MdlAnfr 19, 20 Toetemeyer SPD Antw StMin Schäfer AA 12848 D, 12849 D ZusFr Toetemeyer SPD . 12849 A, 12849 D ZusFr Duve SPD 12849 B ZusFr Lowack CDU/CSU 12849 C Vereinbarkeit der Äußerungen von Bundesaußenminister Genscher vor der UNO zum Verzicht auf die Stellung von Gebietsansprüchen an Polen mit dem Deutschlandvertrag, den Ostverträgen, den Entscheidungen des Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1989 V Deutschen Bundestages und mit der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts MdlAnfr 21 Marschewski CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 12850 B ZusFr Marschewski CDU/CSU 12850 B ZusFr Lowack CDU/CSU 12851 A ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 12851 B Voraussetzungen und Kriterien für die Einleitung einer Umweltverträglichkeitsprüfung bei militärischen Baumaßnahmen MdlAnfr 33, 34 Dr. Kübler SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 12851 D, 12852 C ZusFr Dr. Kübler SPD 12852 B Forschungsmittel für die Firma Continental für die Entwicklung eines Sicherheitsreifens MdlAnfr 42, 43 Reuter SPD Antw PStSekr Wimmer BMVg 12852 D, 12853 A ZusFr Reuter SPD 12852 D, 12853 A Nächste Sitzung 12942 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12943* A Anlage 2 Trennung von ca. 200 Kindern von ihren in angolanischen SWAPO-Lagern festgehaltenen namibischen Müttern und Entsendung dieser Kinder zu „Erziehungszwecken" in die DDR MdlAnfr 14 — Drs 11/5429 — Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 12943* C Anlage 3 Arbeitsweise und Kapazität der C-WaffenZerstörungsanlage auf Johnston Atoll MdlAnfr 18 — Drs 11/5429 — Opel SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 12943* D Anlage 4 Zusage des Parlamentarischen Staatssekretärs Wimmer zur Unterstützung weiterer Reduzierungen von Tiefflügen angesichts der Aussage von Bundesminister Dr. Stoltenberg über das im neuen Tiefflugkonzept enthaltene Maximum an Tiefflug-Einschränkungen MdlAnfr 31, 32 — Drs 11/5429 — Gerster (Worms) SPD SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg 12943* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1989 12799 171. Sitzung Bonn, den 26. Oktober 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 27. 10. 89 Dr. Apel SPD 27. 10. 89 Bachmaier SPD 26. 10. 89 Bamberg SPD 26. 10.89 Dr. Blüm CDU/CSU 27. 10. 89 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 27. 10. 89 ** Brandt SPD 27. 10. 89 Büchner (Speyer) SPD 26. 10. 89 * Dr. von Bülow SPD 27. 10. 89 Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 27. 10. 89 Eich GRÜNE 27. 10. 89 Frau Frieß GRÜNE 26. 10. 89 Gallus FDP 27. 10. 89 Gerster (Worms) SPD 27. 10. 89 Glos CDU/CSU 27. 10. 89 Dr. Götz CDU/CSU 27. 10. 89 Graf SPD 27. 10. 89 Großmann SPD 27. 10. 89 Dr. Hauchler SPD 27. 10. 89 Dr. Hirsch FDP 27. 10. 89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 27. 10. 89 * Dr. Kappes CDU/CSU 27. 10. 89 Kittelmann CDU/CSU 26. 10. 89 * Klein (Dieburg) SPD 27. 10. 89 Dr. Klejdzinski SPD 27. 10. 89 * Klose SPD 27. 10. 89 Kolbow SPD 27. 10. 89 Lenzer CDU/CSU 27. 10. 89 * Frau Luuk SPD 27. 10. 89 Meyer SPD 27. 10. 89 Möllemann FDP 27. 10. 89 Dr. Müller CDU/CSU 27. 10. 89 ** Nagel SPD 27. 10. 89 Paterna SPD 27. 10. 89 Frau Renger SPD 27. 10. 89 Reuschenbach SPD 27. 10. 89 Frau Rock GRÜNE 27. 10. 89 Schanz SPD 27. 10. 89 Scharrenbroich CDU/CSU 26. 10 .89 Schäfer (Offenburg) SPD 26. 10. 89 Dr. Scheer SPD 27. 10. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 27. 10. 89 Dr. Soell SPD 27. 10. 89 ** Dr. Stavenhagen CDU/CSU 26. 10. 89 Dr. Struck SPD 27. 10. 89 Dr. Uelhoff CDU/CSU 27. 10. 89 Verheugen SPD 27. 10. 89 Vogt (Düren) CDU/CSU 27. 10. 89 Weisskirchen (Wienloch) SPD 27. 10. 89 Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 27. 10. 89 Westphal SPD 27. 10.89 Frau Wieczorek-Zeul SPD 27. 10. 89 Wissmann CDU/CSU 27. 10.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/5429 Frage 14): Ist der Bundesregierung bekannt, daß ca. 200 Kinder ihren in angolanischen Lagern der SWAPO festgehaltenen namibischen Müttern weggenommen und in die DDR zu „Erziehungszwekken" verbracht worden sind, und was wird die Bundesregierung gegen diese grausame und menschenunwürdige Handlungsweise unternehmen? Der Bundesregierung sind Presseberichte bekannt, daß sich namibische Flüchtlingskinder in der DDR befinden. Für die in der Frage enthaltenen weiteren Behauptungen hat die Bundesregierung keine Belege. Das DDR-Außenministerium hat derartige Vorwürfe als „Verleumdung" zurückgewiesen und hervorgehoben, daß es sich bei den in Heimen und Schulen der DDR betreuten Kindern in der Mehrzahl um Waisen handele. Darüber hinausgehende Informationen liegen der Bundesregierung nicht vor. Die Botschaft in Luanda und die diplomatische Beobachtermission in Windhuk sind angewiesen worden, dieser Frage nachzugehen. DDR-Beobachter in Windhuk, Botschafter Schleicher, hat hierzu in einem Interview in den NamibiaNachrichten (22.-23. Oktober 89) erklärt, daß sich derzeit 400 Kinder und Jugendliche aus Namibia freiwillig in der DDR aufhielten. 200 davon seien im Juli dieses Jahres nach der Auflösung der SWAPO-Flüchtlingslager in Angola eingetroffen. Die Kinder seien in einem Kinderheim in einem ehemaligen Schloß bei Güstrow untergebracht. Die DDR sei zur Mitarbeit bei weiterer Aufklärung bereit. Zu diesem Zweck könne man auch seriöse Journalisten einladen. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Opel (SPD) (Drucksache 11/5429 Frage 18): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die Arbeitsweise und Kapazität der neuen C-Waffen-Zerstörungsanlage auf Johnston Atoll? Zur Arbeitsweise der Anlage liegt eine offizielle Veröffentlichung der USA vom Januar 1988 vor, die ich Ihnen gerne zusende. Über die Kapazität der Anlage hat die Bundesregierung keine Informationen. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Fragen des Abgeordneten Gerster (Worms) (SPD) (Drucksache 11/5429 Fragen 31 und 32): 12944* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 171. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1989 Trifft es zu, daß der Parlamentarische Staatssekretär Wimmer gegenüber der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz seine Bereitschaft erklärt hat, weitergehende Forderungen des Landes Rheinland-Pfalz zur Reduzierung des Tiefflugs in die BundLänder-Beratungen einzubringen? Wenn ja, ist damit die Aussage von Bundesminister Dr. Stoltenberg hinfällig, der „Tiefflugbericht" der Bundesregierung enthalte das derzeit mögliche Maximum an Tiefflug-Einschränkungen der Luftwaffe und der alliierten Luftstreitkräfte? Zu Frage 31: Dies trifft nicht zu. Der Parlamentarische Staatssekretär hat erklärt, daß es Ziel des Bundesministers der Verteidigung ist, bei Erarbeitung eines Modells zur gerechteren Verteilung des Tiefflugaufkommens 75 m auch andere aus dem Flugbetrieb der Streitkräfte resultierende Belastungen zu berücksichtigen. Umfang und Gewichtung dieser Einflußfaktoren werden u. a. Gesprächsthemen in der Bund-Länder-Kommission sein. Zu Frage 32: Die Feststellung zur vorherigen Frage beinhaltet die Antwort zu dieser Frage.
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    Rede von Helmut Esters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Mit dem Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundeshaushaltsordnung will die sozialdemokratische Bundestagsfraktion eine Gesetzeslücke schließen, die bei der parlamentarischen Beschlußfassung über das Bundesrechnungshofgesetz 1985 einvernehmlich festgestellt worden ist. In dem damaligen Bericht des Haushaltsausschusses an das Plenum hieß es, daß die Prüfung der Selbstkostenpreise durch den Bundesrechnungshof bei öffentlichen Aufträgen in Unternehmen vornehmlich im Verteidigungsbereich eine regelungsbedürftige Frage der Finanzkontrolle sei.
    Der Vorsatz war löblich, doch es fehlten die Taten. Bis heute ist es den Koalitionsfraktionen nicht gelungen, den gordischen Knoten durchzuschlagen und gemeinsam mit anderen Fraktionen ein eigenes Prüfungsrecht des Bundesrechnungshofes im genannten Bereich gesetzlich zu normieren. Nach mehr als vier Jahren fruchtloser Beratungen und nicht eingelöster Schwüre und Bekenntnisse wollen wir Sozialdemokraten mit unserer Initiative das Satyrspiel beenden. Die Koalitionsfraktionen müssen endlich Farbe bekennen.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Friedmann [CDU/ CSU]: Wir haben euch doch erst auf den Trichter gebracht!)

    Dem vorliegenden Gesetzentwurf zuzustimmen, müßte Ihnen eigentlich leichtfallen; denn er deckt sich mit dem Beschluß, den der Rechnungsprüfungsausschuß am 22. Juni 1988 einvernehmlich gefaßt und den der Haushaltsausschuß am 29. September 1988 ebenso einvernehmlich bestätigt hat. Die Bundesregierung wird in diesem Beschluß aufgefordert, darauf hinzuwirken, daß der Bundesrechnungshof in den Fällen von Selbstkostenpreisen bei Auftragnehmern Erhebungen vornehmen kann. Daß die Aufforderung an die Bundesregierung gerichtet wurde, bedeutete lediglich die auch in anderen Fällen gebräuchliche Bitte um technische Hilfestellung für eine rechtsförmlich einwandfreie Fassung der Initiative, hinter der die politische Autorität aller Kolleginnen und Kollegen des Haushaltsausschusses stand.
    Ab hier begann dann das Ganze zur Farce zu werden. In der Sphäre der Bundesregierung angelangt, verwandelte sich die Initiative — um es plastisch aus-



    Esters
    zudrücken — in einen Nasenring, an dem der Haushaltsausschuß bzw. dessen Mehrheit bis zur Stunde im Kreis herumgeführt wird, ohne sein Ziel zu erreichen.
    Der federführende Bundeswirtschaftsminister befindet, daß die in Rede stehenden Erhebungen des Bundesrechnungshofes in den Unternehmen — ich zitiere — „mit den ordnungspolitischen Grundsätzen der Marktwirtschaft, die auch für das öffentliche Auftragswesen gälten, und mit dem Schutz berechtigter Interessen der Industrie unvereinbar seien". Da er die höchsten Güter der Nation bedroht sah, hat er einen vorbeugenden Beschluß des Bundeskabinetts herbeigeführt.
    Er will allenfalls zulassen, daß der Bundesrechnungshof nach der Art eines päpstlichen Sängers die Arbeit der Preisprüfungsbehörden der Länder begleitet und ihnen gleichsam über die Schulter schaut, ob sie ihre Arbeit korrekt verrichten; eine Vorstellung, die der gesetzlich garantierten Unabhängigkeit und Freiheit des Bundesrechungshofes in Prüfungsverfahren widerspricht.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Sehr wohl!)

    Lassen Sie mich die Ex-cathedra-Sprüche des ministeriellen Liberalismus an dem messen, was der Haushaltsausschuß bislang wollte und was die vorliegende Gesetzesinitiative meiner Fraktion aufnimmt. In der Sache geht es darum, daß auf Grund der Haushaltsbewilligungen dieses Parlaments die Bundesverwaltung, namentlich der Bundesverteidigungsminister, alljährlich im Wert von 10 Milliarden DM Beschaffungen von speziellem Gerät oder von besonderen Entwicklungen vornimmt, die nicht marktgängig sind und deren Preis nicht im Wettbewerb, sondern nach Selbstkosten mit Gewinnaufschlag ermittelt wird. Die Preisprüfung nehmen die Preisprüfungsstellen der Länder vor, die, vornehm formuliert, von Haus aus nicht das drängendste Interesse daran haben können, Preiskämpfe für den Bund zu führen, zumal wenn das betreffende Unternehmen seinen Hauptsitz auch noch in dem betreffenden Bundesland hat. Die Preisprüfung, die im Verteidigungsbereich das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung durchführt, ist durch dessen Zugehörigkeit zum Verteidigungsressort und die damit verbundenen Vorgaben eingeschränkt. Ich verweise dazu im einzelnen auf die Begründung unseres Antrags.
    Dem ordnungspolitischen Phrasenschatz des Bundeswirtschaftsministeriums ist entgegenzuhalten, daß die Überprüfung der für die Selbstkostenpreise maßgebenden Kostenangaben der Unternehmen durch den Bundesrechnungshof sich ausschließlich auf Fälle beschränkt, in denen die Bundesverwaltung selber zulässigerweise prüft, ferner, daß diese Prüfung nach öffentlich-rechtlichen Maßstäben erfolgt, und schließlich, daß ein Prüfungsrecht für den allgemeinen Güter- und Leistungsaustausch, der sich schließlich privatwirtschaftlich und im Wettbewerb vollzieht, also der Kontrolle durch den Markt unterliegt, nicht begründet werden soll.
    Der Haushaltsausschuß hat dies den tauben Ohren des Bundeswirtschaftsministeriums vergeblich gepredigt, obwohl hochstehende Persönlichkeiten in diesem Geschäftsbereich, so der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Riedl, ihm versichert haben, daß sie persönlich ein solches Prüfungsrecht des Bundesrechnungshofs sehr wohl befürworten würden. Dabei ist doch gerade Erich Riedl als Koordinator für die Luft- und Raumfahrtindustrie mit den Industrieunternehmen der Kronzeuge dafür, wie er auch vor dem Ausschuß betont hat.

    (Frau Vennegerts [GRÜNE]: Das stimmt!)

    Er betonte deutlich, daß der Drang der Industrie, gegenüber dem politischen Bereich jede Forderung durchzusetzen, seine Grenzen finden müsse, daß speziell der Jäger 90 nicht dazu bestimmt sei, der Industrie Gewinne zum Ausgleich anderweitiger Verluste zu verschaffen, und daß er in seiner Amtseigenschaft die betreffende Industrie auffordern werde, zunächst die Selbstkostenkalkulation offenzulegen, um erst daraufhin glaubhaft über den Gewinnzuschlag verhandeln zu können. Dr. Riedl, der bekanntlich eine offene Sprache liebt, wird mir die Zitate aus den Ausschußsitzungen sicher nicht verübeln. Er betonte deutlich und faßte es auch so zusammen, daß ein Prüfrecht des Bundesrechnungshofs Transparenz und Akzeptanz schaffe und verhindere, daß die Vorhaben wie Jäger 90, Panzerabwehrhubschrauber II und der Transporthubschrauber MA 90 in Verruf gerieten.
    Es wirft ein merkwürdiges Bild auf die Sacharbeit der Bundesregierung, wenn urteilsfähige Personen im Führungsbereich Maßnahmen, die sie für richtig erkannt haben, nicht umsetzen können und sich statt dessen an ordnungspolitischen Leerformeln totlaufen müssen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und den GRÜNEN — Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Traurig, traurig!)

    Das ist doch die Schizophrenie dieser Gralshüter des
    Liberalismus mit Minister Haussmann an der Spitze:

    (Frau Vennegerts [GRÜNE]: Jawohl!)

    Auf der einen Seite fördern sie aktiv die enorme Konzentrationsbewegung in unserer Wirtschaft — der jüngste Fall ist ja bekannt —, oder sie lassen solche Prozesse unter dem Signum „Europäischer Binnenmarkt" ungehindert laufen. Auf der anderen Seite lehnen sie Kontrollmöglichkeiten in den genannten Unternehmensbereichen, die infolge öffentlicher Aufträge weithin ohne Risiko arbeiten und monopolähnliche Stellungen besitzen, ausgerechnet mit dem Hinweis auf die reine Lehre von der Marktwirtschaft ab.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Sie reden immer davon und halten sich nicht daran!)

    Wir sind hier an einem entscheidenden und hochpolitischen Punkt. Daß der Bundesrechnungshof die in Rede stehende Prüfzuständigkeit erhalten soll, ist doch nicht das Ziel dieses Gesetzentwurfs, sondern ist ein Mittel zum Zweck. Ziel ist, daß der Deutsche Bundestag, der jährlich die sehr hohen Haushaltsmittel für die Selbstkostenpreisaufträge an die monopolartig strukturierten Unternehmen bewilligt, über das unabhängige Organ der Finanzkontrolle gemäß dem Unterstützungsauftrag des Bundesrechnungshofgesetzes Informationen über seine Entscheidungen erhält.



    Esters
    Eine solche Transparenz für den Deutschen Bundestag ist für die betreffenden Unternehmen, die im wesentlichen oder ausschließlich durch öffentliche Aufträge existieren, auch durchaus zumutbar. Sie wäre zugleich Bestandteil eines gewissen Gewaltengleichgewichts zwischen dem Parlament als Volksvertretung auf der einen und der sich ständig erweiternden Machtzusammenballung in der Wirtschaft auf der anderen Seite.
    Ohnehin hat sich dieses Gleichgewicht zum Nachteil der Volksvertretung durch die europäischen und internationalen Rüstungsprojekte verschoben,

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    für die wir hier in voller Verantwortung zwar Mittel bewilligen, jedoch kaum Kontrollmöglichkeiten haben, weil der Bundesrechnungshof, wenn überhaupt, nur die durchführenden Agenturen prüfen kann.
    Der vorliegende Gesetzentwurf ist — das wird deutlich, wenn Sie Text und Begründung aufmerksam lesen — keine Kampfansage, sondern ein Angebot an die Koalition,

    (Beifall bei der SPD)

    die bereits gefaßten Beschlüsse im Haushaltsausschuß endlich gesetzgebungswirksam umzusetzen.
    Befreien Sie sich aus der Bevormundung durch den Bundeswirtschaftsminister oder vom Druck einer Industrie, die doch nur ihre erheblichen Gewinne aus Selbstkostenpreisaufträgen zu Lasten des Steuerzahlers erhalten will. Verweigern Sie die Ihnen zugemutete Gefälligkeitspolitik. Die Rechnungshöfe in den Vereinigten Staaten und in der Schweiz, Staaten, die über jeden marktwirtschaftlichen Zweifel erhaben sind, besitzen die hier geforderten Rechte längst.

    (Frau Vennegerts [GRÜNE]: Da regt sich keiner auf!)

    Der Kollege Borchert hat als verantwortlicher Obmann Ihrer Fraktion, Herr Kollege Friedmann, noch vor der Sommerpause im Haushaltsausschuß versichert, eine zum Zwecke der Erprobung zeitlich befristete Regelung des Erhebungsrechtes für den Bundesrechnungshof im Haushaltsgesetz 1990 vorzusehen. Dies wäre wenigstens ein Schritt, doch abermals scheint sich jetzt die Bundesregierung bei Ihnen mit einem weiteren wenig stichhaltigen Bedenken, dem sogenannten Bepackungsverbot für das Haushaltsgesetz, durchgesetzt zu haben. Was uns die Haushaltsgruppen jetzt zur Beschlußfassung vorgelegt haben, ist knieweich, und das Prüfrecht des Bundesrechnungshofs wird tatsächlich auf die schwächliche Funktion des bloßen Begleitens exekutiver Preisprüfer beschränkt. Dies ist das, was man eine sogenannte Kurschattenlösung nennen kann.

    (Dr. Friedmann [CDU/CSU]: Ein Kurschatten ist etwas ganz anderes!)

    Das ist dann allerdings die vollständige Kapitulation, Herr Kollege Friedmann, vor dem Bundeswirtschaftsministerium und — erlauben Sie mir, es so zu sagen — auch eine Düpierung der Kollegen anderer Fraktionen im Haushaltsausschuß selbst, die immerhin lange Zeit ein gewisses Vertrauen in Ihre früheren Aussagen gesetzt haben und die nun offenbar auch genasführt worden sind.
    Um so richtiger ist es, daß die SPD-Bundestagsfraktion Ihnen mit der Vorlage ihres Gesetzentwurfs nun ein eindeutiges Bekenntnis in der Sache abverlangt. Ich weiß zwar, daß Sie, Herr Kollege Friedmann, dann leider nicht mehr dasein werden, aber ich hoffe sehr, daß es noch gelingt, dieses Verfahren in dieser Legislaturperiode haushaltsrechtlich einwandfrei umzusetzen. Dann wären viele Dinge, die jetzt in einer Grauzone sind, durchschaubar, und das Parlament hätte dadurch wieder etliches zurückgeholt, was wir in immer stärkerem Maße abgegeben haben.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Friedmann.

(Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Bernhard, weise ihn zurecht! — Zuruf von der SPD: Schafft er nicht!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Bernhard Friedmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen, meine Herren! Eigentlich wollte ich nicht mehr vor diesem Hohen Hause sprechen, da sich meine Berufung zum Europäischen Rechnungshof abzeichnet.

    (Frau Vennegerts [GRÜNE]: Leider!)

    Da aber in der Koalition zumindest das Prüfrecht für den Bundesrechnungshof bei Rüstungsfirmen mit meinem Namen verbunden ist, bin ich gebeten worden, doch noch einmal zu sprechen.

    (Esters [SPD]: Finde ich auch Klasse, Bernhard!)

    Ich bitte sie also, mich nochmals zu ertragen.
    In der Sache — da hat unser Kollege Helmut Esters recht — ist es problematisch, wenn öffentliche Aufträge des Bundes zu sogenannten Selbstkostenpreisen vergeben werden. Unsere Soziale Marktwirtschaft beruht auf dem Wettbewerbssystem. Selbstkostenpreise sind nun einmal keine Marktpreise; sie sind deshalb ein Fremdkörper in unserer Wettbewerbswirtschaft.
    Dabei geht es um beachtliche Größenordnungen. Allein beim Verteidigungsminister geht es jährlich um 6 bis 8 Milliarden DM, hinzu kommen beachtliche Größenordnungen u. a. beim Bundespostministerium und bei der Bundesbahn.
    Wir haben also im Augenblick keine befriedigende Lösung. Wenn aber der Wettbewerbspreis als ideale Lösung hier nicht zum Tragen kommt, dann müssen wir tatsächlich suchen, ob es eine zweitbeste Lösung gibt. Eine solche zweitbeste Lösung wäre ein Erhebungsrecht des Bundesrechnungshofs bei Rüstungsfirmen.
    Nun wird dagegen eingewandt, es gebe schon eine ganze Reihe von Prüfungen bei Rüstungsfirmen, bei den Firmen der Wehrwirtschaft. Daran ist etwas. So hat z. B. das BWB — das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung — ein vorkalkulatorisches Prüfungsrecht, wenn es um Aufträge zu Selbstkostenfestpreisen geht, und ein nachkalkulatorisches Prüfungsrecht, wenn es um Aufträge zu Selbstkostenerstat-



    Dr. Friedmann
    tungspreisen geht. Letzteres ist aber eingeschränkt
    auf Firmen des Zellenbaus in der Flugzeugindustrie.
    Neben diesen eingeschränkten Prüfrechten des BWB gibt es auch noch die Preisprüfungen durch die Länder auf der Grundlage der vielzitierten Verordnung 30/53. Ich möchte aber ausdrücklich feststellen, daß es bei dieser Preisprüfung durch die Länder um etwas ganz anderes geht als bei der Prüfung des Rechnungshofes.

    (Ester [SPD]: Richtig!)

    Die Preisprüfer haben darauf zu achten, ob die Preise nach den einschlägigen Vorschriften zustande gekommen sind; hingegen hat der Bundesrechnungshof zu prüfen — ich bitte, darauf genau zu achten — , ob der Bund die Grundsätze einer sparsamen Haushaltsund Wirtschaftsführung beachtet.
    Wenn man also über ein Erhebungsrecht des Bundesrechnungshofes bei Rüstungsfirmen spricht, dann geht es nicht darum, die betreffenden Firmen zu prüfen, sondern es geht darum zu prüfen, ob der Bund seine Grundsätze einer sparsamen Haushalts- und Wirtschaftsführung richtig anwendet. Dies wird in der Diskussion oft übersehen.
    Die jetzige Gesetzeslage gibt ein dauerhaftes Prüfungsrecht des Rechnungshofes nicht her. Bei dem, was ich bisher geschildert habe, sind wir uns mit der Opposition einig. Ab dem jetzigen Punkt beginnen wir uns zu unterscheiden. Lieber Kollege Helmut Esters, wir sind der Meinung, daß eine gesetzliche Regelung, die nötig wäre, um dem Rechnungshof ein dauerndes Erhebungsrecht zu geben, Hand und Fuß haben muß, d. h. auf festen Boden verankert sein muß.
    Um ein niet- und nagelfestes Gesetz machen zu können, müssen entsprechende Erfahrungen vorliegen. Uns in der Koalition geht es deshalb darum, zunächst einmal in einem zeitlich befristeten Probelauf in einer begrenzten Anzahl von Fällen die nötigen Erfahrungen durch den Rechnungshof sammeln zu lassen, sie also zu erarbeiten.
    Wir hatten in der Tat zuerst daran gedacht, die Grundlage für ein solches vorübergehendes Erhebungsrecht des Rechnungshofes durch Vertragsrecht zu schaffen. Dies hätte bedeutet, daß in den Verträgen mit Selbstkostenpreisen ein Prüfrecht des Rechnungshofes verankert wird. Im Grundsatz ist dies auf freiwilliger Grundlage möglich. Dies ergibt sich aus dem § 104 der Bundeshaushaltsordnung.
    Dann aber hat sich die Bundesregierung durch einen Kabinettsbeschluß selbst gebunden, in dem sie festgestellt hat, daß das für sie nicht gelten solle,

    (Esters [SPD]: Sie will das nicht!)

    weil ein solches direktes Erhebungsrecht nach Meinung der Bundesregierung ordnungspolitischen Bedenken begegnen würde. Teilweise kam das Argument, es sei auch sittenwidrig, wenn der Bund mit seiner Macht als Auftraggeber hier ein Recht erzwingen würde, das er sonst so nicht bekäme.
    Wir versuchten daraufhin, nachdem sich das Kabinett durch einen Kabinettsbeschluß so festgelegt hatte, den Weg des Haushaltsgesetzes zu gehen. Dagegen spricht allerdings das sogenannte Bepackungsverbot, das wir nicht überbewerten, das aber letztlich doch bedeutet hätte, daß der Beschluß jährlich hätte neu gefaßt werden müssen. Denn das Haushaltsgesetz gilt immer nur für ein Jahr. Im übrigen hätten wir damit die Verabschiedung des Bundeshaushalts möglicherweise in eine prekäre Situation gebracht.

    (Esters [SPD]: Und bei den Ländern!)

    Daraufhin haben wir in der letzten Sitzungswoche mit den Stimmen der Koaliton im Haushaltsausschuß einen Beschluß gefaßt, der folgendes besagt: Die Bundesregierung wird aufgefordert, bis Ende März nächsten Jahres die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß der Rechnungshof bis Ende 1993 ein direktes Erhebungsrecht hat.
    Um diesem Nachdruck zu verleihen, haben wir im Haushalt des Verteidigungsministeriums beim Kapitel der NATO-Infrastruktur 150 Millionen DM qualifiziert gesperrt.

    (Esters [SPD]: Beim falschen Kapitel!)

    Wir haben bewußt diesen Titel genommen — das habe ich mir lange überlegt, Herr Kollege Esters —, weil Brüssel dieses Geld benötigt und daher die NATO von Brüssel her auf die Bundesregierung einwirken wird, die Voraussetzung für die Entsperrung zu schaffen. Diese wird nur zu haben sein, wenn es ein Prüfungsrecht des Rechnungshofes gibt. Außerdem sind dann viele Firmen betroffen, die sich ihrerseits mit Sicherheit an den Wirtschaftsminister wenden werden.
    Das Instrument, dessen sich die Regierung dann bedienen kann, ist nach wie vor der § 104 der Bundeshaushaltsordnung, der, wie gesagt, vorsieht, daß auf vertraglicher Grundlage ein solches Prüfungsrecht zwischen der betreffenden Firma und dem Rechnungshof vereinbart werden kann. Wir werden auf diese Art das fundierte Material bekommen, um dann, falls es notwendig erscheint, auf gesetzlicher Grundlage das Prüfrecht des Rechnungshofes zu zementieren.
    Ich möchte aber nochmals sagen: Wir wollen dies mit Sicherheit nicht verhindern. Am liebsten wäre es uns, wenn die Preise durch einen freien Wettbewerb zustande kämen.

    (Esters [SPD]: Das ist klar! Mir auch!)

    Aber es kann niemandem dienen, wenn der jetzige Zustand beibehalten wird. Denn wenn der Eindruck entstünde, es gäbe ausgerechnet in diesem Bereich eine Grauzone, dann würde dies weder den beteiligten Firmen noch der öffentlichen Hand als Auftraggeber noch sonst jemandem dienen. Nur wollen wir die präzisen Erfahrungen haben, die uns dann in die Lage versetzen, die entsprechende gesetzliche Regelung entweder durch eine Ergänzung des § 91 der Bundeshaushaltsordnung oder aber durch eine verstärkte Anwendung des § 104 der Bundeshaushaltsordnung zu schaffen.
    Ich möchte darum bitten, daß wir in dieser Weise zusammenarbeiten. Ich möchte vor allen Dingen die Bundesregierung bitten, daß sie ihrerseits mitzieht, diesen einvernehmlichen Weg zu gehen.



    Dr. Friedmann
    Schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)