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ID1116704300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/167 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 167. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 Inhalt: Gedenkworte für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Kalifornien 12595 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Vizepräsidentin Frau Renger, der Bundesministerin Frau Dr. Wilms und des Abg. Dr. Dollinger 12595 B Eintritt der Abg. Frau Rost (Berlin) in den Deutschen Bundestag 12595 B Erweiterung der Tagesordnung 12595 B Absetzung des Punktes 9 — Sammelübersicht 123 zu Petitionen (Drucksache 11/5150) — von der Tagesordnung . . . 12595 D Begrüßung einer Delegation des Sejm der Volksrepublik Polen 12596 A Begrüßung des Speakers der Nationalversammlung der Republik Simbabwe und einer Delegation 12596 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Beamtenversorgungsgesetzes und sonstiger dienst- und versorgungsrechtlicher Vorschriften (BeamtVGÄndG) (Drucksache 11/5372) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht der Bundesregierung zur Errichtung von Widerspruchsausschüssen bei der Bundesanstalt für Arbeit (Drucksache 11/485) c) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der bundeseigenen Wohnsiedlung in Ingolstadt, Bruckner-, Hindemith- und Schubertstraße (Drucksache 11/5162) 12596B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen (Drucksache 11/5289) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Schäfer (Offenburg), Frau Dr. Hartenstein, Frau Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (Pflicht zur Einhaltung der US-Grenzwerte) (Drucksache 11/5326) Schulhoff CDU/CSU 12596 D Opel SPD 12598 C Rind FDP 12600 C Frau Rock GRÜNE 12602 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12603 D Frau Dr. Hartenstein SPD 12604 B Schmidbauer CDU/CSU 12606 A Frau Kastner SPD 12607 D Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 12609 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 12610 C Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Jens, Roth, Frau Matthäus-Maier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen wachsende Bankenmacht und für mehr Wettbewerb im Kreditgewerbe (Drucksache 11/4553) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, Dr. Ehrenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen eine Mammutfusion Daimler-Benz/ Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) (Drucksachen 11/4518, 11/5232) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Frieß, Stratmann, Frau Vennegerts und der Fraktion DIE GRÜNEN: Demokratisierung der Wirtschaft: Beschränkung der Bankenmacht (Drucksache 11/5401) Dr. Jens SPD 12612D Spilker CDU/CSU 12615 B Stratmann GRÜNE 12617 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 12619 C Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12622 A Roth SPD 12623 A Dr. Sprung CDU/CSU 12625 D Dr. Pinger CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12628 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN: 10 Jahre Strafvollzugsgesetz — Kriminalpolitische Bestandsaufnahme und Perspektiven (Drucksachen 11/1202, 11/4302) Frau Nickels GRÜNE 12629 A Geis CDU/CSU 12631 A Dr. de With SPD 12632 C Funke FDP 12635 A Engelhard, Bundesminister BMJ 12636 B Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Zusatzprotokoll vom 17. März 1978 zum Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen (Drucksachen 11/1822, 11/5380) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarats (Drucksachen 11/4182, 11/5271) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Ermächtigung der Kommission, im Rahmen des neuen Gemeinschaftsinstruments Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen (Drucksachen 11/3882 Nr. 3.2, 11/5291) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 133 zu Petitionen (Drucksache 11/5323) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 134 zu Petitionen (Drucksache 11/5324) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/5350) . 12637D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der ehemaligen Vauban-Kaserne in Radolfzell, Steißlinger Straße 1 (Drucksachen 11/5065, 11/5336) 12638B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde betr. Äußerungen des Bundeskanzlers zur Wohnungsnot und die Konsequenzen für Wohnungspolitik und Bundeshaushalt 1990 Müntefering SPD 12645 A Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 12646 B Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 12647B, 12651D Gattermann FDP 12648B Reschke SPD 12649 C Geis CDU/CSU 12650 C Dr. Hitschler FDP 12652 A Frau Hasselfeldt, Bundesminister BMBau 12653 B Conradi SPD 12655 A Dörflinger CDU/CSU 12656 A Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . . 12657 A Frau Matthäus-Maier SPD 12657 D Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 12658 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN: Novellierung der Baunutzungsverordnung (Drucksachen 11/2648, 11/5134) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 III in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN: Streichung des Baugebietstyps „Reines Wohngebiet" aus der Baunutzungsverordnung (Drucksachen 11/5052, 11/5397) Frau Teubner GRÜNE 12660 B Dörflinger CDU/CSU 12661 B Conradi SPD 12662 A Zywietz FDP 12662 D Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 12663 C Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Beschäftigungswirksamer Solidarbeitrag (Drucksachen 11/3010, 11/3913) Lutz SPD 12665 A Dr. Kappes CDU/CSU 12667 D Richter FDP 12669A Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1989 bis 1992 (Drucksache 11/4330) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" hier: Rahmenplan 1990 bis 1993 und Sonderrahmenplan 1988 bis 1993 (Drucksache 11/5211) Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 12670B Müller (Schweinfurt) SPD 12672 A Paintner FDP 12674 D Frau Flinner GRÜNE 12676A Gallus, Parl. Staatssekretär BML 12677 A Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Bachmaier, Catenhusen, Dr. Holtz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des deutsch-brasilianischen Abkommens über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie (Drucksache 11/5266) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Garbe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kündigung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrags von 1975 (Drucksache 11/5358) Bachmaier SPD 12679 A Jäger CDU/CSU 12680B Stratmann GRÜNE 12682 A Irmer FDP 12683 B Catenhusen SPD 12685 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsministerin AA 12686 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Übernahme der Kosten der Volkszählung am 25. Mai 1987 durch den Bund (Drucksachen 11/3584, 11/4312) Dr. Nöbel SPD 12688 A Dr. Blens CDU/CSU 12689 C Such GRÜNE 12691 C Lüder FDP 12692 C Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz — OrthoptG) (Drucksachen 11/4571, 11/5384, 11/5410) Frau Männle CDU/CSU 12693 D Wittich SPD 12694 A Frau Würfel FDP 12695 B Frau Wilms-Kegel GRÜNE 12696A Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG . . 12696 C Tagesordnungspunkt 15: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot von Abfallexport in Nicht-EG-Mitgliedstaaten (Drucksache 11/4265) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Export giftiger Abfälle in die Dritte Welt (Drucksache 11/2486) Frau Hensel GRÜNE 12697 D Harries CDU/CSU 12698 C Dr. Kübler SPD 12699 C Baum FDP 12700B Gröbl, Parl. Staatssekretär BMU 12700D IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksache 11/5381 vom 13. Oktober 1989 12639A Unterstützung Birmas bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahlen im Mai 1990 MdlAnfr 9, 10 13.10.89 Drs 11/5381 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12639A, 12639 D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . . 12639B, 12639 D Geltung des Hitler-Stalin-Pakts MdlAnfr 11 13.10.89 Drs 11/5381 Jäger CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12640 B ZusFr Jäger CDU/CSU 12640 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 12641 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . 12641 A Nichtauslieferung der illegal nach Polen eingereisten DDR-Flüchtlinge entsprechend der Zusage des polnischen Außenministers MdlAnfr 16 13.10.89 Drs 11/5381 Jäger CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12641 B ZusFr Jäger CDU/CSU 12641 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 12641 D Einholung von Rechtsgutachten und Wertung der Tagungsergebnisse des MaxPlanck-Instituts für Völkerrecht bei der Meinungsbildung innerhalb der Bundesregierung über die verfassungsrechtliche Zulässigkeit des Einsatzes der Bundeswehr im Rahmen der UN-Friedenstruppe Bundeswehr MdlAnfr 12, 13 13.10.89 Drs 11/5381 Frau Geiger CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12642A ZusFr Frau Geiger CDU/CSU 12642A ZusFr Irmer FDP 12642 D ZusFr Dr. Rüttgers CDU/CSU 12643 A ZusFr Lüder FDP 12643B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . . 12643 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 12643 D Lagerung chemischer Waffen der US-Streitkräfte auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 14 13.10.89 Drs 11/5381 Dr. Kübler SPD Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12643D ZusFr Dr. Kübler SPD 12644 A Souveränitätsrechte der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich der Tiefflüge der US-Streitkräfte MdlAnfr 15 13.10.89 Drs 11/5381 Dr. Kübler SPD Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12644 C ZusFr Dr. Kübler SPD 12644 C Nächste Sitzung 12702 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12703* A Anlage 2 Haltung der Bundesregierung zu den Vorwürfen bezüglich der UNHCR-Hilfsprojekte, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Abwicklung und den Erfolg der Projekte MdlAnfr 17, 18 13.10.89 Drs 11/5381 Frau Walz FDP SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12703* C Anlage 3 Lieferung von Chemikalien zur Kokainherstellung durch deutsche Unternehmen nach Kolumbien MdlAnfr 37, 38 13.10.89 Drs 11/5381 Dr. Klejdzinski SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 12704* A Anlage 4 Berücksichtigung EG-rechtlicher Vorschriften bei der 4. Novelle des Arzneimittelgesetzes MdlAnfr 39, 40 13.10.89 Drs 11/5381 Haack (Extertal) SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 12704* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 12595 167. Sitzung Bonn, den 19. Oktober 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 20. 10. 89 Andres SPD 20. 10. 89 Austermann CDU/CSU 20. 10. 89 Bahr SPD 19. 10.89 Büchner (Speyer) SPD 20. 10. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 20. 10. 89 * Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 20. 10. 89 Frau Dempwolf CDU/CSU 20. 10. 89 Eich GRÜNE 20. 10. 89 * Francke (Hamburg) CDU/CSU 20. 10. 89 Fuchtel CDU/CSU 20. 10. 89 Dr. Geißler CDU/CSU 20. 10. 89 Genscher FDP 19. 10.89 Frau Dr. Götte SPD 20. 10. 89 Hauser (Esslingen) CDU/CSU 20. 10. 89 Frhr. Heereman von CDU/CSU 20. 10. 89 Zuydtwyck Heimann SPD 20. 10. 89 Hiller (Lübeck) SPD 19. 10. 89 Höffkes CDU/CSU 20. 10. 89 Huonker SPD 20. 10. 89 Irmer FDP 20. 10. 89 ** Jaunich SPD 19. 10. 89 Frau Karwatzki CDU/CSU 19. 10. 89 Kittelmann CDU/CSU 20. 10. 89 ** Klein (Dieburg) SPD 20. 10. 89 Dr. Klejdzinski SPD 19. 10. 89 * Kolb CDU/CSU 20. 10. 89 Koltzsch SPD 20. 10. 89 Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU 20. 10. 89 Leidinger SPD 20. 10.89 Frau Luuk SPD 20. 10. 89 Möllemann FDP 20. 10. 89 Oostergetelo SPD 20. 10. 89 Paterna SPD 20. 10. 89 Reuschenbach SPD 20. 10. 89 Schanz SPD 20. 10. 89 Schäfer (Mainz) FDP 20. 10. 89 Dr. Scheer SPD 20. 10. 89 ** Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 20. 10. 89 Schreiner SPD 20. 10. 89 Schröer (Mülheim) SPD 19. 10. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 20. 10. 89 Sielaff SPD 19. 10. 89 Dr. Steiner SPD 19. 10. 89 ** Dr. Struck SPD 20. 10. 89 Stücklen CDU/CSU 20. 10. 89 Voigt (Frankfurt) SPD 20. 10. 89 Dr. Warnke CDU/CSU 20. 10. 89 Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 20. 10. 89 Westphal SPD 20. 10. 89 Dr. Wieczorek SPD 20. 10. 89 Würtz SPD 19. 10.89 Zierer CDU/CSU 20. 10. 89 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage der Abgeordneten Frau Walz (FDP) (Drucksache 11/5381 Fragen 17 und 18): Inwieweit hat die Bundesregierung Kenntnis über die gegen das UN-Hochkommissariat für Flüchtlingswesen (UNHCR) erhobenen Vorwürfe, insbesondere über die lückenhafte Überprüfung der HCR-Hilfsprojekte auf ihre konkrete finanzielle Abwicklung und ihren Erfolg? Sollten diese Vorwürfe zutreffen, welche Konsequenzen wird die Bundesregierung insbesondere in der Bereitstellung ihrer freiwilligen finanziellen Zuwendungen an das UNHCR ziehen? Zu Frage 17: Der Bundesregierung ist bekannt, daß in einer Sendung des Schweizer Fernsehens am 26. September 1989 gegen Flüchtlingshochkommissar Hocké Vorwürfe erhoben wurden. Über diese Vorwürfe wurde auch in deutschen Medien berichtet. Zu den gegenüber dem Hochkommissar persönlich erhobenen Anschuldigungen kann die Bundesregierung noch nicht Stellung nehmen, da Ergebnisse interner Untersuchungen der unmittelbar Betroffenen hierzu noch nicht vorliegen. Hinsichtlich der davon getrennt zu haltenden Frage nach eventuellen Unkorrektheiten bei der Abwicklung von UNHCR-Programmen sieht die Bundesregierung keine Berechtigung derartiger Anschuldigungen. Weder die Prüfung der Tätigkeit des UNHCR durch unabhängige VN-Rechnungsprüfungsorgane noch die Diskussion über den Haushalt der Organisation während der gerade zu Ende gegangenen (5. bis 13. Oktober 1989) 40. Jahrestagung des UNHCR-Exekutivrates, des aus Staatenvertretern bestehenden Aufsichtsgremiums der Organisation, lassen Zweifel an der satzungs- und mandatsgemäßen Durchführung der UNHCR-Programme zu. Zu Frage 18: Da die Arbeitsweise der Organisation als solcher, wie zu Frage 1 dargestellt, keinen Anlaß zu grund- 12704* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 sätzlicher Kritik gibt, besteht für die Bundesregierung derzeit kein Grund, ihre Haltung zum deutschen Finanzbeitrag an den UNHCR zu verändern. Als Mitgliedsland im UNHCR-Exekutivrat wird die Bundesregierung wie bisher darauf hinweisen, daß die gerade derzeit besonders knappen Mittel des UNHCR so sparsam und effektiv wie möglich verwandt werden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Klejdzinski (SPD) (Drucksache 11/5381 Fragen 37 und 38): Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der von dem kolumbianischen Staatspräsidenten Virgilio Barco — im Rahmen seiner am 14. April 1989 in Washington gehaltenen Rede — u. a. gestellten Forderung, daß die Methoden zum Abfangen der meist aus Europa stammenden Chemikalien zur Kokainherstellung verbessert werden sollten? Ist der Bundesregierung bekannt, ob und in welchem Umfang aus der Bundesrepublik Deutschland chemische Mittel (z. B. Azeton), die zur Kokainherstellung geeignet sind, an Kolumbien geliefert werden? Zu Frage 37: Die Ausfuhr von Chemikalien, die auch zur Herstellung illegaler Drogen Verwendung finden können, wird von den Behörden der Polizei und der Zollverwaltung in enger Zusammenarbeit mit anderen in-und ausländischen Behörden auf Verdachtsfälle hin überprüft. Ein Entwurf des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes und der Betäubungsmittel-Außenhandelsverordnung sieht vor, daß die Ausfuhr bestimmter Chemikalien künftig vorher bei den zuständigen Behörden anzumelden ist. Es handelt sich um die sechs häufig für die illegale Drogenherstellung verwendeten Stoffe Ephedrin, Ergometrin, Ergotamin, Lysergsäure, 1-Phenyl-2-Propanon sowie Pseudoephedrin. Darüber hinaus sieht dieser Entwurf auch einen neuen Straftatbestand für denjenigen vor, der die genannten sechs Stoffe sowie weitere sechs Lösungsmittel — darunter Äther und Aceton — besitzt, herstellt, befördert oder verteilt, obwohl er weiß, daß diese Stoffe zur illegalen Betäubungsmittelherstellung verwendet werden sollen. Dieser neue Straftatbestand wird der Polizei und den Zollbehörden wichtige Ermittlungsansätze für die Kontrolle verdächtiger Chemikalienlieferungen an die Hand geben. Mit diesen Regelungen setzt die Bundesregierung die neuen internationalen Verpflichtungen zur Chemikalienkontrolle innerstaatlich um, die das im Dezember 1988 verabschiedete Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen den unerlaubten Verkehr mit Suchtstoffen und psychotropen Stoffen enthält. Zu Frage 38: Die amtliche Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes (Fachserie 7, Reihe 2, Heft 12/1988) weist für 1988 aus, daß Aceton, einschließlich Butanon und Campher, in einer Menge von 1 154 t im Wert von 3,2 Mio. DM nach Kolumbien geliefert worden ist; hierzu wird auch auf die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN — Bundestags-Drucksache 11/5201 — Bezug genommen. Über Lieferungen anderer Chemikalien nach Kolumbien liegen keine Erkenntnisse vor. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Haack (Extertal) (SPD) (Drucksache 11/5381 Fragen 39 und 40): Hat die Bundesregierung die EG-Kommission über die Entwürfe der 4. Novelle Arzneimittelgesetz (AMG) unterrichtet? Ist nach Auffassung der Bundesregierung sichergestellt, daß die in der Beratung befindliche 4. Novelle AMG EG-rechtlichen Vorschriften entspricht, was die Beweislast hinsichtlich der therapeutischen Wirksamkeit im Verfahren nach § 30 AMG (Widerruf) beziehungsweise § 31 AMG (Verlängerung, Nachzulassung) betrifft? Zu Frage 39: Die Bundesregierung hat den am 21. Juni 1989 durch das Kabinett beschlossenen Entwurf eines 4. Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes gegenüber der EG-Kommission nach den Regelungen der Richtlinie des Rates vom 28. März 1983 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften (83/189/EWG) notifiziert. Eine Stellungnahme der Kommission oder eines EG-Mitgliedstaates liegt bisher nicht vor. Zu Frage 40: Der Entwurf der Bundesregierung für ein 4. Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes sieht keine Änderung bei dem Rücknahme- bzw. Widerrufsgrund des § 30 Abs. 1 und dem Versagungsgrund für die Verlängerung der Zulassung nach § 31 Abs. 3 des Arzneimittelgesetzes vor, soweit sie sich auf die therapeutische Wirksamkeit beziehen. Das bedeutet, daß auch in Zukunft die Zulassung eines Arzneimittels zurückzunehmen oder zu widerrufen ist, wenn sich herausstellt, daß dem Arzneimittel die therapeutische Wirksamkeit fehlt und daß ein Antrag auf Verlängerung der Zulassung eines Arzneimittels abschlägig zu bescheiden ist, wenn aus dem gleichen genannten Grunde die Zulassung zurückzunehmen oder zu widerrufen wäre. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 12705 * Diese bereits gültige gesetzliche Vorschrift steht im Einklang mit Artikel 11 der Ersten Pharmazeutischen Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 26. Januar 1965 (65/65/EWG), wonach die Zulassung eines Arzneimittels auszusetzen oder zu widerrufen ist, „wenn sich herausstellt, entweder daß die Arzneispezialität schädlich ist oder ihre therapeutische Wirksamkeit fehlt, oder daß die Arzneispezialität nicht die angegebene Zusammensetzung nach Art und Menge aufweist". Artikel 11 Satz 2 sagt ferner, daß „die therapeutische Wirksamkeit fehlt, wenn feststeht, daß sich mit der Arzneimittelspezialität keine therapeutischen Ergebnisse erzielen lassen". Dem entsprechen die angeführten Vorschriften des Arzneimittelgesetzes.
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    Rede von Eckhard Stratmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Liebe Mitbürgerinnen! Liebe Mitbürger! Den Anspruch, den gerade der Kollege Spilker für die CDU/CSU-Fraktion offensichtlich formuliert hat, daß sie nämlich die Wächterin der Marktwirtschaft sei, ist bei der Position, die Sie zu der Rolle und der Stellung der Banken formuliert haben, reinste Makulatur. Um direkt darauf einzugehen, möchte ich mit einem Fazit dessen beginnen, was ich eigentlich entwickeln wollte: Die wirtschaftliche und politische Stellung und Macht der Großbanken — über die Großbanken reden wir heute — stellen eine doppelte Gefährdung dar.
    Erstens. Die Großbanken sind eine Gefahr für eine funktionierende Marktwirtschaft, weil sie deren Funktionsprinzipien, nämlich die Funktionsprinzipien des Wettbewerbs, teilweise bzw. weitgehend außer Kraft setzen. Die Großbanken, allen voran die Deutsche Bank, stellen Quasimonopole mit Quasimonopolgewinnen dar.
    Zweitens. Die Großbanken, wiederum allen voran die Deutsche Bank, sind ein Staat im Staate. Sie sind eine fünfte Gewalt — neben der Legislative, der Exekutive, der Judikative und den Medien, die allgemein zu Recht als vierte Gewalt anerkannt werden —, die regulierend in die politische Demokratie eingreift, ohne selbst kontrolliert zu werden. Im Gegenteil, die Großbanken kontrollieren sich weitgehend selbst; ich werde das nachher belegen.
    Wenn Sie angesichts dieser Tatsachen, Herr Spilker, behaupten, Sie seien, im Gegensatz zur SPD — da muß ich die SPD mit ihrem Antrag vollkommen in Schutz nehmen — als auch zu den GRÜNEN, die Verfechter der Marktwirtschaft, stellen Sie die Tatsachen auf den Kopf.

    (Dr. Fell [CDU/CSU]: Sie tun das!)

    Indem Sie faktisch die Macht der Großbanken legitimieren — da gibt es ja auch Differenzen zwischen CDU/CSU einerseits und FDP andererseits; ich bin gespannt auf das, was gleich Herr Lambsdorff zu diesem Thema sagen wird — , legitimieren Sie die Außerkraftsetzung eines funktionierenden Wettbewerbs.
    Die Wirtschaftsentwicklung der letzten zehn Jahre zeigt eine ungleiche Entwicklung zwischen dem Bankensektor auf der einen Seite und dem Nichtbankensektor, Industrie und Handel, auf der anderen Seite. Während wir insbesondere in der Zeit von 1979 bis 1982 einen dramatischen Konjunktureinbruch und seitdem eine stabile Wirtschaftswachstumsentwicklung hatten, über deren ökologische Probleme ich jetzt hier nicht sprechen will, zeigt sich im Bankenbereich in den letzten zehn Jahren, ungetrübt von dem Konjunktureinbruch um die Jahrzehntwende von 1979 bis 1982, eine ungebrochene Gewinnentwicklung — teilweise mit prozentualen Gewinnerhöhungen von 20 bis 50 %. Bei der Deutschen Bank gab es in mehreren Jahren jährliche Gewinnsteigerungen von über 50 %; im letzten Geschäftsjahr waren es 55 %.
    Zwei Gründe sind für diese ungleiche Entwicklung im Bankensektor einerseits und Nichtbankensektor andererseits maßgeblich. Zum einen dürfen die Banken fast alles, was sie wollen. Zweitens sind sie durch § 102 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen vom Kartellverbot bei Preisabsprachen — in die-



    Stratmann
    sem Fall bei Zinsabsprachen — weitgehend ausgenommen.

    (Abg. Wissmann [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Lassen Sie mich gerade den Zusammenhang darstellen, Herr Wissmann.
    Dies führt zum einen dazu, daß die Banken im Rahmen des bei uns herrschenden Universalbanksystems
    — was ich ausgesprochen kritisch sehe, im Unterschied zu Ihnen, Herr Jens — aus dem Kreditgeschäft erhebliche Gewinne ziehen.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Sie wissen offenbar nicht, daß das GWB geändert wird!)

    Selbst die Bundesbankberichte in vergangenen Jahren haben darauf hingewiesen, daß die Großbanken
    — nicht nur die Großbanken, sondern auch die Sparkassen, auch die öffentlich-rechtlichen Banken —

    (Glos [CDU/CSU]: Und die Öko-Banken!)

    erhebliche Zinsgewinne daraus ziehen, daß sie die Leitzinsen der Bundesbank an ihre Kunden bzw. an ihre Kreditnehmer nicht entsprechend weitergeben. Zinserhöhungen werden in der Weise weitergegeben, daß die Großbanken noch einmal Zinsaufschläge draufschlagen und dadurch Sondergewinne erzielen. Zinssenkungen seitens der Bundesbank werden entweder gar nicht oder — nach Aussagen der Bundesbank — zeitlich erheblich verzögert an die Sparkunden weitergegeben. Das kumuliert wiederum Extraprofite bei den Großbanken.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Klassenkampf! )

    Zum Universalbanksystem gehört ebenfalls das Wertpapiergeschäft. Hier hat die Deutsche Bank die dominierende Rolle. Aus dem Wertpapiergeschäft werden Milliardengewinne gezogen. So hat die Deutsche Bank bei der Umgruppierung des Flick-Konzerns Flick-Aktien an der Börse eingeführt und allein aus diesem einen Geschäft einen Gewinn von 2 Milliarden DM gemacht.
    Wenn wir allerdings die überhöhten Gewinne der Großbanken auch aus dem Wertpapiergeschäft kritisieren, muß — da teile ich den Zwischenruf von vorhin gegenüber dem Kollegen Jens — auch über die Westdeutsche Landesbank gesprochen werden. Derzeit steht die Großfusion Preussag und Salzgitter unter der Konsortialführerschaft der Westdeutschen Landesbank

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Und des Landes Nordrhein-Westfalen!)

    an. Da will sich die Westdeutsche Landesbank, wesentlich kontrolliert von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen — absolute SPD-Mehrheit —, an der Privatisierung des Salzgitter-Konzerns beteiligen und an der Börse wiederum erhebliche Extraprofite realisieren.
    Das steht allerdings, Herr Jens, zum einen in schreiendem Widerspruch zu der Legitimation des Universalbanksystems, die Sie hier ja soeben vertreten haben. Und es steht zum anderen ebenfalls im Widerspruch zu dem Antrag, den Sie hier vorgelegt haben, in dem Sie die Reduzierung des Aktienbesitzes von Banken an Nicht-Banken auf 5 % fordern. Die Westdeutsche Landesbank aber hält heute mehr als 40 % an der Preussag und will an dem neuen Konzernkonglomerat mehr als 25 %, also mehr als die Sperrminorität, halten.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: So ist es!)

    Das steht in schreiendem Widerspruch zu Ihrem eigenen Antrag, ist allerdings die Politik der Westdeutschen Landesbank und der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Wir werden die Ernsthaftigkeit Ihres Antrags genau an diesem anstehenden Fusionsfall messen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Und es werden verdiente Genossen untergebracht!)

    Weitere Mechanismen beim Aufbau von Bankenmacht sind die Aktienbeteiligung von Banken an Nichtbanken — ich kann das im Detail aus Zeitgründen nicht ausführen — , das Depotstimmrecht und die personellen Verflechtungen der Banken via Aufsichtsratsposten mit Nichtbanken.
    Ein entscheidender Faktor ist die Kumulation dieser verschiedenen Machtmöglichkeiten: Universalbanksystem, Aktienbeteiligung, Depotstimmrecht und personelle Verflechtung über Aufsichtsräte. Die Kumulation dieser Mechanismen führt dazu, daß wir es bei den Großbanken mit Quasimonopolen zu tun haben, gestützt durch die Ausnahmeregelung im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen.
    Um gegen diese Quasimonopolstellung der Banken vorzugehen, haben wir einen eigenständigen Antrag vorgelegt, der sich gegenüber dem Antrag der SPD dadurch auszeichnet, daß er in der Kontrolle und Beschränkung der Bankenmacht wesentlich weiter geht als der Antrag der SPD, den wir in vielen Punkten für halbherzig halten, wenn auch für einen Schritt in die richtige Richtung. Wir fordern einen demokratischen Umbau des Kreditsystems und als einen ersten Schritt die Beschränkung der Bankenmacht.
    Ich nenne die wesentlichen Punkte unseres Antrages: Wir wollen mehr Wettbewerb im Bankensektor. Herr Kollege Spilker: Wir GRÜNEN fordern mehr Marktwirtschaft im Bankensektor.

    (Glos [CDU/CSU]: Das ist ja etwas ganz Neues! — Dr. Sprung [CDU/CSU]: Das ist ja ganz toll!)

    Dazu müssen die Privilegien der Banken, wie sie in § 102 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen abgesichert sind, fallen. Der § 102 muß ersatzlos gestrichen werden.
    Wir fordern die Aufnahme eines komplexen Indikators für Wirtschaftsmacht in das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen. Ein solcher Indikator für Wirtschaftsmacht soll die Untersagungsschwellen bei Fusionen senken. Und es soll ein neuer Tatbestand in das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen eingeführt werden, nämlich das Instrument der Entflechtung.



    Stratmann
    Wir fordern die Bundesregierung gerade unter dem Entflechtungsgesichtspunkt auf, Konzepte zur Entflechtung der Deutschen Bank vorzulegen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Deutsche Bank und die anderen Großbanken zu entflechten: zum einen in regionale Einheiten, ähnlich wie wir bei den öffentlich-rechtlichen Banken das Regionalprinzip haben.
    Zum anderen denken wir GRÜNEN darüber nach — wir sind da in einer offenen Diskussion — , ob nicht das Universalbanksystem durch ein Trendbanksystem abgelöst werden muß, wie wir es in den USA ja längst haben.

    (Wissmann [CDU/CSU]: Staatsbanksystem!)

    Das heißt, die argumentlose Legitimation des Universalbanksystems, Herr Jens, die Sie hier vertreten haben, kann ich angesichts der Bankenmacht und der Kumulation von Extraprofiten aus dem Wertpapiergeschäft und aus dem Kreditgeschäft überhaupt nicht verstehen.
    Wir fordern weiter, daß der Anteilsbesitz von Banken an Nichtbanken auf null gesenkt wird. Die 5 %ige Reduzierung, Herr Kollege Jens, die Ihr Antrag vorschlägt, reicht überhaupt nicht aus, um die verschiedenen Querverflechtungen über Aktienbesitz auch bei 5 % zu reduzieren.
    Wir fordern weiterhin, daß Versicherungen keinen Erwerb und Besitz von Aktienanteilen an Banken haben können. Die Allianz-Versicherung hat durch hohe Aktienanteile an der Bayerischen Hypothekenbank, an der Commerzbank und an der Dresdner Bank eine Verflechtungsmacht in diese Banken hinein, daß wir bei der Allianz-Versicherung fast von einer Quasi-bank sprechen können.
    Wir fordern eine aktienrechtliche Reform. Aufsichtsratsmandate von Banken an Nichtbanken dürfen gar nicht zugelassen werden. Auch die personelle Beschränkung, Herr Jens, die Sie vorschlagen, reicht überhaupt nicht aus, um das Problem der personellen Verflechtung in den Griff zu bekommen.
    Wir fordern die Abschaffung des Depotstimmrechts, d. h. der Übertragung des Stimmrechts auf Banken. Wir beschränken das ganz konkret auf die Banken.
    Wir fordern die Einführung eines Briefwahlrechts. Herr Jens, was Sie in Ihrem Antrag als Prüfauftrag vorschlagen, halten wir für einen richtigen Schritt. Wir haben uns dazu entschieden, daß die Briefwahl von Aktieninhabern direkt an die Adresse der Kapitalgesellschaften mit der Auflage möglich ist, daß es sich um Einzelanweisungen, also nicht um Pauschalvollmachten handelt.
    Wir fordern schließlich eine demokratische Ausweitung der Bankenaufsicht. Die Kompetenzen des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen müssen insbesondere unter dem Gesichtspunkt erweitert werden, daß Interessen der Verbraucher und Verbraucherinnen gerade auch bei der Frage der Zinspolitik gegenüber den Bankenkunden stärker zur Geltung kommen.
    Wir fordern ferner eine staatliche, von den Banken unabhängige Börsenaufsicht, um das Wertpapiergeschäft und die enormen Extraprofite dort stärker zu kontrollieren und den Selbstbedienungsladen der Großbanken, der sich heute Selbstverwaltung nennt, zu ersetzen.
    Danke schön.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Ihr Fazit also: Weg mit dieser teuflischen Großmacht! — Zuruf von der CDU/CSU: Zurück zur Tauschwirtschaft!)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Otto Graf Lambsdorff.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Graf Otto Lambsdorff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Wir führen hier eine unterkühlte und ruhige Debatte zu diesem Thema; das ist auch gut. Täusche man sich nicht über das Interesse draußen! Was ich besonders bemerkenswert, aber auch besonders besorgniserregend finde, sind die Zuschriften, die da lauten: „Es ist höchste Zeit, daß Sie da etwas unternehmen; aber sagen Sie bitte nicht, schreiben Sie bitte nicht und zitieren Sie bitte nicht, daß ich Ihnen das gesagt habe." Das kommt häufiger vor, als man sich das vorstellt, und zwar aus mittelständischen Kreisen und selbst aus Kreisen der großen Industrie.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Der Opportunismus nimmt zu! Das ist wahr!)

    Im übrigen geht es nicht nur um ein Problem der Großbanken — Herr Stratmann, Sie haben die WestLB gleich eingeführt —, es geht schon ein bißchen darüber hinaus.

    (Stratmann [GRÜNE]: Konsens!)

    Wenn man den Verlautbarungen des Bundesverbandes deutscher Banken folgte, dann allerdings gibt es das Problem der Bankenmacht nicht. Nach Meinung des Bundesverbandes ist die Diskussion, die wir ja schon lange führen, von wenig Sachkenntnis getrübt, und sie bildet lediglich ein zyklisches Phänomen. Volkswirtschaftliche Gesichtspunkte und internationale Zusammenhänge würden nicht zur Kenntnis genommen, und mit der Realität habe dies alles nichts zu tun.
    Führen wir also eine Phantomdiskussion? Machen wir hier nur eine Pflichtübung, weil die SPD auf einen fahrenden Zug aufgesprungen ist, der schon lange fährt,

    (Roth [SPD]: Jetzt hört es aber auf!)

    und einen Antrag, der allerdings überzogen und unvollständig ist, gestellt hat, zu dem sie vor zehn Jahren nicht den Mut gehabt hat? Da hat das Herr Jens allerdings noch nicht durch die Brille von Herrn Roth sehen können.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sind diejenigen, die sich besorgt zum Thema Bankenmacht äußern — Herr Spilker, hören Sie bitte gut zu —, alle Scharlatane : die Monopolkommission, der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft, die Professoren Albach und Engels, die



    Dr. Graf Lambsdorff
    Journalisten Barbier oder Herlt? Oder sind das Marktwirtschaftler?
    So, wie die Banken mit der Kritik umgehen, machen sie es sich zu einfach. Das Ganze ist keine fixe Idee irgendwelcher Spinner, die sich in Hinterstuben, abgehoben vom Boden der Realität, etwas ausdenken, und es ist auch keine fixe Idee der FDP oder ihres Vorsitzenden.
    Folglich hat die Bundesregierung — zugegebenermaßen auf unser Drängen — eine Arbeitsgruppe „Bankenmacht" eingesetzt, und diese Koalitionsgruppe hat übereinstimmend festgestellt, daß die ordnungs- und wettbewerbspolitische Problematik der Bankenmacht vor allem in der Kumulation von Einflußmöglichkeiten liegt, die sich aus dem Anteilsbesitz, der Wahrnehmung von Aufsichtsratsmandaten, der Ausübung des Depotstimmrechts und der Funktion als Kreditgeber und Beschaffer von Eigenkapital ergibt.
    Das Universalbankensystem abzuschaffen ist Unsinn. In der ganzen Welt marschiert das System in Richtung Universalbanken. Das Vollmachtstimmrecht abzuschaffen ist ebenfalls Unsinn, weil das zu ganz miesen Präsenzen auf den Hauptversammlungen führen würde. Das hilft uns nicht.
    Diese vielfältigen Einflußmöglichkeiten, die wir übereinstimmend festgestellt haben — die in der Tat bestehen und die keiner negieren kann — , geben den Banken Informationen, über die andere im Wirtschaftsgeschehen nicht verfügen. Die Banken legen dar, sie hätten ihre Macht nicht mißbraucht; das habe schon die Studienkommission 1979 festgestellt, und auch seitdem sei kein Mißbrauch getrieben und nachgewiesen worden. Das ist so richtig. Aber mit dem Argument entkräftet man die Problematik nicht; denn der Kern des Problems liegt nicht darin, daß man ein Kind in den Brunnen fallen läßt, um es dann herauszuholen, sondern der Kern der Problematik liegt in der Vorsorge. Es ist nicht Aufgabe der Wettbewerbs- und Ordungspolitik, sich erst dann Gedanken über Bankenmacht und Erhaltung von Wettbewerb zu machen, wenn Mißstände Wirklichkeit geworden sind. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, Sorge dafür zu tragen, daß die Funktionsmechanismen der marktwirtschaftlichen Ordnung erhalten bleiben.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Die Frage der Bankenmacht ist eine Frage solcher Funktionsmechanismen. Der Wettbewerb zwischen den Unternehmen wird verzerrt, wenn die Banken auf Investitionsentscheidungen Einfluß nehmen, vor allem wenn dies in ansonsten miteinander konkurrierenden Unternehmen geschieht. Der Wettbewerb der Unternehmen wird dadurch beeinträchtigt, daß die Banken als Hausbanken ihre Unternehmen mit besonders günstigen oder mit besonders ungünstigen Konditionen ausstatten. Es sind auch die Fragen der Unternehmensfinanzierung berührt. Vor allem nehmen die Banken Einfluß auf die Wahl von Eigenkapital- oder Fremdkapitalfinanzierung, und das wiederum hat Rückwirkungen auf die Eigentümerstrukturen. Schließlich wird der Wettbewerb der Banken untereinander beeinflußt, vor allem dadurch, daß Unternehmen in ihrer Nachfrage nach Finanzdienstleistungen an bestimmte Banken gebunden werden. Auch da sind wir wieder bei der Hausbankenproblematik.
    Die wettbewerbspolitische Problematik der Bankenmacht hat sich doch in aller Schärfe bei der Fusion von Daimler-Benz und MBB, die ja heute auch auf der Tagesordnung steht, gestellt. Darauf hat die Monopolkommission zu Recht hingewiesen. Sie wissen, die FDP hat diesem Zusammenschlußvorhaben von Anfang an — vor allem aus ordnungspolitischen Gründen — skeptisch gegenübergestanden.

    (Stratmann [GRÜNE]: Herr Bangemann hat es doch mit eingeleitet!)

    Der Bundeswirtschaftsminister hat eine Entscheidung getroffen, die aus einer verfahrenen Situation das Beste gemacht hat. Gleichwohl bleiben ordnungspolitische Bedenken bestehen.

    (Roth [SPD]: Starke Haltung!)

    Meine Damen und Herren, die Einflußnahme der Banken muß nicht unbedingt gezielt wahrgenommen werden. Es reicht, daß die Banken bei der Wahrnehmung der unterschiedlichen Funktionen ihre bankspezifischen Interessen zur Geltung bringen. Und wer wird denn bezweifeln, daß sie das tun? Nur vollzieht sich die Einflußnahme der Banken nicht mit Paukenschlägen vor der Öffentlichkeit, sondern in allmählichen Entscheidungsprozessen in stillen Verhandlungszimmern. Da ist es kein Wunder, daß der empirische Nachweis solcher Verhaltensweisen gar nicht oder schwer möglich ist. Ich bin selber 16 Jahre lang im Bankgeschäft tätig gewesen, davon allein mehr als zehn Jahre im Wertpapiergeschäft; ich rede hier nicht wie der Blinde von der Farbe.
    Die Banken argumentieren, daß zwischen ihnen intensiver Wettbewerb besteht, der ihre Macht eingrenzt. Generell ist das sicher richtig. Aber manchmal muß man an dieser These auch zweifeln. Ich denke an die leidige Frage der Wertstellungspraxis, wo die Banken erst durch ein Urteil des BGH gezwungen werden mußten, ihre Verzögerungspraxis aufzugeben; und dann haben sie, wie bekannt, auch noch sehr langsam reagiert. Ich denke an die Modalitäten der Zinsberechnung, wo auch erst der BGH die Banken dazu brachte, ihre die Kunden diskriminierende Praxis abzustellen. Ich denke an den mangelnden Wettbewerb im Konsortialgeschäft oder an die langsame Anpassung der Habenzinsen in der jüngsten Zinssteigerungsrunde. Ist das in Ordnung?
    In der Diskussion wird oft das Argument gebraucht, daß eine Rückführung des Anteilsbesitzes die deutschen Banken im internationalen Wettbewerb schwächen würde. Wer so argumentiert, vergleicht Äpfel mit Birnen. Natürlich will niemand, daß die deutschen Banken im internationalen Wettbewerb geschwächt werden. Das Gegenteil ist der Fall. Aber brauchen unsere Banken Anteilsbesitz, um international wettbewerbsfähig zu sein? Sie sollen Bankgeschäft betreiben und nicht Stahlkocher, Automobilbauer oder Luft- und Raumfahrer sein. In Japan, in den USA oder in anderen EG-Ländern haben die Banken keinen dauerhaften Anteilsbesitz, und trotzdem sind sie in hohem Maße wettbewerbsfähig und sind, jedenfalls



    Dr. Graf Lambsdorff
    zum Teil, in ganz andere Größenordnungen als deutsche Banken hineingewachsen.
    Hier werden Dinge miteinander vermischt, die nichts miteinander zu tun haben. Aber leider merken das nur wenige.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Viel wichtiger für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Banken ist es, daß der Finanzplatz attraktiv ist, daß sie einen kostengünstigen und modernen Bankservice leisten, daß sie sich in der internationalen Szene flexibel den sich wandelnden Verhältnissen anpassen. Hier sind die Schularbeiten zu machen.
    Für die Regierung heißt das ohne Frage, daß z. B. die Börsenumsatzsteuer endlich abgeschafft wird, und zwar so schnell wie möglich.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Aber auch die Banken haben alles zu tun, damit die Finanzdienstleistungen gut und kostengünstig bei uns sind. Steuern abschaffen und Gebühren behalten oder erhöhen — das ist auch nicht das Wahre.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Ob das immer geschieht — daran kann man sehr seine Zweifel haben. Jedenfalls macht z. B. das Querfeuer, das von deutschen Banken — genauer gesagt: von einer Bank — gegen die Entwicklung eines effizienten und transparenten Berichts- und Abrechnungssystems am Eurobond-Markt abgefeuert wird, mißtrauisch, zumal wenn man weiß, daß diese Bank dabei sehr gut verdient.
    Wir haben das Rennen um den Finanzplatz Nummer eins in Europa bereits gegen London verloren. Wenn wir — hier spreche ich sowohl die Regierung als auch die Banken an — so weitermachen wie bisher, dann werden wir auch von Paris bald abgehängt werden.
    Es ist richtig, daß den Banken der Erwerb von Anteilsbesitz z. B. in Sanierungsfällen gestattet sein muß. Wir haben die positive Rolle, die die Banken hier immer wieder gespielt haben, hinreichend gewürdigt, Herr Spilker. Aber wenn in diesem Kontext darauf hingewiesen wird, daß die Firma Karstadt nicht mehr existierte, wenn die Banken nicht die Sanierung übernommen hätten, überzeugt mich das nicht sehr; denn dieser Sanierungsfall liegt jetzt 60 Jahre zurück, und so lange muß niemand ein Paket halten, um eine Sanierung endgültig abzuschließen.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Sie wissen, meine Damen und Herren, daß sich die Kommission „Bankenmacht" vorgestern erneut getroffen hat. Die Ergebnisse sind hier bekannt. Ich brauche sie deswegen nicht noch einmal im einzelnen darzulegen.

    (Zuruf von der SPD: Sehr mager!)

    Wir müssen feststellen, daß unser Koalitionspartner in der ordnungspolitischen Bewertung des Themas Bankenmacht einen weniger scharfen Blick hat als die FDP. Jedenfalls sah sich die Union nicht in der Lage, ein positives Votum über die wichtige Frage der Rückführung des Anteilsbesitzes der Banken abzugeben.

    (Catenhusen [SPD]: Scharfe Blicke reichen eben nicht!)

    Es kann ja sein, meine Damen und Herren, daß die Diskussionsveranstaltung, die auf Einladung des Mittelständlers Pieroth mit dem „mittelständischen" Bankier Herrhausen bei Ihnen stattgefunden hat, zu dieser Erkenntnis beigetragen hat.
    Die FDP hält nach wie vor die obligatorische Rückführung des Anteilsbesitzes der Banken ordnungspolitisch für geboten. Dabei wird es auch um steuerrechtliche Fragen gehen. Steuerrechtliche Regelungen dürfen dabei im Maximum allerdings nur so ausgelegt sein, daß das Vorhaben verfassungsrechtlich Bestand hat. Das ist die Grenze, und darüber muß man sich unterhalten.
    Wir werden nach der Bundestagswahl auf dieses Thema zurückkommen. Darauf kann sich jeder verlassen, nicht nur hier im Hause.

    (Zuruf des Abg. Roth [SPD])

    — Damals wollten Sie nicht, jetzt wollen Sie wohl. Ich kenne das ja: Immer dann, wenn Sie in der Opposition sind, lassen Sie die Muskeln spielen; wenn es nachher wieder anders geht, ist die Begeisterung sehr viel geringer.

    (Zurufe von der SPD)

    — Meine Damen und Herren, Ihre Zurufe sind richtig ermunternd, und der Blick durch die geschärften Brillen ist es auch. Also: Auf geht's.
    Ich bin jedenfalls befriedigt darüber, daß wir schon in dieser Legislaturperiode mehr Transparenz in die personelle Verflechtung der Banken mit den Unternehmen bringen werden und daß wir den klaren Willen bekundet haben, die Fragen des Verbots der Stimmrechtsbeschränkung, die Fragen der Stimmrechtsbeiräte bei Kapitalanlagegesellschaften und der Untersagungsmöglichkeiten bei der Wahrnehmung von Aufsichtsratsmandaten in konkurrierenden Unternehmen positiv zu prüfen. Daran werden wir weiterarbeiten.

    (Roth [SPD]: Prüfen!)

    — Bevor Sie etwas entscheiden, sollten Sie es prüfen. Ich weiß: Sie haben bei „Fortschritt 90" erst entschieden und dann geprüft. Das Ergebnis sieht ja entsprechend aus.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Ich empfehle doch, diese Reihenfolge zu wählen. Wir wollen das jedenfalls tun. Ich denke, daß wir dann auch zu Ergebnissen kommen werden.
    Heute ging es darum, einmal in aller Ruhe und in aller Gelassenheit — das haben wir auch getan — über die Problematik auch hier im Deutschen Bundestag zu sprechen.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)