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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/167 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 167. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 Inhalt: Gedenkworte für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Kalifornien 12595 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Vizepräsidentin Frau Renger, der Bundesministerin Frau Dr. Wilms und des Abg. Dr. Dollinger 12595 B Eintritt der Abg. Frau Rost (Berlin) in den Deutschen Bundestag 12595 B Erweiterung der Tagesordnung 12595 B Absetzung des Punktes 9 — Sammelübersicht 123 zu Petitionen (Drucksache 11/5150) — von der Tagesordnung . . . 12595 D Begrüßung einer Delegation des Sejm der Volksrepublik Polen 12596 A Begrüßung des Speakers der Nationalversammlung der Republik Simbabwe und einer Delegation 12596 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Beamtenversorgungsgesetzes und sonstiger dienst- und versorgungsrechtlicher Vorschriften (BeamtVGÄndG) (Drucksache 11/5372) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht der Bundesregierung zur Errichtung von Widerspruchsausschüssen bei der Bundesanstalt für Arbeit (Drucksache 11/485) c) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der bundeseigenen Wohnsiedlung in Ingolstadt, Bruckner-, Hindemith- und Schubertstraße (Drucksache 11/5162) 12596B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen (Drucksache 11/5289) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Schäfer (Offenburg), Frau Dr. Hartenstein, Frau Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (Pflicht zur Einhaltung der US-Grenzwerte) (Drucksache 11/5326) Schulhoff CDU/CSU 12596 D Opel SPD 12598 C Rind FDP 12600 C Frau Rock GRÜNE 12602 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12603 D Frau Dr. Hartenstein SPD 12604 B Schmidbauer CDU/CSU 12606 A Frau Kastner SPD 12607 D Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 12609 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 12610 C Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Jens, Roth, Frau Matthäus-Maier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen wachsende Bankenmacht und für mehr Wettbewerb im Kreditgewerbe (Drucksache 11/4553) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, Dr. Ehrenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen eine Mammutfusion Daimler-Benz/ Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) (Drucksachen 11/4518, 11/5232) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Frieß, Stratmann, Frau Vennegerts und der Fraktion DIE GRÜNEN: Demokratisierung der Wirtschaft: Beschränkung der Bankenmacht (Drucksache 11/5401) Dr. Jens SPD 12612D Spilker CDU/CSU 12615 B Stratmann GRÜNE 12617 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 12619 C Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12622 A Roth SPD 12623 A Dr. Sprung CDU/CSU 12625 D Dr. Pinger CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 12628 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN: 10 Jahre Strafvollzugsgesetz — Kriminalpolitische Bestandsaufnahme und Perspektiven (Drucksachen 11/1202, 11/4302) Frau Nickels GRÜNE 12629 A Geis CDU/CSU 12631 A Dr. de With SPD 12632 C Funke FDP 12635 A Engelhard, Bundesminister BMJ 12636 B Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Zusatzprotokoll vom 17. März 1978 zum Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen (Drucksachen 11/1822, 11/5380) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarats (Drucksachen 11/4182, 11/5271) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Ermächtigung der Kommission, im Rahmen des neuen Gemeinschaftsinstruments Anleihen zur Investitionsförderung in der Gemeinschaft aufzunehmen (Drucksachen 11/3882 Nr. 3.2, 11/5291) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 133 zu Petitionen (Drucksache 11/5323) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 134 zu Petitionen (Drucksache 11/5324) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/5350) . 12637D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der ehemaligen Vauban-Kaserne in Radolfzell, Steißlinger Straße 1 (Drucksachen 11/5065, 11/5336) 12638B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde betr. Äußerungen des Bundeskanzlers zur Wohnungsnot und die Konsequenzen für Wohnungspolitik und Bundeshaushalt 1990 Müntefering SPD 12645 A Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 12646 B Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 12647B, 12651D Gattermann FDP 12648B Reschke SPD 12649 C Geis CDU/CSU 12650 C Dr. Hitschler FDP 12652 A Frau Hasselfeldt, Bundesminister BMBau 12653 B Conradi SPD 12655 A Dörflinger CDU/CSU 12656 A Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . . 12657 A Frau Matthäus-Maier SPD 12657 D Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . . 12658 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN: Novellierung der Baunutzungsverordnung (Drucksachen 11/2648, 11/5134) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 III in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN: Streichung des Baugebietstyps „Reines Wohngebiet" aus der Baunutzungsverordnung (Drucksachen 11/5052, 11/5397) Frau Teubner GRÜNE 12660 B Dörflinger CDU/CSU 12661 B Conradi SPD 12662 A Zywietz FDP 12662 D Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 12663 C Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Beschäftigungswirksamer Solidarbeitrag (Drucksachen 11/3010, 11/3913) Lutz SPD 12665 A Dr. Kappes CDU/CSU 12667 D Richter FDP 12669A Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1989 bis 1992 (Drucksache 11/4330) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" hier: Rahmenplan 1990 bis 1993 und Sonderrahmenplan 1988 bis 1993 (Drucksache 11/5211) Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 12670B Müller (Schweinfurt) SPD 12672 A Paintner FDP 12674 D Frau Flinner GRÜNE 12676A Gallus, Parl. Staatssekretär BML 12677 A Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Bachmaier, Catenhusen, Dr. Holtz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des deutsch-brasilianischen Abkommens über Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie (Drucksache 11/5266) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Stratmann, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Garbe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kündigung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrags von 1975 (Drucksache 11/5358) Bachmaier SPD 12679 A Jäger CDU/CSU 12680B Stratmann GRÜNE 12682 A Irmer FDP 12683 B Catenhusen SPD 12685 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsministerin AA 12686 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Übernahme der Kosten der Volkszählung am 25. Mai 1987 durch den Bund (Drucksachen 11/3584, 11/4312) Dr. Nöbel SPD 12688 A Dr. Blens CDU/CSU 12689 C Such GRÜNE 12691 C Lüder FDP 12692 C Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz — OrthoptG) (Drucksachen 11/4571, 11/5384, 11/5410) Frau Männle CDU/CSU 12693 D Wittich SPD 12694 A Frau Würfel FDP 12695 B Frau Wilms-Kegel GRÜNE 12696A Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG . . 12696 C Tagesordnungspunkt 15: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot von Abfallexport in Nicht-EG-Mitgliedstaaten (Drucksache 11/4265) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum Export giftiger Abfälle in die Dritte Welt (Drucksache 11/2486) Frau Hensel GRÜNE 12697 D Harries CDU/CSU 12698 C Dr. Kübler SPD 12699 C Baum FDP 12700B Gröbl, Parl. Staatssekretär BMU 12700D IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksache 11/5381 vom 13. Oktober 1989 12639A Unterstützung Birmas bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahlen im Mai 1990 MdlAnfr 9, 10 13.10.89 Drs 11/5381 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12639A, 12639 D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . . 12639B, 12639 D Geltung des Hitler-Stalin-Pakts MdlAnfr 11 13.10.89 Drs 11/5381 Jäger CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12640 B ZusFr Jäger CDU/CSU 12640 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 12641 A ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . 12641 A Nichtauslieferung der illegal nach Polen eingereisten DDR-Flüchtlinge entsprechend der Zusage des polnischen Außenministers MdlAnfr 16 13.10.89 Drs 11/5381 Jäger CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12641 B ZusFr Jäger CDU/CSU 12641 B ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 12641 D Einholung von Rechtsgutachten und Wertung der Tagungsergebnisse des MaxPlanck-Instituts für Völkerrecht bei der Meinungsbildung innerhalb der Bundesregierung über die verfassungsrechtliche Zulässigkeit des Einsatzes der Bundeswehr im Rahmen der UN-Friedenstruppe Bundeswehr MdlAnfr 12, 13 13.10.89 Drs 11/5381 Frau Geiger CDU/CSU Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12642A ZusFr Frau Geiger CDU/CSU 12642A ZusFr Irmer FDP 12642 D ZusFr Dr. Rüttgers CDU/CSU 12643 A ZusFr Lüder FDP 12643B ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . . 12643 C ZusFr Dr. Czaja CDU/CSU 12643 D Lagerung chemischer Waffen der US-Streitkräfte auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland MdlAnfr 14 13.10.89 Drs 11/5381 Dr. Kübler SPD Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12643D ZusFr Dr. Kübler SPD 12644 A Souveränitätsrechte der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich der Tiefflüge der US-Streitkräfte MdlAnfr 15 13.10.89 Drs 11/5381 Dr. Kübler SPD Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12644 C ZusFr Dr. Kübler SPD 12644 C Nächste Sitzung 12702 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12703* A Anlage 2 Haltung der Bundesregierung zu den Vorwürfen bezüglich der UNHCR-Hilfsprojekte, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Abwicklung und den Erfolg der Projekte MdlAnfr 17, 18 13.10.89 Drs 11/5381 Frau Walz FDP SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12703* C Anlage 3 Lieferung von Chemikalien zur Kokainherstellung durch deutsche Unternehmen nach Kolumbien MdlAnfr 37, 38 13.10.89 Drs 11/5381 Dr. Klejdzinski SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 12704* A Anlage 4 Berücksichtigung EG-rechtlicher Vorschriften bei der 4. Novelle des Arzneimittelgesetzes MdlAnfr 39, 40 13.10.89 Drs 11/5381 Haack (Extertal) SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 12704* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 12595 167. Sitzung Bonn, den 19. Oktober 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 20. 10. 89 Andres SPD 20. 10. 89 Austermann CDU/CSU 20. 10. 89 Bahr SPD 19. 10.89 Büchner (Speyer) SPD 20. 10. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 20. 10. 89 * Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 20. 10. 89 Frau Dempwolf CDU/CSU 20. 10. 89 Eich GRÜNE 20. 10. 89 * Francke (Hamburg) CDU/CSU 20. 10. 89 Fuchtel CDU/CSU 20. 10. 89 Dr. Geißler CDU/CSU 20. 10. 89 Genscher FDP 19. 10.89 Frau Dr. Götte SPD 20. 10. 89 Hauser (Esslingen) CDU/CSU 20. 10. 89 Frhr. Heereman von CDU/CSU 20. 10. 89 Zuydtwyck Heimann SPD 20. 10. 89 Hiller (Lübeck) SPD 19. 10. 89 Höffkes CDU/CSU 20. 10. 89 Huonker SPD 20. 10. 89 Irmer FDP 20. 10. 89 ** Jaunich SPD 19. 10. 89 Frau Karwatzki CDU/CSU 19. 10. 89 Kittelmann CDU/CSU 20. 10. 89 ** Klein (Dieburg) SPD 20. 10. 89 Dr. Klejdzinski SPD 19. 10. 89 * Kolb CDU/CSU 20. 10. 89 Koltzsch SPD 20. 10. 89 Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU 20. 10. 89 Leidinger SPD 20. 10.89 Frau Luuk SPD 20. 10. 89 Möllemann FDP 20. 10. 89 Oostergetelo SPD 20. 10. 89 Paterna SPD 20. 10. 89 Reuschenbach SPD 20. 10. 89 Schanz SPD 20. 10. 89 Schäfer (Mainz) FDP 20. 10. 89 Dr. Scheer SPD 20. 10. 89 ** Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 20. 10. 89 Schreiner SPD 20. 10. 89 Schröer (Mülheim) SPD 19. 10. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 20. 10. 89 Sielaff SPD 19. 10. 89 Dr. Steiner SPD 19. 10. 89 ** Dr. Struck SPD 20. 10. 89 Stücklen CDU/CSU 20. 10. 89 Voigt (Frankfurt) SPD 20. 10. 89 Dr. Warnke CDU/CSU 20. 10. 89 Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 20. 10. 89 Westphal SPD 20. 10. 89 Dr. Wieczorek SPD 20. 10. 89 Würtz SPD 19. 10.89 Zierer CDU/CSU 20. 10. 89 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage der Abgeordneten Frau Walz (FDP) (Drucksache 11/5381 Fragen 17 und 18): Inwieweit hat die Bundesregierung Kenntnis über die gegen das UN-Hochkommissariat für Flüchtlingswesen (UNHCR) erhobenen Vorwürfe, insbesondere über die lückenhafte Überprüfung der HCR-Hilfsprojekte auf ihre konkrete finanzielle Abwicklung und ihren Erfolg? Sollten diese Vorwürfe zutreffen, welche Konsequenzen wird die Bundesregierung insbesondere in der Bereitstellung ihrer freiwilligen finanziellen Zuwendungen an das UNHCR ziehen? Zu Frage 17: Der Bundesregierung ist bekannt, daß in einer Sendung des Schweizer Fernsehens am 26. September 1989 gegen Flüchtlingshochkommissar Hocké Vorwürfe erhoben wurden. Über diese Vorwürfe wurde auch in deutschen Medien berichtet. Zu den gegenüber dem Hochkommissar persönlich erhobenen Anschuldigungen kann die Bundesregierung noch nicht Stellung nehmen, da Ergebnisse interner Untersuchungen der unmittelbar Betroffenen hierzu noch nicht vorliegen. Hinsichtlich der davon getrennt zu haltenden Frage nach eventuellen Unkorrektheiten bei der Abwicklung von UNHCR-Programmen sieht die Bundesregierung keine Berechtigung derartiger Anschuldigungen. Weder die Prüfung der Tätigkeit des UNHCR durch unabhängige VN-Rechnungsprüfungsorgane noch die Diskussion über den Haushalt der Organisation während der gerade zu Ende gegangenen (5. bis 13. Oktober 1989) 40. Jahrestagung des UNHCR-Exekutivrates, des aus Staatenvertretern bestehenden Aufsichtsgremiums der Organisation, lassen Zweifel an der satzungs- und mandatsgemäßen Durchführung der UNHCR-Programme zu. Zu Frage 18: Da die Arbeitsweise der Organisation als solcher, wie zu Frage 1 dargestellt, keinen Anlaß zu grund- 12704* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 sätzlicher Kritik gibt, besteht für die Bundesregierung derzeit kein Grund, ihre Haltung zum deutschen Finanzbeitrag an den UNHCR zu verändern. Als Mitgliedsland im UNHCR-Exekutivrat wird die Bundesregierung wie bisher darauf hinweisen, daß die gerade derzeit besonders knappen Mittel des UNHCR so sparsam und effektiv wie möglich verwandt werden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Klejdzinski (SPD) (Drucksache 11/5381 Fragen 37 und 38): Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der von dem kolumbianischen Staatspräsidenten Virgilio Barco — im Rahmen seiner am 14. April 1989 in Washington gehaltenen Rede — u. a. gestellten Forderung, daß die Methoden zum Abfangen der meist aus Europa stammenden Chemikalien zur Kokainherstellung verbessert werden sollten? Ist der Bundesregierung bekannt, ob und in welchem Umfang aus der Bundesrepublik Deutschland chemische Mittel (z. B. Azeton), die zur Kokainherstellung geeignet sind, an Kolumbien geliefert werden? Zu Frage 37: Die Ausfuhr von Chemikalien, die auch zur Herstellung illegaler Drogen Verwendung finden können, wird von den Behörden der Polizei und der Zollverwaltung in enger Zusammenarbeit mit anderen in-und ausländischen Behörden auf Verdachtsfälle hin überprüft. Ein Entwurf des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes und der Betäubungsmittel-Außenhandelsverordnung sieht vor, daß die Ausfuhr bestimmter Chemikalien künftig vorher bei den zuständigen Behörden anzumelden ist. Es handelt sich um die sechs häufig für die illegale Drogenherstellung verwendeten Stoffe Ephedrin, Ergometrin, Ergotamin, Lysergsäure, 1-Phenyl-2-Propanon sowie Pseudoephedrin. Darüber hinaus sieht dieser Entwurf auch einen neuen Straftatbestand für denjenigen vor, der die genannten sechs Stoffe sowie weitere sechs Lösungsmittel — darunter Äther und Aceton — besitzt, herstellt, befördert oder verteilt, obwohl er weiß, daß diese Stoffe zur illegalen Betäubungsmittelherstellung verwendet werden sollen. Dieser neue Straftatbestand wird der Polizei und den Zollbehörden wichtige Ermittlungsansätze für die Kontrolle verdächtiger Chemikalienlieferungen an die Hand geben. Mit diesen Regelungen setzt die Bundesregierung die neuen internationalen Verpflichtungen zur Chemikalienkontrolle innerstaatlich um, die das im Dezember 1988 verabschiedete Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen den unerlaubten Verkehr mit Suchtstoffen und psychotropen Stoffen enthält. Zu Frage 38: Die amtliche Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes (Fachserie 7, Reihe 2, Heft 12/1988) weist für 1988 aus, daß Aceton, einschließlich Butanon und Campher, in einer Menge von 1 154 t im Wert von 3,2 Mio. DM nach Kolumbien geliefert worden ist; hierzu wird auch auf die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN — Bundestags-Drucksache 11/5201 — Bezug genommen. Über Lieferungen anderer Chemikalien nach Kolumbien liegen keine Erkenntnisse vor. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen des Abgeordneten Haack (Extertal) (SPD) (Drucksache 11/5381 Fragen 39 und 40): Hat die Bundesregierung die EG-Kommission über die Entwürfe der 4. Novelle Arzneimittelgesetz (AMG) unterrichtet? Ist nach Auffassung der Bundesregierung sichergestellt, daß die in der Beratung befindliche 4. Novelle AMG EG-rechtlichen Vorschriften entspricht, was die Beweislast hinsichtlich der therapeutischen Wirksamkeit im Verfahren nach § 30 AMG (Widerruf) beziehungsweise § 31 AMG (Verlängerung, Nachzulassung) betrifft? Zu Frage 39: Die Bundesregierung hat den am 21. Juni 1989 durch das Kabinett beschlossenen Entwurf eines 4. Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes gegenüber der EG-Kommission nach den Regelungen der Richtlinie des Rates vom 28. März 1983 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften (83/189/EWG) notifiziert. Eine Stellungnahme der Kommission oder eines EG-Mitgliedstaates liegt bisher nicht vor. Zu Frage 40: Der Entwurf der Bundesregierung für ein 4. Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes sieht keine Änderung bei dem Rücknahme- bzw. Widerrufsgrund des § 30 Abs. 1 und dem Versagungsgrund für die Verlängerung der Zulassung nach § 31 Abs. 3 des Arzneimittelgesetzes vor, soweit sie sich auf die therapeutische Wirksamkeit beziehen. Das bedeutet, daß auch in Zukunft die Zulassung eines Arzneimittels zurückzunehmen oder zu widerrufen ist, wenn sich herausstellt, daß dem Arzneimittel die therapeutische Wirksamkeit fehlt und daß ein Antrag auf Verlängerung der Zulassung eines Arzneimittels abschlägig zu bescheiden ist, wenn aus dem gleichen genannten Grunde die Zulassung zurückzunehmen oder zu widerrufen wäre. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 167. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Oktober 1989 12705 * Diese bereits gültige gesetzliche Vorschrift steht im Einklang mit Artikel 11 der Ersten Pharmazeutischen Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 26. Januar 1965 (65/65/EWG), wonach die Zulassung eines Arzneimittels auszusetzen oder zu widerrufen ist, „wenn sich herausstellt, entweder daß die Arzneispezialität schädlich ist oder ihre therapeutische Wirksamkeit fehlt, oder daß die Arzneispezialität nicht die angegebene Zusammensetzung nach Art und Menge aufweist". Artikel 11 Satz 2 sagt ferner, daß „die therapeutische Wirksamkeit fehlt, wenn feststeht, daß sich mit der Arzneimittelspezialität keine therapeutischen Ergebnisse erzielen lassen". Dem entsprechen die angeführten Vorschriften des Arzneimittelgesetzes.
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    Rede von Helga Brahmst-Rock


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der vorliegende Gesetzentwurf beginnt mit der zutreffenden Feststellung, daß die Umweltbelastungen durch Abgase aus Motoren von Kraftfahrzeugen vermindert werden müssen. Ich denke, diese Feststellung wird von allen in diesem Hause geteilt. Aber bereits im zweiten Satz beginnt die Inkonsequenz. Wenn Sie das nämlich festschreiben und umsetzen würden, dürften Sie sich nicht auf den Katalysator beschränken, sondern müßten Maßnahmen für eine drastische Reduzierung des gesamten Verkehrs einschließlich des Güterverkehrs ergreifen. Aber gerade diesen umweltpolitisch wichtigen Teil lassen Sie unangetastet. Grundsätzlich soll überflüssiger Verkehr vermieden werden, egal, welchen Träger es betrifft. Das setzt allerdings ganz andere gesellschaftliche Strukturen voraus, um den umweltbelastenden, oft unsozialen und volkswirtschaftlich unsinnigen Verkehr drastisch zu reduzieren. Dazu müssen regionale Wirtschaftskreisläufe gefördert werden. Die heutige Tendenz der Konzentration in der Wirtschaft setzt sich dagegen immer mehr durch und wird von der zentralisierenden Politik der beschleunigten Verbindungen zwischen den Ballungsräumen vorangetrieben.
    Der nicht vermeidbare Verkehr sollte soviel wie möglich auf den umweltfreundlichen und volkswirtschaftlich sinnvolleren Schienenverkehr verlagert werden. Im Personenverkehr muß es darum gehen, den Autobesitz zurückzudrängen. Die Neuanschaffung eines Autos muß also teurer werden und nicht etwa steuerlich begünstigt.
    Das müßte für diesen Gesetzentwurf konkret heißen: normaler Steuersatz für Autos mit geregeltem Katalysator. Der marktwirtschaftliche Anreiz zum ökologisch sinnvollen Verhalten ist dann, wenn die Steuer für Autos mit ungeregeltem Katalysator bzw. für Autos ohne Kat entsprechend erheblich höher liegt, zumindest so hoch, daß sich eine Umrüstung für den Halter nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen rentiert.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    In Verbindung damit muß über das Ordnungsrecht gewährleistet werden, daß keine Neuzulassung mehr ohne Kat nach US-Norm erteilt wird, und das sofort.
    Im Güterverkehr muß der Lkw europaweit teurer werden. Wir denken hier an eine territorialisierte Schwerverkehrsabgabe, keine Lkw- Steuer-Ermäßigung, sondern eine europäische Harmonisierung.
    Sie beschränken sich jedoch darauf, mit einem technischen Ansatz des Problems Herr werden zu wollen, quasi Regelmechanismen in Benzinfahrzeuge einbauen zu wollen. Dabei müssen Sie wissen, daß Sie damit nicht an die Ursachen des Problems kommen. Sie verteilen damit Gute-Gewissen-Bonbons an Autofahrer und Autofahrerinnen, denen Sie vorgaukeln, mit dem Einsatz eines Katalysatorfahrzeugs die Umwelt retten zu wollen, wie Sie das z. B. auch mit Ihrer Plakataktion „Kat sei Dank" tun.
    Wenn Sie tatsächlich etwas ändern wollen, dann müssen Sie sehen, daß das mit dem Katalysator nicht geht. Denn ein Katalysatorauto verursacht immer noch Lärm. Dann müßten Sie im Grunde genommen demnächst die Einführung von Flüsterasphalt marktwirtschaftlich anregen.
    Auch ein Ökoauto verbraucht Landschaft, eine Ressource, die wir nur in sehr begrenztem Maße zur Verfügung haben. Die Oberflächenversiegelung durch Straßenbau ist eine Frage, die Sie nicht mit dem Katalysator beantworten können.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Der Katalysator, so wie er heute auf dem Markt angeboten wird, hat eine Vorlaufzeit von 3 km, bevor er überhaupt mit einer optimalen Abgasreinigung beginnt. Das heißt, für die allermeisten Innerortsfahrten bringt ein Katalysatorauto gar nichts.

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Das ist falsch!)

    Genauso wie Sie vor einiger Zeit den Kauf von Dieselfahrzeugen steuerlich begünstigt und damit umweltpolitisch eine Fehlentscheidung getroffen haben, sind Sie heute dabei, in dem vorliegenden Entwurf diese Fehlentscheidung zu wiederholen. Morgen werden Sie nämlich feststellen, daß Sie die Probleme so überhaupt nicht in den Griff bekommen. Sie scheuen sich einfach, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Auch mit noch soviel Technik gibt es einfach kein umweltfreundliches Auto.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Total ausgeblendet aus der Betrachtung ist die Frage der Unfälle. Sie verweisen jetzt sicherlich mit Stolz darauf, daß die Zahlen der Unfallopfer im letzten Jahr zurückgegangen sind. Das bezieht sich lediglich auf die Zahl der Todesopfer und nicht auf die Zahl der



    Frau Rock
    Verletzten. Neben dem menschlichen Leid, das das verursacht, möchte ich Ihnen einige Zahlen nennen — weil Sie ja sehr zahlenfixiert sind — : Das verursacht Kosten von 15 Milliarden DM, die vom öffentlichen Gesundheitssystem zu tragen sind; und das ist nur die Summe, die nicht über die Haftpflichtversicherungen abgedeckt wird.
    Ich zähle Ihnen diese Fakten hier auf, um darzustellen, daß Sie mit einer finanziellen Förderung von Katalysatoren und der Festlegung von Grenzwerten nur einen Teilbereich, nämlich den direkt durch Einsatz von Technik im Auto zu beeinflussenden, regeln können. Die grundsätzlichen Fragen der Automobilität bleiben damit unbeantwortet, ja sie werden von Ihnen noch nicht einmal gestellt.
    Nur wenn Sie sich trauten, an einer zum Grundpfeiler dieser Republik erhobenen Säule, der Mobilität, die oft Zwangsmobilität ist, zu rütteln, gäbe es eine Möglichkeit einer Verkehrswende.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Dazu müßten Sie aber bereit sein, an den Anspruch oder Ausspruch „Freie Fahrt für freie Bürger" statt eines Ausrufezeichens zumindest ein Fragezeichen zu setzen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Dazu müßten Sie auch bereit sein, ein Tempolimit auf allen unseren Straßen zu verordnen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Hier möchte ich noch einmal an den sogenannten TÜV-Großversuch 1985 erinnern. Da hat die Regierung augenzwinkernd zu verstehen gegeben, daß Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht eingehalten zu werden brauchten, daß Radarkontrollen nicht stattfinden sollten, da — und hier möchte ich zitieren — das Fahrverhalten der Deutschen unter völlig normalen Bedingungen analysiert werden müsse, wie der damalige CSU-Staatssekretär Rosenbauer meinte. Folgerichtigerweise wurde dann nach nur 48 Stunden nach Abschluß des Großversuches die Festlegung auf den Katalysator getroffen, obwohl ein Tempolimit mindestens 15 % Einsparung an Schadstoffemission sofort gebracht hätte.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Damit hätten Sie einen wesentlich größeren Beitrag leisten können, als Sie das mit Ihrem marktwirtschaftlichen Umrüstungsanreiz jetzt erreichen können.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Frau Kollegin, Gebote sind immer besser als Verbote!)

    Wenn über Steuern, über Belastungen, Erhöhungen, Minderungen und Modelle geredet wird, muß sich in der allgemeinen Diskussion das Verursacherprinzip durchsetzen. Das heißt, die Politik darf die Autokäufer und Autokäuferinnen nicht als Financiers des Staates darstellen, die mit ihren Steuergeldern staatliche Wohltaten finanzieren. Sie darf sich dabei nicht länger nur ausschließlich an den Wegekostendeckungsgraden orientieren, sondern sie muß in den Köpfen ein verantwortliches gesamtgesellschaftliches Denken verankern, das von dem Bewußtsein geprägt ist, welche volkswirtschaftlichen Schäden durch die Form der Mobilität entstehen.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Sie sind doch Speditionskauffrau! Was brauchen Sie ein Auto, Frau Kollegin!)

    Die Wissenschaft kommt da zu interessanten und beachtenswerten Berechnungen: Wenn die gesamtgesellschaftlichen Kosten des Pkw-Verkehrs nach dem Verursacherprinzip den Autobesitzerinnen und Autobesitzern angelastet würden, müßte die Mineralölsteuer um ca. 2 DM erhöht werden. Dies würde ohne Ausgleich zu einer Belastung der Menschen führen, die auf das Auto als Verkehrsmittel angewiesen sind, weil es in ihrem Umfeld keinen oder einen nur noch in Resten vorhandenen öffentlichen Personennahverkehr gibt.
    Wir GRÜNEN leben auch nicht in irgendeinem Wolkenkuckucksheim, sondern mitten in diesem Land. Daher wissen wir, daß eine Mineralölsteuererhöhung von 2 DM zur Zeit nicht umsetzbar wäre. Deshalb diskutieren wir die schrittweise Umsetzung, beginnend bei 50 Pf. Die Wertschöpfung darf dann selbstverständlich nicht zur Deckung der Ausgaben in anderen Haushaltsbereichen herangezogen werden, sondern sie muß zweckgebunden für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs verwendet werden

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Das geht gegen Frau Fuchs!)

    — das geht durchaus auch an die Regierungskoalition — , damit die Menschen auch tatsächlich die freie Wahl des Verkehrsmittels haben und nicht auf das Auto, auch nicht auf das Auto mit Katalysator angewiesen sind.

    (Zustimmung bei den GRÜNEN)

    Außerdem ist es notwendig, daß es zumindest für eine Übergangszeit eine Entfernungspauschale gibt, um so einen steuerlichen Anreiz für eine Verkehrswende, eben die Nutzung des Umweltverbundes zu schaffen; denn wenn hier über steuerliche Anreize diskutiert wird, dann muß sich diese Diskussion auf die Wahl des Verkehrsmittels beziehen. Das heißt: Die Benutzung des ökologischen Verkehrsmittels muß steuerlich gefördert werden, nicht aber die technische Verbesserung eines Verkehrsmittels, nämlich des Autos, damit das ein bißchen ökologischer wird.
    Ich kann mir in diesem Zusammenhang durchaus vorstellen, daß wir hier in diesem Hause in absehbarer Zeit vielleicht über Stillegungsprämien für Kraftfahrzeuge diskutieren, um damit einen Umstieg in den Umweltverbund zu fördern.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Voss.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Friedrich Voss


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Seit gut vier Jahren setzen wir mit der Förderung schadstoffarmer Personenkraftwagen marktwirtschaftliche Mittel ein, um zur Erhaltung unserer Umwelt beizutragen. Im August 1989 waren bereits 97,8 % der neu zugelassenen Personenkraftwa-



    Parl. Staatssekretär Dr. Voss
    gen in irgendeiner Form schadstoffreduziert. Der Anteil der Pkw mit Ottomotor, die bereits mit der besten verfügbaren Abgasreinigungstechnik ausgestattet sind, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Während es Anfang 1986 rund 60 000 Fahrzeuge waren, erfüllten zu Beginn des Jahres 1988 schon fast 1 Million die strengen US-Vorschriften. Mitte dieses Jahres hat sich der Bestand auf rund 2,5 Millionen erhöht.
    Der jetzt zur Beratung anstehende Gesetzentwurf paßt die bisherigen Maßnahmen den neuen Erfordernissen an. Bei Neuwagen beschränken wir uns auf steuerliche Anreize für diejenigen Fahrzeuge, die mit der technisch bestmöglichen Abgasreinigungstechnik ausgestattet sind. Neue schadstoffarme Personenkraftwagen erhalten eine zeitlich begrenzte Kraftfahrzeugsteuerbefreiung, wenn sie entweder die strengen US-Grenzwerte oder gleichwertige andere Normen erfüllen. Bei den bereits im Verkehr befindlichen noch nicht schadstoffarmen Kraftwagen fördern wir die Nachrüstung. Noch etwa 17 Millionen Fahrzeuge, also fast 60 % des Bestandes, sind noch nicht schadstoffreduziert.
    Das Interesse in der Öffentlichkeit an den neuen Fördermaßnahmen ist groß. Die Automobil- und Zubehörindustrie stellt sich auf die geänderte Nachfrage ein. Sie entwickelt bereits entsprechende Systeme, deren Materialkosten weitgehend durch Zuschüsse aufgefangen und deren Einbaukosten durch den niedrigen Steuersatz überwiegend ausgeglichen werden können.
    Die neue Regelung sieht eine unterschiedliche Behandlung von Kleinwagen und größeren Fahrzeugen nicht mehr vor. Der Steuervorteil gegenüber einem nicht schadstoffarmen Fahrzeug beträgt in allen Fällen etwa 1 100 DM.
    Der Entwurf sieht außerdem vor, alle Fahrzeughalter, die bereits seit 27. April dieses Jahres nachgerüstet haben, nach Inkrafttreten der Neuregelung rückwirkend in die neue Förderung einzubeziehen.
    Wir haben unsere Initiative in den zuständigen Gremien der Europäischen Gemeinschaft vorgetragen. Ich gehe davon aus, daß dort unser Beitrag für eine Schadstoffreduzierung im Kraftfahrzeugverkehr anerkannt und gebilligt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nach den in letzter Zeit erzielten Gesprächsergebnissen bin ich zuversichtlich, daß Brüssel dem vorliegenden Gesetzesvorhaben zustimmen wird.
    Meine Damen und Herren, das jetzt zu beratende Förderkonzept sollte im Interesse der Bürger, die sich vor Inkrafttreten des Gesetzes für eine Nachrüstung ihrer Fahrzeuge entschieden haben, zügig beraten und verabschiedet werden.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)