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    Plenarprotokoll 11/164 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 164. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 Inhalt: Bestimmung des Abg. Schäfer (Offenburg) (SPD) als stellvertretendes Mitglied im Vermittlungsausschuß an Stelle des ausscheidenden ehemaligen Abg. Dr. Hauff 12383 A Abwicklung und Erweiterung der Tagesordnung 12383 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Kapitalverkehrsteuergesetzes (Drucksache 11/4711) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den Vereinigten Mexikanischen Staaten (Drucksache 11/4345) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache 11/5288) 12383 B Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gerster (Mainz), Dr. Laufs, Fellner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Richter, Dr. Hirsch, Lüder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des 2. Haushaltsstrukturgesetzes (Drucksachen 11/4416, 11/5292, 11/5293) Regenspurger CDU/CSU 12384 B Lutz SPD 12385 B Richter FDP 12387 B Dr. Nöbel SPD 12389 A Tagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte (Drucksachen 11/3253, 11/5264) Eylmann CDU/CSU 12391B Dr. de With SPD 12392 B Gries FDP 12393 B Frau Nickels GRÜNE 12394 B Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ 12395 C Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Knabe, Brauer, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Flinner, Frau Garbe und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot von Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen und anderen ozonschädigenden Substanzen (FCKW-Verbot) (Drucksache 11/4900) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Schäfer (Offenburg), Ganseforth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht (Drucksache 11/5268) Dr. Knabe GRÜNE 12396 D Schmidbauer CDU/CSU 12398D, 12412D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 Frau Ganseforth SPD 12402 D Baum FDP 12404C, 12410B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 12406B, 12412A Müller (Düsseldorf) SPD 12408B, 12413 C Dr. Kübler SPD 12411 A Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Begrenzung des Mietpreisanstieges und zum Schutz vor überhöhten Mieten (Mietrechtänderungsgesetz 1989) (Drucksache 11/4554) Frau Trenz GRÜNE 12414B, 12423C Geis CDU/CSU 12415 C Menzel SPD 12417A Dr. Hitschler FDP 12419C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ 12421 B Tagesordnungspunkt 8: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur ergänzenden Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen bei den gesetzlichen und betrieblichen Systemen der sozialen Sicherheit (Drucksachen 11/1526 Nr. 3.3, 11/4773) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Regelung viehseuchenrechtlicher Fragen beim innergemeinschaftlichen Handelsverkehr mit Schafen und Ziegen Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 72/462/EWG zur Regelung gesundheitlicher und viehseuchenrechtlicher Fragen bei der Einfuhr von Rindern und Schweinen und von frischem Fleisch aus Drittländern im Hinblick auf die Einbeziehung von Schafen und Ziegen (Drucksachen 11/4081 Nr. 2.15, 11/5098) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission an den Rat über steuerliche Maßnahmen, die die Gemeinschaft im Zusammenhang mit der Liberalisierung des Kapitalverkehrs zu treffen hat Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über ein gemeinsames System einer Quellensteuer auf Zinsen Entwurf eines Vorschlags für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 77/799/EWG über die gegenseitige Amtshilfe zwischen den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten in den Bereichen der direkten und der indirekten Steuern (Drucksachen 11/4337 Nr. 2, 11/5191) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 132 zu Petitionen (Drucksache 11/5260) 12424 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Einfluß der NPD und anderer rechtsradikaler Parteien auf die Kommunalpolitik und deren Auswirkung auf den Bund Kleinert (Marburg) GRÜNE 12437C, 12442 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 12438 C Wittich SPD 12439 C Gries FDP 12440 C Böhm (Melsungen) CDU/CSU 12441 C Dr. Hirsch FDP 12443 B Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 12443 D Frau Limbach CDU/CSU 12445 A Lutz SPD 12445 D Doss CDU/CSU 12446D Frau Wieczorek-Zeul SPD 12447 C Zeitlmann CDU/CSU 12449D Vizepräsident Cronenberg . . 12439C, 12445A Tagesordnungspunkt 10: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes (Drucksachen 11/4154, 11/5283) Frau Verhülsdonk CDU/CSU 12450 D Schmidt (Salzgitter) SPD 12452 B Eimer (Fürth) FDP 12455 A Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 12456 B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 12458B Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kolbow, Horn, Erler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Landschaftsverbrauch und Naturzerstörung durch militärische Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/3722, 11/4586) Kolbow SPD 12460 B Breuer CDU/CSU 12463 B Brauer GRÜNE 12465 A Bredehorn FDP 12466A Frau Kastner SPD 12468 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 III Dr. Friedrich CDU/CSU 12469 D Frau Schilling GRÜNE 12472 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMVg 12473 B Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride (Drucksachen 11/2273, 11/5169) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 86/278/EWG über den Schutz der Umwelt und insbesondere der Böden bei der Verwendung von Klärschlamm in der Landwirtschaft — in bezug auf Chrom (Drucksachen 11/3831 Nr. 31, 11/5192) c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die Wirkungen des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes vom 19. Dezember 1986 (Drucksache 11/4315) Grüner, Parl. Staatssekretär BMU 12476A Dr. Wernitz SPD 12477 A Dörflinger CDU/CSU 12479 A Frau Garbe GRÜNE 12480 A Frau Dr. Segall FDP 12480 D Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über ihre Maßnahmen zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit gemäß § 96 BVFG in den Jahren 1984 und 1985 (Drucksachen 11/2572, 11/5082) Duve SPD 12482 B Dr. Czaja CDU/CSU 12484 A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 12486D Lüder FDP 12488 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 12489 D Dr. Nöbel SPD 12492 B Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 130 zu Petitionen (Drucksache 11/5189) Reuter SPD 12493 B Jung (Limburg) CDU/CSU 12494 A Frau Garbe GRÜNE 12495 B Funke FDP 12495 C Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 131 zu Petitonen (Drucksache 11/5190) Weiss (München) GRÜNE 12496 C Haungs CDU/CSU 12497 B Peter (Kassel) SPD 12498 B Funke FDP 12498D Tagesordnungspunkt 16: a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung des Lebensmittelstraf- und -ordnungswidrigkeitenrechts sowie des Fleischhygienerechts (Drucksache 11/4309) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes (Drucksachen 11/4727, 11/5287) Kossendey CDU/CSU 12499 D Frau Becker-Inglau SPD 12500 D Eimer (Fürth) FDP 12502 A Frau Saibold GRÜNE 12502 C Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/5281 vom 29. September 1989 — Akzeptanz des Vollausbaus des Kernkraftwerks Cattenom trotz Rechtswidrigkeit der Errichtungsgenehmigung und Versäumnis der Erstellung einer Auswirkungsstudie MdlAnfr 23, 24 29.09.89 Drs 11/5281 Diller SPD Antw BMin Dr. Töpfer BMU 12425A, 12426D ZusFr Diller SPD 12425B, 12426D ZusFr Schreiner SPD 12425C, 12427 C ZusFr Frau Conrad SPD 12426A, 12427D ZusFr Duve SPD 12426 B ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU 12427B Nichtunterstützung der Errichtung einer Europäischen Umweltagentur im Saarland durch Bundesminister Dr. Töpfer; Art der vorgesehenen europäischen Institutionen in Metz, Luxemburg und Saarbrücken MdlAnfr 27, 28 29.09.89 Drs 11/5281 Schreiner SPD Antw BMin Dr. Töpfer BMU 12428A, 12429B ZusFr Schreiner SPD 12428C, 12430 C ZusFr Schreiber CDU/CSU 12429 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 ZusFr Frau Conrad SPD 12429D, 12431B ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU 12430A ZusFr Dr. Knabe GRÜNE 12431 D Video-Aufnahmen von durch Folter erpreßten Geständnissen von SWAPO-Gefangenen; Hilfen für die Opfer der SWAPO MdlAnfr 40, 41 29.09.89 Drs 11/5281 Hedrich CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 12432A, 12432 B ZusFr Hedrich CDU/CSU 12432 B ZusFr Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 12432 C ZusFr Lowack CDU/CSU 12432 C ZusFr Frau Dr. Timm SPD 12432 D ZusFr Toetemeyer SPD 12432 D ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 12433 A Regelmäßige Unterrichtung über die Situation der Namibier in den SWAPO-Lagern durch die SWAPO; Verlegung der Gefangenen nach Tansania und Kongo MdlAnfr 42, 43 29.09.89 Drs 11/5281 Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 12433B, 12434 B ZusFr Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 12434 B ZusFr Hedrich CDU/CSU 12433 B ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 12433 C, 12434 C ZusFr Toetemeyer SPD 12433 D ZusFr Lowack CDU/CSU 12433D, 12434 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 12434 A ZusFr Dr. Hirsch FDP 12434 C Intervention gegen die Folterungen von SWAPO-Gefangenen MdlAnfr 44 29.09.89 Drs 11/5281 Graf Huyn CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 12435 A ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 12435 A ZusFr Toetemeyer SPD 12435 C ZusFr Lowack CDU/CSU 12435 D ZusFr Verheugen SPD 12435 D Behauptung der kommunistischen Unterwanderung internationaler Hilfsorganisationen, z. B. „amnesty international", in Dokumenten, die auf der „Konferenz der amerikanischen Streitkräfte" im November 1987 in Argentinien diskutiert wurden; Schutz der in diesen Organisationen arbeitenden Bundesbürger in Lateinamerika MdlAnfr 49, 50 29.09.89 Drs 11/5281 Duve SPD Antw StMin Schäfer AA 12436A, 12436 D ZusFr Duve SPD 12436B, 12436 D Nächste Sitzung 12503 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12505* A Anlage 2 Beurteilung der Initiativen der Alpenländer für eine Konferenz zum Schutz der Alpen; Gründe für die Nichteinladung der betroffenen Länder zur „Alpenkonferenz" in Berchtesgaden MdlAnfr 25, 26 29.09.89 Drs 11/5281 Vahlberg SPD SchrAntw BMin Dr. Töpfer BMU 12505* C Anlage 3 Aufklärung des Schicksals namentlich benannter SWAPO-Gefangener; Verwehrung des Zutritts zu SWAPO-Lagern in Angola für Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes MdlAnfr 38, 39 29.09.89 Drs 11/5281 Herkenrath CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 12506* A Anlage 4 Reduzierung der Parameter „300 km Reichweite" und „500 kg Nutzlast" zur Verhinderung des Transports von C- und B-Waffen mit Trägerraketen MdlAnfr 46 29.09.89 Drs 11/5281 Vosen SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 12506* C Anlage 5 Durchsetzung der deutschen Sprache in der EG, insbesondere als Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen bei Ausschreibungen MdlAnfr 47 29.09.89 Drs 11/5281 Stiegler SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 12506* D Anlage 6 Pläne der NATO, im Falle von Abrüstungsvereinbarungen moderne Waffen an weniger gut gerüstete Länder weiterzugeben, so daß nur älteste Waffen verschrottet zu werden brauchen MdlAnfr 48 29.09.89 Drs 11/5281 Dr. Mechtersheimer GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 12507* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 12383 164. Sitzung Bonn, den 5. Oktober 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein CDU/CSU 06. 10. 89 *** Frau Adler SPD 06. 10. 89 Dr. Ahrens SPD 06. 10. 89 Antretter SPD 06. 10. 89 ** Frau Beer GRÜNE 06. 10. 89 *** Bernrath SPD 06. 10. 89 Biehle CDU/CSU 06. 10. 89 *** Frau Blunck SPD 06. 10. 89 ** Börnsen (Ritterhude) SPD 06. 10. 89 Dr. Bötsch CDU/CSU 06. 10. 89 Brandt SPD 06. 10. 89 Buschbom CDU/CSU 05. 10. 89 Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 06. 10. 89* Engelhard FDP 05. 10. 89 Feilcke CDU/CSU 05. 10. 89 Dr. Fell CDU/CSU 06. 10. 89 Francke (Hamburg) CDU/CSU 06. 10. 89 Frau Fuchs (Köln) SPD 06. 10. 89 Gallus FDP 06. 10. 89 Frau Geiger CDU/CSU 06. 10. 89 Gerster (Worms) SPD 06. 10. 89 Dr. Haack SPD 5. 10. 89 Haar SPD 6. 10. 89 Frhr. Heereman von CDU/CSU 06. 10. 89 Zuydtwyck Herkenrath CDU/CSU 06. 10. 89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 06. 10. 89 Höffkes CDU/CSU 5. 10. 89 ** Dr. Hüsch CDU/CSU 6. 10. 89 Ibrügger SPD 06. 10. 89 *** Jaunich SPD 06. 10. 89 Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 06. 10. 89 *** Kittelmann CDU/CSU 05. 10. 89 Klein (Dieburg) SPD 06. 10. 89 Dr. Klejdzinski SPD 5. 10. 89 ** Dr. Knabe GRÜNE 6. 10. 89 Kretkowski SPD 5. 10.89 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU 6. 10. 89 Lattmann CDU/CSU 06. 10. 89 *** Frau Männle CDU/CSU 05. 10. 89 Möllemann FDP 5. 10. 89 Dr. Müller CDU/CSU 6. 10. 89 ** Niegel CDU/CSU 06. 10. 89 *** Nolting FDP 06. 10. 89 ** Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 06. 10. 89 Opel SPD 06. 10. 89 *** Petersen CDU/CSU 06. 10. 89 *** Poß SPD 5. 10.89 Rappe (Hildesheim) SPD 6. 10. 89 Reddemann CDU/CSU 06. 10. 89 ** Reimann SPD 06. 10.89 Rixe SPD 06. 10.89 Frau Roitzsch CDU/CSU 06. 10. 89 (Quickborn) Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 06. 10. 89 Dr. Scheer SPD 06. 10. 89 ** von Schmude CDU/CSU 06. 10. 89 ** Schulze (Berlin) CDU/CSU 06. 10. 89 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Frau Seuster SPD 5. 10. 89 Dr. Soell SPD 6. 10. 89 ** Dr. Sperling SPD 06. 10. 89 Spranger CDU/CSU 06. 10. 89 Straßmeir CDU/CSU 05. 10. 89 Dr. Struck SPD 06. 10. 89 Tietjen SPD 06. 10. 89 Dr. Unland CDU/CSU 06. 10. 89 * Voigt (Frankfurt) SPD 06. 10. 89 *** Frau Dr. Vollmer GRÜNE 06. 10. 89 Dr. Vondran CDU/CSU 06. 10. 89 Vosen SPD 06. 10. 89 Westphal SPD 06. 10. 89 Frau Würfel FDP 06. 10. 89 Würtz SPD 06. 10. 89 *** Zierer CDU/CSU 06. 10. 89 ** * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Bundesministers Dr. Töpfer auf die Fragen des Abgeordneten Vahlberg (SPD) (Drucksache 11/5281 Fragen 25 und 26): Wie beurteilt die Bundesregierung die bisher von den nationalen Parlamenten Österreichs, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland eingebrachten Initiativen für eine Konferenz zum Schutz der Alpen? Welche Gründe haben die Bundesregierung bewogen, Vertreter der Parlamente der betroffenen Länder nicht zur „Alpenkonferenz" vom 10. bis 12. Oktober 1989 nach Berchtesgaden einzuladen? Zu Frage 25: Nach Kenntnis der Bundesregierung gibt es bisher - im österreichischen Bundestag keine Initiative für eine Konferenz zum Schutz der Alpen, - im schweizerischen Nationalrat nur eine Anfrage, wie der Bundesrat die Initiative der Bundesregierung für eine Internationale Alpenkonferenz der Umweltminister beurteilt. Die Bundesregierung begrüßt jede Unterstützung, die der Initiative in bezug auf die Einberufung der Internationalen Alpenkonferenz der Umweltminister am 9.-11. Oktober 1989 und die damit verbundene Zielsetzung zuteil wird. Zu Frage 26: Bei der Internationalen Alpenkonferenz handelt es sich um eine Konferenz der Umweltminister, also um eine Konferenz auf Regierungsebene. Eine Beteiligung von Parlamentariern aus den 7 Alpenstaaten würde dem Charakter dieser Konferenz 12506* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 nicht entsprechen. Es versteht sich von selbst, daß die Bundesregierung bereit ist, dem Deutschen Bundestag über das Ergebnis der Konferenz zu berichten. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Herkenrath (CDU/CSU) (Drucksache 11/ 5281 Fragen 38 und 39) : Welche Schritte hat die Bundesregierung unternommen, um das Schicksal der von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit konkreten Namen benannten SWAPO-Gefangenen und SWAPO-Verschwundenen aufzuklären und für ihre Freilassung gemäß Resolution 435 zu sorgen? Kann die Bundesregierung bestätigen, daß Vertretern des Internationalen Roten Kreuzes nach wie vor der Zugang zu den von SWAPO betriebenen Lagern in Angola verwehrt wird? Zu Frage 38: Die Bundesregierung ist allen Vorwürfen gegen die SWAPO nachgegangen. Ich verweise hierzu auf meine Antwort auf die mündliche Frage des Abgeordneten Jäger in der 122. Sitzung des Deutschen Bundestages am 26. Januar 1989 (Plenarprotokoll 11/122, Seite 8955), auf meine Antwort vom 28. Februar 1989 auf eine schriftliche Frage des Abgeordneten Graf Huyn (BT-Drucksache 11/4120 vom 3. März 1989, Seite 1) und auf meine Antwort vom 2. August 1989 auf eine schriftliche Frage des Abgeordneten Hedrich (BT-Drucksache 11/5068, Seite 3). Nach der Entlassung von SWAPO-Gefangenen im Sommer dieses Jahres aus ihrer Gefangenschaft hat die Bundesregierung gegenüber der SWAPO deutlich gemacht, daß die ungehinderte Rückkehr aller im Ausland lebenden Namibier ein wesentliches Element des Lösungsplans der Vereinten Nationen für Namibia ist. Die Bundesregierung begrüßt es, daß die Delegation des Auswärtigen Ausschusses bei ihrer Reise im August 1989 nach Namibia und der Vorsitzende des Unterausschusses für Menschenrechte im gleichen Monat diese Frage unmißverständlich gegenüber der SWAPO angesprochen haben. Die Bundesregierung hat gegenüber allen Beteiligten ihre Unterstützung für die Mission der Vereinten Nationen — unter Beteiligung von Vertretern der UNTAG und des UNHCR — erklärt, die sich im September in Angola aufgehalten hat, um zu klären, ob es noch weitere Gefangene der SWAPO gibt. Ein Bericht dieser Mission ist in Vorbereitung. Zu Frage 39: Auf Anfrage unserer Ständigen Vertretung in Genf hat das Internationale Komitée vom Roten Kreuz erklärt, es habe zur Zeit der Existenz der Lager wiederholt SWAPO um Bewilligung von Lagerbesuchen gebeten; diese Bitten seien jedoch unbeantwortet geblieben. An der VN-Mission nehme das IKRK nicht teil. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Vosen (SPD) (Drucksache 11/5281 Frage 46) : Beabsichtigt die Bundesregierung, bei den anderen Signatarstaaten des Träger-Technologie-Regimes vorstellig zu werden mit dem Ziel, die Parameter „300 km Reichweite" und „500 kg Nutzlast" wegen der Möglichkeit, chemische oder biologische Waffen mit Trägern zu transportieren, zu reduzieren? Bei ihren gegen chemische und bilogische Waffen gerichteten intensiven Bemühungen konzentriert sich die Bundesregierung auf den möglichst baldigen Abschluß der in der Genfer Abrüstungskonferenz verhandelten weltweiten CW-Verbotskonvention sowie auf vertrauensbildende und vertragsergänzende Maßnahmen zur Erhöhung der Überprüfbarkeit der Einhaltung des B-Waffen-Verbotsabkommens von 1972. Das in fast 5jährigen Bemühungen zwischen sieben Regierungen (Bundesrepublik Deutschland, USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Japan, Italien) ausgehandelte Trägertechnologie-Regime ist durch technische Parameter maßgeschneidert, um das internationale nukleare Nichtverbreitungs-Regime zu ergänzen. Die Parameter markieren gleichzeitig realistische Grenzwerte, die eine wirksame Kontrolle ermöglichen. Eine Reduzierung der Parameter würde nicht nur die ursprüngliche Zielrichtung des Regimes auf nukleare Nichtverbreitung in Frage stellen, sondern vor allem auch seine Praktikabilität. Nach Auffassung der Bundesregierung ist das TTR daher als Kontrollsystem zur Verhinderung der Verbreitung von Trägern und Trägersystemen für chemische und biologische Waffen wenig geeignet. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/5281 Frage 47): Was unternimmt die Bundesregierung, um innerhalb der Europäischen Gemeinschaft die Gleichberechtigung der deutschen Sprache mit der englischen und französischen durchzusetzen, und was unternimmt sie insbesondere, um durchzusetzen, daß nicht allein durch die Verwendung der Sprache Meine und mittlere deutsche Unternehmen bei Ausschreibungen benachteiligt werden? Deutsch ist neben den Sprachen der anderen Mitgliedstaaten Amtssprache der Europäischen Gemeinschaften. Alle Schriftstücke der Europäischen Gemeinschaften von allgemeiner Geltung müssen auch in Deutsch abgefaßt sein. Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften ist verpflichtet, ihre Mitteilungen an die deutsche Wirtschaft, zum Beispiel Ausschreibungen, in deutscher Sprache abzufassen. Die deutsche Wirtschaft ist berechtigt, ihren Schriftwechsel mit der Kommission in deutsch zu führen, ohne Übersetzungen ins Englische oder Französische beifügen zu müssen. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 12507* Die Bundesregierung besteht auf der gleichberechtigten Verwendung der deutschen Sprache neben dem Englischen und Französischen, und zwar auf allen Ebenen der Europäischen Gemeinschaft. Nur so kann bei Ausschreibungen ein Wettbewerbsnachteil für die deutsche Klein- und Mittelindustrie ausgeschlossen werden. Die Bundesregierung hat bei vielen Gelegenheiten gegenüber der EG-Kommission die Forderung nach gleichberechtigter Verwendung der deutschen Sprache mit Nachdruck vertreten und wird dies auch künftig tun. Sie greift auch Einzelfälle auf, in denen zum Nachteil des Deutschen gegen die Sprachenregelung verstoßen wurde. Die EG-Kommission hat ihren Willen bekundet, für eine korrekte Einhaltung der Sprachenregelung Sorge zu tragen, entschuldigt Verstöße aber immer wieder mit technischen und personellen Engpässen. Nach Auffassung der Bundesregierung können diese Gesichtspunkte nicht eine Benachteiligung des Deutschen begründen. Sie wird auch in Zukunft dafür Sorge tragen, daß aus der Anwendung des Sprachenregimes der Europäischen Gemeinschaften keine Nachteile für die deutsche Wirtschaft entstehen. Anlage 6 Antwort des Staatsminsters Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Mechtersheimer (GRÜNE) (Drucksache 11/5281 Frage 48): Treffen Pressemitteilungen zu, daß auch bei der Bundesregierung die Pläne des Oberbefehlshabers der NATO und der US-Truppen in der Bundesrepublik Deutschland, John R. Galvin, „eine ausgezeichnete Aufnahme" gefunden haben, wonach im Falle von Abrüstungsvereinbarungen ein Land mit modernen Waffensystemen diese an ein nicht so gut gerüstetes weitergeben soll, damit am Schluß dieses „qualitativen Transfers" lediglich die ältesten Waffen verschrottet zu werden brauchen? Pressemeldungen, die besagen, die genannten Überlegungen des Oberbefehlshabers der NATO hätten bei der Bundesregierung „eine ausgezeichnete Aufnahme" gefunden, treffen nicht zu. Die Frage bezieht sich offenbar auf Überlegungen, wie Streitkräfteplanung und Rüstungskontrolle miteinander harmonisiert werden können. Das Erfordernis konzeptioneller Übereinstimmung von Strategie, Streitkräfteplanung und Rüstungskontrolle wurde von den Staats- und Regierungschefs des Bündnisses im NATO-Gesamtkonzept für Rüstungskontrolle und Abrüstung bekräftigt. Dabei gilt es sicherzustellen, daß die Wechselbeziehungen zwischen den Fragen der Rüstungskontrolle und den Verteidigungserfordernissen wie auch zwischen den verschiedenen Bereichen der Rüstungskontrolle im vollem Umfang berücksichtigt werden. Fortschritte in der Rüstungskontrolle sind für die militärische Planung relevant, die in genauer Kenntnis der bei Rüstungskontrollverhandlungen verfolgten Ziele zu erarbeiten ist und gegebenenfalls die dabei erzielten Ergebnisse widerspiegeln muß. Entsprechend diesem Konzept hat General Galvin erste Überlegungen erarbeiten lassen, wie die Sicherheitserfordernisse des Bündnisses in Europa nach Erreichen der angestrebten Ergebnisse in der konventionellen Rüstungskontrolle militärisch stabilitätsfordernd und entsprechend den legitimen Sicherheitsinteressen aller Bündnispartner erfüllt werden können. Diese militärischen Überlegungen werden in den Beratungen des Bündnisses zur Harmonisierung von Streitkräfteplanung und Rüstungskontrolle eingehend zu prüfen sein. Dabei müssen allgemeine sicherheitspolitische Gesichtspunkte ebenso berücksichtigt werden wie rüstungskontrollpolitische, finanzielle und andere Aspekte. Das gilt auch für die Frage, wie vereinbarte Reduzierungen innerhalb des Bündnisses vorgenommen werden sollen. Im übrigen wird es darauf ankommen, welche Regelungen in einem KSE-Abkommen getroffen werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Freimut Duve


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich weiß nicht, ob Sie die bewegende kleine Reportage von Marion Dönhoff in der „Zeit" vor einigen Wochen gelesen haben. Sie schildert einen Besuch in Königsberg auf ihrem ehemaligen Besitz. Hinten im Kofferraum transportierten sie und ihr Neffe eine Meine Kant-Statue von Christian David Rauch. Sie hatte diese bronzene Erinnerung an den größten deutschen und Königsberger Philosophen mit dem, wie sie schreibt, „hochdotierten Heine-Preis der Stadt Düsseldorf " finanziert.
    Das ist ein Beispiel für ostdeutsche Kulturarbeit in der viererlei und vielerlei steckt: erstens die Anerkennung der heute bestehenden Verhältnisse und zugleich die Aufforderung an die jetzt in Königsberg Lebenden, den großen Philosophen als gemeinsames Erbe zu würdigen — sie beschreibt sehr eindringlich, daß das geschieht —; zweitens die Verantwortung dafür, Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten, ohne sie restaurieren zu wollen; drittens: die Betonung der einfachen Tatsache, daß ostdeutsche Kulturarbeit zugleich immer deutsche und europäische Kulturarbeit ist; dann kann man das Geld, was man für Heine bekommen hat, gut für Kant benutzen. Und viertens: Der kulturelle Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen den ehedem dort lebenden Deutschen und den heutigen polnischen oder sowjetischen Bürgern, geht uns, meine verehrten Kollegen, und auch Sie alle an, ob wir nun von dort stammen, ob unsere Kinder sagen können: „Unsere Großeltern stammen von dort her" , oder nicht.
    Die ostdeutsche Kulturarbeit bedarf nach meiner Auffassung einer gründlichen Überprüfung.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Wir haben diese gründliche Überprüfung in mehreren Anträgen schon im Jahre 1986 versucht einzubringen. Es geht um eine Verstärkung des Geistes der Versöhnung und des Friedens und auch der kulturellen Zusammenarbeit. Diese Überprüfung ist damals abgelehnt worden. Im Innenausschuß haben wir in der Diskussion über den Bericht diesen Versuch wiederholt. Wir werden diese gründliche Überprüfung weiter einfordern. Dieser Überprüfung bedarf es, damit in den nächsten 20 Jahren von kulturell interessierten Menschen wirklich wahrgenommen wird, was dort früher war, und nicht nur von berufsmäßigen Verwaltern, der in die Musealität verbannten Geschichte.
    Die Verbände versuchen sich über dieses Dilemma hinwegzusetzen, indem sie Begriffe wie die „Erlebnisgeneration" und „Bekenntnisvertriebenen" erfinden. Das sind problematische Begriffe. Ein Bekenntnisvertriebener, der sagt: „Aber ich bin aus Hannover, und ich bleibe in Hannover", das ist eine schwierige Geschichte. Ich warne vor solchen Dingen. Damit kommen wir nicht weiter.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die großen Leistungen der vertriebenen Schriftsteller wie Günter Grass, Siegfried Lenz und vielen, vielen anderen liegt gerade darin, daß sie uns alle, die wir aus Hamburg oder aus München stammen, an ihrer kulturellen und sozialen Wirklichkeit, an ihren Jugenderfahrungen in Danzig, Schlesien oder in Ostpreußen teilnehmen ließen. Daß zu den wenigen international gefeierten Autoren deutscher Sprache Schriftsteller gehören, die für alle Welt dieses Erbe lebendig gemacht haben, ist von den Verbänden weiß Gott selten genug gewürdigt worden, ja, manchmal haben sie sich sogar an den Kampagnen, etwa gegen Günter Grass und andere, beteiligt. Aber das war Literatur, und das war große, wichtige ostdeutsche Kulturarbeit.
    Mit Bewegung habe ich in den letzten Tagen die Memoiren des jüdischen Musikers Michael Wieck — heute erster Geiger in Stuttgart — , Titel des Buches „Zeugnis vom Untergang Königsbergs", gelesen. Da berichtet ein sogenannter Geltungsjude, der mit seiner Mutter als einzige Überlebende der jüdischen Gemeinde den Einmarsch der Russen 1945 erlebt hat, den gelben Stern noch auf dem Arm, über den Untergang Königsbergs und den Untergang der jüdischen Gemeinde, die auch zu dieser Geschichte gehört. Es lassen sich unzählige Persönlichkeiten aus der Kulturwelt anführen, die von der ostdeutschen offiziellen und staatlich so sehr geförderten Kulturarbeit wenig wahrgenommen worden sind und die doch für die Erinnerung an diesen Untergang so unendlich viel geleistet haben.
    Bitter vermerkt Horst Bienek im Februar 1985, also in unserem Berichtszeitraum, nach dem unsäglichen Artikel eines jungen Bundesrepublikaners im „Schlesier" — ich zitiere — :
    Schlesien ist mir zu heilig, als daß ich die Erinnerung, die geistige Aura, das kulturelle Erbe, das



    Duve
    sich damit verbindet, den Schlesierverbänden überlassen möchte.
    Er kritisiert die Exponate im Museum Hösel und erinnert an ein in seiner Erinnerung anderes Schlesien als das dort ausgestellte:
    Dieses Oberschlesien war eine moderne Provinz. Poelzig hat dort gebaut, Erich Mendelsohns moderne Werkanlagen, Siedlungen waren entstanden. Im Museum ist von Auschwitz nicht die Rede und nicht vom KZ Roesenberg.
    Er zitiert Siegfried Lenz' „Heimatmuseum" : „Keine Heimat zu haben, ist ein Verlust, daran ist nicht zu deuteln", und er fügt einen Gedanken von Jean Amery an: „Die Heimat ist das Kindsein und Jugendland". Wer sie verloren hat, bleibt ein Verlorener. "
    Meine Damen und Herren, es ist doch vielleicht die größte Leistung der Bundesrepublik Deutschland, und an der haben, Herr Dr. Czaja, auch die Verbände ihren großen Anteil, daß sich trotz dieser bitteren Wahrheit — ein „Verlorener" — viele Millionen Menschen hier im westlichen Deutschland eingebürgert, eingelebt haben. Wir haben hier eben keine kulturellen Ghettos, sondern die Menschen fühlen sich hier zu Hause: als Bürger Westfalens, Bayerns und Schleswig-Holsteins. Sie sind Kulturbürger geworden, die auf die Frage „Wo ist eure Heimat?" wahrscheinlich zu 80 % oder 90 % antworten: Hier ist unsere Heimat.
    Das gilt um so mehr für die nächste Generation. Es muß deshalb vor allem vor der Politisierung von Gefühlen und Erinnerungen gewarnt werden, wo sie der wirklichen Befindlichkeit nicht mehr entsprechen. Das ist ein lebensgefährliches Unterfangen.
    Hier liegt vielleicht auch ein Teil der Leistung der Vertriebenenverbände und zugleich ein Grund dafür, daß sie dabei sind, sich zu überleben. Es haben sich bei uns keine Kulturnischen und Ghettos entwickelt, und darum ist sozusagen das „Personal" auch nicht mehr da. Die Vertriebenen haben unsere Kultur bereichert, haben Lebensformen ins westliche Deutschland gebracht, die jetzt hier zu uns gehören, haben uns hier verändert; ich denke, alles in allem sehr, sehr positiv. So konnte die Bundesrepublik Heimat werden für Millionen Menschen und weiterhin ein Heimatangebot sein, wie wir es auch in diesen Tagen erleben.
    Heute gilt es, die Pflege der Erinnerung zu einem wirklichen Teil unserer eigenen gesamtstaatlichen Kulturpolitik zu machen. Aus der Vertriebenenpolitik muß eine Kulturpolitik werden, bei der die Verbände gewiß ein Mitspracherecht behalten werden; aber sie dürfen die Inhalte und den Geist dieser Arbeit auf Dauer nicht allein bestimmen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die Erinnerungen an Königsberg und Kant, an Schlesien und Eichendorff gehören nicht nur den Vertriebenenfunktionären, sie gehören uns allen. Diese Erinnerungen gehören auch den Polen, auch den Sowjets, die jetzt dort leben. Solche „ostdeutsche Kulturpolitik", die auf die Zukunft gerichtet ist und den Frieden zur obersten Richtschnur macht — wir haben das in verschiedenen Anträgen auch immer so formuliert —,
    hätte Sinn. Sie wird dann nämlich auch in künftigen Jahrzehnten von allen getragen werden können.
    Ich warne davor, daß die Verbände versuchen, sich hier ihre eigenen kulturellen Zirkel zu bilden, in denen sie bestimmten, wer z. B. Direktor solcher Einrichtungen sein soll und wer nicht. Das Pilotprojekt der neuen Linie — das wir durchaus mitgetragen haben — , das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg, ist bereits nach kurzer Zeit zum Symbol für diesen schlimmen Zugriff geworden. Wir müssen die Frage noch einmal stellen: Gehört das Museum jenen Lüneburger Bürgern, deren Eltern aus Ostpreußen stammten, oder gehört es allen Bürgern? Daß die Trägervereine den jungen Direktor, Dr. Friedrich Jacobs, nach ganz kurzer Zeit fristlos rausgeschmissen haben, ist ein schlimmes Zeichen, ein schlimmes Zeichen, Herr Dr. Czaja, für all das, was Sie — —

    (Dr. Czaja [CDU/CSU]: Den hat man doch nicht rausgeschmissen! Ich bin unschuldig, ich bin völlig unschuldig!)

    — Er ist fristlos gekündigt worden, gut. Wenn die fristlose Kündigung kein Rausschmiß ist, dann weiß ich es nicht. — Wir werden künftig sehr genau hinsehen, wie Sie und Ihre Freunde mit einem Kulturerbe umgehen, das uns allen gehört.
    Vielleicht noch eine Schlußbemerkung — Herr Dr. Nöbel und ich, wir haben uns darüber verständigt — : In allen Staaten Osteuropas sind wir Zeugen gewaltiger säkularer politischer Veränderungen, und wir sind es auch heute. Diese sind aber zugleich immer auch kulturelle Veränderungen. Von Gorbatschow ist mit der Glasnost-Losung eine Kulturrevolution in Gang gesetzt worden. Auch wir, die wir ostdeutsche Kulturpolitik im Geiste der Versöhnung, des Friedens und des endgültigen Respekts vor Grenzen betreiben wollen, müssen uns auf diese Veränderung endlich alle gemeinsam einstellen. Was muß es für die neue polnische Regierung, was muß es für Walesa bedeuten, wenn just zu dieser Zeit die Grenzfrage erneut in die Debatte geworfen wird, selbst von Regierungsmitgliedern!

    (Frau Wollny [GRÜNE]: Unverantwortlich!)

    Wir wollen im künftigen Europa so leben, daß niemand vor seinen Nachbarn oder vor der Geschichte Angst zu haben braucht. Dazu müssen alle Maßnahmen, die der Erinnerung dienen, beitragen, also auch all das, was wir hier verhandeln.
    Ich weiß, daß viele Wissenschaftler in den von uns geförderten Institutionen in diesem Geiste denken und arbeiten. Ich bin von vielen Aufsätzen in der Zeitschrift „Deutsche Studien", sehr beeindruckt, wo in diesem Geist geschrieben wird. Aber ich sage an dieser Stelle: Wir werden diese Leute vor dem Geist, der in Lüneburg gesiegt hat, schützen müssen.
    Ich fordere darum uns, die Parteien des Bundestages, auf, unserer Anregung zu folgen, im nächsten Frühjahr zu diesem Thema eine umfassende Anhörung im Sinne eines großen Kulturgesprächs durchzuführen, damit wir dann gemeinsam zu einer neuen Qualität dieser Arbeit kommen.
    Ich danke für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)






Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Czaja.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Herbert Czaja


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Duve, Sie haben einige Grundsatzfragen angeschnitten, die in großen Schwüngen und großen Aussagen weit über die Problematik der ostdeutschen Kulturarbeit und des § 96 BVFG hinausgehen. Man müßte für diesen Dialog einige Zeit haben, aber ich möchte, nach dem, was ich von Ihnen hörte, hier nur einige Anmerkungen machen.
    Ich möchte Sie bitten, daß Sie die ideologischen Scheuklappen — nachdem Sie das hier angesprochen haben, muß ich das schon sagen — ablegen, wenn Sie meinen, die Vertriebenenverbände wollten nur verwalten und restaurieren. Das ist nicht der Fall. Im § 96 des Bundesvertriebenengesetzes steht nicht nur „erhalten", sondern auch „entfalten".
    Wenn Sie von mir etwas wissen wollen: Ich habe mein ganzes Leben darum gerungen, daß die Erfahrung der Vergangenheit nach den Gesetzen des Lebens weitergegeben wird.
    Zum Entfalten: Sie haben das Oberschlesische Landesmuseum angesprochen. Ich weiß nicht, ob Herr Bienek es oft besucht. Aber er hätte zu der Ausstellung „Oberschlesische Synagogen" kommen können, die bis hinüber nach Israel und Lateinamerika außerordentlichen Anklang gefunden hat. Oder vielleicht sollte er sich die wissenschaftlichen Projekte durchsehen, die beispielsweise das oberschlesische Zeitungswesen von 1800 bis zur Gleichschaltung und diese behandeln. Vielleicht sollte er sich im Oberschlesischen Jahrbuch die zahlreichen Beiträge über den Widerstand in Oberschlesien einmal durchlesen. Dann würde er eine etwas andere Meinung dazu haben.
    Ich bin nicht hier, um mich mit Herrn Bienek auseinanderzusetzen. Ich kann es nicht anders sagen, als daß Herr Bienek in der Darstellung der Heimat bei vielen Oberschlesiern — ich vertrage vieles — auf Widerstand stößt.
    Wir verwalten nicht und restaurieren nicht, sondern wir haben gerade im wissenschaftlichen Bereich gesagt: Es geht nicht so weiter, daß man in der wissenschaftlichen Durchforschung der Landeskunde zwischen 1930 und 1980 eine Riesenlücke hat und daß man populistisch auf Schriften nach 1930 oder auf Schriften vor 1930 zurückgreift. Vielmehr müssen wir eine neue Entfaltung — nicht eine Restaurierung — haben. — Darauf wollte ich Sie hinweisen.
    Gerade die Vertriebenen haben gesagt — ich muß bedauern, daß das die großen Kulturpäpste in der Bundesrepublik ungenügend aufgegriffen haben — : Im Kafka-Jahr hätten wir uns vielmehr mit Kafka beschäftigen sollen. Das ganze westliche Ausland hat Kafka als großen Dichter bezeichnet, nicht immer als Deutschen; aber er war ein großer deutscher Dichter. Er hat übrigens sehr Interessantes zur Vertreibung geschrieben. Lesen Sie einmal in der Novelle „Die Hochzeitskuh" nach, was er zur Vertreibung und über die Beseitigung der Unrechtsfolgen sagt. Er sagt: Bei der Beseitigung der Unrechtsfolgen ist das Gefährlichste die Ungeduld.
    Herr Duve, wir waren nicht ungeduldig, sondern wir haben — damit komme ich zum § 96 BVFG — auch im Politischen nicht das gemacht, was Sie meinten: aufgegeben — das war einmal, das kommt nie wieder. Vielmehr haben wir uns überlegt, wie in zeitgemäßen Formen auch für die Zukunft die Mitarbeit der Deutschen in der Heimat und anderswo in einem freien europäischen Staatenbund verwirklicht werden kann und welche Strukturelemente dazu notwendig sind.
    Daß die Heimat nicht ganz verloren ist, habe ich unlängst in einem Interview des Kardinal Meisner von Köln gelesen. Er wurde gefragt: Herr Meisner, haben Sie sich in Köln gut eingelebt, das ist Ihre neue Heimat? — Herr Meisner hat gesagt: Ja, ich gehe auf die Straße, spreche mit den Leuten und gehe zum Friseur. Ich fühle mich hier sehr wohl. Aber wenn Sie mich nach Heimat fragen, muß ich sagen: Meine Heimat ist Schlesien und Oberschlesien; das hat mich geprägt. —
    Damit haben Sie die Antwort im Hinblick auf „Erlebnisgeneration". Ich benutze den Begriff „Bekenntnisgeneration" oder „Erlebnisgeneration" ja nicht. Ich bin der Meinung, daß insbesondere die 12- und 15jährigen, die die Heimat verlassen mußten oder vertrieben wurden, auch noch zur Erlebnisgeneration gehören. Sie sind heute nicht 60 Jahre alt; sie sind voll in unsere Arbeit einbezogen.
    Dann möchte ich, um Sie ein bißchen für unsere Arbeit zu gewinnen, doch noch einmal Herrn Rau zitierten, der erst im Juni dieses Jahres in Düsseldorf ausdrücklich gesagt hat -- ich zitiere wörtlich — :
    Das Erfahrungswissen der Schlesier, der Oberschlesier, der Ostpreußen, der Pommern, der Sudentendeutschen und anderer Volksgruppen muß für uns genutzt werden.
    Er hat bemerkt, das Erfahrungswissen habe große Bedeutung. Er hat ausdrücklich gesagt: Wir müssen etwas tun, daß das auch der Jugend vermittelt wird. Ich bin sehr froh, daß wir in einem großen Teil der Vertriebenenverbände viele Jugendliche haben. Wenn Sie unsere Arbeit ein bißchen näher betrachten, werden Sie das merken.
    Herr Kollege Duve, wir hatten lange Zeit Übereinstimmung; ich will das hier nicht zitieren. Wir haben eine grundsätzliche Aussprache bei der ersten Lesung gehabt. Ich konnte mit dem, was Dr. Nöbel sagte, bis auf einen Punkt völlig übereinstimmen. Ich bekam dann auch von allen Seiten Beifall. Sie waren damals vielleicht nicht da, als ich diesen Grundkonsens vorgelegt habe. Sie haben in Anträgen etwas anderes gewollt, was ich bejahe, aber nicht hinsichtlich des § 96 BVFG nämlich die kulturellen Hilfen für die Deutschen in Rumänien, in Ungarn und in der Sowjetunion. Diese Aufgabe muß aus dem Kulturhaushalt des Auswärtigen Amtes finanziert werden.
    Lassen Sie mich zur Beschlußempfehlung noch einiges sagen. Dem meisten haben Sie im Auswärtigen Ausschuß und auch Herr Nöbel zugestimmt und haben dann gesagt: Wir enthalten uns. Ich möchte Sie ja wiedergewinnen und erreichen, daß Sie sich nicht der Stimme enthalten, sondern zustimmen.



    Dr. Czaja
    Ich möchte Ihnen eines sagen, was Herr Rau sehr wohl erkannt hat: Ich will einen Dialog führen.

    (Abg. Duve [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich gebe Ihnen gleich die Möglichkeit zu einer Zwischenfrage. Ich bitte, einen Moment zu warten.
    Sie sollten nicht versuchen — das wäre ungut, für alle — , „Vertriebenenfunktionäre" zu verdrängen und zu sagen: Ihr habt nichts mehr zu tun oder wenig zu tun; wir müssen zu etwas ganz Neuem kommen. — Verlangen Sie von den Menschen nicht Sonderopfer, indem Sie sagen: Wir befassen uns nur mit der gesamtdeutschen Kultur. Das wollen auch wir tun. Aber jeder, von dem Sonderopfer gefordert werden, die auch sonst nicht sehr moralisch sind, wird in die Ecke gedrängt, wird radikalisiert! Machen wir uns davon kein falsches Bild: Das ist leider der Fall; ich begrüße das ja nicht. Das dient nicht der Verständigung mit unseren Nachbarn.

    (Kalisch [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Wenn wir die Verständigung mit unseren Nachbarn wollen, meine Damen und Herren, dann müssen Sie den sachkundigen Deutschen — auch denen von der Grenze — und ihren Kindern die fundamentalen Erfahrungen und Erkenntnisse vermitteln und die wissenschaftlichen Projekte ermöglichen, damit der Dialog auf guter Grundlage geführt wird.
    In dem Dialog werden wir nicht immer einer Meinung sein. Ich habe gestern bei einem Interview meinem polnischen Interviewer gesagt: Mit Herrn Walesa würde ich in Fragen der Menschenrechte und Nichtunterdrückung der Völker völlig einig sein.