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    Plenarprotokoll 11/164 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 164. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 Inhalt: Bestimmung des Abg. Schäfer (Offenburg) (SPD) als stellvertretendes Mitglied im Vermittlungsausschuß an Stelle des ausscheidenden ehemaligen Abg. Dr. Hauff 12383 A Abwicklung und Erweiterung der Tagesordnung 12383 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Kapitalverkehrsteuergesetzes (Drucksache 11/4711) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den Vereinigten Mexikanischen Staaten (Drucksache 11/4345) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. April 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Türkei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache 11/5288) 12383 B Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gerster (Mainz), Dr. Laufs, Fellner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Richter, Dr. Hirsch, Lüder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des 2. Haushaltsstrukturgesetzes (Drucksachen 11/4416, 11/5292, 11/5293) Regenspurger CDU/CSU 12384 B Lutz SPD 12385 B Richter FDP 12387 B Dr. Nöbel SPD 12389 A Tagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte (Drucksachen 11/3253, 11/5264) Eylmann CDU/CSU 12391B Dr. de With SPD 12392 B Gries FDP 12393 B Frau Nickels GRÜNE 12394 B Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ 12395 C Tagesordnungspunkt 7: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Knabe, Brauer, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Flinner, Frau Garbe und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot von Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen und anderen ozonschädigenden Substanzen (FCKW-Verbot) (Drucksache 11/4900) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Schäfer (Offenburg), Ganseforth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht (Drucksache 11/5268) Dr. Knabe GRÜNE 12396 D Schmidbauer CDU/CSU 12398D, 12412D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 Frau Ganseforth SPD 12402 D Baum FDP 12404C, 12410B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 12406B, 12412A Müller (Düsseldorf) SPD 12408B, 12413 C Dr. Kübler SPD 12411 A Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Begrenzung des Mietpreisanstieges und zum Schutz vor überhöhten Mieten (Mietrechtänderungsgesetz 1989) (Drucksache 11/4554) Frau Trenz GRÜNE 12414B, 12423C Geis CDU/CSU 12415 C Menzel SPD 12417A Dr. Hitschler FDP 12419C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ 12421 B Tagesordnungspunkt 8: Beratungen ohne Aussprache a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur ergänzenden Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen bei den gesetzlichen und betrieblichen Systemen der sozialen Sicherheit (Drucksachen 11/1526 Nr. 3.3, 11/4773) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Regelung viehseuchenrechtlicher Fragen beim innergemeinschaftlichen Handelsverkehr mit Schafen und Ziegen Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 72/462/EWG zur Regelung gesundheitlicher und viehseuchenrechtlicher Fragen bei der Einfuhr von Rindern und Schweinen und von frischem Fleisch aus Drittländern im Hinblick auf die Einbeziehung von Schafen und Ziegen (Drucksachen 11/4081 Nr. 2.15, 11/5098) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission an den Rat über steuerliche Maßnahmen, die die Gemeinschaft im Zusammenhang mit der Liberalisierung des Kapitalverkehrs zu treffen hat Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über ein gemeinsames System einer Quellensteuer auf Zinsen Entwurf eines Vorschlags für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 77/799/EWG über die gegenseitige Amtshilfe zwischen den zuständigen Behörden der Mitgliedstaaten in den Bereichen der direkten und der indirekten Steuern (Drucksachen 11/4337 Nr. 2, 11/5191) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 132 zu Petitionen (Drucksache 11/5260) 12424 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Einfluß der NPD und anderer rechtsradikaler Parteien auf die Kommunalpolitik und deren Auswirkung auf den Bund Kleinert (Marburg) GRÜNE 12437C, 12442 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 12438 C Wittich SPD 12439 C Gries FDP 12440 C Böhm (Melsungen) CDU/CSU 12441 C Dr. Hirsch FDP 12443 B Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 12443 D Frau Limbach CDU/CSU 12445 A Lutz SPD 12445 D Doss CDU/CSU 12446D Frau Wieczorek-Zeul SPD 12447 C Zeitlmann CDU/CSU 12449D Vizepräsident Cronenberg . . 12439C, 12445A Tagesordnungspunkt 10: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes (Drucksachen 11/4154, 11/5283) Frau Verhülsdonk CDU/CSU 12450 D Schmidt (Salzgitter) SPD 12452 B Eimer (Fürth) FDP 12455 A Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 12456 B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 12458B Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kolbow, Horn, Erler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Landschaftsverbrauch und Naturzerstörung durch militärische Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/3722, 11/4586) Kolbow SPD 12460 B Breuer CDU/CSU 12463 B Brauer GRÜNE 12465 A Bredehorn FDP 12466A Frau Kastner SPD 12468 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 III Dr. Friedrich CDU/CSU 12469 D Frau Schilling GRÜNE 12472 B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMVg 12473 B Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Erklärung vom 11. Dezember 1986 zu dem Übereinkommen vom 3. Dezember 1976 zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigung durch Chloride (Drucksachen 11/2273, 11/5169) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 86/278/EWG über den Schutz der Umwelt und insbesondere der Böden bei der Verwendung von Klärschlamm in der Landwirtschaft — in bezug auf Chrom (Drucksachen 11/3831 Nr. 31, 11/5192) c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die Wirkungen des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes vom 19. Dezember 1986 (Drucksache 11/4315) Grüner, Parl. Staatssekretär BMU 12476A Dr. Wernitz SPD 12477 A Dörflinger CDU/CSU 12479 A Frau Garbe GRÜNE 12480 A Frau Dr. Segall FDP 12480 D Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über ihre Maßnahmen zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit gemäß § 96 BVFG in den Jahren 1984 und 1985 (Drucksachen 11/2572, 11/5082) Duve SPD 12482 B Dr. Czaja CDU/CSU 12484 A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 12486D Lüder FDP 12488 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 12489 D Dr. Nöbel SPD 12492 B Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 130 zu Petitionen (Drucksache 11/5189) Reuter SPD 12493 B Jung (Limburg) CDU/CSU 12494 A Frau Garbe GRÜNE 12495 B Funke FDP 12495 C Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 131 zu Petitonen (Drucksache 11/5190) Weiss (München) GRÜNE 12496 C Haungs CDU/CSU 12497 B Peter (Kassel) SPD 12498 B Funke FDP 12498D Tagesordnungspunkt 16: a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung des Lebensmittelstraf- und -ordnungswidrigkeitenrechts sowie des Fleischhygienerechts (Drucksache 11/4309) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Vieh- und Fleischgesetzes (Drucksachen 11/4727, 11/5287) Kossendey CDU/CSU 12499 D Frau Becker-Inglau SPD 12500 D Eimer (Fürth) FDP 12502 A Frau Saibold GRÜNE 12502 C Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/5281 vom 29. September 1989 — Akzeptanz des Vollausbaus des Kernkraftwerks Cattenom trotz Rechtswidrigkeit der Errichtungsgenehmigung und Versäumnis der Erstellung einer Auswirkungsstudie MdlAnfr 23, 24 29.09.89 Drs 11/5281 Diller SPD Antw BMin Dr. Töpfer BMU 12425A, 12426D ZusFr Diller SPD 12425B, 12426D ZusFr Schreiner SPD 12425C, 12427 C ZusFr Frau Conrad SPD 12426A, 12427D ZusFr Duve SPD 12426 B ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU 12427B Nichtunterstützung der Errichtung einer Europäischen Umweltagentur im Saarland durch Bundesminister Dr. Töpfer; Art der vorgesehenen europäischen Institutionen in Metz, Luxemburg und Saarbrücken MdlAnfr 27, 28 29.09.89 Drs 11/5281 Schreiner SPD Antw BMin Dr. Töpfer BMU 12428A, 12429B ZusFr Schreiner SPD 12428C, 12430 C ZusFr Schreiber CDU/CSU 12429 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 ZusFr Frau Conrad SPD 12429D, 12431B ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU 12430A ZusFr Dr. Knabe GRÜNE 12431 D Video-Aufnahmen von durch Folter erpreßten Geständnissen von SWAPO-Gefangenen; Hilfen für die Opfer der SWAPO MdlAnfr 40, 41 29.09.89 Drs 11/5281 Hedrich CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 12432A, 12432 B ZusFr Hedrich CDU/CSU 12432 B ZusFr Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 12432 C ZusFr Lowack CDU/CSU 12432 C ZusFr Frau Dr. Timm SPD 12432 D ZusFr Toetemeyer SPD 12432 D ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 12433 A Regelmäßige Unterrichtung über die Situation der Namibier in den SWAPO-Lagern durch die SWAPO; Verlegung der Gefangenen nach Tansania und Kongo MdlAnfr 42, 43 29.09.89 Drs 11/5281 Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 12433B, 12434 B ZusFr Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 12434 B ZusFr Hedrich CDU/CSU 12433 B ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 12433 C, 12434 C ZusFr Toetemeyer SPD 12433 D ZusFr Lowack CDU/CSU 12433D, 12434 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 12434 A ZusFr Dr. Hirsch FDP 12434 C Intervention gegen die Folterungen von SWAPO-Gefangenen MdlAnfr 44 29.09.89 Drs 11/5281 Graf Huyn CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 12435 A ZusFr Graf Huyn CDU/CSU 12435 A ZusFr Toetemeyer SPD 12435 C ZusFr Lowack CDU/CSU 12435 D ZusFr Verheugen SPD 12435 D Behauptung der kommunistischen Unterwanderung internationaler Hilfsorganisationen, z. B. „amnesty international", in Dokumenten, die auf der „Konferenz der amerikanischen Streitkräfte" im November 1987 in Argentinien diskutiert wurden; Schutz der in diesen Organisationen arbeitenden Bundesbürger in Lateinamerika MdlAnfr 49, 50 29.09.89 Drs 11/5281 Duve SPD Antw StMin Schäfer AA 12436A, 12436 D ZusFr Duve SPD 12436B, 12436 D Nächste Sitzung 12503 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 12505* A Anlage 2 Beurteilung der Initiativen der Alpenländer für eine Konferenz zum Schutz der Alpen; Gründe für die Nichteinladung der betroffenen Länder zur „Alpenkonferenz" in Berchtesgaden MdlAnfr 25, 26 29.09.89 Drs 11/5281 Vahlberg SPD SchrAntw BMin Dr. Töpfer BMU 12505* C Anlage 3 Aufklärung des Schicksals namentlich benannter SWAPO-Gefangener; Verwehrung des Zutritts zu SWAPO-Lagern in Angola für Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes MdlAnfr 38, 39 29.09.89 Drs 11/5281 Herkenrath CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 12506* A Anlage 4 Reduzierung der Parameter „300 km Reichweite" und „500 kg Nutzlast" zur Verhinderung des Transports von C- und B-Waffen mit Trägerraketen MdlAnfr 46 29.09.89 Drs 11/5281 Vosen SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 12506* C Anlage 5 Durchsetzung der deutschen Sprache in der EG, insbesondere als Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen bei Ausschreibungen MdlAnfr 47 29.09.89 Drs 11/5281 Stiegler SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 12506* D Anlage 6 Pläne der NATO, im Falle von Abrüstungsvereinbarungen moderne Waffen an weniger gut gerüstete Länder weiterzugeben, so daß nur älteste Waffen verschrottet zu werden brauchen MdlAnfr 48 29.09.89 Drs 11/5281 Dr. Mechtersheimer GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 12507* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 12383 164. Sitzung Bonn, den 5. Oktober 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein CDU/CSU 06. 10. 89 *** Frau Adler SPD 06. 10. 89 Dr. Ahrens SPD 06. 10. 89 Antretter SPD 06. 10. 89 ** Frau Beer GRÜNE 06. 10. 89 *** Bernrath SPD 06. 10. 89 Biehle CDU/CSU 06. 10. 89 *** Frau Blunck SPD 06. 10. 89 ** Börnsen (Ritterhude) SPD 06. 10. 89 Dr. Bötsch CDU/CSU 06. 10. 89 Brandt SPD 06. 10. 89 Buschbom CDU/CSU 05. 10. 89 Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 06. 10. 89* Engelhard FDP 05. 10. 89 Feilcke CDU/CSU 05. 10. 89 Dr. Fell CDU/CSU 06. 10. 89 Francke (Hamburg) CDU/CSU 06. 10. 89 Frau Fuchs (Köln) SPD 06. 10. 89 Gallus FDP 06. 10. 89 Frau Geiger CDU/CSU 06. 10. 89 Gerster (Worms) SPD 06. 10. 89 Dr. Haack SPD 5. 10. 89 Haar SPD 6. 10. 89 Frhr. Heereman von CDU/CSU 06. 10. 89 Zuydtwyck Herkenrath CDU/CSU 06. 10. 89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 06. 10. 89 Höffkes CDU/CSU 5. 10. 89 ** Dr. Hüsch CDU/CSU 6. 10. 89 Ibrügger SPD 06. 10. 89 *** Jaunich SPD 06. 10. 89 Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 06. 10. 89 *** Kittelmann CDU/CSU 05. 10. 89 Klein (Dieburg) SPD 06. 10. 89 Dr. Klejdzinski SPD 5. 10. 89 ** Dr. Knabe GRÜNE 6. 10. 89 Kretkowski SPD 5. 10.89 Dr. Kunz (Weiden) CDU/CSU 6. 10. 89 Lattmann CDU/CSU 06. 10. 89 *** Frau Männle CDU/CSU 05. 10. 89 Möllemann FDP 5. 10. 89 Dr. Müller CDU/CSU 6. 10. 89 ** Niegel CDU/CSU 06. 10. 89 *** Nolting FDP 06. 10. 89 ** Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 06. 10. 89 Opel SPD 06. 10. 89 *** Petersen CDU/CSU 06. 10. 89 *** Poß SPD 5. 10.89 Rappe (Hildesheim) SPD 6. 10. 89 Reddemann CDU/CSU 06. 10. 89 ** Reimann SPD 06. 10.89 Rixe SPD 06. 10.89 Frau Roitzsch CDU/CSU 06. 10. 89 (Quickborn) Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 06. 10. 89 Dr. Scheer SPD 06. 10. 89 ** von Schmude CDU/CSU 06. 10. 89 ** Schulze (Berlin) CDU/CSU 06. 10. 89 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Frau Seuster SPD 5. 10. 89 Dr. Soell SPD 6. 10. 89 ** Dr. Sperling SPD 06. 10. 89 Spranger CDU/CSU 06. 10. 89 Straßmeir CDU/CSU 05. 10. 89 Dr. Struck SPD 06. 10. 89 Tietjen SPD 06. 10. 89 Dr. Unland CDU/CSU 06. 10. 89 * Voigt (Frankfurt) SPD 06. 10. 89 *** Frau Dr. Vollmer GRÜNE 06. 10. 89 Dr. Vondran CDU/CSU 06. 10. 89 Vosen SPD 06. 10. 89 Westphal SPD 06. 10. 89 Frau Würfel FDP 06. 10. 89 Würtz SPD 06. 10. 89 *** Zierer CDU/CSU 06. 10. 89 ** * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Bundesministers Dr. Töpfer auf die Fragen des Abgeordneten Vahlberg (SPD) (Drucksache 11/5281 Fragen 25 und 26): Wie beurteilt die Bundesregierung die bisher von den nationalen Parlamenten Österreichs, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland eingebrachten Initiativen für eine Konferenz zum Schutz der Alpen? Welche Gründe haben die Bundesregierung bewogen, Vertreter der Parlamente der betroffenen Länder nicht zur „Alpenkonferenz" vom 10. bis 12. Oktober 1989 nach Berchtesgaden einzuladen? Zu Frage 25: Nach Kenntnis der Bundesregierung gibt es bisher - im österreichischen Bundestag keine Initiative für eine Konferenz zum Schutz der Alpen, - im schweizerischen Nationalrat nur eine Anfrage, wie der Bundesrat die Initiative der Bundesregierung für eine Internationale Alpenkonferenz der Umweltminister beurteilt. Die Bundesregierung begrüßt jede Unterstützung, die der Initiative in bezug auf die Einberufung der Internationalen Alpenkonferenz der Umweltminister am 9.-11. Oktober 1989 und die damit verbundene Zielsetzung zuteil wird. Zu Frage 26: Bei der Internationalen Alpenkonferenz handelt es sich um eine Konferenz der Umweltminister, also um eine Konferenz auf Regierungsebene. Eine Beteiligung von Parlamentariern aus den 7 Alpenstaaten würde dem Charakter dieser Konferenz 12506* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 nicht entsprechen. Es versteht sich von selbst, daß die Bundesregierung bereit ist, dem Deutschen Bundestag über das Ergebnis der Konferenz zu berichten. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Herkenrath (CDU/CSU) (Drucksache 11/ 5281 Fragen 38 und 39) : Welche Schritte hat die Bundesregierung unternommen, um das Schicksal der von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit konkreten Namen benannten SWAPO-Gefangenen und SWAPO-Verschwundenen aufzuklären und für ihre Freilassung gemäß Resolution 435 zu sorgen? Kann die Bundesregierung bestätigen, daß Vertretern des Internationalen Roten Kreuzes nach wie vor der Zugang zu den von SWAPO betriebenen Lagern in Angola verwehrt wird? Zu Frage 38: Die Bundesregierung ist allen Vorwürfen gegen die SWAPO nachgegangen. Ich verweise hierzu auf meine Antwort auf die mündliche Frage des Abgeordneten Jäger in der 122. Sitzung des Deutschen Bundestages am 26. Januar 1989 (Plenarprotokoll 11/122, Seite 8955), auf meine Antwort vom 28. Februar 1989 auf eine schriftliche Frage des Abgeordneten Graf Huyn (BT-Drucksache 11/4120 vom 3. März 1989, Seite 1) und auf meine Antwort vom 2. August 1989 auf eine schriftliche Frage des Abgeordneten Hedrich (BT-Drucksache 11/5068, Seite 3). Nach der Entlassung von SWAPO-Gefangenen im Sommer dieses Jahres aus ihrer Gefangenschaft hat die Bundesregierung gegenüber der SWAPO deutlich gemacht, daß die ungehinderte Rückkehr aller im Ausland lebenden Namibier ein wesentliches Element des Lösungsplans der Vereinten Nationen für Namibia ist. Die Bundesregierung begrüßt es, daß die Delegation des Auswärtigen Ausschusses bei ihrer Reise im August 1989 nach Namibia und der Vorsitzende des Unterausschusses für Menschenrechte im gleichen Monat diese Frage unmißverständlich gegenüber der SWAPO angesprochen haben. Die Bundesregierung hat gegenüber allen Beteiligten ihre Unterstützung für die Mission der Vereinten Nationen — unter Beteiligung von Vertretern der UNTAG und des UNHCR — erklärt, die sich im September in Angola aufgehalten hat, um zu klären, ob es noch weitere Gefangene der SWAPO gibt. Ein Bericht dieser Mission ist in Vorbereitung. Zu Frage 39: Auf Anfrage unserer Ständigen Vertretung in Genf hat das Internationale Komitée vom Roten Kreuz erklärt, es habe zur Zeit der Existenz der Lager wiederholt SWAPO um Bewilligung von Lagerbesuchen gebeten; diese Bitten seien jedoch unbeantwortet geblieben. An der VN-Mission nehme das IKRK nicht teil. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Vosen (SPD) (Drucksache 11/5281 Frage 46) : Beabsichtigt die Bundesregierung, bei den anderen Signatarstaaten des Träger-Technologie-Regimes vorstellig zu werden mit dem Ziel, die Parameter „300 km Reichweite" und „500 kg Nutzlast" wegen der Möglichkeit, chemische oder biologische Waffen mit Trägern zu transportieren, zu reduzieren? Bei ihren gegen chemische und bilogische Waffen gerichteten intensiven Bemühungen konzentriert sich die Bundesregierung auf den möglichst baldigen Abschluß der in der Genfer Abrüstungskonferenz verhandelten weltweiten CW-Verbotskonvention sowie auf vertrauensbildende und vertragsergänzende Maßnahmen zur Erhöhung der Überprüfbarkeit der Einhaltung des B-Waffen-Verbotsabkommens von 1972. Das in fast 5jährigen Bemühungen zwischen sieben Regierungen (Bundesrepublik Deutschland, USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Japan, Italien) ausgehandelte Trägertechnologie-Regime ist durch technische Parameter maßgeschneidert, um das internationale nukleare Nichtverbreitungs-Regime zu ergänzen. Die Parameter markieren gleichzeitig realistische Grenzwerte, die eine wirksame Kontrolle ermöglichen. Eine Reduzierung der Parameter würde nicht nur die ursprüngliche Zielrichtung des Regimes auf nukleare Nichtverbreitung in Frage stellen, sondern vor allem auch seine Praktikabilität. Nach Auffassung der Bundesregierung ist das TTR daher als Kontrollsystem zur Verhinderung der Verbreitung von Trägern und Trägersystemen für chemische und biologische Waffen wenig geeignet. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/5281 Frage 47): Was unternimmt die Bundesregierung, um innerhalb der Europäischen Gemeinschaft die Gleichberechtigung der deutschen Sprache mit der englischen und französischen durchzusetzen, und was unternimmt sie insbesondere, um durchzusetzen, daß nicht allein durch die Verwendung der Sprache Meine und mittlere deutsche Unternehmen bei Ausschreibungen benachteiligt werden? Deutsch ist neben den Sprachen der anderen Mitgliedstaaten Amtssprache der Europäischen Gemeinschaften. Alle Schriftstücke der Europäischen Gemeinschaften von allgemeiner Geltung müssen auch in Deutsch abgefaßt sein. Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften ist verpflichtet, ihre Mitteilungen an die deutsche Wirtschaft, zum Beispiel Ausschreibungen, in deutscher Sprache abzufassen. Die deutsche Wirtschaft ist berechtigt, ihren Schriftwechsel mit der Kommission in deutsch zu führen, ohne Übersetzungen ins Englische oder Französische beifügen zu müssen. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 164. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. Oktober 1989 12507* Die Bundesregierung besteht auf der gleichberechtigten Verwendung der deutschen Sprache neben dem Englischen und Französischen, und zwar auf allen Ebenen der Europäischen Gemeinschaft. Nur so kann bei Ausschreibungen ein Wettbewerbsnachteil für die deutsche Klein- und Mittelindustrie ausgeschlossen werden. Die Bundesregierung hat bei vielen Gelegenheiten gegenüber der EG-Kommission die Forderung nach gleichberechtigter Verwendung der deutschen Sprache mit Nachdruck vertreten und wird dies auch künftig tun. Sie greift auch Einzelfälle auf, in denen zum Nachteil des Deutschen gegen die Sprachenregelung verstoßen wurde. Die EG-Kommission hat ihren Willen bekundet, für eine korrekte Einhaltung der Sprachenregelung Sorge zu tragen, entschuldigt Verstöße aber immer wieder mit technischen und personellen Engpässen. Nach Auffassung der Bundesregierung können diese Gesichtspunkte nicht eine Benachteiligung des Deutschen begründen. Sie wird auch in Zukunft dafür Sorge tragen, daß aus der Anwendung des Sprachenregimes der Europäischen Gemeinschaften keine Nachteile für die deutsche Wirtschaft entstehen. Anlage 6 Antwort des Staatsminsters Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Mechtersheimer (GRÜNE) (Drucksache 11/5281 Frage 48): Treffen Pressemitteilungen zu, daß auch bei der Bundesregierung die Pläne des Oberbefehlshabers der NATO und der US-Truppen in der Bundesrepublik Deutschland, John R. Galvin, „eine ausgezeichnete Aufnahme" gefunden haben, wonach im Falle von Abrüstungsvereinbarungen ein Land mit modernen Waffensystemen diese an ein nicht so gut gerüstetes weitergeben soll, damit am Schluß dieses „qualitativen Transfers" lediglich die ältesten Waffen verschrottet zu werden brauchen? Pressemeldungen, die besagen, die genannten Überlegungen des Oberbefehlshabers der NATO hätten bei der Bundesregierung „eine ausgezeichnete Aufnahme" gefunden, treffen nicht zu. Die Frage bezieht sich offenbar auf Überlegungen, wie Streitkräfteplanung und Rüstungskontrolle miteinander harmonisiert werden können. Das Erfordernis konzeptioneller Übereinstimmung von Strategie, Streitkräfteplanung und Rüstungskontrolle wurde von den Staats- und Regierungschefs des Bündnisses im NATO-Gesamtkonzept für Rüstungskontrolle und Abrüstung bekräftigt. Dabei gilt es sicherzustellen, daß die Wechselbeziehungen zwischen den Fragen der Rüstungskontrolle und den Verteidigungserfordernissen wie auch zwischen den verschiedenen Bereichen der Rüstungskontrolle im vollem Umfang berücksichtigt werden. Fortschritte in der Rüstungskontrolle sind für die militärische Planung relevant, die in genauer Kenntnis der bei Rüstungskontrollverhandlungen verfolgten Ziele zu erarbeiten ist und gegebenenfalls die dabei erzielten Ergebnisse widerspiegeln muß. Entsprechend diesem Konzept hat General Galvin erste Überlegungen erarbeiten lassen, wie die Sicherheitserfordernisse des Bündnisses in Europa nach Erreichen der angestrebten Ergebnisse in der konventionellen Rüstungskontrolle militärisch stabilitätsfordernd und entsprechend den legitimen Sicherheitsinteressen aller Bündnispartner erfüllt werden können. Diese militärischen Überlegungen werden in den Beratungen des Bündnisses zur Harmonisierung von Streitkräfteplanung und Rüstungskontrolle eingehend zu prüfen sein. Dabei müssen allgemeine sicherheitspolitische Gesichtspunkte ebenso berücksichtigt werden wie rüstungskontrollpolitische, finanzielle und andere Aspekte. Das gilt auch für die Frage, wie vereinbarte Reduzierungen innerhalb des Bündnisses vorgenommen werden sollen. Im übrigen wird es darauf ankommen, welche Regelungen in einem KSE-Abkommen getroffen werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wilhelm Knabe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir reden heute nicht zum erstenmal über die Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, aber wir reden heute ganz konkret über zwei Anträge, den der GRÜNEN — FCKW-Verbot — und den drei Monate später eingereichten Antrag — Schutz der Ozonschicht — der SPD.
    Diejenigen, die mit der Problematik nicht näher vertraut sind, werden sicherlich denken: O Gott, schon wieder FCKW. Das hatten wir doch schon zigmal. Ist das nicht längst abgehakt? Sie glauben, daß mit dem weitgehenden Verschwinden dieser Stoffe als Treibgas in den Spraydosen das Thema mehr oder minder vom Tisch ist. Ganz im Gegensatz dazu erhielten fast



    Dr. Knabe
    alle Abgeordneten Briefe aus ihrem Wahlkreis, mit der Forderung: Fort mit den FCKWs! Wann endlich verbietet der Bundestag diese gefährlichen Stoffe? Haben die das immer noch nicht verstanden?
    Die letzten Menschen haben recht. Unser Antrag belegt die Notwendigkeit eines Verbots.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Als vor mehr als zwei Jahren die GRÜNEN im Bundestag ihr Klimaschutzprogramm einbrachten und drei Monate später die Enquete-Kommission „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre" ins Leben gerufen wurde, war der gesellschaftliche Bewußtseinsstand in Sachen Ozonabbau und Treibhauseffekt noch eher unterentwickelt. Viele Politiker, insbesondere aus den Reihen der Koalitionsfraktionen, haben das Thema damals für eine zu vernachlässigende Marginalie gehalten

    (Bohl [CDU/CSU] : Weil das so ist, haben wir ja auch eine Enquete-Kommission beantragt!)

    und versucht, es herunterzuspielen. Unterfüttert wurde ihr Abwiegelungsverhalten durch unverantwortliche Scheinargumente der Industrie, die in der Kritik an FCKW nichts anderes zu sehen vermochte als ökologische Kassandrarufe ewig Gestriger.

    (Bohl [CDU/CSU]: Wie können Sie so etwas sagen! Das ist doch lächerlich! Das ist doch die Unwahrheit!)

    — Herr Bohl, es wurden keine Sofortmaßnahmen beschlossen. Diese Verbindung von Ignoranz und Interessen führte zur Ablehnung des Antrags der GRÜNEN, der Sofortmaßnahmen gegen Ozonabbau und Treibhauseffekt vorsah, obwohl die Forderungen im Licht der neuen Erkenntnisse eher moderat formuliert waren.
    In den letzten zwei Jahren hat sich die Stimmung verändert. Das Theme Klimaschutz ist heute kein randständiges Thema mehr. Es wird viel darüber geredet. Bei einer Umfrage würde sicherlich das Gros der Befragten mit Begriffen wie Ozonloch, Treibhauseffekt oder FCKW etwas anzufangen wissen. Viele haben dazu beigetragen, daß der Klimaschutz von der Peripherie ins Zentrum der politischen Debatte gerückt worden ist. Kritische Wissenschaftler haben das Problem angesprochen. Nationale und internationale Umweltverbände haben es in die Öffentlichkeit gebracht. Die Verbraucherverbände haben praktische Wege aufgezeigt, und Teile der Medien haben den Bewußtseinswandel unterstützt.
    Einen wesentlichen Anteil hatte hierbei die Arbeit der Enquete-Kommission „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre". Die Kommission hat in qualifizierter Weise zur Erhellung des Themas beigetragen, hat Empfehlungen ausgearbeitet und durch die Verbreitung des Zwischenberichts die gesellschaftliche Debatte positiv beeinflußt.
    Die Empfehlung, eine Reduktion um 95 % in der Bundesrepublik bis 1995, in der EG bis 1997 und weltweit bis 1999 zu erreichen, war ein deutlicher Fortschritt gegenüber Montreal. Unsere Fraktion hat ihr deshalb am 9. März 1989 zugestimmt, auch wenn wir — wie ich gleich ausführen werde — weitergehende
    Vorstellungen hatten und haben. Die Einstimmigkeit in der Enquete-Kommission und im Bundestag hat das Gewicht der Empfehlung erhöht. Das wurde mir in vielen Gesprächen bestätigt.
    An dieser Stelle muß ich mir doch eine Randbemerkung erlauben. Wenn der Kommissionsvorsitzende diese Einstimmigkeit im Interesse des Klimaschutzes jetzt vollmundig als Erfolg der Koalitionsfraktionen verkauft — wie jüngst geschehen — , dann wird damit eine weitere Kooperation nicht sehr gefördert. Nein, Herr Schmidbauer, die Versuche, ausgerechnet CDU/ CSU und FDP, deren Bande mit der Chemieindustrie und der Energiewirtschaft allen bekannt sind, als Motoren der Klimaschutzdebatte hinzustellen, haben schon fast komische Züge.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der Abg. Frau Unruh [fraktionslos])

    Der gemeinsame Beschluß war ein Erfolg vernünftiger Politiker in allen Fraktionen und nicht Verdienst einer einzelnen Partei.

    (Bohl [CDU/CSU]: Sie sind ja nur neidisch, daß wir es machen!)

    Doch zurück zur FCKW-Problematik. Seit der Empfehlung der Enquete-Kommission in dem Beschluß des Bundestages vom März 1989 stagniert die FCKW-Debatte. Offenbar hat im politischen Raum ein Denken Platz gegriffen, das so einer Art Abhakmentalität entspricht: Man hat einen Beschluß gefaßt; schön, das war es. — Wenn man das Thema jetzt neu aufrollt, so erscheint das als ein Profilierungsversuch auf Kosten der Kommission. Ganz so einfach ist es nicht; es gibt wahrlich genug Gründe, sich darum zu kümmern. Ich nenne nur die wesentlichsten.
    Die FCKW tragen nicht nur zur Zerstörung der Ozonschicht bei; denn wenn ein Molekül FCKW 10 000mal so stark Wärme zurückhält wie ein Molekül CO2, dann tragen die in der Bundesrepublik produzierten 110 000 t FCKW mehr zum Treibhauseffekt bei als die 320 Millionen t aus der Verbrennung von Braun- und Steinkohle oder als die 328 Millionen t aus der Verbrennung von Erdöl. Das sind ungeheure Zahlen. Das haben wir noch nicht genügend berücksichtigt.
    Es gibt keinen Zweifel mehr daran, daß wir die FCKW unverzüglich auf Null bringen müssen.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der Abg. Frau Unruh [fraktionslos])

    Die bundesdeutsche FCKW-Produktion ist trotz der intensiven Diskussion in Politik und Gesellschaft nicht zurückgegangen. Nein, die Politik der freiwilligen Vereinbarung ist gescheitert.

    (Richtig! bei den GRÜNEN)

    Deshalb kann man den Ankündigungen der chemischen Industrie wenig Glauben schenken. Sie hat die Produktion nur von den Sprays in den Export oder in andere Anwendungszwecke verlagert. Dem Klima und der Ozonschicht ist es aber völlig egal, wo das FCKW emittiert wird. Entscheidend ist, daß es in die Atmosphäre gelangt; dann wirkt es.
    Schließlich bleibt als Hauptgrund für die heutige Behandlung dieses Themas die Untätigkeit der Regie-



    Dr. Knabe
    rung. Bisher hat sich Umweltminister Töpfers Politik auf Drohgebärden gegenüber der chemischen Industrie beschränkt. Die jüngste stammt vom Montag. Der Minister lasse — so ist aus seinem Hause zu hören — eine FCKW-Verbotsverordnung im Rahmen des Chemiekaliengesetzes vorbereiten. Eine weitere Drohung ohne Gehalt? Sie sehen, wir müssen uns damit befassen.
    Es geht wirklich nicht darum, die Vorschläge der Enquete-Kommission herunterzureden oder den gemeinsamen Beschluß vom 9. März 1989 zu verwerfen. Als Grundorientierung hat beides nach wie vor Gültigkeit. Aber das möchte ich mit aller Klarheit sagen: Wenn der politische Wille vorhanden ist, können wir die Ziele schneller erreichen.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der Abg. Frau Unruh [fraktionslos])

    Wir sind jetzt im parlamentarischen Raum aufgefordert, weiterzugehen und der Lösung des Problems eine neue Dynamik zu verleihen.
    Es ist erfreulich: Unser Verbotsantrag hat Bewegung in die Debatte gebracht. In der vergangenen Woche legte die SPD einen Antrag vor, der zwar andere Schwerpunkte setzt, aber in vielem unsere Vorstellungen trifft. Am Montag kündigte Umweltminister Töpfer Verbote an. Am Dienstag verlautbarte die chemische Industrie, daß sie bis 1995 aus der FCKW-Produktion aussteigen wolle. Am Mittwoch erklärt der Kommissionsvorsitzende Schmidbauer, daß die Politik der freiwilligen Vereinbarung gescheitert sei und daß jetzt auch schärfere Maßnahmen her müßten. Uralte Forderungen der GRÜNEN, wie etwa das vollständige Verbot von FCKW-haltigem Verpackungsmaterial und Wegwerfgeschirr werden aufgegriffen. Das begrüßen wir nachdrücklich.
    Doch zu unserem Antrag: Grundgedanke dieses Antrages ist die Erkenntnis, daß ein sofortiger Ausstieg aus den FCKW geboten ist, da die Folgen für Klima, Menschen, Tiere, Pflanzen und ganze ÖkoSysteme nicht länger zu verantworten sind.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Im einzelnen sieht der Antrag ein Verbot von FCKW, Halonen und anderen die Ozonschicht schädigenden chlorierten Kohlenwasserstoffen vor. Dies betrifft die Produktion, die Verwendung, den Import und den Export der genannten Substanzen, aber auch der Produkte, die mit diesen hergestellt worden sind oder die diese enthalten.
    Nach Inkrafttreten des Antrags der GRÜNEN, würden unverzüglich 90 % — ich wiederhole: 90 % — der FCKW, der Halone und anderer ozonschädigender Stoffe in der Bundesrepublik verschwinden.
    Für eng definierte Anwendungsbereiche, etwa im medizinischen oder im Laborbereich, sind unter bestimmten Bedingungen zeitlich begrenzte Ausnahmegenehmigungen möglich. Diese Produktionsmengen sind zu beantragen, so daß das Dunkel in bezug auf die Quantitäten, in dem wir heute herumstochern, erhellt würde. Die Anwender haben einen Nachweis zu führen, daß auf FCKW nicht verzichtet werden kann, und sie müssen die Mengen nennen. Hierdurch wird quasi die Beweislast umgekehrt. Die Ausnahmegenehmigungen sind befristet und können bei neuem Erkenntnisstand angepaßt werden. Grundsätzlich gilt allerdings, daß diese Ausnahmegenehmigungen maximal bis 1991 oder 1992 zu beschränken sind.
    Wir müssen vermeiden, daß die FCKW durch andere Stoffe ersetzt werden, die ebenfalls schädliche Wirkungen entfalten, also etwa durch die teilhalogenierten FCKW. FCKW 22, das Hoechst so propagiert, ist Teil des Problems und nicht Teil der Lösung. Denn es trägt maßgeblich zum Treibhauseffekt mit bei.
    Für die übergangsweise zugelassenen FCKW-Anwendungsbereiche schlagen wir folgende Begleitmaßnahmen vor: technische Rückhaltung, Recycling, Kennzeichnungspflicht, Mengendeklarationspflicht und FCKW-Abgaben.
    Meine Damen und Herren, es ist jetzt an uns, Verantwortung für die sich verschärfenden globalen Probleme zu übernehmen, hier konkret für den Schutz der Ozonschicht.
    Als im Frühjahr dieses Jahres bekannt wurde, daß in Neuseeland und in Australien, den der Antarktis und damit dem Ozonloch am nächsten gelegenen Staaten, die Hautkrebsraten bedrohlich gestiegen sind, habe ich den Regierungen und Parlamenten beider Länder geschrieben. Aus den Antworten spricht große Sorge über die Auswirkungen des Ozonabbaus in der Zukunft.
    Wir sollten diese Sorgen ernst nehmen. Nur wenn wir auf nationaler Ebene eine konsequente AntiFCKW-Politik machen, werden wir unserer globalen Verantwortung gerecht. Das sollte aus der heutigen Debatte klar werden, und das sollte aus den Beschlüssen klar werden, die wir hier fordern.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schmidbauer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Schmidbauer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Am 9. März 1989 haben die Fraktionen des Deutschen Bundestages einstimmig beschlossen, Produktion und Verbrauch von FCKW und Halonen drastisch zu reduzieren.
    Herr Kollege Knabe, ich habe nicht die Absicht, hier über Verdienste und weniger große Verdienste und andere Dinge in der Enquete-Kommission zu referieren; das sollten wir dort besprechen. Ich gehe davon aus, daß die Enquete-Kommission bei ihrer Gemeinsamkeit und bei ihrem gemeinsamen Handeln bleibt. Dazu hat der Vorsitzende, Herr Kollege Knabe, in der Vergangenheit sicher einen wesentlichen Beitrag geleistet. Davon lasse ich mich auch nicht durch Anträge, die der Tagespolitik dienen, abbringen.
    Meine Kolleginnen und Kollegen, im Vergleich zu allen anderen Produktionsländern fordert dieser Beschluß vom 9. März für die Bundesrepublik Deutschland den schnellsten und weitestgehenden Verzicht auf diese Stoffe. Wir wollen dies mit einer Doppelstrategie erreichen — dies war auch gemeinsamer Wille in diesem Parlament — : zuerst mit der Möglichkeit einer Selbstverpflichtung, und wenn diese nicht rechtzeitig erfolgt oder nicht eingehalten wird, sind gesetz-



    Schmidbauer
    liche Regelungen zur Erreichung dieses Ziels vorgesehen.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Das ist das Instrument der langen Bank!)

    Angesichts des Gefährdungspotentials der FCKW, die nicht nur den Ozonabbau in der Stratosphäre verursachen, sondern auch zum Treibhauseffekt beitragen, ist die exakte Umsetzung dieses Beschlusses unabdingbar notwendig.
    Die Bedeutung einer sofortigen FCKW-Reduktion nicht nur für den Ozonabbau, sondern auch für den Treibhauseffekt wird durch folgende Überlegung deutlich. Herr Kollege Knabe, Sie haben etwas aufgegriffen, was ich neulich von dieser Stelle aus gesagt habe; ich will das erweitern, damit Sie die korrekten Zahlen in der Zukunft auch so verwenden können. Die in der Bundesrepublik Deutschland produzierten etwa 100 000 Tonnen FCKW tragen im Ergebnis ungefähr genausoviel zum weltweiten Treibhauseffekt bei wie die jährlich bei uns freigesetzten energiebedingten fast 800 Millionen Tonnen CO2, und das mag für viele überraschend sein. Das macht die Priorität deutlich, auf die Sie auch hingewiesen haben. Ich kann Ihnen die Rechnung nachher gern erläutern.
    Diese gewaltige Herausforderung verlangt eine gewaltige Anstrengung, gemeinsam und von allen Seiten. Es ist nicht damit getan, zu versuchen, pressewirksame Anträge zu stellen. Dazu zähle ich auch die beiden heute von den Oppositionsfraktionen im Zusammenhang mit dem Beschluß des Deutschen Bundestages eingebrachten Anträge, mit denen — aus welchen Gründen auch immer — der Eindruck erweckt wird, als könnten sie in der Sache weitergehende Ziele erreichen. Wir wollen dies sehr genau überprüfen. Überprüft man die Anträge genau, stellt man fest, daß sie im gewollten Ergebnis mit dem Bundestagsbeschluß deckungsgleich sind, d. h. in der Sache keine Veränderung bringen. Der Unterschied zwischen unseren Positionen und derjenigen der Oppositionsfraktionen besteht darin, daß wir dort, wo es notwendig ist, die Ziele des Bundestagsbeschlusses durch spezifische Verbotsregelungen erreichen wollen, die GRÜNEN demgegenüber ein grundsätzliches Verbot mit einer Vielzahl von Ausnahmeregelungen wollen. Im Ergebnis kann dadurch weder etwas grundlegend anderes noch etwas wesentlich Schnelleres erreicht werden.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Soll hiermit — so frage ich jetzt, Herr Kollege Knabe — die bisherige Gemeinsamkeit unseres Ringens um eine möglichst schnelle Reduzierung dieser umweltschädlichen Stoffe aufgekündigt werden,

    (Baum [FDP]: Das wäre schade!)

    oder sollten wir nicht unabhängig davon jetzt auch bei der Beratung die Dinge sehr konkret daraufhin abklopfen, ob wirklich etwas schnell erreicht werden kann?
    Die SPD fordert bestimmte Änderungen des Chemikaliengesetzes. Ich finde, dies geschieht zu Recht; darüber wollen wir uns unterhalten. Ich frage mich nur, ob es sinnvoll ist, Änderungsvorschläge in einem gesonderten Antrag im Plenum einzubringen, wenn
    gleichzeitig die Gesetzesberatung im Ausschuß erfolgt. Ich finde, dort ist dann auch der richtige Ort für
    Änderungsanträge. Sie formulieren Anträge, und
    — Herr Kollege Knabe, Sie haben das eben zu Recht ausgeführt — wir arbeiten bereits an konkreten Verordnungsentwürfen.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Das dauert alles zu lange!)

    — „Zu lange", ich komme darauf nachher zu sprechen.
    Ich will an dieser Stelle durchaus einmal sagen
    — ich habe das gestern auch vor der Presse erklärt —: Die Koalitionsfraktionen arbeiten sehr eng mit Umweltminister Töpfer auf diesem Gebiet zusammen. Ich bedanke mich hier ausdrücklich für den Einsatz. Herr Knabe, es ist nicht nur so, daß Sie Briefe schreiben, sondern es sind auch Kollegen aus anderen Fraktionen, Frau Kollegin Garbe, Herr Irmer, Herr Porzner und ich, vor kurzer Zeit bei dem neuen Premierminister Palmer gewesen und haben dieses Gespräch bei den Betroffenen in der südlichen Hemisphäre geführt. Es ist gut zu wissen, daß der Beschluß der Regierung von Neuseeland genau dem Beschluß des Deutschen Bundestages entspricht und genau dieselben Reduktionsquoten, dieselben Ziele festlegt.
    Wir streben Regelungen an, die die gesetzlichen Grundlagen zum Erlaß notwendiger Verordnungen zur FCKW-Reduktion schaffen oder verbessern. Die neuesten — das erfüllt mich und, wie ich weiß, auch andere Mitglieder der Enquete-Kommission mit Sorge — wissenschaftlichen Meßergebnisse aus den USA zeigen bereits heute eine noch alarmierendere Entwicklung in der Antarktis als bisher, was ich gestern noch einmal abgefragt habe.

    (Frau Schulte [Hameln] [SPD]: Das konnte man in wichtigen ausländischen Zeitungen schon lange lesen, Herr Kollege!)

    Es zeichnet sich bereits jetzt ab, daß das diesjährige Ozonloch auf jeden Fall größer als im vergangenen Jahr ist und wahrscheinlich sogar noch über das bisher beobachtete Ozonminimum von 1987 hinausgeht. Das war von uns übrigens auch so angenommen. Ich erinnere nur daran, daß im letzten Jahr in der Presse stand, daß es wieder kleiner wird und die ganzen Dinge damit auch verharmlost wurden.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Ich will feststellen: Dies haben wir so erwartet, und dies muß auch die letzten wachrütteln, auch diejenigen, die noch mit einer möglichen Entwarnung gerechnet hatten.
    Diese weltweite Bedrohung betrifft uns alle und kann nur gemeinsam und global gelöst werden. Das publikumswirksame Werben mit neuen, im Ergebnis gleichen Anträgen kann uns in der Sache nicht voranbringen. Erforderlich ist, die im Beschluß vorgesehenen Regelungen schnellstmöglich auf den Weg zu bringen. Die Zielsetzungen müssen ohne Zeitverlust erreicht werden, denn die Industrie hat von der Möglichkeit der Selbstverpflichtung bisher keinen bzw. nicht genügend Gebrauch gemacht.
    Ich komme nun zu den einzelnen Vorschlägen. Was den Aerosolbereich betrifft, so konnte der Verbrauch



    Schmidbauer
    inzwischen beachtlich reduziert werden. Während in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1976 noch 53 000 Tonnen FCKW verwendet wurden, lag der Verbrauch 1988 unter 5 000 Tonnen und wird 1989 voraussichtlich bei etwa 2 500 Tonnen liegen. Der Beschluß des Deutschen Bundestages vom 9. März 1989 legt für diesen Bereich fest, daß die jährliche FCKW-Einsatzmenge in Spraydosen ab dem 1. Januar 1990 1 000 Tonnen nicht überschreiten soll. Die Verwendung ist ausschließlich auf lebenserhaltende, medizinische Systeme zu beschränken.
    Die zur Sicherstellung dieser Zielsetzung geforderte Selbstverpflichtung der Industriegemeinschaft Aerosole ist bereits überfällig. Nach ihren Angaben werden angeblich ab 1990 noch mindestens 1 500 Tonnen FCKW benötigt. Dem stimmen wir nicht zu. Nach unseren Einschätzungen sind im Spraybereich noch weitere Minderungspotentiale vorhanden, die sofort zu nutzen sind. Bisher wurde noch kein Beweis dafür erbracht, daß die von uns festgelegte Höchstmenge von 1 000 Tonnen überschritten werden muß.
    Wir fordern deshalb, daß für jedes FCKW-Sprayprodukt der Verwendungs- und Notwendigkeitsnachweis erbracht wird, damit auch in medizinischen und technischen Anwendungsbereichen überprüft werden kann, ob der Einsatz der gefährlichen Substanzen tatsächlich lebensnotwendig bzw. unumgänglich ist.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Das deckt sich mit unseren Vorschlägen!)

    Dies ist umgehend durch Gesetz oder Verordnung zu regeln. Ich sagte: umgehend. Ich kann hier aber keinen Dissens bei allen Anträgen feststellen.
    Ich bin sicher, daß bei strikter Anwendung dieser Nachweispflicht, und zwar sowohl für den Inlandsverbrauch als auch für den Export, die Zielvorgabe einer Verbrauchsmenge von weniger als 1 000 Tonnen pro Jahr ab 1990 noch deutlich unterschritten wird. Auch bezüglich des Exports müssen die nationalen Beschränkungen angewandt werden.
    Das Ziel muß sein, so schnell wie möglich Ersatzstoffe zu bekommen. Dabei gilt, daß beim Einsatz von FCKW-Ersatzstoffen besonders auf die Umweltverträglichkeit zu achten ist. So wird als FCKW-Ersatzstoff in Spraydosen fast ausschließlich das brennbare und ebenfalls ökotoxikologisch bedenkliche Kohlenwasserstoffgemisch Propan/Butan verwendet. Dies ist zwar eine Alternative, aber wir müssen hier auch sehr genau die Entwicklung betrachten.
    Eine umweltfreundliche Alternative stellt in einer Reihe von Anwendungsfällen beispielsweise die mit reiner Preßluft betriebene Druckgaspackung dar. Obwohl dieses Produkt keinerlei schädliches Treibmittel enthält, eine große Abfallentlastung bedeutet und auch keine Brand- und Explosionsgefahr zu befürchten ist, kann sich diese Technik bislang auf dem Markt nicht durchsetzen.
    Wir fordern deshalb eine Pflicht zur Kennzeichnung der entsprechenden Inhaltsstoffe. Sie gibt den Verbrauchern die Möglichkeit, sich umweltgerechter zu verhalten.
    Der zweite Bereich: Kälte- und Kühlmittel. Der Beschluß des Deutschen Bundestages sieht vor, daß bis
    zum 1. April 1989 ein Entsorgungskonzept vorzulegen ist. Bisher wurde von der chemischen Industrie nur ein überarbeiteter Entwurf eines früheren Selbstverpflichtungsvorschlages zur Rücknahme, Aufarbeitung und Verwendung gebrauchter Kühlmittel vorgelegt. Eine bindende Selbstverpflichtung ist seit einem halben Jahr überfällig. Sie muß sofort auf den Tisch. Der Text scheint weitgehend abgestimmt zu sein. Sollte sich dies wider Erwarten nicht realisieren lassen, ist auch hier eine gesetzliche Regelung notwendig.
    Des weiteren halten wir eine Verpflichtungserklärung der entsprechenden Industrie und des Handels für notwendig. Sie muß zum Inhalt haben, daß spätestens ab 1992 nur noch Ersatzstoffe als Kühl- und Kältemittel eingesetzt werden, die auf lange Sicht als Ersatzstoffe dienen können. Ich weiß sehr wohl, was ich sage. Ich weiß auch, was ich über mich von der betreffenden Seite schon alles nachlesen durfte. Trotzdem bleibe ich dabei: Dies ist unser Ziel. Auch wenn das Umweltbundesamt und der Deutsche Kälte- und Klimatechnische Verein dies gegenwärtig anders sehen, betrachten wir die Einhaltung dieser Forderungen nach wie vor als realisierbar.
    Was wir brauchen, sind Zukunftsstrategien, die mit Intelligenz und Erfindungsgeist in der Lage sind, die notwendigen Technologien voranzubringen — nicht defensive Haltung, sondern fortschrittliches Bemühen — und z. B. auch den FCKW-freien Kühlschrank zu entwickeln. Die deutsche Kälte- und Klimatechnik kann sicher sein: Sie wird nicht zum Buhmann gemacht. Erstens ist die im Bereich Kälte und Klima eingesetzte FCKW-Menge nicht von zentraler Bedeutung, und zweitens scheint inzwischen auch hier bei den Verantwortlichen mehr Sachlichkeit und damit auch Dialogfähigkeit eingekehrt zu sein. Der Hinweis der DKV, für einen vernünftigen Kompromiß offen zu sein, dialogfähig zu sein, wird von uns ernst genommen. Dabei muß man dann aber auch entsprechende Publikationen der Vergangenheit von dieser Seite noch einmal aufarbeiten.
    Die Absicht, die teilhalogenierte Verbindung H-FCKW 22, die ebenfalls ozon- und klimaschädigend ist, als langfristige Alternative einzuführen, ist auf jeden Fall abzulehnen. Lediglich als eine zeitlich und mengenmäßig eng begrenzte Übergangslösung kann dieser Stoff toleriert werden. Im übrigen — darauf will ich hinweisen — wird F 22 bereits seit Jahrzehnten in der Kälteindustrie eingesetzt. Ich denke, es ist auch im Interesse dieser Industrie, daß Zukunftstechnologien auf den Weg gebracht werden und man sich nicht mit Übergangslösungen zufrieden gibt.

    (Bohl [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Die Erfahrung mit anderen Umweltproblemen hat gezeigt, daß sie um so schneller zu lösen sind, je klarer die politischen Vorgaben sind. Dies wird von der Industrie immer wieder angemahnt. Die Beschlußempfehlung vom 9. März 1988 spricht hier eine deutliche Sprache. Für Großanlagen steht in diesem Bereich der Ersatzstoff Ammoniak zur Verfügung. Darüber hinaus kann die Absorptionstechnik einen Großteil der Anforderungen erfüllen. Für Kleinanlagen wird voraussichtlich ab 1992 der ozonunschädliche Ersatzstoff



    Schmidbauer
    134 a in handelsüblichen Mengen verfügbar sein. Wir wollen dies einmal abwarten.
    Im Bereich der Kunststoffverschäumung ist, so denke ich, mittlerweile klar, daß eine FCKW-Verbotsregelung unverzichtbar ist. Die gemäß dem Bundestagsbeschluß vorgesehene FCKW-Verringerung um 80 % ab dem Jahre 1992 wurde von der Industrie bisher nicht in Aussicht gestellt. Das Angebot des Industrieverbandes, Polyurethan-Hartschäume zur Verminderung des FCKW-Einsatzes in diesem Bereich zu reduzieren, ist nicht ausreichend, so daß Regelungen zur Erreichung der Zielvorgabe getroffen werden müssen. Bei der Herstellung von Weichschäumen kann und muß bereits heute vollständig auf FCKW verzichtet werden. Gleichzeitig ist der Import dieser Waren zu unterbinden.
    FCKW-haltiges Verpackungsmaterial und Wegwerfgeschirr wird in Kürze durch eine Verordnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit verboten. Auch an dieser Stelle darf ich Ihnen, Herr Professor Töpfer, dafür danken. Dies wird unser gemeinsamer Weg sein, und wir lassen uns von niemandem davon abbringen.
    Darüber hinaus fordern wir, daß auch andere Verwendungsbereiche, in denen FCKW sinnlos eingesetzt werden, wie z. B. in den Fußballtröten, in eine Verbotsregelung einbezogen werden.
    Bei Reinigungs- und Lösemitteln ist der FCKW-Einsatz gemäß Bundestagsbeschluß ab dem 1. Januar 1992 auf unumgängliche Bereiche zu beschränken und bis Ende des Jahres 1995 um 95 % zu reduzieren. Eine diesbezügliche Verpflichtungserklärung ist bis zum 31. Dezember dieses Jahres vorzulegen. Da es sich bereits abzeichnet, daß wegen der großen Zahl der Anwender und mangels eines für die Gesamtbranche verantwortlichen Industrieverbandes eine Selbstverpflichtung bis dahin nicht vorliegen wird, ist auch hier angesichts der hohen FCKW-Verbrauchsmengen und der starken Expansion des Industriezweiges eine gesetzliche Regelung dringend notwendig. Wir haben hier in der Tat eine Verlagerung von einem Anwendungsbereich in einen anderen, und der Weg über Selbstverpflichtungen bereitet hier Schwierigkeiten. Auch auf diesem Gebiet wird die Koalition, wird der zuständige Bundesminister eine entsprechende gesetzliche Regelung vorbereiten.
    Die fast ausschließlich zur Feuerlöschung verwendeten Halone besitzen im Vergleich zu den FCKW ein deutlich höheres Ozonzerstörungspotential. Fortschritte zur Emissionsreduzierung wurden entsprechend den Forderungen des Bundestagsbeschlusses bereits in zwei Bereichen erreicht: durch den Verzicht auf die Halonverwendung bei Feuerlöschübungen im militärischen Bereich und durch die Regelung des Verbandes der Sachversicherer, Probeflutungen ohne Halone durchzuführen. Die drastisch zunehmende Anzahl der Halon-Feuerlöschanlagen und die stark gestiegene Jahresproduktion bei Halonen insgesamt — ich gehe in der Bundesrepublik Deutschland von mindestens 4 000 t aus — und deren Bedeutung im Hinblick auf das im Vergleich zu den FCKW höhere ODP, das Ozonzerstörungspotential, macht deutlich, daß hier weitergehende Maßnahmen notwendig sind.
    Wir fordern, eine Anmeldepflicht für Halon-Neuanlagen zu schaffen; nur in Ausnahmefällen eine Genehmigung zu erteilen; die exakten Produktions- und Verbrauchszahlen — wie bei den FCKW — offenzulegen sowie die vollständige Wiederverwertung der Halone zu gewährleisten.
    Ich will nicht auf die Öffentlichkeitsarbeit eines Konzerns eingehen, der Halone herstellt. Die Dinge scheinen inzwischen durch ein Gespräch mit Minister Töpfer ausgeräumt zu sein. Ich gehe davon aus, daß sich dieser Betrieb für seine sogenannte Öffentlichkeitsarbeit entschuldigt hat. Aber die Maßnahmen, die ich soeben als erforderlich vorgelesen habe, sind eine Reaktion von unserer Seite auf dieses Verhalten.
    Bei allen nationalen Maßnahmen ist es notwendig, daß unsere Entscheidungen im EG-Bereich harmonisiert werden. Wir wollen keine Wettbewerbsverzerrungen. Wir wollen nicht, daß unsere Reduktionsschritte durch Importe aufgehoben werden und dadurch das ökologische Ziel nicht erreicht wird.
    Für die EG sieht unser Beschluß eine 95%ige FCKW-Reduzierung bis zum Jahre 1997 vor. Die EG selbst hat bereits eine 85%ige Reduktion bis 1995 vorgesehen.
    Wichtig ist, jetzt ein Instrumentarium zur Durchsetzung und Überwachung dieser Zielvorgaben zu entwickeln. Es muß auch sichergestellt werden, daß weitergehende nationale Reduktionspläne nicht behindert werden, d. h., daß nationale Importverbote von FCKW-haltigen oder mit FCKW hergestellten Produkten möglich sind.
    Dies ist sicher effektiver als die in einem uns vorliegenden Antrag erhobene Forderung, eine Initiative einzubringen, um die Entschließung der EG-Umweltminister vom Juli 1989 über eine 85%ige Verringerung der im Montrealer Protokoll verfaßten FCKW und Halone für den 31. Dezember 1989 verbindlich festzulegen.
    Was den internationalen Bereich betrifft, so soll das Montrealer Protokoll — gemäß unserem Beschluß — mit dem Ziel einer 95%igen Reduzierung bis zum Jahre 2000 verschärft werden.
    Die erste Folgekonferenz zum Montrealer Protokoll im Mai diesen Jahres in Helsinki war ein wichtiger Fortschritt. Sie führte zu der gemeinsamen Erklärung zum Schutz der Ozonschicht. Man einigte sich darauf, baldmöglichst — aber nicht später als bis zum Jahr 2000 — auf Produktion und Verbrauch der FCKW zu verzichten. Darüber hinaus wurde eine Verkürzung des Reduktionszeitplans des Montrealer Protokolls für notwendig erachtet. — Herr Präsident, wenn ich die restlichen vier Minuten, die mir noch zustehen, auch noch in Anspruch nehmen darf.