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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/153 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 153. Sitzung Bonn, Freitag, den 23. Juni 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 11557 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde und den Richtlinien für Aktuelle Stunden in der Sitzungszeit vom 1. bis 8. September 1989 11557 B Tagesordnungspunkt: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistiken im Handwerk — Handwerkstatistikgesetz — Drucksache 11/4801 — 11557 B Tagesordnungspunkt 25: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Drucksache 11/4610) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, Pfuhl, Stiegler, Dr. Hauchler, Dr. Gautier, Jung (Düsseldorf), Dr. Martiny, Dr. Ehrenberg, Meyer, Dr. Mitzscherling, Müller (Pleisweiler), Reuschenbach, Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Sperling, Zeitler, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Stärkung des Wettbewerbs und Verhinderung des Mißbrauchs wirtschaftlicher Macht (Novellierung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen) (Drucksache 11/2017) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Vennegerts und der Fraktion DIE GRÜNEN: Demokratisierung der Wirtschaft und Erhalt der Lebensgrundlagen: Zur 5. GWB Novelle (Drucksache 11/4069) d) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 1985/1986 sowie über die Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet (§ 50 GWB) (Drucksache 11/554) e) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechstes Hauptgutachten der Monopolkommission 1984/85 hier: Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 11/555) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Vennegerts und der Fraktion DIE GRÜNEN: Demokratisierung der Wirtschaft und Erhalt der Lebensgrundlagen: Zur Wettbewerbspolitik der Europäischen Gemeinschaft (Drucksache 11/4070) g) Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für eine funktionsfähige europäische Wettbewerbsordnung (Drucksache 11/4378) h) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zum 16. Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften über die Wettbewerbspolitik (Drucksache 11/1677) i) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem geänderten Vorschlag der Kommission an den Rat für eine Verordnung (EWG) über die Kontrolle von Unternehmenszusammenschlüssen (Drucksache 11/3407) in Verbindung mit II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 153. Sitzung. Bonn, Freitag, den 23. Juni 1989 Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 1987/88 sowie über die Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet (§ 50 GWB) (Drucksache 11/4611) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siebtes Hauptgutachten der Monopolkommission 1986/87 hier: Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 11/4804) Wissmann CDU/CSU 11558 C Dr. Jens SPD 11560D Grünbeck FDP 11564 D Frau Vennegerts GRÜNE 11566C Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 11568D Hinsken CDU/CSU 11570D Vahlberg SPD 11572 C Dr. Pinger CDU/CSU 11574 D Antrag der Fraktion der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Todesurteile in der Volksrepublik China (Drucksache 11/4873) 11575 C Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes (Drucksache 11/4230) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes (Drucksache 11/4568) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Überwachung des Außenwirtschaftsverkehrs und zum Verbot von Atomwaffen, biologischen und chemischen Waffen (Drucksache 11/4609) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Zweiundsechzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 11/4355, 11/4683) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Dritte Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 11/4303, 11/4685) f) Erste Beratung des von den Abgeordneten Gansel, Frau Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Kriegswaffenkontrolle (Drucksache 11/2920) g) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Veröffentlichungspraxis der Bundesregierung zu Rüstungsexporten (Drucksache 11/4499) h) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Beer, Frau Garbe, Dr. Lippelt (Hannover) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot der Forschung an B-Waffen, Toxinwaffen und C-Waffen (Drucksache 11/3940) i) Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Pleisweiler), Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Rüstungsexporte deutscher Unternehmen in den Irak, Rumänien, Ägypten und Argentinien (Drucksache 11/4519) j) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Zwischenbericht über den Stand der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen des Verdachts illegaler Ausfuhren von Ausrüstungsteilen zur Produktion chemischer Kampfstoffe im Irak (Drucksache 11/3762) k) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Vennegerts und der Fraktion DIE GRÜNEN: MBB die Erlaubnis zur Kriegswaffenproduktion entziehen (Drucksache 11/4498 [neu]) in Verbindung mit Zusatztagsordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Umsetzung der UNO-Resolution 591 in bundesdeutsches Recht (Drucksache 11/4825) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einhaltung des UNO-Rüstungsembargos gegenüber Südafrika (Drucksache 11/4826) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 17: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Pleisweiler), Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verminderung der Rüstungsexporte und verbesserte Rüstungsexportkontrolle (Drucksache 11/4842) in Verbindung mit Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 153. Sitzung. Bonn, Freitag, den 23. Juni 1989 III Zusatztagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Pleisweiler), Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Keine Genehmigung für Waffenexporte in den Nahen und Mittleren Osten (Drucksache 11/4843) Kittelmann CDU/CSU . . . . 11578A, 11592 D Müller (Pleisweiler) SPD 11580 C Beckmann FDP 11583 B Stratmann GRÜNE 11585 A Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 11587A Vosen SPD 11588D Niegel CDU/CSU 11590 B Gansel SPD 11591B, 11593 A Tagesordnungspunkt 27: a) Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Polizeihilfe für Guatemala (Drucksachen 11/1813, 11/3579) b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einstellung der Polizeihilfe für Guatemala (Drucksache 11/2898) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Konditionierung der Entwicklungshilfe für El Salvador (Drucksachen 11/2405, 11/ 4574) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Schutz von Bundesbürgern/Bundesbürgerinnen in El Salvador (Drucksachen 11/2844, 11/ 4551) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 19: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses a) zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Friedensprozeß in Mittelamerika b) zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Förderung des Friedensprozesses in Zentralamerika (Drucksachen 11/824, 11/1130, 11/4812) Volmer GRÜNE 11594A, 11601D Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU . . . . 11595B Wischnewski SPD 11596C, 11602A Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 11598B Irmer FDP 11599B Repnik, Parl. Staatssekretär BMZ . . . 11600A Duve SPD (Erklärung nach § 30 GO) . . 11602 B Volmer GRÜNE (zur GO) 11601D Vizepräsidentin Renger 11601 C Tagesordnungspunkt 15: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Sozialversicherungsausweises und zur Änderung anderer Sozialgesetze (Drucksachen 11/2807, 11/4865) Seehofer, Parl. Staatssekretär BMA . . 11603 D von der Wiesche SPD 11605 A Kolb CDU/CSU 11606D Hoss GRÜNE 11608A Heinrich FDP 11609B Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Rechts der Vormundschaft und Pflegschaft für Volljährige (Betreuungsgesetz) (Drucksache 11/4528) Engelhard, Bundesminister BMJ 11610 C Dr. de With SPD 11611 C Dr. Langner CDU/CSU 11615A Frau Unruh GRÜNE 11616D Frau Dr. Berghofer-Weichner, Staatsminister des Freistaates Bayern 11617 D Funke FDP 11619D Nickels GRÜNE 11621B Nächste Sitzung 11622 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 11623* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 11623* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 153. Sitzung. Bonn, Freitag, den 23. Juni 1989 11557 153. Sitzung Bonn, den 23. Juni 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Andres SPD 23.06.89 Antretter SPD 23. 06. 89* Dr. Apel SPD 23. 06. 89 Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 23. 06. 89 Bredehorn FDP 23.06.89 Dr. von Bülow SPD 23. 06. 89 Carstens (Emstek) CDU/CSU 23. 06. 89 Frau Conrad SPD 23. 06. 89 Diller SPD 23.06.89 Dr. Faltlhauser CDU/CSU 23. 06. 89 Fellner CDU/CSU 23.06.89 Gattermann FDP 23.06.89 Dr. Glotz SPD 23. 06. 89 Graf SPD 23.06.89 Großmann SPD 23.06.89 Hasenfratz SPD 23.06.89 Frau Hasselfeldt CDU/CSU 23. 06. 89 Dr. Hauchler SPD 23. 06. 89 Dr. Häfele CDU/CSU 23. 06. 89 Heistermann SPD 23.06.89 Dr. Hennig CDU/CSU 23. 06. 89 Frau Hensel GRÜNE 23. 06. 89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 23. 06. 89 Dr. Holtz SPD 23. 06. 89 * Frau Hürland-Büning CDU/CSU 23. 06. 89 Jung (Düsseldorf) SPD 23. 06. 89 Jung (Lörrach) CDU/CSU 23. 06. 89 Kalisch CDU/CSU 23.06.89 Klein (Dieburg) SPD 23. 06. 89 Dr. Knabe GRÜNE 23. 06. 89 Koschnick SPD 23.06.89 Dr. Kreile CDU/CSU 23. 06. 89 Dr.-Ing. Laermann FDP 23. 06. 89 Lamers CDU/CSU 23.06.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Lennartz SPD 23.06.89 Lenzer CDU/CSU 23. 06. 89 * Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 23. 06. 89 Dr. Müller CDU/CSU 23. 06. 89 * Poß SPD 23.06.89 Reddemann CDU/CSU 23. 06. 89 * Reuschenbach SPD 23.06.89 Dr. Riedl (München) CDU/CSU 23. 06. 89 Rixe SPD 23.06.89 Frau Rock GRÜNE 23. 06. 89 Frau Roitzsch CDU/CSU 23. 06. 89 (Quickborn) Ruf CDU/CSU 23.06.89 Dr. Scheer SPD 23. 06. 89 * Schmidbauer CDU/CSU 23.06.89 Schröer (Mülheim) SPD 23. 06. 89 Such GRÜNE 23.06.89 Tietjen SPD 23.06.89 Frau Trenz GRÜNE 23. 06. 89 Vogt (Duren) CDU/CSU 23. 06. 89 Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 23. 06. 89 Frau Wieczorek-Zeul SPD 23. 06. 89 Wiefelspütz SPD 23.06.89 Frau Wollny GRÜNE 23. 06. 89 Zander SPD 23.06.89 Dr. Zimmermann CDU/CSU 23. 06. 89 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Innenausschuß Drucksache 11/883 Nr. 30 Drucksache 11/3882 Nr. 3.42 (Berichtigung 11/4019) Drucksache 11/4238 Nr. 2.1 Ausschuß für Verkehr Drucksache 11/2465 Nr. 2.24 Drucksache 11/4161 Nr. 2.22 Drucksache 11/4337 Nr. 24
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Helmut Haussmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Für mich persönlich nehme ich in Anspruch: Es gab in den letzten Jahren keinen Minister der Sozialdemokraten, der Christdemokraten oder auch der Freien Demokraten, der dem Deutschen Bundestag in so kurzer Zeit so viele Gesetzesverschärfungen vorgelegt hat

    (Gansel [SPD]: So viele Skandale auf dem Buckel hat!)

    und der sich zum erstenmal, obwohl die Versäumnisse nicht erst dem „Spiegel" zu entnehmen sind,

    (Müller [Pleisweiler] [SPD]: Seit wann regieren FDP-Minister im Wirtschaftsministerium? Seit 1974!)

    sondern jedem Abgeordneten seit über 20 Jahren klar sind, um eine richtige Reform des Bundesamtes in Eschborn gekümmert hat und der 200 neue Stellen durchgesetzt hat, um die Exportkontrolle zu verschärfen. Im Anschluß an diese Debatte werde ich mich persönlich nach Eschborn begeben, um dort einmal mit den Mitarbeitern zu reden, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der FDP sowie des Abgeordneten Müller [Pleisweiler] [SPD])

    Das nehme ich für mich in Anspruch, und ich glaube, das ist in unserem gemeinsamen Interesse.
    Frau Präsidentin, die drei Gesetzesentwürfe, die Ihnen heute vorliegen, schlagen drastische Verschärfungen unseres Außenwirtschaftsrechtes vor. Nimmt man alle Beschlüsse zusammen, auch die bereits in Kraft getretenen, sieht man, daß es sich wirklich um eine erstmalige, aber auch umfassende Reform des Exportkontrollsystems der Bundesrepublik handelt.
    Die Bundesregierung zieht daher zu Recht Konsequenzen einmal aus Exportvorgängen der jüngeren Vergangenheit, die in ihrer Gefährlichkeit dem Ruf unserer Wirtschaft und ihrer Arbeitnehmer bereits geschadet haben. Zum anderen sind es Konsequenzen aus künftigen Gefahren der Verbreitung militärisch nutzbarer Technologien. Ich hätte mir gewünscht, daß wir hier nicht nur Altfälle zitieren, sondern daß wir uns mit den strukturellen Möglichkeiten der künftigen Verhinderung solcher Gefahren mehr auseinandersetzen.
    Die Bevölkerung unseres Landes, wir alle, haben derzeit Hoffnungen auf eine Welt mit weniger Waffen. Made in Germany verdankt nach wie vor seinen Ruf nicht der Qualität der Waffenproduktion, Herr Stratmann, sondern der Qualität seiner zivilen Ausfuhr. Der europäische Binnenmarkt rüstet sich im Moment mit deutschen Maschinen und Investitionsgütern,

    (Stratmann [GRÜNE]: Ihre Sprache ist doch verräterisch: Er „rüstet" sich!)

    und dieser Erfolg ist die Ursache unserer Überschüsse. — Ich würde auch Ihnen zu einer Abrüstung in der Sprache raten. Prüfen Sie einmal das Protokoll!
    Wir freuen uns über den technologischen Erfolg der Europarakete. Wir wenden uns aber gegen Militärraketen mit deutschem Know-how in Ländern der Dritten Welt. Gemessen am gesamten Export betrug der nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz genehmigte Rüstungsexport des vergangenen Jahres ganze 0,2 %. Wir sollten die Diskussion um diesen Bereich nicht so führen, als ginge es hier um die Basis unserer gesamten deutschen Volkswirtschaft.

    (Gansel [SPD]: Deshalb wird der Verzicht jetzt auch so einfach!)

    Auch heute gelten, Herr Kollege Gansel, die restriktiven Grundsätze von 1982 für den Rüstungsexport. Diese Überzeugung reicht in der immer komplizierter



    Bundesminister Dr. Haussmann
    und internationaler strukturierten Außenhandelswelt nicht aus.
    Die neuen Gefahren verbergen sich hinter scheinbar zunächst friedlichen Industrieanlagen, Pestizid- und Düngemittelfabriken, in denen nach gewissen Veränderungen chemische Kampfstoffe hergestellt werden. Sie lauern hinter Engineering-Firmen, die sich die Teile unauffällig in der ganzen Welt organisieren, einen Endverbleib vortäuschen, wo er überhaupt nicht stattfindet. Es geht um Auslandstätigkeiten in der Produktion besonders gefährlicher Waffen, die bei uns nicht hergestellt werden dürfen.
    Mit dieser Gefahr — dies räumt die Bundesregierung ein — ist das Exportkontrollsystem in den letzten Jahren nicht mitgewachsen. Bei jährlich 15 Millionen Ausfuhrsendungen, weitgehend offenen Grenzen, bei jährlich nahezu 100 000 Anträgen auf Ausfuhrgenehmigungen oder Einfuhrbescheinigungen sind die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Maßnahmen dringend nötig.
    Man sollte sie nicht mit Vokabeln wie „expandierende Bürokratie" oder „Rasterfahndung" diskreditieren. Wir können uns nicht allein auf neue Vorschriften und mehr Beamte verlassen. Wir müssen ein neues, geschärftes Gefahrenbewußtsein bei allen Beteiligten in Industrie und Handel schaffen.

    (Beifall bei der FDP)

    Wir können uns nicht damit beruhigen, daß andere Länder ähnliche Probleme haben. Bürokratische Selbstläufer, Papierkontrollen — diese Vokabeln waren im Vorfeld unserer heutigen Beratung zu lesen — kann niemand im Sinn haben, der sich mit diesen Problemen täglich wirklich ernsthaft auseinandersetzt.
    Ich begrüße deshalb die positive Beratung des ersten Teils des Maßnahmenpakets, den wir vor Wochen im Verordnungsweg vorlegen konnten, durch den federführenden Wirtschaftsausschuß, ebenso die positive Beratung der Personalverstärkung durch den federführenden Haushaltsausschuß, wo alle Fraktionen zugestimmt haben.
    Was soll sich in der Zukunft ändern? — Lassen Sie mich es verkürzt formulieren: Die Kontrolle am Schreibtisch des Frankfurter Bundesamtes oder am Zollschlagbaum muß durch ein Mehr an vorbeugender Abschreckung ergänzt werden, und zwar durch mehr direkt wirkende Verbote, wesentlich schärfere Strafen und bessere Fahndung. Zugleich verlangt die Wirksamkeit der Kontrolle über die Technologie, daß wir in den besonders sensitiven Bereichen auch die im Ausland tätigen deutschen Exportfirmen kontrollieren. Kernstück der Reform ist daher die Novelle zum Kriegswaffenkontrollgesetz.
    Der zweite Komplex betrifft die bessere Überwachung. Als Liberaler bedaure ich das; aber der Datenschutz kann nicht die ausschließliche Maxime unserer Exportkontrolle sein.
    In diesem Zusammenhang ein offenes Wort zur Lage beim Bundesamt in Frankfurt. Sie ist leider nicht so schnell zu verbessern, wie es eigentlich dringend notwendig wäre. Auch frühere Regierungen haben personell wenig getan, obwohl schon seit 1979/80 die Engpässe deutlich erkennbar wurden. Schon deshalb
    haben es die Mitarbeiter dieses Amtes nicht verdient, pauschal in die Ecke gestellt zu werden, wie es derzeit geschieht.

    (Beifall bei der FDP)

    Sie haben dort über viele Jahre eine belastende Arbeit verrichtet, dafür sehr wenig politische öffentliche Anerkennung erhalten, und wir müssen nun mit dem Personalaufbau beim Bundesamt eine deutliche Strukturreform durchführen. Ich werde nachher mit dem Personalkörper in Eschborn darüber diskutieren.

    (Stratmann [GRÜNE]: „Personalkörper"?!)

    — Mit der Personalvertretung, Herr Kollege. Ich muß aber auch deutlich machen, weil dies immer wieder verwechselt wird: Das Bundesamt ist die Genehmigungsbehörde für Unternehmen, die ihre Anträge stellen. Weder das Bundesamt noch das Bundeswirtschaftsministerium ist für die Bekämpfung der Illegalität verantwortlich. Dies ist primär Aufgabe der Zollverwaltung und der Staatsanwaltschaften.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es! — Gansel [SPD]: Eben! Deshalb hätten Sie doch Raum für Ermittlungen in Ihrem Ministerium!)

    Im Fall Rabta, Herr Kollege Gansel, trägt und trifft das Bundesamt keine Verantwortung.
    Lassen Sie mich zusammenfassen: Die Verhinderung der Verbreitung von Technologie für militärische Zwecke wird eines der ganz wichtigen internationalen Anliegen der nächsten Jahre sein, und wir kommen allein mit schärferen nationalen Kontrollen nicht weiter. Wir müssen auch in internationalen Gesprächen dafür werben, daß andere Industriestaaten uns hier stärker als bisher unterstützen. Wir sind bereit, alles zu tun, was ohne Aufgabe der Grundphilosophie des deutschen Außenwirtschaftsrechts an wirksamen Beschränkungen, Strafen und Kontrollen möglich ist. Wir wollen nicht Papierkontrollen. Wir wollen bei allen Beteiligten eine neue Einstellung zu diesem schlimmen Thema erreichen. Bundesregierung und Parlament werden gut beraten sein, dem Thema „Rüstungsnahe Ausfuhren" auch dann noch einen hohen Stellenwert einzuräumen, wenn es einmal nicht mehr die Aufmerksamkeit in den Medien finden sollte.

    (Gansel [SPD]: Dafür werden wir schon sorgen!)

    Ich werde mich um die Reform der Außenwirtschaftskontrolle persönlich besonders bemühen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, das Wort hat Herr Abgeordneter Vosen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Vosen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Eine Vorwegbemerkung: Herr Haussmann, ich hätte eigentlich erwartet, daß Sie sich an dieser Stelle von dem Besprechungspapier Ihrer Mitarbeiter distanziert hätten. Ich finde es schade, daß Sie diese Gelegenheit nicht genutzt haben.

    (Stratmann [GRÜNE]: Richtig!)




    Vosen
    Und noch eine Vorwegbemerkung zu Herrn Stratmann. Herr Stratmann, dieser Rundumschlag, den Sie hier gemacht haben und mit dem Sie auch auf den Bundeskanzler Helmut Schmidt zielten, war auch nicht gut, denn es ist eine andere Qualität — das werden Sie zugeben —, die damals zur Disposition stand.

    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Fehler werden ja nicht geleugnet. Das sage ich jetzt einmal für meinen Kollegen Albrecht Müller in Ihre Richtung. Aber die Qualität von A-, B- und C-Waffen und von Raketen ist wohl eine andere als die, die damals zur Disposition stand.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, U-BootSkandal, Atomexportskandal, Giftgasskandal, jetzt Raketenskandal — wer sich da noch über die Wahlniederlagen Ihrer Regierungsparteien wundert, dem ist nicht zu helfen! Leider ist es aber so, daß nicht nur das Ansehen der CDU/CSU und der FDP dadurch schwer geschädigt wird, sondern das Ansehen der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Es trifft uns alle.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Das ist richtig!)

    Meine Damen und Herren von der Koalition, ich fordere Sie deshalb heute hier auf, mit der Bundesrepublik Deutschland nicht weiter so umzugehen, als wenn sie Ihr Privateigentum wäre. Diese Aufforderung geht besonders in Richtung der CDU/CSU.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Mensch, haben Sie es nicht eine Nummer kleiner?)

    Ruinieren Sie nicht, was allen Staatsbürgern gehört! Für Ihre unglaubliche Skandalregierung werden Sie in gut einem Jahr die Quittung bekommen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Darauf hoffen Sie!)

    Die Europawahl und die rheinland-pfälzischen und die saarländischen Kommunalwahlen haben das sehr deutlich gezeigt.
    Im Rahmen dieser viel zu kurzen Aussprache über die kriminellen Rüstungsexporte und Kontrollschlampereien will ich kurz auf den Atomskandal und auf die von uns vorgeschlagenen Maßnahmen eingehen. Auch hier schlagen wir im Rahmen des von uns vorgelegten Antrages erhebliche Verschärfungen und Veränderungen vor, die über Ihre Gesetzesänderungen hinausgehen.
    Eines der hauptsächlichen Argumente der SPD bei ihrer Forderung nach dem Umstieg zu anderen, umweltfreundlichen Energieformen war und ist, daß auch die sogenannte friedliche Nutzung der Atomtechnik der Weiterverbreitung von Atomwaffen Vorschub leistet. Da sind wir uns einig.

    (Stratmann [GRÜNE]: Richtig!)

    Das, was der 2. Untersuchungsausschuß hinsichtlich der Lieferungen deutscher atomtechnischer Unternehmen an Pakistan herausgefunden hat, bestätigt auf der ganzen Linie unsere früher vorgebrachte Erklärung, daß hiermit objektiv Sachverhalte geschaffen worden sind, die dem Atomwaffensperrvertrag zuwiderlaufen. Selbst die Lieferungen deutscher atomtechnischer Firmen, die als zivil deklariert worden sind, verhelfen Pakistan dazu, atomtechnisches Know-how auch auf dem Waffengebiet zu gewinnen und zu verbessern.
    Einer der Hauptkritiker der Atomenergie, der Amerikaner Amory B. Lovins, hat schon vor Jahren bei Beginn der Debatte um die Atomenergie unmißverständlich und bisher auch unwiderlegt auf diesen Zusammenhang hingewiesen. Die Ereignisse, über die wir heute diskutieren, haben ihn in trauriger Weise bestätigt. Lovins' umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, daß es unmöglich ist, die Atomenergie friedlich zu nutzen, ohne dabei auch Atomwaffen weiterzuverbreiten. Das ist unmöglich.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Der Zusammenhang zwischen friedlicher und militärischer Nutzung der Atomtechnik ist so eng, daß es keine wirklichen Unterschiede in der Beherrschung von ziviler und militärischer Atomtechnik gibt. Deshalb wird jedes Land, das zivile Atomtechnik lernt — wie Pakistan, Brasilien und viele andere Staaten —, damit auch die militärische Nutzung der Atomtechnik lernen. Hierzu hat die Bundesrepublik Deutschland im Falle Pakistan leider konkret beigetragen. Wir müssen deshalb besonders wegen der Weiterverbreitungsproblematik immer wieder darauf drängen, daß wir die Nutzung der Atomenergie beenden.
    Wir schlagen daher in unserem heutigen Antrag auch vor, daß wir fürs erste nur mit solchen Staaten noch bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie zusammenarbeiten, die den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet haben. Über Ausnahmen, mit denen die Sicherheit oder der Strahlenschutz verbessert wird, müssen wir nachdenken. Das ergibt insbesondere für die von der Bundesregierung betriebene Zusammenarbeit mit Frankreich auf dem Gebiet der Atomtechnik ganz neue Perspektiven.

    (Stratmann [GRÜNE]: Jetzt werden Sie aber sehr widersprüchlich!)

    Frankreich hat bekanntlich den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet. Mit Frankreich werden gerade jetzt auf dem Gebiet der Nutzung der Atomenergie umfangreiche Vertragswerke vorbereitet, was wir für falsch halten. In der Reaktorbauindustrie und in der Wiederaufbereitungsindustrie geht die Atomlobby gerade daran, gewissermaßen aus den Nationalstaaten nach Europa zu flüchten. Ich erinnere Sie in diesem Zusammenhang an die unfaßbare Regierungsgroteske Wackersdorf, bei der alle Beteiligten vollkommen das Gesicht verloren haben.
    Ich glaube, daß wir die Weiterverbreitung von Atomwaffen weiter fördern, wenn wir zulassen, daß die Wiederaufbereitung jetzt in La Hague in der Normandie fortgesetzt wird.
    Ich fasse zusammen: Wer Abrüstung will, muß auch Atomwaffen abrüsten. Wer Atomwaffen abrüsten will, kann und muß auch die friedliche Nutzung der Atomenergie beenden. Eine wirkliche Abrüstung von Atomwaffen ohne Beendigung der friedlichen Nutzung der Atomenergie ist unmöglich.

    (Zustimmung bei der SPD und den GRÜNEN)




    Vosen
    Die Flucht der Atomlobby in die europäische Integration erschwert den Ausstiegsprozeß. Deshalb muß auch die Zusammenarbeit — ich wiederhole das; das ist neu — mit Frankreich mit Ausnahme der Endlagerung und Sicherheitstechnologien beendet werden.

    (Stratmann [GRÜNE]: Was für Sicherheitstechnologien? — Kittelmann [CDU/CSU]: Was ist neu, Herr Kollege?)

    — Für Sie ist das sowieso alles neu, Herr Kittelmann.
    Wir verlangen auch die Einschränkung der Atomkooperation mit Drittländern. Wir verlangen die Verschärfung der Überwachung. Wir verlangen deshalb vor allem, daß die Rüstungsexportkontrolle nach den Vorstellungen unseres Antrags auch im EG-Recht verankert wird.
    Letzter Satz! Wir verlangen dabei nicht, daß hinter jedem Ingenieur ein_ Kontrolleur steht. Auch wir sagen: Die Selbstverpflichtung der Wirtschaft,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aha!)

    aber auch die Selbstverpflichtung des Staates, in dieser Richtung mehr zu tun, sind der richtige Weg. — Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Kittelmann [CDU/ CSU]: Das Letztere klang schon besser!)