Plenarprotokoll 11/152
Deutscher Bundestag
Stenographischer Bericht
152. Sitzung
Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989
Inhalt:
Äußerung der Betroffenheit angesichts der Vollstreckung von drei Todesurteilen in China 11415A
Begrüßung des Speakers des Unterhauses der Republik Indien, Dr. Bal Ram Jakhar, und einer Delegation des indischen Parlaments 11415B
Erweiterung der Tagesordnung 11415 B, 11417 D
Zur Geschäftsordnung
Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 11415 C
Gerster (Mainz) CDU/CSU 11416A
Frau Dr. Vollmer GRÜNE 11416D
Lüder FDP 11417B
Tagesordnungspunkt 12:
Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD
zum Bericht zur Lage der Nation 1988 im geteilten Deutschland (Drucksachen 11/3585, 11/4420)
Büchler (Hof) SPD 11418D
Hoppe FDP 11420D
Eich GRÜNE 11421D
Werner (Ulm) CDU/CSU 11422 C
Heimann SPD 11424 B
Lummer CDU/CSU 11424 D
Tagesordnungspunkt 13:
Beratung der Beschlußempfehlung und
des Berichts des Verteidigungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 1988 (Drucksachen 11/3998, 11/4809)
Weiskirch, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages 11426D
Breuer CDU/CSU 11428 D
Heistermann SPD 11430D
Nolting FDP 11433 D
Dr. Mechtersheimer GRÜNE 11435 D
Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMVg . 11437B
Steiner SPD 11439 C
Tagesordnungspunkt 14:
a) Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Festlegung eines vorläufigen Wohnsitzes für Aussiedler und Übersiedler (Drucksachen 11/4615, 11/4689, 11/4710, 11/4859)
b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses
zu dem Antrag der Abgeordneten Gerster (Mainz), Dr. Laufs, Lintner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Lüder, Dr. Hirsch, Richter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Aufnahme und Eingliederung der Aussiedler
zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Eingliederung der Aussiedler und Aussiedlerinnen aus Staaten Ost- und Südosteuropas sowie der Übersiedler und Übersiedlerinnen aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/3465, 11/3178, 11/4701)
II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989
Dr. Czaja CDU/CSU 11442 C
Frau Hämmerle SPD 11444 A
Lüder FDP 11445 D
Meneses Vogl GRÜNE 11447 B
Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 11448 C
Heinemann, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 11450A
Zeitlmann CDU/CSU 11452 A
Zusatztagesordnungspunkt 4:
Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Zur politischen Entwicklung in Ungarn (Drucksache 11/4840)
Dr. Wulff CDU/CSU 11454 A
Verheugen SPD 11454 D
Hoppe FDP 11456 D
Schily GRÜNE 11457 D
Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 11458C Tagesordnungspunkt 16:
Wahl der vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitglieder der Rundfunkräte der Anstalten des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" und „Deutschlandfunk" (Drucksachen 11/4853, 11/4854)
Becker (Nienberge) SPD 11459D
Ergebnis 11470A
Wüppesahl fraktionslos (zur GO) . . . 11461 C
Ronneburger FDP (zur GO) 11462 D
Gansel SPD 11463 A
Zusatztagesordnungspunkt 5:
Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Todesurteile in der Volksrepublik China (Drucksache 11/4857 [neu])
Dr. Pohlmeier CDU/CSU 11463 B
Gansel SPD 11464 A
Dr. Feldmann FDP 11465B
Frau Kelly GRÜNE 11466 B
Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 11467B
Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach
§ 31 GO) 11468B
Schily GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 11468D
Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung
nach § 31 GO) 11469A
Voigt (Frankfurt) SPD (Erklärung nach § 31
GO) 11469B
Vogel (Ennepetal) CDU/CSU (Erklärung
nach § 31 GO) 11469D
Zusatztagesordnungspunkt 6:
Aktuelle Stunde betr. Zwangsumsiedlung der irakischen Kurden und die Notwendigkeit bundesdeutscher Hilfe
Frau Beer GRÜNE 11470 C
Vogel (Ennepetal) CDU/CSU . 11471C, 11476B
Bindig SPD 11472A
Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 11472 D
Schäfer, Staatsminister AA 11473 D
Frau Luuk SPD 11475 A
Lummer CDU/CSU 11475 D
Zusatztagesordnungspunkt 7:
Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 14. November 1988 über den Beitritt der Portugiesischen Republik und des Königreichs Spanien zur Westeuropäischen Union (Drucksachen 11/4707, 11/4837) 11476C
Zusatztagesordnungspunkt 8:
Beratung der Beschlußempfehlung des
Petitionsausschusses: Sammelübersicht
118 zu Petitionen (Drucksache 11/4855) 11476D
Zusatztagesordnungspunkt 9:
Beratung der Beschlußempfehlung des
Petitionsausschusses: Sammelübersicht
119 zu Petitionen (Drucksache 11/4856) 11476D
Zusatztagesordnungspunkt 10:
Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Fortsetzung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/4864) . . . 11477 A
Zusatztagesordnungspunkt 11:
Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Gedenktage zum Ausbruch des Ersten und des Zweiten Weltkrieges (Drucksachen 11/2715, 11/4858) 11477B
Tagesordnungspunkt 17:
a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Praxis und Perspektiven der
Technologiefolgen-Abschätzung und
-Bewertung (Drucksachen 11/3115,
11/4323 [neu])
b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Schreiner, Westphal, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Technikfolgen-Abschätzung und -Gestaltung beim Deutschen Bundestag (Drucksache 11/4377)
Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989 III
c) Beratung des Berichts und der Empfehlungen der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung": Zur Notwendigkeit und Ausgestaltung einer ständigen Beratungskapazität für TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag (Drucksache 11/4606)
d) Beratung des Berichts der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung": Zum gentechnologisch hergestellten Rinderwachstumshormon (Drucksache 11/4607)
e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Rüttgers, Dr. Kronenberg, Dr. Mahlo, Kraus, Lenzer und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag (Drucksache 11/4749)
in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 12:
Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Institutionalisierung von TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung beim Deutschen Bundestag (Drucksache 11/4832)
Dr. Rüttgers CDU/CSU 11478 B
Frau Rust GRÜNE 11481B, 11493 C
Schreiner SPD 11482 C
Dr. Hitschler FDP 11484 B
Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT . 11486B
Frau Bulmahn SPD 11487 B
Dr. Kronenberg CDU/CSU 11490B
Paterna SPD 11491 D
Timm FDP 11494 B
Tagesordnungspunkt 18:
Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Auslegung des Wartime Host Nation Support-Abkommens (Drucksachen 11/2550, 11/4722)
Voigt (Frankfurt) SPD 11495 C
Wimmer, Parl. Staatssekretär BMVg . . 11497B
Frau Beer GRÜNE 11498A
Lowack CDU/CSU 11499 B
Dr. Feldmann FDP 11500D
Kolbow SPD 11502A
Lowack CDU/CSU (zur GO) 11503 D
Tagesordnungspunkt 19:
Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Umweltschadenrechts (Umwelthaftungsgesetz/Umweltschadensfondsgesetz) (Drucksache 11/4247)
Häfner GRÜNE 11504 A
Dr. Hüsch CDU/CSU 11506 D
Bachmaier SPD 11508 B
Kleinert (Hannover) FDP 11510B
Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 11511B
Tagesordnungspunkt 20:
Beratung des Antrags der Abgeordneten Vahlberg, Dr. Schöfberger, Frau Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Forderung nach einer Konvention zum Schutz der Alpen (Drucksache 11/3910)
Dr. Friedrich CDU/CSU 11512D
Vahlberg SPD 11514 B
Baum FDP 11516B
Brauer GRÜNE 11517 B
Gröbl, Parl. Staatssekretär BMU 11518B
Tagesordnungspunkt 21:
a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm (Drucksache 11/2217)
b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein, Schäfer (Offenburg), Frau Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Novellierung des Fluglärmrechts (Drucksache 11/4038)
Frau Dr. Hartenstein SPD 11520 C
Harries CDU/CSU 11521D
Weiss (München) GRÜNE 11523 D
Dr. Hoyer FDP 11525 B
Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . 11527B
Weiermann SPD 11528 C
Francke (Hamburg) CDU/CSU 11530A
Erler SPD 11531A
Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMVg . 11532D
Tagesordnungspunkt 22:
Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit über gesetzliche Regelungen zur Gentechnik (Drucksache 11/3908)
IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989
Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG . . 11535B
Catenhusen SPD 11536B
Seesing CDU/CSU 11538B
Kreuzeder GRÜNE 11539B
Kohn FDP 11540B
Tagesordnungspunkt 23:
Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zweiten Zusatzabkommen vom 2. März 1989 zum Abkommen vom 25. Februar 1964 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über Soziale Sicherheit und der Zusatzvereinbarung vom 2. März 1989 zur Vereinbarung vom 25. August 1978 zur Durchführung des Abkommens (Drucksachen 11/4579, 11/4772)
Seehofer, Parl. Staatssekretär BMA . . 11541B
Haack (Extertal) SPD 11542D
Fuchtel CDU/CSU 11543D
Dr. Thomae FDP 11544 C
Tagesordnungspunkt 24:
Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Zur Verbesserung der kulturellen Lage der Deutschen in der Sowjetunion (Drucksache 11/4755 [neu])
Sielaff SPD 11545 B
Dr. Czaja CDU/CSU 11547 A
Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 11547 C
Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 11548 B
Schäfer, Staatsminister AA 11549A
Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 11550 B
Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung):
Fragestunde
— Drucksache 11/4811 vom 16. Juni 1989 —
Indische Handelsbeschränkungen gegenüber Nepal; Versorgung der Bevölkerung
MdlAnfr 18, 19 16.06.89 Drs 11/4811 Schulhoff CDU/CSU
Antw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 11460C,
11460D
ZusFr Schulhoff CDU/CSU 11460 D
Nächste Sitzung 11550 D
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . 11551* A Anlage 2
Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) zur Abstimmung über den interfraktionellen Antrag zur politischen Entwicklung in Ungarn (Zusatztagesordnungspunkt 4) 11551* B
Anlage 3
Verzeichnis der Abgeordneten, die an der Wahl der vom Deutschen Bundestag zu entsendenden Mitglieder der Rundfunkräte der Anstalten des öffentlichen Rechts „Deutsche Welle" und „Deutschlandfunk" teilgenommen haben 11551' C
Anlage 4
Statistische Angaben zu Berufsrückkehrerinnen nach Zeiten der Kindererziehung; Aufwendungen der Bundesanstalt für Arbeit für Fortbildung, Umschulung und Einarbeitung im Jahre 1988
MdlAnfr 5, 6 16.06.89 Drs 11/4811 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD
SchrAntw PStSekr Seehofer BMA . . . 11552* D Anlage 5
Vertreibung der türkischen Minderheit aus Bulgarien
MdlAnfr 20, 21 16.06.89 Drs 11/4811 Würtz SPD
SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer
AA 11553* B
Anlage 6
Äußerungen des Stabschefs der Zweiten Alliierten Taktischen Luftflotte über die Reduzierung von Tiefflügen
MdlAnfr 36, 37 16.06.89 Drs 11/4811 Schreiner SPD
SchrAntw PStSekr Wimmer BMVg . . . 11553* D Anlage 7
Zusammensetzung und Arbeit der Kommission des Bundesgesundheitsamts zur Bewertung von homöopathischen und phytotherapeutischen Mischpräparaten
MdlAnfr 43, 44 16.06.89 Drs 11/4811 Frau Würfel FDP
SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . 11554* B
Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989 V
Anlage 8
Reaktionen auf das Nachtfahrverbot für Lkw in Österreich; Entlastung der Alpen vom Transitverkehr
MdlAnfr 46, 47 16.06.89 Drs 11/4811 Weiss (München) GRÜNE
SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 11554* D Anlage 9
Verwaltungstechnische Auswirkungen der Änderung des § 12 des Bundeswasserstraßengesetzes
MdlAnfr 48, 49 16.06.89 Drs 11/4811 Dr. Sperling SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 11555* B
Anlage 10
Verlagerung von US-Militärtransporten von der Straße auf die Schiene
MdlAnfr 50 16.06.89 Drs 11/4811 Stiegler SPD
SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 11555* C Anlage 11
Veröffentlichung des Gutachtens betr. Fluglärm an den Flugplätzen Neubiberg und Oberschleißheim
MdlAnfr 51, 52 16.06.89 Drs 11/4811 Linsmeier CDU/CSU
SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . 11555* D
Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989 11415
152. Sitzung
Bonn, den 22. Juni 1989
Beginn: 9.00 Uhr
Anlagen zum Stenographischen Bericht
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich
Andres SPD 23.06.89
Antretter SPD 23. 06. 89 *
Dr. Apel SPD 23. 06. 89
Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 23. 06. 89
Brandt SPD 22. 06. 89
Carstens (Emstek) CDU/CSU 23. 06. 89
Frau Conrad SPD 23. 06. 89
Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 22. 06. 89
Großmann SPD 23. 06. 89
Hasenfratz SPD 22. 06. 89
Dr. Hauchler SPD 23. 06. 89
Frau Hensel GRÜNE 23. 06. 89
Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 23. 06. 89
Dr. Holtz SPD 23. 06. 89 *
Klein (Dieburg) SPD 23. 06. 89
Dr. Knabe GRÜNE 23. 06. 89
Koschnick SPD 23. 06. 89
Dr. Kreile CDU/CSU 23. 06. 89
Lamers CDU/CSU 23. 06. 89
Lennartz SPD 23. 06. 89
Lenzer CDU/CSU 23. 06. 89 *
Lintner CDU/CSU 22. 06. 89
Dr. Mertens (Bottrop) SPD 22. 06. 89
Dr. Müller CDU/CSU 23. 06. 89 *
Frau Pack CDU/CSU 22. 06. 89 *
Poß SPD 23. 06. 89
Reddemann CDU/CSU 23. 06. 89 *
Reuschenbach SPD 23. 06. 89
Frau Rock GRÜNE 23. 06. 89
Frau Roitzsch
(Quickborn) CDU/CSU 23. 06. 89
Dr. Scheer SPD 23. 06. 89 *
Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 22. 06. 89
Dr. Schmude SPD 22. 06. 89
Schröer (Mülheim) SPD 23. 06. 89
Such GRÜNE 23. 06. 89
Tietjen SPD 23. 06. 89
Vogt (Düren) CDU/CSU 22. 06. 89
Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 23. 06. 89
Dr. Vondran CDU/CSU 22. 06. 89
Wiefelspütz SPD 23. 06. 89
Wilz CDU/CSU 22. 06. 89
Frau Wollny GRÜNE 23. 06. 89
für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
Anlage 2
Erklärung nach j 31 GO
des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU)
zur Abstimmung über den interfraktionellen An-
trag
zur politischen Entwicklung in Ungarn
(Zusatztagesordnungspunkt 4):
Der Antrag zur politischen Entwicklung in Ungarn (Drucksache 11/4840) findet meine volle politische Unterstützung, da ich mit seinem Inhalt voll einverstanden bin. Ich habe jedoch erhebliche Bedenken dagegen, daß die demokratischen Fraktionen des Deutschen Bundestages einen gemeinsamen Antrag zusammen mit der Fraktion der linksradikalen „Grünen" einbringen, die in zahlreichen Fragen verfassungswidrige Positionen einnehmen. Mit links- oder rechtsradikalen Parteien darf es keine Gemeinsamkeiten geben, gleichgültig, ob sie innerhalb oder außerhalb der Parlamente agieren.
Trotz dieser Bedenken werde ich dem Antrag in der Erwartung zustimmen, daß zumindest meine Fraktion künftig davon Abstand nimmt, gemeinsame Anträge zusammen mit Radikalen einzubringen.
Diese Erklärung gilt auch für den Antrag zu den Todesurteilen in der Volksrepublik China (Drucksache 11/4857 [neu]).
Anlage 3
Verzeichnis der Abgeordneten,
die an der Wahl der vom Deutschen Bundestag
zu entsendenden Mitglieder der Rundfunkräte
der Anstalten des öffentlichen Rechts
„Deutsche Welle" und „Deutschlandfunk"
teilgenommen haben
Dr. Abelein
Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Adler
Dr. Ahrens Amling
Austermann
Bachmaier Bamberg Baum
Frau Beck-Oberdorf
Dr. Becker (Frankfurt) Becker (Nienberge)
Frau Becker-Inglau
Frau Beer Bernrath Biehle
Bindig
Dr. Blank Dr. Blens Dr. Blüm Frau Blunck
Böhm (Melsungen)
Dr. Böhme (Unna)
Börnsen (Bönstrup) Börnsen (Ritterhude)
Dr. Bötsch Bohl
Bohlsen
Borchert Brauer
Bredehorn Breuer
Dr. Briefs Brück
Büchler (Hof)
Bühler (Bruchsal)
Frau Bulmahn
Buschbom Buschfort
Carstensen (Nordstrand) Catenhusen
Clemens
Cronenberg (Arnsberg)
Dr. Czaja
Dr. Daniels (Bonn)
Dr. Daniels (Regensburg)
Daubertshäuser
Frau Dempwolf
Deres
Diller
Dörflinger Dr. Dollinger Doss
Dr. Dregger Dreßler
Egert
Dr. Ehmke (Bonn)
Ehrbar
Dr. Ehrenberg Eich
Frau Eid
Eimer (Fürth) Dr. Emmerlich Engelhard Engelsberger Erler
Ewen
Eylmann
Dr. Faltlhauser Feilcke
Dr. Fell
Fellner
Frau Fischer Fischer (Hamburg)
Fischer (Homburg)
Frau Flinner Francke (Hamburg)
Dr. Friedmann Dr. Friedrich Frau Frieß
Frau Fuchs (Köln)
Frau Fuchs (Verl)
Fuchtel
Funke
Gallus
Frau Ganseforth
Gansel
Ganz (St. Wendel)
Frau Garbe Dr. Gautier Geis
Dr. Geißler
11552* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989
Dr. von Geldern Genscher Gerstein
Gerster (Mainz)
Dr. Göhner
Frau Dr. Götte
Dr. Götz Gries
Grüner
Dr. Grünewald Grunenberg
Günther Dr. Haack
Haack (Extertal)
Dr. Häfele Frau Hämmerle
Frau Dr. Hamm-Brücher Harries
Frau Dr. Hartenstein Haungs
Hauser (Esslingen) Hauser (Krefeld) Hedrich
Freiherr Heereman
von Zuydtwyck Heimann
Heinrich Heistermann
Frau Dr. Hellwig Herkenrath
Heyenn
Frau Hillerich
Hinrichs Hinsken Dr. Hirsch Dr. Hitschler
Höffkes Höpfinger Hörster Dr. Hoffacker
Hoppe
Horn
Hoss
Dr. Hoyer
Frau Hürland-Büning Dr. Hüsch
Hüser
Huonker Graf Huyn
Ibrügger Irmer
Jäger
Jahn (Marburg)
Dr. Jahn (Münster) Jaunich
Dr. Jenninger
Dr. Jens Dr. Jobst Jung (Düsseldorf)
Jung (Limburg)
Jung (Lörrach) Jungmann (Wittmoldt) Kalb
Kalisch Dr.-Ing. Kansy
Dr. Kappes
Frau Karwatzki
Frau Kastner
Kastning Kiechle Kiehm
Kirschner Kißlinger Kittelmann
Kleinert (Hannover) Kleinert (Marburg)
Dr. Klejdzinski
Klose
Dr. Köhler (Wolfsburg) Kohn
Kolb
Kolbow Koltzsch
Kossendey
Kraus Kreuzeder
Krey
Kroll-Schlüter
Dr. Kronenberg
Dr. Kübler
Kuhlwein
Dr. Kunz (Weiden) Dr.-Ing. Laermann Lambinus
Dr. Graf Lambsdorff Lamers
Dr. Langner
Lattmann
Dr. Laufs
Leidinger
Leonhart
Frau Limbach
Link (Diepholz)
Link (Frankfurt) Linsmeier
Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Lippold (Offenbach) Lohmann (Witten) Louven
Lüder Lutz
Frau Luuk
Maaß
Frau Männle
Magin
Dr. Mahlo
Marschewski
Frau Matthäus-Maier Meneses Vogl
Menzel
Meyer Michels
Mischnick
Möllemann
Dr. Möller
Müller (Düsseldorf) Müller (Pleisweiler) Müller (Schweinfurt) Müller (Wadern)
Müller (Wesseling) Müntefering
Nagel Nehm Nelle Neuhausen
Neumann (Bremen)
Frau Nickels
Niegel
Frau Dr. Niehuis
Dr. Niese
Niggemeier
Dr. Nöbel
Nolting
Frau Odendahl
Frau Oesterle-Schwerin Dr. Olderog
Oostergetelo
Dr. Osswald
Oswald
Paintner
Paterna
Pauli
Dr. Penner
Pesch
Peter (Kassel)
Petersen
Pfeffermann
Pfeifer
Dr. Pfennig
Pfuhl
Dr. Pinger
Dr. Pohlmeier
Dr. Probst
Purps Rauen Rawe
Regenspurger Reimann
Frau Renger Repnik
Reuter
Richter
Dr. Riesenhuber Rind
Rixe
Frau Rönsch (Wiesbaden) Ronneburger
Dr. Rose
Rossmanith Roth
Roth (Gießen) Dr. Rüttgers Ruf
Frau Rust
Frau Saibold Sauer (Salzgitter)
Sauer (Stuttgart) Sauter (Epfendorf) Schäfer (Offenburg)
Dr. Schäuble Schanz
Scharrenbroich Schemken
Scheu
Frau Schilling Schily
Schluckebier Schmidbauer
Frau Schmidt (Hamburg) Schmidt (München) Schmidt (Salzgitter) Schmitz (Baesweiler)
von Schmude
Dr. Schneider (Nürnberg) Dr. Schöfberger
Frau Schoppe
Freiherr von Schorlemer Schreiber
Schreiner
Dr. Schroeder (Freiburg) Schütz
Schulhoff
Frau Schulte (Hameln) Dr. Schulte
(Schwäbisch Gmünd) Schulze (Berlin)
Dr. Schwarz-Schilling
Dr. Schwörer Seehofer
Seesing
Frau Dr. Segall Seidenthal
Frau Seiler-Albring Seiters
Frau Seuster Sielaff
Sieler (Amberg)
Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Soell
Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Sperling
Spilker
Spranger
Dr. Sprung Stahl (Kempen)
Dr. Stark (Nürtingen)
Dr. Stavenhagen
Steiner
Frau Steinhauer
Stiegler
Stobbe
Dr. Stoltenberg Straßmeir Stratmann Strube
Dr. Struck
Frau Dr. Süssmuth Susset
Frau Terborg Frau Teubner Dr. Thomae Tillmann
Frau Dr. Timm
Timm
Dr. Todenhöfer Toetemeyer
Dr. Uelhoff Uldall
Frau Unruh Urbaniak
Vahlberg
Frau Vennegerts Verheugen
Frau Verhülsdonk
Dr. Vogel
Voigt (Frankfurt)
Frau Dr. Vollmer
Volmer
Dr. Voss
Dr. Waffenschmidt
Dr. Waigel
Graf von Waldburg-Zeil Walther
Frau Walz Dr. Warnke Dr. Warrikoff
Dr. von Wartenberg Wartenberg (Berlin)
Frau Dr. Wegner Weiermann
Frau Weiler Weirich
Weiß (Kaiserslautern) Weiss (München) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Weng (Gerungen) Werner (Ulm)
Dr. Wernitz Westphal
Frau Weyel
Frau Wieczorek-Zeul
von der Wiesche
Frau Will-Feld Frau Dr. Wilms
Frau Wilms-Kegel Wimmer (Neuötting) Wimmer (Neuss) Windelen
Frau Dr. Wisniewski Wissmann
Dr. de With Wittich
Dr. Wittmann Wolfgramm (Göttingen) Wüppesahl
Würzbach
Dr. Wulff
Zander
Zeitler
Zeitlmann
Zierer
Dr. Zimmermann
Zink
Zywietz
Anlage 4
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Seehofer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD) (Drucksache 11/4811 Fragen 5 und 6):
Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989 11553*
Auf Grund welcher Erhebungen oder Berechnungen kommt die Bundesregierung zu der Zahl von 320 000 Frauen, die jährlich nach Zeiten der Kindererziehung auf den Arbeitsmarkt zurückkehren, und wie erklärt sie sich die Diskrepanz zu den Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, wonach sich in den letzten zwölf Monaten zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen rund 700 000 deutsche Frauen (sogenannte stille Reserve) vergeblich um Arbeit bemüht haben?
Wie hoch waren die finanziellen Aufwendungen der Bundesanstalt für Arbeit 1988 für Maßnahmen der beruflichen Fortbildung, Umschulung und Einarbeitung, getrennt nach Geschlecht und Maßnahmearten?
Bei der von Ihnen zitierten Zahl von 320 000 Frauen, die auf den Arbeitsmarkt zurückkehren, handelt es sich um das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Die Ergebnisse wurden durch eine mündliche repräsentative Befragung von 9 000 Frauen gewonnen. Sie beziehen sich auf den Durchschnitt der Jahre 1980 bis 1985. Die Untersuchung befaßt sich generell mit Frauen, die nach Zeiten der Familienphase wieder in das Erwerbsleben zurückgekehrt sind, also nicht nur nach Zeiten der Kindererziehung.
Bei der Frage der sogenannten stillen Reserve handelt es sich um einen anderen Tatbestand. Die sogenannte stille Reserve ergibt sich aus einer Schätzung des Erwerbspersonenpotentials, das bei Hochkonjunktur hypothetisch verfügbar wäre. Hierzu gehören auch Personen, die aktuell keine Arbeit suchen, und auch Personen, die aus Arbeitsmarktgründen vorzeitig in den Ruhestand getreten sind und keine Absicht haben, erneut eine Arbeit aufzunehmen.
Ihre zweite Frage beantworte ich wie folgt: Die finanziellen Aufwendungen der Bundesanstalt für Arbeit für Maßnahmen in der beruflichen Fortbildung, Umschulung und Einarbeitung im Jahre 1988 betrugen:
3 049,7 Millionen DM für Unterhaltsgeld 1 671,5 Millionen DM für Fortbildung
814,8 Millionen DM für Umschulung und
375,0 Millionen DM für Einarbeitung.
Daraus ergibt sich die Summe von 5,9 Milliarden DM.
Eine Aufteilung der Aufwendungen nach Geschlechtern ist nicht möglich. Deshalb füge ich die Aufteilung der Eintritte in Qualifizierungsmaßnahmen nach Männern und Frauen für das Jahr 1988 an:
Fortbildungsmaßnahmen 290 000 Männer
159 000 Frauen
Umschulungsmaßnahmen 38 000 Männer
27 000 Frauen
Einarbeitungsmaßnahmen 33 000 Männer
18 000 Frauen
Insgesamt traten 1988 361000 Männer und 204 000 Frauen in Qualifizierungsmaßnahmen ein. Der Frauenanteil betrug also 36,1 %.
Anlage 5
Antwort
des Staatsministers Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Würtz (SPD) (Drucksache 11/4811 Fragen 20 und 21):
Welche konkreten Schritte hat die Bundesregierung unternommen, um die bulgarische Regierung von der menschenverachtenden Bulgarisierungspolitik gegenüber der türkischen Minderheit abzubringen?
Wie bewertet die Bundesregierung den Exodus der Türken aus Bulgarien, und ist in diesem Zusammenhang der Türkei humanitäre Hilfe angeboten worden?
Zu Frage 20:
Die Bundesregierung ist wegen der Lage der türkischen Minderheit in Bulgarien mit der dortigen Regierung seit langem im Gespräch und hat ihre Besorgnis in der Vergangenheit wiederholt zum Ausdruck gebracht.
Wegen der jüngsten Entwicklungen ist sie im Vorfeld der Pariser Menschenrechtskonferenz mehrfach bei der bulgarischen Seite wegen detaillierter Informationen vorstellig geworden. Die Ermittlung eines umfassenden Bildes der Lage wird durch widersprüchliche Meldungen und durch den Umstand erschwert, daß sich die jüngsten Zwischenfälle in Sperrgebieten zugetragen haben, die für Ausländer nicht zugänglich sind.
Zu Frage 21:
Die Bundesregierung sieht ungeachtet der von mir erwähnten Schwierigkeien einer verläßlichen und umfassenden Sachverhaltsermittlung hinsichtlich des Ausmasses der Ausreisewelle in die Türkei einen Zusammenhang zur menschenrechtlichen Lage der türkischen Minderheit in Bulgarien, aber auch zu den Auswirkungen des neuen bulgarischen Paßgesetzes. Humanitäre Hilfe ist der Türkei bisher nicht angeboten worden.
Anlage 6
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Wimmer auf die Fragen des Abgeordneten Schreiner (SPD) (Drucksache 11/4811 Fragen 36 und 37):
Wie bewertet die Bundesregierung die in Presseberichten wiedergegebene Ansicht des Stabschefs der Zweiten Alliierten Taktischen Luftflotte, daß die Möglichkeiten zur Reduzierung der militärischen Tiefflugübungen in den vergangenen 20 Jahren bereits ausgeschöpft worden seien?
Wie bewertet die Bundesregierung die Chancen zur Reduzierung alliierter Tiefflüge über dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vor dem Hintergrund der Äußerung des Stabschefs der Zweiten Alliierten Taktischen Luftflotte, daß die Bundesrepublik Deutschland über ihrem Territorium keine Lufthoheit besitze und diese von den USA, Frankreich und Großbritannien ausgeübt werde?
Zu Frage 36:
Ich habe vor einer Woche hierzu klargestellt, daß der genannte Offizier die ihm zugeschriebene Auffassung nicht geäußert hat, sondern lediglich auf die Verantwortlichkeit der Drei Mächte im Rahmen der geltenden NATO-Regelungen verwiesen hat.
Unabhängig von diesen Regelungen für die Luftverteidigung bei Grenzverletzungen und im Falle eines bewaffneten Konflikts sind jedoch die Maßnahmen zur Reduzierung der Fluglärmbelastung durch
11554* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989
militärische Tiefflüge über dem Bundesgebiet zu sehen.
Die Verbündeten haben sich bereits in der Vergangenheit aktiv und konstruktiv an diesen Maßnahmen beteiligt, sie sind auch in die gegenwärtigen Bemühungen des Bundesministers der Verteidigung eingebunden.
Ich darf Ihnen versichern, daß es bei den laufenden Verhandlungen nicht um ein Abklären von Rechtspositionen wie Fragen der Lufthoheit geht, sondern um die Abstimmung im Bündnis auf der Basis der gemeinsamen Interessen an der kollektiven Verteidigungsfähigkeit. Der Wille der Verbündeten zum Entgegenkommen ist dabei auf allen Ebenen deutlich geworden, insofern bewertet die Bundesregeirung die Chancen zur weiteren Reduzierung der Lärmbelastung durch Tiefflüge als günstig.
Zur Frage 37:
Ebenfalls vor einer Woche habe ich an dieser Stelle darauf hingewiesen: Sollte der NATO-Offizier eine derartige Aussage gemacht haben, „würde sie lediglich eine persönliche Auffassung wiedergeben. Sie stellt nicht die Auffassung des Bundesministers der Verteidigung dar, der sich gegenwärtig in Gesprächen mit seinen Kollegen der beteiligten Länder um eine spürbare Entlastung für die Bevölkerung in Verbindung mit den notwendigen Tiefflugübungen bemüht" .
Die Bemühungen des Bundesministers der Verteidigung machen deutlich, daß die Möglichkeiten der Bundesrepublik Deutschland zur Reduzierung der militärischen Tiefflugübungen noch nicht als ausgeschöpft betrachtet werden können.
Der Bundesminister der Verteidigung ist fest entschlossen, den berechtigten Anspruch der Bevölkerung auf individuelle Lebensqualität mit den sicherheitspolitischen Notwendigkeiten in einen tragfähigen Kompromiß zu vereinigen. Über das Ergebnis der Gespräche, die er hierzu mit den Verbündeten führt, wird er in absehbarer Zeit berichten.
Anlage 7
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Würfel (FDP) (Drucksache 11/4811 Fragen 43 und 44):
Wer sind die Mitglieder der laut Bericht der Bundesregierung auf der Drucksache 11/4250 beim Bundesgesundheitsamt eingerichteten gemeinsamen Arbeitsgruppe von Mitgliedern der Kommissionen E und D, die sich mit der Bewertung von Mischpräparaten aus homöopathischen und phytotherapeutischen Anteilen beschäftigen?
Geht die Bundesregierung davon aus, daß diese Arbeitsgruppe auch andere Kombinationspräparate der Erfahrungsmedizin wie z. B. Phytobestandteile mit Mineralien, Vitaminen oder Organsubstanzen bewerten wird?
Zu Frage 43:
Zur Bewertung von Kombinationspräparaten hat die Kommission D, die für die Aufbereitung der Arzneimittel der homöopathischen Therapierichtung und
Stoffgruppe zuständig ist, eine Arbeitsgruppe mit Sachverständigen eingerichtet, die praktische Erfahrungen bei der Anwendung homöopathischer Arzneimittel haben. Es handelt sich um Dr. Gawlik, Dr. Dr. Herz, Dr. Hauss, Dr. Stockebrand, Dr. Widmaier und Dr. Beyersdorff, die dem Anwendungsbereich der Kommission D zuzuordnen sind.
Die Kommission E, die die Arzneimittel der phytotherapeutischen Therapierichtung und Stoffgruppe aufzubereiten hat, hat eine entsprechende Arbeitsgruppe eingerichtet. Ihr gehören für den Anwendungsbereich Prof. Dr. Vogel, Dr. Harth, Dr. Trunzler, Herr Karl, Dr. Brüggemann, für den Bereich Pharmazie Prof. Dr. Hänsel und Dr. Menssen, und für den Bereich Pharmakologie/Toxikologie Prof. Dr. Siegers und Prof. Dr. Löffelholz, an.
Beide Arbeitsgruppen haben sich bereiterklärt, für den Fall, daß für ein Kombinationspräparat aus homöopathischen und phytotherapeutischen Anteilen aussagekräftige Unterlagen vorgelegt werden, gemeinsam diese Unterlagen zu prüfen und zu bewerten.
Zu Frage 44:
Arzneimittelkombinationen aus Phytopharmaka und chemisch definierten Stoffen werden ggf. von den entsprechenden B-Kommissionen nach Anwendungsgebieten bewertet. Eine Beurteilung dieser Arzneimittel durch die gemeinsame Arbeitsgruppe der Kommission E und der Kommission D ist nicht vorgesehen, weil es nicht zum Aufgabenbereich der Kommission D gehört, derartige Kombinationen zu beurteilen. Die Kommission E stellt ggf. Stoffcharakteristiken für die pflanzlichen Bestandteile derartiger Kombinationen zur Verfügung.
Anlage 8
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Weiss (München) (GRÜNE) (Drucksache 11/4811 Fragen 46 und 47):
An welche Maßnahmen denkt der Bundesminister für Verkehr, wenn er ankündigt (DVZ vom 27. Mai 1989), er werde Behinderungen Österreichs für den Straßengüterverkehr nicht tatenlos hinnehmen?
Welche Alternativen zu Nachtfahrverbot, 28-t-Gewichtsbeschränkung und Öko-Maut hat der Bundesminister für Verkehr anzubieten, um die Alpen vom Lastkraftwagen-Transitverkehr zu entlasten?
Zu Frage 46:
Zwischen dem Bundesminister für Verkehr, der Bayerischen Staatsregierung und dem Innenministerium Baden-Württemberg besteht Einvernehmen, daß Verhandlungen der EG-Kommission mit den Alpenländern Schweiz und Osterreich Vorrang haben vor nationalen Gegenmaßnahmen. Für den Fall des Scheiterns dieser Verhandlungen kommen Gegenmaßnahmen auf Gemeinschaftsebene, multilaterale oder nationale Maßnahmen in Betracht.
Auch der EG-Verkehrsministerrat hat am 5. Juni 1989 in seiner einstimmigen Resolution zur Fortset-
Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 152. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1989 11555*
zung der Verhandlungen über den Transitverkehr noch einmal den Grundsatz der Gegenseitigkeit beim Zugang zum Straßenverkehrsmarkt ausdrücklich herausgestellt.
Zu Frage 47:
Die Bemühungen der Bundesregierung gelten der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Schienenverbindungen über die Alpen und der Ermöglichung marktfähiger Transportangebote. Um die Alpen vom Lkw-Transitverkehr zu entlasten, haben die Verkehrsminister der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs und Italiens am 15./16. April 1989 in Udine erneut ihren Willen bekräftigt, die Brenner-Strecke zu modernisieren und ihre Kapazität nachhaltig zu steigern. Ab 1992 soll durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen die Kapazität der Strecke zwischen München und Verona deutlich angehoben werden und der Lkw-Verkehr über den Brenner damit spürbar entlastet werden. Durch Ausweitung der Tunnel soll die Führung von Lastkraftwagen mit einer Eckhöhe von 4 m auf Niederflurwagen ermöglicht werden. In den weiteren Stufen wird ein viergleisiger Ausbau der Strecke zwischen München und Verona mit einem Brenner-Basistunnel und dem Ausbau der Zulaufstrecken angestrebt.
Auch in der Schweiz sind spürbare Verbesserungen der Schienentransportmöglichkeiten vorgesehen, die bis zum Bau einer neuen Eisenbahn-Alpentransversale gehen.
Anlage 9
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 11/4811 Fragen 48 und 49):
Ist aus der Antwort auf meine Frage 98 (Drucksache 11/4682) zu schließen, daß die von der Bundesregierung vorgeschlagene Änderung von § 12 des Bundeswasserstraßengesetzes keine Änderung des bisherigen Verwaltungshandelns zur Folge haben wird?
Wäre es nicht weniger verwaltungsaufwendig gewesen, diese Gesetzesänderung zu unterlassen, anstatt sie ausgerechnet in ein Rechtsbereinigungsgesetz aufzunehmen?
Zu Frage 48: Ja.
Es erschien aber zweckmäßig, im Interesse des Umwelt- und Bodenschutzes ist eine eindeutigere Festlegung des geschützten Rechtsgutes unmittelbar im Bundeswasserstraßengesetz und nicht nur in den Planfeststellungsrichtlinien vorzunehmen.
Zu Frage 49:
Nein. Das Dritte Rechtsbereinigungsgesetz soll auch die Verständlichkeit der Vorschriften des geltenden Bundesrechts fördern. Die Ergänzung des § 12 Bundeswasserstraßengesetz in Anlehnung an § 31 Abs. 1 a Wasserhaushaltsgesetz soll gegenüber dem Bürger verdeutlichen, daß die Verwaltung nicht nur im Bereich des Wasserwirtschaftsrechts, sondern auch im Bereich des Wasserwegerechts des Bundes die Gesichtspunkte „Bild und Erholungseignung der Gewässerlandschaft" bei ihrer Entscheidungsfindung berücksichtigt.
Zugleich wird damit verdeutlicht, daß das Wasserrecht von Bund und Ländern, wozu das Wasserwirtschaftsrecht und auch das Wasserwegerecht gehören, ein in sich geschlossenes System ist, das sich nach gleichen Prinzipien und Wertungen richtet.
Anlage 10
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/4811 Frage 50) :
Wie ist der Stand der Gespräche der Bundesregierung mit der US-Regierung über die Rückverlagerung von Militärtransporten von der Straße auf die Schiene, und bis wann kann mit konkreten Entscheidungen gerechnet werden?
Anläßlich des Besuches von US-Verkehrsminister Skinner in der Bundesrepublik Deutschland am 25. April 1989 hat der Bundesminister für Verkehr seinen amerikanischen Amtskollegen auf die zunehmende Verlagerung von Schwertransporten der US-Streitkräfte von der Schiene auf die Straße angesprochen.
US-Verkehrsminister Skinner ist gebeten worden, sich beim amerikanischen Verteidigungsminister für eine Rückverlangerung dieser Transporte auf die Schiene einzusetzen.
In einer schriftlichen Stellungnahme hat die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Bonn darauf hingewiesen, daß die US-Streitkräfte gesetzlich verpflichtet seien, die wirtschaftlichsten Transportwege zu nutzen. Da die Frachtsätze des Deutschen Eisenbahnmilitärtarifs der Deutschen Bundesbahn erheblich über den Kosten für Straßentransporte lägen, könne wegen der verordneten Sparmaßnahmen die Schiene nicht mehr im früheren Umfang benutzt werden.
Eine Aussage über konkrete Entscheidungen über Rückverlagerungen ist derzeit nicht möglich.
Anlage 11
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Linsmeier (CDU/CSU) (Drucksache 11/4811 Fragen 51 und 52):
Ist der Bundesregierung bekannt, ob das von der Bayerischen Staatsregierung in Auftrag gegebene Lärmschutzgutachten, das sich auf die von der Bayerischen Staatsregierung geplante Verlagerung der sogenannten Allgemeinen Luftfahrt auf die Bundeswehrflugplätze Neubiberg und Oberschleißheim bezieht, abgeschlossen ist, und hat die Bundesregierung Kenntnis vom Inhalt des Gutachtens?
Ist die Bundesregierung bereit, dieses Gutachten den Anliegergemeinden zur Verfügung zu stellen?
Der Bundesregierung ist zur Zeit das von Ihnen genannte Gutachten nicht bekannt. Ich werde es Ihnen jedoch schnellstmöglich zur Verfügung stellen.