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ID1113811900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/138 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 138. Sitzung Bonn, Freitag, den 21. April 1989 Inhalt: Verfahrensanträge des Abg. Wüppesahl . 10186A Absetzung des Punktes 20 — deutsche Staatsangehörigkeit — und des Zusatzpunktes 4 — Staatsangehörigkeit — von der Tagesordnung 10218D Tagesordnungspunkt 18: Eidesleistung der neuernannten Bundesminister Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . . 10185 B Frau Hasselfeldt, Bundesminister BMBau . 10185 C Seiters, Bundesminister für besondere Auf- gaben 10185D Wüppesahl fraktionslos (zur GO) . . . 10186B Tagesordnungspunkt 19: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung und des Versammlungsgesetzes und zur Einführung einer Kronzeugenregelung bei terroristischen Straftaten (Drucksachen 11/2834, 11/4359) b) Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Verteidigung der inneren Liberaltiät und Stärkung der Demokratie (Drucksachen 11/17, 11/4359) Dr. Stark (Nürtingen) CDU/CSU 10187 D Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 10191B Kleinert (Hannover) FDP 10195 D Jahn (Marburg) SPD (zur GO) 10198 C Wüppesahl fraktionslos (zur GO) 10198D, 10203 B Engelhard, Bundesminister BMJ 10199B, 10204 B Häfner GRÜNE 10199 C Frau Nickels GRÜNE 10204 A Dr. de With SPD 10206A Fellner CDU/CSU 10208 B Graf SPD 10209 C Irmer FDP 10211B Wüppesahl fraktionslos 10214 A Eylmann CDU/CSU 10214 C Frau Hillerich GRÜNE (zur GO) 10216A Dr. Hirsch FDP (Erklärung nach § 31 GO) 10216D Lüder FDP (Erklärung nach § 31 GO) . . 10217D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 31 GO) 10218A Namentliche Abstimmung 10218 C Ergebnis 10219D Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu jüngsten Äußerungen der Gewerkschaften IG Metall, IG Medien sowie Handel, Banken und Versicherungen zu Kriegsdienstverweigerung und Bundeswehr Ronneburger FDP 10219A Bahr SPD 10221 B Lowack CDU/CSU 10222 B Frau Schilling GRÜNE 10223 A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMVg . 10224 B Koschnick SPD 10226A Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 10227A Nolting FDP 10228 A II Deutscher Bundestag - 11. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. April 1989 Frau Beer GRÜNE 10229 A Genscher, Bundesminister AA 10229 C Gilges SPD 10231 A Breuer CDU/CSU 10232 B Gerster (Mainz) CDU/CSU 10233 A Frau Fischer CDU/CSU 10234 A Kossendey CDU/CSU 10234 D Nächste Sitzung 10236 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 10237* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 10237* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 138. Sitzung. Bonn, Freitag, den 21. April 1989 10185 138. Sitzung Bonn, den 21. April 1989 Beginn: 9.15 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein CDU/CSU 21. 04. 89 Dr. Ahrens SPD 21. 04. 89 * Amling SPD 21. 04. 89 Bamberg SPD 21. 04. 89 Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 21. 04. 89 Dr. Biedenkopf CDU/CSU 21. 04. 89 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 21. 04. 89 * Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 21. 04. 89 Clemens CDU/CSU 21. 04. 89 Egert SPD 21. 04. 89 Eimer (Fürth) FDP 21. 04. 89 Engelsberger CDU/CSU 21. 04. 89 Frau Fuchs (Köln) SPD 21. 04. 89 Funke FDP 21. 04. 89 Gattermann FDP 21. 04. 89 Dr. Glotz SPD 21. 04. 89 Grünbeck FDP 21. 04. 89 Dr. Hauff SPD 21. 04. 89 Dr. Häfele CDU/CSU 21. 04. 89 Frhr. Heereman von CDU/CSU 21. 04. 89 Zuydtwyck Heimann SPD 21. 04. 89 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 21. 04. 89 Dr. Holtz SPD 21. 04. 89 * Kleinert (Marburg) GRÜNE 21. 04. 89 Kolbow SPD 21. 04. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 21. 04. 89 Kreuzeder GRÜNE 21. 04. 89 Dr. Langner CDU/CSU 21. 04. 89 Frau Luuk SPD 21. 04. 89 * Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 21. 04. 89 Meyer SPD 21. 04. 89 Mischnick FDP 21. 04. 89 Dr. Mitzscherling SPD 21. 04. 89 Oesinghaus SPD 21. 04. 89 Oostergetelo SPD 21. 04. 89 Paintner FPD 21. 04. 89 Reuschenbach SPD 21. 04. 89 Frau Rock GRÜNE 21. 04. 89 Roth (Gießen) CDU/CSU 21. 04. 89 Schäfer (Offenburg) SPD 21. 04. 89 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 21. 04. 89 von Schmude CDU/CSU 21. 04. 89 Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Schneider (Nürnberg) CDU/CSU 21. 04. 89 Schröer (Mülheim) SPD 21. 04. 89 Seidenthal SPD 21. 04. 89 Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 21. 04. 89 Dr. Stercken CDU/CSU 21. 04. 89 Stiegler SPD 21. 04. 89 Stobbe SPD 21. 04. 89 Stratmann GRÜNE 21. 04. 89 Dr. Struck SPD 21. 04. 89 Dr. Vondran CDU/CSU 21. 04. 89 Weisskirchen (Wiesloch) SPD 21. 04. 89 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 21. 04. 89 Frau Wollny GRÜNE 21. 04. 89 Würtz SPD 21.04.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Drucksache 11/3090 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Innenausschuß Drucksache 11/2956 Nr. 2.1 Drucksache 11/3311 Nr. 2.2 Finanzausschuß Drucksache 11/3882 Nr. 3.1 Drucksache 11/3927 Nr. 3.1 Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/3831 Nr. 24 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/2956 Nr. 2.6 Drucksache 11/3117 Nr. 2.15 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 11/883 Nr. 137 Drucksache 11/1707 Nr. 30 Drucksache 11/3021 Nr. 2.15 Drucksache 11/3311 Nr. 2.20
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    Rede von Horst Eylmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Gern.


Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege, ist es denn nicht so, daß gegen alle von Ihnen eben aufgezählten Straftaten schon Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren angedroht sind, so daß es eines solchen Gesetzes gar nicht bedürfte?

(Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)


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    Rede von Horst Eylmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Hirsch, Sie wissen, daß wir vor Jahren beide an dem Zustandekommen des sogenannten Berliner Kompromisses beteiligt waren und daß ich mich damals dafür eingesetzt habe, die Vermummung zunächst nur als Ordnungswidrigkeitentatbestand zu verfolgen. Ich gehe durchaus vorsichtig mit dem scharfen Mittel des Strafrechts um. Aber Sie wie ich müssen eigentlich zur Kenntnis nehmen, daß wir damit nichts erreicht haben und daß die schwarzen Blöcke auf unseren Straßen nach wie vor ihr Unwesen treiben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    So ist es leider. Dann müssen wir, die wir vorsichtig mit dem Mittel des Strafrechts arbeiten wollen, daraus auch die Konsequenz ziehen.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Die Republikaner!)

    Bedenken Sie, welche Auswirkungen es auf die Motivation unserer Polizisten haben muß, wenn wir sie diesen gewaltsamen Angriffen Vermummter schutzlos aussetzen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Das Zurückweichen des Parlaments vor der Gewalt hat korrumpierende Wirkung auf die innere Einstellung derjenigen, die aufgerufen sind, die Freiheit auf den Straßen zu verteidigen. Vergessen wir das nicht! Es gibt genug Warnungen aus der Polizei, der Polizeiführung, zuletzt in Hamburg.
    Die Haltung der Sozialdemokraten ist leider Gottes gekennzeichnet durch eine Mischung aus Unentschlossenheit, Unbelehrbarkeit und Nachgiebigkeit gegenüber der Gewalt.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Sie haben es nötig, Herr Eylmann! Ganz dummes Zeug! — Bindig [SPD]: Frechheit!)

    Hinter Ihrer heutigen Haltung steht dieselbe Verharmlosung politisch motivierter Gewalt, wie sie am Fall der Hafenstraße deutlich geworden ist.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Das ist ja Blödsinn!)

    Vor Jahren haben dort Leute Häuser besetzt. Nein, man hat die Häuser dann ja nicht räumen lassen, man hat ja politisch argumentieren wollen, man hat das Recht nicht angewandt. Herr von Dohnanyi schloß Verträge mit den Rechtsbrechern und ließ sich in der deutschen Öffentlichkeit als Friedensfürst feiern. Ein gefühliges Beben ging durch einen Teil unserer veröffentlichten Meinung: Hier habe ein Mann denen, die gefehlt haben, endlich die Hand gereicht, und das sei doch ein sicheres Mittel, um den Frieden zu wahren.

    (Dr. de With [SPD]: Und Sie machen den Kuhhandel zum Gesetz!)

    Meine Damen und Herren, und was ist daraus geworden? Sie haben die alte Lehre vergessen, daß das Zurückweichen vor dem Gewalttäter ihn nur zu weiteren Gewalttaten provoziert. Heute sind Sie alle der Meinung, daß das Hafenstraßen-Experiment gescheitert ist. Nur, Sie ziehen für die anderen Fälle nicht die Konsequenzen daraus.

    (Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Dummes Gerede!)

    Das ist das Bedauerliche.
    Wann werden Sie denn endlich lernen, daß man der Gewalt nicht dadurch beikommt, daß man gute Miene zum bösen Spiel macht, sich in den schmückenden Mantel vermeintlicher Liberalität hüllt und von politischen Mitteln redet, wenn man die Abkehr von der Durchsetzung des Rechts kaschieren will? Wir bedauern, daß wir auf Sie ja nur noch in eingeschränktem Maße zählen können, wenn es um die Verteidigung der inneren Sicherheit geht. Die opportunistische Rücksichtnahme auf die AL in Berlin durch den Bür-



    Eylmann
    germeister Momper in der Hungerstreik-Frage hat dies ja hinreichend deutlich gemacht.
    Meine Damen und Herren, Sie können aber sicher sein: Wir werden uns diese Republik, die wir gemeinsam mit Ihnen sehr mühsam aufgebaut haben, nicht kaputtmachen lassen, auch nicht zentimeterweise von schwarzen Blocks,

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Von Republikanern!)

    von Freunden der Gewalt, von Gegnern dieser Republik, mögen sie ihre Motivation nun aus der linksradikalen oder aus der rechtsradikalen Szene beziehen. Wir werden diese Republik mit den nötigen rechtsstaatlichen Mitteln verteidigen!

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP — Frau Dr. Däubler-Gmelin [SPD]: Opportunistisch sind Sie mit Ihrem Verhalten!)