Rede:
ID1113125800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. die: 1
    5. Bundesministerin: 1
    6. für: 1
    7. Jugend,: 1
    8. Familie,: 1
    9. Frauen: 1
    10. und: 1
    11. Gesundheit.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/131 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 131. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 Inhalt: Wahl des Abg. Eich zum ordentlichen Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Mechtersheimer 9585 A Erweiterung der Tagesordnung 9585 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 14. April 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Australien über die Auslieferung (Drucksache 11/3864) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. Januar 1988 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik über den Binnenschiffsverkehr (Drucksache 11/3957) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwufs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Januar 1988 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Ungarischen Volksrepublik über die Binnenschiffahrt (Drucksache 11/3958) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Verordnung zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3820/85 über die Harmonisierung bestimmter Sozialvorschriften im Straßenverkehr und der Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 über das Kontrollgerät im Straßenverkehr Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Richtlinie über einheitliche Kontrollverfahren zur Anwendung der Verordnung (EWG) Nr. 3820/85 über die Harmonisierung bestimmter Sozialvorschriften im Straßenverkehr und der Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 über das Kontrollgerät im Straßenverkehr (Drucksache 11/3754) e) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Verordnung über die Strukturbereinigung in der Binnenschiffahrt (Drucksache 11/3755) 9585 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Abgeordneten Günther, Straßmeir, Fischer (Hamburg) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Heinrich, Richter, Funke, Dr. Thomae und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der See-Unfallversicherung in der Reichsversicherungsordnung (Drucksache 11/4082) 9586 B Tagesordnungspunkt 4: Beratung der Ersten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 cherheit zum Ersten Zwischenbericht der Enquete-Kommission: Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre (Drucksachen 11/3246, 11/4133) Schmidbauer CDU/CSU 9586 C Schäfer (Offenburg) SPD 9589 D Frau Dr. Segall FDP 9592 C Dr. Knabe GRÜNE 9594 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 9597 C Müller (Düsseldorf) SPD 9600 B Seesing CDU/CSU 9602 B Frau Ganseforth SPD 9603 B Fellner CDU/CSU 9605 A Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Umweltgutachten 1987 (Drucksache 11/1568) Dr. Friedrich CDU/CSU 9607 B Lennartz SPD 9609 B Baum FDP 9611D Frau Wollny GRÜNE 9614 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 9616 C Frau Blunck SPD 9620 A Fellner CDU/CSU 9622 A Kiehm SPD 9624 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9626 A Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Wegfall der Befristung einer Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten (Drucksachen 11/3409, 11/4035) 9627 A Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1987 — Einzelplan 20 — (Drucksachen 11/2593, 11/4014) 9627 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: — Sammelübersicht 100 zu Petitionen — mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 18. Februar 1987 bis 31. Dezember 1988 eingegangenen Petitionen — (Drucksache 11/4058) 9627 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde betr. Ausländer/innenFeindlichkeit im hessischen Wahlkampf und die Auswirkungen auf den Bund Kleinert (Marburg) GRÜNE 9627 C Dr. Langner CDU/CSU 9629 B Reuter SPD 9630 C Gries FDP 9631 D Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 9633 A Dr. Blens CDU/CSU 9634 C Frau Trenz GRÜNE 9635 C Dr. Hirsch FDP 9636 A Frau Wieczorek-Zeul SPD 9637 B Weirich CDU/CSU 9638 C Lutz SPD 9639 C Dr. Kappes CDU/CSU 9640 B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 9641 C Vizepräsident Cronenberg . . . 9642B, 9647 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Immissionsschutzbericht der Bundesregierung zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Knabe, Brauer und der Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Immissionsschutzbericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/2714, 11/3179, 11/4126) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zum Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Maßnahmen gegen Luftverschmutzung zum Entschließungsantrag der Abgeordneten Brauer und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Maßnahmen gegen Luftverschmutzung (Drucksachen 11/559, 11/560, 11/3905) Schmidbauer CDU/CSU 9643 A Frau Dr. Hartenstein SPD 9645 B Baum FDP 9647 D Brauer GRÜNE 9649 C Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . . 9651 C Weiermann SPD 9653 D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 9655 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 III Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Strahlenschutz (Drucksache 11/4086) b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den IAEO-Übereinkommen vom 26. September 1986 über die frühzeitige Benachrichtigung bei nuklearen Unfällen sowie über Hilfeleistung bei nuklearen Unfällen oder radiologischen Notfällen (Gesetz zu dem IAEO-Benachrichtigungsübereinkommen und zu dem IAEO-Hilfeleistungsübereinkommen) (Drucksachen 11/2391, 11/3937) Harries CDU/CSU 9658 D Schütz SPD 9659 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 9661 D Frau Wollny GRÜNE 9662 C Wüppesahl fraktionslos 9663 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 9664 B Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft (Drucksache 11/4087) Bayha CDU/CSU 9666 D Oostergetelo SPD 9668 C, 9674 C Paintner FDP 9670 D Frau Flinner GRÜNE 9671D Kiechle, Bundesminister BML 9673 A Kalb CDU/CSU 9676A Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Tierschutzbericht 1989 und Bericht über den Stand der Entwicklung des Tierschutzes (Drucksache 11/ 3846) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Adler, Frau Dr. Hartenstein, Kißlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Aktionsprogramm zur Bekämpfung des Mißbrauchs von Hormonen in der Tiermast (Drucksache 11/3102) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Adler, Frau Dr. Hartenstein, Ibrügger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Artgerechte und umweltverträgliche Nutztierhaltung (Drucksache 11/3891) Kiechle, Bundesminister BML 9678 A Frau Adler SPD 9679D, 9695 A Michels CDU/CSU 9682 C Frau Garbe GRÜNE 9685 A Bredehorn FDP 9686 B Sielaff SPD 9688 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 9690 D Frau Saibold GRÜNE 9692 C Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . 9693 C Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Großen Anfrage betr. Menschenrechtsverletzungen an Frauen (Drucksachen 11/1801 [neu], 11/3250 [neu], 11/3623) b) Beratung der Großen Anfrage betr. Menschenhandel mit ausländischen Mädchen und Frauen, sogenannte Heiratsvermittlung und Prostitutionstourismus (Drucksachen 11/2210, 11/3580) Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9696 C Frau Luuk SPD 9698 D Frau Männle CDU/CSU 9701 A Frau Nickels GRÜNE 9702 A Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 9703 C Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 9705 A Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 9706 C Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE . . . 9708 D Frau Pack CDU/CSU 9709 D Peter (Kassel) SPD 9711 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 9712D Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9713 C Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 26. November 1987 zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Drucksache 11/4028) Engelhard, Bundesminister BMJ 9715 A Dr. de With SPD 9715D Seesing CDU/CSU 9717 A Frau Hensel GRÜNE 9717 D Irmer FDP 9718 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Konditionierung der Entwicklungshilfe für El Salvador (Drucksache 11/2405) in Verbindung mit IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Schutz von Bundesbürgern/ Bundesbürgerinnen in El Salvador (Drucksache 11/2844) Volmer GRÜNE 9720B Höffkes CDU/CSU 9721 B Frau Luuk SPD 9722 B Frau Folz-Steinacker FDP 9723 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 9724 B Nächste Sitzung 9725 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 9726* A Anlage 2 Vorlage eines Embryonen-Schutz-Gesetzes durch die Bundesregierung MdlAnfr 2 03.03.89 Drs 11/4119 Jäger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Kinkel BMJ . . . . 9726* B Anlage 3 Arbeitsplatzverluste und Geschäftsaufgaben durch die Ansiedlung von Großunternehmen des Lebensmittelhandels, insbesondere von Co-op-Märkten; Arbeits- und Ausbildungsplätze im Lebensmittelhandel bezogen auf den Umsatz seit 1984 MdlAnfr 11, 12 03.03.89 Drs 11/4119 Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Riedl BMWi . . . . 9726* C Anlage 4 Auswirkungen der Unsicherheit über die künftige Energiepolitik der Bundesregierung auf den Kohlebergbau; Vorgaben des Bundesministers für Wirtschaft für ein von Prognos und der Fraunhofer-Gesellschaft zu erstellendes Gutachten über die Kohle- und Energiepolitik bis zum Jahr 2010 MdlAnfr 17, 18 03.03.89 Drs 11/4119 Vosen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Riedl BMWi . . . . 9727* B Anlage 5 Weigerung der Firma MBB, Zivildienstleistende zu beschäftigen MdlAnfr 23, 24 03.03.89 Drs 11/4119 Frau Terborg SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 9727* C Anlage 6 Weigerung der Firma MBB, Zivildienstleistende zu beschäftigen; Einstellung der Subventionen für die Firma MBB wegen Nichtachtung des Diskriminierungsverbots nach Art. 3 Abs. 3 GG bei der Anstellung von Zivildienstleistenden MdlAnfr 25, 26 03.03.89 Drs 11/4119 Conradi SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 9727* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 9585 131. Sitzung Bonn, den 9. März 1989 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 10. 03. 89 * Austermann CDU/CSU 10.03.89 Bohl CDU/CSU 10.03.89 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 10. 03. 89 ** Brandt SPD 10.03.89 Dr. von Bülow SPD 10. 03. 89 Catenhusen SPD 10.03.89 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 9. 03. 89 Egert SPD 10.03.89 Ehrbar CDU/CSU 10.03.89 Gattermann FDP 10.03.89 Dr. Gautier SPD 10. 03. 89 Genscher FDP 10.03.89 Dr. Götz CDU/CSU 10. 03. 89 Dr. Hauchler SPD 10. 03. 89 Dr. Hauff SPD 10. 03. 89 Frhr. Heereman von CDU/CSU 09. 03. 89 Zuydtwyck Huonker SPD 09.03.89 Ibrügger SPD 10.03.89 Jung (Limburg) CDU/CSU 9. 03. 89 Dr. Klejdzinski SPD 10. 03. 89 * Koltzsch SPD 10.03.89 Koschnick SPD 10.03.89 Frau Matthäus-Maier SPD 9. 03. 89 Meneses Vogl GRÜNE 10. 03. 89 Meyer SPD 10.03.89 Mischnick FDP 10.03.89 Möllemann FDP 09.03.89 Dr. Müller CDU/CSU 10. 03. 89 ** Müller (Schweinfurt) SPD 10. 03. 89 Niegel CDU/CSU 10. 03. 89 * Dr. Scheer SPD 10. 03. 89 * Schmidt (München) SPD 10. 03. 89 ** Frhr. von Schorlemer CDU/CSU 10. 03. 89 Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD 10. 03. 89 Frau Dr. Timm SPD 10. 03. 89 Dr. Vogel SPD 10. 03. 89 Dr. Vondran CDU/CSU 10. 03. 89 Dr. Waigel CDU/CSU 9. 03. 89 Wilz CDU/CSU 10.03.89 Wischnewski SPD 10.03.89 Würtz SPD 09.03.89 Zierer CDU/CSU 10. 03. 89 ** * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs Dr. Kinkel auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/4119 Frage 2): Wann ist mit der Vorlage des Gesetzentwurfs für das geplante Embryonen-Schutz-Gesetz durch die Bundesregierung zu rechnen, und wird dies so rechtzeitig geschehen, daß der Entwurf im Deutschen Bundestag beraten und verabschiedet werden kann, ehe die Legislaturperiode zu Ende ist? Die Vorarbeiten für den Entwurf des Embryonenschutzgesetzes sind weitgehend abgeschlossen. Einer abschließenden Entscheidung bedarf lediglich noch der Fragenkreis der heterologen Insemination. Sobald die in diesem Zusammenhang noch offenen Fragen entschieden sind, wird der Entwurf vorgelegt werden. Ich bin sicher, daß das Gesetzgebungsverfahren noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden kann. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Riedl auf die Fragen des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 11/4119 Fragen 11 und 12): Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wie viele kleine und mittlere Geschäfte mit wie vielen Beschäftigten durch die Ansiedlung von Großunternehmen des Lebensmittelhandels, besonders von co-op-Märkten, ihr Geschäft aufgeben mußten? Gibt es Zahlen darüber, wie viele Mitarbeiter auf jeweils 1 Million DM Umsatz, bezogen in Lebensmittel-Unternehmen mit 1 Million, 10 Millionen, 100 Millionen, 500 Millionen, 1 Milliarde, 8,8 Milliarden und 12,45 Milliarden DM in den letzten fünf Jahren beschäftigt sind, und wie viele Ausbildungsplätze bei gleichen Umsatzergebnissen vorgehalten werden bzw. wurden? Zu Frage 11: Der Bundesregierung liegen keine entsprechenden Angaben vor, wie viele kleine und mittlere Geschäfte und wie viel Beschäftigte im Lebensmittelhandel durch die Ansiedlung von Großunternehmen aufgeben mußten. Zwar hat sich im Lebensmitteleinzelhandel ein starker Abschmelzungsprozeß sowohl in der Zahl der Unternehmen wie der Geschäfte seit Anfang der 60er Jahre ergeben. Eine exakte oder eine einigermaßen verläßliche Zurechnung auf einzelne Ursachen läßt sich allerdings nicht vornehmen. Zu dem Rückgang der Unternehmen bzw. der Geschäfte hat eine Vielzahl von Faktoren beigetragen. Neben Gründen, die im normalen Strukturwandlungsprozeß liegen, wie die Änderungen im Verbraucherverhalten, der verstärkte Trend zur Selbstbedienung und zu größeren Verkaufseinheiten usw., persönlichen Gründen wie Alter, Krankheit, Nachfolgeproblemen hat sicher auch der intensive Wettbewerb in dieser Branche zum Ausscheiden geführt, ohne daß sich diese Gründe im einzelnen isolieren und quantifizieren lassen. Zu Frage 12: Der Bundesregierung liegt kein entsprechendes Zahlenmaterial vor, wie viele Mitarbeiter jeweils auf eine bestimmte Umsatzgröße (z. B. bei 1 Million DM, 8,8 Milliarden DM, 12,45 Milliarden DM usw.) entfal- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 9727 len. Eine amtliche Ausweisung allein nach konkreten Umsatzergebnissen wird nicht praktiziert. Die amtliche Statistik unterscheidet die erfaßten Unternehmen nach Umsatzgrößenklassen (z. B. Umsatzgrößenklasse bis unter 1 Million DM, 1 Million bis 5 Millionen DM, 5 Millionen bis 10 Millionen DM usw.). Eine solche Tabelle könnte dem Fragesteller zur Verfügung gestellt werden. Zur Situation der Ausbildungsplätze läßt sich allgemein sagen, daß die Zahl der den Arbeitsämtern insgesamt gemeldeten Ausbildungsplätze für eine Reihe von Ausbildungsberufen die u. a. auch von Lebensmittel-Unternehmen angeboten werden, in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat (z. B. Einzelhandelskaufleute; Verkäuferin; Verkäufer/in im Nahrungsmittelhandwerk) . Gleichzeitig handelt es sich dabei um Ausbildungsberufe, in denen eine überproportional hohe und wachsende Zahl von Ausbildungsplätzen in den letzten Jahren nicht besetzt werden konnte. So waren zum 30. September 1988 für die beispielhaft genannten Ausbildungsberufe in Arbeitsämtern insgesamt rd. 69 000 Ausbildungsplätze gemeldet, von denen knapp 10 000 (ca. 14 %) bis dahin noch nicht besetzt waren (durchschnittlicher Anteil der unbesetzten Ausbildungsplätze am gemeldeten Angebot ca 11 %). Detailliertere statistische Daten über angebotene bzw. vorgehaltene Ausbildungsplätze nach einzelnen Unternehmensbereichen sowie Umsatzgrößenklassen liegen der Bundesregierung nicht vor. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Riedl auf die Fragen des Abgeordneten Vosen (SPD) (Drucksache 11/4119 Fragen 17 und 18) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die derzeitige Unsicherheit über den Standpunkt der künftigen Energiepolitik den Kohlebergbau, der auf Grund geologischer Verhältnisse langfristige Planungs- und Rahmenbedingungen in den Gruben benötigt, durch ihr Nichthandeln, trotz freundlicher Aussagen, in arge Bedrängnis bringt, und wann ist damit zu rechnen, daß der Schwebezustand aufhört? Welche Eckwerte bzw. Vorgaben bezüglich der künftigen Kohle- und Energiepolitik bis zum Jahr 2010 hat der Bundesminister für Wirtschaft als Grundaussage für die Erarbeitung des Gutachtens an Prognos und Fraunhofer-Gesellschaft, das im September 1989 vorliegen soll und das im bekannten Sprechzettel des Bundesministers für Wirtschaft sowie der Presse die Runde machte, vorgegeben? Zu Frage 17: Die Bundesregierung hat ihre Position zur Energiepolitik zuletzt im Jahreswirtschaftsbericht eingehend dargelegt. Sie verhandelt derzeit intensiv mit den Beteiligten des Jahrhundertvertrages über die Stabilisierung des Verstromungsfonds für die kommenden Jahre. Zu Frage 18: Das Gutachten „Die energiewirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2010" wird von der Prognos AG (Unterauftragnehmer Fraunhofer-Gesellschaft) in voller wissenschaftlicher Unabhängigkeit durchgeführt. Das Auftragsschreiben vom 16. August 1988 enthält entsprechend weder Eckwerte noch Vorgaben bezüglich der langfristigen Kohle- und Energiepolitik. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen der Abgeordneten Frau Terborg (SPD) (Drucksache 11/4119 Fragen 23 und 24): Hält die Bundesregierung die vom SPIEGEL vom 27. Februar 1989 gemeldete Diskriminierung von Bewerbern, die einen Antrag auf Anerkennung als Zivildienstleistende gestellt haben, durch den Raumfahrtkonzern MBB für gerechtfertigt, oder sieht sie nicht auch die Möglichkeit, diese Bewerber in ausschließlich zivilen Bereichen des Konzerns zu beschäftigen? Auf welche arbeitsrechtlichen Vorschriften stützt sich der obengenannte Konzern bei seiner Diskriminierungsentscheidung, und wird die Bundesregierung, sofern diese fehlen, auf das Unternehmen einwirken? Die Bundesregierung wird die Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) schriftlich um Auskunft zu der Frage bitten, ob es zutrifft, daß anerkannte Wehrdienstverweigerer bzw. Zivildienstleistende auch im zivilen Bereich dieser Firma nicht eingestellt werden, und wenn diese Frage bejaht wird, aus welchen Gründen dies geschieht. Versuche, auf telefonischem Wege von der Firma MBB darüber Auskünfte zu erhalten, waren leider erfolglos. Die mit diesem Komplex vertrauten Personen waren telefonisch nicht erreichbar. Unter der Voraussetzung, daß die Schilderung der Verfahrensweise bei der Firma MBB in der Zeitschrift „Der Spiegel" zutrifft, halte ich aus arbeits- und sozialpolitischer Sicht die Nichteinstellung von anerkannten Wehrdienstverweigerern bzw. Zivildienstleistenden für den Bereich der Produktion von Rüstungsgütern im allgemeinen wohl für vertretbar. Dies kommt ja auch in Ihrer Fragestellung zum Ausdruck. Rechtlich läßt sich der Sachverhalt noch nicht beurteilen, solange die Stellungnahme der Firma MBB noch nicht vorliegt. Sobald mir die Antwort der Firma MBB vorliegt, werde ich Ihnen eine schriftliche Stellungnahme zukommen lassen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Conradi (SPD) (Drucksache 11/4119 Fragen 25 und 26) : Was unternimmt die Bundesregierung gegen die Praxis der Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB), in ihrem zivilen Bereich keine anerkannten Wehrdienstverweigerer bzw. Zivildienstleistende einzustellen? Ist die Bundesregierung bereit, ihre Subventionen für die Firma MBB einzustellen bis gewährleistet ist, daß MBB das Grundrecht des Artikels 3 Abs. 3 GG einhält, „niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, 9728' Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden"? Die Bundesregierung wird die Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) schriftlich um Auskunft zu der Frage bitten, ob es zutrifft, daß anerkannte Wehrdienstverweigerer bzw. Zivildienstleistende auch im zivilen Bereich dieser Firma nicht eingestellt werden, und wenn diese Frage bejaht wird, aus welchen Gründen dies geschieht. Von der Antwort der Firma Messerschmitt-BölkowBlohm (MBB) wird abhängig sein, ob ggf. Konsequenzen im Hinblick auf Subventionen für die Firma MBB zu ziehen sind.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christa Nickels


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Lieber Präsident Westphal! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zuerst auf die Zeit dieser Debatte eingehen, Frau HammBrücher. Diese Plazierung ist für mich kein Zufall. Das ist typisch. Es ist ein Ausdruck dafür, wie Frauenpolitik hier immer gewertet wird. Ich muß sagen: Ich finde das sehr traurig.
    Ich will dafür jetzt aber nicht den Ältestenrat anprangern, sondern es ist vielmehr so, daß wir Frauen mit so einer Dreistigkeit eigentlich nicht gerechnet haben. Ich jedenfalls nicht. Sonst wären wir Frau genug gewesen, hier Forderungen zu stellen und dafür einzutreten, daß für diese Debatte eine bessere Tageszeit gewählt wird.
    Ich will nur einen Punkt bringen. Ich bin z. B. im Petitionsausschuß. Auch das ist ein Bereich, der immer nebenher laufen muß.

    (Frau Hämmerle [SPD]: Jawohl!)

    Trotzdem haben wir uns damals verabredet und haben gesagt: Wir lassen es uns nicht gefallen, zu Mitternachtszeiten abgefeiert zu werden. Uns, dem Petitionsausschuß, hat man für den Jahresbericht im letzten Jahr an einem Mittwoch zur besten Redezeit zwei Stunden am Nachmittag eingeräumt. Auf diese Idee hätte ich auch hier kommen können. Ich ärgere mich nachträglich über mich selber.
    Das ist aber auch wieder typisch für unsere Situation als Frauen. Frauenpolitik müssen wir Frauen immer noch neben den anderen Punkten machen, die wir hier zu bearbeiten haben. Ich denke, wir sollten daraus die Lehre ziehen: Wenn frau sich auf andere Institutionen oder Gremien verläßt, dann ist frau verlassen. Nächstes Mal sollten wir das besser einfädeln. Dann müssen wir das auch noch im Blick haben.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Das hat natürlich etwas mit dem Thema zu tun. Ich finde es wirklich ganz toll — ich hätte, ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet — , daß so etwas zu machen ist,
    daß hier zum erstenmal überfraktionell mit einer ausreichenden Anzahl von Frauen aus allen Fraktionen eine Große Anfrage zustandekam. Das war sehr schwer. Es war viel Arbeit von allen Frauen. Und bis Dienstag nachmittag, als wir endlich so weit waren, hätte ich wirklich fast eine Wette abgegeben, Frau Männle, daß wir einen gemeinsamen Antrag zur Großen Anfrage nicht hinkriegen, weil auch die Politik in den Fraktionen und in den Parteien sehr auseinandergeht, wenn es um Lösungsvorschläge geht. Ich muß sagen: Ich bin ganz begeistert, daß es trotzdem geklappt hat.
    Die Frage ist: Wie konnte es eigentlich dazu kommen? Ich finde es spannend, die Ursachen dafür, daß so etwas möglich war, herauszuarbeiten, weil das für mich auch Ansätze dafür sind, wie eine neue, verantwortlichere Art, Politik zu machen, in ganz kleinen Ansätzen vielleicht auch für Frauen entwickelt werden kann. Ich glaube, es hat dafür, daß diese überfraktionelle Gemeinsamkeit möglich war, zwei wichtige Gründe gegeben:
    Der eine war, daß hier NGO-Organisationen, also nichtstaatliche Organisationen, die Arbeit geleistet haben, die eigentlich unsere auswärtigen Missionen machen müßten. Diese nichtstaatlichen Organisationen haben vor Ort genau hingeguckt, haben differenziert und haben geprüft: Wie ist das eigentlich? Was passiert da mit Frauen? Sie haben diese hehren Postulate, die wir alle haben, durch differenziertes Hinschauen, durch Sichtbarmachen und durch Aufspüren erst wirklich ernstgenommen. An dem Punkt, wo hier diese Notsituation, die große Not dieser Frauen, so anklagend und sprechend auf dem Tisch lag, da war es uns als Frauen, die eine besondere Sensibilität für bestimmte Notlagen von Frauen haben, möglich, aus dem Fraktionszwang auszubrechen und hier Frauensolidarität vorrangig anzupacken. Das ist entscheidend.
    Damit bin ich auch schon bei der Beantwortung der Großen Anfrage durch die Regierung. Hier will uns die Regierung mit dem Hochhalten der Unteilbarkeit der Menschenrechte im Grunde genommen diese wichtige Grundlage, die man haben muß, um anders Politik zu machen, ein Stück wieder wegnehmen. Sie zieht sich nämlich zurück auf die Unteilbarkeit der Menschenrechte mit der Absicht, diesen differenzierten Blick da, wo der Staat gefordert ist, nicht durchzusetzen. Da finde ich es sehr gut, daß alle Frauen, fraktionsübergreifend, gesagt haben: Da werden wir die Regierung fordern; da werden wir ganz konkret auch fordern, daß sich in den diplomatischen Vertretungen vor Ort auf staatlicher Seite etwas tut. Wir lassen es nicht zu, daß die Verantwortung für den differenzierten Blick hier wieder den nichtstaatlichen Organisationen zugeschoben wird,

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    die hier ehrenamtlich, unter schwerem Einsatz und mit viel weniger Mitteln, als wir sie haben, diese Arbeit leisten. Das geht nicht. Das ist ein Unding, und ich finde es sehr gut, daß wir uns da einig sind.
    Ein anderer Punkt ist, daß sich natürlich nach dem einen Jahr, das wir jetzt hier gearbeitet haben, die Frage stellt: Wie weit tragen unsere Füße, wie weit



    Frau Nickels
    trägt hier die Frauensolidarität? Da ist es so, daß natürlich der Teufel im Detail steckt. Ich denke, es wird sehr schwierig, hier wirklich konkret, wenn es um Lösungsvorschläge geht, die Solidarität weiter zu entwickeln; gerade weil wir auch alle doppelt belastet arbeiten müssen. Wir müssen das immer noch nebenher bearbeiten. Das ist sehr schwierig.
    Ich möchte einfach noch ein paar Punkte sagen, die wir einbringen werden. Ich habe da von seiten der SPD einiges gehört, wo ich denke, daß wir im Ausschuß auf jeden Fall einig werden. Ich hoffe, daß hier auch mit den Frauen der CDU/CSU Gemeinsamkeit möglich ist. Wir sind der Meinung, daß hier auch gezielt kodifizierte Schutzvorkehrungen auf internationaler Ebene eingerichtet werden müssen angesichts der frauenspezifischen Muster politischer Verfolgung.
    Frau Adam-Schwaetzer, ich sehe Sie hier als Staatsministerin sitzen. Ich möchte Sie ganz ausdrücklich bitten, Ihrem Kollegen, Herrn Staatsminister Schäfer, ein bißchen Nachhilfeunterricht — wahrscheinlich braucht er sogar mehr, ein paar Lektionen — zu diesen Fragen zu erteilen. Er hat am 22. Februar hier in der Fragestunde eine derart schlechte Figur abgegeben. Er hat so mit Unkenntnis geglänzt, was die frauenspezifische Verfolgung im Iran angeht. Es ist wirklich schlimm. Wenn man bei den diplomatischen Vertretungen anfangen will, dann muß man erst einmal dafür sorgen, daß die zuständigen Minister hier geschult werden und wissen, wo sie hinzugucken haben.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — Bindig [SPD]: Nicht schulen — ablösen!)

    Ein anderer Punkt ist noch die Frage des eigenständigen Aufenthaltsrechts für Frauen.

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: An sich ist das eine Frechheit! Unabhängig von der Sache ist das eine Frechheit!)

    — Das ist keine Frechheit. Lesen Sie einmal die Antworten nach. Ich meine es gut mit Ihrem Staatsminister.
    Die Unterbringung von Frauen und Asylbewerberinnen in Gemeinschaftsunterkünften muß abgeschafft werden. Weiter ist es wichtig, daß hier Ehefrauen von Asylberechtigten in ihren persönlichen, wirtschaftlichen und sozialen Integrationsrechten ihren asylberechtigten Männern gleichgestellt werden.
    Ich will noch drei Punkte nennen, die dazugehören: aufenthalts- und arbeitserlaubnisrechtliche Gleichstellung, soziale Gleichstellung bezüglich finanzieller Leistungen, u. a. für Sprachförderung und Ausbildungsförderung, steuerrechtliche und sonstige Vergünstigungen. Weitere Vorschläge werden wir in den Ausschüssen machen.
    Meine Kollegin Marie-Luise Schmidt wird gleich ihre erste Rede halten, und zwar zu dem Bereich Sextourismus, den die SPD in ihrer Großen Anfrage angesprochen hat.
    Danke schön.

    (Beifall bei den GRÜNEN, der SPD, der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit.

(Frau Unruh [GRÜNE]: Wir wollen den Innenminister sehen! Wo ist er denn? — Frau Nickels [GRÜNE]: Ja, den Innenminister wollen wir auch haben, den zitieren wir jetzt herbei, Herr Präsident!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bundestag hat sich in letzter Zeit zwar wiederholt mit dem Thema Menschenrechte befaßt, aber zum ersten Mal befaßt er sich heute ausschließlich mit Menschenrechtsverletzungen an Frauen, wenn auch zu sehr später Stunde. Ich hoffe, das ist nicht ein frauenspezifisches Phänomen.

    (Zuruf von der SPD: Es sieht aber ganz so aus!)

    Diese Große Anfrage, die von 72 Frauen des Bundestages unterschrieben ist, zeigt erneut, daß es Bereiche gibt, um die wir uns gemeinsam kümmern müssen. Ich begrüße deshalb sehr, daß die dem Bundestag angehörenden Frauen aller Fraktionen einen gemeinsamen Entschließungsantrag eingebracht haben, mit dem wir uns in den Ausschußberatungen eingehend befassen werden.
    In der Tat wird das Thema bei uns und anderswo stiefmütterlich behandelt. Bedenkt man, daß Frauen, selbst wenn sie nicht selbst gefoltert oder getötet werden, von den Menschenrechtsverletzungen an männlichen Opfern als Ehefrauen und Mütter immer mitbetroffen sind, so zeigt sich die Bedeutung dieser Diskussion.
    Das Schicksal dieser Frauen muß mehr in das öffentliche Bewußtsein gerückt werden. Ein Beispiel aus unseren Tagen: Unter den Opfern der entsetzlichen Hinrichtungswellen im Iran sind natürlich auch Frauen. Eine kleine dpa-Meldung im Februar nannte die Namen zweier iranischer Schriftstellerinnen mit unmittelbarer Todesbedrohung, falls sie ihre oppositionellen politischen Ansichten nicht öffentlich widerrufen würden. Zum gleichen Zeitpunkt lagen die Namen von weiteren sieben Iranerinnen vor, die im Teheraner Gefängnis als politisch Verfolgte ebenfalls ihre Hinrichtung befürchten mußten und inzwischen vielleicht ermordet worden sind. Ich habe mich in einem Brief an den iranischen Botschafter für die Rettung dieser Frauen eingesetzt. Ich erwähne das deshalb, weil Zurückhaltung und Stillschweigen bei offenkundigen Menschenrechtsverletzungen oft völlig fehl am Platze sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und den GRÜNEN)

    Öffentliche Empörung und darauf beruhende Initiativen sind für verfolgte Frauen nicht selten ein Mittel für ihre Rettung.
    Voraussetzung sind aber ausreichende Informationen über Menschenrechtsverletzungen an Frauen in



    Bundesminister Frau Dr. Lehr
    den einzelnen Weltregionen und Ländern. Darum wird die Bundesregierung ihre Auslandsvertretungen bitten, entsprechendes Material und weitere Informationen zur Menschenrechtssituation von Frauen zu sammeln.
    Darüber hinaus wird die Bundesregierung alles tun, um die internationalen Instrumentarien, die über die Einhaltung der Menschenrechte wachen sollen, zu stärken. Ich denke da z. B. an eine Stärkung des Menschenrechtsausschusses und des Ausschusses für die Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung. Die Einsetzung eines Hochkommissars für Menschenrechte und die Schaffung eines Menschenrechtsgerichtshofes im Rahmen der Vereinten Nationen müssen verstärkt diskutiert werden.
    In diesem Zusammenhang kommt der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen und auch den Weltfrauenkonferenzen eine sehr große Bedeutung zu. Hier wird die Thematik der Menschenrechtsverletzungen an Frauen in Zukunft breiteren Raum einnehmen müssen.
    Eine wesentliche gemeinsame Aussage in der Menschenrechtsdebatte vom 9. Dezember letzten Jahres war, daß der Grundsatz der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten in der Menschenrechtspolitik unbeachtlich sei. Dies ist eine Gemeinsamkeit, die uns ermutigen sollte, immer dann, wenn wir von Menschenrechtsverletzungen an Frauen erfahren, darauf laut hinzuweisen und uns deutlich hörbar einzumischen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Aber über die Verletzung der Menschenrechte dürfen wir das tägliche Elend der Millionen von Frauen und ihren Kindern auf der Flucht und in den Lagern nicht vergessen. Man bedenke: Rund 80 % der insgesamt 15 Millionen Flüchtlinge auf der ganzen Welt sind Frauen und Kinder. Angesichts dieses Elends in der Welt sind die Flüchtlingshilfen aus dem Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit von rund 125 Millionen DM sowie die humanitären Hilfen in Höhe von rund 100 Millionen DM ein Beitrag, der gewiß nicht alle Not lindern kann.
    An dieser Stelle möchte ich darum den vielen Familien in unserem Land danken, die durch großzügige Spenden immer wieder dazu beitragen, den auf der Flucht befindlichen Frauen und Kindern zu helfen.
    Die Flüchtlingsfrauen leben bei uns häufig unter sehr schwierigen Lebensbedingungen. Die Antwort der Bundesregierung nennt einige wesentliche Belastungen wie z. B. den Verlust der Großfamilie und der sozialen Kontakte in der Heimat, Sprachprobleme und schließlich neben anderem die Konfrontation mit anderen Rollenerwartungen.
    Das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit unterstützt die Flüchtlingsarbeit zugunsten dieser Frauen mit seinen Zuschüssen für die entsprechenden Aufgaben der Wohlfahrtsverbände und mit Zuwendungen an den Internationalen Sozialdienst in Frankfurt.
    Den Menschenhandel mit ausländischen Mädchen und Frauen, das Heiratsvermittlungsgeschäft und den Prostitutionstourismus, die ebenfalls Gegenstand dieser Debatte sind, kann man nur als einen modernen Sklavinnenhandel bezeichnen, der unserer Gesellschaft unwürdig ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und den GRÜNEN)

    Hier werden Persönlichkeitsrechte aus Gründen kommerzieller Geldgier gleich reihenweise verletzt.
    Die Große Anfrage der SPD erweckt nun den Eindruck, daß die Bundesregierung im Kampf gegen den Menschenhandel mit ausländischen Frauen und seinen schwierigen Begleiterscheinungen zuwenig tue. Aber entgegen einem weit verbreiteten Irrtum gibt es im Strafrecht, im Ordnungswidrigkeitenrecht, im Gewerberecht und im Ausländerrecht ausreichende Handhaben zur Verfolgung der Menschenhändler und zu Eingriffen gegen Mißbräuche bei der Heiratsvermittlung, ebenso auch gegen die Werbung für den Prostitutionstourismus. Wie Sie wissen, wird darüber hinaus geprüft, ob der § 181 des Strafgesetzbuches ergänzungsbedürftig ist. Dies geschieht, wenn die Staatsanwaltschaft Frankfurt ihre Ermittlungen abgeschlossen und einen Bericht vorgelegt hat.
    Wichtig ist in diesem Zusammenhang die im Herbst 1988 zwischen den Innenministern der Länder getroffene Übereinkunft, daß ausländische Prostituierte als Zeuginnen im Strafverfahren gegen Zuhälter oder Anwerber eine vorübergehende Aufenthaltsduldung erhalten können. Die betroffenen ausländischen Frauen, gleichgültig ob sie mit konkreten Heiratschancen in die Bundesrepublik Deutschland kommen oder sofort in der Prostitutionsszene eingesetzt werden sollen, brauchen schon während des Aufenthalts hier entschieden eine bessere soziale Betreuung. Diesem Ziel dienen die laufenden Projektförderungen unseres Ministeriums.
    Für die Bekämpfung des Menschenhandels sind jedoch schon gezielte Maßnahmen in den Heimatländern der Opfer erforderlich. Darum bereitet das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, beginnend in Thailand und auf den Philippinen, unter Beteiligung des Auswärtigen Amtes Informationsbroschüren für die Frauen vor, um sie vor den Gefahren des Menschenhandels zu warnen und ihren Illusionen über eine bessere Zukunft in Deutschland die Realität entgegenzusetzen.
    Die Antwort der Bundesregierung gibt ein ungeschminktes Bild über die Ursachen der armutsbedingten Prostitution in den Entwicklungsländern. Trotz der begrenzten Möglichkeiten der Bundesregierung und anderer Organisationen, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit durch Maßnahmen der Armutsbekämpfung die Ursachen der armutsbedingten Prostitution zu verringern,

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Anstand von deutschen Männern im Ausland!)

    sind diese Projekte für die Förderung von Frauen in Entwicklungsländern von großer Bedeutung. Besonders freut mich, daß das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit zur Zeit Förderungsmöglichkeiten für die Wiedereingliederung von Frauen prüft, welche u. a. zur Prostitution in die Bundesrepu-



    Bundesminister Frau Dr. Lehr
    blik Deutschland gebracht worden sind und in ihre Heimat zurückkehren.
    Zusammenfassend stelle ich noch einmal fest: Wir haben eine hohe moralische Verantwortung, uns mit verstärkten Kräften für die Menschenrechte von Frauen einzusetzen. In dieser Verantwortung stehen unser Staat und unsere Gesellschaft. Wir Frauen müssen gemeinsam dazu beitragen, daß diese Verantwortung auch zu Initiativen führt.
    Die Bundesregierung wird weiterhin ihre Möglichkeiten nutzen und ausbauen, um dem Menschenhandel und den anderen Menschenrechtsverletzungen an Frauen entgegenzutreten und den Opfern zu helfen.
    Ich als Frauenministerin werde mich dafür einsetzen, daß der von Frau Dr. Hamm-Brücher vorgetragene Forderungskatalog so weit wie möglich realisiert wird. Ich werde mich bemühen, mit den anderen Ressorts zusammenzuarbeiten, um hier Verbesserungen zu erreichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD — Bindig [SPD]: Viel Erfolg!)