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    Plenarprotokoll 11/131 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 131. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 Inhalt: Wahl des Abg. Eich zum ordentlichen Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Mechtersheimer 9585 A Erweiterung der Tagesordnung 9585 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 14. April 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Australien über die Auslieferung (Drucksache 11/3864) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. Januar 1988 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik über den Binnenschiffsverkehr (Drucksache 11/3957) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwufs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. Januar 1988 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Ungarischen Volksrepublik über die Binnenschiffahrt (Drucksache 11/3958) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Verordnung zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3820/85 über die Harmonisierung bestimmter Sozialvorschriften im Straßenverkehr und der Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 über das Kontrollgerät im Straßenverkehr Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Richtlinie über einheitliche Kontrollverfahren zur Anwendung der Verordnung (EWG) Nr. 3820/85 über die Harmonisierung bestimmter Sozialvorschriften im Straßenverkehr und der Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 über das Kontrollgerät im Straßenverkehr (Drucksache 11/3754) e) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat für eine Verordnung über die Strukturbereinigung in der Binnenschiffahrt (Drucksache 11/3755) 9585 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Abgeordneten Günther, Straßmeir, Fischer (Hamburg) und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Heinrich, Richter, Funke, Dr. Thomae und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der See-Unfallversicherung in der Reichsversicherungsordnung (Drucksache 11/4082) 9586 B Tagesordnungspunkt 4: Beratung der Ersten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 cherheit zum Ersten Zwischenbericht der Enquete-Kommission: Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre (Drucksachen 11/3246, 11/4133) Schmidbauer CDU/CSU 9586 C Schäfer (Offenburg) SPD 9589 D Frau Dr. Segall FDP 9592 C Dr. Knabe GRÜNE 9594 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 9597 C Müller (Düsseldorf) SPD 9600 B Seesing CDU/CSU 9602 B Frau Ganseforth SPD 9603 B Fellner CDU/CSU 9605 A Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Umweltgutachten 1987 (Drucksache 11/1568) Dr. Friedrich CDU/CSU 9607 B Lennartz SPD 9609 B Baum FDP 9611D Frau Wollny GRÜNE 9614 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 9616 C Frau Blunck SPD 9620 A Fellner CDU/CSU 9622 A Kiehm SPD 9624 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9626 A Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Wegfall der Befristung einer Ausbildungsregelung bei den Berufen des Masseurs, des Masseurs und medizinischen Bademeisters und des Krankengymnasten (Drucksachen 11/3409, 11/4035) 9627 A Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1987 — Einzelplan 20 — (Drucksachen 11/2593, 11/4014) 9627 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: — Sammelübersicht 100 zu Petitionen — mit Statistik über die beim Deutschen Bundestag in der Zeit vom 18. Februar 1987 bis 31. Dezember 1988 eingegangenen Petitionen — (Drucksache 11/4058) 9627 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Aktuelle Stunde betr. Ausländer/innenFeindlichkeit im hessischen Wahlkampf und die Auswirkungen auf den Bund Kleinert (Marburg) GRÜNE 9627 C Dr. Langner CDU/CSU 9629 B Reuter SPD 9630 C Gries FDP 9631 D Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 9633 A Dr. Blens CDU/CSU 9634 C Frau Trenz GRÜNE 9635 C Dr. Hirsch FDP 9636 A Frau Wieczorek-Zeul SPD 9637 B Weirich CDU/CSU 9638 C Lutz SPD 9639 C Dr. Kappes CDU/CSU 9640 B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 9641 C Vizepräsident Cronenberg . . . 9642B, 9647 C Tagesordnungspunkt 8: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Immissionsschutzbericht der Bundesregierung zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Knabe, Brauer und der Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Immissionsschutzbericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/2714, 11/3179, 11/4126) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zum Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Maßnahmen gegen Luftverschmutzung zum Entschließungsantrag der Abgeordneten Brauer und der Fraktion DIE GRÜNEN zur Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Maßnahmen gegen Luftverschmutzung (Drucksachen 11/559, 11/560, 11/3905) Schmidbauer CDU/CSU 9643 A Frau Dr. Hartenstein SPD 9645 B Baum FDP 9647 D Brauer GRÜNE 9649 C Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . . 9651 C Weiermann SPD 9653 D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 9655 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 III Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Strahlenschutz (Drucksache 11/4086) b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den IAEO-Übereinkommen vom 26. September 1986 über die frühzeitige Benachrichtigung bei nuklearen Unfällen sowie über Hilfeleistung bei nuklearen Unfällen oder radiologischen Notfällen (Gesetz zu dem IAEO-Benachrichtigungsübereinkommen und zu dem IAEO-Hilfeleistungsübereinkommen) (Drucksachen 11/2391, 11/3937) Harries CDU/CSU 9658 D Schütz SPD 9659 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 9661 D Frau Wollny GRÜNE 9662 C Wüppesahl fraktionslos 9663 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 9664 B Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft (Drucksache 11/4087) Bayha CDU/CSU 9666 D Oostergetelo SPD 9668 C, 9674 C Paintner FDP 9670 D Frau Flinner GRÜNE 9671D Kiechle, Bundesminister BML 9673 A Kalb CDU/CSU 9676A Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Tierschutzbericht 1989 und Bericht über den Stand der Entwicklung des Tierschutzes (Drucksache 11/ 3846) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Adler, Frau Dr. Hartenstein, Kißlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Aktionsprogramm zur Bekämpfung des Mißbrauchs von Hormonen in der Tiermast (Drucksache 11/3102) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Adler, Frau Dr. Hartenstein, Ibrügger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Artgerechte und umweltverträgliche Nutztierhaltung (Drucksache 11/3891) Kiechle, Bundesminister BML 9678 A Frau Adler SPD 9679D, 9695 A Michels CDU/CSU 9682 C Frau Garbe GRÜNE 9685 A Bredehorn FDP 9686 B Sielaff SPD 9688 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 9690 D Frau Saibold GRÜNE 9692 C Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU . . 9693 C Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Großen Anfrage betr. Menschenrechtsverletzungen an Frauen (Drucksachen 11/1801 [neu], 11/3250 [neu], 11/3623) b) Beratung der Großen Anfrage betr. Menschenhandel mit ausländischen Mädchen und Frauen, sogenannte Heiratsvermittlung und Prostitutionstourismus (Drucksachen 11/2210, 11/3580) Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9696 C Frau Luuk SPD 9698 D Frau Männle CDU/CSU 9701 A Frau Nickels GRÜNE 9702 A Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 9703 C Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD 9705 A Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 9706 C Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE . . . 9708 D Frau Pack CDU/CSU 9709 D Peter (Kassel) SPD 9711 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 9712D Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9713 C Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 26. November 1987 zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Drucksache 11/4028) Engelhard, Bundesminister BMJ 9715 A Dr. de With SPD 9715D Seesing CDU/CSU 9717 A Frau Hensel GRÜNE 9717 D Irmer FDP 9718 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Konditionierung der Entwicklungshilfe für El Salvador (Drucksache 11/2405) in Verbindung mit IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Schutz von Bundesbürgern/ Bundesbürgerinnen in El Salvador (Drucksache 11/2844) Volmer GRÜNE 9720B Höffkes CDU/CSU 9721 B Frau Luuk SPD 9722 B Frau Folz-Steinacker FDP 9723 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 9724 B Nächste Sitzung 9725 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 9726* A Anlage 2 Vorlage eines Embryonen-Schutz-Gesetzes durch die Bundesregierung MdlAnfr 2 03.03.89 Drs 11/4119 Jäger CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Kinkel BMJ . . . . 9726* B Anlage 3 Arbeitsplatzverluste und Geschäftsaufgaben durch die Ansiedlung von Großunternehmen des Lebensmittelhandels, insbesondere von Co-op-Märkten; Arbeits- und Ausbildungsplätze im Lebensmittelhandel bezogen auf den Umsatz seit 1984 MdlAnfr 11, 12 03.03.89 Drs 11/4119 Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Riedl BMWi . . . . 9726* C Anlage 4 Auswirkungen der Unsicherheit über die künftige Energiepolitik der Bundesregierung auf den Kohlebergbau; Vorgaben des Bundesministers für Wirtschaft für ein von Prognos und der Fraunhofer-Gesellschaft zu erstellendes Gutachten über die Kohle- und Energiepolitik bis zum Jahr 2010 MdlAnfr 17, 18 03.03.89 Drs 11/4119 Vosen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Riedl BMWi . . . . 9727* B Anlage 5 Weigerung der Firma MBB, Zivildienstleistende zu beschäftigen MdlAnfr 23, 24 03.03.89 Drs 11/4119 Frau Terborg SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 9727* C Anlage 6 Weigerung der Firma MBB, Zivildienstleistende zu beschäftigen; Einstellung der Subventionen für die Firma MBB wegen Nichtachtung des Diskriminierungsverbots nach Art. 3 Abs. 3 GG bei der Anstellung von Zivildienstleistenden MdlAnfr 25, 26 03.03.89 Drs 11/4119 Conradi SPD SchrAntw PStSekr Höpfinger BMA . . . 9727* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 9585 131. Sitzung Bonn, den 9. März 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 10. 03. 89 * Austermann CDU/CSU 10.03.89 Bohl CDU/CSU 10.03.89 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 10. 03. 89 ** Brandt SPD 10.03.89 Dr. von Bülow SPD 10. 03. 89 Catenhusen SPD 10.03.89 Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 9. 03. 89 Egert SPD 10.03.89 Ehrbar CDU/CSU 10.03.89 Gattermann FDP 10.03.89 Dr. Gautier SPD 10. 03. 89 Genscher FDP 10.03.89 Dr. Götz CDU/CSU 10. 03. 89 Dr. Hauchler SPD 10. 03. 89 Dr. Hauff SPD 10. 03. 89 Frhr. Heereman von CDU/CSU 09. 03. 89 Zuydtwyck Huonker SPD 09.03.89 Ibrügger SPD 10.03.89 Jung (Limburg) CDU/CSU 9. 03. 89 Dr. Klejdzinski SPD 10. 03. 89 * Koltzsch SPD 10.03.89 Koschnick SPD 10.03.89 Frau Matthäus-Maier SPD 9. 03. 89 Meneses Vogl GRÜNE 10. 03. 89 Meyer SPD 10.03.89 Mischnick FDP 10.03.89 Möllemann FDP 09.03.89 Dr. Müller CDU/CSU 10. 03. 89 ** Müller (Schweinfurt) SPD 10. 03. 89 Niegel CDU/CSU 10. 03. 89 * Dr. Scheer SPD 10. 03. 89 * Schmidt (München) SPD 10. 03. 89 ** Frhr. von Schorlemer CDU/CSU 10. 03. 89 Frau Dr. Skarpelis-Sperk SPD 10. 03. 89 Frau Dr. Timm SPD 10. 03. 89 Dr. Vogel SPD 10. 03. 89 Dr. Vondran CDU/CSU 10. 03. 89 Dr. Waigel CDU/CSU 9. 03. 89 Wilz CDU/CSU 10.03.89 Wischnewski SPD 10.03.89 Würtz SPD 09.03.89 Zierer CDU/CSU 10. 03. 89 ** * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Staatssekretärs Dr. Kinkel auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/4119 Frage 2): Wann ist mit der Vorlage des Gesetzentwurfs für das geplante Embryonen-Schutz-Gesetz durch die Bundesregierung zu rechnen, und wird dies so rechtzeitig geschehen, daß der Entwurf im Deutschen Bundestag beraten und verabschiedet werden kann, ehe die Legislaturperiode zu Ende ist? Die Vorarbeiten für den Entwurf des Embryonenschutzgesetzes sind weitgehend abgeschlossen. Einer abschließenden Entscheidung bedarf lediglich noch der Fragenkreis der heterologen Insemination. Sobald die in diesem Zusammenhang noch offenen Fragen entschieden sind, wird der Entwurf vorgelegt werden. Ich bin sicher, daß das Gesetzgebungsverfahren noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden kann. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Riedl auf die Fragen des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 11/4119 Fragen 11 und 12): Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wie viele kleine und mittlere Geschäfte mit wie vielen Beschäftigten durch die Ansiedlung von Großunternehmen des Lebensmittelhandels, besonders von co-op-Märkten, ihr Geschäft aufgeben mußten? Gibt es Zahlen darüber, wie viele Mitarbeiter auf jeweils 1 Million DM Umsatz, bezogen in Lebensmittel-Unternehmen mit 1 Million, 10 Millionen, 100 Millionen, 500 Millionen, 1 Milliarde, 8,8 Milliarden und 12,45 Milliarden DM in den letzten fünf Jahren beschäftigt sind, und wie viele Ausbildungsplätze bei gleichen Umsatzergebnissen vorgehalten werden bzw. wurden? Zu Frage 11: Der Bundesregierung liegen keine entsprechenden Angaben vor, wie viele kleine und mittlere Geschäfte und wie viel Beschäftigte im Lebensmittelhandel durch die Ansiedlung von Großunternehmen aufgeben mußten. Zwar hat sich im Lebensmitteleinzelhandel ein starker Abschmelzungsprozeß sowohl in der Zahl der Unternehmen wie der Geschäfte seit Anfang der 60er Jahre ergeben. Eine exakte oder eine einigermaßen verläßliche Zurechnung auf einzelne Ursachen läßt sich allerdings nicht vornehmen. Zu dem Rückgang der Unternehmen bzw. der Geschäfte hat eine Vielzahl von Faktoren beigetragen. Neben Gründen, die im normalen Strukturwandlungsprozeß liegen, wie die Änderungen im Verbraucherverhalten, der verstärkte Trend zur Selbstbedienung und zu größeren Verkaufseinheiten usw., persönlichen Gründen wie Alter, Krankheit, Nachfolgeproblemen hat sicher auch der intensive Wettbewerb in dieser Branche zum Ausscheiden geführt, ohne daß sich diese Gründe im einzelnen isolieren und quantifizieren lassen. Zu Frage 12: Der Bundesregierung liegt kein entsprechendes Zahlenmaterial vor, wie viele Mitarbeiter jeweils auf eine bestimmte Umsatzgröße (z. B. bei 1 Million DM, 8,8 Milliarden DM, 12,45 Milliarden DM usw.) entfal- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 9727 len. Eine amtliche Ausweisung allein nach konkreten Umsatzergebnissen wird nicht praktiziert. Die amtliche Statistik unterscheidet die erfaßten Unternehmen nach Umsatzgrößenklassen (z. B. Umsatzgrößenklasse bis unter 1 Million DM, 1 Million bis 5 Millionen DM, 5 Millionen bis 10 Millionen DM usw.). Eine solche Tabelle könnte dem Fragesteller zur Verfügung gestellt werden. Zur Situation der Ausbildungsplätze läßt sich allgemein sagen, daß die Zahl der den Arbeitsämtern insgesamt gemeldeten Ausbildungsplätze für eine Reihe von Ausbildungsberufen die u. a. auch von Lebensmittel-Unternehmen angeboten werden, in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat (z. B. Einzelhandelskaufleute; Verkäuferin; Verkäufer/in im Nahrungsmittelhandwerk) . Gleichzeitig handelt es sich dabei um Ausbildungsberufe, in denen eine überproportional hohe und wachsende Zahl von Ausbildungsplätzen in den letzten Jahren nicht besetzt werden konnte. So waren zum 30. September 1988 für die beispielhaft genannten Ausbildungsberufe in Arbeitsämtern insgesamt rd. 69 000 Ausbildungsplätze gemeldet, von denen knapp 10 000 (ca. 14 %) bis dahin noch nicht besetzt waren (durchschnittlicher Anteil der unbesetzten Ausbildungsplätze am gemeldeten Angebot ca 11 %). Detailliertere statistische Daten über angebotene bzw. vorgehaltene Ausbildungsplätze nach einzelnen Unternehmensbereichen sowie Umsatzgrößenklassen liegen der Bundesregierung nicht vor. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Riedl auf die Fragen des Abgeordneten Vosen (SPD) (Drucksache 11/4119 Fragen 17 und 18) : Ist der Bundesregierung bekannt, daß die derzeitige Unsicherheit über den Standpunkt der künftigen Energiepolitik den Kohlebergbau, der auf Grund geologischer Verhältnisse langfristige Planungs- und Rahmenbedingungen in den Gruben benötigt, durch ihr Nichthandeln, trotz freundlicher Aussagen, in arge Bedrängnis bringt, und wann ist damit zu rechnen, daß der Schwebezustand aufhört? Welche Eckwerte bzw. Vorgaben bezüglich der künftigen Kohle- und Energiepolitik bis zum Jahr 2010 hat der Bundesminister für Wirtschaft als Grundaussage für die Erarbeitung des Gutachtens an Prognos und Fraunhofer-Gesellschaft, das im September 1989 vorliegen soll und das im bekannten Sprechzettel des Bundesministers für Wirtschaft sowie der Presse die Runde machte, vorgegeben? Zu Frage 17: Die Bundesregierung hat ihre Position zur Energiepolitik zuletzt im Jahreswirtschaftsbericht eingehend dargelegt. Sie verhandelt derzeit intensiv mit den Beteiligten des Jahrhundertvertrages über die Stabilisierung des Verstromungsfonds für die kommenden Jahre. Zu Frage 18: Das Gutachten „Die energiewirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2010" wird von der Prognos AG (Unterauftragnehmer Fraunhofer-Gesellschaft) in voller wissenschaftlicher Unabhängigkeit durchgeführt. Das Auftragsschreiben vom 16. August 1988 enthält entsprechend weder Eckwerte noch Vorgaben bezüglich der langfristigen Kohle- und Energiepolitik. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen der Abgeordneten Frau Terborg (SPD) (Drucksache 11/4119 Fragen 23 und 24): Hält die Bundesregierung die vom SPIEGEL vom 27. Februar 1989 gemeldete Diskriminierung von Bewerbern, die einen Antrag auf Anerkennung als Zivildienstleistende gestellt haben, durch den Raumfahrtkonzern MBB für gerechtfertigt, oder sieht sie nicht auch die Möglichkeit, diese Bewerber in ausschließlich zivilen Bereichen des Konzerns zu beschäftigen? Auf welche arbeitsrechtlichen Vorschriften stützt sich der obengenannte Konzern bei seiner Diskriminierungsentscheidung, und wird die Bundesregierung, sofern diese fehlen, auf das Unternehmen einwirken? Die Bundesregierung wird die Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) schriftlich um Auskunft zu der Frage bitten, ob es zutrifft, daß anerkannte Wehrdienstverweigerer bzw. Zivildienstleistende auch im zivilen Bereich dieser Firma nicht eingestellt werden, und wenn diese Frage bejaht wird, aus welchen Gründen dies geschieht. Versuche, auf telefonischem Wege von der Firma MBB darüber Auskünfte zu erhalten, waren leider erfolglos. Die mit diesem Komplex vertrauten Personen waren telefonisch nicht erreichbar. Unter der Voraussetzung, daß die Schilderung der Verfahrensweise bei der Firma MBB in der Zeitschrift „Der Spiegel" zutrifft, halte ich aus arbeits- und sozialpolitischer Sicht die Nichteinstellung von anerkannten Wehrdienstverweigerern bzw. Zivildienstleistenden für den Bereich der Produktion von Rüstungsgütern im allgemeinen wohl für vertretbar. Dies kommt ja auch in Ihrer Fragestellung zum Ausdruck. Rechtlich läßt sich der Sachverhalt noch nicht beurteilen, solange die Stellungnahme der Firma MBB noch nicht vorliegt. Sobald mir die Antwort der Firma MBB vorliegt, werde ich Ihnen eine schriftliche Stellungnahme zukommen lassen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Höpfinger auf die Fragen des Abgeordneten Conradi (SPD) (Drucksache 11/4119 Fragen 25 und 26) : Was unternimmt die Bundesregierung gegen die Praxis der Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB), in ihrem zivilen Bereich keine anerkannten Wehrdienstverweigerer bzw. Zivildienstleistende einzustellen? Ist die Bundesregierung bereit, ihre Subventionen für die Firma MBB einzustellen bis gewährleistet ist, daß MBB das Grundrecht des Artikels 3 Abs. 3 GG einhält, „niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, 9728' Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 131. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 9. März 1989 seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden"? Die Bundesregierung wird die Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) schriftlich um Auskunft zu der Frage bitten, ob es zutrifft, daß anerkannte Wehrdienstverweigerer bzw. Zivildienstleistende auch im zivilen Bereich dieser Firma nicht eingestellt werden, und wenn diese Frage bejaht wird, aus welchen Gründen dies geschieht. Von der Antwort der Firma Messerschmitt-BölkowBlohm (MBB) wird abhängig sein, ob ggf. Konsequenzen im Hinblick auf Subventionen für die Firma MBB zu ziehen sind.
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    Rede von Charlotte Garbe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Zu Neujahr haben Tierschützer und Tierschützerinnen in der „WAZ" — das ist die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung" — und der „NRZ" folgendes bemerkt:
    Während Silvester überall die Sektkorken knallten und unzählige Leuchtraketen die Freude über das neue Jahr in den Himmel schossen, waren hier in Nordrhein-Westfalen zur selben Zeit Tausende von Versuchstieren einem trostlosen Schicksal ausgeliefert: in enge Käfige eingepfercht, durch Bewegungsentzug gefoltert und völlig isoliert, gewaltsam krankgemacht — viele von Schmerzen gepeinigt, alle zum Tode verurteilt.
    Vielleicht, meine Herren und Damen, haben Sie weiter in den Zeitungen gelesen: Hier in Bonn: in Bändigungsapparaten fixierte Paviane, denen ein Augapfel entnommen und durch diesen Zugang ein Hirninfarkt gesetzt wurde. Köln: vom Rumpf abgetrennte und künstlich am Leben erhaltene Hundeköpfe. Düsseldorf: voroperierte, mit Klemmschrauben traktierte Hunde zur Prüfung der schmerzhemmenden Wirkung chemischer Substanzen.

    (Frau Saibold [GRÜNE]: Unmöglich!)

    Meine Herren und Damen, ich möchte Ihnen diese Liste der weiteren Beispiele dieses Irrweges der Tierexperimente ersparen, die hier um die Ecke und anderswo betrieben werden.
    Uns liegt nun erstmalig der Bericht zum Tierschutz 1989 vor. Die Bundesregierung ist ja nach dem novellierten Tierschutzgesetz verpflichtet, uns alle zwei Jahre einen solchen Bericht zu erstatten. Die Einschränkung der Tierversuche war eines der zentralen Probleme, die mit der Novellierung des Tierschutzgesetzes angegangen werden sollten. Gerade auch an dieser Frage muß der Bericht der Bundesregierung gemessen werden.
    Ich möchte der Bundesregierung im Grunde genommen meinen Dank ausdrücken, daß dieser Tierschutzbericht so pünktlich erstattet wurde. Aber, meine Herren und Damen, diese Pünktlichkeit täuscht nur darüber hinweg, daß die Tierschutzpolitik der vergangenen Jahre durch zeitliche Versäumnisse, Verspätungen und Verschleppungen gekennzeichnet war. Die Bundesregierung hat bis heute nicht den Auftrag erfüllt, einen Gesetzentwurf über die Errichtung einer dezentralen Datenbank für die Sammlung von Daten über Tierversuche vorzulegen. ZEBET, die Zentralstelle für die Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch ist lange Zeit verschleppt worden und wird jetzt auf
    Sparflamme eingerichtet. Die Tierhaltungsverordnungen sind mit jahrelanger Verspätung auf den Weg gebracht worden.
    Aber nun genug der Schelte über das „zu spät" . Denn jetzt versucht die Bundesregierung, mit diesem Bericht ihre profitorientierten Legehennen-, Schweine- und Kälberhaltungsverordnungen unter dem Gütezeichen Tierschutz zu verkaufen. Durch diese Politik perfektioniert die Bundesregierung aber lediglich das tierquälerische System der industriellen Massentierhaltung. Die Legehennenverordnung garantiert den Hennen eine Käfigbodenfläche von 450 cm2. Das ist, meine Herren und Damen, so viel wie dieses Blatt Papier in meiner Hand! Batterien in drei Etagen übereinander sind erlaubt, die Ställe dürfen fensterlos sein. „Verordnung Pohlmann" könnte man diese Verordnung schimpfen, sie stinkt zum Himmel wie die Gülle bei Pohlmanns Hühnerzentren. Dies hat mit Tierschutz und mit artgerechter Tierhaltung so viel zu tun wie das Hinvegetieren im mittelalterlichen Burgverlies mit der Humanität der Neuzeit.
    Die vorgesehene Pelztierverordnung läßt, wenn frau den Referentenentwurf zum Maßstab macht — Schlimmes erwarten. Alles andere als Tiere, nämlich die Supergeschäfte der Pelzindustrie, sollen hiermit geschützt werden. Selbst die Kirchen fordern, die Haltung von Pelztieren zu Modezwecken abzulehnen. Obwohl Füchse, meine Kollegen und Kolleginnen, sich in ihrem Verhalten der Käfighaltung nicht anpassen können, sind keine Auslaufgehege vorgesehen. Eine wissenschaftliche Untersuchung hat kürzlich die deprimierenden Fakten über die Bundesrepublik zusammengestellt: 40,8 % der Pelztierfarmen ersticken im Dreck; dies bei Tieren, die peinlichst auf Sauberkeit bedacht sind und höchst sensibel auf Ausscheidungen reagieren. Dies steht natürlich nicht im Tierschutzbericht. Meine Herren und Damen, der Tierschutzbericht kommt offensichtlich aus einer anderen Welt.
    Lassen Sie mich noch einmal auf das Kapitel Tierversuche zu sprechen kommen. Entgegen den Beschönigungen der Bundesregierung werden weniger als ein Promille aller Tierversuche von den Behörden aus Tierschutzgründen abgelehnt. Entgegen den Behauptungen der Bundesregierung haben die neu eingerichteten beratenden Tierschutzkommissionen die Zahl der unsinnigen Tierversuche nicht verringern können. Gelingt es den Vertretern und Vertreterinnen des Tierschutzes in den Kommissionen — dies ist ja höchst selten der Fall — , die Kommissionsmehrheit von der Überflüssigkeit eines vorgesehenen Tierversuchs zu überzeugen, dann setzt sich erfahrungsgemäß die genehmigende Behörde über das Votum der Kommission hinweg. So sieht das nämlich aus.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Hört! Hört!)

    Die Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen arbeitet immer noch nicht, wir hörten es ja. ZEBET wird, wie es im Tierschutzbericht heißt, ab 1989 stufenweise aufgebaut. Eine Kommission kam zum Ergebnis, daß die Mindestausstattung für ZEBET sechs Stellen wären. „Stufenweise" heißt bei der Bundesregierung: Jahrelang wird die Einrichtung verschleppt, dann werden schließlich zwei Stellen im Haushalt



    Frau Garbe
    ausgewiesen. Das ist nur Kosmetik, meine Herren und Damen. Die Bundesregierung will sich lediglich den Schein geben, als fördere sie den Ersatz von Tierversuchen.
    Seit 1986 sinken die Förderungsmittel für den Schwerpunkt „Ersatzmethoden zum Tierversuch". Es gibt Ersatzmethoden, aber sie werden nicht anerkannt; die Tests werden nicht validiert, so daß sie nicht den gesetzlichen Voraussetzungen genügen. Den Auftrag des Bundestags, einen Tierversuchsdatenbank-Gesetzentwurf zu erstellen, boykottiert die Bundesregierung.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Jetzt gehen Sie aber entschieden zu weit!)

    Die einzigen aktuellen Zahlen über die Entwicklung der Tierversuche gewinnt der Tierschutzbericht aus der Bundeswehr. Es ist erfreulich, daß dort die Zahlen sinken, meine Herren und Damen. Wir müssen dennoch den Eindruck gewinnen: Hier werden wir betrogen. Im Kleingedruckten lesen wir nämlich: Versuchsvorhaben in Einrichtungen der Bundeswehr. Die Wehrmedizin wird aber immer stärker in Aufträgen nach außen vergeben — Stichwort: Fraunhofer-Institut — . Dort werden die Tierversuche für die Bundeswehr durchgeführt. In den letzten zehn Jahren sind die Ausgaben dafür vervierfacht worden. Ich befürchte, auch die Zahl der Tierversuche für die Bundeswehr hat sich dort vervierfacht.
    Meine Herren und Damen, die neuen Möglichkeiten der Gentechnik stellen den Tierschutz auf die Probe. Die Bilder von den transgenen Schweinen im Fernsehen waren ja erschreckend genug. Ich erwähne transgene Mäuse, transgene Affen, Turbokühe, Nukleus-Herden, Schiegen — das ist eine Mischung aus Schafen und Ziegen — und Monster. Zum Schutz der Tiere vor dem Schöpfungswahn von Geningenieuren und Profiteuren müßten hohe Dämme errichtet werden. Im Tierschutzbereich aber ist Fehlanzeige.
    Ich muß die Schlußfolgerung ziehen: Die Bundesregierung ist offensichtlich nicht gewillt, die Siutation der Tiere in Forschung und Landwirtschaft entscheidend zu verbessern. Der Tierschutz hat in den Koalitionsfraktionen keine Lobby, die Tierausbeutung dagegen eine gewaltige.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir bringen deshalb hier einen Entschließungsantrag zum Tierschutz ein, um zu den angesprochenen Punkten die Willensbildung zu intensivieren. Wir hoffen natürlich sehr, daß sich in den angesprochenen Fragen des Tierschutzes eine Mehrheit finden wird, um dann endlich der Regierung Dampf zu machen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Nun hat das Wort der Abgeordnete Bredehorn.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Günther Bredehorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung hat uns auftragsgemäß ihren ersten Tierschutzbericht vorgelegt, der umfassend sowohl über alle den Tierschutz betreffenden
    nationalen Regelungen als auch über die internationale Rechtsetzung Auskunft gibt. Ich begrüße diese Zusammenfassung in der jetzigen Form. Sie bietet Transparenz und dient gleichermaßen als Nachschlagewerk wie auch als Sachstandsbericht.
    Die Lektüre des Tierschutzberichts empfehle ich allen, die mit dem Tierschutz umgehen. Allerdings geht der vorliegende Tierschutzbericht noch zu wenig auf die Auswirkungen und Erfordernisse des 1986 novellierten Tierschutzgesetzes ein. Die Umsetzung dieses Gesetzes braucht ihre Zeit, und umfassendes Zahlenmaterial lag noch nicht vor. Hier muß der nächste Tierschutzbericht sehr viel konkreter werden.

    (Sielaff [SPD]: Sehr richtig!)

    Eines der Hauptziele bei der Novellierung des Tierschutzgesetzes war die Reduzierung der Tierversuche. Leider liegen noch keine genauen Zahlen auf Grund der Versuchstiermeldeverordnung vor. Diese Zahlen brauchen wir aber, um offiziell nachprüfbare Daten über Art und Anzahl der in Versuchen verwendeten Tiere zu bekommen und zu beurteilen, ob das Tierschutzgesetz greift oder nicht. Wenn man auch die von der Pharmaindustrie angegebene Zahl der Versuchstiere und die zurückgehende Zahl der Versuchstiere bei Bundeswehrversuchen vorsichtig beurteilen muß, so scheinen wir hier doch eine positive Entwicklung, d. h. weniger Verbrauch an Versuchstieren, zu erleben.
    Bisher ist die Bundesregierung dem Wunsch des Parlaments nicht nachgekommen, ein Gesetz für eine Datenbank, das sogenannte Tierversuchsdatengesetz, vorzulegen, das der Verminderung von Tierversuchen dienen soll. Es ist von großen sachlichen und rechtlichen Schwierigkeiten die Rede, deretwegen dieser Gesetzentwurf bisher nicht vorgelegt werden konnte. Ich verstehe den Ärger vieler Kolleginnen und Kollegen, gehe aber trotzdem davon aus, daß sich die Bundesregierung bemüht hat, unserem Wunsch zu entsprechen.
    Allerdings sind die genannten Gründe, die einem Gesetzesvorhaben entgegenstehen — der Minister hat es hier erläutert — , durchaus gewichtig. Wenn es stimmt, daß Tierversuche durch eine Datenbank kaum eingespart werden können — man spricht von weit unter 1 % —, wenn auf der anderen Seite die Freiheit der Forschung eingeengt wird, wenn enorme finanzielle Belastungen entstehen, wenn das Patentschutzrecht entwertet wird, ist die Frage der Verhältnismäßigkeit von Aufwand und Nutzen gestellt. Mit „Nutzen" meine ich natürlich, daß die Datenbank wirklich zu einer mengenmäßig faßbaren Verringerung der Anzahl der Versuchstiere beitragen kann, indem man Doppel- und Wiederholversuche vermeidet. Wir müssen jetzt bald entscheiden, ob wir ein solches Gesetz haben wollen, und brauchen dazu den Rat unserer Juristen, unserer Rechtspolitiker. Ich begrüße es, daß der Bundesminister angekündigt hat, daß die Bundesregierung in Gespräche mit den Fraktionen hierüber eintreten will. In diesem Zusammenhang bin ich allerdings auch gespannt darauf, was die Bundesregierung konkret meint, wenn sie im Tierschutzbericht sagt, man könne eine weitere Verminderung der Zahl der Versuchstiere auch auf andere Weise erreichen.



    Bredehorn
    Lassen Sie mich kurz auf die Tierschutzkommissionen eingehen, die seit 1986 den Genehmigungsbehörden beratend zur Seite stehen. In einigen Landesteilen gibt es bereits konstruktive positive Erfahrungen mit den Tierschutzkommissionen, in anderen Landesteilen laufen sie weniger gut, und in Oberbayern sind meines Wissens die Tierschützer sogar aus dieser Kommission ausgetreten.

    (Zuruf von der SPD: So ist es in Bayern immer!)

    Ich bitte alle Mitglieder solcher Kommissionen, am Ball zu bleiben, sich zu engagieren und auch dann nicht mutlos zu werden, wenn die Genehmigungsbehörde einmal nicht ihrer Empfehlung folgt. Die Arbeit der Tierschutzkommissionen, so uneffizient sie einigen Beteiligten auch manchmal vorkommen mag, hat doch schon einiges erreicht. Die Prüfung von Anträgen erfolgt viel detaillierter, auf höherem Niveau und verlangt mehr Genauigkeit und überzeugendere Argumente von allen Seiten als bisher. Das ist ein erster, wenn auch aus Sicht der Tierschützer nur ein bescheidener Fortschritt.
    Eine wesentliche Forderung im Tierschutzgesetz ist der Wegfall von Tierversuchen durch Erforschung und Einführung von Ersatzmethoden. Während sich die Ausgaben des Bundesforschungsministeriums für Ersatzmethoden im Jahr 1980 nur auf 200 000 DM bezifferten, standen im Jahre 1988 hierfür 10,3 Millionen DM zur Verfügung. Durch diese breite Finanzierungsebene wurden oder werden 65 Forschungsvorhaben gefördert. In den Jahren 1988 bis 1992 stehen für solche Forschungsarbeiten weitere 43,3 Millionen DM bereit.
    Jetzt ist die Phase erreicht, in der wir beginnen müssen, erste Ergebnisse der Grundlagenforschung in die Praxis einfließen zu lassen. So wird der sogenannte LD50-Test zunehmend durch ein Verfahren der approximativen Letalitätsbestimmung ersetzt. Dadurch ist eine erhebliche Anzahl von Versuchstieren einzusparen. Zum Ersatz des Draize-Tests — dabei wird die Schleimhautverträglichkeit neuer Stoffe am Kaninchenauge getestet — hat das BMFT 3,15 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Die entwickelten Ersatzmethoden wie Hühnerembryotests und Zellkulturverfahren ermöglichen es, auf den Draize-Test letztlich einmal zu verzichten.
    Lassen Sie mich nun auch auf die im Zusammenhang mit dem Tierschutz diskutierte landwirtschaftliche Nutztierhaltung eingehen. In der Tat handelt es sich dabei um eine wirtschaftlich begründete Nutztier- und nicht um eine Schutztierhaltung. Darüber läßt sich nicht streiten. Streiten läßt sich allerdings darüber, wieviel Tierschutz in der landwirtschaftlichen Tierproduktion notwendig ist. Unsere gesetzlichen Rahmenbedingungen können sich weltweit sehen lassen. In Ausführung des Tierschutzgesetzes sind inzwischen eine Legehennenverordnung, eine Schweinehaltungsverordnung, eine Verordnung zur Beförderung von Tieren in Behältnissen in Kraft. Auch die jetzt neu herausgekommene Kälberhaltungsverordnung muß angewandt werden. In diesen Verordnungen sind genau Mindestanforderungen und Mindesterfordernisse an die Haltung von Nutztieren vorgeschrieben.
    Das führt aber auch dazu, daß die Landwirte bei uns höhere Auflagen im Stall haben als ihre Kollegen in der übrigen EG.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Wir müssen einfach feststellen, daß der Tierschutz in den romanischen Mitgliedstaaten anders bewertet wird und wir Deutschen es schwer haben werden, unser hohes und notwendiges Tierschutzniveau europaweit durchzusetzen.

    (Zuruf von der SPD: Mir kommen die Tränen!)

    Der Streit um Abmessungen der Käfiggröße bei Legehennen ist ein Beispiel, die Empörung bei uns über
    südländische Tier- und Hahnenkämpfe ein weiteres.
    In ihrem Antrag zur artgerechten Nutztierhaltung kritisiert die SPD, daß auf Grund ökonomischer Zwänge bei der Konzentration von Tierbeständen in zunehmendem Maße gegen das Gebot artgerechter Haltung von Nutztieren verstoßen wird. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, geht denn die produktionstechnische Entwicklung in der Landwirtschaft an Ihnen vorbei? Verfolgen Sie nicht die Verbesserung, die die Bundesregierung durch das Tierschutzgesetz und die Haltungsverordnung für landwirtschaftliche Nutztiere auf den Weg gebracht hat? Man kann doch nicht von heute auf morgen die Landwirtschaft umkrempeln. Dies würde die Tierhalter in den wirtschaftlichen Ruin treiben.

    (Frau Adler [SPD]: Beantworten Sie es selber?)

    Ich meine, sachgerechter müßte es in Ihrem Antrag heißen: In der Landwirtschaft wird in abnehmendem Maß gegen das Gebot artgerechter Haltung von Nutztieren verstoßen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es! Korrekt ist das!)

    Wir müssen hier auf diesem Weg noch weitergehen. Das habe ich ja ganz klar und deutlich gemacht.
    Lassen Sie mich einige Beispiele nennen. Der Verbraucher honoriert inzwischen Eier aus Freilandhaltung oder Fleisch von Scharrelschweinen. Landwirte nutzen diese Marktlücke und setzen Maßstäbe für gleichzeitig wirtschaftliche und in hohem Maß tierschutzgerechte Haltungsformen.
    Leider wird rosa Kalbfleisch bei uns nach wie vor nicht mehr gegessen als vorher, trotz des Aufschreis der Öffentlichkeit über die Mißstände in der Kälberhaltung im letzten Sommer. Unsere Fleischer sind zunehmend auf Kalbfleischimporte angewiesen. Die Bundesregierung hat auf die Fehlentwicklung reagiert und in ihrer Kälberhaltungsverordnung vorgeschrieben, daß den Tieren genügend Bewegungsraum zur Verfügung stehen muß, daß sie in Gruppen gehalten werden, daß Eisen und Rauhfutter zugefüttert wird.
    Solche aus Tierschutzgründen notwendigen Verordnungen mit erheblichen Auflagen stoßen nicht nur auf Zustimmung bei den Landwirten, weil sie erhebliche Investitionen bei jedem Tierhalter erfordern. Aber, Frau Adler, die Bundesregierung und die sie



    Bredehorn
    tragenden Koalitionsparteien haben den Mut, hier auch das Notwendige durchzusetzen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU — Frau Adler [SPD]: Da sind wir aber gespannt!)

    Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung steht im übrigen zu Unrecht in Mißkredit. Massentierhaltung ist heute zu einem Schlagwort geworden. Kein Mensch weiß aber genau, was darunter zu verstehen ist. Jeder sieht das anders. Ich selber kenne mich z. B. ganz gut im Milchviehbereich aus. Dort kann ich nur feststellen, daß Milchkühe in größeren Beständen im Laufstall artgerechter untergebracht sind als zu viert oder fünft in kleinen, dunklen, feuchen Anbindeställen. Was soll also diese unsachliche Groß-Klein-Diskussion über das Schlagwort Agrarindustrie an dieser Stelle? Durch Fortschritte in der Haltungstechnik konnten im Milchviehbereich erhebliche Tierarztkosten eingespart und Tierausfälle und Tierkrankheiten verringert werden. Wichtig ist aber — und das müssen wir in das Bewußtsein der Landwirte, der Bauern bringen — , daß die Haltungsbedingungen den Tieren angepaßt werden müssen und nicht umgekehrt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist richtig!)

    Ein Letztes: Die SPD hat recht mir ihrem Hormonantrag. Wir müssen den Mißbrauch von Hormonen in der Tiermast eindämmen. Wir müssen die illegale Praxis einiger krimineller Elemente hart bestrafen. Lese ich aber Ihren Maßnahmenkatalog durch, bekomme ich Zweifel, ob der von Ihnen, von der SPD vorgeschlagene Weg der richtige ist.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Zwar sollten die Strafandrohungen verschärft umgesetzt werden, um dem Mißbrauch zu begegnen. Ein Abschlachten Tausender von Kälbern, ein Massaker, wie es der Herr Minister Matthiesen angerichtet hat, war nicht notwendig, war nicht sachgerecht, diente niemandem und war eine schlimme Tierquälerei.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Eigen [CDU/CSU]: Das war Tierquälerei in der Praxis!)

    Solche Totschlagmethoden der Politik schüren nur die Unsicherheit der Bürger. Unter dem Blickwinkel, Lorbeeren einzufangen, dürfen keine übereilten und sachlich nicht begründeten Beschlüsse gefaßt werden.
    Lassen Sie mich diesen Aspekt vertiefen. Ich bin besorgt über die Leichtfertigkeit, mit der einige Politiker bei den Bürgern Ängste schüren, ihre Lebensmittel seien nicht einwandfrei, sondern hormonverseucht. Ich glaube, daß es unsere Pflicht ist, in engem Kontakt mit der Wissenschaft die Bürger auf mögliche Gefahren im Ernährungsbereich sachgerecht hinzuweisen. Ich halte es allerdings für verantwortungslos, wenn ein Politiker publikumswirksame Effekthascherei betreibt.
    Abschließend möchte ich feststellen: Die verschärften Genehmigungsverfahren für Tierversuche, die Beteiligung der beratenden Tierschutzbeauftragten bei Genehmigungsverfahren, die Versuchstiermeldeverordnung, die stärkere Nutzung bestehender Datenbanken, die Anwendung der verschiedenen Tierhaltungsverordnungen und die strikte Anwendung
    des Tierschutzgesetzes könnten uns eine Rückführung der Zahl der Tierversuche bringen und werden dazu führen, daß Tieren weniger Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden.
    Kritisch möchte ich hier allerdings auch anmerken: In den Bundesländern fehlen immer noch ausreichende personelle und materielle Voraussetzungen für den Vollzug dieses Gesetzes. Es fehlen immer noch Schlachtverordnungen, die aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse mehr Tierschutz ohne fleischhygienische Nachteile bringen. Wir brauchen eine Verordnung zum Transport der landwirtschaftlichen Nutztiere. Eine Pelztierhaltungsverordnung muß nun endlich vorgelegt werden. Man sollte einmal ernsthaft feststellen, ob es eine Verlagerung von Tierversuchen ins benachbarte Ausland gibt.
    Meine Damen und Herren, ich bedanke mich beim Bundesministerium für die Vorlage des ersten Tierschutzberichtes. Er ist sicherlich — ich habe das gesagt — noch verbesserungsbedürftig. Dieser Bericht soll uns alle zwei Jahre über Stand und Entwicklung des Tierschutzes in der Bundesrepublik informieren und uns Politiker für Fragen und Probleme sensibilisieren. Es geht darum, den Zweck des Tierschutzgesetzes, der in § 1 beschrieben ist, umzusetzen, nämlich „aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen."
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)