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ID1112526400

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    Plenarprotokoll 11/125 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 125. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Rawe 9127 A Bestimmung des Abg. Wilz als ordentliches Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Wimmer (Neuss) 9127 B Bestimmung des Abg. Pfuhl zum Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Ausgleichsbank an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Heinz Rapp 9127 B Erweiterung der Tagesordnung 9127 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. April 1988 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, vom Vermögen und von den Gewinnen aus der Veräußerung von Vermögen (Drucksache 11/3645) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Steuerberatungsgesetzes (Drucksache 11/3915) c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Straßenbaubericht 1987 (Drucksache 11/3069) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung des Produkthaftungsgesetzes (Drucksache 11/3718) e) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in Düsseldorf gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/3797) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg), Stratmann, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Energiesparprogramm für den Wärmemarkt (Drucksache 11/2318) 9128 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuches — Eindämmung der Spielhallenflut und sonstiger städtebaulich nicht vertretbarer Nutzungen — (Drucksache 11/3952) 9128 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Verhülsdonk, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Hornhues, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Lüder, Dr. Hitschler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verhinderung von negativen städtebaulichen Auswirkungen von Spielhallen und Änderung der umsatzsteuerlichen Behandlung von Geldspielgeräten (Drucksache 11/3999) 9128 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 Tagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" (Drucksache 11/2583) Dr. Kohl, Bundeskanzler 9129A Duve SPD 9131 D Neumann (Bremen) CDU/CSU 9135 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 9138 C Beckmann FDP 9141A Frau Odendahl SPD 9142 D Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9144 A Conradi SPD 9146 A Lüder FDP 9147 C Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1989 der Bundesregierung (Drucksache 11/3917) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1988/ 89 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 11/3478) c) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes nach Artikel 104 a Abs. 4 des Grundgesetzes an die Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Freie Hansestadt Bremen, Freie und Hansestadt Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Saarland (Zukunftsinitiative Montanregionen — Zukunftsprogramm Küste) (Drucksachen 11/1551, 11/3647, 11/3848) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über den jährlichen Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über die wirtschaftliche Lage in der Gemeinschaft und die Festlegung der wirtschaftspolitischen Leitlinien für 1989 „mehr Wachstum und Beschäftigung auf dem Weg zum Binnenmarkt" (Drucksache 11/3757) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Sofortprogramm „Arbeit, Umwelt und Investitionen" (Drucksachen 11/1552, 11/3262) Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi 9149B, 9185D Roth SPD 9152 C Wissmann CDU/CSU 9157 A Stratmann GRÜNE 9160D Dr. Graf Lambsdorff FDP 9164 D Dr. Jens SPD 9169A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF 9171D Frau Matthäus-Maier SPD 9174 B Hinsken CDU/CSU 9177 C Kittelmann CDU/CSU 9179 D Vahlberg SPD 9181 B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 9183 A Uldall CDU/CSU 9184 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. die Situation in Afghanistan Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 9186C, 9193 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 9187 B Dr. Holtz SPD 9188 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9188D Duve SPD 9189 C Höffkes CDU/CSU 9190 C Frau Luuk SPD 9191 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9192 A Dr. Glotz SPD 9193 D Vogel (Ennepetal) CDU/CSU 9194 D Frau Würfel FDP 9195 C Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 26. November 1976 zum Abkommen vom 22. November 1950 über die Einfuhr von Gegenständen erzieherischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Charakters (Drucksachen 11/2277, 11/3922) 9196B Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einhundertfünfte Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen 11/3323, 11/3936) 9196B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EGKS, EWG, EURATOM) des Rates zur Durchführung des Beschlusses vom 24. Juni 1988 über das System der eigenen Mittel der Gemeinschaften (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.3, 11/3868) 9196 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 III Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 32 08 Titel 870 01 — Inanspruchnahme aus Bürgschaften, Garantien oder sonstigen Gewährleistungen — (Drucksachen 11/3565, 11/3636 Nr. 1.5, 11/3869) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1988 bei Kapitel 10 02 Titel 656 51 — Altershilfe für Landwirte — (Drucksachen 11/3481, 11/3636 Nr. 1.3, 11/3870) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 656 03 — Zuschuß des Bundes an die knappschaftliche Rentenversicherung — (Drucksachen 11/3470, 11/3636 Nr. 1.2, 11/3871) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 646 06 — Leistungen des Bundes für Aufwendungen aus der Anrechnung von Zeiten der Kindererziehung — (Drucksachen 11/3564, 11/3636 Nr. 1.4, 11/3872) 9197 A Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 97 zu Petitionen (Drucksache 11/3914) 9197 A Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der medizinischen Versorgung für Gefangene (Drucksache 11/3243) Frau Nickels GRÜNE 9197 B Geis CDU/CSU 9199 A Dr. de With SPD 9201 B Funke FDP 9202 D Engelhard, Bundesminister BMJ 9204 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung „Sport und Umwelt" (Drucksache 11/2134) Nelle CDU/CSU 9205 B Lambinus SPD 9207 D Baum FDP 9209B Brauer GRÜNE 9211B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 9212 C Dr. Wernitz SPD 9214 B Tagesordnungspunkt 16: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Umweltzerstörung und zum Schutz der Meeresschildkröte Caretta caretta in der Türkei im Rahmen deutscher Entwicklungszusammenarbeit (Drucksache 11/2657) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Schanz, Bindig, Frau Blunck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Einrichtung eines Nationalparks und ökologisch verträgliche Entwicklung im Dalyan-Delta (Drucksache 11/3452) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Brauer, Frau Eid, Frau Hensel, Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ökologisch verträgliche Tourismusentwicklung u. a. im Dalyan-Delta und Einrichtung eines Nationalparks (Drucksache 11/3454) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Brauer, Frau Hensel, Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Finanzielle Beteiligung des Bundes an dem naturzerstörenden Hotelbauprojekt im Dalyan-Delta (Türkei) zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein, Frau Blunck, Hiller (Lübeck), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Finanzmittel der DEG zum Bau eines Touristik-Hotels in Dalyan (Türkei) (Drucksachen 11/1666, 11/1872, 11/2352) Dr. Pohlmeier CDU/CSU 9216B Schanz SPD 9217 D Frau Folz-Steinacker FDP 9219A Frau Hensel GRÜNE 9221A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ 9222 D Tagesordnungspunkt 17: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung einge- IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 brachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 18. Oktober 1969 zur Errichtung der Karibischen Entwicklungsbank (Drucksachen 11/3140, 11/3953, 11/3954) Schreiber CDU/CSU 9224 D Dr. Holtz SPD 9226 A Frau Folz-Steinacker FDP 9227 D Volmer GRÜNE 9228 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ 9229 A Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksache 11/3919) Dörflinger CDU/CSU 9230 B Schäfer (Offenburg) SPD 9232 B Baum FDP 9234 B Brauer GRÜNE 9236 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 9237 B Frau Dr. Hartenstein SPD 9239 B Tagesordnungspunkt 19: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Frau Adler, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmen zur Verringerung der Umweltbelastung durch Asbest (Drucksache 11/2642) Müller (Düsseldorf) SPD 9241 C Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 9243 B Frau Garbe GRÜNE 9244 A Frau Dr. Segall FDP 9245 A Gröbl, Parl. Staatssekretär BMU 9246 A Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Kreuzungen von Eisenbahnen und Straßen (Eisenbahnkreuzungsgesetz) (Drucksachen 11/2387, 11/3633) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (Drucksache 11/3e0) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verstoß gegen § 5 Bundesbahngesetz durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 11/3648) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausbau der Bundesbahnstrecke München—MühldorfFreilassing (Drucksache 11/3973) Bohlsen CDU/CSU 9248 A Dr. Niese SPD 9249 C Kohn FDP 9250 D Weiss (München) GRÜNE 9251 D Jung (Limburg) CDU/CSU 9253 A Kretkowski SPD 9255 C Nächste Sitzung 9256 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 9257 A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 9127 125. Sitzung Bonn, den 16. Februar 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 17. 2. Austermann 16. 2. Bauer 16. 2. Bindig 17. 2. Dr. von Billow 16. 2. Egert 17. 2. Eylmann 16. 2. Frau Flinner 16. 2. Gallus 17. 2. Glos 16. 2. Dr. Haack 17. 2. Dr. Hauchler 17. 2. Dr. Hauff 17. 2. Frhr. Heereman von Zuydtwyck 17. 2. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Heimann 17. 2. Jaunich 17. 2. Frau Karwatzki 17. 2. Klose 16. 2. Dr. Kreile 16. 2. Dr.-Ing. Laermann 17. 2. Maaß 17. 2. Dr. Mitzscherling 17. 2. Möllemann 17. 2. Pfuhl 16. 2. Poß 16. 2. Reuschenbach 17. 2. Frhr. von Schorlemer 16. 2. Verheugen 17. 2. Voigt (Frankfurt) ** 16. 2. Dr. Warnke 16. 2. Weisskirchen (Wiesloch) 17. 2. Wetzel 17. 2. Frau Dr. Wisniewski 16. 2. Würtz 17. 2. Zierer * 17. 2. Dr. Zimmermann 17. 2.
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    Rede von Charlotte Garbe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Sehr verehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Herren und Damen! Das Rad ein zweites Mal zu erfinden ist auch noch eine Leistung. Denn wenn es einen Karren aus dem Sumpf auf sicheres Land ziehen hilft, mag sich die gedankliche Mühe gelohnt haben.
    Wir GRÜNEN haben vor nunmehr bald einem Jahr zwei Anträge eingebracht: „Anwendungsverbot für Asbest und Verbot des Inverkehrbringens asbesthaltiger Produkte" sowie „Sonderprogramm zur ,Sanierung von asbestverseuchten Gebäuden" waren sie betitelt, Herr Kollege Müller (Düsseldorf).

    (Bohl [CDU/CSU]: Der hört Ihnen nämlich nicht zu!)

    In der Debatte darüber am 20. Mai letzten Jahres hatten Sie bereits deutlich gemacht, daß die andere Oppositionsfraktion unsere Anträge unterstützt und wichtig findet und sie einen eigenen Antrag einbringen würde, weil Handlungsbedarf bestünde.
    Nun, der jetzt vorliegende Antrag der SPD unterstreicht in vielen Punkten das, was wir bereits vor einem Jahr hier als Forderung eingebracht haben. Erfreulicherweise ist ein Grundkonsens vorhanden. Die SPD-Fraktion hätte eigentlich sich und dem Plenum hier die Zeit ersparen können.
    Konsens besteht in folgenden Punkten:
    Erstens. Notwendig ist ein Verbot des Inverkehrbringens, der Herstellung und Verwendung von Asbest und asbesthaltigen Produkten.
    Zweitens. Notwendig sind Sanierungsprogramme, um die Asbestaltlasten so gefahrlos wie möglich zu beseitigen.
    Drittens. Notwendig ist ein Heraufschrauben der Schutzvorschriften, nicht zuletzt im Hinblick auf den
    ' Umgang mit Altlasten und den Sanierungsmaßnahmen.
    Viertens. Notwendig ist die Anerkennung aller asbestbedingten Erkrankungen, mit deren Auftreten wir wegen der verzögerten Latenzzeit in immer stärkerem Umfang rechnen müssen.
    Die Koalitionsfraktionen — ich spreche hier von den Bonnern, nicht denjenigen, die vielleicht bald in Berlin die Asbestsanierung auf Trab bringen werden — haben immer noch nicht die Notwendigkeit erkannt, in Sachen Asbest jetzt wirklich durchzugreifen und zu retten, was zu retten ist,

    (Baum [FDP]: Das stimmt doch gar nicht! — Dr. Lippold [Offenbach] [CDU/CSU]: Frau Garbe, wir haben gehandelt, und Sie reden!)

    zu sanieren, was zu sanieren ist, um möglichst viel Unheil abzuwehren und Menschen nicht länger der Gefahr, Asbestose zu bekommen, auszusetzen, meine sehr verehrten Herren und Damen. Nachdem jahrzehntelang die notwendige Vorsorge von der Asbestlobby immer wieder beiseite geschoben wurde und auch unsere schon zehn Jahre währenden Forderungen, die Forderungen der GRÜNEN und der Umweltschutzverbände, lange unerfüllt blieben, bewegen Sie sich, meine Herren und Damen von den Koalitionsparteien, leider immer noch im Takt der Asbestlobby, statt endlich einmal selber zu dirigieren.
    Aber bedauerlicherweise — ich möchte die Kollegen und Kolleginnen von der SPD bitten zuzuhören — benutzen auch Sie den selbstgeschriebenen Fahrplan der Asbestlobby. Denn die bestehenden

    (Baum [FDP]: Den haben wir doch mitgestaltet! Den haben wir denen doch aufgedrückt!)

    freiwilligen Vereinbarungen sollen lediglich gesetzlich fixiert werden. Das aber bedeutet: Die Altlast Asbest wächst weiter an. In diesem Punkt — das muß ich schon sagen — enttäuschen Sie mich. Wo es um die Nennung konkreter Termine und akzeptabler Grenzwerte geht, werden Sie Ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Sie wollen den Sanierungsrichtwert bei 500 Fasern pro Kubikmeter festlegen. Sie wissen, daß die WHO für die Belastung der Außenluft einen Grenzwert von 200 Fasern pro Kubikmeter und für die Innenraumluft von 50 Fasern pro Kubikmeter Luft empfiehlt. 100 Asbestfasern pro Kubikmeter haben wir schon überall in der Luft, sogar in den Bergen; so gestern abend in der WDR-Sendung „Wissenschaftsshow" zu hören. Es ist also allergrößte Eile geboten, meine Herren und Damen.
    Asbest ist eine höllische Gefahr. Darin sind wir uns einig. Ich wäre froh, wenn wir angesichts dieser Erkenntnis doch dahin kämen, durch beherztes und konsequentes Durchgreifen möglichst vielen unserer Mitbürger und Mitbürgerinnen die höllischen Qualen einer Asbestose oder anderer durch Asbest verursachten Krankheiten zu ersparen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)




    Frau Garbe
    Es muß unverzüglich gehandelt werden. Die Länder Schweden, Dänemark und Schweiz haben Asbest verboten,

    (Müller [Düsseldorf] [SPD]: Nur in Teilbereichen!)

    warum die Bundesregierung trotz aller Erkenntnisse der Gefährlichkeit immer noch nicht?
    Nun, meine sehr verehrten Kollegen und Kolleginnen von den Regierungsparteien, ich denke, Sie werden sich eines Tages für die Unterlassungssünde verantworten müssen.
    Ich danke Ihnen fürs Zuhören.

    (Beifall bei den GRÜNEN sowie des Abg. Müller [Düsseldorf] [SPD])



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat die Abgeordnete Frau Dr. Segall.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Inge Segall


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Erlauben Sie mir zu Beginn eine allgemeine, wenngleich unpopuläre Bemerkung. Zum wiederholten Male beschäftigen wir uns mit Asbest, genauer: mit einem Antrag zur Verringerung der Umweltbelastung durch Asbest. Wir sind uns doch nun alle einig über die Gefahren von Asbest, und es ist doch nicht so, daß in diesem Bereich Bedarf bestünde, hier im Plenum einen Antrag nach dem anderen zu diskutieren.
    Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Ich spreche nicht davon, daß man gegen die Gefahren durch Asbest nichts tun sollte. Ich meine nur, daß die Diskussion von Entschließungsanträgen fruchtlos ist, wenn sie immer wieder erfolgt und uns und die Ministerien mit der Debatte hier und im Ausschuß beschäftigt, statt die Arbeit voranzutreiben. Es gibt genug Probleme, die einer Lösung bedürfen. Anträge wie dieser behindern nur.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Aber zurück zu unserem Ritual einer Debatte über einen Entschließungsantrag. Die erreichten Fortschritte im Hochbau werden zwar auch von der SPD nicht in Abrede gestellt, ich möchte sie aber dennoch erwähnen. Auf der Grundlage freiwilliger Vereinbarungen hat sich die deutsche Asbest- und Faserzementindustrie dazu verpflichtet, bis Ende 1990 Asbest auch im Hochbau zu ersetzen.
    Hier schlägt die SPD nun vor, diese Zielsetzung rechtzeitig durch ein Verbot ab dem 1. Januar 1991 rechtlich abzusichern. Phantastisch! Da werden wir dann wieder eine Menge Leute beschäftigen, um eine Vorschrift in die Welt zu setzen, von der man weiß, daß sie aller Voraussicht nach mit ihrem Inkrafttreten schon gegenstandslos ist. Denn was speziell den Asbestzement im Hochbau angeht, gibt es kaum begründete Zweifel, daß die Selbstverpflichtungserklärung eingehalten wird. Oder hat die SPD Sorge, daß nicht genügend Personen damit beschäftigt sind,

    (Müller [Düsseldorf] [SPD]: Haben Sie überhaupt zugehört? Ohren waschen, sage ich nur!)

    gegenstandslos gewordene Rechtsvorschriften aus
    unserem Recht wieder zu beseitigen? Ich wundere
    mich manchmal darüber, daß von Ihrer Seite und besonders von seiten der GRÜNEN offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen wird, was wir inzwischen in diesem Bereich erreicht haben.
    Wie sieht es nun im Tiefbau aus? Hier wird vorgeschlagen, aus Arbeits- und Umweltschutzgründen Asbestzementprodukte im Tiefbau grundsätzlich zu verbieten und nur in Einzelfällen Ausnahmen an Hand eines besonders strengen Maßstabes zu gewähren.