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    Plenarprotokoll 11/125 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 125. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Rawe 9127 A Bestimmung des Abg. Wilz als ordentliches Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Wimmer (Neuss) 9127 B Bestimmung des Abg. Pfuhl zum Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Ausgleichsbank an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Heinz Rapp 9127 B Erweiterung der Tagesordnung 9127 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. April 1988 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, vom Vermögen und von den Gewinnen aus der Veräußerung von Vermögen (Drucksache 11/3645) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Steuerberatungsgesetzes (Drucksache 11/3915) c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Straßenbaubericht 1987 (Drucksache 11/3069) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung des Produkthaftungsgesetzes (Drucksache 11/3718) e) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in Düsseldorf gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/3797) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg), Stratmann, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Energiesparprogramm für den Wärmemarkt (Drucksache 11/2318) 9128 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuches — Eindämmung der Spielhallenflut und sonstiger städtebaulich nicht vertretbarer Nutzungen — (Drucksache 11/3952) 9128 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Verhülsdonk, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Hornhues, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Lüder, Dr. Hitschler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verhinderung von negativen städtebaulichen Auswirkungen von Spielhallen und Änderung der umsatzsteuerlichen Behandlung von Geldspielgeräten (Drucksache 11/3999) 9128 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 Tagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" (Drucksache 11/2583) Dr. Kohl, Bundeskanzler 9129A Duve SPD 9131 D Neumann (Bremen) CDU/CSU 9135 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 9138 C Beckmann FDP 9141A Frau Odendahl SPD 9142 D Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9144 A Conradi SPD 9146 A Lüder FDP 9147 C Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1989 der Bundesregierung (Drucksache 11/3917) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1988/ 89 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 11/3478) c) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes nach Artikel 104 a Abs. 4 des Grundgesetzes an die Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Freie Hansestadt Bremen, Freie und Hansestadt Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Saarland (Zukunftsinitiative Montanregionen — Zukunftsprogramm Küste) (Drucksachen 11/1551, 11/3647, 11/3848) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über den jährlichen Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über die wirtschaftliche Lage in der Gemeinschaft und die Festlegung der wirtschaftspolitischen Leitlinien für 1989 „mehr Wachstum und Beschäftigung auf dem Weg zum Binnenmarkt" (Drucksache 11/3757) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Sofortprogramm „Arbeit, Umwelt und Investitionen" (Drucksachen 11/1552, 11/3262) Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi 9149B, 9185D Roth SPD 9152 C Wissmann CDU/CSU 9157 A Stratmann GRÜNE 9160D Dr. Graf Lambsdorff FDP 9164 D Dr. Jens SPD 9169A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF 9171D Frau Matthäus-Maier SPD 9174 B Hinsken CDU/CSU 9177 C Kittelmann CDU/CSU 9179 D Vahlberg SPD 9181 B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 9183 A Uldall CDU/CSU 9184 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. die Situation in Afghanistan Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 9186C, 9193 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 9187 B Dr. Holtz SPD 9188 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9188D Duve SPD 9189 C Höffkes CDU/CSU 9190 C Frau Luuk SPD 9191 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9192 A Dr. Glotz SPD 9193 D Vogel (Ennepetal) CDU/CSU 9194 D Frau Würfel FDP 9195 C Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 26. November 1976 zum Abkommen vom 22. November 1950 über die Einfuhr von Gegenständen erzieherischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Charakters (Drucksachen 11/2277, 11/3922) 9196B Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einhundertfünfte Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen 11/3323, 11/3936) 9196B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EGKS, EWG, EURATOM) des Rates zur Durchführung des Beschlusses vom 24. Juni 1988 über das System der eigenen Mittel der Gemeinschaften (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.3, 11/3868) 9196 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 III Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 32 08 Titel 870 01 — Inanspruchnahme aus Bürgschaften, Garantien oder sonstigen Gewährleistungen — (Drucksachen 11/3565, 11/3636 Nr. 1.5, 11/3869) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1988 bei Kapitel 10 02 Titel 656 51 — Altershilfe für Landwirte — (Drucksachen 11/3481, 11/3636 Nr. 1.3, 11/3870) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 656 03 — Zuschuß des Bundes an die knappschaftliche Rentenversicherung — (Drucksachen 11/3470, 11/3636 Nr. 1.2, 11/3871) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 646 06 — Leistungen des Bundes für Aufwendungen aus der Anrechnung von Zeiten der Kindererziehung — (Drucksachen 11/3564, 11/3636 Nr. 1.4, 11/3872) 9197 A Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 97 zu Petitionen (Drucksache 11/3914) 9197 A Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der medizinischen Versorgung für Gefangene (Drucksache 11/3243) Frau Nickels GRÜNE 9197 B Geis CDU/CSU 9199 A Dr. de With SPD 9201 B Funke FDP 9202 D Engelhard, Bundesminister BMJ 9204 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung „Sport und Umwelt" (Drucksache 11/2134) Nelle CDU/CSU 9205 B Lambinus SPD 9207 D Baum FDP 9209B Brauer GRÜNE 9211B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 9212 C Dr. Wernitz SPD 9214 B Tagesordnungspunkt 16: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Umweltzerstörung und zum Schutz der Meeresschildkröte Caretta caretta in der Türkei im Rahmen deutscher Entwicklungszusammenarbeit (Drucksache 11/2657) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Schanz, Bindig, Frau Blunck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Einrichtung eines Nationalparks und ökologisch verträgliche Entwicklung im Dalyan-Delta (Drucksache 11/3452) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Brauer, Frau Eid, Frau Hensel, Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ökologisch verträgliche Tourismusentwicklung u. a. im Dalyan-Delta und Einrichtung eines Nationalparks (Drucksache 11/3454) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Brauer, Frau Hensel, Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Finanzielle Beteiligung des Bundes an dem naturzerstörenden Hotelbauprojekt im Dalyan-Delta (Türkei) zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein, Frau Blunck, Hiller (Lübeck), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Finanzmittel der DEG zum Bau eines Touristik-Hotels in Dalyan (Türkei) (Drucksachen 11/1666, 11/1872, 11/2352) Dr. Pohlmeier CDU/CSU 9216B Schanz SPD 9217 D Frau Folz-Steinacker FDP 9219A Frau Hensel GRÜNE 9221A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ 9222 D Tagesordnungspunkt 17: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung einge- IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 brachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 18. Oktober 1969 zur Errichtung der Karibischen Entwicklungsbank (Drucksachen 11/3140, 11/3953, 11/3954) Schreiber CDU/CSU 9224 D Dr. Holtz SPD 9226 A Frau Folz-Steinacker FDP 9227 D Volmer GRÜNE 9228 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ 9229 A Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksache 11/3919) Dörflinger CDU/CSU 9230 B Schäfer (Offenburg) SPD 9232 B Baum FDP 9234 B Brauer GRÜNE 9236 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 9237 B Frau Dr. Hartenstein SPD 9239 B Tagesordnungspunkt 19: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Frau Adler, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmen zur Verringerung der Umweltbelastung durch Asbest (Drucksache 11/2642) Müller (Düsseldorf) SPD 9241 C Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 9243 B Frau Garbe GRÜNE 9244 A Frau Dr. Segall FDP 9245 A Gröbl, Parl. Staatssekretär BMU 9246 A Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Kreuzungen von Eisenbahnen und Straßen (Eisenbahnkreuzungsgesetz) (Drucksachen 11/2387, 11/3633) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (Drucksache 11/3e0) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verstoß gegen § 5 Bundesbahngesetz durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 11/3648) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausbau der Bundesbahnstrecke München—MühldorfFreilassing (Drucksache 11/3973) Bohlsen CDU/CSU 9248 A Dr. Niese SPD 9249 C Kohn FDP 9250 D Weiss (München) GRÜNE 9251 D Jung (Limburg) CDU/CSU 9253 A Kretkowski SPD 9255 C Nächste Sitzung 9256 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 9257 A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 9127 125. Sitzung Bonn, den 16. Februar 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 17. 2. Austermann 16. 2. Bauer 16. 2. Bindig 17. 2. Dr. von Billow 16. 2. Egert 17. 2. Eylmann 16. 2. Frau Flinner 16. 2. Gallus 17. 2. Glos 16. 2. Dr. Haack 17. 2. Dr. Hauchler 17. 2. Dr. Hauff 17. 2. Frhr. Heereman von Zuydtwyck 17. 2. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Heimann 17. 2. Jaunich 17. 2. Frau Karwatzki 17. 2. Klose 16. 2. Dr. Kreile 16. 2. Dr.-Ing. Laermann 17. 2. Maaß 17. 2. Dr. Mitzscherling 17. 2. Möllemann 17. 2. Pfuhl 16. 2. Poß 16. 2. Reuschenbach 17. 2. Frhr. von Schorlemer 16. 2. Verheugen 17. 2. Voigt (Frankfurt) ** 16. 2. Dr. Warnke 16. 2. Weisskirchen (Wiesloch) 17. 2. Wetzel 17. 2. Frau Dr. Wisniewski 16. 2. Würtz 17. 2. Zierer * 17. 2. Dr. Zimmermann 17. 2.
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    Rede von Dr. Ludger Volmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ganz so eindeutig sehen wir die Dinge nicht.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das hätte mich auch gewundert!)

    Wir glauben nicht, daß man da vorbehaltlos zustimmen kann. Es sind ja auch einige skeptische Töne in den Beiträgen vorher angeklungen; die möchte ich ein wenig verstärken.
    Wir sehen selbstverständlich die positiven Anteile des Beitritts zu dieser Bank. Wir selber vertreten ja die Konzeption, daß die Entwicklungsfinanzierung erstens multilateral abgewickelt werden soll, sich dann zweitens aber nicht völlig zentralistisch darstellen soll,
    sondern dezentralisiert werden soll. Wir halten sehr viel von dem Konzept der Regionalförderung. Dies scheint uns der Fortschritt bei der Stärkung dieses Instruments zu sein.
    Gleichzeitig befürchten wir aber, daß, da dies eine Bank und kein Fonds ist, der Arbeit dieses Instruments bestimmte Kriterien zugrunde gelegt werden, die durchaus geeignet sind, den Entwicklungserfolg in Frage zu stellen; dieser wäre gegeben, wenn die Arbeit wirklich auf die interne Entwicklung zur Versorgung der armen Bevölkerungsschichten mit Grundbedarfsmitteln abzielte. Wir müssen aber befürchten, daß die Bank, vor allen Dingen unter dem Einfluß der entwicklungspolitischen Philosophie der großen multilateralen Zentralbanken wie der Weltbank, auch darauf ausgerichtet sein wird, die Volkswirtschaften dort stärker auf den Export umzustellen.

    (Dr. Holtz [SPD]: Vergessen Sie nicht die speziellen Fonds!)

    — Sicher.
    Diese generelle Ausrichtung sehen wir zunächst einmal skeptisch. Es könnte ja durchaus denkbar sein, daß ganz bestimmte Formen von sogenannter Entwicklung gefördert werden, also etwa die Entwicklung reiner Finanzplätze, wie es sie auf den CaymanInseln gibt, oder freier Produktionszonen, wie es sie zwar noch nicht in der Karibik gibt, aber zumindest im benachbarten Panama. Wir haben die Befürchtung, daß dort Industrialisierungsmodelle oder Modelle von Finanzplätzen eingeführt werden, wie sie etwa in Südostasien schon vorherrschen. Deshalb halten wir es für erforderlich, die Konzeption zumindest noch zu hinterfragen.
    Wir zweifeln auch ein wenig die Motivation der Bundesregierung an, dieser Bank beizutreten; denn bisher galt die Karibik immer als der Vorgarten der Vereinigten Staaten. Die Interventionen in Grenada, in der Dominikanischen Republik usw. wurden erwähnt. Ich denke, daß, wenn die Bundesregierung nun der Bank beitritt, sie dies vor dem Hintergrund einer Analyse von Kissinger tut, die er 1984 erstellt hat: der Kissinger-Report zur Karibik und zu Zentralamerika. Er war Grundlage von Reagans Karibik-Politik.
    In diesem Kissinger-Bericht ist festgehalten, daß sich die Interessen Europas in der Karibik eindeutig aus den Interessen der Vereinigten Staaten abzuleiten hätten. Er hält fest, daß die USA ihren Verpflichtungen gegenüber der Allianz nur nachkommen können, wenn die Sicherheiten der karibischen Küsten gewährleistet seien, weil im Konfliktfall von dort aus der Nachschub für Europa organisiert werden müßte. Kissinger stellt fest, daß einige europäische Regierungen zu große Sympathien für die Sandinisten und für die Rebellion in Salvador hätten, und fordert von daher, daß die USA die diplomatische Unterstützung Europas suchen sollen, aber dort, wo sie diese nicht bekämen, zumindest auf Zurückhaltung der Europäer drängen sollen. Wörtlich sagt Kissinger: Wir sollten sie — die Europäer — stark entmutigen, dem sandinistischen Regime zu helfen, so lange es nicht grundlegend seinen Kurs ändert. Wir sollten ihr wirtschaftliches Interesse in der Region ermutigen, um politische,



    Volmer
    wirtschaftliche und soziale Reformen bilateral und durch multilaterale Institutionen zu fördern.
    Nun fördert die Bundesregierung durch multilaterale Institutionen, einige Jahre, nachdem Kissinger dies als Parole herausgegeben hat, während sie sich genauso, wie Kissinger es fordert, in Nicaragua desengagiert, sich zurückhält, was die Unterstützung der demokratischen Oppositionskräfte in Salvador angeht, und vor allen Dingen auch geschwiegen hat zu dem völkerrechtswidrigen Überfall der Amerikaner auf Grenada.
    Wir befürchten, daß die Bundesregierung diesen Schritt eher als weitere Assimilation ihrer Außenpolitik im Interesse der Vereinigten Staaten begreift. Dies gibt uns zumindest Anlaß, das Gesamtprojekt soweit in Zweifel zu ziehen, daß wir ihm nicht vorbehaltlos zustimmen können. Wir werden uns der Stimme enthalten.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Parlamentarische Statssekretär Dr. Köhler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich würde ja so gerne in den allgemeinen Jubel über die Entdeckung der karibischen Inselwelt, den ich hier vorhin hörte, einstimmen; nur fällt es mir ein bißchen schwer. Mir fiel nämlich auf, als Herr Holtz uns eben einmal die Namen nannte, damit wir sie auch alle mal hören, daß der überwiegende Teil dieser Inselstaaten seit vielen Jahren Mitglied der Lomé-Konvention ist und damit an einer Zusammenarbeit Anteil hat, die von der Bundesrepublik Deutschland mit 27 % im Rahmen des europäischen Entwicklungsfonds finanziert wird.

    (Bohl [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    So ganz neu ist die Gegend für uns wohl auch nicht.
    Lieber Herr Kollege Holtz, Sie sagten mit einem leichten Seitenhieb, es habe fast vier Jahre gedauert seit dem Beschluß des Bundestages vom Januar 1985, der für mich ein außerordentlich wichtiger Beschluß ist, für den ich bis heute extrem dankbar bin und der in vielfältiger Hinsicht Leitschnur unseres Handelns für Mittelamerika und die Karibik ist. Aber wenn Sie daran erinnern, dann erlaube ich mir doch den Hinweis, daß 1981/82 die Arbeitsgruppe der CDU/CSU-Fraktion unter den Namen Karl Lamers und Volkmar Köhler diesen Antrag eingebracht hat, dessen Verabschiedung dann über drei Jahre im Parlament gedauert hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf des Abg. Dr. Holtz [SPD])

    — Das ist richtig, Herr Holtz, aber es war im allgemeinen Duktus der Angelegenheit enthalten, und die Empfehlung, die 1985 gegeben wurde, haben wir absolut ernst genommen.
    Wir hatten dabei ein Problem; denn in der deutschen Entwicklungspolitik galt es seit eh und je als ausgemachte Sache und es war ein Grundsatz, daß
    man subregionalen Entwicklungsbanken nicht beitreten sollte, da in vielen Fällen die Bonität und auch die entwicklungspolitische Bedeutung solcher Banken in Zweifel gezogen werden muß. Die gilt — und davon haben wir uns sorgfältig überzeugt — nicht für die Karibische Entwicklungsbank. Sie ist in der Region eine angesehene und eine finanziell solide Bank, und sie leistet einen wertvollen Beitrag gerade zur Regionalentwicklung.
    Der Beitritt ist deswegen für uns sinnvoll, weil wir gerade diese regionale Entwicklung wollen. Wir haben, lieber Herr Kollege Holtz, deswegen auch z. B. 1984 mit Kanada, das als eines der Gründungsmitglieder der Bank, in dieser Region sehr wichtig ist, Konsultationen zur Vorbereitung unseres Beitritts aufgenommen, also schon Monate, bevor die formelle Beschlußfassung hier erfolgte, an deren Ausgang wir allerdings auch keinerlei Zweifel hatten.
    Wir mußten aber nicht erst bis heute warten, um mit der Bank zusammenzuarbeiten und in dem Raum etwas zu tun, sondern wir haben bisher insgesamt 31,5 Millionen DM finanzielle Zusammenarbeit für eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen, die die Bank in ihren Mitgliedsländern durchführt, zur Verfügung gestellt.

    (Dr. Holtz [SPD]: Schon seit 1974!)

    — Ja, ganz recht. — Eine solche Kreditvergabe räumt uns allerdings keinen Einfluß auf die allgemeine Geschäftspolitik der Bank ein. Das ist der Grund, weshalb wir Mitglied der Bank werden wollen.
    Übrigens, allein von den Zeitabläufen her, die ich hier schildere, mutet es geradezu als humoristischer Beitrag an, wenn der Kollege Volmer hier vermutet, wir hätten das alles erst bei Herrn Kissinger vor vier Jahren nachlesen müssen, ganz davon abgesehen, daß es auch für denjenigen, der die Gegend kennt, sehr signifikante Unterschiede zwischen dem zentralamerikanischen Isthmus und der karibischen Inselwelt gibt.
    Am 11. Mai 1988 hat die Karibische Entwicklungsbank durch einen Beschluß ihres Gouverneursrates dem Beitrittsantrag der Bundesrepublik Deutschland zugestimmt und die Beitrittsbedingungen spezifiziert. Danach können wir 6,26 % der Kapitalanteile im Wert von 37,6 Millionen Dollar erwerben. Auf den Betrag sind 8,6 Millionen Dollar einzuzahlen. Der Rest ist Haftungskapital. Der Stimmrechtsanteil wird für uns 6,19 % betragen, d. h. wir liegen in der Größenordnung von Italien und Frankreich, die als nicht regionale Mitglieder dabei sind.
    Wir sind auch Mitglied des Sonderfonds. Herr Volmer, der Fonds, den Sie hier qualifiziert haben, ist eben Bank und Fonds zugleich. Unser Fondsbeitrag beläuft sich auf 26 Millionen Dollar. Das entspricht ebenfalls den mit Frankreich und Italien vereinbarten Leistungen. Wir haben für die Kapitalanteile und den Sonderfonds in diesem Haushaltsjahr 5,3 Millionen DM aufzubringen. Das ist im Haushalt berücksichtigt.
    Es ist also eine relativ kleine Bank. Aber sie hat in den letzten Jahren durchschnittlich Mittel in Höhe von etwa 40 Millionen Dollar zusagen und auch aus-



    Parl. Staatssekretär Dr. Köhler
    zahlen können. Das ist für die Region zu wenig. Wenn sie auch nur 10 % der im öffentlichen Sektor erforderlichen Investitionen finanzieren will, muß sie die Ausleihungen beträchtlich erhöhen. Dazu wird eine Kapitalerhöhung vorbereitet. Wenn sie, wie es sich im Moment abzeichnet, kommt, müßten wir weitere 2,8 Millionen Dollar — voraussichtlich in 10 Jahresraten — einzahlen. Das bedeutete eine jährliche Belastung des Bundeshaushalts ab dem Haushaltsjahr 1990 um rund weitere 500 000 DM. Dieser Vorschlag ist erst vor wenigen Wochen an uns herangetragen worden und konnte noch nicht abschließend geprüft werden. Ich berichte das hier trotzdem, weil es ja in der Logik des Beitritts läge, sich an dieser Kapitalerhöhung zu beteiligen.

    (Dr. Holtz [SPD]: Sehr richtig!)

    Ich glaube, meine Damen und Herren, daß Sie mit Ihrer Zustimmung zu diesem Gesetzentwurf eine Einrichtung fördern, die wirklich einen wirksamen Beitrag zur Entwicklung der karibischen Kleinstaaten leisten kann und unser Interesse an einer harmonischen wirtschaftlichen Entwicklung und an der Sicherung des Friedens in dieser Region deutlich dokumentieren kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)