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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/125 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 125. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Rawe 9127 A Bestimmung des Abg. Wilz als ordentliches Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Wimmer (Neuss) 9127 B Bestimmung des Abg. Pfuhl zum Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Ausgleichsbank an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Heinz Rapp 9127 B Erweiterung der Tagesordnung 9127 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. April 1988 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, vom Vermögen und von den Gewinnen aus der Veräußerung von Vermögen (Drucksache 11/3645) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Steuerberatungsgesetzes (Drucksache 11/3915) c) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Straßenbaubericht 1987 (Drucksache 11/3069) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung des Produkthaftungsgesetzes (Drucksache 11/3718) e) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in Düsseldorf gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/3797) f) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg), Stratmann, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Energiesparprogramm für den Wärmemarkt (Drucksache 11/2318) 9128 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuches — Eindämmung der Spielhallenflut und sonstiger städtebaulich nicht vertretbarer Nutzungen — (Drucksache 11/3952) 9128 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Verhülsdonk, Dr.-Ing. Kansy, Dr. Hornhues, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Lüder, Dr. Hitschler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verhinderung von negativen städtebaulichen Auswirkungen von Spielhallen und Änderung der umsatzsteuerlichen Behandlung von Geldspielgeräten (Drucksache 11/3999) 9128 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 Tagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" (Drucksache 11/2583) Dr. Kohl, Bundeskanzler 9129A Duve SPD 9131 D Neumann (Bremen) CDU/CSU 9135 C Frau Dr. Vollmer GRÜNE 9138 C Beckmann FDP 9141A Frau Odendahl SPD 9142 D Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9144 A Conradi SPD 9146 A Lüder FDP 9147 C Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1989 der Bundesregierung (Drucksache 11/3917) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1988/ 89 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 11/3478) c) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes nach Artikel 104 a Abs. 4 des Grundgesetzes an die Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Freie Hansestadt Bremen, Freie und Hansestadt Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Saarland (Zukunftsinitiative Montanregionen — Zukunftsprogramm Küste) (Drucksachen 11/1551, 11/3647, 11/3848) d) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über den jährlichen Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften an den Rat über die wirtschaftliche Lage in der Gemeinschaft und die Festlegung der wirtschaftspolitischen Leitlinien für 1989 „mehr Wachstum und Beschäftigung auf dem Weg zum Binnenmarkt" (Drucksache 11/3757) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Sofortprogramm „Arbeit, Umwelt und Investitionen" (Drucksachen 11/1552, 11/3262) Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi 9149B, 9185D Roth SPD 9152 C Wissmann CDU/CSU 9157 A Stratmann GRÜNE 9160D Dr. Graf Lambsdorff FDP 9164 D Dr. Jens SPD 9169A Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF 9171D Frau Matthäus-Maier SPD 9174 B Hinsken CDU/CSU 9177 C Kittelmann CDU/CSU 9179 D Vahlberg SPD 9181 B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 9183 A Uldall CDU/CSU 9184 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. die Situation in Afghanistan Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 9186C, 9193 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU 9187 B Dr. Holtz SPD 9188 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9188D Duve SPD 9189 C Höffkes CDU/CSU 9190 C Frau Luuk SPD 9191 B Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9192 A Dr. Glotz SPD 9193 D Vogel (Ennepetal) CDU/CSU 9194 D Frau Würfel FDP 9195 C Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 26. November 1976 zum Abkommen vom 22. November 1950 über die Einfuhr von Gegenständen erzieherischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Charakters (Drucksachen 11/2277, 11/3922) 9196B Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einhundertfünfte Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste — Anlage zum Außenwirtschaftsgesetz — (Drucksachen 11/3323, 11/3936) 9196B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EGKS, EWG, EURATOM) des Rates zur Durchführung des Beschlusses vom 24. Juni 1988 über das System der eigenen Mittel der Gemeinschaften (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.3, 11/3868) 9196 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 III Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 32 08 Titel 870 01 — Inanspruchnahme aus Bürgschaften, Garantien oder sonstigen Gewährleistungen — (Drucksachen 11/3565, 11/3636 Nr. 1.5, 11/3869) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1988 bei Kapitel 10 02 Titel 656 51 — Altershilfe für Landwirte — (Drucksachen 11/3481, 11/3636 Nr. 1.3, 11/3870) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 656 03 — Zuschuß des Bundes an die knappschaftliche Rentenversicherung — (Drucksachen 11/3470, 11/3636 Nr. 1.2, 11/3871) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 646 06 — Leistungen des Bundes für Aufwendungen aus der Anrechnung von Zeiten der Kindererziehung — (Drucksachen 11/3564, 11/3636 Nr. 1.4, 11/3872) 9197 A Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 97 zu Petitionen (Drucksache 11/3914) 9197 A Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der medizinischen Versorgung für Gefangene (Drucksache 11/3243) Frau Nickels GRÜNE 9197 B Geis CDU/CSU 9199 A Dr. de With SPD 9201 B Funke FDP 9202 D Engelhard, Bundesminister BMJ 9204 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung „Sport und Umwelt" (Drucksache 11/2134) Nelle CDU/CSU 9205 B Lambinus SPD 9207 D Baum FDP 9209B Brauer GRÜNE 9211B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 9212 C Dr. Wernitz SPD 9214 B Tagesordnungspunkt 16: a) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Umweltzerstörung und zum Schutz der Meeresschildkröte Caretta caretta in der Türkei im Rahmen deutscher Entwicklungszusammenarbeit (Drucksache 11/2657) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Schanz, Bindig, Frau Blunck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Einrichtung eines Nationalparks und ökologisch verträgliche Entwicklung im Dalyan-Delta (Drucksache 11/3452) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Brauer, Frau Eid, Frau Hensel, Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ökologisch verträgliche Tourismusentwicklung u. a. im Dalyan-Delta und Einrichtung eines Nationalparks (Drucksache 11/3454) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Brauer, Frau Hensel, Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Finanzielle Beteiligung des Bundes an dem naturzerstörenden Hotelbauprojekt im Dalyan-Delta (Türkei) zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein, Frau Blunck, Hiller (Lübeck), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Finanzmittel der DEG zum Bau eines Touristik-Hotels in Dalyan (Türkei) (Drucksachen 11/1666, 11/1872, 11/2352) Dr. Pohlmeier CDU/CSU 9216B Schanz SPD 9217 D Frau Folz-Steinacker FDP 9219A Frau Hensel GRÜNE 9221A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ 9222 D Tagesordnungspunkt 17: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung einge- IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 brachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 18. Oktober 1969 zur Errichtung der Karibischen Entwicklungsbank (Drucksachen 11/3140, 11/3953, 11/3954) Schreiber CDU/CSU 9224 D Dr. Holtz SPD 9226 A Frau Folz-Steinacker FDP 9227 D Volmer GRÜNE 9228 B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ 9229 A Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) (Drucksache 11/3919) Dörflinger CDU/CSU 9230 B Schäfer (Offenburg) SPD 9232 B Baum FDP 9234 B Brauer GRÜNE 9236 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 9237 B Frau Dr. Hartenstein SPD 9239 B Tagesordnungspunkt 19: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Frau Adler, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmen zur Verringerung der Umweltbelastung durch Asbest (Drucksache 11/2642) Müller (Düsseldorf) SPD 9241 C Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 9243 B Frau Garbe GRÜNE 9244 A Frau Dr. Segall FDP 9245 A Gröbl, Parl. Staatssekretär BMU 9246 A Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Kreuzungen von Eisenbahnen und Straßen (Eisenbahnkreuzungsgesetz) (Drucksachen 11/2387, 11/3633) b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundesbahngesetzes (Drucksache 11/3e0) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verstoß gegen § 5 Bundesbahngesetz durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 11/3648) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausbau der Bundesbahnstrecke München—MühldorfFreilassing (Drucksache 11/3973) Bohlsen CDU/CSU 9248 A Dr. Niese SPD 9249 C Kohn FDP 9250 D Weiss (München) GRÜNE 9251 D Jung (Limburg) CDU/CSU 9253 A Kretkowski SPD 9255 C Nächste Sitzung 9256 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten 9257 A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 125. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Februar 1989 9127 125. Sitzung Bonn, den 16. Februar 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 17. 2. Austermann 16. 2. Bauer 16. 2. Bindig 17. 2. Dr. von Billow 16. 2. Egert 17. 2. Eylmann 16. 2. Frau Flinner 16. 2. Gallus 17. 2. Glos 16. 2. Dr. Haack 17. 2. Dr. Hauchler 17. 2. Dr. Hauff 17. 2. Frhr. Heereman von Zuydtwyck 17. 2. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Heimann 17. 2. Jaunich 17. 2. Frau Karwatzki 17. 2. Klose 16. 2. Dr. Kreile 16. 2. Dr.-Ing. Laermann 17. 2. Maaß 17. 2. Dr. Mitzscherling 17. 2. Möllemann 17. 2. Pfuhl 16. 2. Poß 16. 2. Reuschenbach 17. 2. Frhr. von Schorlemer 16. 2. Verheugen 17. 2. Voigt (Frankfurt) ** 16. 2. Dr. Warnke 16. 2. Weisskirchen (Wiesloch) 17. 2. Wetzel 17. 2. Frau Dr. Wisniewski 16. 2. Würtz 17. 2. Zierer * 17. 2. Dr. Zimmermann 17. 2.
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    Rede von Dagmar Luuk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir alle sind glücklich darüber, daß sich nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan ein Silberstreifen am Horizont abzeichnet. Es besteht auch Einmütigkeit darüber, daß sich das Ende der Invasion für die vielen Opfer des Afghanistan-Konfliktes auszahlen muß.
    Doch für diese Menschen hat sich noch wenig geändert. Es ist zu befürchten — wie hier bereits ausgeführt wurde — , daß wir am Übergang zu einer neuen Phase des afghanischen Bürgerkrieges stehen. Trotzdem machen sich viele afghanische Flüchtlinge in der Welt — und das sind mehr als 6 Millionen — , Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre Heimat und auf den Aufbau des zerstörten Landes.
    3,5 Millionen Flüchtlinge leben in Pakistan, 2,4 Millionen im Iran, und eine große Zahl hat in anderen
    Regionen der Welt Asyl gefunden. In der Bundesrepublik leben ca. 20 000 Afghanen.
    Die Hoffnung all dieser Flüchtlinge auf eine sofortige Rückkehr wird sich vorerst nicht erfüllen. Wir sind jedoch gefordert mitzuhelfen, das Flüchtlingselend in der Region zu beenden. Wie sieht es dort aus?
    Erstens. Afghanistan ist zerstört. Internationale Hilfsprogramme sind im Anmarsch. Viel Geld und guter Wille werden mobilisiert, und an der pakistanischen Grenze zu Afghanistan häufen sich Hilfsgüter und Experten. Doch keiner weiß so recht, was in Afghanistan anzufangen ist. Noch gibt es eine ansprechbare Regierung in Kabul, noch gibt es Führer der Oppositionsgruppen als Kooperationspartner, doch jeder weiß, daß die Repräsentanten von heute in wenigen Monaten wahrscheinlich nicht mehr in der Verantwortung stehen.
    Zweitens. Im Iran leben hauptsächlich schiitische Flüchtlinge, Hazara. Die meisten leben im Grenzgebiet zu Afghanistan, und nur wenige von ihnen, etwa 3 %, leben in Lagern. Die Flüchtlinge waren in den letzten Jahren weitgehend auf sich selbst gestellt. Das heißt aber auch: Sie hatten Zugang zum Arbeitsmarkt und zu öffentlichen Dienstleistungen wie Schulen. Fast alle diese Flüchtlinge warten auf die Rückkehr nach Afghanistan. Trotzdem werden viele Hazara im Iran bleiben und hier siedeln. Der UNHCR hat begonnen, Flüchtlingsintegrationsprogramme durchzuführen und entsprechende Maßnahmen im Iran zu entwickeln.
    Drittens. Der Flüchtlingsstrom nach Pakistan hat sich seit 1984 beruhigt, aber aus den Lagern sind für die Flüchtlinge dauerhafte Siedlungen geworden. Flüchtlingshilfe und entwicklungsbezogene Maßnahmen haben dazu geführt, daß alle Regionen, in denen afghanische Flüchtlinge leben, grundlegend umgestaltet wurden. Auch wenn sich eine Befriedung Afghanistans abzeichnen sollte, werden sicherlich viele Flüchtlinge in der Region bleiben. Davon muß jede Konzeption zur Flüchtlings- und Entwicklungshilfe ausgehen.
    In allen Flüchtlingszentren haben sich das Leben und die politische Organisation der ethnischen und regionalen Gruppen Afghanistans geändert. Die Flüchtlinge sind nicht mehr die Menschen, die vor Jahren aus ihren Dörfern geflohen sind, und ihre politischen Vertretungen entstanden unter neuen sozialen Bedingungen. Mehr als 70 % der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Die neue Flüchtlingselite entstammt nicht mehr dem traditionellen Dorfverband.
    Die Menschen in den afghanischen Dörfern werden strukturelle, genau ansetzende Maßnahmen benötigen, um ihr Land wieder bebauen und sich selbst ernähren zu können. Hierbei wird die Entwicklung von Hilfskonzepten erforderlich sein, die über eine bloße Not- und Hungerhilfe hinausgehen: Infrastrukturmaßnahmen, Straßen, Brücken und Anbaumittel.
    Ich möchte zum Schluß drei Probleme anschneiden:
    Erstens. Jedes Programm zur Repatriierung der Flüchtlinge muß besondere Hilfsmaßnahmen für Frauen und Kinder entwickeln.



    Frau Luuk
    Zweitens. Jedes Programm zur Flüchtlingshilfe muß vorsichtig umgesetzt werden, um das komplizierte Netz von Mittelsmännern und die Strukturen der Selbsthilfe nutzen zu können.
    Drittens. Flüchtlingshilfe müssen wir als Programme der Entwicklungspolitik definieren. Das gilt sowohl in Afghanistan wie für Iran und Pakistan.
    Wir reden seit Jahren von einer Regionalisierung in der Flüchtlings- und Asylpolitik. Mit der neuen Situation um Afghanistan haben wir eine Möglichkeit, etwas Konkretes zu tun. Wir haben am 27. Januar beschlossen, Entwicklungspolitik und Flüchtlingspolitik stärker aneinander zu koppeln. Nutzen wir diese Erkenntnis, und beginnen wir mit diesem Ansatz!

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der GRÜNEN, der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Frau Dr. AdamSchwaetzer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Irmgard Adam-Schwaetzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Entwicklung in Afghanistan ist in eine für den Frieden in diesem Land entscheidende Phase getreten. Gestern hat nach allen hier vorliegenden Informationen die Sowjetunion ihre letzten Soldaten aus Afghanistan abgezogen. Sie hat damit die wichtigste Verpflichtung aus dem Genfer Afghanistan-Abkommen vom 14. April 1988 zeitgerecht erfüllt.
    Der Abzug ist die Bestätigung dafür, daß nun auch die Sowjetunion das Selbstbestimmungsrecht Afghanistans anerkennt. Auch ein kleines, blockfreies Land wie Afghanistan muß sein Schicksal, seine Zukunft, seine Innenpolitik und seine Außenpolitik selbst festlegen und gestalten.
    Die neugewonnene Unabhängigkeit ist ein eindrucksvoller Erfolg des unbeugsamen Freiheitswillens der Afghanen. Aber sie haben einen hohen Preis dafür gezahlt: Hunderttausende Tote, etwa 5,5 Millionen Flüchtlinge, unzählige kriegsverletzte Männer, Frauen und Kinder, zerstörte Städte und Dörfer, der Zusammenbruch des Bildungssystems, der Zusammenbruch des Gesundheitssystems, vernachlässigte Felder mit schlimmen Auswirkungen auf die Versorgungslage der Bevölkerung. Der Konflikt in und um Afghanistan hat die größte Flüchtlingsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Unser Mitgefühl gilt allen von diesem Krieg Betroffenen.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Hohe Anerkennung verdienen der Generalsekretär der Vereinten Nationen und sein persönlicher Beauftragter, Diego Cordovez. Sie haben sich mit Beharrlichkeit und Geschick um einen friedlichen Ausgleich bemüht.
    Aber die Aufgabe der Vereinten Nationen in diesem Land ist damit nicht beendet. Der Friede muß erst noch hergestellt werden. Der Wiederaufbau des Landes verlangt größte Anstrengungen. Bei beidem sind die Vereinten Nationen und ihr Generalsekretär jetzt und zukünftig gefordert.

    (V o r s i t z: Vizepräsidentin Renger)

    Pakistan und Iran haben seit Jahren Millionen von afghanischen Flüchtlingen Aufenthalt gewährt und haben damit schwere Lasten auf sich genommen. Es muß ja wohl ihr unmittelbares Interesse sein, darauf hinzuwirken, daß der Frieden in Afghanistan nun auch rasch einkehrt und daß die Situation nicht noch durch weitere Komplikationen, durch eigene Vorstellungen und Ansprüche erschwert wird.
    Vor allem aber hat die sowjetische Führung unter Generalsekretär Gorbatschow jetzt eingesehen, daß nicht Gewalt und Krieg ihre Beziehungen zum Nachbarland bestimmen dürfen. Die Bundesregierung begrüßt das.
    Gerade jetzt aber besteht die Gefahr, daß Afghanistan noch für eine lange Zeit eine blutende Wunde bleibt, wenn die Afghanen selbst nicht Frieden unter sich stiften und entschlossen den Wiederaufbau ihres Landes in Angriff nehmen. Der Verlauf der Schura, also der Volksversammlung der Afghanen, in Rawalpindi in Pakistan läßt allerdings alle Freunde des afghanischen Volkes mehr bangen als hoffen.
    Die Gelegenheit darf nicht vertan werden. Verständigungsbereitschaft ist das Gebot der Stunde. Es darf nicht sein, daß der Krieg jetzt unter den Afghanen fortgesetzt wird.
    Die Bundesregierung sieht daher mit Sorge, daß das Regime in Kabul seinen Machtanspruch mit Waffengewalt verteidigen will. Dies schließt eine friedliche Entwicklung aus. Wer den Frieden will, muß auf den Einsatz von Waffen verzichten. Wer die Macht hat und sie mit Waffengewalt sichern will, kann nicht zum Frieden beitragen.

    (Zustimmung bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Mit ebenso großer Sorge sieht die Bundesregierung die Uneinigkeit unter den Gruppen des Widerstandes, unter den in Peschawar angesiedelten Parteien, den kämpfenden Kriegern in Afghanistan, die Auseinandersetzung zwischen den unterschiedlichen Glaubensrichtungen des Islam, die Anwesenheit arabischer fundamentalistischer Freiwilliger in Afghanistan

    (Duve [SPD]: Hört! Hört!)

    und ihre Auswirkungen auf den inneren Zusammenhalt, aber auch das Ausbluten und die Abwanderung der Intellektuellen in den vergangenen 10 bis 15 Jahren

    (Duve [SPD]: Sehr richtig!) in andere, westeuropäische Länder.

    Die gesamte internationale Gemeinschaft ist jetzt aufgefordert, ihrerseits alle Anstrengungen zu unternehmen, um den Friedensprozeß in Afghanistan einzuleiten und zu fördern. Wir unterstützen den Generalsekretär der Vereinten Nationen. Er hat in den vergangenen Monaten bei der Lösung von Regionalkonflikten bereits viel geleistet, und er wird hier weiter gefordert sein.



    Staatsminister Frau Dr. Adam-Schwaetzer
    Die Afghanen müssen wissen, daß sie auf die Solidarität der internationalen Gemeinschaft zählen können. Die Rückkehr der afghanischen Flüchtlinge und der Wiederaufbau des Landes sind die vorrangigen Aufgaben. Die internationale Gemeinschaft hat sich mit Hilfe der Vereinten Nationen zu diesen Aufgaben bekannt. Unter Leitung ihres Generalsekretärs und des Koordinators für humanitäre und wirtschaftliche Hilfsprogramme für Afghanistan haben die Vereinten Nationen ein umfangreiches humanitäres Hilfs- und Wiederaufbauprogramm erarbeitet. Auf einer Konferenz in New York am 12. Oktober 1988 haben zahlreiche Länder ihre Hilfe zugesagt.
    Die Bundesregierung hat bisher schon ca. 390 Millionen DM für die Versorgung der Flüchtlinge außerhalb Afghanistans aufgebracht. Sie hat darüber hinaus für die Jahre 1988/89 zusätzliche 50 Millionen DM für humanitäre Sofortmaßnahmen im Zusammenhang mit der Rückkehr der Flüchtlinge bereitgestellt. Sie ist auch bereit, zusammen mit unseren Partnern in Europa zum Wiederaufbau Afghanistans substantiell beizutragen, sobald die Verhältnisse in Afghanistan eine geordnete Durchführung von Wiederaufbauprogrammen zulassen, was derzeit noch nicht der Fall ist. Aus früheren Verpflichtungen der Bundesregierung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mit Afghanistan stehen darüber hinaus 106 Millionen DM für Wiederaufbauzwecke zur Verfügung.
    Meine Damen und Herren, alle internationale Hilfe aber muß scheitern, wenn die Afghanen nicht selbst dazu beitragen, eine menschenwürdige Zukunft ihres Landes zu sichern.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)

    Unser Appell geht daher an alle verantwortlichen Afghanen, ihre jetzt wiedererrungene Freiheit zum Wohle ihres Landes zu nutzen. Wir hoffen und wünschen, daß dieser Appell eines Freundes des afghanischen Volkes gehört wird. Wir wollen das, was in unseren Kräften steht, an Hilfe dazu leisten.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)