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ID1111407200

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    Plenarprotokoll 11/114 Bundestag Deutscher Stenographischer Bericht 114. Sitzung Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 11: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung des Vorruhestandsgesetzes (Drucksachen 11/1808, 11/3583, 11/3603, 11/3626) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes und zur Förderung eines gleitenden Übergangs älterer Arbeitnehmer in den Ruhestand (Drucksachen 11/2990, 11/3583, 11/3603, 11/3627) Schemken CDU/CSU 8245 D Schreiner SPD 8248 C Dr. Thomae FDP 8252 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 8255 A Frau Hasselfeldt CDU/CSU 8257 A Heyenn SPD 8259 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA 8261 C Frau Steinhauer SPD 8266 C Grünbeck FDP 8268 D Frau Hillerich GRÜNE 8269 C Louven CDU/CSU 8270 D Hasenfratz SPD 8272 D Scharrenbroich CDU/CSU 8274 C Reimann SPD 8277 A Frau Unruh GRÜNE 8278 D Hinsken CDU/CSU (zur GO) 8279 D Namentliche Abstimmungen 8280A, 8280 B Ergebnisse 8283C, 8285 B Vizepräsident Stücklen 8276 B Tagesordnungspunkt 19: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Künstlersozialversicherungsgesetzes (Drucksachen 11/2964, 11/3609, 11/3629) b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer, Frau Unruh und der Fraktion DIE GRÜNEN zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur finanziellen Sicherung der Künstlersozialversicherung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die mit dem Künstlersozialversicherungsgesetz gewonnenen praktischen Erfahrungen (Drucksachen 11/1174, 11/2979, 11/3609, 11/3629) Frau Weiler SPD 8280D, 8281 D Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU 8280 D Heinrich FDP 8286D Frau Unruh GRÜNE 8287 C Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA 8288 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988 Tagesordnungspunkt 20: a) Beratung des Antrags der SPD: Eingliederung der Aussiedler und Aussiedlerinnen aus Staaten Ost- und Südosteuropas sowie der Übersiedler und Übersiedlerinnen aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 11/3178) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerster (Mainz), Dr. Laufs, Lintner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Lüder, Dr. Hirsch, Richter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Aufnahme und Eingliederung der Aussiedler (Drucksache 11/3455) Dr. Penner SPD 8290 B Gerster (Mainz) CDU/CSU 8291 C Frau Olms GRÜNE 8293 D Lüder FDP 8295 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8297 B Sielaff SPD 8299 C Schulze (Berlin) CDU/CSU 8302 A Frau Hämmerle SPD 8303 C Dr. Wittmann CDU/CSU 8305 A Zusatztagesordnungspunkt 12: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Beschlüssen des EG-Umweltministerrates vom 24./25. November 1988 Schäfer (Offenburg) SPD 8306 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 8307 B Brauer GRÜNE 8308 D Baum FDP 8309 D Lennartz SPD 8310D Schmidbauer CDU/CSU 8311D, 8318 D Frau Dr. Hartenstein SPD 8313 A Dr. Göhner CDU/CSU 8314 B Dr. Knabe GRÜNE 8315 D Dr. Friedrich CDU/CSU 8316 A Antretter SPD 8316D Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 8318A Nächste Sitzung 8319 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 8321* A Anlage 2 Erklärungen der Abgeordneten Dr. Daniels (Bonn), Kolb, Glos, Dr. Unland (alle CDU/ CSU) 8321* B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 8321* D Anlage 4 Aufhebung der Streichung des Zuschusses zur Lebensversicherung der Wehrpflichtigen angesichts deren finanzieller Situation MdlAnfr 43 25.11.88 Drs 11/3561 Frau Adler SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg 8322* A Anlage 5 Reduzierung der Schießübungen der US-Streitkräfte an Sonn- und Feiertagen, z. B. auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr; Rückverlagerung des US-Militärverkehrs von der Straße auf die Schiene, z. B. im Raum Grafenwöhr MdlAnfr 48, 49 25.11.88 Drs 11/3561 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg 8322* B Anlage 6 Unsachgemäße Behandlung der im amerikanischen Munitionsdepot Dülmen-Visbeck gelagerten Waffen- und Munitionsbestände MdlAnfr 50, 51 25.11.88 Drs 11/3561 Dr. Klejdzinski SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg 8322* D Anlage 7 Konsequenzen aus der Reduzierung des spanischen Anteils am Entwicklungsprogramm für den Jäger 90 MdlAnfr 52, 53 25.11.88 Drs 11/3561 Horn SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg 8323* B Anlage 8 Reduzierung des spanischen Anteils am Entwicklungsvorhaben Jäger 90 MdlAnfr 54, 55 25.11.88 Drs 11/3561 Frau Fuchs (Verl) SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg 8323* D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988 8245 114. Sitzung Bonn, den 2. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens** 2. 12. Bindig* 2. 12. Frau Brahmst-Rock 2. 12. Büchner (Speyer)** 2. 12. Buschbom 2. 12. Cronenberg (Arnsberg) 2. 12. Frau Eid 2. 12. Dr. Francke 2. 12. Dr. Glotz 2. 12. Graf 2. 12. Grünbeck 2. 12. Haar 2. 12. Dr. Hauff 2. 12. Ibrügger 2. 12. Dr. Jenninger 2. 12. Jungmann 2. 12. Dr. Kohl 2. 12. Kolb 2. 12. Koschnick 2. 12. Dr. Kreile 2. 12. Frau Krieger 2. 12. Kreuzeder 2. 12. Leidinger 2. 12. Dr. Mahlo 2. 12. Dr. Mechtersheimer 2. 12. Möllemann 2. 12. Niegel* 2. 12. Dr. Pick 2. 12. Rappe (Hildesheim) 2. 12. Reuschenbach 2. 12. Ruf 2. 12. Schäfer (Offenburg) 2. 12. Dr. Scheer 2. 12. Scherrer 2. 12. Schmitz (Baesweiler) 2. 12. Tietjen 2. 12. Toetemeyer 2. 12. Frau Trenz 2. 12. Verheugen 2. 12. Dr. Vogel 2. 12. Weisskirchen (Wiesloch) 2. 12. Frau Weyel 2. 12. Zeitler 2. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hans Daniels (Bonn) (CDU/CSU) Ich versichere, daß ich an den namentlichen Abstimmungen zur Schlußabstimmung des Gesetzent- Anlagen zum Stenographischen Bericht wurfs der Fraktion der CDU/CSU zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes und zur Förderung eines gleitenden Übergangs älterer Arbeitnehmer in den Ruhestand auf Drucksachen 11/2990, 11/3583 und 11/3603 mit Ja und zu dem Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 11/3601 mit Nein gestimmt habe. Mir ist unerklärlich, warum meine Abstimmungskarten nicht auffindbar sind. Erklärung des Abgeordneten Elmar Kolb (CDU/CSU) Ich versichere, daß ich an der dritten namentlichen Abstimmung (zu Drucksache 3375) in der 109. Sitzung am 23. November 1988 teilgenommen und mit Nein gestimmt habe. Mir ist unerklärlich, warum meine Abstimmungskarte nicht auffindbar ist. Erklärung des Abgeordneten Michael Glos (CDU/CSU) Ich versichere, daß ich an der Schlußabstimmung des Gesundheits-Reformgesetzes teilgenommen und mit Ja gestimmt habe. Mir ist nicht erklärlich, warum meine Abstimmungskarte nicht auffindbar ist. Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Josef Unland (CDU/CSU) Ich versichere, daß ich an der vierten namentlichen Abstimmung (zu Drucksache 11/3374) in der 108. Sitzung am 22. November 1988 teilgenommen und mit Nein gestimmt habe. Mir ist unerklärlich, warum meine Abstimmungskarte nicht auffindbar ist. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Petitionsausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Drucksache 11/2485 Der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Drucksache 11/2266 Nr. 2.11-2.20 Drucksache 11/2350 Nr. 2.2-2.8, 2.10 Drucksache 11/2465 Nr. 2.13-2.19 Drucksache 11/2580 Nr. 26-35, 37, 38 Drucksache 11/2841 Nr. 3, 4, 6-8 8322* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988 Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage der Abgeordneten Frau Adler (SPD) (Drucksache 11/3561 Frage 43) : Ist die Bundesregierung vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Wehrpflichtigen bereit, die Streichung des Zuschusses zur Lebensversicherung für Soldaten laut Schnellbrief des Bundesministeriums der Verteidigung S II/3, Abteilung 23.1203, vom 31. August 1988 rückgängig zu machen? Mit dem Schnellbrief des Bundesministers der Verteidigung vom 31. August 1988 wurde nicht die Streichung des Zuschusses zur Lebensversicherung für Soldaten nach dem Arbeitsplatzschutzgesetz angeordnet. Nach dem Arbeitsplatzschutzgesetz werden Beiträge für zusätzliche Alters- und Hinterbliebenenversorgungen für die Zeit des Wehrdienstes erstattet. Darunter wurden unter Berücksichtigung von § 10 EStG bisher auch Kapitalversicherungen miteingeschlossen, deren Versicherungsvertrag für die Dauer von mindestens 12 Jahren abgeschlossen war. Nach einer rechtskräftigen Entscheidung des OVG Münster vom 21. April 1988 entspricht diese Auslegungspraxis nicht dem Sinn und Zweck des Gesetzes. Aufgrund der rechtskräftigen Entscheidung des OVG Münster wurde mit dem erwähnten Schnellbrief angeordnet, daß Beiträge zu Lebensversicherungen nur noch dann zu erstatten sind, wenn die Auszahlung der Versicherungssumme im Erlebensfall an den Versicherungsnehmer in der Regel nicht vor Vollendung des 60. Lebensjahres vereinbart ist. Es wurde jedoch auch angeordnet, daß solche Wehrpflichtige, deren Verträge diese Voraussetzungen nicht erfüllen, innerhalb einer Übergangszeit von drei Monaten ihre Verträge umstellen können und dann die Beiträge im bisherigen Umfang erstattet erhalten. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/3561 Fragen 48 und 49): Wird die Bundesregierung mit den US-Streitkräften ähnlich wie beim Fluglärm auch in bezug auf den Schießlärm z. B. am Truppenübungsplatz Grafenwöhr über eine Lärmpause an Sonn- und Feiertagen sprechen, und welche Initiativen sind in dieser Richtung bisher entfaltet worden? Welches Ergebnis hatten die Gespräche mit der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika über die Rückverlagerung des Militärverkehrs von der Straße auf die Schiene, und bis wann ist mit positiven Konsequenzen, z. B. im Raum Grafenwöhr, zu rechnen? Zu Frage 48: Die Bundesregierung verhandelt unter anderem in einer deutsch-amerikanischen Koordinierungsgruppe auf Staatssekretärsebene mit dem Ziel, daß sich die hier stationierten US-Streitkräfte den Schießzeitenregelungen der Bundeswehr annähern, soweit dies möglich und mit dem militärischen Zweck ihrer Präsenz in der Bundesrepublik vereinbar ist. Die Vorstellungen beider Seiten decken sich nicht ganz. Bei den US-Streitkräften besteht aber der Wille, die Belastungen durch ihre militärischen Aktivitäten zu vermindern. Daneben steht die Bundesregierung auch im Einzelfall, z. B. Grafenwöhr, im Gespräch über Schießzeitenbeschränkungen. Die Frage wurde zuletzt im deutsch-amerikanischen Liegenschaftsausschuß am 10. November 1988 angesprochen. Zu Frage 49: Grundsätzlich stehen die amerikanischen Streitkräfte der Durchführung militärischer Schwertransporte mit der Eisenbahn aufgeschlossen gegenüber. Allein einschneidende Kürzungen der bisher für Transporte durch Dritte zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel haben die amerikanischen Streitkräfte verstärkt zu Straßentransporten gezwungen. Die Gespräche in dieser Angelegenheit mit der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika sind noch nicht abgeschlossen. Im militärischen Bereich wird diese Thematik auf der Expertenebene im deutschamerikanischen Mobility Coordinating Commitee, einem Fachausschuß, der sich mit grundsätzlichen Fragen zur Durchführung der Militärverkehre befaßt, weiter behandelt. Derzeitig kann daher noch keine Aussage gemacht werden, bis wann mit positiven Konsequenzen, z. B. im Raum Grafenwöhr, gerechnet werden kann. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Klejdzinski (SPD) (Drucksache 11/ 3561 Fragen 50 und 51) Ist die Bundesregierung unter dem Aspekt der Sicherheit der Zivilbevölkerung vor Giftgas-Katastrophen rechtlich und tatsächlich in der Lage, Einfluß auf die Anzahl und die Gattung der im amerikanisch genutzten Munitionslager Dülmen-Visbeck gelagerten Waffen und Munitionsbestände zu nehmen? Wie beurteilt die Bundesregierung die Tatsache, daß im amerikanischen Teil des Munitionsdepots in Dülmen-Visbeck offenbar Munition gelagert wird, die — wie kürzlich geschehen — bei geringer unsachgemäßer Behandlung beschädigt werden kann und dann den Verdacht des Austritts stark ätzender Säuredämpfe hervorruft? Zu Frage 50: Die amerikanischen Streitkräfte sind hinsichtlich der Lagerung von Waffen und Munition in den von ihnen genutzten Munitionslagern grundsätzlich gem. Art. II des NATO-Truppenstatuts (NTS) an das einschlägige deutsche Recht gebunden. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988 8323* Gem. Art. 45 des Zusatzabkommens zum NATO-Truppenstatut (ZA/NTS) können die verbündeten Gaststreitkräfte innerhalb der ihnen zur ausschließlichen Benutzung überlassenen Liegenschaften die zur befriedigenden Erfüllung ihrer Verteidigungspflichten erforderlichen Maßnahmen treffen. Hierbei können sie innerhalb der Liegenschaften auf den Gebieten der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ihre eigenen Vorschriften anwenden. Dieses Recht steht allerdings unter dem Vorbehalt, daß diese eigenen Vorschriften gleichwertige oder höhere Anforderungen stellen als das deutsche Recht. Die ausländischen Streitkräfte sind danach gehalten, auf die Einhaltung der nach dem deutschen Recht geforderten Sicherheitsstandards zu achten. Die deutschen Behörden nehmen auf die Einhaltung dieser Standards im Wege der Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Entsendestaaten Einfluß, wie dies im Artikel 53 Abs. 4 ZA/NTS und in den Absätzen 5-7 des Unterzeichnungsprotokolls zu Art. 53 des Zusatzabkommens vorgesehen ist. Im übrigen ist die Bundesregierung im Rahmen der Konsultationen zur Operationsführung in der NATO an den Entscheidungen über die erforderliche Ausrüstung mit und Dislozierung von Waffen und Munition im Bündnis beteiligt und nimmt insoweit auch Einfluß auf die Anzahl und Art der in der Bundesrepublik Deutschland gelagerten Waffen- und Munitionsbestände. Im übrigen war bei dem Zwischenfall im Munitionsdepot Dülmen die Zivilbevölkerung nicht betroffen, und es handelte sich auch nicht — wie die Frage nahelegt — um eine „Giftgaskatastrophe". Durch ein Versehen war lediglich ein Gerät zur Erzeugung von künstlichem Nebel ausgelöst worden, irgendwelche Waffen- oder Munitionsbestände waren an diesem Zwischenfall nicht beteiligt. Zu Frage 51: Im Munitionsdepot Dülmen-Visbeck ist keine Munition gelagert, die bei geringer unsachgemäßer Behandlung beschädigt werden kann und dann den Verdacht des Austritts stark ätzender Säuredämpfe hervorruft. Wie bereits in der Antwort auf die vorhergehende Frage erwähnt, wurde bei dem Vorkommnis in Dülmen bei Wartungsarbeiten versehentlich ein Gerät ausgelöst, das künstlichen Nebel erzeugt. Die nach dem Zwischenfall kurzfristig durchgeführte Absperrung sowie der Einsatz eines Meßtrupps der Feuerwehr geschah aus Vorsorgegründen, um jegliche Gefährdung und Behinderung der Zivilbevölkerung ausschließen zu können. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Horn (SPD) (Drucksache 11/3561 Fragen 52 und 53): Welche — aus dem MoU hervorgehenden — juristischen und finanziellen Konsequenzen ergeben sich für Spanien für den Fall, daß es sich später zu einer Reduzierung seines Anteils am Entwicklungsprogramm EFA auf einen Betrag entsprechend der in seinem Land ausgeführten Arbeiten entscheiden würde? Welche Vorkehrungen hat die Bundesregierung getroffen für den Fall, daß Spanien seine finanzielle Beteiligung an der Entwicklungsphase oder an späteren Phasen des Projekts EFA reduziert, weil Spaniens finanzielle Möglichkeiten überschritten werden? Zu Frage 52: Die Regierungsvereinbarung (MoU 3) für die Entwicklungsphase des EFA sieht vor, daß jeder Teilnehmerstaat die Arbeiten der eigenen Industrie finanziert. Unteraufträge unterhalb der 2. Ebene sowie die Lieferung von Rohmaterial werden dem Anteil der bestellenden Firma zugerechnet, unabhängig in welchem Land diese Leistung erbracht wird. Es ergeben sich somit keine besonderen juristischen und finanziellen Konsequenzen, wenn sich Spanien für einen Betrag entsprechend den in seinem Land ausgeführten Arbeiten entscheidet, weil dies der bereits vereinbarten Regel entspricht. Zu Frage 53: Spanien hat sich mit der abgeschlossenen Regierungsvereinbarung verpflichtet, in der Entwicklungsphase des EFA einen Anteil der Arbeiten und der Kosten in Höhe von 13 % zu übernehmen. Die Arbeiten der Industrie sind in diesem Verhältnis aufgeteilt. Eine Reduktion der vereinbarten finanziellen Beteiligung wäre ein Teilrücktritt. Die Regierungsvereinbarungen enthalten klare Regeln für den Rücktritt oder den teilweisen Rücktritt. Sie sehen vor, daß die ausscheidende Nation alle Kosten, die aufgrund des Ausscheidens entstehen, zu tragen hat. Die Kostenbeteiligungspflicht kann bis zur Höhe der Gesamtverpflichtung für die Entwicklungsphase reichen. Allerdings haben die Nationen auch eine Schadensbegrenzungspflicht. Die Bundesrepublik Deutschland ist nicht verpflichtet, in einem solchen Fall einen erhöhten Anteil zu übernehmen. Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, daß Spanien seinen Anteil reduzieren will. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen der Abgeordneten Frau Fuchs (Verl) (SPD) (Drucksache 11/3561 Fragen 54 und 55): Treffen Presseberichte (DER SPIEGEL, 14. November 1988) zu, wonach die Teilnehmerstaaten des Projekts „Jäger 90" eine Zusatzvereinbarung abgeschlossen haben, die es Spanien erlaubt, seine Beteiligung von 13 v. H. am Entwicklungsvorhaben „Jäger 90" zu reduzieren, und wenn ja, wann wird die Bundesregierung diese Zusatzvereinbarung dem Parlament und seinen zuständigen Fachausschüssen vorlegen? 8324* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988 Kann die Bundesregierung garantieren, daß Spanien seinen Anteil von 13 v. H. am Entwicklungsvorhaben „Jäger 90" aufrechterhält? Zu Frage 54: Die Regierungsvereinbarung für die Entwicklung des EFA hat dem Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages vorgelegen und ist von diesem am 4. Mai 1988 gebilligt worden. Sie enthält die Verpflichtungssummen der Teilnehmerstaaten sowie die notwendigen Vereinbarungen über die industrielle Arbeitsaufteilung. Diese Regierungsvereinbarung ist durch Spanien am 9. November 1988 in unverändertem Wortlaut unterzeichnet worden. Die Vereinbarung sieht vor, daß die prozentuale Arbeitsaufteilung (,,Workshare") in jedem der 5 Teilbereiche der Entwicklung eingehalten wird. Während für das Flugzeug und das Triebwerk die Arbeiten entsprechend aufgeteilt sind, könnten im Verlauf der Geräteauswahl, die im Wettbewerb durchgeführt wird, Ungleichgewichte entstehen. Die Regierungsvereinbarung läßt deshalb die Möglichkeit zu, daß die beteiligten Regierungen im Falle entstehender Ungleichgewichte durch geeignete Maßnahmen die Einhaltung der Aufteilung sicherstellen. Der angesprochene Sideletter regelt in diesem Rahmen Einzelheiten für den möglichen Fall, daß Spanien in einem Bereich der Entwicklung seinen Anteil nicht ausfüllen kann, und zwar in erster Linie durch Ausgleich innerhalb der Entwicklungsphase. Für den Fall, daß die spanische Industrie wegen mangelnder industrieller Kapazität in speziellen Bereichen dem spanischen Anteil zuzurechnende Unteraufträge an die Industrie der Partnerländer vergibt, sind die Partner Spaniens bereit, im EFA Programm oder auch außerhalb gleichwertige Aufträge an die spanische Industrie zum Arbeitsausgleich zu vergeben. Die Nebenabsprache dient damit also nicht dem Zweck, Spanien zu gestatten, seinen Anteil beliebig abzusenken, sondern sie soll im Gegenteil es Spanien erleichtern, seinen Arbeitsanteil auszufüllen, ohne daß damit ein Nachteil für die Partner Spaniens entsteht. In der Nebenabsprache wird ausdrücklich festgestellt, daß die Regierungsvereinbarung nicht geändert wird. Damit wird eine Erhöhung der Kostenverpflichtung der Bundesrepublik Deutschland in der Entwicklung ausgeschlossen. Der Bundesminister der Verteidigung ist selbstverständlich bereit, das Dokument zur Information vorzulegen. Zu Frage 55: Die Bundesregierung hat keinen Anlaß für die Annahme, daß Spanien seiner mit der Regierungsvereinbarung eingegangenen Verpflichtung nicht nachkommt. Es ist nicht üblich, Regierungsvereinbarungen durch zusätzliche Garantien abzusichern.
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    Rede von Klaus Hasenfratz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In den vergangenen Wochen ist mir klar geworden, daß Herr Blüm nicht bei den Pfadfindern gewesen sein kann. Sonst würde er nicht ständig nach dem Motto handeln: Jede Woche eine Untat.

    (Günther [CDU/CSU]: Das paßt doch nicht!)

    Letzte Woche war es die Gesundheitsreform, gestern war es die Betriebsverfassung,

    (Frau Olms [GRÜNE]: Diese Woche sind es zwei!)

    heute ist es die 9. AFG-Novelle. Und so wollen Sie weitermachen.
    Sie haben es immerhin geschafft, als Hauptverantwortlicher des sozialen Abbruchunternehmens sich die letzten Sympathien im Land zu verscherzen, sofern überhaupt welche vorhanden waren.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir Sozialdemokraten stellen fest — und nicht nur die Sozialdemokraten; das haben auch alle Sachverständigen bestätigt — : Diese 9. AFG-Novelle wird bewußt zusätzlich Arbeitslosigkeit provozieren.
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988 8273
    Hasenfratz
    Meine Damen und Herren von der Regierungskoalition, Sie betreiben mit Ihrer Politik eine endgültige Abkehr von den Ansätzen einer aktiven Arbeitsmarktpolitik. Wie Sie mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern umgehen, ist erschreckend. Wenn Sie jetzt weiter kürzen, werden Sie immer mehr Menschen in Armut und Hoffnungslosigkeit treiben.
    Wir Sozialdemokraten ignorieren — im Gegensatz zu Ihnen — nicht, daß die Zahl der Sozialhilfeempfänger immer weiter steigt. In meinem Wahlkreis in Bochum zum Beispiel leben heute schon 30 000 Menschen von der Sozialhilfe. Bei Fortsetzung Ihrer Politik werden es schon im nächsten Jahr einige tausend mehr sein. Jeder 10. Einwohner der Stadt darf sich dann auf den Weg ins Sozialamt machen. Und Sie fördern dies mit Ihren sogenannten Reformen.
    So gefährden Sie beispielsweise das Förderinstrument der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeit könnten es demnächst allein 30 000 AB-Plätze weniger sein. Andere Schätzungen signalisieren sogar eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 50 000 durch die Kürzungen bei den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Daran ändert sich im übrigen auch nichts, wenn Sie die hunderprozentige Förderung der Personalkosten von 10 To auf 15 % anheben. Mit dieser ach so großzügigen Änderung zeigen Sie wieder einmal deutlich, wie hoch Sie öffentliche Anhörungen einschätzen.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie schaffen es, kaltlächelnd alle Warnungen von kompetenten Institutionen wie den Wohlfahrtsverbänden, den Kirchen und auch den Kommunen in den Wind zu schlagen.
    Die regionalen Arbeitsmarktentwicklungen laufen seit 1983 immer mehr auseinander. Im ifo-Schnelldienst Nr. 17/88 ist zu lesen:
    Ab 1983 zeigen sich gegenläufige regionale Entwicklungstendenzen. (...) In den altindustrialisierten Regionen erweist sich die hohe Arbeitslosigkeit als besonders problematisch. Fast 40 der Arbeitslosen sind Dauerarbeitslose.
    Um es deutlich zu machen: Dies sind 800 000 Menschen ohne Hoffnung!
    Die Länder Nordrhein-Westfalen, Saarland, Niedersachsen und die Stadtstaaten Hamburg und Bremen sind besonders benachteiligt. Das weist eine Studie des IAB detailliert aus. Durch die Altlasten wird vom IAB eine weitere Verschlechterung in diesen Regionen erwartet. Die Kürzung der ABM-Förderung wird gerade hier drastisch verschärft.

    (Dreßler [SPD]: Leider wahr!)

    Wir Sozialdemokraten haben die Koalition, ganz besonders die CDU/CSU-Fraktion, wiederholt aufgefordert, bei der Verteilung der Strukturfondsmittel endlich parteipolitische Interessen zurückzustellen.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie haben sich auch in diesem Punkt wiederum als nicht lernfähig gezeigt.
    Jedem von uns muß doch klar sein — dafür braucht man kein Experte zu sein — : Die Inhaber vieler ABM-Stellen werden bald wieder als passive Bezieher von
    Leistungen in den Statistiken der Arbeitsämter auftauchen. Das heißt, mit der Verabschiedung dieser Änderung des AFG geht es um die Verwaltung statt um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
    Besondere Probleme wird es in Nordrhein-Westfalen geben. Sozialminister Heinemann hat deutlich gemacht: Die Absenkung der ABM-Förderung bringt kommunale und freigemeinnützige Träger, bringt Beschäftigungsprojekte in sozialen Diensten, im Umwelt- und Naturschutz in allergrößte Bedrängnis. Ich frage Sie: Wie sollen denn die freigemeinnützigen Träger 75 Millionen DM an Zuschüssen ersetzen?
    Auch die 100-Prozent-Personalkostenförderung bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ist keine Vollförderung. Schon jetzt muß ein ABM-Träger einen eigenen Kostenanteil von ca. 8 000 DM je geförderten Arbeitnehmer selbst tragen; denn die Sach-, Verwaltungs- und Betreuungskosten werden nicht ersetzt. Eine Erhöhung des Eigenkostenanteils ist von den finanzschwachen Kommunen, von den Wohlfahrtsverbänden und den Selbsthilfegruppen nicht aufzubringen. Zahlreiche Beschäftigungsprojekte für Langzeitarbeitslose bzw. für Arbeitslose mit gesundheitlichen und psychischen Beeinträchtigungen müssen zwangsläufig kaputtgehen.
    Die Kürzung bei ABM ist zudem arbeitsmarktpolitisch absolut widersinnig.

    (Dreßler [SPD]: Sehr richtig!)

    Darauf haben nicht nur die Gewerkschaften beim Anhörungsverfahren ausdrücklich hingewiesen. Während vor allem in benachteiligten Regionen notwendige Hilfen für besonders Benachteiligte eingeschränkt werden, tritt eine finanzielle Entlastung der Bundesanstalt für Arbeit kaum ein, da sie künftig an Stelle der gekürzten ABM-Mittel mehr Geld für die Arbeitslosenunterstützung ausgeben muß. Die vorgesehene Kürzung der Fördersätze führt dazu, daß die Förderung gerade in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit zurückgefahren wird. Ist das politisch gewollt? Ich meine: Ja!
    Auch die Bundesanstalt für Arbeit hat bestätigt: Die ABM-Kürzung wird sich vor allem in Arbeitsamtsbezirken mit besonders hoher Arbeitslosigkeit ungünstig auf das Niveau der ABM-Beschäftigten auswirken. Mit Sicherheit sei davon auszugehen, daß die Zahl der Beschäftigten in strukturschwachen Gebieten, in denen eine ABM-Beschäftigung die einzige Alternative zur Arbeitslosigkeit ist, deutlich abnehmen wird. Auch Sie von den Koalitionsfraktionen haben das doch gehört. Warum machen Sie es trotzdem?

    (Zuruf von der SPD: Aus Gehässigkeit!)

    Das Kommissariat der Deutschen Bischöfe hat erklärt:
    Auf Grund der Kürzungsmaßnahmen werden sich die gemeinnützigen, kirchlichen und die verbandlichen Träger zurückziehen müssen. Strukturen von Beschäftigung, Beratung und Betreuung, die von den Trägern mühsam aufgebaut wurden, drohen kurzfristig zusammenzubrechen.
    8274 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988
    Hasenfratz
    Es ist auch damit zu rechnen, daß Ausbildungskräfte bei den Trägern entlassen werden.
    Die Evangelische Kirche in Deutschland hat gesagt:
    Es ist schwer zu verstehen, daß in einer Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs
    — das sind ja immer Ihre Worte —
    und einer über Erwarten guten Haushaltslage an einer so empfindlichen Stelle und in einer solchen Größenordnung Kürzungen vorgenommen werden sollen.

    (Beifall bei der SPD)

    Der Umgang mit unseren arbeitslosen Mitmenschen ist auch ein Prüfstein unserer sozialen Gesinnung.
    Aber offenbar interessieren Sie nicht einmal die Hilferufe der katholischen und der evangelischen Kirche.

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Ja, wo bleibt denn da Ihr christliches Gewissen? Von Ihrem sozialen Gewissen möchte ich erst gar nicht sprechen.

    (Zustimmung bei der SPD — Dr. Friedmann [CDU/CSU]: Sie wissen doch gar nicht, was Christentum ist! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich stelle fest: Sie von der Koalition haben von dem Kürzungsvolumen nicht eine Mark zurückgenommen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Sie nehmen ja Fremdwörter in den Mund, Herr Hasenfratz!)

    — Für diese hilfreichen Zwischenrufe, Herr Feilcke, bin ich immer sehr dankbar. —

    (Feilcke [CDU/CSU]: Genau!)

    Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen ein konkretes Beispiel aus meinem Wahlkreis nennen und Ihnen damit verdeutlichen, was Sie mit Ihrer Novelle anrichten. Da gibt es eine Initiative zur Förderung ausländischer Kinder, die für ihre vorbildliche Arbeit von allen Seiten Lob bekommt. Bei einer Kürzung der ABM, wie Sie sie planen, müßte diese Initiative jährlich rund 120 000 DM selbst aufbringen.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU] : Wir sind hier nicht im Kreistag!)

    Ich frage Sie: Von was bitte? Die Initiative ist heute schon auf Spenden angewiesen. Sie schaffen es jedenfalls mit Ihrer Novelle, das Ende dieser erfolgreichen Sozialarbeit in Aussicht zu stellen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Sie könnten ja was aus Gewerkschaftssekretärsbezügen bezahlen!)

    Die Geschäftsführerin des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Bochum spricht vom Prinzip Hoffnungslosigkeit. Ich kann mich ihr nur anschließen.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Da wird sie sich aber freuen!)

    Herr Minister Blüm, Ihre gezielt gegen NordrheinWestfalen gerichteten Kürzungen

    (Dr. Blüm [CDU/CSU]: Was heißt denn „gezielt"? Die bekommen mehr Geld als jedes andere Land! Da seht ihr alt aus, Jungs! — Andres [SPD]: Wer alt aussieht, das werden wir mal abwarten! — Weitere Zurufe von der SPD)

    werden wir nicht in Vergessenheit geraten lassen. Dafür werden wir sorgen!
    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Scharrenbroich.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heribert Scharrenbroich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eben waren einige Sozialdemokraten nicht bereit, dem Bundesarbeitsminister zuzuhören.

    (Kuhlwein [SPD]: Doch, sehr wohl!)

    Die Frau Kollegin Fuchs war wenigstens so ehrlich und ist deswegen, um das auch zu dokumentieren, hinausgegangen. Aber Herr Kollege Hasenfratz, bei Ihnen habe ich den Eindruck, Sie sind zwar hier geblieben, aber Sie haben trotzdem nicht zugehört oder wollten jedenfalls nicht zur Kenntnis nehmen, was die Wirklichkeit ist. Sonst hätten Sie diese Rede eben nicht halten können.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Hasenfratz [SPD]: Ich brauche keinen Mathematikunterricht vom Minister Blüm! Daß 4 mehr als 2 ist, weiß ich auch so!)

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen

    (Andres [SPD]: Das mit dem „lieb" weisen wir zurück!)

    — ich meinte die von meiner Fraktion, wenn Sie gestatten — , es ist selbstverständlich, daß Sparmaßnahmen keine Jubelchöre wecken. Es ist auch richtig, daß die Opposition auf jeden Fall versucht, sie zu kritisieren. Aber um in der Öffentlichkeit glaubwürdig zu bleiben, muß sie das im richtigen Verhältnis tun. Sie muß erkennen und nach wie vor zugeben — ich wiederhole das — , daß wir für die Arbeitsförderungsmaßnahmen auch 1989 das Doppelte von dem ausgeben, was die sozialliberale Koalition 1982 ausgegeben hat,

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Blüm [CDU/ CSU]: 20 % mehr! — Kuhlwein [SPD]: Sie haben doch auch viel mehr Arbeitslose!)

    daß wir die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nach wie vor vervierfachen. Ich will gar nicht leugnen, daß es für einige Einzelfälle durchaus Schwierigkeiten geben wird, wenn dies nicht kompensiert wird. Aber es kann kompensiert werden. Natürlich können die Länder den Selbsthilfegruppen und den Selbsthilfeinstitutionen helfen, indem denen ein Zuschuß gezahlt wird.

    (Schreiner [SPD]: Sie können auch einen Tannenbaum verkaufen!)

    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 114. Sitzung. Bonn, Freitag, den 2. Dezember 1988 8275
    Scharrenbroich
    Natürlich können die katholische wie die evangelischen Kirchen ihren Werken,

    (Frau Olms [GRÜNE]: Jetzt ist die Kirche dafür zuständig!)

    dem Diakonischen Werk und der Caritas, helfen und einen Zuschuß zahlen,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    so daß beide Institute die gleichen Maßnahmen durchführen können.
    Wir haben diese Diskussion schon öfter gehabt, auch beim Thema Kirchensteuer. Da reagieren die Kirchen genauso wie jeder andere Subventionsempfänger

    (Sielaff [SPD]: Ja, wenn sie helfen sollen! — Schreiner [SPD]: Jetzt sind Sie auch schon gegen Kirchen!)

    und wollen nicht, daß aus ihrer Kasse etwas zugezahlt werden soll. Das muß ich hier deutlich kritisieren. Sie sollten ihrer Caritas auch sagen, daß mit den Mitteln, die die Bundesanstalt für Arbeit oder die Bundesregierung zur Verfügung stellt, schon sehr viel Gutes getan und den Menschen geholfen werden konnte. Das wird verleugnet.

    (Abg. Schreiner [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    Es geht auch bei der Kirche allzusehr um Kasse, und das bedaure ich sehr.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP — Andres [SPD]: Gehören Sie der FDP an, Herr Scharrenbroich?)