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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/113 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 113. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Hoffmann (Soltau) 8093 A Erweiterung der Tagesordnung 8093 A Begrüßung des Botschafters der Französischen Republik, Boidevaix sowie des Koordinators für die deutsch-französische Zusammenarbeit, Dr. Barzel 8140 D Tagesordnungspunkt 3: Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland Dr. Kohl, Bundeskanzler 8094 A Dr. Vogel SPD 8100 A Lintner CDU/CSU 8103 D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 8106D Hoppe FDP 8109 A Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 8110 C Büchler (Hof) SPD 8112 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 8116 C Heimann SPD 8118 D Werner (Ulm) CDU/CSU 8121 C Frau Hensel GRÜNE 8124 A Ronneburger FDP 8126 C Hiller (Lübeck) SPD 8128 C Dr. Czaja CDU/CSU 8130 D Frau Terborg SPD 8133 A Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte (Drucksache 11/3253) b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 681 05 — Haushaltsjahr 1988 (Drucksache 11/3173) c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 14 05 Titel 525 21 — Aus- und Fortbildung, Umschulung (Drucksache 11/3193) d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 646 02 — Erstattung der Aufwendungen für die Krankenhilfe an Heimkehrer und durch Gesetz gleichgestellte Personengruppen (Drucksache 11/3268) 8135 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Abgeordneten Carstensen (Nordstrand), Eigen und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Richter, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Seefischereigesetzes (Drucksache 11/3596) 8135 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München, Dachauer Straße, gemäß § 64 Abs. 2 BHO (Drucksache 11/3567) 8135 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Conradi, Müntefering, Erler, Großmann, Menzel, Dr. Niese, Oesinghaus, Reschke, Scherrer, Tietjen, Weiermann, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Weiterentwicklung und Verbesserung der nach 1950 erbauten Großsiedlungen (Drucksache 11/2241) 8135 C Tagesordnungspunkt 5: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Kuwait zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehungen (Drucksachen 11/2553, 11/3559) 8135D Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 23. November 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Venezuela zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Unternehmen der Luftfahrt und der Seeschiffahrt (Drucksachen 11/3091, 11/ 3600) 8136A Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Schaffung eines Vorrechts für Umlagen auf die Erzeugung von Kohle und Stahl (EGKS- UmVG) (Drucksachen 11/353, 11/3197) 8136 A Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fischwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 11/2852, 11/3252) . . . 8136B Zusatztagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Drucksachen 11/2688, 11/3566) 8136B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Wahlkreiskommission für die 11. Wahlperiode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 Bundeswahlgesetz (Drucksachen 11/2870, 11/3170) . 8136B Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 14 02 Titel 698 01 — Abgeltung von Schadensersatzansprüchen Dritter (Drucksachen 11/3051, 11/3296) 8136 C Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 89 zu Petitionen (Drucksache 11/3467) 8136 C Tagesordnungspunkt 11: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Protokollen vom 22. Januar 1988 zum Vertrag vom 22. Januar 1963 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit (Drucksachen 11/3258, 11/3265, 11/3410, 11/3610, 11/3611) Dr. Dregger CDU/CSU 8137 D Voigt (Frankfurt) SPD 8140 D Dr. Feldmann FDP 8143 D Dr. Mechtersheimer GRÜNE 8145 B Genscher, Bundesminister AA 8147 A Dr. Wieczorek SPD 8148 D Lamers CDU/CSU 8150 C Ebermann GRÜNE 8152 A Dr. Ehmke (Bonn) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8152D Dr. Stercken CDU/CSU 8154 A Namentliche Abstimmung 8154 C Ergebnis 8158 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/14, 11/3608) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, über Sprecherausschüsse der leitenden Angestellten und zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/2503, 11/3604, 11/3618, 11/3624) Scharrenbroich CDU/CSU 8155 B Andres SPD 8160 B Heinrich FDP 8164 A Hoss GRÜNE 8166 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 III Dr. Blüm, Bundesminister BMA 8168 C Urbaniak SPD 8172B Dr. Warrikoff CDU/CSU 8173 D Stratmann GRÜNE 8176D Peter (Kassel) SPD 8178A Frau Unruh GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 8179C Dr. Warrikoff CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 8179D Dreßler SPD (Erklärung nach § 31 GO) . 8180A Namentliche Abstimmung 8180 D Ergebnis 8181 B Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Fuchs (Verl), Dr. Böhme (Unna), Erler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Rücktritt der Bundesrepublik Deutschland von dem Entwicklungsvorhaben „Europäisches Jagdflugzeug/ Jagdflugzeug 90" (Drucksache 11/3018) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausscheiden der Bundesrepublik Deutschland aus dem Entwicklungsvorhaben Jagdflugzeug 90 (Drucksache 11/3592) Frau Fuchs (Verl) SPD 8183B Francke (Hamburg) CDU/CSU 8186B Frau Schilling GRÜNE 8187D Ronneburger FDP 8189 B Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . . 8191A Ronneburger FDP (Erklärung nach § 30 GO) 8192 C Horn SPD (Erklärung nach § 30 GO) . . . 8193 A Vizepräsident Westphal 8187D, 8189B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 88 zu Petitionen (Drucksache 11/3291) Dr. Emmerlich SPD 8193 C Jung (Limburg) CDU/CSU 8194 A Häfner GRÜNE 8195 A Frau Dr. Segall FDP 8195 D Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Wiederkehrerlaubnis für in der Bundesrepublik Deutschland aufgewachsene Ausländer (Drucksache 11/ 1931) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Bundesausländergesetz (Drucksache 11/2598) Schröer (Mülheim) SPD 8197 B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 8198D Frau Olms GRÜNE 8200 A Dr. Hirsch FDP 8201 A Wartenberg (Berlin) SPD 8202 B Dr. Kappes CDU/CSU 8204 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ursachen, Prävention und Behandlung der Unfruchtbarkeit, Entwicklung und Auswirkungen von Fortpflanzungstechniken und Embryonenforschung (Drucksachen 11/747, 11/2238) Frau Schmidt-Bott GRÜNE 8206 A Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 8207 C Frau Becker-Inglau SPD 8208 C Frau Würfel FDP 8209 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMA . . . 8211B Tagesordnungspunkt 16: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verhalten der Bundesregierung gegenüber dem österreichischen Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie in bezug auf die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Drucksache 11/2873) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Erörterungstermin in Wackersdorf (Drucksache 11/2894) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Drucksache 11/3597) Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 8213 A Dr. Friedrich CDU/CSU 8214 D Schütz SPD 8217 A Frau Dr. Segall FDP 8218 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 8220B Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kuhlwein, Dr. Penner, Odendahl, weiterer Abgeordneter und der IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Fraktion der SPD: Entwicklungsstand und Perspektiven der Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2211, 11/2603) Kuhlwein SPD 8222 B Daweke CDU/CSU 8226 A Wetzel GRÜNE 8228 B Neuhausen FDP 8230 A Möllemann, Bundesminister BMBW . . 8231 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Volkszählung 1987 (Drucksache 11/1762) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Übernahme der Kosten der Volkszählung am 25. Mai 1987 durch den Bund (Drucksache 11/3584) Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 8234 B Bohl CDU/CSU (zur GO) 8235 C Gerster (Mainz) CDU/CSU 8236 C Wartenberg (Berlin) SPD 8237 C Lüder FDP 8238 B Frau Schmidt-Bott GRÜNE 8239 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8240 D Nächste Sitzung 8241 D Berichtigungen 8242 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8243* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8093 113. Sitzung Bonn, den 1. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    8242 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Berichtigungen Nachtrag zum Plenarprotokoll 11/111, Seite 8034 D, Nr. 53: Im ersten Absatz der Erklärung der Abg. Frau Folz-Steinacker ist statt „109. Sitzung am 23. November 1988" zu lesen: „110. Sitzung am 24. November 1988". Auf Seite 7938 ist bei Nr. 42, Drucks. 11/3441, einzufügen: „Zweiter Spiegelstrich". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* * 2. 12. Antretter 1. 12. Bindig * 2. 12. Frau Brahmst-Rock 2. 12. Büchner (Speyer)* * 2. 12. Buschbom 2. 12. Catenhusen 1. 12. Cronenberg (Arnsberg) 2. 12. Dr. Francke 2. 12. Dr. Geißler 1. 12. Dr. Glotz 1. 12. Dr. Hauff 2. 12. Irmer * 1. 12. Dr. Jenninger 2. 12. Frau Krieger 2. 12. Kühbacher 1. 12. Maaß 1. 12. Dr. Mahlo 2. 12. Mitzscherling 1. 12. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Müller 1. 12. Dr. Müller * * 1. 12. Niegel * 2. 12. Frau Pack 1. 12. Dr. Pick 2. 12. Paintner 2. 12. Rappe (Hildesheim) 2. 12. Roth 1. 12. Dr. Scheer 2. 12. Scherrer 1. 12. von Schmude 1. 12. Schulhoff 1. 12. Frau Trenz 2. 12. Tietjen 2. 12. Toetemeyer 2. 12. Vosen 1. 12. Weisskirchen (Wiesloch) 2. 12. Wieczorek 1. 12. Zeitler 2. 12. Zierer* 1. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Kurt Würzbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Viele hunderttausend Berufs- und Zeitsoldaten und fast 6 Millionen junge Wehrpflichtige haben inzwischen in der Bundeswehr Dienst geleistet. Ich finde es beschämend, daß ein Abgeordneter unseres Deutschen Bundestages diese, die Dienst für uns getan haben, als nützliche Idioten bezeichnet. Ich weise dies in aller Entschiedenheit zurück.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Meine Damen und Herren, wir sind verpflichtet, unserer Bundeswehr und in ihr unserer Luftwaffe das zu geben, was sie zu einer angemessenen Ausrüstung braucht, damit sie den von uns gegebenen, von der Mehrheit der Bevölkerung getragenen Verfassungsauftrag ausführen kann. Unsere Bundesregierung hat seit ihrem Amtsantritt das Nötige getan, um dieser Pflicht zu genügen. Wir mußten am Anfang eine Menge Weichenstellungen vornehmen, um manche zu korrigieren, solche der heutigen Opposition, wenngleich ich einräumen will, daß auch von Ihnen für viele Systeme, die eingeführt wurden, entsprechende Beschlüsse hier im Deutschen Bundestag und in den Ausschüssen gefaßt wurden.
    Unsere Bundeswehr ist nach politischer Zielsetzung, nach Umfang, Struktur und Ausrüstung und operativer Planung defensiv. Sie ist für die strategische Offensive ungeeignet. Das kann so und das soll auch so sein.
    Dies aber ist unbestritten bei den Streitkräften des Warschauer Pakts, angeführt von der Sowjetunion, grundlegend anders. Allein die Tatsache, daß in der DDR mehr sowjetische Divisionen stationiert sind, als die amerikanische Armee insgesamt unter Waffen hält, spricht hier eine deutliche Sprache.
    Das Kernproblem für die Sicherheit in Europa bleibt also die konventionelle Überlegenheit des Warschauer Pakts, die sich in der Möglichkeit zur militärischen strategischen Offensive, zur Überraschung, zur Invasion, in der Angriffsfähigkeit also, ausdrückt.
    Gerade für uns in der Bundesrepublik Deutschland ist das Prinzip der grenznahen, der zusammenhängenden Vorneverteidigung von besonderem Interesse und bildet als Instrument die Grundlage für die Erhaltung des Friedens.
    Im Rahmen dieser Bedingungen und angesichts der laufenden Modernisierungen der Luftstreitkräfte im Warschauer Pakt, über die hier niemand redet, ist eine leistungsstarke Luftverteidigung für uns unverzichtbar. Das von Ihnen kritisierte Jagdflugzeug ist ein wichtiges Element im Verbund der Luftverteidigungsmittel der NATO und wird damit wesentlich zur Stabilisierung der Luftverteidigungsfähigkeit beitragen.
    Die Auswirkungen des Jägers 90 auf die politischen Handlungsmöglichkeiten unter der Perspektive von Abrüstungsverhandlungen sind übrigens anders zu beurteilen, als die Opposition das hier tut. Der Kollege Ronneburger hat hier auf einzelne Beispiele hingewiesen.
    Nach dem neuesten Kräftevergleich der NATO stehen 8 250 Kampfflugzeugen des Warschauer Pakts knapp 4 000 der NATO gegenüber.

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Das ist doch alles nicht richtig! Das stimmt nicht!)

    Solange diese einseitige Überlegenheit fortbesteht, müssen wir an unseren Verteidigungsplanungen festhalten.
    Das derzeit als Jagdflugzeug eingesetzte Waffensystem kann nicht mehr über die Jahrtausendwende hinaus in Betrieb gehalten werden. Die Luftwaffe benötigt nach heutiger gründlich geprüfter und abgewogener Auffassung auch über das Jahr 2000 hinaus ein leistungsfähiges Jagdflugzeug zur Ergänzung der Flugabwehrraketensysteme, um ein für Deutschland erforderliches raumdeckendes Luftverteidigungssystem zu organisieren.
    Nur Jagdflugzeuge sind flexibel genug, schnell Abwehrschwerpunkte zu bilden, entstandene Lücken in der bodengebundenen Luftverteidigung zu schließen und offene Flanken zu sichern. Begleitschutz ist dabei eine der möglichen herkömmlichen Arten des Einsatzes von Jagdflugzeugen. Diese würde aber immer nur noch einem Angriff, der niemals von uns ausgeht, ausgelöst werden.
    Dieses Konzept — das darf ich der Opposition einmal sagen — haben Sie bislang genauso, wie es heute gültig ist, mit getragen. Hätten Sie dies nicht getan, gäbe es keinen Tornado, den Sie haben entwickeln, beschaffen, einführen lassen, mit genau diesem Auftrag, den ich eben geschildert habe.
    Die Frage von Alternativen zur bemannten Luftabwehr ist ausgesprochen intensiv untersucht worden. Bei vergleichbaren Forderungen an Manövrierfähigkeit, Waffenzuladung, Kampfkraft, Reichweite und Flugdauer würden unbemannte Luftfahrzeuge erheblich teurer, und sie wären nicht unbedeutend personalaufwendiger. Auch sogenannte Fertigkaufoptionen — Amerika käme hier in Frage — wurden gründlich untersucht. Es ergaben sich keine günstigen und geeigneten Alternativen.

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Sie durften sich nicht ergeben!.)

    8192 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988


Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Staatssekretär, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Kühbacher?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Kurt Würzbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident, ich möchte hierzu im Zusammenhang vortragen. Wir werden ja auch in den Ausschüssen noch Gelegenheit haben, hier weitere Meinungen auszutauschen.
    Die Vorlage des Finanzministers, Kollege Kühbacher, an Ihren Ausschuß, den Haushaltsausschuß, weist zum Preisstand Dezember 1987 für den deutschen Anteil an der Entwicklung 5,85 Milliarden DM und für die Beschaffung zur Ausstattung von vier Geschwadern 16,5 Milliarden DM aus, eine beachtliche Summe. Darüber hinaus sind Betriebskosten vorzuplanen, und zwar haben wir vor, dies bis zum Jahre 2025 zu tun, über den Zeitraum, in dem diese Maschinen etwa eingesetzt werden sollen. Eine unabhängige Studieneinrichtung hat erstmals für ein Großvorhaben des Bundes eine Untersuchung der Betriebs-, der Infrastruktur- und der Materialerhaltungskosten für 250 Typen dieses Flugzeuges — wir denken an weniger — für diesen Zeitraum von 25 Jahren vorgenommen. Danach werden die Betriebskosten — Preisstand Dezember 1987 — 23,5 Milliarden DM betragen. Ich erwähne dies auch auf Grund des Hinweises meines Kollegen Francke. Der Rechnungshof hat in seiner begleitenden Prüfung die genannten Kostenpositionen einzeln bewertet.
    Die SPD-Fraktion hat im Unterschied dazu eine Addition der drei nicht vergleichbaren Kostengrößen auf 45,8 Milliarden DM durchgeführt und diesen Wert dann mit einer spekulativen Inflationsrate auf 100 Milliarden DM hochgerechnet. Verehrte Kollegen der SPD, im Haushaltsausschuß hat unser Rüstungsstaatssekretär Professor Timmermann diese Falschrechnung zurückgewiesen und eingehend erläutert, daß es unzulässig ist, den Betrag insgesamt um eine solche Preissteigerungsrate hochzurechnen, daß es unzulässig ist, für bereits geleistete Zahlungen eine solche Rate noch hinzuzurechnen, unzulässig ist, daß die Betriebskosten hier mit der gleichen Rate eingerechnet werden, und anderes mehr. Diese sachliche Klarstellung hat Sie, wie wir sehen, in keiner Weise beeindruckt wie manche anderen Dinge, die Sie nicht zur Kenntnis nehmen, so wie das, Frau Fuchs, was Sie über das Triebwerk gesagt haben. Am Montag dieser Woche fand entgegen dem Märchen, das Sie erzählen, bereits der erste Probelauf des Prototyps des Triebwerks statt.
    Die vom Parlament genehmigte Kostenobergrenze wird in den abgeschlossenen Verträgen beachtet. Die Beschaffungskosten sind im Bundeswehrplan und werden dort entsprechend fortgeschrieben. Die Entwicklungsverträge enthalten Preiskonditionen und stellen sicher, daß die Leistungen innerhalb des sogenannten Maximalpreises bleiben. Die getroffenen Regierungsvereinbarungen sehen vor, daß weitere Partnerländer einsteigen können. Kooperation mit Amerika ist in einigen Bereichen vorhanden, und es wird abgetastet, wo dies weiter möglich ist. Wir werben um eine Mitarbeit von Frankreich.
    Die Luftwaffenplanung ist Teil der Bundeswehrplanung. Sie ist in sich ausgewogen. Das Vorhaben wird sich nicht zu Lasten von Heer oder Marine auswirken.
    Um die Finanzierbarkeit mit strenger Haushaltsdisziplin zu gewährleisten, wird eine geeignete Managementorganisation eingerichtet. Es sind Kontrollmaßnahmen, auch vom Bundesrechnungshof begleitet, vorgesehen, um in diesem Rahmen zu bleiben. Seit Anfang dieses Monats sind die Abmachungen mit Großbritannien, mit Italien, mit Spanien und uns entsprechend den Vorgaben des Parlaments wirksam. Wir halten entsprechend den Beschlüssen der Ausschüsse des Parlaments daran fest und bitten, den Antrag der SPD zurückzuweisen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)