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    Plenarprotokoll 11/113 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 113. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Hoffmann (Soltau) 8093 A Erweiterung der Tagesordnung 8093 A Begrüßung des Botschafters der Französischen Republik, Boidevaix sowie des Koordinators für die deutsch-französische Zusammenarbeit, Dr. Barzel 8140 D Tagesordnungspunkt 3: Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland Dr. Kohl, Bundeskanzler 8094 A Dr. Vogel SPD 8100 A Lintner CDU/CSU 8103 D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 8106D Hoppe FDP 8109 A Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 8110 C Büchler (Hof) SPD 8112 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 8116 C Heimann SPD 8118 D Werner (Ulm) CDU/CSU 8121 C Frau Hensel GRÜNE 8124 A Ronneburger FDP 8126 C Hiller (Lübeck) SPD 8128 C Dr. Czaja CDU/CSU 8130 D Frau Terborg SPD 8133 A Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte (Drucksache 11/3253) b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 681 05 — Haushaltsjahr 1988 (Drucksache 11/3173) c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 14 05 Titel 525 21 — Aus- und Fortbildung, Umschulung (Drucksache 11/3193) d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 646 02 — Erstattung der Aufwendungen für die Krankenhilfe an Heimkehrer und durch Gesetz gleichgestellte Personengruppen (Drucksache 11/3268) 8135 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Abgeordneten Carstensen (Nordstrand), Eigen und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Richter, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Seefischereigesetzes (Drucksache 11/3596) 8135 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München, Dachauer Straße, gemäß § 64 Abs. 2 BHO (Drucksache 11/3567) 8135 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Conradi, Müntefering, Erler, Großmann, Menzel, Dr. Niese, Oesinghaus, Reschke, Scherrer, Tietjen, Weiermann, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Weiterentwicklung und Verbesserung der nach 1950 erbauten Großsiedlungen (Drucksache 11/2241) 8135 C Tagesordnungspunkt 5: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Kuwait zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehungen (Drucksachen 11/2553, 11/3559) 8135D Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 23. November 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Venezuela zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Unternehmen der Luftfahrt und der Seeschiffahrt (Drucksachen 11/3091, 11/ 3600) 8136A Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Schaffung eines Vorrechts für Umlagen auf die Erzeugung von Kohle und Stahl (EGKS- UmVG) (Drucksachen 11/353, 11/3197) 8136 A Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fischwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 11/2852, 11/3252) . . . 8136B Zusatztagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Drucksachen 11/2688, 11/3566) 8136B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Wahlkreiskommission für die 11. Wahlperiode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 Bundeswahlgesetz (Drucksachen 11/2870, 11/3170) . 8136B Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 14 02 Titel 698 01 — Abgeltung von Schadensersatzansprüchen Dritter (Drucksachen 11/3051, 11/3296) 8136 C Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 89 zu Petitionen (Drucksache 11/3467) 8136 C Tagesordnungspunkt 11: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Protokollen vom 22. Januar 1988 zum Vertrag vom 22. Januar 1963 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit (Drucksachen 11/3258, 11/3265, 11/3410, 11/3610, 11/3611) Dr. Dregger CDU/CSU 8137 D Voigt (Frankfurt) SPD 8140 D Dr. Feldmann FDP 8143 D Dr. Mechtersheimer GRÜNE 8145 B Genscher, Bundesminister AA 8147 A Dr. Wieczorek SPD 8148 D Lamers CDU/CSU 8150 C Ebermann GRÜNE 8152 A Dr. Ehmke (Bonn) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8152D Dr. Stercken CDU/CSU 8154 A Namentliche Abstimmung 8154 C Ergebnis 8158 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/14, 11/3608) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, über Sprecherausschüsse der leitenden Angestellten und zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/2503, 11/3604, 11/3618, 11/3624) Scharrenbroich CDU/CSU 8155 B Andres SPD 8160 B Heinrich FDP 8164 A Hoss GRÜNE 8166 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 III Dr. Blüm, Bundesminister BMA 8168 C Urbaniak SPD 8172B Dr. Warrikoff CDU/CSU 8173 D Stratmann GRÜNE 8176D Peter (Kassel) SPD 8178A Frau Unruh GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 8179C Dr. Warrikoff CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 8179D Dreßler SPD (Erklärung nach § 31 GO) . 8180A Namentliche Abstimmung 8180 D Ergebnis 8181 B Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Fuchs (Verl), Dr. Böhme (Unna), Erler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Rücktritt der Bundesrepublik Deutschland von dem Entwicklungsvorhaben „Europäisches Jagdflugzeug/ Jagdflugzeug 90" (Drucksache 11/3018) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausscheiden der Bundesrepublik Deutschland aus dem Entwicklungsvorhaben Jagdflugzeug 90 (Drucksache 11/3592) Frau Fuchs (Verl) SPD 8183B Francke (Hamburg) CDU/CSU 8186B Frau Schilling GRÜNE 8187D Ronneburger FDP 8189 B Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . . 8191A Ronneburger FDP (Erklärung nach § 30 GO) 8192 C Horn SPD (Erklärung nach § 30 GO) . . . 8193 A Vizepräsident Westphal 8187D, 8189B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 88 zu Petitionen (Drucksache 11/3291) Dr. Emmerlich SPD 8193 C Jung (Limburg) CDU/CSU 8194 A Häfner GRÜNE 8195 A Frau Dr. Segall FDP 8195 D Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Wiederkehrerlaubnis für in der Bundesrepublik Deutschland aufgewachsene Ausländer (Drucksache 11/ 1931) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Bundesausländergesetz (Drucksache 11/2598) Schröer (Mülheim) SPD 8197 B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 8198D Frau Olms GRÜNE 8200 A Dr. Hirsch FDP 8201 A Wartenberg (Berlin) SPD 8202 B Dr. Kappes CDU/CSU 8204 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ursachen, Prävention und Behandlung der Unfruchtbarkeit, Entwicklung und Auswirkungen von Fortpflanzungstechniken und Embryonenforschung (Drucksachen 11/747, 11/2238) Frau Schmidt-Bott GRÜNE 8206 A Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 8207 C Frau Becker-Inglau SPD 8208 C Frau Würfel FDP 8209 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMA . . . 8211B Tagesordnungspunkt 16: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verhalten der Bundesregierung gegenüber dem österreichischen Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie in bezug auf die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Drucksache 11/2873) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Erörterungstermin in Wackersdorf (Drucksache 11/2894) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Drucksache 11/3597) Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 8213 A Dr. Friedrich CDU/CSU 8214 D Schütz SPD 8217 A Frau Dr. Segall FDP 8218 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 8220B Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kuhlwein, Dr. Penner, Odendahl, weiterer Abgeordneter und der IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Fraktion der SPD: Entwicklungsstand und Perspektiven der Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2211, 11/2603) Kuhlwein SPD 8222 B Daweke CDU/CSU 8226 A Wetzel GRÜNE 8228 B Neuhausen FDP 8230 A Möllemann, Bundesminister BMBW . . 8231 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Volkszählung 1987 (Drucksache 11/1762) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Übernahme der Kosten der Volkszählung am 25. Mai 1987 durch den Bund (Drucksache 11/3584) Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 8234 B Bohl CDU/CSU (zur GO) 8235 C Gerster (Mainz) CDU/CSU 8236 C Wartenberg (Berlin) SPD 8237 C Lüder FDP 8238 B Frau Schmidt-Bott GRÜNE 8239 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8240 D Nächste Sitzung 8241 D Berichtigungen 8242 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8243* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8093 113. Sitzung Bonn, den 1. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    8242 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Berichtigungen Nachtrag zum Plenarprotokoll 11/111, Seite 8034 D, Nr. 53: Im ersten Absatz der Erklärung der Abg. Frau Folz-Steinacker ist statt „109. Sitzung am 23. November 1988" zu lesen: „110. Sitzung am 24. November 1988". Auf Seite 7938 ist bei Nr. 42, Drucks. 11/3441, einzufügen: „Zweiter Spiegelstrich". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* * 2. 12. Antretter 1. 12. Bindig * 2. 12. Frau Brahmst-Rock 2. 12. Büchner (Speyer)* * 2. 12. Buschbom 2. 12. Catenhusen 1. 12. Cronenberg (Arnsberg) 2. 12. Dr. Francke 2. 12. Dr. Geißler 1. 12. Dr. Glotz 1. 12. Dr. Hauff 2. 12. Irmer * 1. 12. Dr. Jenninger 2. 12. Frau Krieger 2. 12. Kühbacher 1. 12. Maaß 1. 12. Dr. Mahlo 2. 12. Mitzscherling 1. 12. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Müller 1. 12. Dr. Müller * * 1. 12. Niegel * 2. 12. Frau Pack 1. 12. Dr. Pick 2. 12. Paintner 2. 12. Rappe (Hildesheim) 2. 12. Roth 1. 12. Dr. Scheer 2. 12. Scherrer 1. 12. von Schmude 1. 12. Schulhoff 1. 12. Frau Trenz 2. 12. Tietjen 2. 12. Toetemeyer 2. 12. Vosen 1. 12. Weisskirchen (Wiesloch) 2. 12. Wieczorek 1. 12. Zeitler 2. 12. Zierer* 1. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Rede von Willi Hoss


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Ich habe in meiner Rede in Voraussicht dessen schon auf den Zusammenhang hingewiesen, daß bestimmte Verhaltensweisen innerhalb der Gewerkschaft existieren, die nicht unbedingt etwas mit der rechtlichen Situation im Betrieb zu tun haben müssen, aber Aufschluß darüber geben, wie sich bestimmte Gewerkschaften gegenüber Mehrheiten, die sich in einem Betrieb herausgebildet haben, verhalten, wenn sie nicht das tun, was die Vorstände wollen, sondern wenn sie auf Grund dessen, was sie an der Basis erkennen und sehen, eine andere Vorstellung davon haben, wie man Gewerkschaftspolitik umsetzt.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Ich erteile das Wort dem Herrn Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wort gegeben — Wort gehalten. Die Unionsparteien CDU und CSU haben vor der Wahl versprochen, die Montan-Mitbestimmung zu sichern. Die Koalition hat nach der Wahl die Sicherung vereinbart, und heute beschließen wir, was wir vor der Wahl versprochen und nach der Wahl vereinbart haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Nochmals: Wort gegeben — Wort gehalten.

    Die Sicherung der Montan-Mitbestimmung ist notwendig.

    (Zurufe von der SPD)

    — Heben Sie sich Ihre Aufregung für den nächsten Satz auf.
    Die Sicherung der Montan-Mitbestimmung ist notwendig, weil die SPD in ihrer Regierungszeit die Sicherung der Montan-Mitbestimmung nicht geschafft hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die SPD hat wider ihre eigene Ankündigung ein Auslaufgesetz geschaffen. Hätte sie ein Sicherungsgesetz geschaffen, würde ich heute nicht hier stehen und dieses Gesetz verteidigen.

    (Zuruf von der SPD: Fragen Sie doch mal die FDP!)

    — Ja, in der Tat. Ich habe das, was Herr Ehrenberg damals in der Debatte gesagt hat, nachdem er als zuständiger Minister den Bestand der Montan-Mitbestimmung gesichert haben wollte, nachgelesen. Er hat gesagt: Lesen Sie genau; dann wissen Sie, daß sie gesichert wird. — Ich bin sozusagen die personifizierte Widerlegung des Herrn Ehrenberg aus der damaligen Zeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nun, meine Damen und Herren, lassen Sie mich doch die Gelegenheit nutzen, zur Mitbestimmung über parteipolitische Auseinandersetzungen hinaus zu sagen: Für mich ist Mitbestimmung Ausdruck der Partnerschaft. Sie ist Alternative zum Klassenkampf; sie ist ein Stück aus dem gemeinsamen Wiederaufbau des zertrümmerten Nachkriegsdeutschland.
    Das gilt in ganz besonderer Weise für die MontanMitbestimmung. Denn im Montanbereich haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen die Demontage abgewehrt.
    Unser Staat Bundesrepublik Deutschland ist der freiheitlichste und sozialste Staat, den die deutsche Geschichte hervorgebracht hat, freilich immer verbesserungsfähig, nie im Idealzustand. Aber zu unserem Sozialstaat gehört Partnerschaft. Unser junger Staat muß Traditionen begründen. Traditionen entlasten, sie sichern das Selbstverständliche. Sie machen uns auch frei, das Neue zu bewältigen.
    Man kann über den Strukturwandel bei Kohle und Stahl vieles sagen, auch manches Kritische. Dennoch bitte ich, die Leistungen der Sozialpartner nicht geringzuachten. Daß im Kohlebergbau von einst 600 000 Bergleuten heute nur noch 160 000 beschäftigt sind und dieser Strukturwandel alles in allem sozial befrie-
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8169
    Bundesminister Dr. Blüm
    det verlief, halte ich für eine große Leistung der Montan-Mitbestimmung und auch der Gewerkschaften.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Auch im Stahlbereich — ich will nicht über Rheinhausen sprechen; das war nicht gerade das Musterbeispiel für Montan-Mitbestimmung —

    (Günther [CDU/CSU]: Weil die IG Metall im Aufsichtsrat versagt hat!)

    hat die Mitbestimmung alles in allem zu einer partnerschaftlichen Bewältigung schwieriger Herausforderungen im Strukturwandel beigetragen.
    Die Mitbestimmung gehört zur sozialen Kultur unseres Landes, sie gehört zur Tradition. Partnerschaft ist unsere Mitgift auch für ein freies, soziales Europa, das wir schaffen wollen.

    (Dreßler [SPD]: Fragt sich nur, was man darunter versteht!)

    Die Montan-Mitbestimmung wurde, wie Sie wissen, unter Adenauer geschaffen.

    (Dreßler [SPD]: Kein Beifall bei der Koalition!)

    Sie trägt auch dazu bei, ein Klima der sozialen Befriedung in unserem Land zu erhalten. Ich halte das auch für einen Vorzug des Industriestandorts Bundesrepublik, der viel zuwenig gewürdigt wird. Wir sind das Land mit den geringsten Arbeitsausfällen durch Arbeitskämpfe weit und breit. Dieser Standortvorteil wird viel zuwenig gewürdigt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir verheimlichen geradezu einen unserer besten Vorzüge. Ich meine, Arbeitgeber und Gewerkschaften können diesen Vorzug gemeinsam als einen Vorteil des Industriestandorts Bundesrepublik Deutschland würdigen.
    1986 ging bei uns auf 1 000 Arbeitnehmer 1 Arbeitstag verloren, in Japan 6, in Frankreich 32, in Großbritannien 89, in den Vereinigten Staaten 121, in Italien 391 Tage. Das ist doch keine Selbstverständlichkeit, daß wir aus dieser Statistik so herausfallen. Das ist auch ein Ergebnis von Mitbestimmung, zu der ich mich ausdrücklich bekenne.
    Selbst 1984, in diesem kampfumtobten Jahr, waren die Arbeitsausfälle in Italien zweieinhalbmal so hoch und in Großbritannien fünfmal so hoch.
    Ich will ausdrücklich hinzufügen: Für mich ist Partnerschaft keine Idylle. Sie eliminiert nicht Interessengegensätze. Sie regelt ihre Austragung, und sie organisiert den Ausgleich. Partnerschaft hat den Wohlstand geschaffen.

    (Zustimmung des Abg. Grünbeck [FDP])

    Tarifpartnerschaft, Selbstverwaltung und Mitbestimmung, das ist das bundesrepublikanische Dreigespann für Partnerschaft.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dafür will ich aus Anlaß dieser Debatte ausdrücklich auch den Sozialpartnern, Gewerkschaften und Arbeitgebern meinen Dank aussprechen. Wir sichern die Montan-Mitbestimmung. 1989 würde ohne unser Gesetz die Montan-Mitbestimmung bei Mannesmann AG, Salzgitter AG, Thyssen AG auslaufen, 1992 würden die Klöckner-Werke AG aus der Montan-Mitbestimmung herausfallen. Ich hoffe nur, daß auch die IG Metall den dort beschäftigten Mitgliedern sagt, wer die Montan-Mitbestimmung gesichert hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Feilcke [CDU/CSU]: Das machen die bestimmt nicht, wie wir die kennen!)

    Ich will zum zweiten Teil dieses Gesetzespakets kommen. Ich gebe zu, es ist ein Gesetzespaket. Was ist daran eigentlich schlimm? Was ist überhaupt an Kompromissen schlimm? Ich lebe Gott sei Dank in einer Volkspartei, in der es immer wieder zu Kompromissen kommt. Warum soll es nicht auch in einer Koalition zu Kompromissen kommen? Ich halte Kompromisse für die größte Erfindung der Sozialgeschichte, für viel besser als das, was die Fanatiker wollen, die auf alles oder nichts setzen und die den Fortschritt meistens zertrümmern.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Urbaniak [SPD]: Aber kein Kompromiß mit Demontage!)

    Aber lassen Sie mich zum Minderheitenschutz kommen. Es ist bedauerlich — das will ich hier einmal hinzufügen — , daß wir Minderheiten gesetzlich schützen müssen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Richtig! — Andres [SPD]: Müssen Sie doch gar nicht!)

    Mein Wunsch ist es eigentlich, daß sich Toleranz freiwillig einstellt. Gewerkschaften sollten eigentlich in Erinnerung behalten, daß sie einst Opfer eines intoleranten Obrigkeitsstaates waren. Im Besitz von Mehrheiten sollten sie sich nicht so benehmen wie ihre Gegner von gestern.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Damit hätten sie gerade eine der wichtigsten Erfahrungen der Arbeiterbewegung vergessen.

    (Abg. Reimann [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Herr Kollege Reimann, ich will das im Zusammenhang darstellen. — Was würde eigentlich im Deutschen Bundestag passieren, wenn seine Ausschüsse allein von der Mehrheit besetzt würden? Was würden der Kollege Reimann, der Kollege Andres, der Kollege Dreßler sagen? Sie wären im A- und S-Ausschuß nicht vertreten, allein die CDU/CSU und die FDP wären in diesem Ausschuß vertreten.

    (Widerspruch bei der SPD)

    — Ja, das, was Sie für unmöglich erklären, gibt es in vielen Betriebsräten. Man glaubt es gar nicht! Und weil das so ist, müssen wir die Rechte der Minderheiten jetzt gesetzlich festschreiben. Ich hätte mir gewünscht, ein angeborenes Fairneßgefühl hätte diese gesetzliche Regelung überflüssig gemacht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)