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ID1110003900

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    Plenarprotokoll 11/100 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 100. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 Inhalt: Gedenkworte für den verstorbenen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß 6791 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Knabe und Dr. Dollinger . . . . 6792 C Bestimmung der Abg. Frau Matthäus-Maier zum ordentlichen Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß und im Vermittlungsausschuß an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Apel 6792 A Wahl der Abg. Höffkes und Bindig als stellvertretende Mitglieder in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle der ausgeschiedenen Abg. Lemmrich und Duve 6792 C Erweiterung der Tagesordnung 6792 D Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Französischen Republik und einer Delegation 6793 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksache 11/2343) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Unvereinbarkeit eines Abgeordnetenmandats im Europäischen Parlament mit einem Abgeordnetenmandat in einem nationalen Parlament (Drucksache 11/2735) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wüppesahl, Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN Datenverarbeitungspraxis des Bundeskriminalamts hier: Datei über die grenzpolizeiliche Ein- und Ausreisekontrolle (Drucksache 11/1156) 6793 B Tagesordnungspunkt 4: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen (Drucksachen 11/2676, 11/3093, 11/3094) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), Frau Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht durch Verbot des Einsatzes von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (Drucksache 11/678) Schmidbauer CDU/CSU 6794 B Müller (Düsseldorf) SPD 6796 A Baum FDP 6798 A Dr. Knabe GRÜNE 6799 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6801B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 6803 D Frau Ganseforth SPD 6805 D Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Ergebnisse der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Berlin vom 27. bis 29. September 1988 II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Dr. Mitzscherling, Dr. Wieczorek, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Berlin vom 27. bis 29. September 1988 (Drucksache 11/2765) c) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Gemeinsame Jahresversammlung 1988 des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (Drucksache 11/2988) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Auswirkungen der Anpassungsprogramme von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in der Dritten Welt (Drucksache 11/1793) e) Beratung des Antrags des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kein zweiter Energiesektorkredit für Brasilien (Drucksache 11/2881) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksachen 11/828, 11/2567) Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . . 6809 C Frau Matthäus-Maier SPD 6813 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 6818 A Volmer GRÜNE 6820 D Dr. Grünewald CDU/CSU 6824 B Klein, Bundesminister BMZ 6825 D Dr. Hauchler SPD 6828 A Dr. Pinger CDU/CSU 6830 B Frau Folz-Steinacker FDP 6831 C Feilcke CDU/CSU 6832 C Dr. Gautier SPD 6833 C Kittelmann CDU/CSU 6836 A Frau Matthäus-Maier (Erklärung nach § 30 GO) 6837 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. jüngste Einschränkungen der Meinungsfreiheit in Ost-Berlin und der DDR Lintner CDU/CSU 6840 D Büchler (Hof) SPD 6841 C Ronneburger FDP 6842B, 6849 B Frau Hensel GRÜNE 6843A, 6848 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . . 6844 A Duve SPD 6845 A Lummer CDU/CSU 6845 D Dr. Haack SPD 6846 D Reddemann CDU/CSU 6847 C Böhm (Melsungen) CDU/CSU 6849 D Niggemeier SPD 6850 D Werner (Ulm) CDU/CSU 6851 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1988 der Bundesregierung (Drucksachen 11/1924, 11/2584) . . . 6852 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1988 der Bundesregierung (Drucksachen 11/1923, 11/2618) . . . 6852 C Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 15 02 Tit. 652 11 — Beihilfen an junge Zuwanderer für ihre Schul- und Berufsausbildung (Drucksachen 11/2682, 11/2955) . 6852 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 84 zu Petitionen (Drucksache 11/3006) 6853 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur fünften Änderung der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für kosmetische Mittel (Drucksachen 11/2841 Nr. 12, 11/3049) 6853 A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Parteiengesetzes und anderer Gesetze (Drucksache 11/2421) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Änderung des Parteiengesetzes (Drucksache 11/3097) Spilker CDU/CSU 6853 C Bernrath SPD 6855 D Dr. Hirsch FDP 6857 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 III Frau Dr. Vollmer GRÜNE 6859 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 6862 B Conradi SPD 6864 D Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Mischnick, Cronenberg (Arnsberg), Wolfgramm (Göttingen), Beckmann und Genossen: Gestaltung des neuen Plenarsaales hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung (Drucksache 11/2537 [neu]) Mischnick FDP 6866D, 6880 A Conradi SPD 6868 D Bohl CDU/CSU 6871 C Häfner GRÜNE 6873 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 6875 B Frau Weyel SPD 6877 B Martin, Staatsminister des Landes Rheinland-Pfalz 6878B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 6879 A Namentliche Abstimmung 6881 A Ergebnis 6883 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 64 zu Petitionen (Drucksache 11/2337) Frau Bulmahn SPD 6881 B Haungs CDU/CSU 6882 B Hoss GRÜNE 6882 D Funke FDP 6884 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 66 zu Petitionen (Drucksache 11/2434) Schäfer, Staatsminister AA 6885 C Peter (Kassel) SPD 6886 A Dr. Göhner CDU/CSU 6887 A Frau Nickels GRÜNE 6887 D Funke FDP 6888 C Tagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Lage der Stahlindustrie (Drucksache 11/1537) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für eine Verordnung zur Einführung eines Gemeinschaftsprogramms zugunsten der Umstellung von Eisen- und Stahlrevieren (Programm RESIDER) Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für einen Beschluß über einen Beitrag an die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl zu Lasten des Gesamthaushaltsplans der Gemeinschaften zur Finanzierung von Sozialmaßnahmen im Rahmen der Umstrukturierung der Eisen- und Stahlindustrie und Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für die von bestimmten Voraussetzungen abhängige Einführung eines neuen Quotensystems für bestimmte Erzeugnisse mit einer Laufzeit von drei Jahren (Drucksache 11/1676) Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 6889 C Dr. Jens SPD 6890 D Dr. Lammert CDU/CSU 6892 B Sellin GRÜNE 6893 C Frau Würfel FDP 6894 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Krieger, Frau Rust, Frau Schoppe und der Fraktion DIE GRÜNEN: Gegen die Verschärfung des § 218 StGB (Drucksache 11/2957) Frau Schoppe GRÜNE 6896 A Geis CDU/CSU 6897 A Frau Dr. Götte SPD 6899 D Funke FDP 6901 C Engelhard, Bundesminister BMJ 6903 A Sauter, Staatssekretär des Freistaates Bayern 6904 B Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/2212) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/2383) Heistermann SPD 6907 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 6909 C Richter FDP 6910 D Frau Schilling GRÜNE 6911D Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 6912 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Maßnahmen zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit gemäß § 96 BVFG in den Jahren 1984 und 1985 (Drucksache 11/2572) Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . . 6914 B Dr. Nöbel SPD 6915 A Dr. Czaja CDU/CSU 6918A Wolfgramm (Göttingen) FDP 6920 B Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung der Sonderstellung von psychisch Kranken in der Krankenversicherung (Drucksache 11/2594) Egert SPD 6921 B Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 6922 D Hoss GRÜNE 6923 D Heinrich FDP 6924 B Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 6924 D Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/3080 vom 7. Oktober 1988 — Anfertigung einer amtlichen deutschen Übersetzung des UN-Seerechtsübereinkommens einschließlich der Schlußakte MdlAnfr 12 07.10.88 Drs 11/3080 Grunenberg SPD Antw StMin Schäfer AA 6837 D ZusFr Grunenberg SPD 6838 A ZusFr Gansel SPD 6838 B Stand der Verhandlungen über den WEU-Beitritt Spaniens und Portugals; Beitritt aller europäischen Mitgliedsländer der Atlantischen Allianz MdlAnfr 13, 14 07.10.88 Drs 11/3080 Antretter SPD Antw StMin Schäfer AA 6838 C ZusFr Dr. Scheer SPD 6838 D ZusFr Gansel SPD 6839 A ZusFr Antretter SPD 6839 B Intervention für die Freilassung der in Afghanistan festgehaltenen Deutschen MdlAnfr 15 07.10.88 Drs 11/3080 Gansel SPD Antw StMin Schäfer AA 6839 D ZusFr Gansel SPD 6840 A ZusFr Duve SPD 6840 C Nächste Sitzung 6926 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6927* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Schulhoff (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag betr. „Gestaltung des neuen Plenarsaales; hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung" 6927* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 6791 100. Sitzung Bonn, den 13. Oktober 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 14. 10. Dr. Ahrens 14. 10. Dr. Biedenkopf 13. 10. Brandt 14. 10. Cronenberg (Arnsberg) 14. 10. Frau Dempwolf 14. 10. Frau Garbe 14. 10. Dr. Hauff 14. 10. Hauser (Krefeld) 14. 10. Hedrich 14. 10. Hiller (Lübeck) 14. 10. Frau Karwatzki 13. 10. Frau Kelly 14. 10. Kißlinger 14. 10. Klose 14. 10. Leonhart 14. 10. Lüder 14. 10. Dr. Müller 13. 10. Paintner 14. 10. Poß 14. 10. Reuschenbach 14. 10. Schluckebier 14. 10. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 10. Schröer (Mülheim) 14. 10. Frau Dr. Segall 14. 10. Sielaff 13. 10. Dr. Sperling 14. 10. Stratmann 14. 10. Frau Dr. Süssmuth 13. 10. Tietjen 14. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Vondran 14. 10. Dr. Waigel 14. 10. Dr. Warnke 13. 10. Dr. Zimmermann 14. 10. Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Schulhoff (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag betr. „Gestaltung des neuen Plenarsaales; hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung": Ich werde mich an der Abstimmung zum Tagesordnungspunkt 12 nicht beteiligen, da ich kein Vertrauen mehr zu den architektonischen Vorgaben habe, insbesondere was deren Realisationsmöglichkeiten in preislicher und zeitlicher Hinsicht anbetrifft. Der Abriß des alten Plenarsaales wurde damals damit begründet, dies Verfahren sei billiger und ginge auch schneller, eine Sanierung würde teurer und auch länger dauern. Genau das Gegenteil ist jedoch eingetreten: Die Baukosten haben sich bis jetzt schon um 50 % erhöht, und der Fertigstellungstermin hat sich um ein Jahr verzögert. Ich fühle mich zutiefst getäuscht und möchte mich im Hinblick auf möglicherweise noch kommende Weiterungen nicht weiter einbinden lassen. Leider wurde bisher nur etwas realisiert, nämlich der Abriß eines Denkmals, in dem fast 40 Jahre deutsche Nachkriegsgeschichte stattfand.
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    Rede von Dr. Joachim Grünewald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Matthäus-Maier, da war so vieles an Gemeinsamkeit in der Analyse und auch in der vorgeschlagenen Therapie, auch in Ihrem Antrag. Um so mehr wundert einen dann Ihre Schlußfolgerung. Ich darf Ihnen sagen, wir halten es mit Graf Lambsdorff: Diese Tagung in Berlin war für die Bundesrepublik, auf deren Boden sie erstmalig stattfand, war für die Stadt Berlin, und zwar diesseits wie jenseits der Mauer, ein großer Erfolg, und sie war auch ein großer Erfolg für die 151 Mitgliedstaaten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Tagung hat nämlich Hoffnungen in alle Welt ausgestrahlt und auch zukunftssichernde Perspektiven besonders für die ärmsten und hochverschuldeten Entwicklungsländer eröffnet. Sie war — das soll auch einmal anerkannt werden — ein persönlicher Erfolg des Bundeskanzlers, dessen Initiativen zur Entlastung gerade der ärmsten Länder auf dem Weltwirtschaftsgipfel von Toronto bestätigt wurden. Und es war ein Erfolg der Bundesminister Gerhard Stoltenberg und Hans Klein, die die Berliner Tagung souverän gesteuert und begleitet haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein Erfolg, für den wir auch einmal danken und zu dem wir gratulieren sollten.
    Bei so viel Licht können und dürfen wir allerdings auch die Schatten nicht verschweigen, die bedrohlich und zum völligen Unverständnis unserer Gäste aus aller Welt über dieser Weltkonferenz lagen. Ich erinnere an das Attentat auf Staatssekretär Tietmeyer und an die Prügelei, lieber Herr Kollege Hauchler, der Sie schon im Vorfeld ausgesetzt waren und — das darf ich ganz aufrichtig hinzufügen — , die uns alle mitgetroffen hat.
    Ich denke aber auch an die vielen kleinen und großen Zwischenfälle, die wir während der Tagung in Berlin beschämt miterleben mußten. Nicht nur wir in der Delegation von Bundestag und Bundesrat, der sich übrigens, Herr Volmer, die entsandten Vertreter der GRÜNEN so gut wie nicht angeschlossen hatten — deswegen haben Sie hier eben auch von einer ganz anderen Tagung berichtet —, also wir anderen, die wir in Berlin unsere Pflicht getan haben, haben ein großes Einvernehmen zwischen den Tagungsteilnehmern der armen und der reichen Länder festgestellt und uns sehr erstaunt gefragt, gegen wen und gegen was diese sinnlosen Aktionen gerichtet waren.
    Um so befriedigter können wir heute feststellen, daß die Polizei bei der Weltbanktagung hervorragende Arbeit geleistet hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Als langjähriger Polizeibehördenleiter weiß ich sehr wohl die ganz besonderen Schwierigkeiten eines solchen polizeilichen Einsatzes einzuschätzen, auch mit Sicht auf die Presse. Das von Schlägern und Sympathisanten seit Monaten vorbereitete Chaos konnte verhindert werden; die Polizei war jederzeit Herr der Situation, und das verdient auch unsere Anerkennung und unseren Dank hier in diesem Hause.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, ein gerecht wertender Rückblick auf die 80er Jahre offenbart, daß sich die Weltwirtschaft als anpassungsfähiger, leistungsfähiger und auch als kompromißfähiger erwiesen hat, als wir es alle am Anfang dieses Jahrzehnts noch für möglich gehalten hätten. Zweifellos sind in diesen Jahren gewaltige Probleme aufgebrochen, aber die internationale Staatengemeinschaft hat sie zwar noch nicht bewältigt, aber zumindest doch beherrschbar gemacht. Weltbank und Währungsfonds haben an dieser im Trend positiven Entwicklung ihren verdienstvollen Anteil. Diese beiden multinationalen Organisationen, die 151 Länder, unabhängig von ihrer politischen und ökonomischen Grundvorstellung, als prinzipiell gleichwertig Berechtigte zusammenführen, sind für die endgültige Bewältigung der Schuldenkrise ganz einfach unverzichtbar.
    Nur sie verfügen über die notwendige Kompetenz und die spezielle Länderkenntnis, um die sehr unterschiedlichen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse richtig einzuschätzen. Nur sie können im fairen Miteinander das Bewußtsein aller dafür schärfen, daß sich ohne ein stabiles Wachstum der Weltwirtschaft die internationalen Verschuldensprobleme nicht Ibsen lassen und daß ohne ein Mindestmaß an Währungsstabilität Konjunktur und Wachstum ganz zwangsläufig aus dem Ruder laufen müssen.



    Dr. Grünewald
    Für die CDU/CSU-Fraktion begrüße ich es deshalb sehr nachdrücklich, daß die von der Bundesrepublik mitinitiierte und überproportional mitgetragene Kapitalerhöhung der Weltbank im April dieses Jahres vollzogen werden konnte. Durch diese richtige Maßnahme konnte der Ausleihspielraum der Bank ganz erheblich ausgeweitet werden.
    Auch die neunte IDA-Auffüllung, also die bevorstehende neuerliche Kapitalzuweisung an die Internationale Entwicklungsagentur der Weltbank, wird von uns ausdrücklich unterstützt. Die beiden deutschen Exekutivdirektoren von IWF und Weltbank, die Herren Dr. Grosche und Dr. Böhmer, die — so darf am Rande auch einmal angemerkt werden — uns in Berlin ob ihrer fachlichen Kompetenz und ihres Engagements sehr imponiert haben, haben uns bestätigt, welche Bedeutung allein diese beiden Maßnahmen für den Abbau der Verschuldung haben.
    Wir haben in Berlin aber auch die Richtigkeit unserer immer schon vertretenen Ansicht bestätigt gefunden, daß große Lösungen, wie etwa der von Dritten und auch eben wieder geforderte globale Schuldenerlaß, die Probleme der hochverschuldeten Entwicklungs- und Schwellenländer nicht zu lösen vermögen. Es wird weiterhin darum gehen müssen, für den jeweiligen Einzelfall sinnvolle und maßgeschneiderte Vereinbarungen zu treffen. Eine solche pragmatische Strategie gegen die Schuldenkrise hat auf der Jahresversammlung eine breite Zustimmung, übrigens einen ganz erstaunlichen Konsens, gefunden.
    Für den gewünschten Erfolg dieser an den besonderen Bedingungen des jeweiligen Einzelfalles orientierten Strategie reichen natürlich die bessere Finanzausstattung von IWF und Weltbank allein nicht aus. Inzwischen haben die Auslandsschulden der Dritten Welt seit Ausbruch der Schuldenkrise vor sechs Jahren — die Zahl wurde ja schon genannt — 1 217 Milliarden, eine kaum noch vorstellbare, unglaubliche Höhe, erreicht.
    Zu dieser Explosion der Schulden haben neben den Restrukturierungsmaßnahmen insbesondere auch, wie es die „Wirtschaftswoche" in der jüngsten Ausgabe so trefflich formuliert, die ganz „simple Finanzarithmetik des Zinseszinses" beigetragen. An diesem Schuldenberg sind aber die 40 ärmsten Länder der Welt nur mit 4 % beteiligt, während die 23 sogenannten Schwellenländer, zu denen so wachstumsdynamische Länder wie Korea und Brasilien zählen, fast drei Viertel dieser Schulden auf sich vereinigen. Solch gravierende Unterschiede im Volumen und in der Qualität der Schulden verlangen schon aus diesem Grunde nach einer sehr differenzierten Behandlung.
    Die Bundesrepublik hat dem Rechnung getragen und hat den ärmsten Ländern die Schulden erlassen. Auf nahezu 8 Milliarden DM beläuft sich inzwischen allein der deutsche Schuldenerlaß. Zudem werden diese Länder zukünftig nur noch verlorene Zuschüsse erhalten. Für alle anderen Entwicklungsländer mit Ausnahme der Schwellenländer wird die Bundesrepublik Kredite nur noch zu äußerst weichen Bedingungen geben, nämlich mit 0,75 % Zinsen bei 40 Jahren Laufzeit und zehn Freijahren. Es ist zu hoffen und zu erwarten, daß sich die anderen Industrienationen
    und auch und insbesondere die Amerikaner diesem unserem Beispiel anschließen werden.
    Völlig zu Recht überschreibt deshalb die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" am 30. September ihren Bericht aus Berlin: „Die ärmsten Entwicklungsländer können zufrieden heimkehren." Ich füge hinzu: Sie werden Deutschland und Berlin in guter Erinnerung behalten.
    „Armut ist Gift für die Umwelt" , rief Weltbankpräsident Barber Conable den Delegierten zu und fand sehr breiten Zuspruch, wie zuvor übrigens auch schon Bundeskanzler Kohl mit der Forderung, der Umweltschutz müsse ganz generell zu einem Schwerpunkt der Entwicklungspolitik gemacht werden. Diese Einsichten waren in Berlin — ich betone: in Berlin — Allgemeingut. In den Diskussionsrunden am Rande dieser Tagung war auch bei den Entwicklungsländern ein geläutertes Umweltbewußtsein sehr wohl spürbar.
    Aber gerade auf diesem Gebiet wird weitere internationale Zusammenarbeit unverzichtbar sein und verdichtet werden müssen, denn von den fast 800 Millionen Menschen, die leider in Afrika, Asien oder Lateinamerika noch immer unter der Armutsgrenze leben, wird man angesichts der blanken Not ohne Aufklärung und ohne zusätzliche Hilfen eine dauerhafte Einsicht für die Belange der Umwelt einfach nicht erwarten können.
    Auch andere Aspekte der Jahrestagung müssen beachtet und fortentwickelt werden. Ich kann sie nur noch stichwortartig erwähnen. Protektionismus und Subventionen — da stimmen wir überein — sind Erzfeinde der Entwicklungsländer. Die Handelsschranken müssen deshalb weltweit weiter abgebaut werden. Von den privaten Banken müssen wieder verstärkt Kredite für Investitionen in den verschuldeten Ländern bereitgestellt werden, und diese neuen Finanzinstrumente, die Schulden in Beteiligungen umwandeln, müssen weiter ausgebaut werden. Auf der anderen Seite müssen sich die Schuldenländer privaten Investitionen mehr öffnen und der Kapitalflucht wirksamer begegnen.
    Beide Seiten müssen also aktiv mitwirken, um die noch in weiter Ferne liegenden Lösungen der internationalen Verschuldungsprobleme endgültig zu erwirken. Denn — ich zitiere noch einmal Mister Conable — : „Auf dieser Welt steht es nur Gott und den Engeln zu, Zuschauer zu sein."

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Herr Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Herr Klein.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren Kollegen! Es war wohltuend, Herr Kollege Grünewald, daß Sie wieder eine dem Thema angemessene Tonlage in diese Debatte gebracht haben. Ich bedanke mich auch ausdrücklich dafür, daß Sie die führenden deutschen Mitarbeiter bei Bank und Fonds, und auch, daß Sie die Leistungen der Organisatoren und der Polizei in Berlin gewürdigt haben.



    Bundesminister Klein
    Frau Kollegin Matthäus-Maier, vielem von dem, was Sie gesagt haben, kann ich reinen Herzens und aus voller Überzeugung zustimmen. In dem Teil, der — ich darf das einmal unterstellen — mehr in Richtung „Vorwärts" gesprochen war, gab es ein paar zu billige populistische Passagen und ein paar mangelnde Präzisionsstücke. Ich nenne Ihnen zwei Beispiele.
    Sie haben Äthiopien angeführt als Beispiel für Länder, die mehr an uns zahlen als wir an sie. Das stimmt nicht. Äthiopien hat eine Schuldendienstleistung von 6,5 oder 7 Millionen DM, und es gehen aus der Bundesrepublik Deutschland trotz nicht bestehender staatlicher Entwicklungszusammenarbeit zwischen 60 und 100 Millionen DM jährlich noch Äthiopien, im wesentlichen auf dem Wege der Nahrungsmittelhilfe, aber auch für eine ganze Reihe von Projekten, die von staatlich gestützten Nichtregierungsorganisationen dort ausgeführt werden.
    Frau Kollegin, ich erwähne noch einen anderen Punkt, der mir ganz wichtig erscheint und der auch ein bißchen im Zusammenhang mit des Grafen Lambsdorff Zitat „Trade is better than aid" steht. Sie haben an ein paar Stellen die Amerikaner arg gegeißelt.

    (Frau Mattäus-Maier [SPD]: Das war aber doch freundlich!)

    Jetzt lassen Sie mich Ihnen einmal folgendes sagen: Die Amerikaner haben 1987 für 50 Milliarden US-Dollar mehr aus der Dritten Welt importiert, als sie in die Dritte Welt exportiert haben. Das ist natürlich ein ungeheurer Entwicklungsbeitrag, den sie geleistet haben und mit dem wir Europäer nicht konkurrieren können.
    Meine Damen und Herren, die Jahresversammlung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in Berlin (West) war außergewöhnlich erfolgreich — so das übereinstimmende Urteil von Teilnehmern aus Industrie- und Entwicklungsländern. Die Führungsrolle der beiden multinationalen Finanzierungsinstitute bei der Hilfe für die verschuldeten Entwicklungsländer hat sich erneut als unbestritten erwiesen, genau wie es die Fraktionen der CDU/CSU und der FDP in ihrem ausgewogenen und kenntnisreichen Antrag vom 27. September 1988 formuliert hatten. In der Tat gab es vor allem in den Krisenjahren, als der zweite Ölpreisschub und die weltweite Rezession den Kapitalfluß in absurder Weise von Süd nach Nord umlenkten, keine andere staatliche oder private Einrichtung, die den Entwicklungsländern auch nur annähernd soviel neue Finanzmittel zuführte wie Weltbank und Internationaler Währungsfonds. Daß sie dies mit der Bedingung knüpften, das Geld sinnvoll einzusetzen, staatliche Reglementierungen abzubauen, Gesetzmäßigkeiten des Marktes zu beachten und private Initiative zu wecken, war nur logisch. Es trug vielfach bereits entscheidend dazu bei, daß jene tieferen Ursachen der Krise beseitigt wurden, die von den Entwicklungsländern selbst zu verantworten sind.
    In manchen Fällen wurden diese Bedingungen indes zu rigide gefaßt und die Anpassungsfristen zu kurz bemessen, so daß die für den wirtschaftlichen Gesundungsprozeß notwendige politische Stabilität
    durch bedrohliche soziale Verwerfungen in Gefahr geriet. In anderen Fällen erklärten anpassungsunwillige Regierungen schlicht und einfach die beiden multinationalen Finanzierungsinstitute zu Schuldigen für jahrzehntelanges eigenes Fehlverhalten.
    Bei der diesjährigen gemeinsamen Jahresversammlung wurde unübersehbar deutlich, daß beide Seiten aus der gegenseitigen Kritik der vorausgegangenen Tagungen gelernt und zielführende Schlußfolgerungen gezogen haben. Diese bemerkenswerte Aufeinanderzubewegung — also seitens Bank und Fonds soziale Sensibilität und annehmbare Zeitrahmen bei den Anpassungsbedingungen, seitens der Entwicklungsländer uneingeschränkte Bejahung der Anpassungsnotwendigkeit — kennzeichneten Sprecher aus Nord und Süd als Geist von Berlin und als Signal von Berlin.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Eben kein Signal!)

    In den großen Plenarveranstaltungen, in den Gouverneursräten, im IWF-Interimskomitee und im Weltbank-Entwicklungskomitee, in den inoffiziellen Gruppentagungen von Industrieländern und Entwicklungsländern, aber selbst in den kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenveranstaltungen, fand jener intensive Gedanken- und Erfahrungsaustausch statt, aus dem Richtlinien für die künftige Arbeit der beiden Institutionen entwickelt wurden. Das Berliner Ambiente und die trotz aller, insbesondere gegenüber den Gästen aus der Dritten Welt peinlichen Sicherheitsgefährdungen reibungslose Organisationen ermöglichten nicht nur Diskussionen zwischen den Delegationen aus den 151 Mitgliedsländern von Bank und Fonds, auch die Sondergäste und Beobachter aus dem internationalen Bank- und Finanzbereich wurden angeregt, ihre Beiträge zur Bewältigung der Schuldenkrise einzubringen.
    Die Tagungsteilnehmer waren beeindruckt von der Sachkunde und dem Einfühlungsvermögen, welche die Begrüßungsansprache des Bundespräsidenten kennzeichneten. Sie verzeichneten mit Genugtuung die Darstellung der Beweggründe und die jüngsten Anstrengungen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, die der Bundeskanzler in seiner Eröffnungsrede gab.
    Aus annähernd 30 offiziellen bilateralen Verhandlungen und ungezählten Gesprächen, die ich am Rande der Tagung geführt habe, kann ich berichten, daß die in den letzten Monaten gefaßten Beschlüsse der Bundesregierung zugunsten der Dritten Welt allenthalben als besonders konkret und besonders beispielhaft, also als starker politischer Impuls, Frau Kollegin Matthäus-Maier, aufgenommen wurden. Ich nenne hier den Erlaß von weiteren 3,3 Milliarden DM staatlichen Schulden für besonders arme, hauptsächlich afrikanische Länder, womit sich die Gesamtsumme unserer Schuldenstreichungen seit 1978 — da war von Ihnen noch keine Rede, Herr Volmer — auf annähernd 8 Milliarden DM erhöht hat.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Echter, Frau Kollegin, kann eine Verringerung der Schuldenlast nicht sein.



    Bundesminister Klein
    Übrigens: Auch Fidel Castro, das bekannte Beispiel für liberale und humanitäre Haltung, ist von den Veranstaltern des Gegenkongresses eingeladen worden, eine Grußbotschaft zu senden. Aber er hat darin nicht für eine globale Schuldenstreichung plädiert. Ich vermute, daß ihm sein Gläubiger das nicht gestatten würde.

    (Frau Traupe [SPD]: So ist es!)

    Ein weiterer Punkt: die entscheidende Verbesserung der Konditionen für deutsche Entwicklungskredite, derzufolge es künftig Darlehen zu 4,5 % Zinsen überhaupt nicht mehr, zu 2 %, bei zehn Freijahren, 30 Jahren Laufzeit nur noch für eine kleinere Zahl von Entwicklungsländern, für die überwiegende Mehrheit jedoch Mittel im Rahmen der deutschen finanziellen Zusammenarbeit zu sogenannten IDA-Konditionen also 0,75 % Zinsen, zehn Freijahre, 40 Jahre Laufzeit, und für die ärmsten Länder wie bisher Zuschüsse geben wird.
    Weiter nenne ich die Gewährung von Zinszuschüssen für eine Reihe besonders armer afrikanischer Länder bei Umschuldungen von staatsverbürgten Handelskrediten im Rahmen des Pariser Clubs.
    Schließlich sollen mit der durch entsprechende Umschichtung ermöglichten Erhöhung des deutschen Beitrages zu umweltpolitischen Maßnahmen in der Dritten Welt von bisher 108 Millionen DM auf eine Viertelmilliarde DM laufende Umweltmaßnahmen verstärkt und der Tropenwald-Aktionsplan der FAO unterstützt werden.
    Sie werden verstehen, meine Damen und Herren, daß es angesichts dieser Tatsachen keinen Sinn macht, sich mit den umweltpolitisch verbrämten vulgärmarxistischen Umsturz- und Verarmungsrezepten in den Anträgen der GRÜNEN auseinanderzusetzen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Und hätte ich darüber Zweifel gehabt, das verquaste Hetzvokabular des GRÜNEN-Sprechers in der freilich arg unglaubwürdigen Pose des Proletariervertreters hätten sie mir genommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der CDU/CSU: Proletarier verstehen nicht so viele Fremdworte!)

    Es steht außer Frage, daß in den 30 Jahren, seit die Industrieländer mit den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas Entwicklungszusammenarbeit betreiben, zahlreiche, auch gravierende Fehler von allen Seiten gemacht wurden, von den Industrieländern, von den multinationalen Finanzierungsinstituten, von den UN-Organisationen, von den Entwicklungsländern selbst. In diesen 30 Jahren hat sich aber auch ein Lernprozeß vollzogen. Vor allem ist in diesen 30 Jahren die Entwicklung der Dritten Welt absolut und global ein gigantisches Stück vorangekommen. Das geht aber — und dies sollte uns bei Würdigung und Kritik zu etwas bescheidenerer Selbsteinschätzung veranlassen — in allererster Linie auf die Eigenanstrengungen der Entwicklungsländer zurück. Wir können helfen, Hilfe zur Selbsthilfe leisten und unseren Beitrag dafür erbringen, daß das Weltwirtschaftssystem entwicklungsfördernd und nicht entwicklungshemmend funktioniert; wir können nicht die Entwicklung unserer Partnerländer an ihrer statt vollziehen.
    Da aber noch immer über 700 Millionen Menschen in der Dritten Welt unterhalb der Armutsgrenze leben, das Bevölkerungswachstum vielfach die Entwicklungsbemühungen zu überholen droht, die Umwelt infolgedessen einer irreversibel zu werden drohenden Zerstörung ausgesetzt ist, müssen wir unsere Anstrengungen entscheidend verstärken.
    Vor diesem Hintergrund wiederhole ich mein aufrichtig gemeintes Angebot, auch an die Opposition, vor allem die SPD-Opposition, zur Zusammenarbeit im Interesse derer, denen wir gemeinsam helfen wollen. Sie wissen, daß ich dieses Angebot nicht aus mangelnder Streitkraft mache. Aber wo über Ziele und Wege weitgehend Einigkeit herrscht, ist mit falschen Unterstellungen oder unrealistischen Forderungen kein parteipolitisches Profil aufzubessern.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Im Gegenteil! Stellen wir uns dieser großen menschlichen, wirtschaftlichen und politischen Verantwortung gemeinsam, dann werden auch die Bürger der wohlhabenden Bundesrepublik Deutschland ermutigt, ihren Beitrag zu leisten. Es geht doch nicht nur um Banken und Konzerne; das sind Namen, die in Wahrheit für hunderttausende von Anteilseignern und Millionen von Arbeitnehmern stehen. Es geht auch nicht um den Staat als anonyme Finanzquelle. Er verwaltet lediglich die Steuermittel der Bürger. Es geht um die unauflösliche gegenseitige Abhängigkeit aller Völker dieser Erde. Unser Wachstum und unsere Währungsstabilität befördern das Wachstum in der Dritten Welt. Unsere Schutzmaßnahmen für gefährdete Wirtschaftszweige und unsere Subventionspolitik hemmen den Fortschritt in den Entwicklungsländern.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Dies waren Fragen, über die in Berlin diskutiert wurde. Niemand hat den groben intellektuellen Unfug aufgegriffen, daß der Norden den Süden in Abhängigkeit zu halten und auszubeuten trachte. Die Verantwortlichen in den Entwicklungsländern wissen längst, daß ihr Interesse am wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt genau dem Interesse der Industrieländer entspricht.

    (Volmer [GRÜNE]: Ihr Interesse!)

    Unser, der Bundesrepublik Deutschland, Außenhandel mit 3,8 Milliarden Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika beträgt doch bislang nur wenig mehr als 10 % unseres gesamten Außenhandelsvolumens. Uns liegt an der Entwicklung dieser Partner genau wie ihnen selbst.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    Deshalb erlauben Sie mir, zu dem SPD-Antrag vom 9. August 1988 zur Berliner Jahrestagung zu erklären, daß ich in weiten Bereichen Übereinstimmung mit der Politik der Bundesregierung feststelle. Aber durch Verweis auf das „Zukunftsprogramm Dritte Welt" mit der darin geforderten Milliarde aus dem Verteidigungshaushalt verliert er — bei aller Einsicht in die Notwendigkeit, die Rüstungsausgaben in Ost und



    Bundesminister Klein
    West, in Nord und Süd zu vermindern — seine Ernsthaftigkeit.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Warum?)

    Lassen Sie uns lieber, meine Kolleginnen und Kollegen von der SPD, verantwortungsbewußt und sachgerecht darüber diskutieren, wie wir die Aufschwungskräfte des europäischen Binnenmarktes auch für die Dritte Welt nutzen, wie wir das Instrumentarium unserer Entwicklungszusammenarbeit verbessern, wie wir unsere Anstrengungen in den einzelnen Entwicklungsländern konzentrieren und wie wir mithin den Beitrag der Bundesrepublik Deutschland für Gerechtigkeit und Frieden in der ganzen Welt verstärken können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)