Rede:
ID1110003700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Grünewald.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/100 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 100. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 Inhalt: Gedenkworte für den verstorbenen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß 6791 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Knabe und Dr. Dollinger . . . . 6792 C Bestimmung der Abg. Frau Matthäus-Maier zum ordentlichen Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß und im Vermittlungsausschuß an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Apel 6792 A Wahl der Abg. Höffkes und Bindig als stellvertretende Mitglieder in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle der ausgeschiedenen Abg. Lemmrich und Duve 6792 C Erweiterung der Tagesordnung 6792 D Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Französischen Republik und einer Delegation 6793 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksache 11/2343) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Unvereinbarkeit eines Abgeordnetenmandats im Europäischen Parlament mit einem Abgeordnetenmandat in einem nationalen Parlament (Drucksache 11/2735) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wüppesahl, Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN Datenverarbeitungspraxis des Bundeskriminalamts hier: Datei über die grenzpolizeiliche Ein- und Ausreisekontrolle (Drucksache 11/1156) 6793 B Tagesordnungspunkt 4: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen (Drucksachen 11/2676, 11/3093, 11/3094) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), Frau Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht durch Verbot des Einsatzes von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (Drucksache 11/678) Schmidbauer CDU/CSU 6794 B Müller (Düsseldorf) SPD 6796 A Baum FDP 6798 A Dr. Knabe GRÜNE 6799 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6801B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 6803 D Frau Ganseforth SPD 6805 D Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Ergebnisse der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Berlin vom 27. bis 29. September 1988 II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Dr. Mitzscherling, Dr. Wieczorek, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Berlin vom 27. bis 29. September 1988 (Drucksache 11/2765) c) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Gemeinsame Jahresversammlung 1988 des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (Drucksache 11/2988) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Auswirkungen der Anpassungsprogramme von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in der Dritten Welt (Drucksache 11/1793) e) Beratung des Antrags des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kein zweiter Energiesektorkredit für Brasilien (Drucksache 11/2881) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksachen 11/828, 11/2567) Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . . 6809 C Frau Matthäus-Maier SPD 6813 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 6818 A Volmer GRÜNE 6820 D Dr. Grünewald CDU/CSU 6824 B Klein, Bundesminister BMZ 6825 D Dr. Hauchler SPD 6828 A Dr. Pinger CDU/CSU 6830 B Frau Folz-Steinacker FDP 6831 C Feilcke CDU/CSU 6832 C Dr. Gautier SPD 6833 C Kittelmann CDU/CSU 6836 A Frau Matthäus-Maier (Erklärung nach § 30 GO) 6837 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. jüngste Einschränkungen der Meinungsfreiheit in Ost-Berlin und der DDR Lintner CDU/CSU 6840 D Büchler (Hof) SPD 6841 C Ronneburger FDP 6842B, 6849 B Frau Hensel GRÜNE 6843A, 6848 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . . 6844 A Duve SPD 6845 A Lummer CDU/CSU 6845 D Dr. Haack SPD 6846 D Reddemann CDU/CSU 6847 C Böhm (Melsungen) CDU/CSU 6849 D Niggemeier SPD 6850 D Werner (Ulm) CDU/CSU 6851 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1988 der Bundesregierung (Drucksachen 11/1924, 11/2584) . . . 6852 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1988 der Bundesregierung (Drucksachen 11/1923, 11/2618) . . . 6852 C Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 15 02 Tit. 652 11 — Beihilfen an junge Zuwanderer für ihre Schul- und Berufsausbildung (Drucksachen 11/2682, 11/2955) . 6852 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 84 zu Petitionen (Drucksache 11/3006) 6853 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur fünften Änderung der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für kosmetische Mittel (Drucksachen 11/2841 Nr. 12, 11/3049) 6853 A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Parteiengesetzes und anderer Gesetze (Drucksache 11/2421) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Änderung des Parteiengesetzes (Drucksache 11/3097) Spilker CDU/CSU 6853 C Bernrath SPD 6855 D Dr. Hirsch FDP 6857 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 III Frau Dr. Vollmer GRÜNE 6859 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 6862 B Conradi SPD 6864 D Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Mischnick, Cronenberg (Arnsberg), Wolfgramm (Göttingen), Beckmann und Genossen: Gestaltung des neuen Plenarsaales hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung (Drucksache 11/2537 [neu]) Mischnick FDP 6866D, 6880 A Conradi SPD 6868 D Bohl CDU/CSU 6871 C Häfner GRÜNE 6873 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 6875 B Frau Weyel SPD 6877 B Martin, Staatsminister des Landes Rheinland-Pfalz 6878B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 6879 A Namentliche Abstimmung 6881 A Ergebnis 6883 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 64 zu Petitionen (Drucksache 11/2337) Frau Bulmahn SPD 6881 B Haungs CDU/CSU 6882 B Hoss GRÜNE 6882 D Funke FDP 6884 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 66 zu Petitionen (Drucksache 11/2434) Schäfer, Staatsminister AA 6885 C Peter (Kassel) SPD 6886 A Dr. Göhner CDU/CSU 6887 A Frau Nickels GRÜNE 6887 D Funke FDP 6888 C Tagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Lage der Stahlindustrie (Drucksache 11/1537) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für eine Verordnung zur Einführung eines Gemeinschaftsprogramms zugunsten der Umstellung von Eisen- und Stahlrevieren (Programm RESIDER) Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für einen Beschluß über einen Beitrag an die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl zu Lasten des Gesamthaushaltsplans der Gemeinschaften zur Finanzierung von Sozialmaßnahmen im Rahmen der Umstrukturierung der Eisen- und Stahlindustrie und Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für die von bestimmten Voraussetzungen abhängige Einführung eines neuen Quotensystems für bestimmte Erzeugnisse mit einer Laufzeit von drei Jahren (Drucksache 11/1676) Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 6889 C Dr. Jens SPD 6890 D Dr. Lammert CDU/CSU 6892 B Sellin GRÜNE 6893 C Frau Würfel FDP 6894 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Krieger, Frau Rust, Frau Schoppe und der Fraktion DIE GRÜNEN: Gegen die Verschärfung des § 218 StGB (Drucksache 11/2957) Frau Schoppe GRÜNE 6896 A Geis CDU/CSU 6897 A Frau Dr. Götte SPD 6899 D Funke FDP 6901 C Engelhard, Bundesminister BMJ 6903 A Sauter, Staatssekretär des Freistaates Bayern 6904 B Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/2212) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/2383) Heistermann SPD 6907 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 6909 C Richter FDP 6910 D Frau Schilling GRÜNE 6911D Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 6912 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Maßnahmen zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit gemäß § 96 BVFG in den Jahren 1984 und 1985 (Drucksache 11/2572) Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . . 6914 B Dr. Nöbel SPD 6915 A Dr. Czaja CDU/CSU 6918A Wolfgramm (Göttingen) FDP 6920 B Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung der Sonderstellung von psychisch Kranken in der Krankenversicherung (Drucksache 11/2594) Egert SPD 6921 B Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 6922 D Hoss GRÜNE 6923 D Heinrich FDP 6924 B Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 6924 D Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/3080 vom 7. Oktober 1988 — Anfertigung einer amtlichen deutschen Übersetzung des UN-Seerechtsübereinkommens einschließlich der Schlußakte MdlAnfr 12 07.10.88 Drs 11/3080 Grunenberg SPD Antw StMin Schäfer AA 6837 D ZusFr Grunenberg SPD 6838 A ZusFr Gansel SPD 6838 B Stand der Verhandlungen über den WEU-Beitritt Spaniens und Portugals; Beitritt aller europäischen Mitgliedsländer der Atlantischen Allianz MdlAnfr 13, 14 07.10.88 Drs 11/3080 Antretter SPD Antw StMin Schäfer AA 6838 C ZusFr Dr. Scheer SPD 6838 D ZusFr Gansel SPD 6839 A ZusFr Antretter SPD 6839 B Intervention für die Freilassung der in Afghanistan festgehaltenen Deutschen MdlAnfr 15 07.10.88 Drs 11/3080 Gansel SPD Antw StMin Schäfer AA 6839 D ZusFr Gansel SPD 6840 A ZusFr Duve SPD 6840 C Nächste Sitzung 6926 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6927* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Schulhoff (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag betr. „Gestaltung des neuen Plenarsaales; hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung" 6927* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 6791 100. Sitzung Bonn, den 13. Oktober 1988 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 14. 10. Dr. Ahrens 14. 10. Dr. Biedenkopf 13. 10. Brandt 14. 10. Cronenberg (Arnsberg) 14. 10. Frau Dempwolf 14. 10. Frau Garbe 14. 10. Dr. Hauff 14. 10. Hauser (Krefeld) 14. 10. Hedrich 14. 10. Hiller (Lübeck) 14. 10. Frau Karwatzki 13. 10. Frau Kelly 14. 10. Kißlinger 14. 10. Klose 14. 10. Leonhart 14. 10. Lüder 14. 10. Dr. Müller 13. 10. Paintner 14. 10. Poß 14. 10. Reuschenbach 14. 10. Schluckebier 14. 10. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 10. Schröer (Mülheim) 14. 10. Frau Dr. Segall 14. 10. Sielaff 13. 10. Dr. Sperling 14. 10. Stratmann 14. 10. Frau Dr. Süssmuth 13. 10. Tietjen 14. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Vondran 14. 10. Dr. Waigel 14. 10. Dr. Warnke 13. 10. Dr. Zimmermann 14. 10. Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Schulhoff (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag betr. „Gestaltung des neuen Plenarsaales; hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung": Ich werde mich an der Abstimmung zum Tagesordnungspunkt 12 nicht beteiligen, da ich kein Vertrauen mehr zu den architektonischen Vorgaben habe, insbesondere was deren Realisationsmöglichkeiten in preislicher und zeitlicher Hinsicht anbetrifft. Der Abriß des alten Plenarsaales wurde damals damit begründet, dies Verfahren sei billiger und ginge auch schneller, eine Sanierung würde teurer und auch länger dauern. Genau das Gegenteil ist jedoch eingetreten: Die Baukosten haben sich bis jetzt schon um 50 % erhöht, und der Fertigstellungstermin hat sich um ein Jahr verzögert. Ich fühle mich zutiefst getäuscht und möchte mich im Hinblick auf möglicherweise noch kommende Weiterungen nicht weiter einbinden lassen. Leider wurde bisher nur etwas realisiert, nämlich der Abriß eines Denkmals, in dem fast 40 Jahre deutsche Nachkriegsgeschichte stattfand.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ludger Volmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Heute nicht, Frau Präsidentin.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Vor Monaten hatten wir angekündigt, das NordSüd-Problem gleichgewichtig neben die Ost-WestThematik zu setzen. Wir haben diese Ankündigung eingehalten. Es war diese Gegenöffentlichkeit, die den Berliner Tagen ihren Stempel aufdrückte, die gegenüber der ICC-Versammlung den Ton angab. Streichung der Altschulden, neues Geld im Rahmen einer neuen Weltwirtschaftsordnung, eine ökologische Umstrukturierung der Weltwirtschaftspolitik, die Einhaltung der Menschenrechte — was zu diesen Themen auf den Gegenveranstaltungen erarbeitet wurde,



    Volmer
    wurde zur Leitthese, an der auch die ICC-Versammlung nicht vorbeikam.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Leid mit „d" !)

    „Schuldenerlaß ist kein Tabuthema mehr", schreibt das „Handelsblatt" heute. Wir erinnern uns noch zu gut daran, wie wir GRÜNEN im Bundestag verhöhnt und verspottet wurden, als wir Anfang 1984 mit unseren drei Großen Anfragen das Thema Schuldenkrise politisch auf die Tagesordnung setzten und die ersten Forderungen in dieser Richtung formulierten.

    (Bindig [SPD]: Ihr wart doch gar nicht die ersten! Tut doch nicht so! Es ist doch lange hier diskutiert worden!)

    Heute beeilt sich jeder Minister, den Begriff der Schuldenstreichung in den Mund zu nehmen. Was an praktischen Konsequenzen herauskommt, ist allerdings mickrig. Mehr noch, der gering ausfallende Schuldenerlaß, den die Bundesregierung gegenüber den ärmsten Ländern für öffentliche Kredite ausspricht, ist an den Zwang für diese Länder gebunden, ihre Volkswirtschaften vollständig in den Weltmarkt einverleiben zu lassen, damit die Arbeitskraft ihrer Menschen und ihre natürlichen Ressourcen in die Kassen der transnationalen Konzerne fließen können.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Du liebe Zeit!)

    Wer heute noch lediglich Teilschuldenerlasse unter bestimmten Bedingungen fordert, muß sich — auch wenn er sich selber fortschrittlich wähnt — sagen lassen, daß er weit hinter dem erreichten Konsens der kritischen Öffentlichkeit zurückgefallen ist.
    Nicht nur der internationale Gegenkongreß fordert in seiner „West-Berliner Erklärung" — ich zitiere —:
    Wir unterstützen nachdrücklich die Forderung nach umfassender und sofortiger Schuldenstreichung, wie sie von den durch die Krise am meisten Betroffenen erhoben wird.
    Auch das Basso-Tribunal argumentierte in diese Richtung:
    Die Verweigerung der Schuldenzahlung ist gerechtfertigt durch den Begriff der „Abwendung von Not", der von internationalen Gerichten als gültiges Motiv anerkannt wird, dann, wenn die Zahlung finanzieller Verpflichtungen den Lebensstandard eines Volkes gravierend beeinträchtigen würde.
    Es rechnet vor, daß eine 20%ige Kürzung der Rüstungsausgaben im Jahr genutzt werden könnte, um die gesamte Auslandsschuld in fünf bis sechs Jahren auszuwischen.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Das habe ich vorgerechnet!)

    Die Forderung nach umfassender Schuldenstreichung für die Dritte Welt als Voraussetzung zur Überwindung ihrer Entwicklungskrise wird auch in Zukunft der Maßstab sein, an dem die Politik dieser Bundesregierung zu messen ist.
    Auch über neues Geld, über „fresh money", wurde in Berlin debattiert. Auf der offiziellen Tagung wurde es den Drittweltländern als Zuckerbrot angeboten,
    wenn sie auch bereit seien, die Peitsche der Weltmarktintegration in Empfang zu nehmen. Es zeigt sich, daß die Frage von neuen Geldzuweisungen nicht diskutiert werden kann unabhängig vom Problem der einzuschlagenden Entwicklungswege. Hier setzen Bundesregierung, IWF und Weltbank immer noch und verstärkt auf die kapitalistische Durchdringung aller heute noch nicht kapitalistischen Sektoren der Volkswirtschaften sämtlicher Länder. Die Ursache allen Übels wird zur Lösung erklärt, das Gift zur Medizin. Galeano drückt das so aus:
    Wer den Kranken produziert, verkauft die Medizin. Es ist dies eine zweifelhafte Medizin, dieser Aderlaß, der die Blutarmut zu heilen vorgibt. Das Heilmittel ist ein anderer Name für die Krankheit: Neue Kredite zur Bezahlung alter Kredite, und die Schulden vermehren sich auf wundersame Weise.
    Auch die Gegenkongresse forderten mehr Geld für die Drittweltländer. Die „Berliner Erklärung" verlangt, daß Reparations- und Entschädigungszahlungen an die Dritte Welt geleistet werden müßten, um die koloniale und neokoloniale Ausbeutung zu kompensieren.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Auch das Basso-Tribunal regt an, daß die Zahlung von Reparationen erwogen werden sollte. Wir GRÜNEN nehmen diese Forderung gerne auf.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Was nicht allzuviel hilft!)

    Alle Fachleute, die auf den Gegenveranstaltungen zu Wort kamen, betonten aber ausdrücklich, daß die notwendige Vergabe neuen Geldes unbedingt mit der Einleitung neuer Entwicklungswege in Süd und Nord verknüpft werden müsse: für eine Volkswirtschaft, die sich prioritär der Ernährungssicherung und der Befriedigung der anderen Grundbedürfnisse widmet, die eine Diversifizierung der Wirtschaft betreibt, weg von der monostrukturellen Ausrichtung auf den Export, die Rücksicht auf die natürliche Umwelt und die sozialen Ansprüche aller am Produktionsprozeß Beteiligten nimmt.
    Niemand soll sich blenden lassen, wenn heute konservative Politiker den Begriff der Schuldenstreichung für sich reklamieren und damit prahlen, daß sie bereit seien, den Drittweltländern neues Geld zur Verfügung zu stellen. Was mit der einen Hand gegeben wird, wird mit der anderen x-fach genommen.
    Dem Vernehmen nach plant Finanzminister Stoltenberg einen neuen Coup. Die Zahlungsverpflichtungen der Bundesregierung aus Exportbürgschaften für riskante Geschäfte der deutschen Exportkonzerne mit Drittweltländern sind wegen der Zahlungsunfähigkeit der Entwicklungsländer sprunghaft gestiegen. Das Finanzministerium will die nun fälligen Zahlungen des Bundes für den Bundeshaushalt neutral halten. Deshalb will es diese Leistungen einfach auf den Entwicklungshaushalt anrechnen. Im Klartext: Die Verluste deutscher Konzerne werden über Zahlungen aus dem Bundeshaushalt sozialisiert, und gleichzeitig werden die Beträge von der Entwicklungshilfe abgezogen. Bundesdeutsche Entwick-



    Volmer
    lungshilfe als Kompensation für Profitausfall an die deutsche Wirtschaft!

    (Feilcke [CDU/CSU]: Das stimmt nicht!)

    Die Ähnlichkeit auf der Formelebene verschleiert also nur den substantiellen Unterschied, den es zwischen der konservativen Perspektive für die Entwicklung der Welt und den Alternativvorstellungen gibt, die von einem immer größer werdenden Teil der Weltbevölkerung vertreten werden.
    Die Diskussion über die Entwicklungswege wird in den nächsten Jahren die entscheidende Fragestellung werden. Nicht mehr Weltmarktintegration, sondern stärkerer Binnenbezug mit maximaler Eigenversorgung, nicht mehr Wachstumswahn, sondern Rücksicht auf die natürlichen Grenzen der Erde, nicht mehr Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, sondern kooperative Wirtschaftsstrukturen auf nationaler und verbindliche Rahmenabkommen auf internationaler Ebene, nicht mehr Ausbeutung des Südens durch den Norden, sondern eine Verbesserung der Austauschbedingungen für die Entwicklungsländer, nicht mehr ungebremste Expansion des Kapitals, sondern Entmachtung der Banken und Multis — dies sind die Antithesen, in denen sich die entwicklungspolitische und weltwirtschaftliche Diskussion in den nächsten Jahren entwickeln wird.
    Die Position der GRÜNEN ist dabei eindeutig: Wir verstehen uns als Partner und Sprachrohr all derer, die eine grundlegende Umkehr der Entwicklungsrichtung weltweit fordern.
    Die SPD stellt in der heutigen Debatte ihr sogenanntes Zukunftsprogramm Dritte Welt zur Abstimmung.

    (Dr. Hauchler [SPD]: Nein! — Feilcke [CDU/ CSU]: Dann seid ihr falsch informiert!)

    In seiner Gesamtkomposition verfehlt es den Anspruch, zukunftweisend zu sein, deutlich.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie als Zukunft zu bezeichnen, ist Vergangenhet, Herr Kollege!)

    Die Analyse bleibt überall oberflächlich, weil sie sich nicht recht traut, die weltmarktorientierte Profitwirtschaft in ihrer Verantwortung für Armut und Kriege deutlich herauszustellen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Reine Phraseologie ist das!)

    So wimmelt der Antrag von Leerformeln und ist als entwicklungspolitisches Grundsatzpapier für uns unakzeptabel.
    Ein weiteres Kernthema in Berlin war die Ökologie. Auch der Druck der internationalen Umweltbewegung ist mittlerweile so stark geworden, daß Bundesregierung und Weltbank an ihren Forderungen nicht mehr vorbeikönnen. Flugs versuchen sie, sich als die Leitfiguren ökologischer Politik darzustellen. Es hagelte im ICC Bekenntnisse zum Schutz des Regenwaldes.
    Der alternative internationale Umweltkongreß sah diese Äußerungen allerdings mit Skepsis. Bis in die konservativeren Kreise der Umweltverbände hinein
    hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß sich eine weltmarktorientierte Profitwirtschaft und effektiver Umweltschutz ausschließen. Deshalb wollen sie wie auch wir die Bundesregierung an ihren Taten messen.
    Zur Zeit gibt es einen verläßlichen Maßstab zur Bestimmung ökologischen Bewußtseins, nämlich die Haltung zum zweiten Energiesektorkredit der Weltbank für Brasilien. Ich habe die verheerenden Folgen dieses Kredits für das Amazonas-Gebiet, für die Lebensräume der dort beheimateten Ureinwohner, für die Artenvielfalt, für das gesamte Biotop des Amazonas-Beckens, für die weltweite Klimaentwicklung bereits an dieser Stelle dargestellt. Von diesem skandalösen Kredit, der in der Weltbank in unmittelbarer Zukunft verabschiedet werden soll, haben internationale Umweltfachleute in Berlin ein realistisches Horrorgemälde gezeichnet. Wer diesem Kredit zustimmt, stimmt der wohl endgültigen Zerstörung Amazoniens zu und wird nie mehr das Recht haben, Umweltschutz für sich zu reklamieren; denn es gibt keine umweltgerechte Zerstörung der Erde.
    Wir GRÜNEN haben für diese Debatte den Antrag vorgelegt, diesem Horror-Kredit die Zustimmung zu verweigern. Zahlreiche Gruppen und Verbände unterstützen diese Forderung. Die BUND-Jugend und die evangelische Akademikerschaft hat in Schreiben an jeden einzelnen Abgeordneten gefordert, daß Sie alle, meine Damen und Herren, unserem Antrag zustimmen. Fordern Sie die Bundesregierung mit uns auf, die Zustimmung zu diesem Kredit zu verweigern.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir wollen aber den Brasilianern nicht Geld vorenthalten. Sinnvoll wäre, ihnen eine Studie zu finanzieren,

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Damit wollt ihr wieder eure grünen Professoren beschäftigen!)

    die unter Einbeziehung der Bevölkerung untersucht, wie Energie eingespart, vorhandenes Energieaufkommen besser genutzt und umweltverträgliche Alternativenergie entwickelt werden kann.
    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung hat trotz größter Anstrengungen nicht verhindern können, daß Berlin zum Ausgangspunkt einer neuen internationalistischen Oppositionsbewegung wurde.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Au! — Kittelmann [CDU/CSU]: Mensch, Sie haben Probleme, Herr Volmer! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Deshalb schaltete sie auf eine Dialogstrategie um. Nun, wir begrüßen es immer, wenn ernsthafte Gesprächsbereitschaft vorhanden ist, doch wir zweifeln an der Ernsthaftigkeit. Ein Grund ist etwa die scheinbar verständnisvolle Äußerung von Finanzminister Stoltenberg. Er tat der internationalen Presse kund, er verstünde ja den Protest, auch er wäre froh, wenn der Prozeß zu beschleunigen wäre. Herr Minister, wir wollen gar nicht, daß Sie den Prozeß beschleunigen, wir sind froh über jede Panne und Verzögerung, die Ihnen unterlaufen. Ihr Prozeß drängt die Dritte Welt in



    Volmer
    eine Sackgasse, aus der es kein Entrinnen gibt, kein Entrinnen vor dem endgültigen „Ausgesuckelt"-Werden durch das multinationale Kapital. In dieser Sackgasse wollen wir die Dritte Welt nicht schneller und auch nicht langsamer sehen, wir wollen eine andere Entwicklungsrichtung.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie wollen das Chaos!)

    Wir wollen nicht, daß Sie Ihre Politik beschleunigen, wir wollen sie stoppen.
    Deshalb möchte ich zum Abschluß eine Erwartung Galeanos zitieren, die wir teilen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie brauchen immer die Worte anderer, um sich verständlich zu machen!)

    Galeano hofft:
    ..., daß die Stimmen der Armen der Welt, die es satt haben, ihre eigene Demütigung mitzufinanzieren, und die nach Berlin gekommen sind, um die Allmächtigen anzuklagen, nicht ohne Echo bleiben werden. Ein starkes Echo verdient dieses Berliner Plädoyer. Es ist gegen die Straflosigkeit des schrecklichsten und heuchlerischsten Terrorismus gehalten worden: gegen den Terrorismus des Geldes.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Kittelmann [CDU/CSU]: Das ist eine Unverschämtheit, und das wissen Sie auch! — Feilcke [CDU/ CSU]: Er muß selbst grinsen! Was hier möglich ist, ist unglaublich!)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Grünewald.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Joachim Grünewald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Matthäus-Maier, da war so vieles an Gemeinsamkeit in der Analyse und auch in der vorgeschlagenen Therapie, auch in Ihrem Antrag. Um so mehr wundert einen dann Ihre Schlußfolgerung. Ich darf Ihnen sagen, wir halten es mit Graf Lambsdorff: Diese Tagung in Berlin war für die Bundesrepublik, auf deren Boden sie erstmalig stattfand, war für die Stadt Berlin, und zwar diesseits wie jenseits der Mauer, ein großer Erfolg, und sie war auch ein großer Erfolg für die 151 Mitgliedstaaten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Tagung hat nämlich Hoffnungen in alle Welt ausgestrahlt und auch zukunftssichernde Perspektiven besonders für die ärmsten und hochverschuldeten Entwicklungsländer eröffnet. Sie war — das soll auch einmal anerkannt werden — ein persönlicher Erfolg des Bundeskanzlers, dessen Initiativen zur Entlastung gerade der ärmsten Länder auf dem Weltwirtschaftsgipfel von Toronto bestätigt wurden. Und es war ein Erfolg der Bundesminister Gerhard Stoltenberg und Hans Klein, die die Berliner Tagung souverän gesteuert und begleitet haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ein Erfolg, für den wir auch einmal danken und zu dem wir gratulieren sollten.
    Bei so viel Licht können und dürfen wir allerdings auch die Schatten nicht verschweigen, die bedrohlich und zum völligen Unverständnis unserer Gäste aus aller Welt über dieser Weltkonferenz lagen. Ich erinnere an das Attentat auf Staatssekretär Tietmeyer und an die Prügelei, lieber Herr Kollege Hauchler, der Sie schon im Vorfeld ausgesetzt waren und — das darf ich ganz aufrichtig hinzufügen — , die uns alle mitgetroffen hat.
    Ich denke aber auch an die vielen kleinen und großen Zwischenfälle, die wir während der Tagung in Berlin beschämt miterleben mußten. Nicht nur wir in der Delegation von Bundestag und Bundesrat, der sich übrigens, Herr Volmer, die entsandten Vertreter der GRÜNEN so gut wie nicht angeschlossen hatten — deswegen haben Sie hier eben auch von einer ganz anderen Tagung berichtet —, also wir anderen, die wir in Berlin unsere Pflicht getan haben, haben ein großes Einvernehmen zwischen den Tagungsteilnehmern der armen und der reichen Länder festgestellt und uns sehr erstaunt gefragt, gegen wen und gegen was diese sinnlosen Aktionen gerichtet waren.
    Um so befriedigter können wir heute feststellen, daß die Polizei bei der Weltbanktagung hervorragende Arbeit geleistet hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Als langjähriger Polizeibehördenleiter weiß ich sehr wohl die ganz besonderen Schwierigkeiten eines solchen polizeilichen Einsatzes einzuschätzen, auch mit Sicht auf die Presse. Das von Schlägern und Sympathisanten seit Monaten vorbereitete Chaos konnte verhindert werden; die Polizei war jederzeit Herr der Situation, und das verdient auch unsere Anerkennung und unseren Dank hier in diesem Hause.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, ein gerecht wertender Rückblick auf die 80er Jahre offenbart, daß sich die Weltwirtschaft als anpassungsfähiger, leistungsfähiger und auch als kompromißfähiger erwiesen hat, als wir es alle am Anfang dieses Jahrzehnts noch für möglich gehalten hätten. Zweifellos sind in diesen Jahren gewaltige Probleme aufgebrochen, aber die internationale Staatengemeinschaft hat sie zwar noch nicht bewältigt, aber zumindest doch beherrschbar gemacht. Weltbank und Währungsfonds haben an dieser im Trend positiven Entwicklung ihren verdienstvollen Anteil. Diese beiden multinationalen Organisationen, die 151 Länder, unabhängig von ihrer politischen und ökonomischen Grundvorstellung, als prinzipiell gleichwertig Berechtigte zusammenführen, sind für die endgültige Bewältigung der Schuldenkrise ganz einfach unverzichtbar.
    Nur sie verfügen über die notwendige Kompetenz und die spezielle Länderkenntnis, um die sehr unterschiedlichen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse richtig einzuschätzen. Nur sie können im fairen Miteinander das Bewußtsein aller dafür schärfen, daß sich ohne ein stabiles Wachstum der Weltwirtschaft die internationalen Verschuldensprobleme nicht Ibsen lassen und daß ohne ein Mindestmaß an Währungsstabilität Konjunktur und Wachstum ganz zwangsläufig aus dem Ruder laufen müssen.



    Dr. Grünewald
    Für die CDU/CSU-Fraktion begrüße ich es deshalb sehr nachdrücklich, daß die von der Bundesrepublik mitinitiierte und überproportional mitgetragene Kapitalerhöhung der Weltbank im April dieses Jahres vollzogen werden konnte. Durch diese richtige Maßnahme konnte der Ausleihspielraum der Bank ganz erheblich ausgeweitet werden.
    Auch die neunte IDA-Auffüllung, also die bevorstehende neuerliche Kapitalzuweisung an die Internationale Entwicklungsagentur der Weltbank, wird von uns ausdrücklich unterstützt. Die beiden deutschen Exekutivdirektoren von IWF und Weltbank, die Herren Dr. Grosche und Dr. Böhmer, die — so darf am Rande auch einmal angemerkt werden — uns in Berlin ob ihrer fachlichen Kompetenz und ihres Engagements sehr imponiert haben, haben uns bestätigt, welche Bedeutung allein diese beiden Maßnahmen für den Abbau der Verschuldung haben.
    Wir haben in Berlin aber auch die Richtigkeit unserer immer schon vertretenen Ansicht bestätigt gefunden, daß große Lösungen, wie etwa der von Dritten und auch eben wieder geforderte globale Schuldenerlaß, die Probleme der hochverschuldeten Entwicklungs- und Schwellenländer nicht zu lösen vermögen. Es wird weiterhin darum gehen müssen, für den jeweiligen Einzelfall sinnvolle und maßgeschneiderte Vereinbarungen zu treffen. Eine solche pragmatische Strategie gegen die Schuldenkrise hat auf der Jahresversammlung eine breite Zustimmung, übrigens einen ganz erstaunlichen Konsens, gefunden.
    Für den gewünschten Erfolg dieser an den besonderen Bedingungen des jeweiligen Einzelfalles orientierten Strategie reichen natürlich die bessere Finanzausstattung von IWF und Weltbank allein nicht aus. Inzwischen haben die Auslandsschulden der Dritten Welt seit Ausbruch der Schuldenkrise vor sechs Jahren — die Zahl wurde ja schon genannt — 1 217 Milliarden, eine kaum noch vorstellbare, unglaubliche Höhe, erreicht.
    Zu dieser Explosion der Schulden haben neben den Restrukturierungsmaßnahmen insbesondere auch, wie es die „Wirtschaftswoche" in der jüngsten Ausgabe so trefflich formuliert, die ganz „simple Finanzarithmetik des Zinseszinses" beigetragen. An diesem Schuldenberg sind aber die 40 ärmsten Länder der Welt nur mit 4 % beteiligt, während die 23 sogenannten Schwellenländer, zu denen so wachstumsdynamische Länder wie Korea und Brasilien zählen, fast drei Viertel dieser Schulden auf sich vereinigen. Solch gravierende Unterschiede im Volumen und in der Qualität der Schulden verlangen schon aus diesem Grunde nach einer sehr differenzierten Behandlung.
    Die Bundesrepublik hat dem Rechnung getragen und hat den ärmsten Ländern die Schulden erlassen. Auf nahezu 8 Milliarden DM beläuft sich inzwischen allein der deutsche Schuldenerlaß. Zudem werden diese Länder zukünftig nur noch verlorene Zuschüsse erhalten. Für alle anderen Entwicklungsländer mit Ausnahme der Schwellenländer wird die Bundesrepublik Kredite nur noch zu äußerst weichen Bedingungen geben, nämlich mit 0,75 % Zinsen bei 40 Jahren Laufzeit und zehn Freijahren. Es ist zu hoffen und zu erwarten, daß sich die anderen Industrienationen
    und auch und insbesondere die Amerikaner diesem unserem Beispiel anschließen werden.
    Völlig zu Recht überschreibt deshalb die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" am 30. September ihren Bericht aus Berlin: „Die ärmsten Entwicklungsländer können zufrieden heimkehren." Ich füge hinzu: Sie werden Deutschland und Berlin in guter Erinnerung behalten.
    „Armut ist Gift für die Umwelt" , rief Weltbankpräsident Barber Conable den Delegierten zu und fand sehr breiten Zuspruch, wie zuvor übrigens auch schon Bundeskanzler Kohl mit der Forderung, der Umweltschutz müsse ganz generell zu einem Schwerpunkt der Entwicklungspolitik gemacht werden. Diese Einsichten waren in Berlin — ich betone: in Berlin — Allgemeingut. In den Diskussionsrunden am Rande dieser Tagung war auch bei den Entwicklungsländern ein geläutertes Umweltbewußtsein sehr wohl spürbar.
    Aber gerade auf diesem Gebiet wird weitere internationale Zusammenarbeit unverzichtbar sein und verdichtet werden müssen, denn von den fast 800 Millionen Menschen, die leider in Afrika, Asien oder Lateinamerika noch immer unter der Armutsgrenze leben, wird man angesichts der blanken Not ohne Aufklärung und ohne zusätzliche Hilfen eine dauerhafte Einsicht für die Belange der Umwelt einfach nicht erwarten können.
    Auch andere Aspekte der Jahrestagung müssen beachtet und fortentwickelt werden. Ich kann sie nur noch stichwortartig erwähnen. Protektionismus und Subventionen — da stimmen wir überein — sind Erzfeinde der Entwicklungsländer. Die Handelsschranken müssen deshalb weltweit weiter abgebaut werden. Von den privaten Banken müssen wieder verstärkt Kredite für Investitionen in den verschuldeten Ländern bereitgestellt werden, und diese neuen Finanzinstrumente, die Schulden in Beteiligungen umwandeln, müssen weiter ausgebaut werden. Auf der anderen Seite müssen sich die Schuldenländer privaten Investitionen mehr öffnen und der Kapitalflucht wirksamer begegnen.
    Beide Seiten müssen also aktiv mitwirken, um die noch in weiter Ferne liegenden Lösungen der internationalen Verschuldungsprobleme endgültig zu erwirken. Denn — ich zitiere noch einmal Mister Conable — : „Auf dieser Welt steht es nur Gott und den Engeln zu, Zuschauer zu sein."

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)