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    Plenarprotokoll 11/100 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 100. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 Inhalt: Gedenkworte für den verstorbenen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß 6791 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Knabe und Dr. Dollinger . . . . 6792 C Bestimmung der Abg. Frau Matthäus-Maier zum ordentlichen Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß und im Vermittlungsausschuß an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Dr. Apel 6792 A Wahl der Abg. Höffkes und Bindig als stellvertretende Mitglieder in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an Stelle der ausgeschiedenen Abg. Lemmrich und Duve 6792 C Erweiterung der Tagesordnung 6792 D Begrüßung des Präsidenten der Nationalversammlung der Französischen Republik und einer Delegation 6793 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksache 11/2343) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Unvereinbarkeit eines Abgeordnetenmandats im Europäischen Parlament mit einem Abgeordnetenmandat in einem nationalen Parlament (Drucksache 11/2735) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wüppesahl, Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN Datenverarbeitungspraxis des Bundeskriminalamts hier: Datei über die grenzpolizeiliche Ein- und Ausreisekontrolle (Drucksache 11/1156) 6793 B Tagesordnungspunkt 4: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen (Drucksachen 11/2676, 11/3093, 11/3094) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauff, Schäfer (Offenburg), Frau Dr. Hartenstein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz der Ozonschicht durch Verbot des Einsatzes von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (Drucksache 11/678) Schmidbauer CDU/CSU 6794 B Müller (Düsseldorf) SPD 6796 A Baum FDP 6798 A Dr. Knabe GRÜNE 6799 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6801B Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 6803 D Frau Ganseforth SPD 6805 D Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Ergebnisse der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Berlin vom 27. bis 29. September 1988 II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Dr. Mitzscherling, Dr. Wieczorek, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Berlin vom 27. bis 29. September 1988 (Drucksache 11/2765) c) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Gemeinsame Jahresversammlung 1988 des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (Drucksache 11/2988) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Auswirkungen der Anpassungsprogramme von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in der Dritten Welt (Drucksache 11/1793) e) Beratung des Antrags des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kein zweiter Energiesektorkredit für Brasilien (Drucksache 11/2881) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksachen 11/828, 11/2567) Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . . 6809 C Frau Matthäus-Maier SPD 6813 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 6818 A Volmer GRÜNE 6820 D Dr. Grünewald CDU/CSU 6824 B Klein, Bundesminister BMZ 6825 D Dr. Hauchler SPD 6828 A Dr. Pinger CDU/CSU 6830 B Frau Folz-Steinacker FDP 6831 C Feilcke CDU/CSU 6832 C Dr. Gautier SPD 6833 C Kittelmann CDU/CSU 6836 A Frau Matthäus-Maier (Erklärung nach § 30 GO) 6837 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. jüngste Einschränkungen der Meinungsfreiheit in Ost-Berlin und der DDR Lintner CDU/CSU 6840 D Büchler (Hof) SPD 6841 C Ronneburger FDP 6842B, 6849 B Frau Hensel GRÜNE 6843A, 6848 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . . 6844 A Duve SPD 6845 A Lummer CDU/CSU 6845 D Dr. Haack SPD 6846 D Reddemann CDU/CSU 6847 C Böhm (Melsungen) CDU/CSU 6849 D Niggemeier SPD 6850 D Werner (Ulm) CDU/CSU 6851 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1988 der Bundesregierung (Drucksachen 11/1924, 11/2584) . . . 6852 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 1988 der Bundesregierung (Drucksachen 11/1923, 11/2618) . . . 6852 C Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kap. 15 02 Tit. 652 11 — Beihilfen an junge Zuwanderer für ihre Schul- und Berufsausbildung (Drucksachen 11/2682, 11/2955) . 6852 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 84 zu Petitionen (Drucksache 11/3006) 6853 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur fünften Änderung der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für kosmetische Mittel (Drucksachen 11/2841 Nr. 12, 11/3049) 6853 A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Parteiengesetzes und anderer Gesetze (Drucksache 11/2421) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Änderung des Parteiengesetzes (Drucksache 11/3097) Spilker CDU/CSU 6853 C Bernrath SPD 6855 D Dr. Hirsch FDP 6857 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 III Frau Dr. Vollmer GRÜNE 6859 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 6862 B Conradi SPD 6864 D Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Abgeordneten Mischnick, Cronenberg (Arnsberg), Wolfgramm (Göttingen), Beckmann und Genossen: Gestaltung des neuen Plenarsaales hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung (Drucksache 11/2537 [neu]) Mischnick FDP 6866D, 6880 A Conradi SPD 6868 D Bohl CDU/CSU 6871 C Häfner GRÜNE 6873 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 6875 B Frau Weyel SPD 6877 B Martin, Staatsminister des Landes Rheinland-Pfalz 6878B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 6879 A Namentliche Abstimmung 6881 A Ergebnis 6883 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 64 zu Petitionen (Drucksache 11/2337) Frau Bulmahn SPD 6881 B Haungs CDU/CSU 6882 B Hoss GRÜNE 6882 D Funke FDP 6884 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 66 zu Petitionen (Drucksache 11/2434) Schäfer, Staatsminister AA 6885 C Peter (Kassel) SPD 6886 A Dr. Göhner CDU/CSU 6887 A Frau Nickels GRÜNE 6887 D Funke FDP 6888 C Tagesordnungspunkt 15: a) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Lage der Stahlindustrie (Drucksache 11/1537) b) Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für eine Verordnung zur Einführung eines Gemeinschaftsprogramms zugunsten der Umstellung von Eisen- und Stahlrevieren (Programm RESIDER) Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für einen Beschluß über einen Beitrag an die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl zu Lasten des Gesamthaushaltsplans der Gemeinschaften zur Finanzierung von Sozialmaßnahmen im Rahmen der Umstrukturierung der Eisen- und Stahlindustrie und Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu dem Vorschlag der Kommission an den Rat für die von bestimmten Voraussetzungen abhängige Einführung eines neuen Quotensystems für bestimmte Erzeugnisse mit einer Laufzeit von drei Jahren (Drucksache 11/1676) Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 6889 C Dr. Jens SPD 6890 D Dr. Lammert CDU/CSU 6892 B Sellin GRÜNE 6893 C Frau Würfel FDP 6894 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Krieger, Frau Rust, Frau Schoppe und der Fraktion DIE GRÜNEN: Gegen die Verschärfung des § 218 StGB (Drucksache 11/2957) Frau Schoppe GRÜNE 6896 A Geis CDU/CSU 6897 A Frau Dr. Götte SPD 6899 D Funke FDP 6901 C Engelhard, Bundesminister BMJ 6903 A Sauter, Staatssekretär des Freistaates Bayern 6904 B Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/2212) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung besoldungs- und wehrsoldrechtlicher Vorschriften (Drucksache 11/2383) Heistermann SPD 6907 D Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 6909 C Richter FDP 6910 D Frau Schilling GRÜNE 6911D Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 6912 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Maßnahmen zur Förderung der ostdeutschen Kulturarbeit gemäß § 96 BVFG in den Jahren 1984 und 1985 (Drucksache 11/2572) Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . . 6914 B Dr. Nöbel SPD 6915 A Dr. Czaja CDU/CSU 6918A Wolfgramm (Göttingen) FDP 6920 B Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung der Sonderstellung von psychisch Kranken in der Krankenversicherung (Drucksache 11/2594) Egert SPD 6921 B Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 6922 D Hoss GRÜNE 6923 D Heinrich FDP 6924 B Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 6924 D Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung) : Fragestunde — Drucksache 11/3080 vom 7. Oktober 1988 — Anfertigung einer amtlichen deutschen Übersetzung des UN-Seerechtsübereinkommens einschließlich der Schlußakte MdlAnfr 12 07.10.88 Drs 11/3080 Grunenberg SPD Antw StMin Schäfer AA 6837 D ZusFr Grunenberg SPD 6838 A ZusFr Gansel SPD 6838 B Stand der Verhandlungen über den WEU-Beitritt Spaniens und Portugals; Beitritt aller europäischen Mitgliedsländer der Atlantischen Allianz MdlAnfr 13, 14 07.10.88 Drs 11/3080 Antretter SPD Antw StMin Schäfer AA 6838 C ZusFr Dr. Scheer SPD 6838 D ZusFr Gansel SPD 6839 A ZusFr Antretter SPD 6839 B Intervention für die Freilassung der in Afghanistan festgehaltenen Deutschen MdlAnfr 15 07.10.88 Drs 11/3080 Gansel SPD Antw StMin Schäfer AA 6839 D ZusFr Gansel SPD 6840 A ZusFr Duve SPD 6840 C Nächste Sitzung 6926 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6927* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Schulhoff (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag betr. „Gestaltung des neuen Plenarsaales; hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung" 6927* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 100. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 13. Oktober 1988 6791 100. Sitzung Bonn, den 13. Oktober 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 14. 10. Dr. Ahrens 14. 10. Dr. Biedenkopf 13. 10. Brandt 14. 10. Cronenberg (Arnsberg) 14. 10. Frau Dempwolf 14. 10. Frau Garbe 14. 10. Dr. Hauff 14. 10. Hauser (Krefeld) 14. 10. Hedrich 14. 10. Hiller (Lübeck) 14. 10. Frau Karwatzki 13. 10. Frau Kelly 14. 10. Kißlinger 14. 10. Klose 14. 10. Leonhart 14. 10. Lüder 14. 10. Dr. Müller 13. 10. Paintner 14. 10. Poß 14. 10. Reuschenbach 14. 10. Schluckebier 14. 10. Frau Schmidt (Nürnberg) 14. 10. Schröer (Mülheim) 14. 10. Frau Dr. Segall 14. 10. Sielaff 13. 10. Dr. Sperling 14. 10. Stratmann 14. 10. Frau Dr. Süssmuth 13. 10. Tietjen 14. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Vondran 14. 10. Dr. Waigel 14. 10. Dr. Warnke 13. 10. Dr. Zimmermann 14. 10. Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abg. Schulhoff (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Antrag betr. „Gestaltung des neuen Plenarsaales; hier: Änderung des Beschlusses über die Sitzordnung": Ich werde mich an der Abstimmung zum Tagesordnungspunkt 12 nicht beteiligen, da ich kein Vertrauen mehr zu den architektonischen Vorgaben habe, insbesondere was deren Realisationsmöglichkeiten in preislicher und zeitlicher Hinsicht anbetrifft. Der Abriß des alten Plenarsaales wurde damals damit begründet, dies Verfahren sei billiger und ginge auch schneller, eine Sanierung würde teurer und auch länger dauern. Genau das Gegenteil ist jedoch eingetreten: Die Baukosten haben sich bis jetzt schon um 50 % erhöht, und der Fertigstellungstermin hat sich um ein Jahr verzögert. Ich fühle mich zutiefst getäuscht und möchte mich im Hinblick auf möglicherweise noch kommende Weiterungen nicht weiter einbinden lassen. Leider wurde bisher nur etwas realisiert, nämlich der Abriß eines Denkmals, in dem fast 40 Jahre deutsche Nachkriegsgeschichte stattfand.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Abgeordneter Knabe, diese Gefahr ist sicherlich gegeben, gerade auch unter dem Aspekt, den Sie in Ihrer Rede selbst angesprochen haben, daß die Entwicklungsländer sich eigentlich dadurch etwas schlecht behandelt sehen, daß wir jetzt insgesamt eine Reduktions- und Vermeidungsstrategie fahren, wo sie eigentlich nur mit 5 To an der ganzen Sache beteiligt sind. Hier werden wir aber nicht nur die Entwicklungsländer im Blick haben müssen, sondern vor allen Dingen die neuen Industrieländer

    (Baum [FDP]: Südkorea, Taiwan!)

    in hohem Maße mit im Blick haben. Wir sind natürlich daran interessiert — das ist von allen Sprechern unterstrichen worden — , so viele Unterzeichner für das Protokoll von Montreal zu bekommen wie nur irgend möglich.

    (Zuruf von der SPD: Was ist mit dem Transfer?)

    Das ist der entscheidende Punkt. Daß wir darüber hinaus sicherlich auch durch Kennzeichnungspflichten — ich komme darauf zurück — und ähnliches einen indirekten oder vielleicht sogar sehr direkt wirkenden Ansatz bekommen, um diese Verlagerung auch unternehmerisch nicht sinnvoll werden zu lassen, darf ich unterstreichen.



    Bundesminister Dr. Töpfer
    Was Sie zu dem Beitrag der Verbraucher gesagt haben, ist auch meine Meinung. Ich glaube, vieles ist so schnell in Gang gekommen, weil sich die Verbraucher damit nicht mehr einverstanden erklärt haben.
    Lassen Sie mich, meine Damen und Herren, obwohl wir heute über das internationale Abkommen von Montreal sprechen, doch wiederholen, was wir bereits am 22. September in diesem Hohen Hause bezüglich der nationalen Maßnahmen gesagt haben.
    Ganz kurz zum Spraybereich: Ich darf das aufgreifen, weil ein Zwischenruf vorhin diesen Punkt angesprochen hat, die Verbotsmöglichkeiten im Spraybereich lägen bei uns gegenwärtig im § 17 des Chemikaliengesetzes. Auf der Grundlage dieses Paragraphen haben wir eine Rechtsverordnung zum Verbot von Pentachlorphenol, PCP, gemacht, wo die Möglichkeit eines Verbotes aus unserem Gesichtspunkt eigentlich noch viel näher lag, weil die menschliche Gesundheit zur Debatte steht. Wir haben diese Verordnung in Brüssel notifiziert. Sie ist aber bisher nicht abschließend in Brüssel behandelt worden.
    Deswegen war und ist der Weg, den wir gegangen sind, der richtige, daß wir durch die Maßnahmen der Aerosolindustrie erreicht haben, wo 1976 es noch etwas über 50 000 t FCKW in Spraydosen gab, über 1986, wo es noch 26 000 t waren, bis zum Ende dieses Jahres, wo es noch unter 5 000 t sind, einen deutlichen und, wie ich meine, von 1986 bis heute geradezu zügigen Abbau dieser Belastung zu bekommen.
    Lassen Sie mich dazu noch etwas sagen, weil danach das letzte Mal, glaube ich, auch vom Abgeordneten Baum gefragt worden ist: Was können wir machen, wenn wir unter 5 000 Tonnen sind? Hier geht es vornehmlich um die medizinischen Sprays. Wir sehen mit großer Zufriedenheit, daß es auch hier mehr und mehr Ersatzstoffe gibt. Ein Thema, das uns gegenwärtig beschäftigt, ist, daß eine neue Medizin, wenn sie in einer anderen Darreichungsform angeboten wird, einer neuen Zulassung bedarf. Das ist ein zeitliches Problem. Hier müssen wir eine Änderung bei der Zulassung haben. Es kann doch nicht sein, daß eine Medizin zugelassen ist, wenn sie in einer Spraydose angeboten wird, aber eine neue Zulassung braucht, wenn sie als Pulver angeboten wird. Dieses Zulassungsverfahren kostet uns zuviel Zeit. Das heißt, wir werden auch bei der erreichten Grenze von unter 5 000 Tonnen nicht aufhören, sondern dort weitermachen.

    (Baum [FDP]: Und Importe?)

    — Die Importe sind in dem Vertrag drin. Die Importeure sitzen da mit drin. Ich möchte es noch einmal unterstreichen: Es geht auch und gerade um die Importe.
    Mit Blick auf die Kürze der Zeit, die wir für dieses wichtige Thema leider nur zur Verfügung haben
    — aber wir haben im Ausschuß noch zusätzlich Möglichkeiten, darüber zu sprechen —, lassen Sie mich zum Kälte- und Klimabereich nur sagen: Hier geht es um zwei Fragen; einmal um die Ersatzstoffe. Ich bitte nur herzlich darum: Lassen Sie uns dieses Problem auch international massiv nachfragen. Ist denn wirklich bei allen, die jetzt die 90 T. international mit ankündigen, damit auch gemeint, daß als Ersatz nicht F-22 kommt? Das ist ein Punkt, weswegen wir jetzt
    nach Den Haag fahren, um diese Dinge nachhaltig zu ermitteln. Ich glaube, das ist eine ganz wichtige Sache.
    Daß das Entsorgungskonzept steht, daß die kommunalen Spitzenverbände es noch abzusichern haben, darf ich nur in aller Kürze hinzufügen.
    Ich glaube, unsere besondere Aufmerksamkeit muß zweitens auf dem Bereich der Lösemittel liegen. Bei der Kunststoffverschäumung sind wir über die TA Luft und durch eine entsprechende Entwicklung einen wesentlichen Schritt vorangekommen. Bei den Lösemitteln ist eins sehr wichtig, Herr Abgeordneter Müller — ich glaube, das sollten wir mit aufgreifen — : Es geht wesentlich darum, daß wir die Chlorbilanz besser in den Griff bekommen.

    (Frau Dr. Hartenstein [SPD]: Was tun Sie denn dafür?)

    Das ist aber nicht nur eine Frage hinsichtlich der FCKW, sondern das ist auch eine Frage etwa gerade hinsichtlich Perchlorethylen. Deswegen ist es eine Sache, an dieser Stelle zu sagen: Wir wollen FCKW für den Einsatz in chemischen Reinigungsanlagen verbieten, egal, auf welcher Rechtsbasis. Nur müssen wir natürlich wissen: Wenn wir FCKW dort verbieten, haben wir dieselbe Situation bei Perchlorethylen. Es gibt kein Lösemittel, das wir in der chemischen Reinigungsanlage ohne Probleme oder mit geringeren Problemen einsetzen können.
    Deswegen geht es auch dort darum, etwa über die TA Luft mit geschlossenen Systemen zu arbeiten. Dann haben wir denselben Effekt. Ich glaube, damit haben wir auch einen wesentlichen Beitrag geleistet.
    Sie sehen: Bei aller politischen Übereinstimmung über das Ziel, bei aller Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit sollten wir uns auch mehr und mehr klarwerden, daß die nationalen Maßnahmen nun wirklich greifen. Ich gestehe gerne ein, daß dazu, Herr Abgeordneter Knabe, sowohl das Bewußtsein der Öffentlichkeit als auch die qualifizierte Arbeit der Enquete-Kommission, als auch das Mitwirken dieses Hohen Hauses einen guten Beitrag geleistet haben.
    Ich danke Ihnen sehr herzlich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Lippold.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Klaus W. Lippold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, wir können festhalten, daß in diesem Hause in den wesentlichen Grundzügen Einigkeit herrscht. Ich darf für die Koalitionsfraktionen sagen, daß wir dieses Problem von Anfang an mit dem ihm gebührenden Ernst wahrgenommen haben. CDU/CSU ebenso wie FDP haben hier frühzeitig Initiativen gestartet. Ich gehe den Weg über die Koalitionsvereinbarung, über den Anstoß, diese Problematik in der Enquete-Kommission zur langfristigen Klimasicherung auf zuarbeiten.
    Ich darf aber insbesondere dem Bundesminister für Umwelt danken, der durch eine ganze Reihe von In-



    Dr. Lippold (Offenbach)

    itiativen auf internationaler Ebene die entscheidenden Anstöße dazu gegeben hat, daß es überhaupt zu diesem ersten Abkommen gekommen ist.
    Herr Knabe, wenn man den ersten Schritt nicht tut, kommt man auf dem Weg nicht voran. Deshalb müssen wir bei aller Unzulänglichkeit des Abkommens, worüber wir uns einig sind, diesen ersten Schritt tun. Ohne diesen ersten Schritt gibt es keinen Beginn auch der Lösung des Problems. Wissen Sie, das ist ähnlich, wie andere früher Verlobung definiert haben: sicherstellen, weiter suchen. Das hier ist der Anfang eines langen Weges, den wir zügig gehen müssen, den wir mit großer Entschiedenheit gehen müssen, damit wir zu einer Problemlösung kommen.
    Ich darf der Bundesregierung danken, nicht nur Ihnen, Herr Bundesminister. Auch der Bundeskanzler hat sich dieser Problematik angenommen. Er hat damit auch deutlich gemacht, welche Dimension dieses Problem hat und wie wir uns dieser Problematik in Zukunft auf Weltwirtschaftskonferenzen, auf Weltgipfeln annehmen müssen.
    Ich darf noch einmal sagen: Das Montrealer Abkommen ist ein erster Schritt. Der Schutz der Ozonschicht, der Schutz von Leben und Gesundheit, der Schutz von Fauna und Flora, das sind die Ziele, die wir damit verbinden. Wir müssen das Abkommen ohne Verzögerung in Kraft treten lassen; die Beteiligung weiterer Staaten muß angestrebt werden. Es ist deutlich geworden, daß wir uns ein Ausweichen nicht erlauben können. Deshalb muß dieses Protokoll umfassend ratifiziert werden.
    Wir müssen darauf drängen, daß die Schadstoffreduktion beschleunigt erfolgt, daß der Ausstieg absehbar möglich ist. Wir müssen uns aber auch noch über die Ersatzstoffproblematik unterhalten, weil wir teilweise auch über Ersatzstoffe zumindest im derzeitigen Moment zu einer wesentlichen Reduktion der Emissionen kommen können. Das muß genau geprüft werden.
    Die Entwicklung und die schnelle Einführung chlorfreier Ersatzstoffe — ich denke an das FCKW 134 — und FCKW-freier Ersatzprodukte — insbesondere auch die Problematik der Ersatzprodukte, nicht nur der Ersatzstoffe — muß ganz energisch vorangetrieben werden.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich in Verbindung damit auf das zweite große Problem hinweisen, das wir nicht separat sehen können. Es handelt sich dabei um den Treibhauseffekt, um die Erwärmung der Erdatmosphäre, die letztendlich durch anthropogenes, sprich: durch menschliches Handeln, bedingt ist. Beide Prozesse hängen eng miteinander zusammen. Die FCKW tragen zum Treibhauseffekt bei. Wir müssen natürlich auch sehen, daß wegen der Luftchemie insgesamt die Problematik der Erderwärmung wiederum mit der Problematik der FCKW zusammenhängt.
    Wir werden in Zukunft in gleicher Weise, wie wir international die FCKW-Problematik angegangen haben, auch zur Frage des Treibhauseffekts auf dem Wege über internationale Abkommen zu einer Lösung des Problems kommen müssen. Ich sage das ganz deutlich. Es handelt sich hier in erster Linie um
    die Frage des Kohlendioxids, das maßgeblich daran beteiligt ist; allein 50 % ist der Anteil des Kohlendioxids an der Problematik des Treibhauseffekts, 20 % der Anteil des Methangases und 20 % der Anteil der FCKW.
    Wenn wir hier etwas erreichen wollen, wenn wir zur Lösung des Treibhauseffektes einen Beitrag leisten wollen, müssen wir mit Sicherheit beim dicksten Brokken, sprich: bei der Kohlendioxidproblematik, anfangen und hier ganz deutlich zu einer Reduktion kommen. Das heißt, wir müssen den Prozeß der Verbrennung fossiler Stoffe, der Verbrennung von Kohle, von Öl und von Gas, nicht nur kritisch durchleuchten, sondern wir müssen hier sofort zu Handlungen kommen. Wir müssen sehen, daß wir hier sofort zu einer Reduktion kommen. Wir müssen durch emissionsfreie Energien substituieren. Das können Solarenergien sein, die einen Beitrag leisten können; aber deren Beitrag ist zur Zeit noch beschränkt. Langfristig werden sie sicherlich einen entscheidenden Beitrag leisten können.
    Wir können dabei allerdings nicht indirekte Solarenergien einbeziehen, wie das vielfach getan wird; denn dazu werden auch die Verbrennung von Holz, die Verbrennung von Torf und die Verbrennung von Biomasse gezählt. Wir müssen sehen, daß dies keine Lösung sein kann, weil das genauso zur Emission von CO2 führt. Ich glaube, man muß deutlich machen, daß letztendlich auch der Einschlag von Wald zu solarer Energie gezählt werden würde. Das kann ja wohl nicht wahr sein, insbesondere wenn wir an die Problematik des tropischen Regenwaldes denken. Hier muß deutlicher differenziert werden.
    Beim Einsatz von Wasserkraft muß man natürlich auch sehen, daß ich sie nicht nur in den Raum stellen kann, sondern daß ich auch für ihre Umsetzung sorgen muß. Dann muß ich sehen, daß ich nicht auf der einen Seite mehr Wasserkraft fordern kann, auf der anderen Seite dann aber, wenn Laufwasserkraftwerke installiert werden, gegen eine solche Installation protestieren, wie es die GRÜNEN, Herr Abgeordneter Knabe, als erste getan haben. Irgendwo beißt sich das. Dann muß ich auch konsequent bleiben und darf nicht den einen das als Gutes anbieten und den anderen das; diese beiden Sachen widersprechen einander.

    (Abg. Dr. Knabe [GRÜNE] meldet sich zu einer Zwischenfrage)

    — Ich erlaube keine Zwischenfrage, Herr Abgeordneter Knabe, weil ich ausgesprochen wenig Zeit habe.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Es wird nicht angerechnet!)

    Wir müssen, Herr Knabe, gleichzeitig auch CO2-emittierende Prozesse ernergiesparend um jeden Preis realisieren. Wir haben hier in der Bundesrepublik schon Wesentliches geleistet. Ich spreche einmal darauf an, daß wir Vorreiter sind. Bei uns liegt z. B. der Verbrauch in Haushalten wesentlich niedriger als in anderen Ländern vergleichbaren Klimas im OECD-



    Dr. Lippold (Offenbach)

    Bereich. Wir haben Einstiege gemacht, aber trotzdem sind wir nicht zufrieden.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Ja, man kann wesentlich mehr machen!)

    Hier liegt noch ein ganz ungeheures Potential, das bewegt werden muß. Das gleiche gilt für andere Bereiche, in denen wir noch einsparen können, bis hin zum Verkehrsbereich. Hier muß sicherlich zügig weitergearbeitet werden.
    Wir müssen aber auch folgendes sehen. Einen Weg, der angedacht wird, nämlich im Bereich des Treibhauseffekts die Substitution des Verbrauchs fossiler Stoffe untereinander, sprich, die Substitution von Kohle durch Gas, müssen wir sehr differenziert betrachten, denn auch Gas trägt zur Kohlendioxidexposition bei. Wenn ich die Kohle gleich 100 setze
    — wohlgemerkt, die Steinkohle —, liegt das Gas mit der relativen Schadstoffemission immer noch bei 60. Wenn ich weiter daran denke, daß mit der Gasverbrennung, mit der Gasproduktion, mit der Erzeugung, der Verarbeitung und dem Transport von Gas auch Leckagen von Gas und damit Abgaben an die Umwelt verbunden sind, wobei auch Methangas entweicht
    — denn Erdgasverbrennung ist zu 90 To Methanverbrennung — , dann bedeutet schon 1 To Leckage beim Gas, daß ich gegenüber dem Kohlendioxid die 30fache Wirkung habe. Damit liege ich letztendlich beim gleichen Faktor wie beim Verbrauch von Kohle. Wir müssen also in Zukunft entschlossen vorgehen, aber auch mit der nötigen Differenzierung.
    Ich sage hier noch einmal das, was ich bereits beim letztenmal gesagt habe: Auch die Substitution durch Kernenergie muß überdacht werden. Kernenergie ist eine in diesem Bereich emissionsfreie Energie.

    (Zuruf des Abg. Schäfer [Offenburg] [SPD])

    — Herr Schäfer, denken Sie daran: Auch in Toronto hat man über diese Problematik gesprochen. Man hat sie sehr differenziert behandelt.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Da hat Herr Häfele ja mitgewirkt!)

    Wir werden nicht umhin können, vor dem Hintergrund der Größe der Gefahr, die vom Treibhauseffekt ausgeht, in eine Neubewertung einzutreten. Das wird auch einschließen, daß wir nicht bei den traditionellen Reaktorlinien bleiben, sondern die neuen Linien mit ihren neuen Möglichkeiten mit einbeziehen.
    Zur Rolle der Bundesrepublik: Ich glaube, daß wir hier wiederum — ähnlich wie bei den FCKW — vorweg Initiativen ergreifen müssen und deutlich machen müssen, daß das, was wir von anderen verlangen, bei uns zuerst erfüllt wird. Ich schließe dabei das ein, was wir im Blick auf Entwicklungsländer und andere Länder sagen. Wir müssen deutlich mehr tun als andere, damit klar wird, daß wir nicht von anderen etwas fordern, was zu leisten wir selbst nicht bereit und in der Lage wären.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Sehr richtig! bei der SPD)

    Wir müssen allerdings deutlich machen, daß letztendlich die Problemlösung nur im internationalen Verbund erreicht werden kann. Bei einem Anteil von
    ca. 4 To an der Verbrennung fossiler Stoffe, hochgerechnet auf den globalen Bereich, wird deutlich, daß wir nur einen bescheidenen Beitrag leisten können. Unsere Rolle muß darin liegen, diesen Beitrag zu erbringen, unsere Pionierrolle deutlich werden zu lassen und damit weltweit Anstöße zu geben. Das setzt aber voraus, daß wir im CO2-Bereich ähnlich wie im Bereich der FCKW zu einem internationalen Abkommen, zu einer internationalen Konvention kommen. Das Ziel muß sein, daß wir global die Reduktion der Verbrennung fossiler Stoffe vereinbaren. Dieses Ziel kann nicht in gleicher Weise überall realisiert werden. Auch hier werden die Industrieländer mehr tun müssen als die Entwicklungsländer. Da müssen Quoten regionalisiert werden, da muß abgestuftes Handeln vorgesehen werden. Letztendlich kann das nur in Form einer internationalen Konvention gehen, bei der wir alle, die daran beteiligt sind, einbinden.
    Daß die Staaten — Entwicklungsländer auf der einen Seite, Industrieländer auf der anderen Seite — unterschiedlich betroffen sind, habe ich deutlich gemacht. Wir werden sicherstellen müssen, daß die Kriterien technisch, wirtschaftlich und finanziell so gewichtet sind, daß wir den Beitrag der Industrieländer entsprechend gestalten und den Entwicklungsländern Brücken bauen. Wir müssen ganz deutlich sehen, daß wir sicher auch finanziell etwas leisten müssen. Ich danke an dieser Stelle noch einmal dem Entwicklungshilfeminister, der mit einem Ansatz klargemacht hat, daß wir den Worten auch Taten folgen lassen und auch finanzielle Mittel bereitstellen.
    Es muß aber gesehen werden, daß Mittel nicht nur bereitgestellt werden müssen, sondern ihre Verwendung auch sinnvoll integriert und eingebaut werden muß. Es kann nicht sein, daß wir dies anders als in Form eines partnerschaftlichen Zusammenwirkens täten. Das setzt allerdings voraus, daß auch in den Staaten, mit denen wir zusammenwirken, die Bereitschaft besteht, eigenes Bewußtsein zu ändern, zu neuen Verhaltensweisen zu kommen und bestehende Mechanismen, die eher zu einer Verstärkung des negativen Prozesses beitragen, abzuschaffen.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich glaube, diese internationale Konvention ist der entscheidende Weg. Wir werden in gleicher Weise wie jetzt beim Montrealer Abkommen die Bundesregierung bitten, entsprechend initiativ zu werden. Ich denke, wir werden nicht umsonst darum bitten, daß die Initiativen entsprechend gestaltet werden.
    Ich sage nochmals: Wir werden der Ratifizierung des Abkommens zustimmen. Das ist ein erster Schritt. Das ist ein guter Schritt. Aber wir müssen den Weg beschleunigen, und wir müssen schneller zum Ziel kommen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)