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    Plenarprotokoll 11/97 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 97. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen des Bundesministers Dr. Stoltenberg und der Abg. Frau Geiger 6569A, 6580 C Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 6569 B Würdigung der Tätigkeit des Abg. Dr Stercken in der IPU 6579 A Zur Geschäftsordnung Wüppesahl fraktionslos 6969 D Dr. Bötsch CDU/CSU 6570 C Jahn (Marburg) SPD 6570 D Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes (Drucksachen 11/2384, 11/2974, 11/2975) Wilz CDU/CSU 6571 C Frau Hämmerle SPD 6572 B Richter FDP 6573 B Dr. Mechtersheimer GRÜNE 6574 B Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 6574 D Tagesordnungspunkt 3: Aussprache zur Tagung der 80. Interparlamentarischen Konferenz in Sofia Dr. Holtz SPD 6575 D Dr. Stercken CDU/CSU 6577 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 6579 A Bindig SPD 6579 D Frau Geiger CDU/CSU 6580 C Frau Dr. Timm SPD 6582 A Frau Fischer CDU/CSU 6582 D Tagesordnungspunkt 2: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Wetzel, Stratmann, Frau Teubner, Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Auseinandersetzung um die Inbetriebnahme des Schnellen Brüters (SNR 300) (Drucksachen 11/ 1581, 11/2036) Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 6583 D Lenzer CDU/CSU 6585 C Vosen SPD 6587 C Dr.-Ing. Laermann FDP 6590 A Dr. Probst, Parl. Staatssekretär BMFT . 6592 B Tagesordnungspunkt 5: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel, Kleinert (Marburg), Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Obligatorische Einführung des Mehrwegsystems für kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke (Rücknahme-, Pfand- und Kennzeichnungspflicht) (Drucksache 11/2949) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein, Adler, Bachmeier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Novellierung des Abfallgesetzes (Drucksache 11/2188) Frau Hensel GRÜNE 6594 C Dörflinger CDU/CSU 6596 A Frau Dr. Hartenstein SPD 6597 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 Frau Dr. Segall FDP 6599 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 6601 C Tagesordnungspunkt 7: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 159 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 20. Juni 1983 über die berufliche Rehabilitation und die Beschäftigung der Behinderten (Drucksachen 11/1953, 11/2706) . . . 6604 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 82, 83 zu Petitionen (Drucksachen 11/ 2944, 11/2945) 6604 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Drucksache 11/2688) . . 6605 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 26. November 1976 zum Abkommen vom 22. November 1950 über die Einfuhr von Gegenständen erzieherischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Charakters (Drucksache 11/2277) 6605A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den IAEO-Übereinkommen vom 26. September 1986 über die frühzeitige Benachrichtigung bei nuklearen Unfällen sowie über Hilfeleistung bei nuklearen Unfällen oder radiologischen Notfällen (Gesetz zu dem IAEO-Benachrichtigungsübereinkommen und zu dem IAEO-Hilfeleistungsübereinkommen) (Drucksache 11/2391) 6605A Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Finanzgerichtsordnung und anderer Gesetze (FGO-Änderungsgesetz) (Drucksache 11/2386) . 6605 B Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll Nr. 8 vom 19. März 1985 zur Änderung der Konvention vom 4. November 1950 zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (Drucksache 11/2674) 6605 B Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1989 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1989) (Drucksache 11/2965) . . 6605 B Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN: Menschenwürdige Zimmer für Kinder und Jugendliche (Drucksache 11/2259 [neu]) 6605 C Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN: Novellierung der Baunutzungsverordnung (Drucksache 11/2648) 6605 C Tagesordnungspunkt 6: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1988 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1988) (Drucksache 11/2742) ' b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Strukturelle Weiterentwicklung des öffentlichen Dienstrechts (Drucksache 11/1333) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beschäftigungswirksamer Solidarbeitrag (Drucksache 11/3010) Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 6619D Lutz SPD 6620 C Dr. Kappes CDU/CSU 6622 A Sellin GRÜNE 6623 A Richter FDP 6624 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes und zur Förderung eines gleitenden Übergangs älterer Arbeitnehmer in den Ruhestand (Drucksache 11/2990) Frau Hasselfeldt CDU/CSU 6625 C Hasenfratz SPD 6627 B Dr. Thomae FDP 6628 D Frau Trenz GRÜNE 6630 A Schemken CDU/CSU 6631 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 III Heyenn SPD 6634 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 6638 A Dreßler SPD 6641 D Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Plebiszit in Chile zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Plebiszit in Chile zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Plebiszit in Chile (Drucksachen 11/ 2501, 11/2244, 11/2333, 11/2983) Schäfer, Staatsminister AA 6642 C Waltemathe SPD 6643 B Schreiber CDU/CSU 6644 D Dr. Knabe GRÜNE 6645 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 6646 C Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Künstlersozialversicherungsgesetzes (Drucksache 11/ 2964) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) UNESCO-Empfehlung zur internationalen Vereinheitlichung der Statistiken über die öffentliche Finanzierung kultureller Tätigkeiten b) UNESCO-Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder c) UNESCO-Empfehlung über die Stellung des Künstlers (Drucksachen 9/963, 11/2379) Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 6648 C Frau Weiler SPD 6649 B Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 6650 D Frau Dr. Vollmer GRÜNE 6651 C Heinrich FDP 6652 B Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Einstellung der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit (Drucksachen 11/2972, 11/3005) Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 6653 A Wimmer (Neuötting) SPD 6654 B Funk (Gutenzell) CDU/CSU 6657 B Kreuzeder GRÜNE 6659 B Heinrich FDP 6660 D Schartz (Trier) CDU/CSU 6662 B Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Dienstleistungsabends (Drucksachen 11/2973, 11/3004) Dr. Blüm, Bundesminister BMA 6662 D Dreßler SPD 6663 D Frau Folz-Steinacker FDP 6665 C Frau Krieger GRÜNE 6668 A Louven CDU/CSU 6669 C Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 6671 A Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Sozialversicherungsausweises und zur Änderung anderer Sozialgesetze (Drucksache 11/ 2807) Höpfinger, Parl. Staatsssekretär BMA . 6673 A von der Wiesche SPD 6673 D Kolb CDU/CSU 6675 C Frau Schoppe GRÜNE 6676 B Dr. Thomae FDP 6677 B Tagesordnungspunkt 21: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Unruh, Frau Trenz und der Fraktion DIE GRÜNEN: Anrechnung der Rente auf die Altersentschädigung für Mitglieder des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/1597) Frau Unruh GRÜNE 6678 A Bohl CDU/CSU 6678 D Becker (Nienberge) SPD 6679 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 6680 C Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 83, 70, 71 zu Petitionen (Drucksachen 11/2336, 11/2511, 11/2512) Zumkley SPD 6681 A Weiss (München) GRÜNE 6682 A Kalb CDU/CSU 6683 A Frau Dr. Segall FDP 6684A, 6688 A Dr. Emmerlich SPD 6685 A Kossendey CDU/CSU 6685 D Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . 6686 D Frau Nickels GRÜNE 6688 D Dr. Grünewald CDU/CSU 6689 C Hiller (Lübeck) SPD 6690 C Funke FDP 6691 B IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 Tagesordnungspunkt 23: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses zu der dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsache vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/88 (Drucksache 11/2952) Helmrich CDU/CSU 6693 B Wüppesahl fraktionslos 6694 B Wiefelspütz SPD 6696 A Funke FDP 6697 B Frau Nickels GRÜNE 6697 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 31 GO) 6699 A Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksachen 11/3003 vom 28. September 1988 und 11/2960 vom 23. September 1988 — Nichterneuerung der Erlaubnisse des Deutschen Hydrographischen Instituts für das Verbrennungsschiff „Vesta" angesichts der zunehmenden Verschmutzung der Meere DringlAnfr 28.09.88 Drs 11/3003 Frau Blunck SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 6606 A ZusFr Frau Blunck SPD 6606B, 6607 D ZusFr Gansel SPD 6606 B ZusFr Opel SPD 6606 C ZusFr Kuhlwein SPD 6606 C ZusFr Frau Garbe GRÜNE 6606 D ZusFr Dr. Emmerlich SPD 6607 A ZusFr Schäfer (Offenburg) SPD 6607 B ZusFr Brauer GRÜNE 6607 C ZusFr Hiller (Lübeck) SPD 6607 C ZusFr Frau Hensel GRÜNE 6608 A ZusFr Andres SPD 6608 B ZusFr Stahl (Kempen) SPD 6608 B ZusFr Häfner GRÜNE 6608 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 6608 D Bemühungen der Bundesregierung um Freilassung der in Afghanistan festgenommenen Mitarbeiter Benno Splieth und Lea Hackstedt der Notärzte-Organisation Cap Anamur MdlAnfr 21, 22 23.09.88 Drs 11/2960 Gansel SPD Antw StMin Schäfer AA . . . 6609A, 6610B ZusFr Gansel SPD 6609B, 6610 C ZusFr Würtz SPD 6610A ZusFr Andres SPD 6610D Bevorstehender Absturz eines Satelliten mit radioaktivem Inventar laut Ankündigung sowjetischer Behörden MdlAnfr 23 23.09.88 Drs 11/2960 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw StMin Schäfer AA 6611B ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 6611B ZusFr Frau Hensel GRÜNE 6612A ZusFr Brauer GRÜNE 6612B ZusFr Häfner GRÜNE 6612 C ZusFr Schäfer (Offenburg) SPD 6612 D Aufstockung des Personals der Visastellen bei den deutschen Vertretungen in der Türkei MdlAnfr 25 23.09.88 Drs 11/2960 Würtz SPD Antw StMin Schäfer AA 6613 A ZusFr Würtz SPD 6613 B Zusicherung einer beruflichen Weiterverwendung für den Leiter des Planungsstabes im Bundesverteidigungsministerium im Falle seines Ausscheidens aus dem Amt MdlAnfr 51 23.09.88 Drs 11/2960 Gerster (Worms) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 6613 C ZusFr Gerster (Worms) SPD 6613 C Schlußfolgerungen aus einem in der Zeitschrift „loyal" veröffentlichten Artikel über die Heeresstruktur 2000 und deren Finanzierung MdlAnfr 52 23.09.88 Drs 11/2960 Gerster (Worms) SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 6614 A ZusFr Gerster (Worms) SPD 6614 A Verwendung eines formaldehydhaltigen Desinfektionsmittels in Naßräumen von Truppenunterkünften MdlAnfr 53 23.09.88 Drs 11/2960 Dr. Mechtersheimer GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg 6614 B ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE . . . 6614 B Bruch von zwei Rotorblättern eines Hubschraubers der Bundesluftwaffe beim Flugtag in Nörvenich MdlAnfr 54 23.09.88 Drs 11/2960 Dr. Mechtersheimer GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg 6614 D ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE . . . 6614 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 V Standort und personelle Besetzung des neuen Gleisbauzuges der Bundesbahn; Ziel der Studie Projekt OBI MdlAnfr 65, 66 23.09.88 Drs 11/2960 Andres SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 6615B, 6615 C ZusFr Andres SPD 6615B, 6615 D Becker (Nienberge) SPD (zur GO) . . . . 6616A Aktuelle Stunde betr. Beendigung der Seeverbrennung Frau Blunck SPD 6616B Dr. Laufs CDU/CSU 6616D Frau Garbe GRÜNE 6617 C Frau Dr. Segall FDP 6618 A Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . 6618 D Nächste Sitzung 6699 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 6700* A Anlage 2 Gespräch des Bundeskanzlers mit dem Vorsitzenden der rechtsgerichteten Konservativen Jugend Deutschlands MdlAnfr 3 23.09.88 Drs 11/2960 Dr. Schöfberger SPD SchrAntw StMin Stavenhagen BK . . . . 6700* C Anlage 3 Ergebnisse des Programms für technologieorientierte Unternehmensneugründungen und Fortführung des Programms, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung strukturschwacher Regionen und des Zonenrandgebiets MdlAnfr 6 23.09.88 Drs 11/2960 Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 6700* D Anlage 4 Förderung der politischen Zusammenarbeit im atlantischen Raum, z. B. im Rahmen internationaler Organisationen; Freilassung der beiden in Afghanistan festgenommenen Notärzte der Cap Anamur MdlAnfr 19, 20 23.09.88 Drs 11/2960 Lowack CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 6701* B Anlage 5 Veranstaltungen im Rahmen des „Tages der Deutsch-Amerikaner" am 6. Oktober MdlAnfr 24 23.09.88 Drs 11/2960 Böhm (Melsungen) CDU/CSU SchrAntw StMin Schäfer AA 6701* D Anlage 6 Verwendung des Begriffs „Oder-Neiße-Gebiet" an Stelle der offiziellen Formulierung „ehemalige deutsche Gebiete in der Volksrepublik Polen" durch die Bundesregierung MdlAnfr 26, 27 23.09.88 Drs 11/2960 Sielaff SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 6702* A Anlage 7 Stand der Gespräche mit der CSSR über die Grenzübergänge Waldsassen und Waidhaus MdlAnfr 28 23.09.88 Drs 11/2960 Stiegler SPD SchrAntw StMin Schäfer AA 6702* B Anlage 8 Konzentration des Impfstoffs Clenbuterol bei den im Zusammenhang mit dem Hormonskandal geschlachteten Tieren; Folgen dieses Konzentrationsgehalts für den menschlichen Organismus MdlAnfr 57, 58 23.09.88 Drs 11/2960 Dr. Hitschler FDP SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 6702* C Anlage 9 Auswirkung einer Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs auf die Anwendung von Verhütungsmethoden; Einbeziehung psychologischer Probleme in die Notlagenindikation nach § 218 StGB MdlAnfr 59, 60 23.09.88 Drs 11/2960 Frau Krieger GRÜNE SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 6703* A Anlage 10 Zusätzliche Kosten und Gründe für den auf ein Jahr befristeten vorherigen Betrieb des neuen DB-Gleisbauzuges durch eine Privatfirma MdlAnfr 61, 62 23.09.88 Drs 11/2960 Kiehm SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6703* C VI Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 Anlage 11 Kriterien für den einjährigen vorherigen Betrieb des neuen DB-Gleisbauzuges durch ein Privatunternehmen; Sicherstellung des kostengünstigsten weiteren Betriebs MdlAnfr 63, 64 23.09.88 Drs 11/2960 Kastning SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6703* D Anlage 12 Richtlinie für die Kontrolle der Einhaltung der Sozialvorschriften im Güterkraftverkehrsgewerbe; Wettbewerbsverzerrungen in der EG MdlAnfr 67, 68 23.09.88 Drs 11/2960 Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 6704* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 6569 97. Sitzung Bonn, den 29. September 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 29. 9. Bahr 30. 9. Dr. Bangemann 29. 9. Baum 30. 9. Frau Beer 30. 9. Frau Beck-Oberdorf 30. 9. Dr. Biedenkopf 30. 9. Biehle 30. 9. Carstensen (Nordstrand) 30. 9. Frau Dr. Däubler-Gmelin 30. 9. Daweke 30. 9. Frau Dempwolf 30. 9. Ehrbar 30. 9. Frau Eid 30. 9. Engelhard 29. 9. Eylmann 30. 9. Francke (Hamburg) 30. 9. Frau Fuchs (Köln) 30. 9. Genscher 30. 9. Glos 30. 9. Dr. Glotz 30. 9. Großmann 29. 9. Dr. Hauff 30. 9. Hauser (Krefeld) 30. 9. Dr. Haussmann 30. 9. Heimann 30. 9. Frau Dr. Hellwig 30. 9. Huonker 29. 9. Ibrügger 30. 9. Frau Kelly 30. 9. Kittelmann * 29. 9. Klein (München) 30. 9. Kleinert (Hannover) 30. 9. Klose 30. 9. Dr. Köhler (Wolfsburg) 30. 9. Dr. Kohl 30. 9. Dr. Kreile 30. 9. Frau Männle 30. 9. Menzel 30. 9. Müller (Düsseldorf) 30. 9. Müller (Wesseling) 30. 9. Frau Odendahl 30. 9. Oesinghaus 30. 9. Frau Pack 30. 9. Pesch 30. 9. Reddemann 29. 9. Dr. Riesenhuber 29. 9. Frau Saibold 30. 9. Seiters 30. 9. Dr. Sperling 30. 9. Spranger 30. 9. Frau Steinhauer 30. 9. Dr. Stoltenberg 29. 9. Tietjen 30. 9. Dr. Vogel 30. 9. Dr. Warnke 30. 9. Weisskirchen (Wiesloch) 29. 9. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete() entschuldigt bis einschließlich Westphal 30. 9. Wetzel 30. 9. Frau Wieczorek-Zeul 30. 9. Wischnewski 30. 9. Wittich 30. 9. Anlage 2 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Frage des Abgeordneten Dr. Schöfberger (SPD) (Drucksache 11/2960 Frage 3): Was hat den Bundeskanzler veranlaßt, den Vorsitzenden der rechtsgerichteten Konservativen Jugend Deutschlands zu einem „freundschaftlichen" Gespräch mit „Sympathie auf beiden Seiten" zu empfangen und sich von diesem abschließend das gerichtlich inkriminierte Buch „Willy Brandt - das Ende einer Legende", dessen Verfasser und Herausgeber wegen Beleidigung zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden sind, schenken zu lassen? Der Bundeskanzler hat weder den Vorsitzenden der „Konservativen Jugend Deutschlands" empfangen noch hat er jemals die Publikation „Willy Brandt - das Ende einer Legende" als Geschenk erhalten. Eine solche Behauptung wird zwar in einem Werbeblatt der Vereinigung „Die Deutschen Konservativen" erhoben. Der entsprechende Beitrag ist jedoch eine Fälschung. Der Bundeskanzler hat sich dieser Vereinigung - und darüber kann auch dort kein Zweifel bestehen - nie zur Verfügung gestellt. Richtig ist vielmehr, daß es Herrn Michael Stange in dessen Eigenschaft als Redakteur der Frankfurter „Abendpost/Nachtausgabe" ein Interview für seine Zeitung gegeben hat. Die erwähnte Publikation von Herrn Siegerist ist ihm aber weder anläßlich des Interviews noch zu einem späteren Zeitpunkt übergeben worden. Das Bundeskanzleramt hat gegenüber den „Deutschen Konservativen" und Herrn Stange mit Datum vom 19. September 1988 die Veröffentlichung des gefälschten Beitrags mit Entschiedenheit zurückgewiesen und ihnen die weitere Verwendung von Bild und Text untersagt. Der Bundeskanzler hat mit Datum vom 26. September 1988 den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Herrn Dr. HansJochen Vogel, sowie den Ehrenvorsitzenden der SPD, Herrn Willy Brandt, davon in Kenntnis gesetzt. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatsseketärs Dr. Probst auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/2960 Frage 6): Welche Ergebnisse hat das Programm für technologieorientierte Unternehmensneugründungen bisher erbracht, und wird die Bundesregierung dieses Programm auch in Zukunft weiterführen, insbesondere auch im Hinblick auf die Entwicklung strukturschwacher Regionen und das Zonenrandgebiet? Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 6701* Bei dem 1983 begonnenen Modellversuch „Technologieorientierte Unternehmensgründungen" (TOU) ging es darum, die Start- und Wachstumschancen von technologieorientierten jungen Unternehmen zu verbessern, sie durch eine Reihe angepaßter Förderungsinstrumente zu unterstützen und mit diesen Instrumenten Erfahrungen zu sammeln sowie die Bereitstellung von privatem Risikokapital für diese Unternehmensgruppe anzuregen. Die Antragsfrist für den Modellversuch läuft Ende 1988 aus. Wichtigstes Ergebnis: Es gibt ein beträchtliches Potential an erfolgversprechenden Unternehmensgründungen mit hohem technischen Niveau — etwa 150 pro Jahr —, das aber nur ausgeschöpft werden kann, wenn die notwendigen Finanzmittel vorhanden sind. Obwohl der Modellversuch noch nicht abgeschlossen ist, kann man bereits jetzt feststellen, daß auch in Zukunft Maßnahmen erforderlich sein werden, um den Risikokapitalmarkt für TOU in dem notwendigen Umfang anzuregen. In den parlamentarischen Beratungen zum Bundeshaushalt 1989 ist bereits die Möglichkeit eines weiteren Modellversuchs ab 1989 angesprochen worden. Erwogen wird, jungen technologieorientierten Unternehmen staatliche Mittel künftig als stille Beteiligung anzubieten. Im Gegensatz zum bisherigen Modellversuch würde es keine regionalen Beschränkungen für die Antragsteller geben. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Lowack (CDU/CSU) (Drucksache 11/2960 Fragen 19 und 20): Ist die Bundesregierung bereit, eine Politische Zusammenarbeit der Freien Nationen (PZFN) etwa durch Ausbau der Europäischen Politischen Zusammenarbeit auf den atlantischen Raum, eine Abstimmung zu Beschlüssen der OECD und der B-Gruppe (westliche Industrieländer) der UNO auf wirtschaftlichem Gebiet, die Vorbereitung eines einheitlichen Auftretens in der UNCTAD und anderen Entwicklungshilfeorganisationen der UNO, den Entwurf und die Verfolgung einer gemeinsamen Strategie im Rahmen der Weltkartell-Richtlinien und die Bekämpfung des Mißbrauchs von internationaler Marktmacht und Entwicklungspolitik, eine gemeinsame Weltwährungs- und Schuldenpolitik, eine gemeinsame Vorbereitung von GATT-Runden und der Weltwirtschaftsgipfel zu fördern? Wie bewertet die Bundesregierung die Festnahme der beiden deutschen Notärzte von Cap Anamur in Afghanistan, und was wird die Bundesregierung unternehmen, damit diese Ärzte umgehend freigelassen werden? Zu Frage 19: Die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an der Abstimmung der in der westlichen Wertegemeinschaft verbundenen Staaten zur Erzielung einer weitestmöglichen Kohärenz ihrer außenpolitischen Positionen. Kernstück ist dabei die Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ), die sich in Unterstützung des in den Verträgen zur Gründung der Europäischen Gemeinschaften wie der Westeuropäischen Union vorgegebenen Ziels der Europäischen Einigung entwickelt und die ihre vertragliche Grundlage in der Einheitlichen Europäischen Akte gefunden hat. Danach haben sich die Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft verpflichtet, „durch Abstimmung, Angleichung ihrer Standpunkte und Durchführung gemeinsamer Maßnahmen ihren gemeinsamen Einfluß so wirkungsvoll wie möglich aus(zu)üben". Es gibt grundsätzlich keine außenpolitische Materie, die von der Abstimmung im Rahmen der EPZ ausgeschlossen ist. Die europäischen Standpunkte sind ein wesentliches Element der engen Abstimmung im weiteren atlantischen Rahmen. Soweit in den Verträgen der Europäischen Gemeinschaften erfaßte Materien betroffen sind, erfolgt die Abstimmung der Mitgliedstaaten aufgrund Art. 116 EWG-Vertrag: Sie gehen „in den internationalen Organisationen mit wirtschaftlichem Charakter bei allen Fragen, die für den gemeinsamen Markt von besonderem Interesse sind, nur noch gemeinsam vor. Zu diesem Zweck unterbreitet die Kornmission dem Rat Vorschläge über das Ausmaß und die Durchführung des gemeinsamen Vorgehens; dieser beschließt darüber mit qualifizierter Mehrheit." Hiervon erfaßt werden die Gemeinschaftspositionen im Rahmen der VN einschließlich ihrer Unter- und Sonderorganisationen, der OECD, des GATT und anderer internationaler Gremien. Die enge und vertrauensvolle Abstimmung in der Gemeinschaft ist dabei ein wichtiger Faktor für die Formulierung gemeinsamer Standpunkte im westlichen Rahmen. Dazu gehören auch die vielschichtigen Abstimmungsverfahren zur Stabilisierung des Weltwährungssystems und zur Weiterentwicklung der Schuldenstrategie (Treffen der G 5, G 7, G 10, Pariser Club). Zu Frage 20: Die beiden Mitarbeiter des Komitees Cap Anamur, die Krankenschwester Lea Hackstedt und der Arzt Dr. Benno Splieth, waren in Afghanistan zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung tätig. Ihre Tätigkeit war rein humanitär. Die Bundesregierung hat sofort nach Bekanntwerden der Gefangennahme die deutsche Botschaft in Kabul angewiesen, beim afghanischen Außenministerium um die Möglichkeit zur umgehenden konsularischen Betreuung der beiden Deutschen nachzusuchen sowie ihre unverzügliche Freilassung zu fordern. Dem deutschen Geschäftsträger in Kabul wurde am 25. September 1988 die Gelegenheit gegeben, Frau Hackstedt und Herrn Dr. Splieth im Kabuler Zentralgefängnis Pul-i-Charki zu besuchen. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut. Wann die von der afghanischen Seite eingeleitete Untersuchung abgeschlossen sein wird, kann noch nicht abgesehen werden. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) (Drucksache 11/2960 Frage 24): Welche Veranstaltungen werden in diesem Jahr aus Anlaß des „Tages der Deutsch-Amerikaner" durchgeführt, der vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Ronald Reagan, 1987 verkündet wurde und einmal jährlich am 6. Oktober begangen werden soll? 6702* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 Nach derzeitigem Stand werden in Washington mit Sicherheit eine Veranstaltung im Kongreß und eine in der deutschen Botschaft stattfinden. — Ob es, wie im Vorjahr, auch zu einer Veranstaltung im Weißen Haus kommen wird, steht noch nicht fest. — Außerhalb Washingtons sind von den Deutsch-Amerikanern zusammen mit den örtlichen Stellen Veranstaltungen in vielen Städten geplant. Die deutschen Auslandsvertretungen unterstützen diese Bemühungen. Anlage 6 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Sielaff (SPD) (Drucksache 11/2960 Fragen 26 und 27): Woher stammt der neuerdings von Regierungsseite verwandte Begriff „Oder-Neiße-Gebiet", und welches Gebiet ist damit konkret gemeint? Wenn der Begriff „Oder-Neiße-Gebiet" bewußt verwendet wird, beabsichtigt dann die Bundesregierung eine Umgehung der offiziellen Formulierung „ehemalige deutsche Gebiete in der Volksrepublik Polen", und welcher Sinn steckt hinter dieser neuen Begriffsschöpfung? Zu Frage 26: Der Begriff „Oder-Neiße-Gebiet" gehört zum allgemeinen Sprachgebrauch. Er ist deshalb auch von früheren Bundesregierungen benutzt worden. Der Begriff findet sich ebenso im Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 7. Juli 1975 zu den Ostverträgen (Band 53, S. 164 ff). Oder-Neiße-Gebiete sind die Gebiete östlich von Oder und Neiße. Ich weise in diesem Zusammenhang auf Artikel I des Warschauer Vertrages vom 7. Dezember 1970 hin, der die Feststellung enthält, daß die Oder-Neiße-Linie die westliche Staatsgrenze Polens bildet. Zu Frage 27: Aus der Antwort zur Vorfrage ergibt sich, daß es sich bei dem Begriff „Oder-Neiße-Gebiet" nicht um eine Begriffsschöpfung dieser Bundesregierung handelt. Damit wird die in Ihrer Frage enthaltene Annahme gegenstandslos. Anlage 7 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/2960 Frage 28) : Wie ist der Stand der Gespräche mit der CSSR über die Neueröffnung des Grenzübergangs Waldsassen und die Erweiterung und Erneuerung des Grenzübergangs in Waidhaus, und welcher Fahrplan wurde dabei bei dem Besuch des CSSR-Außenministers vereinbart? Die Bundesregierung ist nach wie vor sehr daran interessiert, baldmöglichst mit der tschechoslowakischen Seite in Verhandlungen über die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Waldsassen einzutreten. Sie hat die tschechoslowakische Seite zu den notwendigen Expertengesprächen eingeladen und bereits mehrere konkrete Terminvorschläge unterbreitet. Beim Besuch des tschechoslowakischen Außenministers Chnoupek in der Bundesrepublik Deutschland (28.-30. August 1988) hat sie die tschechoslowakische Seite erneut nachdrücklich auf ihr Interesse an baldiger Aufnahme der Expertengespräche hingewiesen. Von tschechoslowakischer Seite wurde erklärt, die Festlegung der tschechoslowakischen Position sei noch nicht abgeschlossen. Mit der Aufnahme der Expertengespräche ist nunmehr frühestens im vierten Quartal 1988 zu rechnen. Die Verhandlungsposition der Bundesregierung ist zwischen allen Beteiligten in einer Besprechung in Waldsassen am 30. Juni 1988 abgeklärt worden, so daß die deutsche Seite die Beratungen sofort aufnehmen könnte. Die für die Erweiterung und Erneuerung des Grenzübergangs Waidhaus zuständige bayerische Straßenbauverwaltung hat der tschechoslowakischen Seite mehrfach Gespräche auf Expertenebene angeboten. Die tschechoslowakische Seite ist diesem Angebot bislang nicht nachgekommen. Auf deutscher Seite soll als erster Schritt voraussichtlich im kommenden Jahr das Raumordnungsverfahren eingeleitet werden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hitschler (FDP) (Drucksache 11/2960 Fragen 57 und 58) : Ist der Bundesregierung bekannt, in welchen Dosen pro Kalb der Impfstoff Clenbuterol den Kälbern verabreicht wurde, die nach der Entdeckung des Hormonskandals in Nordrhein-Westfalen geschlachtet wurden, und welche Konzentration dieses Stoffes im Muskelfleisch der Tiere festgestellt wurde? Welche nachteiligen Folgen für den menschlichen Organismus waren bei diesem Konzentrationsgehalt zu erwarten, und war nach Auffassung der Bundesregierung aus gesundheitspolitischen Erwägungen eine Notschlachtung angezeigt, oder wäre es bei einer weiteren Mästung der Kälber möglich gewesen, den Hormongehalt abzubauen? Zu Frage 57: Der Bundesregierung ist nicht bekannt, in welchen Dosen pro Kalb Clenbuterol Kälbern illegal verabreicht wurde. Es ist jedoch davon auszugehen, daß, um eine Wirkung als Masthilfsmittel zu erzielen, die Dosis mindestens um das 5 —10fache über der therapeutischen Dosis liegen muß, wobei die therapeutische Dosis bei Atemwegserkrankungen 0,8 Mikrogramm Wirkstoff pro kg Körpergewicht beträgt. Die Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen bezogen sich dabei nach Kenntnis der Bundesregierung zunächst auf solche Tiere, die wegen des Verdachts der Verabreichung verbotener Sexualhormone und von Clenbuterol geschlachtet worden waren. Bei diesen Tieren konnte in keinem Fall Clenbuterol im Muskelfleisch nachgewiesen werden. Bei der Untersuchung von weiteren Schlachtkälbern, bei denen eine Clenbuterol-Anwendung für möglich angesehen wurde, konnte dagegen in einem Fall ein Wert von 2 Mikrogramm/kg Muskulatur nachgewiesen werden. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 6703' Zu Frage 58: Bei Überschreiten eines Grenzwertes von 1 Mikrogramm Clenbuterol pro kg Muskelfleisch wird derzeit davon ausgegangen, daß dieses Fleisch nicht unbedenklich für den menschlichen Verzehr ist und dementsprechend nach fleischhygienerechtlichen Vorschriften als untauglich zu beurteilen ist. Dabei kann angesichts der guten Resorptionsmöglichkeit von Clenbuterol im menschlichen Magen-Darmkanal, sofern zufällig eine Injektionsstelle zum Verzehr gelangen sollte, eine vorübergehende Erhöhung der Herzfrequenz nicht ausgeschlossen werden. Weitergehende Wirkungen dürften bei den bisher festgestellten Rückstandsgehalten kaum zu erwarten sein. Nach meiner Kenntnis sind im übrigen in Nordrhein-Westfalen, abgesehen von den bereits erwähnten Verdachtsschlachtungen, wegen der Anwendung von Clenbuterol keine Tötungen erfolgt. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage der Abgeordneten Frau Krieger (GRÜNE) (Drucksache 11/2960 Fragen 59 und 60): Wie beurteilt die Bundesregierung das Ergebnis der bereits 1984 von Ketting/van Praag durchgeführten Studie, wonach „die Furcht, daß der Schwangerschaftsabbruch durch eine Legalisierung die Anwendung von Verhütungsmethoden ersetzen könnte (...) sich als unbegründet erwiesen (hat). Im Gegenteil, im Zusammenhang mit einer besseren und zielgerichteteren Geburtenkontrolle verringert sich die Abbruchhäufigkeit einige Jahre nach der Legalisierung."? Fällt für die Bundesregierung unter die Notlagenindikation nach § 218 StGB allein die materielle Situation der Frau, oder fallen für die Bundesregierung auch psychosoziale Probleme einer Frau auf Grund der ungewollten Schwangerschaft unter die Notlagenindikation? Zu Frage 59: Nach den in der Studie vorgelegten Zahlen ist die Verbesserung der Anwendung von Verhütungsmethoden nicht der dort erfolgten Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs selbst zuzuschreiben, sondern den im Zusammenhang mit der Legalisierung ergriffenen Maßnahmen, insbesondere verbesserter Aufklärung und Beratung. Ich verweise Sie in diesem Zusammenhang auf S. 242 der Studie. Ganz abgesehen davon, daß sich für den Staat die Verpflichtung, ungeborenes Leben grundsätzlich zu schützen, aus der Verfassung ergibt (Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG), rechtfertigt nach Auffassung der Bundesregierung auch die Studie von Ketting/van Praag nicht die Annahme, daß ohne den bestehenden strafrechtlichen Schutz des ungeborenen Lebens eine effektivere Verhütungspraxis bewirkt würde und dadurch die Zahl der Abbrüche zurückgehen könnte. Zu Frage 60: Die Indikation der sonstigen schweren Notlage ist in § 218a Abs. 2 Nr. 3 StGB geregelt. Nach der zu § 218 a Abs. 2 Nr. 3 StGB ergangenen Rechtsprechung und Kommentierung beschränkt sich diese Notlage nicht allein auf die materielle Situation der Schwangeren. Inwieweit bei „psychosozialen" Problemen eine schwerwiegende Notlage i. S. dieser Vorschrift anzunehmen ist, ist unter Berücksichtigung der Umstände jedes Einzelfalls zu prüfen. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Kiehm (SPD) (Drucksache 11/2960 Fragen 61 und 62): Welche zusätzlichen Kosten entstehen, wenn die Deutsche Bundesbahn, wie gegenüber der Personalvertretung zum Ausdruck gebracht, den voraussichtlich im Oktober 1988 neu in Dienst zu stellenden Gleisbauzug zunächst für ein Jahr durch eine Privatfirma betreiben läßt und danach erst in eigener Regie betreibt? Welche Gründe veranlassen die Deutsche Bundesbahn, den neu im Oktober 1988 in Dienst gestellten Gleisbauzug zunächst einem Privatunternehmen für den Betrieb zu überlassen, wenn noch keine abschließende Entscheidung über den weiteren Betrieb des Gleisbauzuges gefallen ist? Zu Frage 61: Der Deutschen Bundesbahn werden keine zusätzlichen Kosten entstehen, wenn der neue Gleisumbauzug zunächst durch eine Privatfirma und anschließend in eigener Regie betrieben wird. Zu Frage 62: Die Deutsche Bundesbahn hält die weitgehend automatisierten Umbauleistungen in längeren, gesperrten Gleisabschnitten durch Umbauzüge für geeignet zur Vergabe an Unternehmer. Sie hält es ferner für richtig, die Entscheidung über den endgültigen Betreiber des neuen Umbauzuges erst nach Vorliegen der Ergebnisse des Projektes des Vorstandes der Deutschen Bundesbahn „Organisation der Oberbauinstandsetzung" zu treffen, bei welchem objektive Beurteilungsmaßstäbe für den Vergleich von Unternehmer- und DB-Eigenleistungen gefunden werden sollen. Die Deutsche Bundesbahn versucht, für eine zeitlich begrenzte Zwischenphase unter für sie insbesondere auch wirtschaftlich günstigen Bedingungen einen privaten Betreiber zu gewinnen. Dies ist eine unternehmerische Entscheidung, die dem endgültigen Einsatz nicht vorgreift und weitere Erkenntnisse für die endgültige Festlegung liefern soll. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Kastning (SPD) (Drucksache 11/2960 Fragen 63 und 64): Welche Kriterien sind bei der Entscheidung ausschlaggebend gegeneinander abgewogen worden, wenn, wie seitens der Deutschen Bundesbahn behauptet wird, die Entscheidung über den Betrieb des Gleisbauzuges für das erste Jahr nach Indienststellung zugunsten eines Privatunternehmens fällt? Wie wird seitens der Deutschen Bundesbahn (DB) sichergestellt, daß, wie derzeit von der DB geplant, nach Ablauf des ersten Betriebsjahres der im Oktober 1988 neu in Dienst ge- 6704* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988 stellte Gleisbauzug unter Berücksichtigung der Studie Projekt OBI die Entscheidung über den kostengünstigsten weiteren Betrieb, ohne bestehende Interessen des privaten Betreibers zu berücksichtigen, getroffen werden kann? Zu Frage 63: Die Entscheidung über den eventuellen Einsatz des neuen Umbauzuges durch Unternehmer in einer zeitlich begrenzten Zwischenphase trifft der Vorstand der Deutschen Bundesbahn in eigener Zuständigkeit und Verantwortung unter Berücksichtigung der Belange des Personals. In jedem Fall muß sichergestellt werden, daß der Umbauzug in der unvermeidbaren Phase zwischen Auslieferung und Entscheidung über den endgültigen Betreiber wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Es ist derzeit noch offen, ob sich auf der Grundlage von für die Deutsche Bundesbahn günstigen vertraglichen Bedingungen geeignete Betreiberunternehmen finden werden. Zu Frage 64: Wenn der zwischenzeitliche Einsatz des neuen Umbauzuges durch einen privaten Betreiber erfolgen sollte, werden die Bedingungen durch einen Vertrag geregelt werden. Danach muß sich der Zwischenbetreiber unter anderem verpflichten, den Umbauzug auf Verlangen der Deutschen Bundesbahn nach Ankündigungsfrist an diese zum Zeitwert zurückzuverkaufen. Diese Bestimmung wird insbesondere dann wirksam, wenn das ausgewertete Ergebnis der Untersuchung über die „Organisation der Oberbauinstandsetzung" den wirtschaftlichen Einsatz in Eigenregie nachweist. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 11/2960 Fragen 67 und 68): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die möglicherweise im Herbst 1988 zu verabschiedende Richtlinie über die Kontrolle der Einhaltung der Sozialvorschriften nur einige Elemente einer einheitlichen Kontrolle enthält, der weitere — insbesondere Definition, relativ gleiche Zahl von Betriebskontrollen, einheitliche Sanktionsmaßnahmen — folgen müssen, und liegen der Bundesregierung Zahlen über die Betriebskontrollen und Kontrollbeamten in den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland vor? Teilt die Bundesregierung die Auffassung des Güterkraftverkehrsgewerbes, daß trotz der in Frage 67 genannten Richtlinie ab 1. Januar 1989 weiterhin Wettbewerbsverzerrungen bestehen, angesichts der Tatsache, daß die Richtlinie erst in nationales Recht umgesetzt werden muß und die übrigen Länder nach bisherigen Informationen weder über entsprechend ausgestattete Institutionen noch über das erforderliche Geld zum raschen Ausbau verfügen? Zu Frage 67: Die Bundesregierung geht davon aus, daß die sogenannte „Kontroll-Richtlinie" des Rates, über die sachlich bereits Einvernehmen erzielt wurde, im Oktober, spätestens November dieses Jahres auch formell verabschiedet werden kann. Die Auffassung, daß die Richtlinie nur „einige Elemente einer einheitlichen Kontrolle" der Sozialvorschriften enthält, wird von der Bundesregierung nicht geteilt. Die Richtlinie enthält zahlreiche wesentliche Elemente für eine EG-einheitliche Kontrollpraxis, so insbesondere erstmals die Festlegung eines quantitativen Mindestmaßes für die Betriebs- und Straßenkontrollen und die Verpflichtung zur grenzüberschreitenden Amtshilfe bei der Aufklärung von Verstößen. Darüber hinaus wird in der Richtlinie definiert, welche Prüfgegenstände jeweils bei Betriebs- und Straßenkontrollen im Vordergrund stehen sollen, damit auch insoweit eine EG-einheitliche Kontrollpraxis erreicht werden kann. Die von der Kommission vorgeschlagene Richtlinie enthielt noch nicht eine Vereinheitlichung der Sanktionen. Erste Ansätze hinsichtlich einer Harmonisierung von Sanktionsmaßnahmen ergeben sich jedoch aus der Entschließung, die der Verkehrsministerrat am 20. Dezember 1985 gefaßt hat und die nach wie vor gilt. Eine Vereinheitlichung der Sanktionsmaßnahmen scheitert zur Zeit an der Haltung der Mitgliedstaaten, die auf ihre bestehende Justizhoheit hinweisen. In der Bundesrepublik Deutschland werden jährlich bis zu ca. 30 000 Betriebskontrollen bezüglich der Einhaltung der Sozialvorschriften durchgeführt. Die Zahl der in den Niederlanden durchgeführten Betriebskontrollen ist nicht bekannt. Für die Kontrolle der Sozialvorschriften in den Betrieben stehen in der Bundesrepublik ca. 300 Beamte der Gewerbeaufsicht zur Verfügung. Die entsprechende Zahl für die Niederlande ist nicht bekannt. Zu Frage 68: Aus Artikel 1 der genannten Richtlinie ergibt sich, daß die vorgesehenen Maßnahmen ab dem 1. Januar 1989 unverzüglich durchzuführen sind. Da in den meisten Mitgliedstaaten die Sozialvorschriften schon seit Jahren kontrolliert werden, geht die Bundesregierung davon aus, daß die Umsetzung der Richtlinie relativ rasch und unbürokratisch, auf jeden Fall ohne zusätzliche nationale Gesetzgebung, möglich sein wird. Die mit der Richtlinie angestrebten Wirkungen dürften sich daher bereits im Laufe des Jahres 1989 einstellen. Bei den Verhandlungen im Rat der EG-Verkehrsminister bestand Einigkeit darüber, daß die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, die erforderlichen finanziellen bzw. personellen Mittel kurzfristig zur Verfügung zu stellen. Die Bundesregierung wird sich dafür einsetzen, daß die EG-Kommission gemeinsam mit dem hierfür vorgesehenen Ausschuß von Regierungssachverständigen auf eine schnelle und in allen Mitgliedstaaten gleichgerichtete Umsetzung der Richtlinie hinwirkt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Uwe Holtz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Die IPU-Konferenz in Sofia hat bewiesen, daß es gut ist, ein solches Weltparlament der Parlamente zu haben. Zu den beiden Schwerpunktthemen „Menschenrechte" und „Dekolonisierung" hat die IPU wichtige Anstöße gegeben. So werden alle Staaten in einer einmütig angenommenen Konferenzentschließung aufgefordert, im Rahmen der Vereinten



    Dr. Holtz
    Nationen die Schaffung eines internationalen Menschenrechts-Gerichtshofs ins Auge zu fassen.
    Der Interparlamentarische Rat, dem je zwei Mitglieder jeder Gruppe angehören, hat sich mit Menschenrechtsverletzungen gegenüber 24 Parlamentariern aus acht Ländern befaßt, von Chile über Honduras bis hin zur Türkei, und konkrete Maßnahmen dazu beschlossen. Diese Menschenrechtsarbeit der IPU ist nicht publikumswirksam, aber sehr oft von großer Hilfe für die Betroffenen.
    Der IPU gehören Abgeordnete aus 109 Ländern unterschiedlichster Kulturen und Ideologien an. Um so erfreulicher ist es, daß die IPU dabei ist, sich zu einer veritablen parlamentarischen Agentur für Menschenrechte zu entwickeln.
    Auch auf Grund der Intervention unserer IPU-Gruppe wurde ein deutliches Zeichen gegenüber Rumänien, wo im Frühjahr 1989 die nächste KSZE-Parlamentarierkonferenz stattfinden sollte, und den Menschenrechtsverletzungen dort gesetzt.
    Meine Damen und Herren! Es war richtig, nicht vor den Drohungen, Pressionen und angekündigten möglichen Folgen in die Knie zu gehen und auf einer Vertagung zu bestehen.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

    In der Dekolonisierungs-Entschließung, ebenfalls mit den Stimmen der SPD angenommen, wird die Verwirklichung der entsprechenden UN-Beschlüsse ohne Ausnahme angemahnt. Gleichzeitig wird die Besorgnis darüber ausgedrückt, daß sich einige westliche Länder — da ist natürlich auch die Bundesrepublik gemeint — immer noch weigern, die UN-Beschlüsse über umfassende und verbindliche Sanktionen gegen Südafrika in die Praxis umzusetzen, die das einzig effektive friedliche Mittel der internationalen Staatengemeinschaft gegen Apartheid und für die Unabhängigkeit Namibias sind.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir bedauern, daß die Union in dieser Frage immer noch eine Verweigerungshaltung einnimmt. Ich frage Sie von der Union: Wo liegt die politische Vernunft, wenn Sie zunächst Sanktionen für unvernünftig erklären, dann aber aus politischer Opportunität eines Tages nach massivem Druck des Vorreiters USA doch für Sanktionen oder Teilsanktionen sind oder sein müssen?
    An die Adresse Marokkos und der Frente Polisario richtet sich der Appell, direkte Verhandlungen. zu einem Waffenstillstand aufzunehmen. Dies ist die Grundvoraussetzung für die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts des saharaurischen Volkes mittels eines Referendums. Wir Sozialdemokraten stimmen diesem Passus voll zu. Die Bundesregierung hat in der Vergangenheit immer wieder betont, daß sie die Besetzung der Westsahara durch Marokko völkerrechtlich nicht anerkenne und daß sie gedenke, in diesem Konflikt neutral zu bleiben. Damit ist jedoch unvereinbar, daß die Bundesregierung gegenüber Marokko Ausrüstungshilfe leistet.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die Arbeiten im Dekolonisierungs-Ausschuß, den ich in Sofia als amtierender Vorsitzender zu leiten die Ehre hatte, bewegten sich im Gegensatz zu früheren Jahren in einem Klima der Kooperation und des Aufeinanderzugehens. Das zeigte sich gerade auch in der Westsahara-Frage, in der sowohl algerische als auch marokkanische Gesichtspunkte letztlich in der Entschließung ihren Niederschlag fanden. Dennoch sah ich mich nach der Schlußabstimmung gezwungen, eine Erklärung zu dem Paragraphen über die Legitimität des bewaffneten Kampfes gegen koloniale und rassistische Beherrschung abzugeben. Darin unterstrich ich, daß in jedem Fall und in jedem Konflikt eine friedliche, eine politische Lösung Vorrang haben muß.
    Auf unsere Initiative hin befaßte sich der IPU-Rat auch mit Chile und dem Beitrag der IPU zur Stärkung der demokratischen Kräfte und zur Wiederherstellung der Demokratie in Chile. In der Begründung konnte ich für uns darauf hinweisen, daß es, gerade wegen der verschiedenen schweren Behinderungen, die das Militärregime in Chile — es ist eine schreckliche Tyrannei — im Vorfeld des Referendums praktiziert, darauf ankommt, von außen ein Gegengewicht zu diesen Pressionen zu schaffen und gleichzeitig mit dafür zu sorgen, daß die Chance zu einem Wechsel genutzt werden kann.
    Deshalb werden auch die nationalen Gruppen der IPU aufgefordert, jetzt Delegationen nach Chile zu schicken. Ich freue mich, daß der Bundestag das tut. Mit Genugtuung konnten wir feststellen, daß der von der Gruppe des Bundestages eingebrachte Resolutionsentwurf vom Interparlamentarischen Rat einstimmig angenommen worden ist.
    Als offizieller Vertreter der Parlamentarischen Versammlung des Europarats habe ich vor dem Plenum der IPU über die Nord-Süd-Kampagne des Europarates, zusammen mit den Nichtregierungsorganisationen, der EG und dem Europäischen Parlament veranstaltet, und über den auf einer internationalen Konferenz Anfang Juni angenommenen Madrider Appell berichtet. Darin wird unter anderem gefordert, die Nord-Süd-Beziehungen mit einem neuen Gesicht zu versehen, die Entwicklungsländer zu entschulden, die Giftmüllexporte in die Dritte Welt zu stoppen und die entwicklungspolitische Zusammenarbeit im Sinne einer sich selbst tragenden sozial und ökologisch verträglichen Entwicklung zu verbessern. Besonders Entwicklungspolitiker muß es freuen, daß in Sofia zwei hohe Vertreter der Dritten Welt in wichtige Funktionen gewählt worden sind, und zwar mit unserer Unterstützung.
    Der nicaraguanische Parlamentspräsident Carlos Núnez Téllez wurde in das wichtige Exekutivkomitee gewählt und der Senegalese Sow gewann die Kampfabstimmung und ist damit Präsident des Interparlamentarischen Rates und somit Nachfolger unseres Kollegen Stercken.
    Hans Stercken war drei Jahre IPU-Ratspräsident. Sicherlich, die bei den Wahlen zum Exekutivkomitee mit Mehrheit durchgesetzte Einzelwahl für das weibliche Mitgied, um die neu im Statut verankerte Quote zu erfüllen, fand nicht Ihre Billigung, Herr Kollege Stercken. Die von Ihnen ursprünglich angestrebte



    Dr. Holtz
    große Reform der IPU, die uns zukünftig für die Frühjahrstagung lediglich eine Ratssitzung und für den Herbst eine Mammut-Parlamentarierkonferenz beschert hätte, ist ad acta gelegt. Was bleibt, das ist Ihre verdienstvolle Tätigkeit, der IPU insgesamt mehr Gewicht gegeben und verschafft zu haben.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)

    Unser Kollege Stercken hat Konfliktparteien zusammengeführt und damit Wegbereiterdienste wertvoller Art in den verschiedensten Regionen der Welt geleistet. Dabei kamen Ihnen, Herr Kollege Stercken, Ihre Kontaktfreude, Ihre Gewandtheit in den beiden offiziellen IPU-Sprachen, Ihr diplomatisches wie parlamentarisches Geschick und Ihre Erfahrung zugute. Sie haben in Ihrer dreijährigen Arbeit der IPU einen positiven Stempel aufgedrückt und ein Beispiel für die Nachfolger gesetzt.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und den GRÜNEN)

    In den letzten Monaten hat die UNO, als der Ort, an dem Regierungen miteinander zu tun haben, wieder an Bedeutung gewonnen. Die UNO erweist sich zunehmend als Instrument guten Willens und guter Taten. Die Interparlamentarische Union — als der Ort, an dem Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus 109 Ländern zusammentreffen — verdient es, aus dem Schattendasein — zumindest in der Bundesrepublik — herausgeführt zu werden. Deshalb heiße ich ausdrücklich die heutige Debatte, die erste über die IPU, gut.
    Wenn es um Frieden und internationale Sicherheit, um Abrüstung, Entkolonialisierung, wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Umweltschutz, die Verwirklichung und Achtung von Menschenrechten geht, dann sind nicht nur die Regierungen gefordert, sondern auch die Parlamente. Zu Recht nehmen die Abgeordneten, die an den IPU-Konferenzen teilnehmen, ihre Arbeit ernst. Die bundesdeutsche IPU-Gruppe hat die verschiedenen Konferenzen, auch die Fachkonferenzen etwa zu den Themen Umwelt, Drogen, Gesundheit, nicht nur zu Gesprächen im jeweiligen Gastland genutzt; sie hat besondere Beziehungen z. B. zu Angola, zum Iran, zu den zentralamerikanischen Ländern und den Abgeordneten der ASEAN-Gruppe geknüpft und nicht zuletzt zur IPU-Gruppe der DDR. Damit haben wir häufig Schrittmacherdienste geleistet, an die es auch von unserem Hause her anzuknüpfen gilt.
    Frau Präsidentin, wir Sozialdemokraten wünschen, daß auch zukünftig die Bundesrepublik auf IPU-Konferenzen durch Bundestagsabgeordnete und nur durch Bundestagsabgeordnete und nicht etwa durch weisungsgebundene Bundesratsvertreter vertreten ist.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Die IPU wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt. Lassen Sie uns vom Bundestag her mit dafür sorgen, daß dieser Anlaß genutzt wird, um die IPU, um ihre Arbeit stärker ins öffentliche Bewußtsein und zugleich in das Bewußtsein von uns Abgeordneten und der Bundesregierung zu heben!
    Danke schön.

    (Beifall bei allen Fraktionen)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, das Wort hat jetzt Herr Abgeordneter Dr. Stercken.

(Dr. Penner [SPD]: Er ist so gelobt worden, jetzt muß er sich auch bedanken!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Stercken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! In der Tat, haben Sie keine Sorge, ich fange damit an. Es ist ja etwas Ungewöhnliches im parlamentarischen Umgang, daß man mit dem Dank beginnt.
    Das, was wir international zu leisten vermögen, und die Art, wie wir dort angenommen werden, hängen davon ab, daß jeder in einer so großen Versammlung weiß, daß derjenige, der an der Spitze steht, die Unterstützung seiner eigenen Kollegen erfährt. Diese Unterstützung habe ich vor drei Jahren erfahren, als über alle Fraktionen hinweg für meine Kandidatur geworben worden ist. Damals war mein Vertreter als Delegationsleiter Professor Uwe Holtz, dem ich für seine freundlichen Worte eben sehr herzlich danken möchte.

    (Repnik [CDU/CSU]: Damals noch Doktor!)

    Diese Tradition ist durch die neue Delegationsleiterin, Frau Geiger, aufgegriffen worden, und alle Mitglieder — über alle Fraktionen hinweg — haben die Unterstützung gegeben. Das ist sichtbar geworden, denn die deutsche Gruppe zählt in diesem Gremium etwas.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Ich nehme an, sie zahlt auch!)

    Ich habe an dieser Stelle auch dafür zu danken, daß der Präsident des Deutschen Bundestags zu meiner Verabschiedung nach Sofia gekommen ist und versucht hat, meinen Beitrag dort zu würdigen.
    Ich glaube, wir als Parlamentarier haben in dieser Stunde Veranlassung, auch denjenigen in der Verwaltung des Deutschen Bundestags und im Auswärtigen Amt zu danken, die uns die Arbeit in diesen internationalen Gremien wesentlich erleichtert haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Ich glaube — das hat eben auch der Kollege Holtz vorgetragen — , die deutsche Delegation hat im internationalen Gespräch soviel Gewicht, weil sie einen Standpunkt hat, in dem sie sich auch gegenüber gewissen Opportunismen abgrenzt.
    Sie haben eben einige Probleme vorgetragen, bei denen wir nicht einer Meinung sind. Das wird auch in Zukunft sicherlich in vielen Bereichen so sein. Aber es geht nicht an, daß wir in die Außenpolitik, in diesen gewichtigen Rahmen, innenpolitische Konflikte hineintragen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP und bei Abgeordneten der SPD)

    Wir sind um so glaubhafter, je mehr es uns gelingt, deutlich zu machen, daß wir Interessen der Bundesre-
    6578 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. September 1988
    Dr. Stercken
    publik Deutschland vertreten und daß es da auch eine gewisse Solidarität der Demokraten gibt.
    Ich sage das insbesondere im Hinblick darauf, daß wir es ja mit einer sehr heterogenen parlamentarischen Gesellschaft zu tun haben, in der zunächst einmal durch unser Beispiel ein Demokratietransfer stattfinden muß. Ich erblicke einen ganz wesentlichen Sinn darin; denn wir alle haben uns, wenn Sie so wollen, erst von der Exekutive her in den Parlamentarismus hinein entwickelt. Viele, die aus Parlamenten kommen, welche gerade erst geboren sind, sind darauf verwiesen, daß sie in ihren Ländern noch eine starke Administration vorfinden, gegen die sie sich oft nur sehr unzulänglich durchsetzen können. Infolgedessen haben wir es auch — und das ergänzt den Bericht noch in einer gewissen Weise — für unsere Pflicht gehalten, an der Entwicklung des Parlamentarismus in andern Ländern unmittelbar mitzuwirken.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Auch der Deutsche Bundestag — und dafür möchte ich danken — hat sich jetzt schon in einer ganzen Reihe von Fällen entschließen können, Fachleute in afrikanische, in asiatische, in lateinamerikanische Länder zu entsenden, um dort an der Entwicklung der Parlamente, ihrer Organisation, ihrer Institutionen, ihrer Verfassung mitzuwirken.
    Wer mehr Menschenrechte, wer mehr Frieden in der Welt sichern will, der muß Sorge tragen, daß die dafür erforderlichen Institutionen in der Welt existieren. Und das sind nun einmal die Parlamente. Ohne stabile Parlamente wird es das alles nicht geben. Auch das ist eine Erfahrung, die wir in der Interparlamentarischen Union machen konnten: daß wir unmittelbarst spürten, in welcher Weise die Gewaltenteilung erforderlich ist, um solche Voraussetzungen für Menschenrechte und für Frieden zu schaffen.
    Meine Damen und Herren, die Parlamente leisten auf solche Weise einen Beitrag zur Außenpolitik. Wir erleiden nicht Außenpolitik in diesem Parlament. Wir sind nicht Leute, die sich informieren lassen oder die vor Ort allein wissen möchten, was nun die Absichten, die Erwartungen anderer Politiker sind, sondern wir setzen das ja in Aktionen um. Das Operative ist auch in der Interparlamentarischen Union sehr deutlich geworden — daß man an der Gestaltung von Politik mit guten Argumenten, mit einem Vorbild mitwirken kann. Ich erwähne dies ausdrücklich, weil es mich immer wieder ärgert, daß diese Versuche von außen als „Polittourismus" disqualifiziert werden. Das ist eine falsche Bewertung dessen, was dieser Bundestag nicht nur in der Interparlamentarischen Union, sondern mit seinen Ausschüssen im Ausland, mit seinen interparlamentarischen Gruppen, mit seinen Vertretern im Europarat oder in der Nordatlantischen Versammlung leistet. Das ist Mitwirkung an der Gestaltung von Politik. Ich meine, wir haben alle Veranlassung, dies jetzt einmal im Zusammenhang mit unserer Wirkung in der IPU deutlich zu machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD — Dr. Holtz [SPD]: Die Fernsehsendung über die IPU hat das auch positiv gemacht!)

    — Das ist, nebenbei bemerkt, auch eine Frage des Auftretens gegenüber der Presse. In solchen Versuchen sind wir als Parlamentarier natürlich in einer ganz miserablen Situation. Wir können unsere Flugzeuge nicht mit Journalisten volladen, die nachher freundlicherweise ausführlich berichten. Ich erinnere auch, welcher Apparat den Regierungen — und das betrifft die gesamte Welt — zur Verfügung steht, um über das Gestalten von Politik zu berichten.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Ich frage Sie einmal: Was tun wir uns selber da an, daß wir uns einen solchen Apparat nicht schaffen, um stärker deutlich zu machen. daß wir mit unseren Beiträgen, mit unserem Denken unmittelbar an der Gestaltung von Politik teilnehmen?

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD — Bernrath [SPD]: Wir haben doch die Budgethoheit!)

    Ich darf in diesem Zusammenhang daran erinnern, daß es die Gründer der Interparlamentarischen Union, zwei Friedensnobelpreisträger, Cremer aus Großbritannien und Passy aus Frankreich, waren, die mit ihrer damaligen Politik die Gründung des Völkerbundes verlangt haben, die Fortsetzung in den Vereinten Nationen, die die Genfer Konventionen in ihren Versammlungen forderten, die die Schaffung eines internationalen Gerichtshofes forderten. Meine Damen und Herren, das waren die Parlamentarier, die der Exekutive vorgeschlagen haben oder von ihr erwartet haben, daß sie solche Institutionen zur Sicherung des Friedens in der Welt entwickelte.
    Ich meine, die Parlamentarier — wenn diese Morgenstunde einen Sinn haben soll, dann ist es dies — müssen wieder etwas deutlicher in Betracht ziehen, daß sie auch auf dem Felde der Außenpolitik an der Gestaltung von Politik mitwirken müssen und sich nicht nur informieren und auf das Deklamieren von Resolutionen beschränken dürfen.
    Frieden ist nichts Abstraktes. Frieden — so habe ich immer wieder in meinen Beiträgen gesagt — ist die Organisation von Zusammenarbeit. Deshalb bin ich besonders stolz darauf, daß es uns — denn das ist immer ein Zusammenwirken der Abgeordneten aus dem Deutschen Bundestag gewesen — , jetzt gelungen ist, dem Europäischen Parlament einen festen Standort in der Interparlamentarischen Union zu sichern. Damit fördern wir die regionalen Zusammenschlüsse, die die Konflikte in der Region überwinden und dort Märkte schaffen, in denen sich Wirtschaft entwickeln kann.
    Ich scheide mit dem Wunsch, daß sich die Kreativität der Parlamente, ihre Originalität, ihre Flexibilität weiterentwickeln. Wir sind keine exekutive Hängematte. Ich scheide mit dem Wunsch, daß wir nicht deklamatorisch, sondern operativ denken. Ich scheide mit der Überzeugung, daß alleine der Ausbau der parlamentarischen Demokratie die Voraussetzung für Frieden und Sicherheit, für Entwicklung und Wohlstand ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)